Baustellen der Hoffnung - Martin Werlen - E-Book

Baustellen der Hoffnung E-Book

Martin Werlen

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Beschreibung

Martin Werlen, Altabt von Einsiedeln und Propst von St. Gerold, ist ein inspirierender Charismatiker. Er sieht in scheinbaren Problemen und Herausforderungen nicht nur Chaos, sondern Baustellen voller neuer Möglichkeiten. Wo andere auf Panik und Restriktion setzen, setzt er auf Kreativität und zeigt unvermutete Perspektiven. Das eröffnet einen befreienden Blick, nicht nur auf die Kirche, sondern auch auf andere Bereiche des Lebens: Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Familie und individuelle Lebenswege.  Wie die Baustelle in der Propstei St. Gerold zeigt, können selbst inmitten scheinbarer Unordnung Leben und Betrieb intensiver sein. Baustellen sind Orte des Lernens und der neuen Perspektiven. Sie entstehen, um Besseres zu schaffen – vorausgesetzt, es gibt klare Diagnosen, Kreativität, Mut, Tatkraft und eine Vision für das Bessere. Und: Was die Kirche angeht – da ist Werlen überzeugt: Kirche ist entweder kreativ – oder sie ist nicht. Sie ist eine Baustelle – heute besonders, aber das ist schon biblisch tief begründet: War nicht Jesus selbst Bauhandwerker? Von seinem Beispiel und Vorbild ausgehend beleuchtet Werlen das Hoffnungspotential, das in Krisen, Umbrüchen und Neuanfängen liegt.  Ein notwendiges, ein spannendes und konstruktives und zudem zutiefst spirituelles Buch, das Mut macht: zum Leben und zum Anpacken. 

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Martin Werlen

Baustellen der Hoffnung

Eine Ermutigung, das Leben anzupacken

© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2024

Alle Rechte vorbehalten

www.herder.de

Umschlaggestaltung: Verlag Herder

Umschlagfoto: © Leo Forte

E-Book-Konvertierung: Carsten Klein, Torgau

ISBN Print 978-3-451-39591-8

ISBN E-Book (EPUB) 978-3-451-83223-9

Allen Mitarbeitenden in der Propstei St. Gerold,

mit denen zusammen ich Baustellen gestalten darf

Baufortschritt

Statt eines Vorwortes: Was hat die Kirche noch zu sagen?

Ein anderer Blick

Mit der Baustelle leben

Ort der Kreativität

Ein Blick auf die Vielfalt

Faszinierendes entdecken

Zum Besseren unterwegs

Ein wichtiger Zwischenruf

Was mühsam ist

Die Gerüste

Das Murren

Nur was sich verändert, bleibt

Bei uns ist alles gut! Wirklich?

Das Bild, das wir nach außen geben

Hauptsache, man ist gesund! Wirklich?

Hauptsache, uns geht es gut

Nicht nur Horror

Leben ist Entwicklung

Was unverzichtbar bleibt

Und wenn vielleicht doch nicht alles so gut ist?

Was ist Wahrheit?

Die Kirche ist kreativ – oder sie ist nicht

Wurzeln der Starre

Schreiend abwesend

Abschied vom Heiligen Geist

Ein besonderer Ort

Die Kirche als Bau-Werk

Der Weltjugendtag 2023 und die Polarisierung in der Kirche

Bibellesen 2.0

Der Meister für Menschen mit Baustellen

Bei den Menschen sein

Die wichtigste Entscheidung meines Lebens

Eine zügige Schule

Gute Führung oder die Zeichen der Zeit

Verkehr verkehrt

Fürchterliche Baustelle: Heimatverlust

Hochschule des Elends

Miteinander unterwegs

Ein gewagter Blick in die Zukunft

Heilige – vom Sockel geholt

Die Madonna in der Müllhalde

Autostopp und Probefahrt im Leichenwagen

Noch einmal Biblisches – Die Kirche als Bau

Das offene Dach

Wenn Gebäude ins Wanken kommen

Auf dem Boden der Wirklichkeit bleiben

Schritt für Schritt

Geburt Jesu mit Bagger

Weihnachten ist nie wie immer

Kreuz des Herrn, du dunkler Kran: Karwoche

Chaos Ostern

Pfingstliche Menschen sind nicht normal!

Bausteine für Gottesdienste

In der Fremde leben

Der Frust mit der Lust

Ekstasen der Freude

Durchs Schlüsselloch

Anpacken. Jetzt und hier!

Gott begegnen, Gott erfahren?

Instrumente, mit denen das Gute getan wird

Der perfekte Mensch

Priesterinnen und Priester für eine Kirche, die anders ist

Synodalität, Nachfolge und Lebensstil

»Auf Hoffnung hin« (Röm 8,20)

Vielleicht

Lichtblick

Zum guten Ende: Aufatmen

Über den Autor

Statt eines Vorwortes: Was hat die Kirche noch zu sagen?

