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Ein schrecklicher Fund erschüttert die Öffentlichkeit: Ein kleines Mädchen liegt in der Solinger Innenstadt nachts tot auf der Straße - überfahren und einfach liegen gelassen. Alle Aufrufe in den Zeitungen bleiben erfolglos, niemand hat das Mädchen gekannt, und niemand weiß, wer es überfahren hat. Als der Wuppertaler Privatdetektiv Remigius Rott den Fall übernimmt, führen ihn die Ermittlungen weit hinein in die Hügel und Täler des Oberbergischen. Und schließlich steht er vor einem Rätsel, das ihm schier Alpträume bereitet: Das Geheimnis des Hakenkreuzwaldes. Der sympathische Antiheld Rott steht vor einem überaus mysteriösen Fall, den er mit Hilfe von Jutta lösen will. Unter Einsatz ihres Lebens lassen sich die bei-den nicht abschütteln von ihren gefährlichen Widersachern. Oliver Buslau erzählt wie schon in seinen Vorgängern stilistisch gelungen ein kleines Road-movie. Angereichert mit Action, Liebe und schrulligen Figuren spricht der Krimi-nalroman sowohl Rott-Kenner als auch Erstleser an.
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Seitenzahl: 380
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Oliver Buslau ist freier Autor, Redakteur und Journalist. Er ist Gründer, Chefredakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift »TextArt – Magazin für Kreatives Schreiben« Im Emons Verlag erschienen bisher sieben Kriminalromane um den Privatdetektiv Remigius Rott: »Die Tote vom Johannisberg«, »Flammentod«, »Rott sieht Rot«, »Bergisch Samba«, »Bei Interview Mord«, »Neandermord« und »Altenberger Requiem«. Außerdem die Rheintal-Krimis »Schängels Schatten« und »Das Gift der Engel«, der Fantasy-Roman »Der Vampir von Melaten« und den Historischen Kriminalroman »Schatten über Sanssouci«. Darüber hinaus schrieb Oliver Buslau den Thriller »Die fünfte Passion«, der auch ins Italienische übersetzt wurde.www.oliverbuslau.de
Dieses Buch ist ein Roman. Handlung, Personen und manche Orte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit der Wirklichkeit sind beabsichtigt, genaue Übereinstimmungen vor allem in Bezug auf Personen und Firmen sind Zufälle.
© 2013 Hermann-Josef Emons Verlag Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: Heribert Stragholz Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch eBook-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-86358-332-3 Der Bergische Krimi Originalausgabe
»Unser ganzes Leben ist erstaunlich unmoralisch. Es gibt darin keinen Moment lang Waffenstillstand zwischen Tugend und Laster.«
Prolog
Die Frau kauert auf dem Boden des Transporters und hält ihr Kind fest. Die Lichter der Straßenlampen rasen vorbei. Sie hat es aufgegeben, darüber nachzudenken, wie lange sie schon hier drin ist.
Das Kind stöhnt leise. Als sie losgefahren sind, hat es geweint und geschrien. Der Mann hat ihm ins Gesicht geschlagen und ihr einen Tritt in den Unterleib verpasst. Sie spürt den Schmerz immer noch, aber er ist nicht so groß wie die Angst.
Sie richtet sich auf. Dabei muss sie das Kind loslassen. Es will schreien, aber sie streicht ihm beruhigend über den Rücken. Sie blickt durch das Seitenfenster. Neonlichter. Der Wagen fährt auf einer breiten Straße durch eine Stadt. Sie sieht erleuchtete Schaufenster, Straßenlaternen.
Sie spannt ihren Körper an. Sie würde alles geben, um hier herauszukommen.
Die Frau zuckt zusammen. Sie kommen wieder an einem Neonschild vorbei. Sie liest das Wort POLIZEI. Das Wort mobilisiert ihre Kräfte.
Sie beugt sich zu ihrem Kind hinunter. Der Mann hat sie nicht gefesselt. Er rechnet nicht damit, dass sie es wagt, in voller Fahrt aus dem Wagen zu springen. Aber das ist ihre einzige Chance.
Ob sie es überleben wird? Ob ihr Kind es überleben wird? Sie muss es versuchen. Je mehr Zeit vergeht, desto weiter entfernen sie sich von der Polizeistation.
Sie tastet nach dem Hebel der Schiebetür.
Wenn sie einen Moment abwartet, in dem der Wagen nicht so schnell fährt …
Sie will es wagen. Jetzt.
Da geschieht das Unerwartete. Der Wagen bremst ab und hält. Sie erschrickt. Ist es zu spät? Sind sie am Ziel?
Egal. Die Frau zieht den Griff zur Seite, die Tür rollt mit einem schleifenden Geräusch nach hinten. Sie packt das Kind fest am Arm. Ihre Beine sind eingeschlafen, und als sie die ersten Schritte läuft, kommt sie ins Straucheln. Doch sie fängt sich, rennt weiter und zieht das Kind hinter sich her. Sie hört noch, wie der Mann einen Schrei ausstößt.
Niemand ist auf der Straße. Sie erkennt eine hell beleuchtete Bushaltestelle. Dahinter eine dunkle Fläche. Büsche und Bäume.
Vage dringt an ihr Ohr, wie der Mann im Wagen hinter ihr Gas gibt.
