Baccara Exklusiv Band 47 - Kathie DeNosky - E-Book

Baccara Exklusiv Band 47 E-Book

Kathie Denosky

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

BLICKE, DIE MICH ZÄRTLICH STREICHELN von DENOSKY, KATHIE Jenna hat einen schmerzlichen Verlust erlitten, Flint eine bittere Enttäuschung. Deshalb kämpfen beide gegen das Begehren, das sie empfinden. Doch das Schicksal treibt sie einander in die Arme - allen Gefahren zum Trotz, die auf die Liebenden lauern. NOCH KEINER HAT MICH SO GELIEBT von INGRAHM, PAMELA Eigentlich müsste Leah glücklich sein: Schon in der ersten Liebesnacht mit dem Großrancher Will findet sie die Erfüllung all ihrer Wünsche! Genau das aber macht ihr solche Angst, dass sie flieht. Doch Will setzt alles daran, sie in seine Arme zurück zu holen. SO SCHÖN WIE NIE ZUVOR von LOCKHART, CHRISTY Wie kann der Cowboy Wayne es nur anstellen, die bildhübsche Cassie zu halten? Eines Nachts stand sie plötzlich mit einem Baby auf dem Arm vor ihm und behauptete, sein Bruder sei der Vater dieses Säuglings. Geglaubt hat er nie, doch verfallen ist er ihr von Anfang an.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 612

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Christy Lockhart, Kathie DeNosky, Pamela Ingrahm

Stürmische Herzen, Band 47

IMPRESSUM

BACCARA EXKLUSIV erscheint im CORA Verlag GmbH & Co. KG, 20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1

Redaktion und Verlag: Brieffach 8500, 20350 Hamburg Telefon: 040/347-25852 Fax: 040/347-25991
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Cheflektorat:Ilse BröhlProduktion:Christel Borges, Bettina SchultGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)Vertrieb:asv vertriebs gmbh, Süderstraße 77, 20097 Hamburg Telefon 040/347-27013

© by Christine Pacheco Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Deutsche Erstausgabe 1999 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

© by Kathie DeNosky Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Deutsche Erstausgabe 2001 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

© by Paula D’Etcheverry Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Deutsche Erstausgabe 1998 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

Fotos: Harlequin Books S.A.

© by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg, in der Reihe BACCARA EXKLUSIV, Band 47 (8) - 2008

Veröffentlicht im ePub Format im 04/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-86349-586-2

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

CHRISTY LOCKHART

SO SCHÖN WIE NIE ZUVOR

Vom ersten Abend an, als die bildhübsche Cassie mit einem Baby auf dem Arm vor seiner Tür steht, lodert in Wayne die Leidenschaft. Der attraktive Cowboy glaubt zwar nicht, dass sein Bruder wirklich der Vater des Säuglings ist, trotzdem will er Cassie dazu bewegen, auf der Ranch zu bleiben. Dazu müsste er aber endlich die entscheidenden Worte sagen: Ich liebe Dich.

KATHIE DENOSKY

BLICKE, DIE MICH ZÄRTLICH STREICHELN

Eine Frau als Pferdetrainer, das hat der Rancher Flint McCray nicht gewollt! Aber er wird sie nicht wieder los - und will es bald auch gar nicht mehr. Denn so oft er mit dieser wunderbaren Jenna streitet, so oft merkt er auch, wie sehr das Begehren in ihm brennt. Doch dramatische Ereignisse auf der Ranch bringen Leib und Leben in Gefahr - und ihre Liebe...

PAMELA INGRAHM

NOCH KEINER HAT MICH SO GELIEBT

Als Leah den Auftrag bekomt, für die Tochter des Großranchers Will eine Traumhochzeit zu organisieren, spürt sie schnell, dass Will ihr gefährlich werden könnte. Sie ertappt sich dabei, ihn heiß zu begehren - erst recht nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht. Dabei wollte Leah so etwas nie wieder zulassen! Nun aber gerät sie in ein Chaos der Gefühle...

