Allzu Unmenschliches - Johannes H. von Hohenstätten - E-Book

Allzu Unmenschliches E-Book

Johannes H. von Hohenstätten

0,0

Beschreibung

Diese Autobiografie handelt von Leid und Pein, von Schmerzen eines „Bruders des Lichts“, von Schicksalsschlägen, die wahnsinnig machen, vom Hunger, der niemals gestillt werden wird und von den vor Freude darüber lachenden Dämonen. Denn so ist die Hölle, die für den Durchschnittsmenschen die „Heimat“ ist. Von manch einem auch die „Große Mutter Erde“ benannt, die aber ihre Kinder vergessen hat. Wir schreien nach ihr, aber sie wendet sich ab. Aus diesem Grund wird in diesem Buch die „unmenschliche“ Seite von allen direkten Schülern des Meister Arion dokumentiert. Von allen! Aber nicht aus böser, negativer Sicht, sondern einzig und allein um aufzuzeigen, wo die einzelnen Schwächen und Gefahren liegen, um einen Fall zu verhindern. Denn „teuflische Fallen“ gibt es so viele wie Sand am Meer und den kann keiner zählen!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 444

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Mein Dank geht an Peter Windsheimer für das Design des Titelbildes.

Des Weiteren an Ariane, Michael Sauter.

Für Schäden, die durch falsches Herangehen an die Übungen an Körper, Seele und Geist entstehen könnten, übernehmen Verlag und Autor keine Haftung.

Dieses Werk widme ich einer wahrhaft großen Frau

Ariane

Inhaltsangabe:

Vorwort:

Einleitung:

1. Nach Anions Tod

2. Die unmenschliche Seite der Welt

3. Der Verlag

4. Weitere Probleme

5. Die Kreis-Mitglieder

6. Seltsames

7. Ein Brief von Ernst Quintscher

8. Erlebnisse mit Ariane

9. Merkwürdigkeiten

10. Auszüge aus Arianes Tagebuch

11. Meine Schwiegermutter

12. Ein Brief vom Schüler von Dr. Hemberger

13. Geschichte von Anions indischer Inkarnation

14. Meine Prüfungen an dem weiblichen Geschlecht

15. Aus Arianes unmenschlichem Leben

16. Caligula, der Mars-Dämon

17. Die Dämonengottheiten

– Satan

– Luzifer

– Baphomet

– Samael

– Baal

– Moloch

18. Die geistige Welt

19. Die Schüler des Meister Arion

20. Ein Ankhur

21. Der große Sadist

22. Anions Testament

Schluss und Nachruf für Ariane

Vorwort:

Ich hatte schon nach Veröffentlichung meiner Autobiografie „Auf der Suche nach Meister Arion“ an eine Fortsetzung gedacht, welche ich erst in 30-40 Jahren schreiben wollte, da ich annahm, dass bis dorthin sich einiges ereignen würde. Aber dass sich dies alles so schnell ändern würde, war mir nicht im Geringsten bewusst. Ich wusste weder, wie ich den Titel dieses Buches benennen sollte, noch wusste ich über den Inhalt dieser Fortsetzung Bescheid. Aber da sich 15 Jahre nach Anions Tod so viel Unergründliches, ja man kann sagen „Unglaubliches“ ergeben hatte, saß ich nun im Dezember 2011 schon an meinem Schreibtisch und tippte munter darauf los. Ich weiß nicht, wie dieses Buch beim Leser ankommen wird, ich weiß nur eines, dass das nicht mein letztes Buch sein wird. Denn ich werde bis an mein Lebensende Bücher schreiben und darüber hinaus. Wie eigenartig dies auch immer klingen mag. Doch ich weiß es!

Man kann grob sagen, dass dies eine Zwischenbilanz ist, welches Einiges klarstellen soll und wird. Denn es wird in diesem Werk die menschliche Seite von allen Kreismitgliedern des „Bardon-Kreis des Bundes“ auf die „Schippe“ genommen. Von allen! Aber nicht aus böser, negativer Sicht, sondern einzig und allein um aufzuzeigen, wo die einzelnen Schwächen und Gefahren liegen, um einen Fall zu verhindern. Denn „Fallen“ gibt es so viele wie Sand am Meer und den kann keiner zählen! So ist auch dieses Buch zu Beginn eine Rückschau, aus der sich dann die jetzigen Verwicklungen ergeben.

All dies, das versichere ich dem Leser, wurde der Wahrheit gemäß niedergeschrieben und ich habe nichts unerwähnt gelassen, auch wenn einiges sehr unterhalb der Gürtellinie liegt und darüber gab es jede Menge Geschichten . . . im „Bardon-Kreis des Bundes“!

Dieses Buch soll auch unter anderem dazu beitragen, dass all die Fehler nicht noch einmal passieren, es soll helfen, sich selbst darin widerzuspiegeln, um gegen diese Charakterschwächen besser und vehementer vorzugehen.

Was ich dem Leser auf dem Weg noch mitgeben will, ist, dass es selbst an Spannung und okkulten Ereignissen meiner ersten Biografie nichts nachsteht, auch wenn es vom Zweiten etwas weniger „bombastisch“ ist. Oder doch nicht! Denn wenn ich an die negative Seite dieser materiellen Welt denke, kommt mir schon das Grauen. Aber vielleicht ist es mehr von Bedeutung, die Unmenschlichkeit hervorzuheben, denn darum dreht es sich in erster Linie in unserer hermetischen Entwicklung.

Es gibt den Spruch: „Gottes Wege sind unergründlich“! Dieser Satz trifft zu 100% zu. Denn die Gottheit erfüllt dem Menschen alle Wünsche, egal ob sie gegen die hermetische Entwicklung und die Moral gerichtet sind oder nicht. Oder ist die obige Aussage etwa anders zu sehen, dass jede Wunscherfüllung in die Mitte führt, denn sonst wäre und könnte es keine Belehrung mehr sein und ergäbe keinen Sinn. Aber dieses philosophische Urteil überlasse ich natürlich gerne dem Leser. Aus diesem Grund habe ich den Titel „Allzu Unmenschliches“ gewählt, weil hier auf Erden die Menschlichkeit äußerst schwer zu finden ist. Auf unseren Planeten herrschen nur der Egoismus und die niederen Triebe. Auch auf dieses Thema ging ich vermehrt ein, was der Leser anhand dieses Buches an markanten Beispielen selbst herausfinden wird.

Diese Autobiografie habe ich in 22 Kapiteln abgehandelt. Das musste ich machen, da jedes für sich alleine steht, obwohl im Großen und Ganzen alle Abschnitte zusammenhängen und das Gesamtwerk ergeben.

Nur noch eines: Dieses Buch wechselt im Laufe seiner Erzählung die Ebene und begibt sich in geistig-kosmische Bereiche und behandelt unter anderem die herrschenden Dämonengottheiten, spricht von Leid und Pein, von Schmerzen der Eingeweihten, von Schicksalsschlägen, die irrsinnig machen und vom Hunger, der niemals gestillt werden wird. Denn so ist die Hölle, die für den Durchschnittsmenschen die „Heimat“ ist. Von manch einem auch die „Große Mutter Erde“ benannt, die aber ihre Kinder vergessen hat. Wir schreien nach ihr, aber sie wendet sich ab.

Liebe Leser, bitte seid nicht schockiert darüber, aber das „Allzu Unmenschliche“ macht es mir nicht möglich, aus den Flammen des Infernos etwas Positives zu berichten, denn Feuer brennt und verursacht große Schmerzen. Dieser Schmerz ist auch ein weiterer Grund, warum ich dieses Buch so betitelt habe. „Allzu Unmenschlich“ ist mein Leben mit der Biografie eines „Blauen Mönches“ verwoben, welche ich jetzt beginne, zu erzählen . . .

Einleitung:

In dem nun vorliegenden zweiten Teil der Autobiographie von Hohenstätten dringen wir nun tiefer in die Hermetik und dessen Gegenpol, die Materie ein. Das ist wortwörtlich so zunehmen. In „Auf der Suche nach Meister Arion“ lernten wir Hohenstätten kennen, wie sich sein Weg der Hermetik formte, welche magischen Erlebnisse er mit seinen Freunden erfahren durfte, kurz gesagt, wie sich ihm die geistige Welt von ihrer schönen Seite offenbarte. Auch dass sein Schicksalsfaden schon lange eng verwoben war mit dem seines Meisters und teuren Freundes Anion sowie dessen Frau Ariane. Dies wird aber erst jetzt in diesem Buch erstmalig Anklang finden und entschleiert werden.