Das Kind wimmert. Sie nimmt es auf den Arm und gelangt auf einen weitläufigen asphaltierten Parkplatz. Sie läuft und läuft und kommt schließlich an einer Ausfahrt heraus, die auf eine andere Straße führt. Die Frau spürt ihre Knie weich werden. Das Laufen strengt sie zu sehr an. Sie muss das Kind absetzen, es wird zu schwer. Erschöpft lässt sie sich auf dem Parkplatz nieder. Vor ihren Augen tanzen weiße Punkte.
Wo ist die Polizeistation? Sie muss dorthin finden. Aber es ist zu gefährlich, auf der breiten Straße zurückzugehen. Sie kämpft gegen die Erschöpfung an. Mühsam steht sie auf.
Ängstlich sieht sie sich um und registriert zwischen den Bäumen bunte Lichter. Eine Kneipe.
Wo ist ihr Kind?
Sie springt auf und ruft den Namen ihrer Tochter. Ihr Herzschlag beruhigt sich, als sie das Mädchen neben dem Parkplatz auf dem Gehsteig sieht. Dort liegt, hell von Straßenlampen beleuchtet, eine Einmündung.
Sie ruft das Mädchen. Es dreht sich um und lächelt.
Als die Frau den Gehsteig erreicht hat, macht es ein paar Schritte auf die Straße. Sie will hinterher, will das Mädchen nehmen und in die Dunkelheit des Parkplatzes zurückholen, da nähert sich ein Geräusch. Die Frau dreht den Kopf und erkennt zwei gleißende Scheinwerfer, die in wahnsinniger Geschwindigkeit herangeprescht kommen.
Einen Moment lang schaut sie wie gebannt auf dieses helle Licht.
Das Mädchen bleibt mitten auf der Straße stehen. Mit großen Augen blickt es dem Wagen entgegen, der immer näher kommt.
Der Frau wird klar, dass es noch nie ein Auto gesehen hat.
1.
Der Finger des Verlagsleiters war dick wie eine Knackwurst und glänzte. Ich vermutete, dass er auch genauso fettig war.
Der Finger tippte dreimal auf meine Bewerbungsunterlagen, dazu stellte der Mann mit unangenehmer Fistelstimme zum dritten Mal dieselbe Frage.
»Sie sind wirklich Detektiv?«
Ich nickte– ebenfalls zum dritten Mal. Mir wurde klar, dass man bei Bewerbungsgesprächen nicht nur agil, interessiert und kompetent auftreten musste, sondern auch ein gehöriges Maß an Geduld an den Tag zu legen hatte.
»Soso«, machte der Verlagsleiter, der anscheinend auch Personalchef war. Außer einer älteren Dame mit Rüschenbluse im Vorzimmer und ihm hatte ich in den Büroräumen niemanden gesehen.
»Und?«, fragte er und sah mich mit kleinen dunklen Mäuseaugen an.
»Und was?«, fragte ich.
»Warum wechseln Sie den Job?« Er lehnte sich in seinem Chefsessel so weit zurück, dass das Möbel gequält aufschrie. »Eine Detektei ist doch ein Unternehmen. Und ein Unternehmen gibt man nicht so leicht auf. Ich spreche da aus Erfahrung.«
Er verzog den Mund und unternahm den Versuch, mein Lächeln zu erwidern, was ich als gutes Zeichen deutete. Ich überlegte, was ich ihm sagen sollte. Zum Glück gewann ich etwas Zeit, weil der Verlagsleiter zu einem kleinen Monolog ansetzte.
»Sehen Sie, in den heutigen Zeiten sollte man versuchen, seine Selbstständigkeit zu bewahren. Schauen Sie sich meinen Verlag an. Uns geht’s nicht so rosig, wie Sie vielleicht denken. Trotzdem verteidige ich wacker meine Pfründe. So ein Firmenadressbuch im Internet ist was wert. Wenn heute nicht, dann morgen.« Er beugte sich vor, und sein Ton wurde verschwörerisch. Offenbar sprach er jetzt von Unternehmer zu Unternehmer. »Man darf sich seine Chancen nicht nehmen lassen. Und Ermittlungen«, er machte eine vage Handbewegung, »Ermittlungen sind doch sicher etwas, was heutzutage jeder benötigt.«
Sein Blick wurde verklärt und ging zur Decke. Gleichzeitig griff er neben sich, zog eine Schublade auf und holte einen dicken Cheeseburger hervor. »Das Leben wird doch immer schwieriger, immer undurchsichtiger. Wer kann sich heute noch auf die Polizei verlassen? Die Menschen müssen selbst Verantwortung übernehmen, sie müssen sich in einer immer komplizierter werdenden Welt zurechtfinden. Und dafür brauchen sie Hilfe. Hilfe, die Sie den Menschen bieten können…«
Er drehte den Kopf zur Seite und biss zu. Soße tropfte auf den Schreibtisch, auch meine Bewerbungsmappe bekam etwas ab. Da der Verlagsleiter jetzt kaute und nicht mehr sprach, erlaubte ich mir, eine Frage zu stellen.
»Was wäre denn nun meine Aufgabe hier?«
Der Verlagsleiter schluckte, und ich sah das dicke Cheeseburgerstück seinen Hals hinuntergleiten.
»Bücher«, erklärte er.
Mir wurde flau, als die Ausdünstungen des Cheeseburgers über den Schreibtisch in meine Richtung drangen. Es war neun Uhr morgens, und ich hatte nicht gefrühstückt. War es eben nicht um irgendetwas mit dem Internet gegangen?
»Aha, Sie verlegen also auch Bücher«, sagte ich. »Interessant.«
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