CHRISTY LOCKHART

SO SCHÖN WIE NIE ZUVOR

1. KAPITEL

Unter anderen Umständen hätte Wayne sich erlaubt, sie von Kopf bis Fuß zu betrachten. Doch so, wie die Umstände waren, weckten ihre Augen seine Aufmerksamkeit.

Sie waren so grün wie das Gras im Sommer, so rein wie der erste Schnee, doch ein Schatten von Trauer lag darin, der zeigte, dass man sie einmal verletzt hatte. Eine Sekunde lang fragte sich Wayne, was – oder wer – diesen Ausdruck in ihren Augen verschuldet hatte.

Er verspürte den Wunsch, die Hand auszustrecken und ihn wegzuwischen. Doch genauso schnell schob er diesen lächerlichen Gedanken wieder beiseite. Die Wind-Song-Ranch lief nicht von allein. Er hatte keine Zeit für eine Frau, ganz gleich, wie verlockend sie auch sein mochte.

Sie stand vor ihm und hatte die Hände verschränkt. Wollte sie ihm nicht zeigen, wie nervös sie war? Aber er sah doch, dass sie sich auf die Unterlippe biss.

„Ihre Mutter hat gemeint, es sei in Ordnung, wenn ich hier auf Sie warte.“

Wayne nickte. Es war nicht der Fehler dieser Frau, dass er vollkommen erschöpft nach Hause gekommen war, nachdem er eine lange und einsame Nacht auf der Straße verbracht hatte. Jetzt sehnte er sich nur noch nach einem kalten Bier, einer kühlen Dusche und frischen Laken auf seinem Bett. Und zwar genau in dieser Reihenfolge. Wenn sie gleich zur Sache kam, könnte er in weniger als einer Viertelstunde nach oben gehen und in einer halben Stunde schlafen.

„Ich bin Wayne Hart.“

„Das hat Ihre Mutter mir gesagt.“

Er zog eine Augenbraue hoch, als sie ihm nicht gleich ihren Namen nannte. „Und Sie sind?“

Sie schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln, das aber sogleich wieder verschwand. „Cassandra Morrison.“ Dass ihre Freunde sie Cassie nannten, brauchte er nicht zu wissen.

Cassandra … ein hübscher Name, dachte er. Das klang sanft, weiblich. Sehr wahrscheinlich war Cassandra einer der Fälle seiner Mutter. Witwen und Waisen galt ihre neueste Fürsorge. Der Tragesitz mit dem schlafenden Baby, der neben der Frau stand, schien seine Vermutung zu bestätigen.

Wayne hatte schon immer eine Schwäche für die Wohltätigkeitsarbeit seiner Mutter gehabt, die nicht wollte, dass ihre Söhne vergaßen, woher sie gekommen waren und wie glücklich sie sich jetzt schätzen konnten. Die Tatsache, dass Cassandra eine wunderschöne Frau war, würde ihn nur dazu bringen, dass er seine Brieftasche ein wenig weiter öffnete.

Weil es die Höflichkeit verlangte, reichte er ihr die Hand. Cassandra nahm sie, und ihre schmale, zierliche Hand verschwand in seiner großen, harten, von der Arbeit rauen Hand. Wie weich sie ist, dachte er und stellte sich vor, dass Cassandra ihm mit dieser sanften Hand die angespannten Schultermuskeln massierte.

Langsam gab er ihre Hand wieder frei. Schon seit Monaten hatte er keine Frau mehr gehabt, lange genug, um seine Fantasien über diese Frau anzuregen, die sehr wahrscheinlich eine Witwe mit Kind war. „Was kann ich für Sie tun, Miss Morrison?“

Sie zögerte einen Moment, ehe sie antwortete: „Ich bin Jeanie Morrisons Schwester.“ Sie sprach diese Worte aus, als wäre es schmerzlich für sie. Ihre schmalen Brauen zogen sich zusammen, während sie ihn mit ihren unglaublich grünen Augen ansah, als erwarte sie von ihm, dass er diesen Namen kannte.