Die Kirche hat sich immer mehr von den Menschen verabschiedet. Im 21. Jahrhundert nimmt diese Bewegung katastrophale Ausmaße an. Musste man sich in unseren Breitengraden vor wenigen Jahrzehnten noch rechtfertigen, wenn man nicht mit der Kirche unterwegs war, so muss man sich heute rechtfertigen, warum man noch dabei ist. Der Vertrauensverlust ist enorm. Leute, die in dieser Situation Verantwortung übernehmen, sind rar geworden. Und das kann leider nicht überraschen. Die Polarisierung verstärkt sich. Da sind diejenigen, die aufgeben, weil sie nicht mehr damit rechnen, dass die dringenden Reformen angegangen werden. Und da sind jene, die hoffen, dass die – zumindest in ihrer Wahrnehmung – glorreichen Zeiten der Vergangenheit wieder zurückkehren. Aber: Wir können nur in der Gegenwart in die Zukunft leben. Die Vergangenheit ist vorbei. Sie kommt nicht mehr zurück. Die Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Lagern und die damit verbundenen Blockaden nehmen mehr Energie in Anspruch als die Verkündigung des Evangeliums. Es ist tatsächlich zum Davonlaufen.

Warum ich noch dabei bin?

Der Kirche ist eine großartige Botschaft anvertraut. Sie steht dieser aber tragischerweise selbst im Weg. Ihre Impulse zu einem Leben in Fülle sind kaum mehr gefragt. Für sie scheint der Zug abgefahren. In den großen Unruhen Ende Juni 2023 in Frankreich schreibt Vatican News: »Zur Befriedung kann eine geschwächte Katholische Kirche wenig beisteuern.«1 Ein theologischer Beitrag in der Herder Korrespondenz zu dem Religionsphilosophen Romano Guardini beginnt mit den Worten: »Taugt Romano Guardini (1885–1968) als Inspiration für eine Kirche, die gerade dabei ist, medial bloß noch als Problemfall wahrgenommen zu werden – deren Stimme im gesellschaftspolitischen Diskurs fast verstummt ist?«2 Und doch gibt es immer wieder auch von unerwarteter Seite die Bitte, die Stimme zu erheben. Selbst in dieser Situation zum Davonlaufen werden gelegentlich Amtsträger der Kirche eingeladen, bei Veranstaltungen, die mit der Kirche auf den ersten Blick nichts zu tun haben, das Wort zu ergreifen – zum Beispiel bei einem internationalen Ärztekongress. Solch überraschende Momente und die daraus entstandenen Erfahrungen sind mit ein Grund, warum dieses Buch geschrieben wurde. Es ist also nicht ein Buch für die Kirche – das allerdings auch, und auch nicht ein Buch für die draußen – das aber auch. Es ist ein Buch für alle. Es sind ungewohnte Blicke auf unser Leben. Es geht um ein gemeinsames Unterwegssein. Dass dies möglich ist, habe ich in verschiedenen Begegnungen noch und noch erfahren. Meistens waren wir alle überrascht. Das ermutigt mich zu diesem Buch: danach zu fragen, wie die Kirche sich und andere wieder auf den Weg bringt. Dabei geht es nicht um Rezepte. Es geht um das konkrete Leben, es geht um den Alltag.

Möglich geworden ist dieser engagierte Weg mit einem neuen Bild für die Kirche, das ebenso ein Bild für unser Leben ist: die Baustelle. Neu ist dieses Bild eigentlich nicht, wie wir entdecken werden. Aber es ist noch ungewohnt, obwohl es tief verankert ist auch im Leben der Kirche.

Daher zeigen sich im Folgenden immer wieder Überraschungen, die im Chaos von Baustellen auftauchen und doch ihren Sinn haben: Wir werden Künstler und merkwürdige Heilige treffen. Vom öffentlichen Nahverkehr, vom Autostopp und der Ökologie ist zu reden. Dem Bauarbeiter aus Nazaret werden wir als Meister für Menschen in Baustellen begegnen und werden von Gottesbegegnungen in ganz ungewohnten Milieus hören. Die Kreativität des Heiligen Geistes wird ziemlich hart mit der kirchlichen Realität konfrontiert werden. Ein neuer, ungewohnter Blick auf die Bibel wird dabei ebenso wichtig wie die Frage nach Alternativen des Zusammenlebens in einer Gesellschaft, der der Gedanke des Gemeinwohls immer mehr abhandenkommt. Und am Ende wird es um eine schier unglaubliche Kraft gehen, die uns aufatmen lässt. Lassen Sie sich also überraschen. All das kann auf dem Weg liegen, den wir jeden Tag zu gehen haben.