Ferner zeigt es aus dieser einseitigen bewusst gewählten Perspektive, mit was der angehende oder schon bereits praktizierende „Hermetiker“ tatsächlich zu kämpfen hat und im Nachhinein sollte er sich fragen, ob man selbst diesen Titel „Hermetiker“ überhaupt zu Recht sich verdient hat, sich so nennen darf; ob man ernsthaft den Weg der Hermetik gehen will, wenn die geistige Welt ihre verhüllte negative Seite offenbart, den Schleier fortnimmt und in ihren schrecklichen Rachen all jene blicken lässt, welche aber den Blick nicht standhalten und in Fetzen gerissen und verschlungen werden.

So werden wir uns in einzelnen Abschnitten selbst wieder erkennen können, spiegelt es doch unser ach so „menschliches“ Verhalten auf gnadenlose Weise wieder. Das ist unsere wahre „Fratze“!

So weist Hohenstätten sehr eindringlich anhand von schicksalhaften, mitunter äußerst prekären Situationen und einem rauhen Sprachgebrauch darauf hin, wie diese ma(r)terielle Seite arbeitet und warum sie als solche anzusehen ist, wer die Fäden hier in der Hand hält und den Galgen knüpft. Allerdings auch jene, die diesen wieder zu lösen im Stande sind und welche Folgen daraus resultieren. Folgen, die so hart sind, dass man an allem zweifeln, ja verzweifeln mag.

So mag man die Worte Meister Arions gut in Erinnerung haben, wenn er sagt: „Lerne aus dem Bösen, aber erfreue Dich am Guten!“

Es ist nicht Sinn und Zweck, die Personen, welche hier, die durch diesen Umstand hin Erwähnung finden, zu diffamieren oder zu beleidigen. Namen sowie Geschlechter, Alter, Volkszugehörigkeit wurden derart umgestaltet, um diese für die Sicht des Einzelnen hier dargestellten tauglich zu machen, ferner um diese gar zu schützen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen ist rein zufällig! Die Personen als solche stehen nicht im Mittelpunkt, sondern wie erwähnt, die ma(r)terielle Welt und deren Einfluss auf dem Weg der so genannten „goldenen Mitte“. Denn sie sind ihr Opfer. Dafür möge der Leser Verständnis zeigen.

Denn: Wer werfe den ersten Stein?

So hoffe ich, lieber Leser, dass ihr Blick umso mehr nach oben gerichtet sein wird, damit sie die Fäden sehen können, welche uns hier zum perversen Vergnügen der negativen Welt tanzen lassen.

Pagan von Wolfenfels

1. Nach Anions Tod

Anion war tot! Welch eine schreckliche Nachricht. Was nun? Wie ging es ohne Meister weiter, der seine Schüler auf dem hermetischen Weg über Problemen hinweggeholfen hatte? Ich hatte keine Ahnung. Ich konnte auf der Fahrt von Innsbruck zurück nach Castrop-Rauxel keinen klaren Gedanken fassen. 800 Kilometer lang starrte ich vor mich hin. Ich war froh, dass ich überhaupt heil angekommen bin. Meine Frau saß neben mir; mit Tränen in den Augen. Es war nicht nur ihr Bruder, sondern auch der beste Freund, den man hier (in der materiellen Welt) haben kann. Als wir dann übermüdet bei Ariane ankamen, saß die ganze Familie im Wohnzimmer. Die Stimmung war sehr traurig. Mona, meine Frau und natürlich auch ich, drückten unser gesamtes Mitgefühl aus. Aber was bedeutet das schon in solch einer Stunde. Die Familie war am Boden zerstört.

Doch was ich nun erfahren habe, was man mir mitteilte, konnte und wollte ich zu Beginn nicht glauben. Aber wie und wo soll ich anfangen, dies alles zu berichten, zu erzählen, wie die einzelnen Mitglieder des „Bardon-Kreises des Bundes“ sich in Wirklichkeit verhalten haben, sich in Wahrheit benahmen, in dieser „heiligen Bruderschaft“. Denn so etwas habe und hatte ich noch nie gehört. Noch dazu waren das die fähigsten Schüler von Meister Arion, die er höchstpersönlich ausgesucht hatte! Unmöglich, dachte ich mir. Doch ich will den Leser nicht zu sehr auf die Folter spannen. Ich beginne nun von der menschlichen Seite aus die ganze Geschichte zu erzählen, alles was ich weiß, alles was ich mitbekommen habe. Von meinem schlimmen, unmenschlichen Leben kann jeder im Buch „Auf der Suche nach Meister Arion“ nachlesen. Aber was mir nun übermittelt wurde, übertraf meines bei Weitem.

Doch bevor ich zur eigentlichen Handlung komme, möchte ich einleitend noch einige bedeutende Erlebnisse schildern. Ohne „Meister“ hatte ich Angst, dass ich meine erworbenen Charaktereigenschaften und die Beherrschung meiner Gedanken verliere, weil keiner mir mehr auf die Finger klopfte. Jetzt erst, ja jetzt erst verstand ich, dass fast alle Schüler des Meister Arions den Weg wieder verließen, weil sie keinen „Beschützer“, oder man kann auch den krassen Ausdruck „Zuhälter“ nehmen, mehr hatten. Sie standen ganz alleine im Universum. Verlassen von allem! Doch dem war nicht so! Eigenartigerweise stellten sich bei Mona und zum geringen Teil auch bei mir Träume ein, die wegweisend waren. Darüber habe ich schon im „Hermetischen Traumbuch“ geschrieben. Das „Schicksal“ ließ uns sozusagen nicht im Stich!

Doch dass wir nicht alleine waren, wurde uns durch seltsame Erlebnisse in unserem Umfeld mitgeteilt. Eines Nachts weckte mich plötzlich meine Frau.

„Hörst Du das?“, fragte sie mich ängstlich.

Ich brauchte nicht lange zu lauschen.

„Ja, mein Gott, was ist das?“

Mona konnte mir keine Antwort geben. Sie schaute sehr verstört, denn das Geräusch war abnormal. Es war ein Surren und Summen im Raum, alles vibrierte, zitterte und brummte ganz leise. Aber es war auch spürbar. Ganz leicht. Und das versetzte uns in Angst.

„Bam!“, knallte es draußen im Flur und wir erschraken uns so sehr, dass wir förmlich aus dem Bett fielen. Wir rannten raus und sahen, dass am Boden das Bild von unserer Tochter lang. Normalerweise hing es fest an der Wand!

„Mist! Wie kam das zustande?“

In Monas Blick las ich die pure Angst.

„Wir gehen besser ins Wohnzimmer, solange es hier so unheimlich ist.“

Mona nickte, währenddessen das „Summen“ weiter hörbar war. Dort angekommen, schlossen wir die Tür und mussten uns erst einmal beruhigen. Nach 10 Minuten ging ich nochmals lauschen, ob man noch etwas vernehmen konnte. Doch es war immer noch hier. Dieses Gesumme, diese eigenartige Stimmung.

„Was kann das sein?“

Ich wusste es nicht. Aber etwas schien es uns sagen zu wollen.

Mona nahm ihren Venus-Talisman in die Hand, den ihr ihr Bruder Anion zum Schutz geladen hatte. Er beruhigte sie. Die Angst schien zu schwinden. Doch was nun geschah, halte ich auch heute noch für unmöglich. Wir gingen zurück in Schlafzimmer, hörten weder ein Surren noch war eine seltsame Schwingung spürbar. Doch etwas war hier. Eine Harmonie war fühlbar, die uns fast in Ekstase versetzte. Etwas manifestierte sich. Ganz langsam. Diese wunderbare Schwingung zog sich auf einen Punkt zusammen, nahm immer mehr eine weibliche Gestalt an und wandelte als leuchtendes „Wesen“ an uns vorbei. Es glitt hinaus in den Flur und entmaterialisierte sich in tausend glühende Punkte und war nicht mehr zu sehen!