„Ich glaube nicht, dass ich das Vergnügen hatte.“

Cassandra trat ein paar Schritte zurück. Als sie ihn dann wieder anblickte, hatte sie die Arme vor der Brust verschränkt, so wie in einer Geste des Selbstschutzes.

„Sie haben den Namen meiner Schwester nie gehört?“

Er schüttelte den Kopf. Auch wenn sie ein paar Schritte von ihm weggetreten war, so stand sie doch noch immer nah genug, dass er den Duft von Wildblumen einatmen konnte, der sie einhüllte.

„Ich hatte gehofft, dass Sie den Namen schon gehört haben, dann wäre dies nicht so schwierig für mich“, erklärte sie.

Verwirrt runzelte er die Stirn. „Sprechen Sie weiter.“

Sie löste die Arme und legte eine Hand auf den Kindersitz. Eine Mutter, die ihr Kind beschützt. Sein Blick ging zu dem kleinen Bündel in dem Sitz und hatte auf einmal das sichere Gefühl, dass Cassandra Morrison nicht hier war, weil sie eine Wohltat von ihm erwartete.

„Dann muss dies eine schlimme Überraschung für Sie sein …“ Sie hielt inne und schwieg.

Überraschungen musste man von einer Frau immer erwarten, und er hatte die unangenehme Erfahrung gemacht, dass sie immer noch ein Ass im Ärmel hatten.

Er stützte sich mit der Hand auf den Kaminsims und trommelte mit den Fingern darauf. Wie lange sie wohl noch warten würde, mit dem herauszurücken, was sie von ihm wollte?

„Es tut mir leid, dass ich diejenige bin, die Ihnen das sagt, aber …“ Erneut brach sie ab und verriet ihm, wie angespannt sie war.

Der Ausdruck in ihren Augen und ihrer Stimme hätte ihn beinahe geschafft. Ein Schauer lief durch seinen Körper und erinnerte ihn an das Flüstern des Windes und Betörungen in einer mondhellen Nacht. Doch diese Frau stand im Wohnzimmer seines Hauses, ein Zögern lag in ihrer Stimme, aber sie hatte das Kinn störrisch gehoben. Der Wind flüsterte nicht, und der Mond wich dem anbrechenden Tag. Und er hätte schwören können, dass das, was Cassandra Morrison ihm zu sagen hatte, ihm nicht gefallen würde.

„Meine Schwester …“ Sie holte tief Luft. „Meine Schwester war mit einem Hart zusammen.“

„Wie bitte?“ Seine Worte waren so eisig wie ein Wintertag in Wyoming. Wie konnte sie es wagen, in seinem eigenen Haus, dem Haus, für das er gekämpft hatte, dazustehen und ihm Vorwürfe zu machen?

Sie reckte sich, als bereite sie sich auf einen Kampf vor, und presste die Lippen zusammen.

Wayne ballte die Fäuste. „Wollen Sie etwa behaupten, ich sei der Vater dieses Kindes?“

„Jeanie hatte offensichtlich mit …“

„Auf Wiedersehen, Miss Morrison. Wenn Sie noch etwas zu sagen haben, rufen Sie meinen Anwalt an.“

„Warten Sie!“

Seine Familie war schon zweimal das Opfer einer betrügerischen Frau geworden. Und er wollte verflucht sein, wenn so etwas noch einmal passierte. Er wandte sich um, ging an ihr vorbei und legte demonstrativ die Hand auf die Türklinke.

„Bitte warten Sie, hören Sie mich an.“

Er blieb stehen. Ihre Verzweiflung rührte ihn.

„Jeanie war mit Ihrem Bruder zusammen.“

„Mit meinem Bruder?“

„Chad. Er ist doch Ihr Bruder, nicht wahr?“

Wayne wandte sich um und nickte. Chad war der jüngste der drei Brüder, der wildeste und auch der leichtsinnigste.

