Aus dem Adepten - Johannes H. von Hohenstätten - E-Book

Aus dem Adepten E-Book

Johannes H. von Hohenstätten

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Beschreibung

"In seinem bedeutenden Werk „Der Weg zum wahren Adepten“ gab Franz Bardon dem Leser viele Informationen zum Mysterium des Hellsehens aber auch zum sagenumwobenen Golem. Da Franz Bardon sein Hauptaugenmerk auf die Praxis legte, hielt er die Informationen jedoch kurz gefasst, so dass viele Fragen der Leser offen blieben. Diese Lücke schließt das vorliegende Buch des bekannten okkulten Autoren Johannes von Hohenstätten. Der Autor führt den Leser durch die verschiedenen Legenden und Mythen, um so das Bewusstsein des Lesers auf dem Weg zum Adepten zu öffnen und ihn gleichzeitig vor Irrwegen zu bewahren, die ihn womöglich auf dem Weg zum Adepten zurückwerfen. Dieses Buch sei daher jedem Schüler Franz Bardons wärmstens ans Herz gelegt." - Arianus Inhaltsangabe: Einleitung Vorwort 1. Teil: Hellsehen oder Drogen 1. Drogen - Tagebuchaufzeichnungen - Crowleys Erfahrungen 2. Visionäre Schau - Aus dem Zentralblatt - Von H. Jürgens - Durch eine Überdosis 3. Hellsehen - Spiegelmagische Aufzeichnungen - Vom „Golden Dawn“ - Was wahre Hellseher berichten - Ein wenig Negatives - Eigene Erfahrung bei Anion 2. Teil: Homunkulus und anderes Geflatter Vorwort 1. Über den Golem 2. Ein paar Erlebnisse von Anion 3. Was die Engländer so berichten 4. Homunkulus 5. Ein paar gefährliche Erlebnisse 6. Eine sexual-magische Schöpfung 7. Einige interessante Berichte 8. Der Alraun

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Mein Dank geht an Peter Windsheimer für das Design des Titelbildes. Des Weiteren an Ariane und Michael Sauter.

Für Schäden, die durch falsches Herangehen an die Übungen an Körper, Seele und Geist entstehen könnten, übernehmen Verlag und Autor keine Haftung.

Inhaltsangabe:

Einleitung

Vorwort

Teil: Hellsehen

Drogen

- Tagebuchaufzeichnungen

-

Crowleys Erfahrungen

Visionäre Schau

-

Aus dem Zentralblatt

- Von H. Jürgens

- Durch eine Überdosis

Hellsehen

- Spiegelmagische Aufzeichnungen

- Vom „Golden Dawn“

- Was wahre Hellseher berichten

- Ein wenig Negatives

- Eigene Erfahrung bei Anion

Teil: Homunkulus

Vorwort

Über den Golem

Ein paar Erlebnisse von Anion

Was die Engländer so berichten

Homunkulus

Ein paar gefährliche Erlebnisse

Eine sexual-magische Schöpfung

Einige interessante Berichte

Der Alraun

Einleitung:

Dieses Buch „Aus dem Adepten“ fasst zwei gesonderte Schriften zusammen: „Hellsehen oder Drogen“ und „Homunkulus und anderes Geflatter“. Oberflächlich betrachtet bilden sie zwei separate Themen, aber beide stehen im Zusammenhang mit dem Buch „Der Weg zum wahren Adepten“ von Franz Bardon. Unser Verlag hat sich entschlossen, sie gemeinsam in einem Buch zu veröffentlichen.

In beiden Schriften werden Informationen gegeben, die Franz Bardon in seinem oben genannten Werk leider nur kurz anschneiden konnte. Er schrieb ja im Vorwort zum „Adepten“: „ . . . wollte man über dieses hohe Wissen alles zu Papier bringen, müssten ganze Folianten geschrieben werden.“

Unsere Aufgabe ist es nun, seinen Wunsch zu verwirklichen und das gesamte Gebiet der Magie und Mystik verständlich an den Mann zu bringen. Ich hoffe, dass wir unserer Aufgabe zufriedenstellend erfüllen.

Vorwort: „Hellsehen oder Drogen“.

Ich habe mir dieses Thema nicht nur ausgesucht, weil es fast nur Bücher gibt, welche die Wirkung von Drogen in Bezug auf magische Fähigkeiten loben, sondern weil ich hauptsächlich auf die Besonderheiten der hellsichtigen Schau eingehen will. Gleichzeitig möchte ich aber auch einige interessante Berichte über diese geistige Disziplin veröffentlichen, die sonst im Sumpf der gesamten Literatur untergehen würden. Aus diesem Grund gliedert sich diese Schrift in drei Kapitel: Drogen – Visionäre Schau – Hellsehen.