Wir beide standen mit offenen Mündern im Pyjama da. Unfähig auch nur einen „Grunzton“ von uns zu geben. Bis heute konnten wir das Erlebte nicht fassen . . . An Schlaf war in dieser Situation nicht mehr wirklich zu denken.

Wir luden etwas später Ariane zu uns ein und unterhielten uns angeregt.

Plötzlich bemerkte sie: „Riecht Ihr das nicht auch?“

„Ja, einen leichten Geruch nach Orangen.“

„Er wird stärker. Merkt Ihr das.“

Wir nickten stumm.

„So hat sich Anion immer angekündigt“, und bei dieser Aussage starrten wir Ariane, den „Blauen Mönch“ an. Selbst ihr Hund „Wolf“ merkte die Anwesenheit von Anion, denn er wurde nervös und blickte sich unruhig um.

„Ja glaubt Ihr, Ihr seid alleine gelassen worden? Unsinn! Natürlich nicht, denn um uns sind immer die Wesen der geistigen Welt, die uns führen und leiten.“

Und da hatten wir den Grund für unser extremes nächtliches Erlebnis!

2. Die unmenschliche Seite der Welt

Ich beginne in Innsbruck, im Auto vom Guido, dem Schwarzen aus Uganda. Wir warteten auf Michael, der auf einen Sprung bei seinen Eltern vorbeischaute. Ich starrte auf das schöne neue Haus, mitten im Viertel Saggen, gegenüber vom alten Schlachthof, als Guido hinter dem Steuer sagte: „Wusstest Du, dass sich Rose in mich verliebte hatte?“

„Was?“

„Ja, Du hast schon richtig gehört.“

„Wie kam es denn dazu?“

„Als wir bei Anion auf Besuch waren, ging ich auf Toilette und vergaß abzusperren. Ich pinkelte im Stehen – wie immer –, dachte mir nichts dabei, als plötzlich die Tür aufging, Rose in der Türe stand, und erstaunt auf meinen schwarzen . . . sah!“

„Ah . . . !“

„Ja, in ihren Augen glänzte es vor Freude, sie lief rot an, entschuldigte sich und schloss wieder die Tür.“

„Also . . . !“

„Warte, es geht noch weiter. Der Anblick verwirrte sie dermaßen, dass sie nicht mehr wusste, wenn sie jetzt lieben sollte, da sie ja mit Michael zusammen war. Wir Schwarzen stellen für Euch Weißen etwas Exotisches dar. Sie sagte mir später, dass ihr Anion und Ariane von mir abrieten, lange Diskussionen mit ihr führten, denn ich sei zu wild, zu stürmisch, dass ich sie damit verletzen würde“, sagte er etwas ausweichend. Ich wusste, was er meinte. Es war ja bekannt, dass er gerne rumvögelte. Und wie lange hätte dann solch eine Beziehung gehalten.

Er fuhr fort: „Sie meinten, dass das alles nur ihre Leidenschaft sei, die sie jetzt narrte und keine Liebe. Sie sollte besser bei Michael bleiben!“

Ich sah ihn an und sah etwas wie Trauer in seinen Augen.

„Der arme Michael“, konnte ich nur erwidern. Mehr fiel mir nicht ein. Aber war er wirklich so arm? Nur in gewisser Weise, denn nicht nur Guido hatte dieses sexuelle Problem, auch Michael war nicht ganz unschuldig. Als ich bei den Pärchen Rose und Michael in Götzens (Tirol) war, warteten wir auf den Bus, welcher mich nach Innsbruck zurückbringen sollte. Wir saßen da so rum, als plötzlich zwei Mädchen vorbeikamen, die Michael nicht nur ansah, nein, er zog sie mit gierigen geilen Blicken aus, verschlang sie und im Geiste vollführte er schon den Akt mit ihnen. Doch das reichte noch nicht. Nein, es kam noch viel schlimmer, denn er stand voll und ganz auf oralem Sex, was ihm Rose nicht gab. So sagte er es mir. Ich selbst habe es in den unzähligen Diskussionen zwischen den beiden einmal miterlebt, dass Michael sie darauf ansprach und sie zur Antwort gab: „Ich weiß, dass ich nicht gut im Bett bin!“ Dies sagte sie in meiner Wohnung in der Amthorstraße in Innsbruck. Ich hörte das so deutlich, weil sie mehr schrien als sprachen. Sie kamen dann in mein Zimmer, wo ich schlief, denn sie waren bei mir auf Besuch und konnten infolgedessen bei mir gratis übernachten. Sie klopften an und standen halb nackt in der Tür. Rose hatte nur ein Top und einen Slip an, stand leicht breitbeinig da, so dass man schön ihren Venushügel sehen konnte . . . ! Michael fragte mich, ob ich Rose als Nonne sehen würde, denn für ihn war sie so was von asexuell. Sie will nämlich keine Pornos schauen und Ähnliches nicht.

„Uh, ich weiß jetzt nicht, was ich sagen soll.“

Die Situation, in die mich die beiden brachten, empfand ich als äußerst unangenehm . . . so sagte ich dann gezwungener Maßen: „Ich finde es nicht gut, solche Filme zu gucken. Da kommen Gedanken auf, die nicht ganz koscher sind“.

„Siehste, Johannes ist der gleichen Meinung!“, sagte Rose.

„Aber ich möchte mich da nicht einmischen. Das müsst ihr beide klären“, schloss ich das Gespräch ab und beendete dadurch mein plötzliches Richteramt.

Doch das taten sie nicht, denn Rose erzählte alles ihren Eltern, welche Michael zu einem Gespräch einluden, um ihn unter anderem zu erklären, dass oraler Sex von sehr wenigen Frauen praktiziert wird.

„Das stimmt gar nicht“, sagte Michael empört darüber zu mir, „ich kenne viele Frauen, die das machen!“

„Machst Du das auch bei ihr“, fragte ich nach.

„Nö, das ist doch total eklig, an so einer Muschi rumzulecken, Du weißt ja, was da so alles an Flüssigkeiten raus kommt. Pah, ekel pur!“

„Ja, dann kannst Du das auch nicht von ihr verlangen“, kam mir so in den Sinn.

„Aber der Sex ist doch immer das Gleiche mit ihr“, und sah mich dabei traurig an. Doch später änderte sich das, jedoch mit Paula, der Frau vom Kreismitglied Josef!

Doch ich will nicht vorgreifen. Ich will damit nur die Spannung erhöhen. Auf jeden Fall habe ich noch mitbekommen, dass Rose richtige sexuelle Probleme hatte. Sie war nicht nur sehr prüde, wenn einer etwas ordinär sprach. Egal ob das meine behinderte Tochter sagte, die so etwas gar nicht so ernst und böse meinte, dann stand sie plötzlich auf und verließ den Raum. Sondern da lag noch weit mehr in der Luft. Als ich einmal bei ihnen in Castrop-Rauxel zu Besuch war, durfte ich dort auch übernachten. Ich hörte dann den Michael schimpfen: „Mann, Deine Muschi ist ja noch immer nicht nass! Wie lange soll ich denn noch warten!“

„Michael, bei mir geht es doch nicht so schnell!“

„Dann nimm doch die Gleitcreme!“

„Pah, das Scheißzeug!“

Sie stand auf. Ich schloss leise und unauffällig die Wohnzimmertür, so dass sie nichts mitbekam, und musste „mit anhören“, wie sie sich im Badezimmer ihr Geschlechtsorgan damit eincremte. Ich begriff die ganze Situation nicht und am nächsten Morgen, nach der Dusche, sah ich im Medizinschrank desselben Zimmers tatsächlich solch ein Gleitmittel für Frauen. Und Rose war doch erst 22 Jahre alt!

Aber Michael hatte nicht nur das Problem mit seiner Frau, sondern ihm machten auch die spärlich bekleideten Frauen auf den Plakaten und in Zeitschriften sexuell an. Er war dadurch total erregt. Er wollte dann natürlich den Druck bei seiner Frau ablassen, aber die konnte aus oben genannten Gründen nicht immer. Anion riet ihm deshalb, dass er es sich selber machen sollte, bevor er auf „Abwege“ gerät.

„Verstehst Du das?“

„Nö“, sagte ich lauthals, „für was hat man denn dann einen Partner, wenn man es sich selbst machen soll! Sehr eigenartig!“

„Da gebe ich Dir vollkommen Recht“.