Cassandra schob sich eine Strähne hinters Ohr. Ohne mit der Wimper zu zucken, sah sie ihn an. „Jeanies Baby ist das Kind von Chad.“

„Wollen Sie etwa behaupten, dieses Kind sei mein Neffe?“, fragte er und bemühte sich, nicht die Beherrschung zu verlieren.

„Unser Neffe, jawohl“, brachte sie heraus.

„Sie wollen sagen, dass mein Bruder der Vater dieses Kindes ist und die Mutter im Stich gelassen hat?“

„Das will ich nicht nur behaupten …“ Sie rang nach Atem. „… es ist eine Tatsache.“

„Eine Tatsache. Verstehe. Und die Mutter des Kindes, Ihre Schwester, wo ist sie, warum ist sie nicht hier?“

Tränen traten in Cassandras Augen, doch er wollte sich davon nicht anrühren lassen; zu viel stand hier auf dem Spiel.

Als sie nicht antwortete, sprach er weiter. „Warum hat sie Sie geschickt? Können Sie vielleicht besser lügen?“ Seine ärgerlichen Worte hingen in der Luft.

Cassandra starrte ihn an. „Lügen?“, fragte sie mit zitternder Stimme.

Wayne wappnete sich gegen ihre Anschuldigungen. „Jawohl, Miss Morrison. Ich nenne Sie eine Lügnerin.“

Beinahe hätte er sich von dem schmerzlichen Ausdruck in ihren Augen überzeugen lassen.

Langsam schüttelte sie den Kopf. „Ich bin keine Lügnerin.“

„Dann haben Sie vielleicht die Situation missverstanden.“

„Wie könnte ich so etwas missverstehen?“

„Dann hat Ihre Schwester Sie vielleicht angelogen“, konterte er.

„Wie können Sie es wagen!“ Cassandra presste die Lippen zusammen, und der Schmerz in ihrem Blick verwandelte sich in Zorn. Kämpferisch reckte sie das Kinn. „Meine Schwester war nicht …“

„Wenn Ihre Schwester eine Heilige ist, warum deuten Sie dann an, dass mein Bruder keine Moral besitzt?“

„Ich weiß nicht, was ich glauben soll“, gestand sie ihm ruhig.

„Wie viel?“, fragte er, weil er das Spiel langsam leid war. Er würde alles tun, um seine Familie vor Cassandras falschen Anschuldigungen zu schützen, selbst wenn ihn das die Hälfte seines Bankkontos kosten würde.

Mit weit aufgerissenen Augen wiederholte sie seine Frage. „Wie viel?“

„Damit Sie und Ihre Schwester Ihre unbegründeten Anschuldigungen unterlassen.“ Er griff nach dem Scheckheft in seiner Gesäßtasche.

Sie starrte ihn mit offenem Mund an. Wie Feinde standen sie sich gegenüber. „Sie glauben, hier geht es um Geld?“

„Ist das denn nicht so?“ Er legte das Scheckheft auf den Couchtisch und beugte sich darüber. „Ist es nicht das, was alle Frauen wollen?“, fragte er und blickte kurz auf. Dann nahm er seinen Stift und schrieb ihren Namen und das Datum auf einen der blauen Schecks.

„Stecken Sie das wieder weg“, befahl sie knapp. „Und behandeln Sie mich bitte mit der Höflichkeit, die Sie bisher haben vermissen lassen.“

Wayne biss die Zähne zusammen und richtete sich wieder auf. Noch nie hatte ihm jemand vorgeworfen, nicht höflich genug zu sein. Bis jetzt. Seine Beherrschung wurde auf eine harte Probe gestellt. Er brauchte seinen ganzen Willen, um sie nicht zu verlieren.

„Es geht hier nicht um Geld, Mr. Hart.“

„Nicht?“

„Es geht um …“ Sie holte tief Luft und straffte die Schultern.