Da man heutzutage an jeder Ecke Drogen kaufen kann, will ich es nicht unterlassen, aus rein okkulter Sicht auf dieses brisante Thema näher einzugehen.

Mehr habe ich im Vorwort nicht zu sagen.

Hauptteil

Drogen

Gregorius, Quintscher, Douval und Crowley sind nur die Bekanntesten der Vielen, die die Drogen zu magischen Zwecken empfehlen. Der Großmeister der Fraternitas Saturni schreibt mehrfach in seinen „Blättern für angewandte (?) okkulte Lebenskunst“ vom Gebrauch verschiedener Drogen, die er den Planeten und Tierkreiszeichen unterstellt. Sein Orden benutzt diese gefährlichen „Hilfsmittel“ für Sexualmagie, Beschwörungen, Spiegelmagie usw. Aber in einem Aufsatz „Über die Hexensalbe“ schreibt er wiederum, dass sie dennoch für Leib und Seele gefährlich werden können und dass er für deren Gebrauch keine Verantwortung übernimmt. Laut der Wissenschaft sollen diese Mittel Visionen erzeugen und der Körper verfällt in einen Starrkrampf.

Über Quintscher und seinen Drogenkonsum habe ich in anderen Büchern schon mehrfach geschrieben, sodass ich hier nur nochmals betone, dass er drogensüchtig und ohne dieselben nicht in der Lage war, irgendeine magische Wirkung zu Stande zu bringen.

Douval, welcher die „Bücher der praktischen Magie“ geschrieben hat, enthält unter anderem den Band „Magie und Toxikologie“, in dem er die Wirkung, den Fundort und die Zubereitung der pflanzlichen Drogen genauestens beschreibt. Anion hielt seine Lehrwerke für gefährlich, da man bei ihm anstatt zum Magier zum Drogensüchtigen ausgebildet wird. Als Beweis, dass mein Freund wie immer recht hatte, gebe ich hier eine Zusammenfassung der Tagebuchaufzeichnungen aus dem oben genannten Werk wieder. Man darf jedoch niemals vergessen, dass die „Schau“, die solche Personen meinten zu erleben, nicht immer Visionen sind, sondern größtenteils irrige, durch Drogen verursachte Halluzinationen:

Bericht über den 9. Versuchstag mit Mandragora (S. 70)

„Der Unterschied zwischen der bisherigen Form der Einwirkung – Räucherungen und Einreibungen – gegenüber der heutigen – ist auffällig. Alle bisher nur angedeuteten Wirkungen traten erschreckend deutlich auf. Beunruhigend ist der beschleunigte Puls und damit verbundene Angstzustände. Mit Mühe halte ich mich zurück, nicht auf die Straße zu laufen, zu schreien oder sonst etwas Verrücktes zu tun. Besorgnis erregend ist eine unerwartete Wirkung auf die unteren Partien des Rückenmarks und dadurch bedingte leichte Lähmungserscheinungen. Als ich mich, Furcht und Unruhe unterdrückend, niederlege, wird mir der Gebrauch der Glieder zunächst unmöglich gemacht. Schließlich lasse ich mich auf Geheiß des Versuchsleiters fallen, und plötzlich ist die Bewegungsfähigkeit wieder da. Nun stellen sich Sehstörungen ein, Visionen treten auf, erschreckend plastisch und nahe. Der ganze Raum um mich scheint voller unheimlichen Lebens zu sein. Ungestalte, formlose, schleier- und nebelartige, wellenförmige, wolkenähnliche, lichte, dann auch dunklere, kompaktere Gebilde erfüllen das Zimmer. Diese Phantome scheinen meinen Regungen und Vorstellungen zu gehorchen, bei Furchtgefühl bilden sich Augen, glühend, scharf, drohend, ein andermal sanfte, lockende, stets aber gefährlich scheinende Gebilde. Unförmige Körper massieren sich, schweben auf mich zu, umhüllen mich; sie gehen ineinander über, lösen sich auf, zerfließen in nichts. Dann ist die Umgebung vorübergehend leer, ohne Leben; und doch scheinen verborgene Kräfte und Wesen vorhanden zu sein, auf ihre Erweckung zu warten. Das alles sehe ich mit offenen Augen. Schließe ich die Lider, sehe ich scheinbar durch sie hindurch; die Erscheinungen sind unabhängig von meinen irdischen Sinnen, das ist sicher.“