Nur Michael hatte nicht recht, denn als er von seiner Arbeit beim McDonald´s in Innsbruck nach Hause fuhr, machte ihn eine Mitarbeiterin derbe an.

„Willst Du mit mir ficken!“, flüsterte sie ihm ins Ohr und ihm platzte beinahe die Hose.

„Äh, a, hm . . . ich bin doch verheiratet. A, aber . . . !“, und er wusste weder ein noch aus. Er war von diesem Angebot so was von begeistert, so was von erregt, dass er fast mit ihr nach Hause gefahren wäre, wenn ihm sein Gewissen nicht geholfen hätte. Aber das nagte an ihm, ganz gewaltig! Er schrieb das in sein Tagebuch, welches zufälligerweise – so sagt man im Allgemeinen – Rose in die Hände bekam. Er schrieb dort alle seine sexuellen Fantasien und Wünsche auf. Alle, sogar anale Fantasien! Sie las es und war am Boden zerstört! Verständlicherweise!

„Ich hatte das zum Glück gelesen. Auch wenn das Tagebuch geheim und privat war“, sagte sie zu mir, „sonst wären wir niemals zu meinen Eltern gefahren, wo Anion ihm helfen konnte, seinen Trieb unter Kontrolle zu bekommen“.

Aber selbst die zum Teil frigid wirkende Rose war in sexueller Beziehung kein Mauerblümchen, wie sie immer vorgab.

„Mit ihrem ersten Freund konnte sie nur Petting machen, weil ihre Scheide zu klein ist“, sagte Jean mit voller Schadensfreude, dem sie diese Geschichte erzählte. „Also haben nicht nur Männer Probleme mit der „Größe“, sagte er abschließend lachend.

Auch als sie sich mit Michael in Innsbruck zum ersten Mal alleine auf einer Alm trafen, war sie der ausschlaggebende Faktor, der sofort Sex haben wollte.

„Mann“, erzählte mir Michael, „die ging gleich zur Sache! Das war richtig geil. Die griff mir sofort, als wir allein waren, zwischen die Beine und fummelte an meinen Eiern rum.“

Doch es gibt noch mehr von ihr zu berichten. Mir wurde die seltsame Geschichte erzählt, dass ein äußeres Kreismitglied sich in Rose verliebt hatte, da sie immer mit hautengen Leggins herumlief, auch wenn Besuch kam. Ihre Vulva wurde dabei im vollen Umfang sichtbar. Er machte ihr den „Hof“, lullte sie mit schmeichelnden Worten ein, wie schön sie doch sei, wie gut ihr die Leggins stehen.

„Ich würde liebend gerne Dich darin sehen“, sagte er zu ihr, als ihr Mann Nachtschicht hatte und er genau aus diesem Grunde zu ihr kam. Er bezirzte sie unablässig und sie gab nach.

„Na, gut, ich zieh mich um.“

„Ich will Dir dabei zusehen?“

„Manfred! Das geht aber nicht!“

Er kniete sich vor ihr hin und bat sie flehentlich darum.

„Okay . . .!“

Sie gingen ins Schlafzimmer, Rose zog ihre Hose aus und stand im Slip vor Manfred. Dieser kniete sich erneut vor ihr hin.

„Was machst Du da?“

„Ich guck mir nur Deine wunderschöne Möse an. Das darf ich doch?“

„Ah,“ entwich es ihr. „Na gut.“

Er war nicht weit mit seinen Augen von ihrem Geschlechtsteil entfernt, sodass er ihren Slip ein wenig beiseite nestelte und ihre haarige „Pracht“ sah.

„Nein, nein, so weit gehen wir nicht“, und Rose zog ihn wieder zurück, was ihn umso mehr aufgeilte.

„Aber bitte zieh für mich die kurzen Leggins an. Du hast schon zugesagt. Das sieht so toll aus“, winselte er.

Sie tat es, denn es gefiel auch ihr, so angehimmelt zu werden. Dann stand sie da, in der schwarz-glänzenden Hose. Man konnte die Pracht ihrer Muschi sehen, denn sie zog sie so richtig hoch. Manfred war mehr als entzückt davon. Er kniete wieder vor ihr und dieses Mal fasste er zu.

„Manfred!“, tadelte Rose ironisch, „was machst Du da?“

„Bitte, ich möchte sie nur streicheln. Sie gefällt mir so gut. Ja?“

„Aber das geht doch nicht, ich bin doch verheiratet!“

„Ich werde nichts verraten“, und sie lies ihn gewähren. Das ging dann so weit, dass er seine Hand unter ihre Hose schob und ihr den Finger gab!

„Das war sehr schön“, war der abschießende Satz von einer nachweislich Ausgeglichenen! Blieb sie sich selbst dann treu, wenn sie sich von einem Mann so etwas machen ließ, obwohl sie verheiratet war?

Außerdem nahm Rose immer die Meinung ihrer Ehemänner an. Sie ließ sich sehr leicht beeinflussen, anstatt sich auf sich selbst zu verlassen, sich selbst treu zu bleiben! Kein Wunder, dass sie jetzt mit einem Choleriker als Mann verheiratet ist, der ihr schicksalsmäßig das richtige Verhalten „reinprügelt“. Aber ist das nicht absolut unmenschlich? Ja, aber dennoch will es die Göttliche Vorsehung so!

Ich verstehe die ganze Geschichte nicht. Ich begreife sie selbst heute noch nicht! Sie lässt sich von ihrem brutalen Mann sprichwörtlich in den Arsch „f . . . . .“, anstatt in zu verlassen. Deutschland ist ein Sozialstaat, der gestrandete Persönlichkeiten auffängt, auch wenn es sehr hart für sie werden würde. Aber sie wäre frei und ihr eigener „Herr“! Frei . . .

Das Verhalten von Jean, ihrem jetzigen Gatten, war dermaßen tyrannisch, das kann man kaum mehr glauben. Ich kann mich noch erinnern, als ich ihn das letzte Mal in der Wohnung von Ariane getroffen habe, als die „Hohepriesterin“ eine Verzweiflungstat begann, und sich mit dem Küchenmesser die Pulsadern aufschnitt, da ihr Lieblingssohn Knut nach Österreich zog, weil er für jeden Preis – auch für den Tod seiner Mutter –unbedingt mit seiner Zwillingsseele zusammen sein wollte. In ihrer Wohnung war der ganze Fußboden voll von Blut. Überall sah man diesen „besonderen Saft“. Ich war mit Chris dort, der auf Bini aufpasste, als es plötzlich klingelte und ich Jean und Rose in der Tür stehen sah. Rose benahm sich wie immer – eingeschüchtert – aber Jean, war das reinste Tier!

Ich sah in seinen Augen keinen Funken Menschlichkeit, keine Liebe oder Bedauern. Nichts dergleichen. Nur Hass und Eiseskälte!

„Na, Du Glatze“, sagte ich zu ihm scherzhaft, um das Eis zum Schmelzen zu bringen. Er hatte nämlich wirklich nur drei Haare am Kopf zurecht gekämmt.

Kein Lächeln kam von seinen Lippen zurück. Nur ein Blick abgrundtiefer Verachtung. Selbst mir fror der Astralkörper bei seinem Anblick ein.

Unbewegt schwebte er in majestätischer Erhabenheitspose mit geschlossenen Augen und erhobener Nase, ohne ein Wort des Grußes, an mir vorbei, seine Frau kommandierend: „Guck dort nicht hin! Schau da nicht rein! Komm sofort hier her! Stell Dich dort hin!“, brüllte er Rose wie ein Oberfeldwebel an. Es fehlte nur noch „Aus“, „Sitz“, „Pfui“, „Platz“. Die pure Herrschsucht, Machtgier und Brutalität kam da zum Vorschein. Selbst die Reden von Adolf Hitler verblassten bei seinem Tonfall.

„Meine Güte“, dachte ich nur, „was ist aus dem nur geworden! Er beherrschte 10 Minuten Gedankenstille, konnte einen Raum mit Hilfe des Feuerelementes heiß machen . . . und nun dies!“

Ich konnte mir das nicht erklären. Dies ist mir bis heute genauso ein absolutes Rätsel! Wie so vieles . . .