Dieses Buch ist selber eine Baustelle und das Nachdenken über die aufgeworfenen Themen »work in progress« – beim Schreiber und bei den Lesenden. Ich freue mich, wenn es im Ergebnis fortlaufend praktisch wird und zum Anpacken ermutigt.

1https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2023-07/frankreich-proteste-nahel-nanterre-kirche-religion-reaktion-not.html.

2 Thomas Brose, Inspiration auch für die Skeptiker. In: Herder Korrespondenz 6/2023, 13.

Ein anderer Blick

Baustellen haben einen schlechten Ruf und keinen guten Namen – außer bei Bauunternehmen. Oft sind sie tatsächlich zum Verzweifeln. Es gibt Baustellen auf den Straßen. Sie haben lästige Staus zur Folge. In der eigenen Wohnung lassen sie uns sogar bei uns daheim als Fremde wohnen. Sind sie auf Brücken, entfernen sie Ziele durch lange Umwege. Haben sie sich auf Bahnstrecken niedergelassen, wirken sich die Verspätungen auf viele andere Züge aus. Das ist mühsam. Und oft genug sind Aggressionen oder Frust die Folge.

Und jetzt noch ein Buch über Baustellen?! Bücher mit »Baustelle« im Titel gibt es – außer in der Fachliteratur – nicht viele. Interessiert das überhaupt jemanden? Ich gehe trotzdem davon aus. Warum? Weil wir Tag für Tag mit Baustellen zu tun haben. Meistens ärgern wir uns darüber und stimmen zusammen mit anderen einen Klagegesang an. Wir lernen in diesem Buch, einen anderen, neuen Blick auf die Baustellen zu werfen und plötzlich überraschend anders mit ihnen umzugehen. Das ganze Leben wird aus einer ungewohnten Perspektive betrachtet.

Ein großer Denker des 20. Jahrhunderts begleitet mich jeden Tag: der Theologe Fridolin Stier (1902–1981). Viele Erfahrungen kann ich mit ihm teilen. Ich verstehe ihn, wenn er schreibt: »Mein Gott, ob ich es je einmal einem Menschen verständlich machen kann, welche Erkenntnis- und Begegnungswut in mir tobt?«3 Er kommt in diesem Buch immer wieder zu Wort: mit seinen Aufzeichnungen und in seiner Übersetzung des Neuen Testaments. Fridolin Stier war mit dem herausragenden jüdischen Denker Martin Buber (1878–1965) befreundet. Miteinander haben sie darum gerungen, wie das Wort Gottes in die deutsche Sprache übersetzt werden kann, ohne dass ihm die Übersetzer im Wege stehen. Die Übersetzung der Texte aus dem Alten Testament ist von Martin Buber. Beide Übersetzungen sind ungewohnt und manchmal sperrig – so wie das Wort Gottes eben ist. Das passt hervorragend zu Baustellen. Das ständige Ringen um das richtige Wort ist harte und bleibende Arbeit im Haus der Sprache, das nie abgeschlossen ist.

Ich hätte mir früher nicht vorstellen können, dass ich einmal Freude an Baustellen bekommen könnte. Genau das ist aber in den vergangenen Jahren passiert. Seit 2020 bin ich im Auftrag der Klostergemeinschaft in Einsiedeln verantwortlich für unsere Propstei St. Gerold im Großen Walsertal in Vorarlberg. In der Zwischenzeit gab es hier mehrere Baustellen, darunter eine wirklich riesige. Das haben wir nicht einfach selbst beschlossen, sondern das historische Hauptgebäude musste einer Gesamtsanierung unterzogen werden, von den Behörden angeordnet aufgrund von Brandschutzvorgaben und wegen der heutigen Erfordernisse für Wasser- und Stromleitungen. Barrierefrei soll ein Gebäude heute selbstverständlich auch sein. Darüber hat man sich in den vergangenen Jahrhunderten keine großen Gedanken gemacht.

Aber wir alle leben im Heute. Manches, was früher gut war und genügte, ist heute ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten. Dafür müssen wir nicht einmal bis in die Barockzeit zurückgehen. Wer heute auf die Fragen des 19. Jahrhunderts antwortet, muss sich nicht wundern, wenn er nicht verstanden wird. Wer sich den Herausforderungen der jeweiligen Epoche nicht stellt, ist schnell neben den Schuhen.

3 Fridolin Stier, Vielleicht ist irgendwo Tag. Die Aufzeichnungen und Erfahrungen eines großen Denkers, Freiburg i. Br. 21993, 279.