Versuchstag mit Mandragora, 60 Tropfen (S. 71)

„Trotz der dreitägigen Pausen wird der Zwang, das Gift zu nehmen, täglich größer. Bei den ersten Versuchen herrschten die unangenehmen Erscheinungen stark vor, jetzt, beim vierten Male per oraler Zuführung mit wiederum erhöhter Dosis, ist es genau umgekehrt. Das erste Mal ein gleitender Übergang in die Vergiftungserscheinungen, heute, mit einem Male, völlig schlagartig der Eingang, das Sein in einer anderen, veränderten, ja, zauberhaften Welt. Plötzlich verstehe ich, warum dieses Elixier magisches Mittel genannt wird. Meine starke Gereiztheit fällt urplötzlich ab, eine Überreizung, deren ich erst bewusst wurde, da sie nun fort ist. Ich unterdrücke meine Erleichterung darüber und konzentriere mich mühsam auf kritische Betrachtungen. Ich lege mich nieder, obwohl ich zum Tanzen Lust verspüre, schließe die Augen und falle in einen bodenlosen Abgrund. Mühsam reiße ich mich zurück, setze mich aufrecht, um nicht erneut fortzugleiten. Ich gebe mich nun meinen Vorstellungen hin, die ungehemmt und wechselnd auf mich einströmen. Die Gestalten, die mich schemenhaft umwogen, kann ich erzeugen, dirigieren, fortscheuchen. Sie gehören alle einer bestimmten Klasse an; wild, ungebärdig, erschreckend . . . nein, jetzt gleite ich in eine paradiesische Landschaft. Endlich – nach Ewigkeiten – reiße ich mich zurück. In Wahrheit war nur eine Stunde vergangen. Die Wirkung des Narkotikums verfliegt noch schneller als das letzte Mal. In der Nacht darauf plagen mich wilde, erregende Träume, und der heraufdämmernde Morgen ruft Grauen und Lebensangst in mir wach.“

Materialisations-(Beschwörungs-)Versuch mit Hilfe von Cannabis indica (S. 72)

„Nachdem ich 8 Tropfen der Tinktur getrunken hatte, legte ich mich auf das Ruhebett. Ich entspanne mich, entlasse meine Gedanken, gebe mich ruhig dem erwarteten Ereignis hin. Der Versuchsleiter sitzt im Hintergrund, für den Notfall eingriffsbereit, denn unberechenbar sind die Mächte, die wir beschwören. Es ist später Nachmittag, die Dämmerung senkt sich langsam nieder. Das Zimmer ist unbeleuchtet und liegt im Schatten des herabsinkenden Abends. Eine bleierne Müdigkeit überfällt mich, doch mein Verstand ist hellwach und kritisch. Mein Puls hämmert. Mir ist, als läge ich erst einige Minuten wartend. Später hörte ich, dass mehr als eine halbe Stunde vergangen war. Das durch einen Store verdeckte Fenster liegt hinter mir. Vor mir, in der Ecke, in der ein Schrank steht, leuchten plötzlich grell Augen auf, nur Augen, Augen ohne Körper. Oder vielmehr; der ganze Raum schien der Körper zu diesen Augen zu sein, denn der Raum lebte, in ihm bewegten sich merkwürdige Glieder hin und her. Ich schließe die Augen, um mich zu sammeln. Da nähert sich unversehens und blitzschnell ein sonderbares Etwas, legt sich mir auf den Körper, greift nach meinem Hals. Entsetzt fahre ich hoch, greife nach der schleimigen Masse, stoße gegen etwas Gallertartiges, widerlich Weiches, Nachgebendes. Hinter mir, aus der Ecke, ertönt ein Bannspruch. Der unheimliche Körper lässt ab von mir, zischt böse: „Du wolltest mich sprechen! Sag dein Begehren!“

Eine große Masse wächst vor mir auf, nimmt die Form eines überdimensional großen Mannes in dunklem Gewand an.

„Sag mir deinen Namen“, bat ich bebend und hielt Ausschau nach dem Versuchsleiter, der – ich spürte es – gelassen im Hintergrund abwartete. Es war vereinbart, dass er erst bei Gefahr oder auf meinen Anruf hin eingreifen würde.

„Ich frage nicht nach deinem“, antwortet die Gestalt.

