BEL: Die Liebe lebt ewig - Care Santos - E-Book

BEL: Die Liebe lebt ewig E-Book

Care Santos

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Beschreibung

Unbemerkt schleicht sich Bel im Schutz der Nacht ins Krankenhaus, um Ismael zu besuchen, den Jungen, den sie über alles liebt. Doch Ismael liegt im Koma und reagiert nicht auf sie. Was ist nur passiert? Bel weiß es nicht, sie kann sich nicht erinnern. Auch zu Hause kommt ihr vieles fremd vor, als ob sie lange fort gewesen sei. Und ihre Eltern scheinen sie gar nicht zu bemerken ...

Bel muss herausfinden, was passiert ist. Sie muss sich erinnern! Oder sie wird Ismael, ihre große Liebe, für immer verlieren ...

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Seitenzahl: 497

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Titel

Aus dem Spanischen vonSabine Giersberg

Impressum

Lübbe Digital

Vollständige E-Book-Ausgabedes in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG erschienenen Werkes

Lübbe Digital in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG

Deutsche Erstausgabe

Original title: »Bel: Amor más allá de la muerte«© Care Santos / Ediciones SM, 2009All rights reserved.

German translation Copyright © 2010 by Baumhaus Verlag in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KGGerman edition published by arrangement with Ediciones SM through Martina NommelLektorat: Greta SteenbockDatenkonvertierung E-Book:Bosbach Kommunikation & Design GmbH, Köln

ISBN 978-3-8387-0749-5

Sie finden uns im Internet unterwww.luebbe.dewww.baumhaus-verlag.deBitte beachten Sie auch: www.lesejury.de

MOTTO

»Den Geborenen ist es bestimmt zu sterben,

den Verstorbenen, wieder zu leben.«

Sprüche der Väter, 4, 29

ERSTER TEIL

Montag, 2. Februar

Bels Anwesenheit stört die nächtliche Stille des Krankenhauses nicht. Schon beim Betreten des Gebäudes spürt sie den Schmerz der Menschen an diesem Ort. Sie sieht sich um, studiert die Hinweistafel. Ein kurzer Blick auf den Informationsschalter, dessen Fenster geschlossen sind. Eine Krankenschwester sitzt vor einem Fernseher, mit dem Rücken zu ihr, sie kann sie nicht sehen. Sicheren Schrittes strebt Bel auf die Aufzüge zu. Die Türen stehen offen. Sie huscht in einen hinein und drückt auf die Fünf.

Mitten in der Nacht sind die Flure menschenleer. Die im fünften Stock sind nur schwach beleuchtet; das ist angenehm, denn sie hat festgestellt, dass ihre Augen im hellen Licht schmerzen. Bel weiß, am Ende des Flures wird sie den Menschen treffen, den sie am meisten liebt auf der Welt. Und sie weiß, dass dieser Mensch leidet. Sie spürt seinen Schmerz. Deshalb scheint sie hier zu sein. Sie kann nicht ertragen, dass er leidet.

Es waren insgesamt einhundertzwei Schritte. Sie hat sich angewöhnt, ihre Schritte zu zählen, als wäre das auf einmal wichtig. Sie biegt rechts ab, lässt das unbesetzte Stationszimmer links liegen und betritt die Intensivstation. Wieder rechts, da ist das Zimmer. Sie öffnet die Tür und sieht hinein.

›Mein Gott, wie blass er ist.‹

Am liebsten würde sie losheulen.

Etwas schnürt ihr den Hals zu. Doch die Traurigkeit wird sogleich von ihrer Liebe zu ihm erstickt.

›Endlich bin ich bei dir. Ich werde dich nie wieder allein lassen.‹

Die geschlossenen Augen, die reglosen Hände neben dem Körper, der Plastikschlauch in seinem Mund, das Signal seines Herzschlags auf dem Monitor … Auf den ersten Blick ist Ismael nur ein Patient, der mit dem Tode ringt. Doch für sie ist er mehr, viel mehr als das.