Mit der Baustelle leben

Die Sanierung des historischen Propsteigebäudes bescherte uns ab September 2021 eine große Baustelle mitten im Areal der Propstei. Zuerst beschäftigte uns die Frage: Können wir daneben den vielfältigen Betrieb überhaupt aufrechterhalten? Wir haben uns entschieden, den Betrieb weiterzuführen. Mittendrin eine Baustelle, und rundherum finden Seminare und Vorträge statt, erholen sich Menschen, treten Weltgrößen in Konzerten auf. Ist das möglich? Ja, offensichtlich. Die Baustelle wurde nicht einfach nur geduldet. Sie war dabei. Und wir lebten rundherum.

Hier in der Propstei durfte ich lernen: Wir brauchen nie zu bedauern und zu beklagen, dass wir leider eine Baustelle haben. Im Gegenteil: Wir dürfen von dieser Baustelle vor Ort lernen, mit den eigenen Baustellen besser umzugehen. Das ist vielen Gästen auch tatsächlich passiert. Ihnen ging auf, dass wir alle verschiedene Baustellen kennen: im eigenen Leben, in der Familie, in der Kirche, in der Politik, in der Wirtschaft, am Arbeitsplatz, in der Firma, im Krieg. Wohin wir auch schauen: Baustellen. Es wäre zum Verzweifeln, wenn man inmitten von Baustellen nicht leben könnte.

In den Jahren der Pandemie und des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine mussten wir erschrocken feststellen, dass unser Leben auch in Europa weit mehr eine Baustelle ist, als wir uns das über Jahrzehnte hin bewusst waren. Viele wurden unerwartet aus der Illusion der Machbarkeit und der Kontrolle gerissen. Selbst dort, wo das Geld liegt, kann eine große Ohnmacht fast alles lähmen.

Diese schmerzliche Erfahrung machen wir auch bei Todesfällen in nächster Nähe, bei Erkrankungen und Unfällen. Wie brüchig ist unser Leben! Weit mehr, als wir es uns meistens eingestehen.

Baustellen begleiten uns bis zum Tod. Daran erinnerte uns die weitere Sanierung, die – zu unserer Freude – noch dazukam: der Friedhof. Ausgelöst wurde dieses Projekt durch Platzmangel. Die Bauherrschaft lag bei der Gemeinde St. Gerold. Die Planung wurde in Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Pfarre und Propstei gemacht. Der Friedhof, der aufgrund seiner einmaligen Gestaltung Tag für Tag viele Besucherinnen und Besucher hat (die nicht bleiben), war mehrere Monate lang nicht mehr zu betreten. Geöffnet wurde er nur, wenn jemand hineingetragen werden musste. Die Bauabfolge war nämlich so gestaltet, dass jederzeit eine Bestattung stattfinden konnte. Der Künstler war wiederum der Lehmpionier Martin Rauch (*1958), der bereits die bestehenden Lehmmauern errichtet hatte. »Gedenke Mensch, dass du Lehm bist und zum Lehm zurückkehren wirst«, wird uns am Aschermittwoch mit einem eindrücklichen Ritus in Erinnerung gerufen. Das Kriegsdenkmal wurde entfernt. Wir sind uns heute bewusst, dass nicht nur Soldaten im Krieg das Leben verlieren. Und nicht nur im Krieg werden Menschen getötet. So wird jetzt auf dem Friedhof aller Opfer der Gewalt gedacht mit der Botschaft: »Jedem Menschen seine Würde. Im Gedenken an die Opfer von Gewalt«. Auch die Grabstätte für Kinder wurde neu gestaltet – mit einem würdigen Ort für Sternenkinder. Alle an dem langen Vorbereitungsprozess Beteiligten waren überzeugt, dass der eindrückliche Friedhof durch die Veränderungen noch einmal aufgewertet und seine Botschaft verstärkt wird. Und sie bekamen Recht. Es wird deutlich: Hier zählen nicht Titel oder Vermögen, sondern Menschen, die von Gott beim Namen gerufen werden. In dieser Schlichtheit und mit einem großen Blumenbeet wird aller gedacht. Engel des Schweizer Bildhauers Hugo Imfeld (1916–1993) ermutigen zum hoffnungsvollen Weitergehen.

Dieser Friedhof ist ein starkes Zeichen der Hoffnung. Tag für Tag kommen Menschen aus nah und fern, um diesen Ort zu besuchen. Er ist ein Ort des Ankommens und des Seins mit einer hoffnungsvollen Perspektive. Eine Frau meinte zugleich humorvoll und überzeugt: »In St. Gerold freut man sich sogar auf den Friedhof!« Hier wird uns auf schlichte Weise ein ganz neuer Zugang eröffnet zu der einzigen Dimension unseres Lebens, die todsicher ist. Also auch im Friedhof leben lieben lernen – so der Slogan der Propstei.