„Sage mir, woher du kommst“, sagte ich mit letztem Mut.

„Das solltest du besser wissen als ich“, war die Antwort des Phantoms. Weitere Fragen beantwortete der Schreckliche nicht, aber er bemühte sich – so empfand ich es –, mich aus meinem Körper zu ziehen. Da schreie ich auf, der Versuchsleiter eilt herbei; ein Buch fällt polternd vom Schreibtisch, eine Kerze, die der Experimentator entzündet hatte, erlischt jäh, ein strenger Geruch entwickelt sich im Raum; der Eindringling, den ich beschworen hatte, ist zu meiner unendlichen Erleichterung verschwunden. Halluzination? Lebend gewordene Ur-Wesenheit? Täuschung, Traum? Für mich gab es nichts Wirklicheres als das Erlebte.“

Ein Experiment mit Bilsenkraut (S. 74)

„Unter genauer Kontrolle des Arztes gab mir der Versuchsleiter 10 Tropfen der Tinktur. Das Zimmer ist völlig abgedunkelt, eine violett gefärbte Glühbirne gibt gespenstisches Licht. Ich setze mich entspannt an den Schreibtisch, auf dem der präparierte Spiegel steht. Das Licht fällt über meinen Rücken auf den Spiegel. Nach Überwindung einer leichten Übelkeit – der Puls, kontrolliert, erhöhte sich – kam ein angenehmes Gefühl des Freiseins über mich. Das starre Schauen auf den Spiegel, ohne die Lider zu bewegen, ist an sich eine anstrengende Sache, doch unter der Wirkung der Droge fiel mir diese Übung leicht. So rauschten die Minuten in meinen Ohren. Plötzlich entdecke ich etwas Überraschendes. Aus dem Spiegel, ja, aus dem Spiegel schlagen eine Art kleine, nebelhafte Flammen, weißliche Schleier. Schlagartig hört dieser Spuk auf. Ich sehe jetzt nicht mehr den Spiegel, nichts mehr von der Umwelt, vergesse auch mich völlig, bin einfach nicht mehr da. Ich befinde mich in einer Art schwarzem Verlies, der Spiegel bildet einen unbegrenzten Hintergrund, aber gleichzeitig auch die Wände um mich, ja, die Wand hinter mir, die ich eigentlich gar nicht sehen konnte. Das Dunkel ist aber irgendwie schwach durchleuchtet. Diese Umschaltung vom Hier auf das Dort ist nur dem völlig verständlich, der es selber erfuhr. Innerhalb dieses dunklen Gewölbes nun – scheinbar vor, andererseits im Spiegel – sehe ich jetzt schemenhafte Gestalten . . . sie huschen von einer Seite zur anderen. Dann sehe ich Farben . . . bunt, leuchtend, sich auflösend und wieder verdichtend. Und dann. Das ist das gewünschte, das erwartete Bild. Ich habe mich darauf konzentriert, einen Wink, eine bildhafte Weisung, zu erhalten, die wie eine wirtschaftliche Schwierigkeit zu steuern sei. Ich sehe ein großes, schweres Buch, einer alten Bibel vergleichbar, auf ihm, mit schwingenden Flügeln, ein Adler. Ein Bild, wie aus einem Wappen geschnitten, ein Symbol, eine Allegorie zweifellos, für mich aber im gleichen Augenblick so sonnenklar wie nur möglich, so dass ich laut ausrief: „Ich werde ein Buch schreiben, und es wird Erfolg haben.“ In diesem Augenblick aber hatte ich schon den Bann gebrochen, den Zauber zerstört. Das Verlies ist wieder zum Arbeitsraum geworden, der Spiegel aus seiner Entrissenheit in die Ordnung dieser Welt zurückgekehrt. Und da bin ich; mit schwerem Kopf und schmerzenden Augen. Der Versuchsleiter flößt mir etwas ein, es hilft, mir die Klarheit des Denkens zurückzugeben. Das Experiment hatte fast eineinhalb Stunden gedauert.“ – Hinzufügen möchte ich noch, dass der Berichterstatter mit seiner Buchveröffentlichung wirklich Erfolg hatte!