»Hallo, Isma, da bin ich. War gar nicht so einfach, hierherzukommen. Wenn du wüsstest, was für eine Odyssee ich hinter mir habe …«

Bel versucht zu lächeln, aber es gelingt ihr nicht.

Sie setzt sich ans Bett. Fasst seine Hand, lässt ihren Kopf daraufsinken, streichelt sie sanft mit der Wange, fährt mit den Lippen über seine Finger. Bewegt flüstert sie ihm zu:

»Ich werde herausfinden, was passiert ist, das verspreche ich dir. Und ich werde dich jeden Tag besuchen, bis du wieder gesund bist.«

Stundenlang bleibt sie an seinem Bett sitzen. Manchmal schließt sie die Augen. Wenn sie sie öffnet, sieht sie Ismaels Gesicht vor sich, und all die Wut, der Schmerz, die Liebe und die Verwirrung sind wieder da. Szenen aus der Vergangenheit kommen in ihr hoch, aber sie kann sie nicht zuordnen. Worte hämmern in ihrem Kopf: I’ll be okay. Sie weiß, dass diese Worte eine Bedeutung haben, aber nicht, welche. Mit aller Kraft wünscht sie, Ismael möge gesund werden, die Augen aufschlagen, wieder selbstständig atmen. Er soll leben.

»Ich weiß, du schaffst es. Etwas anderes darfst du nicht einmal denken!«

Einen Moment lang scheint es, als schelte sie ihn. Dann streicht sie ihm das Haar aus der Stirn und entdeckt die dunkle geschlossene Wunde an seinem Kopf. Ein Hämatom, Stiche. Am rechten Arm hat er eine Gipsschiene, unter dem Laken erahnt man weitere an den Beinen.

»Du Ärmster, was ist nur passiert?« Bel weiß, dass ihr niemand antworten wird.

Auf dem Flur tickt eine Uhr. Bel hat keine Ahnung, wie spät es ist. Draußen herrscht immer noch stockfinstere Nacht. Sie küsst jeden einzelnen Finger von Ismaels linker Hand.

Irgendwann lässt das Geräusch von über den Flur eilenden Schritten sie auffahren. Sie weiß, was das bedeutet: Ein neuer Tag im Krankenhaus beginnt, die ersten Krankenschwestern der Frühschicht treffen ein, mit der nächtlichen Ruhe ist es vorbei. Als sie aus dem Fenster blickt, stellt sie fest, dass es schon dämmert.

»Ich gehe jetzt besser.«

Der Schlauch in Ismaels Mund stört sie nicht. Und auch nicht, dass er ihre Anwesenheit überhaupt nicht bemerkt hat. Sie weiß, dass der Besuch einen Sinn hatte und dieser Kuss jede Distanz überwindet. Bel muss an Dornröschen denken, und sie wünscht sich, auch ihr Kuss möge den Bann des Todes brechen. Doch Ismael schläft weiter. Und sie muss gehen, obwohl sie sich um nichts auf der Welt von ihm trennen will.

»Morgen Nacht komme ich wieder. Jede Nacht, bis du aufwachst.«

Sie glaubt, er habe gemerkt, dass sie von weither zu ihm gekommen ist. Vielleicht hat er gespürt, geahnt oder geträumt, dass sie da war.

»Bis Morgen, mein Schatz.«

Dann entschwindet sie lautlos, unbemerkt.

In letzter Zeit fällt ihr das Gehen leichter als das Denken. Deshalb läuft sie lieber durch die menschenleeren Straßen, anstatt den Bus nach Hause zu nehmen. Die Dämmerung taucht die Stadt in ein fahles Grau. In einigen Bäckereien brennt Licht, und man erahnt die hektische Betriebsamkeit hinter den Mauern. Ein Wagen der Stadtreinigung säubert lautstark die Straßen. Es sind nur wenige Autos unterwegs. Die Fahrbahnen sind verlassen.

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