Er hatte schon immer Leute mit Mut bewundert. Cassandra besaß Mut, sehr viel sogar, und einen Moment lang fragte er sich, wie es wohl sein würde, wenn sie beide auf der gleichen Seite stünden.

„Es geht hier um Liebe und Zugehörigkeit.“

„Liebe und Zugehörigkeit?“, wiederholte er. Er musste sich verhört haben.

Sie ließ die Luft in einem tiefen Seufzer entweichen, als sei sie ungehalten über seine Begriffsstutzigkeit. „Jawohl“, sagte sie leise.

Was wohl geschehen musste, um diese Frau aus der Ruhe zu bringen. Würde es ihm mit einer kühnen Behauptung gelingen? Mit einem kühnen Versprechen? Einem leidenschaftlichen Kuss? Bei dem er mit den Fingern durch ihr dichtes braunes Haar fuhr? Doch sogleich schob er diese Gedanken wieder beiseite. Ihn kümmerte es überhaupt nicht, was er tun musste, um Cassandra Morrison aus der Ruhe zu bringen. Sie würde aus seinem Leben verschwinden – wahrscheinlich schon in wenigen Minuten.

„Haben Sie je das Gefühl gehabt, nicht zu wissen, wohin Sie gehören?“, fragte sie.

Wayne bis die Zähne zusammen. Er wusste, wie es war, nirgendwohin zu gehören. Wie es war, zu kämpfen und sich in abgelegter Kleidung, Kleidung aus zweiter Hand, behaupten zu müssen. Er wusste, wie es war, Abend für Abend das Gleiche zu essen, keine Geschenke zum Geburtstag zu bekommen und anstatt eines Weihnachtsbaums nur einen Strauch aus der Steppe zu haben. Wie es war, keinen Respekt zu bekommen, ohne Freunde zu leben und allein auf dem Spielplatz zu stehen, zuzusehen, wie die anderen Baseball oder Football spielten.

O ja, er wusste besser als die meisten, wie es war, nicht dazuzugehören.

„Es tut mir leid“, flüsterte sie und verschränkte wieder die Arme vor der Brust.

Ihre Blicke trafen sich, und er stellte fest, dass das Grün ihrer Augen heller geworden war, als hätte sie seinen Schmerz gesehen und seine Eindringlichkeit verstanden.

„Ich hatte nicht das Recht …“

Er nickte nur.

„Aber Sie haben eine Familie. Sie können doch sicher nicht wissen …“

„Das kann ich, und ich weiß es auch“, berichtigte er sie, und aus seinen Worten klang der Zorn, hinter dem er seinen Schmerz zu verbergen versuchte. „Ich habe auf beiden Seiten der Straße gelebt, Miss Morrison. Wir haben erlebt, wie es ist, wenn kein Feuer im Herd brennt und kein Huhn im Topf brutzelt.“ Er hielt kurz inne. „Und jetzt geht es uns so gut, dass es Leute gibt, die alles tun würden, um etwas davon abzubekommen.“

„Und Sie glauben wirklich, dass ich eine Frau bin, die an Ihrem Reichtum teilhaben will?“, fragte sie.

„Sie wären nicht die erste.“

„Sie wissen doch überhaupt nicht, was für ein Mensch ich bin.“

„Warum verraten Sie es mir dann nicht?“, forderte er sie heraus. „Was sind Sie denn für eine Frau?“ „Ich bin eine Frau, die will, dass ihr Neffe sein Recht bekommt.“

Wayne runzelte die Stirn.

„Ich möchte, dass Billy irgendwo hingehört, dass er eine Familie hat. Ich möchte, dass Billy seinen Vater kennt.“

„Falls Chad sein Vater ist.“

„Hören Sie, Mr. Hart, könnten Sie Ihr Misstrauen vielleicht lange genug vergessen, um die Möglichkeit zumindest in Betracht zu ziehen, dass …“

„Nein, Miss Morrison, das kann ich nicht.“

Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar, sodass es nun ganz zerzaust war. Jetzt sah sie nicht mehr so ordentlich aus, eher wild und frei – und der Himmel möge ihm helfen, sie war so verlockend wie die Sünde.