Ort der Kreativität

Da sind wir, inmitten von Baustellen. Und plötzlich realisieren wir, wie sehr sie unsere Kreativität herausfordern. Da, wo alles wie gewohnt läuft, brauchen wir unsere Kreativität nicht. Aber eine Baustelle hält uns auf Trab. Das wird nicht einfach von selbst wieder ein wohnlicher Bau. Provoziert ist eine lösungsorientierte Kreativität mit Weitsicht.

Wir durften zusammen mit vielen Menschen entdecken: Auch inmitten von Baustellen kann man ›leben lieben lernen‹. Unsere Seminare, die kulturellen Überraschungen und sogar die Ferientage wurden also nicht neben der Baustelle organisiert und gestaltet, sondern mit der Baustelle. Die Baustelle in der Propstei ist zum Gleichnis für die Baustellen in unserem Leben geworden. Das ist nicht selbstverständlich. Eine ihrer Selbsteinschätzung nach große Psychologin meinte: »Ich kann in der Propstei keine Seminare halten, solange dort eine Baustelle ist.« Wie kann sie Menschen helfen, mit den Baustellen in ihrem Leben zurechtzukommen, wenn sie nicht fähig ist, an einem Ort ein Seminar zu halten, wo eine Baustelle ist? Das hat sie überzeugt. Allerdings: Einen liebevollen Blick vermochte sie bis zum Schluss nicht auf die Baustelle zu werfen. Wie das wohl herauskommt?!

Unsere eigenen Baustellen wurden bewusst einbezogen in die Seminare und Veranstaltungen. Immer wieder standen auch in der Morgenpost am Frühstückstisch Gedanken zur Baustelle. So zum Beispiel: »Auf den Lärm, der von einer Baustelle kommt, können wir ganz verschieden reagieren. Zum Beispiel: sich ärgern, dass es nicht ruhig ist, wenn ich meine Ruhe haben will; oder Gott danken für die Menschen, die Tag für Tag so harte Arbeit leisten, damit wir eine gute Zukunft haben. Das gilt auch für die Baustellen in unserem eigenen Leben.« Oder: »Eine Baustelle ist dann erträglich, wenn es vorwärtsgeht.«

Ich freue mich, dass mir nie eine Beschwerde vonseiten der Gäste wegen der Baustelle zu Ohren gekommen ist (obwohl ich mir durchaus bewusst bin, dass gerade im Lärm einer Baustelle nicht alles zu Ohren kommt …). Im Gegenteil. Eine Frau schreibt über ihre Zeit in der Propstei mit Baustelle: »Drei Tage St. Gerold gibt einem mehr als vier Wochen Karibik.« Nicht wenige Gäste waren in der Baustellenzeit mehrmals bei uns, weil sie sich bei uns zu Hause fühlten. Tatsächlich ging vielen ein Licht auf. Bei uns lernen Menschen, mit Baustellen zu leben. Solche Lehrstellen haben wir dringend nötig: An Baustellen fehlt es ja wahrlich nicht!

Ein Blick auf die Vielfalt

Keine Baustelle gleicht der anderen. Überall treffen wir sie an: im eigenen Haus, auf der Straße, im Einkaufszentrum, auf der Brücke, am Bahnhof, auf der Autobahn, auf der Bahnstrecke. Umleitungen sind uns vertraut – und doch ärgern sie uns jedes Mal. Wie sehr wir uns für Baustellen im eigenen Verantwortungsbereich schämen, zeigt sich, wenn eine nationale Bahngesellschaft in der Durchsage mitteilen muss: »Wegen einer Baustelle im benachbarten Ausland hat der Zug eine Verspätung von 20 Minuten.« Alle wissen, welches dieses benachbarte Ausland ist. Offenbar hat man Mühe, für seine Baustellen namentlich einzustehen.

Das gilt erst recht für die Baustellen im weiteren Sinn. In der Wirtschaft haben wir Baustellen, in der Politik, in der Kirche, in der Gesellschaft, in Unternehmen, an unseren Arbeitsplätzen. Wenn wir fremde Baustellen von außen betrachten, können wir unser ablehnendes Empfinden leicht zum Ausdruck bringen. Wenn wir aber selber Verantwortung tragen, neigen wir gerne dazu, die Baustellen zu verdrängen, sie kleinzureden, ja sie sogar zu negieren: »Wir haben gar kein Problem.« – »Die bösen Medien malen den Teufel an die Wand.« Die Medien haben – Gott sei Dank! – schon manche versteckte Baustelle an die Öffentlichkeit gebracht. Jetzt muss daran weitergebaut werden.