Aber weiter im Text, denn ihre Mutter erzählte mir, dass Rose, bevor sie Meister Arion sah, mehr einer „Nutte“ als einem vernünftigen Mädchen glich. Sie zog sie dermaßen aufreizend an, benahm sich ungebührlich und war mit anderen Flittchen zusammen und tat genau das, was die ihr sagten. Auch die Tochter des „Meisters der Imagination“ – Dieter B. – war auf eine schnelle Nummer mit jedem jungen Mann aus.

Da Rose leicht zu beeinflussen war, hatte Ariane jede Menge Probleme bei der Erziehung. Und so kam es, dass sie ihre Tochter nach langem Bitten und Betteln dazu brachte, mit ihr in die Stadt zu gehen, da Ariane in einer Vision den Auftrag bekam, mit ihrer Tochter dort zu bummeln. Warum wohl? Weil der Meister dort auf beide wartete und ihnen ganz unauffällig eine Broschüre anbot. Rose schaute diesen netten Herrn an, dachte sich jedoch nichts dabei, und als sie um die Ecke bogen, fiel ihr plötzlich auf, dass sie das Gesicht schon mal gesehen hatte. Ja, es ist das Gesicht von den Bildern, welche Anion in seinem Wohnzimmer hängen hatte: Der Meister höchstpersönlich ist ihr erschienen und seit dem war sie auf dem „Weg zum wahren Adepten“! Sie änderte ihr Verhalten und benahm sich ganz normal. Möchte man meinen. Ich erzähle am besten von ihr weiter, denn sie musste, um von ihren „nuttigen“ Freundinnen los zukommen, nach Berlin zu ihren Verwandten fahren, die sie auf andere Bahnen bringen sollten. Das gelang auch. Ich habe ja in meiner Autobiografie schon erwähnt, dass sie sich von Michael trennte, weil es mit den beiden nicht mehr richtig lief. Sie schliefen auch nicht mehr miteinander und es war auch keine Harmonie mehr zwischen ihnen zu finden. Das war alles kurz nach der Zeit, wo Rose ihr erstes Kind gebar. Sie hieß Betty und war überaus lieb und hübsch. Wir nahmen sie auch des Öfteren zu uns, weil es bei den beiden nicht mehr anders ging. Es ereignete sich nämlich folgender Fall: Rose wurde von ihrem Vater in das 1. kleine Arkanum eingeweiht, worüber ich schon im Buch „Auf der Suche nach Meister Arion“ schrieb. Sie hatte die besten Voraussetzungen dafür, da sie bereits am weitesten war, d. h. sie befand sich in der 4. Stufe, war ausgeglichen und konnte sage und schreibe 10 Minuten die Gedankenstille beherrschen. Sie befolgte die Anweisungen von Anion und schaffte es, sämtliche Umdrehungen, sprich vom Mentalen bis zum Grobstofflichen, die Gottverbundenheit hervorzurufen. Auch die Vereinigung aller vier Eigenschaften hatte sie nahezu in der Tasche, denn ihr erschien ihre Gottheit und sagte zu ihr, sie solle sich eine „Form“ wählen. Doch bevor es dazu kam, erhielt Mona einen Anruf von ihrer Mutter:

„Mona, stell Dir vor, was mit Rose passiert ist.“

„Was ist denn los, Mutti?“

„Rose ist komplett durchgedreht, hatte sich einen Kreis aus Kerzen gemacht, alle angezündet und die kleine Betty in die Mitte des Kreises gelegt. Sie nahm dann ein Messer in Hand, hob es hoch, rief den Fürsten der Finsternis an, und wenn Michael nicht etwas früher nach Hause gekommen wäre, dann hätte sie ihr eigenes Fleisch und Blut dem Dämon geopfert.“

„Das kann ich nicht glauben!“

„Es ist aber wahr! Sie liegt jetzt in der Psychiatrie in Bochum, in der Geschlossenen, da sie auch noch selbstmordgefährdet ist.“

Mona erzählte mir diese Nachricht natürlich sofort und ich konnte es erst recht nicht glauben. Ich musste sofort Ariane anrufen, denn da sie Rose´s Mutter war, konnte sie mir am besten darüber Auskunft erteilen.

„Es ist alles wahr, Johannes! Die Göttliche Vorsehung schob ihrer Entwicklung einen Riegel vor. Sie sollte nicht so weit kommen. Sie war viel zu schnell. Die rituelle Form des 1. kleinen Arkanums puschte sie hoch, brachte sie augenblicklich mit der schöpferischen Gottheit in Verbindung und dazu braucht man jede Menge Nervenkraft, um dieser gewaltigen Gottes-Kraft standzuhalten. Das fehlte Rose, wie jedem anderen, der die rituelle Form des 1. kleinen Arkanums machte! Wieso, kommt die Frage. Ganz einfach, weil keiner die nötigen Voraussetzungen bzw. Grundlagen hatte, den göttlichen Druck der Eigenschaften standzuhalten. Weißt Du“, sagte sie traurig, „sie war ein herzensguter Mensch.“

„Ich habe nur gehört, dass sie auf Grund von sexuellen Problemen durchgeknallt sein soll.“

„Das ist einer der Gründe. Da hast Du Recht.“

Denn Sie erzählte mir mal, dass sie selten masturbiert hat und für sie der Trieb ein kleines Problem darstellte. Aber sie hatte auch „feuchte Träume“! Eigenartig, aber so berichtete man es mir!

Wir gingen sie natürlich besuchen, keine Frage, und was wir da sahen, schockierte uns zu tiefst. Sie war von den Medikamenten aufgedunsen, war richtig fett geworden, ihre Augen zeugten von einer Leere, wie wir sie noch nie sahen. Sie konnte keinen logischen Satz mehr sagen, wollte immer nur Anion sehen, so dass wir nach 10 Minuten uns wieder verabschiedeten. Man konnte es mit ihr nicht aushalten. Die armen Pfleger, die mit solch schwerkranken Menschen auskommen mussten. Kein leichtes Ding!

Doch ihr Schicksal war noch nicht zu Ende, nein, es ging erst richtig los! Sie musste sich dann einige Monate in der Klinik aufhalten, bis Anion ihre Pflege und weitere Behandlung bei sich zu Hause übernehmen konnte. Doch das war die Katastrophe in reinster Form. Rose tickte des Öfteren völlig aus, schüttete im Streit heißes Wasser ihrer Mutter ins Gesicht, brüllte zu Beginn nur rum, bis sie langsam aber sicher immer mehr zur Ruhe kam. Sie wurde noch dicker, was ihre Nerven zum Glück sehr beruhigte. Als sie einmal mit ihrem Vater zu uns kam, entschuldigte sie sich, verschwand und legte sich im Zimmer von Angelique, meiner Tochter, ins Bett und schlief. Ich begriff gar nichts mehr. Anion meinte, dass es für sie das Beste wäre, sich viel auszuruhen. Das hätte einen positiven Effekt auf die Krankheit.

Ein weiterer Grund für ihre Krankheit war nicht nur ihre Schwangerschafts-Schizophrenie, sondern auch die Disharmonie zwischen ihr und ihrem Ehemann. Das Eigenartige war, dass die beiden keine Zwillingsseelen waren. Rose war das bewusst, denn Jean war ihr Seelenverwandter. Sie wusste das, denn sie verliebte sich sofort das erste Mal in ihn, als er bei Anion zu Besuch war. Doch dies fiel den beiden magisch geschulten Eltern sofort auf, welch einen durchtriebenen Charakter Jean hatte, und sie mussten ihrer Tochter ihren „Liebhaber“ ausreden, denn sonst wäre es zu noch schlimmeren Verwicklungen gekommen. Und das schon mit 17 Jahren. Jean musste sich erst noch etwas veredeln, bevor es zu einer Beziehung kommen konnte.