Doch im Augenblick musste er sich erst einmal darum bemühen, seinen Zorn zu bändigen. „Versetzen Sie sich doch mal für einen Augenblick an meine Stelle. Ich komme nach Hause, nachdem ich die ganze Nacht lang gefahren bin. Ich bin müde und wünsche mir nichts sehnlicher, als in mein Bett zu gehen.“

Sie vermied seinen Blick.

„Doch statt eines Bettes finde ich eine Frau vor, die ich nicht kenne. Und nicht nur das, sie hat auch noch ein Baby bei sich, ein Baby, von dem sie behauptet, dass mein jüngster Bruder sein Vater sei. Ein Mann, wie ich betonen möchte, der nicht einmal hier ist, um sich verteidigen zu können.“

„Ich verstehe Ihre Bedenken.“

„Kennt meine Mutter Ihre Geschichte?“, wollte er wissen.

„Ja“, hauchte sie.

„Und ich nehme an, Sie haben sie davon überzeugt, dass dieses Baby ihr Enkel wäre.“

„Billy ist ihr Enkel.“

Verdammt! Er holte tief Luft. „Ich würde lieber meinen Arm opfern, ehe ich zulasse, dass jemand einem Mitglied meiner Familie ein Leid zufügt, ganz besonders nicht meiner Mutter.“

Sie legte den Kopf ein wenig schief, als würde sie über seine Worte nachdenken. Als sie dann wieder sprach, hörte er an ihrer Stimme, dass sie sich ebenso wie er um Beherrschung bemühte. Immerhin, sie war eine würdige Gegnerin, das durfte er nicht vergessen.

„Ich habe nicht die Absicht, jemandem ein Leid zuzufügen, Mr. Hart, am allerwenigsten Margaret.“

Margaret? In der kurzen Zeit, in der sie hier war, hatte Cassandra es bereits geschafft, in ihrer Beziehung zu seiner Mutter so weit zu kommen, dass sie sie beim Vornamen nannte? Das bedeutete für ihn eine noch größere Gefahr. Er musste dafür sorgen, dass Cassandra verschwand, ehe sie noch mehr Schaden anrichten konnte.

„Nennen Sie mir Ihren Preis, Miss Morrison, ich bin einverstanden.“

Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht so einfach wieder verschwinden, Mr. Hart. Das kann ich nicht. Nicht für Geld. Wie ich schon sagte, ich möchte niemandem schaden.“ Sie blickte zu dem Kindersitz, und ihr Gesichtsausdruck wurde sehr sanft. „Ganz besonders nicht Billy.“

Wayne stieß einen tiefen Seufzer aus. Eine Konfrontation mit einer störrischen Frau war nicht gerade das, wonach er sich sehnte.

„Sie sollen wissen, dass ich einen Privatdetektiv beauftragt habe“, verriet sie ihm. „Die Unterlagen habe ich in meinem Wagen.“

„Holen Sie sie.“

An der Tür blieb sie noch einmal stehen und zögerte. Sie warf einen Blick zu ihm und sah dann zu dem schlafenden Kind.

„Keine Sorge“, versicherte er. „Ich tue Unschuldigen nichts.“

Er sank auf die Couch, als sie das Zimmer verließ. Wayne streckte die Beine aus und trommelte mit den Fingern auf den Couchtisch. Er war ungeduldig, all seine Müdigkeit war verflogen.

Der Gedanke, dass diese Frau Unterlagen besaß, in denen persönliche Informationen über seine Familie standen, hatte jeglichen Wunsch, sich zu entspannen, vertrieben. Er sprang wieder auf und lief unruhig auf und ab. Dann blieb er vor dem Kindersitz stehen.

Und wenn Billy nun wirklich ein Hart wäre? Ihm schwirrte der Kopf.

Ganz gleich, wie die Sachlage war, ein Streit war unvermeidlich, vielleicht sogar ein Kampf vor Gericht. Und wenn sich dann tatsächlich herausstellen sollte, dass Billy sein Fleisch und Blut war, würde das Kind automatisch seinem Schutz unterstellt werden. Er würde dafür sorgen, dass Chad das Sorgerecht bekam. Die Familie war das Einzige, was im Leben wirklich zählte.

Wayne rieb sich mit der Hand über die Augen und runzelte die Stirn. Als er die Augen dann wieder öffnete, stand sie vor ihm, ein Bild der Weiblichkeit.

Er hatte nicht gehört, wie sie ins Wohnzimmer zurückgekommen war.

Sie stand vor dem Fenster, durch das die Morgensonne fiel. Ihr Licht hüllte sie ein. Mit großen Augen betrachtete sie ihn und Billy. Ihr Atem ging schnell, und vor ihrer Brust hielt sie eine Akte; ihre Fingerknöchel traten weiß hervor, so fest umklammerte sie die Unterlagen.

Vorsichtig legte sie die Akte auf den Tisch. Sie war abgenutzt, als hätte sie sie schon viele Male in der Hand gehalten. Würden diese Unterlagen beweisen, dass die Harts ihr etwas schuldig waren?

Das Baby bewegte sich, und Cassandra ging schnell zu ihm. Ihr Blick war ebenso sanft wie wachsam, und sie erinnerte Wayne an eine Mutter, die ihr Junges schützt. Das Baby wimmerte, und sie nahm es auf den Arm.

Einen Moment betrachtete er sie wie gebannt. Er besaß wenig Erfahrung mit Kindern, von Babys hatte er gar keine Ahnung. Doch als sich die kleine Hand um einen ihrer Finger schloss, überkam ihn ein eigenartiges Gefühl, dem er keinen Namen geben konnte.

Genau in diesem Augenblick klopfte es an der Tür, und Margaret betrat das Zimmer. Sie lächelte ihren Sohn an und dann auch Cassandra und das Kind.

„Willkommen zu Hause, Wayne“, begrüßte Margaret ihn.

Cassandra sah seine Mutter an, und ein freundliches Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.

„Oh, ist der Kleine endlich aufgewacht?“

Cassandra nickte und fragte dann: „Möchten Sie ihn halten?“

„Darf ich?“

Aus den beiden Worten seiner Mutter hörte Wayne Hoffnung … Hoffnung und Aufregung. Margaret Hart besaß ein weiches Herz für alle. Eine Bindung an dieses Baby wäre für sie eine Tragödie, eine Tragödie, die er unbedingt vermeiden musste.

Er griff nach der Akte. Was er darin finden würde, würde ihm sicher nicht gefallen, das sagte ihm seine Vorahnung.

Aus den Augenwinkeln sah er, dass Margaret sich in den großen Schaukelstuhl setzte. Cassandra legte ihr liebevoll das Baby in die Arme.

Er zwang seine Aufmerksamkeit von dieser heimeligen Szene weg und blätterte in der Akte. Gleich am ersten Blatt war mit einer Büroklammer ein Foto befestigt, das Bild einer Frau, die Chad anlächelte. Chad hatte ihr den Arm um die Schultern gelegt und grinste in die Kamera. Ein Cowboyhut saß auf seinem Kopf, und um die Taille trug er den Siegergürtel des Rodeos.

Wayne biss die Zähne zusammen. „Jeanie?“, fragte er und konnte keine Ähnlichkeit entdecken – bis auf die Augen.

Cassandra trat neben ihn. „Ja“, antwortete sie leise, und Tränen schimmerten in ihren Augen.

„Sie sehen sich gar nicht ähnlich.“ Und er überlegte, ob sich ihre Ähnlichkeit vielleicht auf ihre Moral erstreckte.

Er blätterte weiter und fand noch mehr Fotos. Jeanie und Chad beim Essen, eine Karaffe mit Wein stand auf dem Tisch, vor Chad stand eine Flasche mit Bier – seine Lieblingsmarke. Diesmal waren ihre Gesichter dicht beieinander, und sie küssten sich.

Der Duft von Cassandras Parfüm hüllte ihn ein, und noch etwas anderes glaubte er wahrzunehmen – ihre Angst.

„Es wird Ihnen nicht alles gefallen, was Sie in dieser Akte finden“, flüsterte sie und sprach das aus, was er sich schon selbst gesagt hatte. „Mir hat es auch nicht gefallen“, fügte sie hinzu.

Er wusste, dass Chad nicht perfekt war. Teufel, das war keiner der Hart-Brüder, doch sie alle stellten sich ihren Verpflichtungen. Er überflog den ersten Bericht, einige Einzelheiten daraus sprachen gegen Chad.

Chad war mit Jeanie ausgegangen. Man hatte gesehen, wie sie sein Motelzimmer verließ, in einem kleinen Motel an einem Highway in Montana, um sieben Uhr morgens. Chads Partner hatte Chad irgendwann in der Nacht angerufen, und eine verschlafen klingende Frau, höchstwahrscheinlich Jeanie, hatte abgenommen.

„Nun?“

Seine Hoffnung, dass Chad entlastet werden würde, war verschwunden. Wayne fühlte sich in die Ecke getrieben. Und dieses Gefühl mochte er gar nicht.

Doch es gab keine eindeutigen Beweise, und daran klammerte er sich. „Dieser Bericht beweist gar nichts. Chad mag sich ja mit Ihrer Schwester eingelassen haben, aber offensichtlich war er wohl nicht der Einzige.“

Ein Schatten huschte über Cassandras Gesicht, und er hasste sich dafür, dass er die Schuld daran trug. Dennoch, wenn er nicht verhinderte, dass sie seiner Mutter Schmerz zufügte, würde er sich dafür noch mehr hassen. Er würde also das tun, was getan werden musste. „Der Bericht sagt, dass sie ein Flittchen war, dass sie …“

„Ich kenne jedes einzelne Wort dieses Berichtes.“

„In diesem Fall …“ Wayne griff nach seinem Scheckbuch, das noch immer auf dem Tisch lag, und zog es zu sich heran. Er wartete.

„Ihr stört das Baby“, schalt Margaret sie. „Geht in dein Büro, Wayne, ich passe solange auf das Baby auf.“

Der Ton seiner Mutter ließ keinen Widerspruch zu, und er nickte. „Mein Büro, Miss Morrison“, sagte er.

„Aber …“

„Der kleine William wird sich bei seiner Grandma schon wohlfühlen“, versicherte Margaret Cassandra. „Gehen Sie nur. Er ist nicht halb so schlimm, wie er zu sein scheint.“ Sie warf ihrem Sohn einen warnenden Blick zu. „Wayne, benimm dich.“

Er hielt Cassandra die Tür auf und führte sie dann durch den Flur in sein Büro. Als er an ihr vorbeiging, straffte sie die Schultern. Es sah nicht so aus, als würde sie kapitulieren.

Sein Puls schlug schneller. Wayne freute sich schon auf die Herausforderung – und ganz besonders auf seinen Triumph.

3. KAPITEL

„Du wirst noch ein Loch in das Holz klopfen.“

Wayne hatte gar nicht bemerkt, dass er mit den Fingern auf den Esstisch klopfte, doch als sein Bruder ihn jetzt ermahnte, hörte er damit auf. Er hatte Cassandra nachgeblickt und wandte sich nun zu Nick. Aber noch immer glaubte er ihre Anwesenheit zu spüren, und der Wildblumenduft ihres Parfüms schien im Raum zu hängen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!