Baustellen haben wir auch in unseren Familien und im eigenen Leben. Es läuft überhaupt nicht so, wie wir es geplant haben. Konflikte lassen uns nicht ungehindert den Lebensweg weitergehen. Beziehungen, die uns einmal lebenswichtig waren, zerbrechen. Verstrickungen halten uns gefangen. Ein Streit zerstört unsere Lebensfreude. Ungesunde Abhängigkeiten manövrieren uns in ein Doppelleben oder in immer größere Isolation. Manchmal wissen wir schlicht und einfach nicht mehr weiter. Früher oder später holt die meisten unter uns das Alter mit seinen Beschwerden ein. Viele müssen die vertraute Wohnung verlassen. Aber bereits Kinder und Jugendliche sind mit großen Baustellen vertraut. Im Bus meinte ein Teenager zu seinem Kollegen: »Ehrlich gesagt: Ich möchte meine Mutter nicht als Frau.« Viele Kinder nehmen ihre Ängste vor Schlägen mit auf den Lebensweg.

Es gibt keine zwei gleichen Baustellen. Darum lohnt sich ein aufmerksamer Blick. Kinder und ältere Leute, die die gesunde Neugier des Kindes bewahrt oder aufgrund lebenslanger Erfahrung eine Vorstellung von der Vielfalt entstehender Möglichkeiten gewonnen haben, halten sich gerne an Baustellen auf und staunen. Sie verfolgen, was da passiert. Sie entdecken, was andere beim Schimpfen und Sich-Ärgern übersehen. Es geht in die Höhe und/oder in die Tiefe. Sie bewundern die Maschinen im Einsatz und die Menschen, die die Baustellen bearbeiten. Ob wir uns nicht gelegentlich von einem Kind oder einem älteren Menschen eine Baustelle erklären lassen sollten? Probieren wir es doch einmal!

Faszinierendes entdecken

Es gibt vieles, was an Baustellen fasziniert. Allerdings bin ich mir bewusst, dass die meisten Menschen das Faszinierende und Positive nicht so leicht entdecken und sehen können. Das wird sich möglicherweise nach der Lektüre dieses Buches ändern, jedenfalls hoffe ich darauf …

Jede Baustelle verkündet klar und deutlich, dass es hier Menschen gibt, die vertrauensvoll in die Zukunft gehen. Trotz allem. Es sollen Lebensräume geschaffen werden, die aufatmen lassen. Eine gute Bauherrschaft ist motiviert durch die Vorfreude auf neue Räume und kommuniziert diese auch. Mit dem Fortschreiten auf der Baustelle steigert sich auch die Freude auf das Neue, das entsteht. Es kann ganz kribbelig werden.

Sobald sich eine Baustelle breit macht, ist nicht mehr alles, wie es immer war. Da sind wir gefordert. Vieles kommt selbst bei bester Planung anders als erwartet. In Baustellen an historischen Orten werden sogar neue Räume entdeckt. Das ist uns mehrmals passiert. Plötzlich stellt man mit Erschrecken fest, dass bestimmte Teile des Gebäudes schlicht und einfach aus Gewohnheit stehen geblieben sind und nicht aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten. Dann ist man dankbar, dass jetzt eine Baustelle ist und die großen Mängel behoben werden können. Für verschiedene Herausforderungen braucht es neue Lösungen. Ein Beispiel: Bei der Vorbereitung der neuen Türen kam plötzlich ein Türsturz aus dem Jahre 1595 zum Vorschein, der erhalten bleiben muss. 1995 wäre einfacher gewesen … Aber der Wunsch änderte die Wirklichkeit nicht, auch über Nacht nicht. Dieser Zimmereingang musste ganz neu gestaltet werden. Verschiedene Varianten wurden besprochen. Viele neue Fragen tauchten auf. Um ein altes Gebäude zu verstehen, muss man die Geschichte studieren. Und umgekehrt: Oft entdeckt man die Geschichte eines Gebäudes gerade aufgrund der Baustelle ganz neu.

Auf einer Baustelle kann aber auch die Zukunft gestaltet werden wie kaum sonst im Leben. Die durch die Baustelle erzwungenen Provisorien lassen erfahren, dass es auch anders geht – obwohl man das bisher als unmöglich betrachtet hatte. Bestes und noch gar nicht so lange zurückliegendes Beispiel: Die Zeit der Pandemie hat unsere Vorstellungen ganz gehörig durcheinandergebracht. Irgendwie findet man auch in einer solchen Situation Lösungen, die man sich sonst nie zugetraut hätte. Dazu kommt, und das sollten wir nie vergessen: Planung und Umsetzung scheitern auf vielen Baustellen an der Finanzierung. Wir dürfen also in allem den Bezug zur Wirklichkeit nicht verlieren – auch nicht im Blick auf das, was des Kaisers Bild trägt (vgl. Mk 12,16–17). Besonders beglückend ist dann die Erfahrung, dass es – trotz allem – vorwärtsgeht.

Zum Besseren unterwegs

Bei allem bisher Gesagten wird klar: Die große Frage ist nicht, ob wir Baustellen haben oder nicht. Sie gehören einfach zu unserem Leben. Die große Frage ist: Wir gehen wir mit ihnen um?

Dank der großen Baustelle in der Propstei ist mir immer mehr aufgegangen, dass Baustellen gar nicht so negativ sind, wie wir das spontan oft meinen. Selten hört man eine grundsätzlich bejahende Einschätzung wie: »Eine Baustelle ist grundsätzlich etwas sehr Positives, wo modernisiert, Altes in Neues umgebaut oder überhaupt neu gebaut wird.«4 Tatsächlich: Baustellen sind die Räume, die uns Kreativität ermöglichen. Baustellen fordern uns heraus. Sie überraschen uns. Sie lassen uns staunen.

Sagen wir das noch deutlicher: All das Große, das wir bestaunen, ist aufgrund von Baustellen entstanden. Denken wir an die Strecken, die wir problemlos mit der Bahn zurücklegen. Dasselbe gilt für die Autobahnen. Wir fahren gedankenlos darüber und erinnern uns nicht mehr, wie wir einmal über die Baustellen geflucht haben. Der Kölner Dom ist seit Jahrhunderten eine Baustelle – ebenso die Kirche von Köln. Jeder Baustelle kann man mutige Verantwortliche wünschen. Sonst wird es schwierig. Das können alle verstehen. Fast alle. Manche Musikstücke, die wir gerne hören, sind in einem langen Prozess auf einer Baustelle entstanden. Dasselbe gilt für dieses Buch. Auch die meisten großen Gemälde und Skulpturen haben eine lange Entstehungszeit hinter sich. Das Haus, in dem wir wohnen, verdanken wir einer großen Baustelle. Das gilt auch für unser Zimmer, in dem wir uns wohlfühlen. Ist das nicht erstaunlich?

Wenn wir all das betrachten, wird uns etwas bewusst, was wir in den konkreten Situationen allzu gerne ausblenden: Baustellen gibt es, damit etwas Besseres entstehen kann. Wir hatten eine offene Baustelle mitten in der Propstei, um etwas Positives zu bewirken: Das Haus wurde von den Behörden nicht geschlossen. Die Baustelle machte es möglich, dass dieser besondere Ort auch für künftige Generationen erhalten bleibt. »Alles bleibt besser«, so formuliert es der Verantwortliche für die Baustellen der Propstei. Viele bezeugen: Hier trifft es zu!

Das ist ständig unsere Herausforderung: zum Besseren unterwegs zu sein. Wer Baustellen nicht mag oder einfach ausblendet, muss sorgsam darauf achten, nicht sitzen zu bleiben. Baustellen ermöglichen uns auch in Zukunft Lebensräume.

Wie anders würde Politik aussehen, wenn sich die Verantwortlichen zuerst auf die unausweichlichen Herausforderungen einigen könnten und sich dann gemeinsam an die Arbeit auf der Baustelle machen würden. Jede Partei könnte ihren Beitrag zum Aufbau leisten mit den je eigenen berechtigten Schwerpunkten – miteinander für das Gemeinwohl statt gegeneinander als Parteien.

4 Eva Hammerer im Interview. In: Vorarlberger Nachrichten vom 14. Juli 2023, A5.

Ein wichtiger Zwischenruf

Das Lob der Baustellen könnte als Freipass für Baustellen gedeutet werden. Das will es auf keinen Fall sein. Tatsächlich gibt es viele unnötige Baustellen. Wir bauen an Orten, an denen man besser nicht bauen sollte. Wir investieren in Projekte, von denen wir uns im Hinblick auf die Herausforderungen unserer Zeit verabschieden sollten. Wir richten Baustellen an, indem wir mutwillig zerstören, was da ist und gut war. Das alles meine ich nicht, wenn hier von Baustellen die Rede ist. Wir müssen nicht Baustellen suchen. Neue Baustellen sollen wirklich nötig und vernünftig sein. Wir sind dazu aufgerufen, auf den Baustellen anzupacken, in die wir gestellt sind: in unserem eigenen Leben, in unseren Beziehungen, in unseren Familien, Ländern, Kulturen, globalen Wirklichkeiten.