„Und dem steht jetzt, nach dem sich Rose und Michael getrennt hatten, nichts mehr im Wege“, sagte Jean großkotzig zu mir, welcher bis dato mein bester Freund war. „Die hole ich mir, denn ich hab sofort gespürt, dass sie jetzt zu haben ist. Und das lasse ich mir nicht entgehen!“

Doch sein cholerisches Verhalten verbesserte sich, so sollte man es annehmen, trotz seiner „Seelenverwandten“ nicht. Er blieb ein Tyrann. Als ich einmal bei ihm in der Wohnung war, saß er alleine in seiner kleinen Küche, rauchte eine Zigarette, während Rose mit ihrem Ex-Mann Michael in Österreich telefonierte. Es war ein oberflächliches Gespräch, denn es ging um ihre gemeinsame Tochter. Doch ihm passte das überhaupt nicht, dass die beiden bloß über das Telefon miteinander sprachen. Er wollte seine Frau für sich alleine haben. Niemand anders durfte sie auch nur ansehen! Dies drückte er durch den negativen Spruch aus: „Sie kann bald ihren Schubkarren alleine schieben!“, den sein grausamer Blick noch verstärkte. Ich stand entsetzt neben ihm und sah ihm in seine Augen. Dort sah ich nur noch ein böses, dämonisches Funkeln. Aber auch er war ein ausgesuchter Schüler von Meister Arion!

Ich dachte mir nichts dabei, bis ich Jahre später von Arinae folgende Geschichte hörte.

„Die Sau hat meine Tochter vergewaltigt!“

„Was! Das kann nicht sein! Das gibt es ja gar nicht! Ich kenne Jean. So ein Schwein ist er nicht! Unmöglich!“

„Aber dennoch, es ist wahr. Michael hat Jean noch gesagt, dass er es langsam mit Rose angehen soll, weil sie so sehr unter Medikamenten steht, die ihren Trieb komplett lahmlegen. Aber er hörte nicht auf ihn. Er legte sofort los und als Mutter sah ich natürlich sofort, dass er über sie herfiel. Ich konnte meine Wut nicht zügeln und knallte ihm eine und schmiss ihn raus!“

„Richtig so!“

„Aber das brachte nichts!“

„Wieso das?“

„Anion holte ihn wieder zurück!“

„Was!“

„Ja, denn er wollte noch mit ihm darüber reden. Aber was sollte das schon bringen? Gar nichts, bei solch einer Drecksau! Aus diesem Grund hatten Anion und ich wilde Streitereien, weil er anderer Meinung war wie ich. Und mir ging es zu dieser Zeit schon so dreckig, dass ich keinen anderen Ausweg mehr sah, und mir eine Überdosis von Knut´s Insulin spritzte, damit Anion mal sah, dass er falsch lag! Nur mein dadurch hervorgerufener Krankenhausaufenthalt ließ Anion seinen Fehler erkennen!“

Aus dieser Vergewaltigung wurde noch dazu ein Kind gezeugt mit Namen Jessica. Als es zur Geburt kam, rief Jean uns mitten in der Nacht an und bat uns um Hilfe. Er war nicht fähig, mit seiner „Frau“ ins Krankenhaus zu gehen und die Geburt seiner Tochter mit ihr durchzustehen. Doch nicht nur das war der Grund, sondern hauptsächlich wegen der erneuten Schwangerschaftsschizophrenie, unter dessen Einfluss Rose stand. Wie fuhren um 1.30 ins Rochus (KH), um Rose ein wenig Rückendeckung zu geben. Doch das führt zu nichts – sie war völlig durch den Wind! Schrie rum wie eine Verrückte, hielt ihren dicken Bauch, hatte nur ein Netzhöschen an, unter der eine große Binde war. Das ist so üblich. Doch die Ärztin ließ sich solch ein Verhalten von Rose nicht gefallen. Sie schrie lauthals zurück und es kam zu verbalen Streitereien. Wir ertrugen das ganze Geschrei nicht mehr und verließen das KH nach einer halben Stunde.

Rose konnte natürlich auf Grund ihres Vergewaltigungsprozesses Jessica nicht akzeptieren. Wir redeten ihr bei einem Besuch lange Zeit gut zu, bis sie die Kleine dann endlich auf den Arm nahm. Aber so richtig war die Beziehung zwischen den beiden auch nicht. Als Jessica dann größer wurde, schenkte sie ihrem Vater, besser gesagt „Erzeuger“ keine Liebe, denn er gab auch nichts davon seiner Tochter. Da war mehr Hass im Spiel, denn sie überreichte ihm eines Tages als fünfjährige die Koffer und sagte: „Hier nimm, und geh arbeiten!“, und knallt ihm die Tasche vor die Füße!

Ich kann mich noch daran erinnern, wie Ariane im Krankenhaus lag, weil sie nervlich einfach zu überbelastet war. Sie konnte nicht mehr. Man nahm ihr nicht nur ihre Gesundheit, sie hatte ja gerade einen Darmkrebs im Endstadium überwunden, nein, man nahm ihr im wahrsten Sinne des Wortes auch noch ihre Tochter weg. Denn Meister Arion hatte nicht vor, dass Rose und Jean zusammenkamen. Aber das Schicksal wollte es doch anders, sagen wir mal so!

Wie gesagt, das Gespräch zwischen Jean und Anion ergab dann, dass Rose bei ihm blieb und in die Hochstraße in Castrop zogen. Doch Jean änderte sich nicht zum Positiven, was Anion erhofft hätte. Er wurde immer mehr zum Tier!

Jean trieb es soweit mit Rose, dass sie einen Ausschlag im Unterleib bekam. Sie sagte uns das im Beisein von meiner Schwiegermutter. Den Grund kannte sie anscheinend nicht. Wir nahmen aber an, dass er von den sexuellen Praktiken kam, zu die sie ihr Mann nötigte. Er war nämlich der Meinung, dass eine Frau dem Mann dienen muss – das sei die Aufgabe einer Frau –, was natürlich völliger Blödsinn ist. Aber man muss ehrlich sein, Rose ist in sexueller Beziehung eine Zicke! Denn wenn meine kranke Tochter, die nun wirklich kein versautes Mädchen ist, etwas aus den unteren Regionen erzählte, dann stand sie auf und verließ den Raum – wie ich das oben schon erwähnte!

Aber, und das muss auch gesagt werden, Mona, meine Frau, überraschte Jean und Rose beim Fummeln und Schmusen in unserer Küche. Rose hatte ihre Hand zwischen den Beinen von Jean – obwohl er sie vergewaltigt hatte! Und auch wenn es davor war, so erregte sie Jean durch diese Handlung sicher bis zu einem Höchstmaß. Es heißt doch: Es sind immer zwei an einer Handlung schuld!

Jean praktizierte auch das 1. kleine Arkanum, obwohl Anion ihn davon abriet, da er sich noch in seiner Ausbildung zum Mediziner befand und selbst damit nicht zurechtkam. Er beherrschte genauso 10 Minuten Stille, aber die Arbeit erschöpfte ihn! Als er mit Fatima, seiner Ex-Freundin noch zusammen war, kam er jeden Samstag zu uns, aber anstatt etwas mit uns zu unternehmen, legte er sich auf die Couch und schlief! Ich war über so ein Verhalten perplex und verstand die ganze Situation nicht! Ihm war das alles viel zu viel, er kam mit der Welt nicht mehr klar, und da er leicht an Medikamente und Beruhigungsmittel rankam, zog er sich dieses Zeug nur so rein. Und Alkohol noch hinterher und dann war der Ofen aus. Er flippte eines Tages aus, riss in seiner Castroper Wohnung eine Tür aus den Angeln und schrie aus dem Fenster: „Ihr Schweine, ihr bekommt mich nie!“, und knallte das Fenster zu. Seine geistig erkrankte Frau bekam Panik, zitterte am ganzen Leib und rief ihren Vater an. Der kam und beruhigte den psychopathischen Jean. Aber leider nur für kurze Zeit. Später fing er sogar an, Rose zu schlagen, weil er mit sich selbst so unzufrieden war. Er hatte solch schwere Depressionen, die sich in der nächsten Sekunde in gewalttätige Aggressionen umwandelten und dann war Rose die nächstbeste zum Ablassen dieser Spannungen. Er brach ihr eine Rippe, schleifte sie an den Haaren durch das Zimmer und knallte ihr ein paar. Daraufhin verließ seine Frau ihn zu Recht, aber, anstatt das bis zum Ende durchzuhalten, ließ sie sich von ihm beeinflussen und kehrte nach einem dreistündigen Telefongespräch zu ihm zurück. Als ich das hörte, konnte ich meinen Ohren nicht trauen . . .