Crowley ist der unbestreitbare Meister nicht nur im – magischen – Drogenkonsum. Da er in jungen Jahren Asthmatiker war, wurde er von den damaligen Ärzten mit Heroin behandelt. Allan Bennet, sein Tutor im Orden der Goldenen Dämmerung, brachte ihn später mit der magischen Wirkung der Drogen in Kontakt, doch seine Sucht verlor er nie. Crowley, der über Gott und die Welt geschrieben hat, verfasste auch ein Buch mit dem Titel „Die Psychologie des Haschisch und Kokain“, in dem er seine Erfahrungen mit den beiden Drogen schildert. Darin nennt er Haschisch zurecht „das gefährliche Kraut“.

Das Haschisch wird im ganzen Orient geraucht, von Persien über Indien bis nach China drang das Kraut vor. Auch in Afrika wird es genossen. Der bekannte französische Okkultist Stanislas de Guaita ist der Meinung, dass Haschisch die Lockerung des Astralkörpers bewirkt. Das kann durchaus sein, aber er selbst starb an einer Überdosis Drogen! „Wissen ist gut“ sagen diese Leute im Rausch „ganz gleich was der Preis dafür ist!“ Aber diesen Preis müsste man mit 10 Inkarnationen bezahlen. Und das ist viel zu hoch!

Das Kraut hat mehr eine psychische als physische Wirkung, was aber die Gefährlichkeit nicht mindern soll. Crowley beschreibt drei Wirkungen von Haschisch:

Die flüchtige, aromatische Wirkung, bei dem der Konsument in einen Zustand der Selbstbetrachtung kommt, der nicht objektiv ist, aber den Anschein vortäuscht. (Dies merkt man deutlich bei Crowleys Schriften.)

Die toxische, halluzinogene Wirkung, indem der Wille und das Bewusstsein überwältigt werden. Gedanken ziehen so rasch an einem vorbei, dass man sie nicht als Gedanken wahrnehmen kann.

Narkotische Wirkung, in der man einfach einschläft.

Alle drei Wirkungen vertragen sich nicht mit der hermetischen Schulung und mag man meinen, sein Wille, der dies alles regeln kann, sei noch so hoch und mächtig! Das ist er nicht! Das ist Selbsttäuschung! Und so wirkt alleine schon Haschisch, die Geringste unter den Drogen. Wie wirken erst die Härteren? Denn von all den Grazien, die sich um den Thron der Venus drängen, ist die schüchternste und listigste jene, die die Menschen Glückseligkeit nennen. Keine versucht man so eifrig zu erreichen, wie sie, keine wie sie ist so schwer zu erringen. Manche greifen zu Drogen, um sich dieses Glück zu vermitteln. Doch dass diese Drogen, egal ob sie pflanzlicher oder synthetischer Natur sind, Bewusstseinsveränderungen hervorrufen, das bedenkt keiner. In unserer Entwicklung geht es nämlich um die Beherrschung des Bewusstseins, besonderes des Unterbewusstseins und deren Tücken. Die Drogen verschlimmern dies nur und es sprießen neue, unbekannte Charakter eigenschaften empor bzw. niedere, leicht zu beherrschende Eigenschaften explodieren bis in die Unendlichkeit. Eine Beherrschung derselben wird dann unmöglich! Nicht nur dies, sondern auch halluzinatorische und schizophrene Bewusstseinsmomente treten auf. Man wird zum geistigen Krüppel!

Des Weiteren besingt, ja besingt das „große Tier“ die Droge Kokain, seine Wunderwirkung, die Kraft, die es jedem Menschen je nach Gebrauch gibt. Für ihn gibt es nichts Besseres. Ein Weiser wird sich hüten, davon zu nehmen, aber ein Durchschnittsmensch von einem Tölpel ist verloren, sagt er. Und er braucht mehr, immer mehr, denn sie zeigt ihm den Weg der nur für ihn bestimmt ist. Der Weg zu seinem Ziel, das sich (irdisches) Glück nennt! Er kann nicht mehr zum normalen Leben zurück, kann es nicht mehr ertragen unglücklich zu sein. Die Intervalle zwischen den Zügellosigkeiten verringern sich. Doch dann verliert die Droge ihre Kraft. Die Dosierungen nehmen zu, die Freuden verblassen. Der Abfall beginnt! Die Nerven ermüden unter der konstanten Stimulation. Sie brauchen Ruhe und Nahrung. Er bricht zusammen wie ein müdes, abgehetztes Pferd, das nicht mehr auf Peitsche und Sporen reagieren kann. Es stolpert, fällt und haucht sein verbrauchtes leben aus. Das ist sein Tod!