Beispiel: Umwelt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt haben uns seit vielen Jahrzehnten vor einem Klimawandel und dessen verheerenden Folgen gewarnt. Ihr Aufruf wurde weitgehend überhört oder sogar lächerlich gemacht. Junge Menschen haben es zuerst fertiggebracht, dieses Thema weltweit in die Politik zu bringen. Mit seiner Enzyklika Laudato si’ aus dem Jahre 2015 – gerade rechtzeitig zur UN-Klimakonferenz in Paris erschienen – hat uns Papst Franziskus (*1936) ein prophetisches Schreiben in die Hand gegeben. Es trägt den Untertitel Über die Sorge für das gemeinsame Haus. Es ist ein Aufruf zum Umdenken und zum Handeln. Dieses Schreiben kann hervorragend als Arbeitshilfe dienen auf vielen großen Baustellen unserer Zeit. Ebenso das päpstliche Schreiben Fratelli tutti. Über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft aus dem Jahre 2020.

Wie dringend ein Umdenken ist, zeigen Aussagen von Mächtigen und Reichen dieser Welt. Einer von ihnen, Julien Backhaus (*1986), antwortet auf die Frage der ZDF-Moderatorin, wie er der Verantwortung für die Umwelt nachkomme, mit den erschreckenden Worten: »Nach mir die Sintflut. Ich hab keine Kinder.«5 Was man dem Mann zugutehalten muss: Er sagt, was ihn motiviert, keine Verantwortung zu übernehmen. Dieselbe Antwort könnte aber auch von Politikerinnen und Politikern kommen, die sich gegen jede Veränderung unseres Verhaltens aussprechen und damit bei vielen Wählerinnen und Wählern punkten. Vergessen wir nicht: Egoismus tut letztlich niemandem gut.

Beispiel: Zukunft. Viele Menschen machen sich Sorgen um die Zukunft der Welt. Sicherheiten, die für uns – vor allem für den Westen – selbstverständlich waren, kommen ins Wanken. Das ist ein gefundenes Fressen für falsche Propheten. Was ich vor einem Jahrzehnt dazu geschrieben habe, ist in der Zwischenzeit noch dringender geworden. »Wir müssen in unserem Teil der Welt viele Privilegien abgeben zum Wohl aller Menschen. Auch hier wäre eine Lösung per Knopfdruck katastrophal, aber eine solche wird früher oder später kommen, wenn ein Prozess von unserer Seite in Richtung Achtung und Gerechtigkeit für jeden Menschen nicht sofort auch außerhalb Europas und Nordamerikas spürbar wird. Es geht also nicht um kleinere oder größere Zugeständnisse von oben herab, sondern um Achtung und Wertschätzung jedes Menschen.«6 Es ist erschreckend, wie Personen und Parteien an Boden gewinnen, die den Blick bewusst von den anderen abwenden und das Heil im kleinen Kreis verheißen. Das ist gefährlich. Der deutsche Schriftsteller Rafael Seligmann (*1947) schreibt: »Sobald … Brandstifter und erodierende Gesellschaft zusammentreffen, gleichen sie einer binären Bombe: Die Elemente reagieren aufeinander und bilden einen Stoff enormer Zerstörungskraft.«7 Das müsste uns aufgrund der Erfahrungen in der Geschichte zu denken und zu handeln geben.

Beispiel: Verbundenheit. In den globalen Herausforde­rungen der Zeit wie Migration und Klimawandel braucht es vor allem eine Globalisierung der Solidarität. Das lehrt uns jede große Baustelle. Niemand genügt sich selbst und niemand kann sich selbst genügen. Welche Perspektive haben Menschen in der Politik, die sich zum eigenen Wohl abschotten wollen? Die Arbeit kann nur miteinander gelingen.

Beim Weltjugendtag 2023 in Lissabon stellte Papst Franziskus vor Studierenden die verschiedenen Herausforderungen in einen größeren Zusammenhang, der oft übersehen wird: »Vergesst nicht, dass wir eine ganzheitliche Ökologie brauchen, dass das Leiden des Planeten mit dem der Armen zusammen gehört werden muss; dass das Drama der Wüstenbildung in Verbindung mit dem der Flüchtlinge gesehen werden muss, das Problem der Migration mit dem des Geburtenrückgangs; dass wir uns um die materielle Dimension des Lebens im Rahmen einer spirituellen Dimension kümmern. Keine Polarisierungen, sondern Gesamtvisionen.«8 Nehmen wir uns das zu Herzen! Wählen wir nur noch solche Menschen in die politische Verantwortung, denen die Sorge um unser gemeinsames Haus am Herzen liegt! Wer jetzt schreit, dass sich die Kirche aus der Politik heraushalten solle, möge sich doch einmal ins Evangelium vertiefen.

5https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/privatjets-villen-jachten-nach-mir-die-sintflut-viele-reiche-kuemmert-das-klima-nicht.

6 Martin Werlen,