Deswegen musste ich bei Ariane nachfragen, ob es nicht das Beste sei, Jean das Gesicht einzuschlagen. Jedoch meinte Ariane: „Dann würde Rose nur noch mehr ihren Mann lieben und ihn dann auch noch bemitleiden. Das hilft alles nicht. Ich hatte ihr schon mehrmals geholfen, denn ich schicke ihm Albträume und er bekam auch Gicht, sodass es ihm unmöglich gemacht wurde, Alkohol zu trinken, vom dem er immer so aggressiv wurde und vor Rose ausflippt! Aber dennoch – nichts half!“

Auch ich war sauer, aber aus einem anderen Grund, denn ich half ihr während der Trennung von Jean mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln. Ich fuhr sie herum, holte sie ab, lud sie zu uns ein, transportierte für sie Möbel, half ihr beim Einrichten ihrer neuen Wohnung usw. Mona kaufte ihr sogar Möbel. Und für was? Damit sie im Endeffekt wieder zu ihrem brutalen Macker zurückging! Das war alles umsonst!

Außerdem glaubte sie ihrer Mutter kein Wort, die weit mehr war als jeder normal Sterbliche. Für mich sind das alles Dinge, die mich an der Menschheit zweifeln ließen.

Auch mit Jean vollzog sich eine Wandlung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Bevor Rose frei wurde, ging er mit Fatima, legte aber mit der Zeit ein immer merkwürdigeres Verhalten an den Tag. Wir unternahmen viel mit den beiden, weil sie meine Freunde waren. Eines Tages luden wir sie zum Essen beim Chinesen ein. Das Gesprächsthema ging in Richtung Erotik, als Jean den Vogel abschoss und mitten während dem Essen in einem bösen Tonfall sagte: „Du könntest ruhig mal einen Intimspray verwenden, denn deine Fotze stinkt wie Scheiße!“

Wir waren so überrascht, dass wir zu Anfang nichts sagen konnten. Fatima lief verständlicherweise knallrot an.

„Sag mal, was bist Du denn für ein Arsch!“, kam es dann aus meinem Mund geschossen.

„Wieso denn?“

„Du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank. So was sagt man doch nicht, vor allem nicht vor Fremden beim Essen!“

Aber er begriff es nicht. Sein Bewusstsein war zu verschoben. Die beiden stritten sich so oft und Fatima ließ sich nichts gefallen. Sie schmiss dann mit Sachen nach ihm und schrie ihn an. Sie gab im Zunder! Als er einmal alleine bei uns war, rief sie an und fragte, warum er nicht bei ihr wäre. Er hätte die und die Zeit mit ihr ausgemacht. Ach bekam der „Mann“ Panik, so was habe ich noch nie beim „männlichen“ Geschlecht gesehen. Er war plötzlich so schnell wie der Blitz und nach einer Sekunde war er schon unterwegs.

Aber dennoch wurde es nicht besser mit ihm, denn als Jean durch einen visionären Traum wusste, dass Rose, seine Zwillingsseele, frei wurde, sich von Michael trennte, prophezeiten wir ihm auch, dass unsere Freundschaft den Bach runtergehen wird, wenn er mit ihr zusammenkommen würde.

„Nein, das ist unsinnig! Warum sollte das sein! Kompletter Quatsch!“, meinte er, aber es kam anders, als er sich das dachte.

Sogar die oberflächliche Freundschaft – denn mehr war das nicht –zwischen Mona und Rose verschwand immer mehr und mehr. Wenn die beiden mal telefonierten, dann war Anions Tochter sehr ausweichend, und wenn sie nicht mehr sprechen wollte, sagte sie entweder: „Ach, die Suppe geht über!“, oder: „Ich muss jetzt die Katze füttern“, und legte auf. Der Gipfel der Unmenschlichkeit war aber, als Mona und Rose in die Stadt bummeln gingen. Dies war für meine Frau sehr anstrengend, da sie schwer körperbehindert war und noch dazu unter Schwindelattacken litt und wenn so etwas passierte, in Folge, nichts mehr sehen konnte.

„Rose, kannst Du mich bitte nach Hause bringen. Ich sehe nur alles in Nebel getaucht. Es wäre nur ein klitzekleiner Umweg von maximal fünf Minuten.“

„Nein, kann ich nicht! Ich muss ja auch nach Hause und Essen kochen. Jean kommt doch in einer Stunde!“

Drehte sich um und ließ meine Frau einfach stehen. Zum Glück kam eine unbekannte Dame, die meiner Frau weiter half. – Eigenartig, aber manchmal findet man mehr Menschlichkeit unter Nicht-Hermetikern!

Doch das war noch nicht aller Tage Abend. Wenn sie bei uns zu Besuch war und nicht das bekam, was sie wollte, brüllte sie uns wie ein Donnerwetter an und verließ wutentbrannt die Wohnung mit einem hochroten Kopf. Selbst meine Schwiegermutter, die bei uns in Pflege war, bekam dieses asoziale Verhalten mit und wusste sich auch keinen Reim darauf zu machen.

Der Höhepunkt der Unfähigkeit war aber, als Ariane wegen Tuberkulose im Augusta-Krankenhaus in Bochum lag. Mit dem Bus gibt es eine Direktverbindung von Herne dorthin. Aber Jean erlaubte es seiner Frau nicht, die eigene Mutter zu besuchen, obwohl er als Arzt wissen müsste, wie gut es einen Patienten tut, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Und was tat Rose, sie gehorchte wie ein kleines Schoßhündchen ihrem Mann!

Sie hätte ihm nichts darüber sagen brauchen, wo sie hinfährt und er hätte es nie herausgefunden.

Jean´s Irrsinn ging noch weiter! Er entwickelte sogar solch einen Hass gegen Anion, weil dieser ein Magier war und Jean hingegen nichts konnte. Er saß im Auto auf dem Beifahrersitz und sein Hass überkam ihn. Anion fiel das auf und sagte: „Glaubst Du wirklich, dass Dein kleiner ohnmächtiger Hass mir schaden könnte?“

Jean erschrak so sehr, dass er nicht wusste, was er ihm entgegnen sollte.

Weil Mona und ich sehr viel von Freundschaft hielten, fuhren wir nach Datteln, ihrem zweiten Wohnsitz, um Rose zu besuchen. 2x in der Woche. Jean war auch dabei und er brach mit einer Mitteilung jegliche Harmonie:

„Ihr braucht nicht mehr zu uns kommen und mit Rose zu sprechen, denn das bringt meiner Frau nichts!“

„Wie?“, gaben wir gekränkt wieder. „Siehst Du das auch so, Rose?“

„Ja, weil über Hermetik zu sprechen bringt mir nichts, denn ihr seit keine Meister und nur die können mir weiter helfen!“

Man kann sich gar nicht vorstellen, wie wir uns fühlten. Wir versuchten alles, um eine Freundschaft aufrechtzuerhalten. Aber das unmenschliche Verhalten einiger Hermetiker verdarb uns alles. Das große „Schicksal“, von den Indern „Karma“ genannt, wollte es nicht. Wer kann schon sagen, warum.

Des Weiteren verstand die ausgeglichene Rose den „Adepten“ nicht richtig, denn sie nahm das Gesetz des Schweigens zu ernst und sprach mit uns überhaupt nicht mehr über Hermetik. Nur noch über ihre beiden Kinder und belangloses! Aber, und jetzt wird es interessant für den Leser, den sie suchte nach Anions Tod immer wieder nach Meistern, denen sie sich anvertrauen konnte. Denn das waren nach ihrer Aussage die einzigen Personen, denen man Gehör schenken konnte. Die eigene Mutter verneinte sie als Magierin, warum auch immer! Sie fand dann Kontakt zu mehreren Leuten aus Prag und Umgebung, von denen sie annahm, dass sie Meister waren. Mit dem Sohn von Milan Kuman telefonierte sie immer wieder und hörte sich seine Ratschläge an. Auch mit Lumir Bardon war sie noch in Kontakt, aber seine Antworten beschränkten sich bloß darauf, dass er nur Dhyana-Yoga praktiziere. Mehr gab er nicht von sich – wie auch? Ich selbst habe den Brief von ihm gelesen. Dann fand sie plötzlich einen Herrn, einen Afrikaner, der nach ihrer Aussage ein wahrer Meister war. Er brachte ihr so „wunderbare Schriften“ vorbei, dessen Inhalt so dermaßen oberflächlich waren, dass ich diesen Typ am liebsten zur Besinnung geschüttelt hätte.

Aber sie schwärmte sehr von ihm. Er kochte für sie, half ihnen beim Einkaufen und erledigte kleinere Arbeiten für sie. Er hörte sich gerne deren Probleme an, und als Rose sagte, dass ihre Mutter sehr krank sei, sagte er, dass er ihr eine magisch geladene Tinktur herstellen würde, die ihr sofort helfen würde. Doch als Ariane sie bekam, sah sie sich hellsichtig das „Gebräu“ misstrauisch an und sagte: „Das Gemisch nehme ich nicht! Das ist ja pures Gift!“, und schmiss es weg.

Rose war dermaßen entsetzt und begriff die Reaktion ihre Mutter nicht. Doch was sie begriff war, als sie George, so hieß er, erklärte, dass sie auf Grund ihrer Erkrankung sehr nervös sei und er ihr helfen wollte. Seiner Meinung nach wäre die beste Behandlung eine von ihm durchgeführte hermetische „Unterleibsmassage“! Das war nicht nur das Stichwort für sie, sondern auch Jean begriff nun, was das für ein Schuft war und schmiss ihn raus. Doch das war noch immer nicht das Ende der Geschichte. Sie geht noch „lustiger“ weiter. Sie wusste ja, dass Daskalos der 2. war, der angeblich vom Meister den Auftrag bekam, einen Bardon-Kreis zu leiten. So suchte sie nun mit dem Griechen in Kontakt zu kommen. Sie fand im Internet eine Seite, wo eine Adresse angegeben war, der sie schreiben konnte. Ein Monat später kam die Antwort zurück, welche wir ihr schon vorhersagten: Daskalos Tochter wollte ihr nur irgendwelche DVD´s oder Kassetten verkaufen, wo ihr Vater angeblich so wichtige Vorträge hielt. Also nur wieder Kommerz und Wucher! Mehr steckte nicht dahinter!

Nun zum nächsten merkwürdigen Fall. Michael kam gut klar mit seinen Innsbrucker Freunden, besonders mit Josef, der seine Meisterprüfung in Sachen Sex in Brasilien machte. Er bekam den Titel „Pop-Star“, denn dort fliegen einem die Frauen nur so um die Ohren.

„Da braucht man nur zu schnippen und schon hängen zwei an deinen „Eiern“!“, sagte er mir voller Stolz.

„Nein, das glaube ich nicht.“

„Ist aber so. Die erste brauchte ich nur anlächeln und schon kniete sie zu meinen Füßen und liebkoste mit ihren roten Lippen meinen Schwanz. Das war geil. Und das schon beim ersten Mal!“

Ich selbst wurde neidisch, aber später merkte ich, wie viel so etwas brachte. Nämlich gar nichts. Er heiratete zwar eine „schöne, schlanke“, „gut gebaute“ Brasilianerin, aber als sie dann Michael besuchten, konnten sie natürlich in seiner Wohnung übernachten. Aber wie benehmen sich Südamerikaner? Sehr, sehr freizügig, denn sie lief mit einem Hauch von einem Tanga einfach in deren Wohnung herum. Man konnte ihren „Prachtarsch“ wunderbar betrachten und so einiges mehr. Und wer verfolgte sie mit seinen Blicken? Natürlich Michael, der sich in Gedanken schon mit ihr vereinte.

Doch nicht nur bei meinem Innsbrucker Freund stellten sich Probleme ein, denn mit der Zeit wurde Josef seine Frau einfach zu langweilig – was auch für sie galt –, denn immer mit dem gleichen Partner bringt keinen Schwung, hat keinen „Pfeffer“. Die kribbelnde Leidenschaft ist tot! Da er Vertreter war, hatte er jede Menge Möglichkeiten andere Frauen kennen zulernen und suchte sich neue, viele neue! Schnell fand er ein paar und klebte von ihnen allen jeweils ein „erotisches“ Nacktfoto in sein Sammelalbum. Aber: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste! Seine Frau fand dieses ominöse „Buch“ und machte ihm die Hölle derartig heiß, dass ihm Hören und Sehen verging. Sie verließ ihn, als Rose im Krankenhaus war, und Michael gerade ein „Bett“ frei hatte. Sie zog bei ihrem neuen „Helden“ ein und das nutzen die beiden und der Innsbrucker hatte seinen nächsten Wunsch erfüllt: Den oralen Sex, dem ihm Rose nicht gab, aber welche Paula mit Vorliebe auf seiner Flöte spielte!

Aber selbst aus dieser für ihn peinlichen Situation lernte ihr Ehemann nichts. Es gab noch andere Frauen, an die er sich ran machen konnte. Meine Frau war dafür die geeignete Versuchung, da sie ihn angeblich sehr erregte. Er war mit einer schlanken, gut aussehende Brasilianerin verheiratet, mit der man alles machen konnte und dennoch, der Teufel steckt im Detail. Eines Tages kam er vorbei, wo ich nicht zu Hause war und begann aus mir unerklärlichen Gründen meine Frau zu betasten. Mona war schockiert, sagte ihm aber gleich das Passende und schmiss ihn raus. Als ich das erfuhr, brach ich erstmals den Kontakt zu ihm ab. So einen hermetischen „Schüler“ ließ ich nicht mehr in meine Wohnung!

Nach einigen Streitereien trennten sich die beiden Innsbrucker Freunde. Paula ging wieder zu Josef zurück und Michael machte das, was er schon immer machen wollte. Er wollte zurück, zurück zu seinen Bergen. Seine geliebten Berge vermisste er mehr, als seine Gottheit. Kein Wunder, dass dieses reine Wesen ihn verließ? Nein, denn er wollte ja etwas ganz anderes und die Gottheit gewährt jeden seinen Wunsch. Dies wurde ihm schon einige Zeit vorher in symbolischer Weise gezeigt. Es war auf der Fahrt in sein geliebtes Tirol, als ihm auf der Autobahn ein Falke – Symbol des göttlichen Auges! – mitten in die Windschutzscheibe flog. Er riss das Auto herum und überschlug sich. Ihm ist zum Glück nichts passiert. Jedoch vom Weg zum wahren Hermetiker kam er ab.

Zum Abschluss der abnormen Merkwürdigkeiten möchte ich noch ein Erlebnis schildern, dass sich wirklich so in einer Wohnung eines Mitgliedes des „Bardon-Kreis des Bundes“ abgespielt hatte. Wenn ich mich heute an diese Geschichte zurückerinnere, kann ich es kaum glauben, dass dieser Mann ein ausgesuchter Schüler des Meisters war. Die Begebenheit begann so:

Wir saßen im Halbdunkel, es war recht gemütlich so, als wir ins Gespräch kamen und er mir eine sehr persönliche Frage stellen wollte.

„Nur zu“, sagte ich unwissend.

„Weißt Du, Johannes, ich würde gerne bei Dir etwas machen, da braucht Du nichts zu tun. Glaub mir, das mache nur ich. Du müsstest Dich nur passiv verhalten.“

„Was meinst Du denn?“

„Ja kannst Du Dir das nicht denken?“

„Nein, das weiß ich nicht, da musst Du schon etwas genauer werden.“

„Ja, ich weiß nicht, ob ich das so sagen kann.“

„Nur raus mit der Sprache. So schlimm kann´s ja nicht werden. Du wirst mir doch nicht den Kopf abreißen?“, sagte ich scherzhaft.

Nach einigem Zögern kam die äußerst überraschende Frage: „Ich würde Dir gerne eine „blasen!“

Ich stockte. Ich wusste jetzt ehrlich nicht, was er meinte. War das überhaupt ernst gemeint? Sein Gesicht sah ich nicht richtig, da es hierfür zu dunkel war. Nur seine Augen leuchteten so eigenartig. So gierig geil! Und bevor ich antworten konnte, meinte er noch: „Weißt Du, ich lernte diese sexuelle Erfahrung mit 13 durch meinen Onkel kennen.“

„Aber Du hast doch eine schöne Freundin, mit der Du alles machen kannst. Nein, ich will das nicht. Auf keinen Fall!“, sagte ich immer noch verwirrt und suchte nach einer Ausrede, mich zu entfernen.