Genauso ist es mit dem Sklaven der Droge Kokain oder einer anderen. Bei jedem Schrei nach Euphorie ist es das Einzige, was er tun kann, sich einen neuen Schuss zusetzen. Doch keine Wirkung ist zu spüren. Nur seine Gifte, die den Körper zerstören, sind am arbeiten. Er ist geistig krank, sieht schon Halluzinationen. Er sieht Ratten, graue Katzen, die ihn wie blöd anstarren und die Haut von den Knochen fressen. Auch eine erzwungene Abstinenz bringt nur spontane Erleichterung, denn schon bald wird neuer Stoff besorgt und der Wahnsinnige galoppiert mit dem Stück „Zucker“ im Mund in sein Verderben. Doch bevor er stirbt, kommen noch die Qualen der Verdammnis. Der Zeitsinn ist gestört. Minuten des Leidens fühlen sich an wie Jahre des Schmerzes. Diese Hölle existiert in seinem Kopf, ist grenzenlos und ewig und verlässt ihn niemals.

So oder so ähnlich hat es Crowley beschrieben, der ein wahrer Magier war, bis zu seinem Fall. Den kennen wir jetzt ja . . . aus diesem Grund betont Bardon das so sehr. Er wusste, dass so was jedem, auch einem Magier passieren kann. Man wird im wahrsten Sinne des Wortes um seine magische Entwicklung und um das eigene Leben bedrogen.

Im Roman „Auf der Suche nach Meister Arion“ wird die Geschichte von den beiden Hippies erzählt, die in jungen Jahren mit der Droge LSD aus angeblich religiösen Gründen experimentiert haben. Das hatte den Nachteil, dass sie willensmäßig zu wahren „Luschen“ absanken. Doch der eiserne Wille ist der entscheidende Faktor bei der ersten Tarotkarte, die dem Feuer-Element untersteht. Wer den nicht hat, schafft den Weg nicht!

2. Visionäre Schau

Den ersten Bericht einer „Schau“ entnehme ich dem Zentralblatt für Okkultismus. Er lautet „Eine interessante Peyotl-Vision“ und wurde von Ing. W. Geßmann verfasst:

„Nachdem ich fünf ziemlich ergebnislose Versuche mit mexikanischem Peyotl-Extrakt angestellt hatte, gelang es mir am 25.3. um 9 Uhr abends, eine erste überaus deutliche und interessante Vision zu erhalten. Ungefähr einen Monat vorher hatte ich es zum ersten Mal versucht – allerdings mit nicht allzu hoch gespannten Erwartungen, aus Gründen, die ich gleich mitteilen werde, durch das Einnehmen eines Teelöffels Peyotl-Extrakt in einer Vierteltasse Trinkwasser mich in einen sehenden Zustand zu versetzen, ohne irgendwelche besondere Gedankenkonzentration damit zu verbinden. Nebenbei gesagt, ist das negative oder passive Hellsehen keineswegs empfehlenswert, größtenteils sogar äußerst schädlich und gefährlich! Da ich aber durch persönliche Versuche einwandfrei feststellen wollte, welchen Einfluss das oben erwähnte Pflanzenpräparat ausüben kann, scheute ich nicht, jede Willensaktion nach Möglichkeit auszuschalten, welche eine reine physiologische und psychologische Wirkung des Peyotl hätte beeinflussen können.“

Ich versprach mir im Vorhinein nicht sehr viel von den passiven Hellsehversuchen mit dem Extrakt. Bei der ersten Anwendung hatte ich nach zirka 10 Minuten bei geschlossenen Augen als einzigen Erfolg einen blitzartig vorbeihuschenden, hellviolett gefärbten Lichtstrahl zu verzeichnen. Des Nachts hatte ich vermehrt Träume, die sich bei den darauf folgenden Versuchen vermehrt einstellten. Aber Visionen im Wachzustand blieben völlig aus. Ich beschloss nun, des mich nicht zufriedenstellenden Versuches wegen, die Dosis um das dreifache (gefährlichere!) zu erhöhen und auch einen aktiven Zustand einzunehmen, d. h. dass ich mich auf das Gewünschte konzentrierte. Einen Abschnitt in meinem Leben, den ich total vergessen hatte, wollte ich wiederbeleben. In der nun folgenden Schau sah ich mich als zweite Person und hatte trotzdem die Gewissheit, „Ich“ selbst zu sein. Es trat eine Spaltung der Persönlichkeit auf, bei der beide ihr Selbstbewusstsein behielten. Vorangehend hatte ich die Empfindung des Schwebens durch einen blau-violetten, kreisförmigen Tunnel. Nun zur Vision: