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Kündigung - nicht das Ende, sondern die Chance für einen erfolgreichen Neuanfang! Positives und proaktives Denken und Handeln leicht gemacht - mit der ganzen Kompetenz der CoachAcademy. Sie kann jeden treffen - und im Laufe eines Arbeitslebens trifft sie inzwischen auch fast jeden Arbeitnehmer einmal: die Kündigung. Für die meisten Menschen bedeutet sie einen enormen Rückschlag und wird gar als Makel empfunden. Dass eine Entlassung aber sehr wohl auch eine Chance sein kann, beweisen Carolin und Heiko Lüdemann in ihrem neuen Buch. Sie begleiten den Leser durch den gesamten Kündigungsprozess und zeigen anhand vieler Praxisbeispiele, wie man Vorzeichen richtig deutet, sich im Fall des Falles professionell verhält und vor allem, wie man schnell wieder eine Arbeitsstelle findet, die zu einem passt. Darüber hinaus verraten sie als Bonus, wie man die ersten 100 Tage im neuen Job souverän übersteht. Ein Ratgeber, den nicht nur Arbeitssuchende lesen sollten. - Das gebündelte Wissen der Gründer der renommierten CoachAcademy - Ein Buch, das Mut macht und hilft - Mit zahlreichen Tipps und Beispielen aus der Praxis
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Seitenzahl: 164
Unter der Mitarbeit von Jörn Tschirne
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-636-01422-1 | Print-Ausgabe
ISBN 978-3-86881-177-3 | E-Book-Ausgabe (PDF)
E-Book-Ausgabe (PDF): © 2009 by Redline Verlag, FinanzBuch Verlag GmbH, München.www.redline-verlag.de
Print-Ausgabe: © 2007 by Redline Wirtschaft, Redline GmbH, Heidelberg. Ein Unternehmen von Süddeutscher Verlag | Mediengruppe.
Redaktion: Leonie Zimmermann, Landsberg am Lech Lektorat: Kerstin Weigel, Landsberg am Lech Umschlaggestaltung: Vierthaler & Braun, München Umschlagabbildung: PhotoAlto Satz: Jürgen Echter, Redline GmbH Druck: Himmer, Augsburg Printed in Germany
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Anmerkung
Vorwort
1 Positive Einstellung als Grundlage für den Erfolg
Die Ist-Situation erkennen und Verantwortung übernehmen
Die Ist-Situation ohne Groll annehmen
Eine Entscheidung treffen
Eine Strategie entwickeln
Das Beste daraus machen
2 Vor der Kündigung
Kündigungen kündigen sich an
Die ersten Anzeichen für Veränderungen kommen von innen
Anzeichen von außen für Veränderungen
Selbstmotivation als Schlüssel zum Erfolg
Wie Sie sich selbst motivieren
3 Reaktionsmöglichkeiten auf einen Umbruch
Wollen Sie in dem Unternehmen bleiben?
Wollen Sie diesen Job weitermachen?
Wollen Sie diesen Beruf weiter ausüben?
Entscheiden Sie sich!
4 Professioneller Umgang mit einer Kündigung
Bewahren Sie die Fassung
Bewahren Sie sich einen guten Ruf
5 Rechtliche Aspekte
Gesetzliche Regelungen rund um die Kündigung
Zeugnis
Auskünfte gegenüber dem neuen Arbeitgeber
Der Gang zur Arbeitsagentur
6 Die Kündigung als Chance begreifen
Die Kündigung als Herausforderung betrachten
Kündigung als Chance für einen Neuanfang
Die Zukunft gehört Ihnen
7 Jobstrategie: Wie finden Sie den Job, der zu Ihnen passt?
Identifizieren Sie Ihre Talente und Neigungen
Werden Sie sich klar darüber, wohin Sie beruflich wollen
Wo wollen Sie Ihre Fähigkeiten in Zukunft unter Beweis stellen?
Nutzen Sie Ihr persönliches Karrierenetzwerk
8 Argumentieren, überzeugen, begeistern
Bedeutung von Stärken und Schwächen
Darstellung von Stärken und Schwächen
Knicke auf Ihrem Karriereweg
Umgang mit Vorurteilen
9 Erfolgreich bewerben mit den richtigen Unterlagen
Die Stellenausschreibung ist mehr als nur eine Annonce
Wie ist eine Annonce aufgebaut?
Richtig punkten mit dem Anschreiben
Der Lebenslauf
Gliederung des Lebenslaufs
Anlagen zur Bewerbung
Die dritte Seite - eine Sonderbeilage?
Die Initiativbewerbung
Das Bewerbungsfoto
Wahl der Bewerbungsmappe
Bewerben über das Internet
10 Das Vorstellungsgespräch
Wichtige Eckpunkte
Verlauf eines Vorstellungsgesprächs
Besondere Fragen im Vorstellungsgespräch
Weitere Fragen
Der richtige Auftritt
Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch
Das Vorstellungsgespräch auf den Punkt gebracht
11 Die ersten 100 Tage im neuen Job: Stolpersteine vermeiden
Hintergrundwissen
Der erste Eindruck zählt
Den ersten Eindruck positiv gestalten
Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten
Ihre Einstellung - Sind Sie Problemlöser oder ein Bedenkenträger?
Ziele vereinbaren
Selbstmanagement
Persönliche Bilanz ziehen
Stichwortverzeichnis
Über die Autoren
Um die Arbeiten mit diesem Buch für Sie möglichst einfach und effizient zu gestalten, haben wir wichtige Textpassagen mit folgenden Icons gekennzeichnet
Achtung, wichtig
Aufgabe, Übung
Das sollten Sie auf jeden Fall vermeiden.
Beispiel
Tipp
Liebe Leserin, lieber Leser,
Kündigungen sind integraler Bestandteil des Arbeitslebens und sollten als selbstverständlich angesehen werden. Sie stellen keinen Makel dar und sind unvermeidbar – Kündigungen kommen in den besten Karrieren vor. Stellen wir uns doch einmal vor, es gäbe keine Kündigungen. Die Folge wäre der Verlust von vielfältigen Chancen: Unternehmen würden sich nicht weiterentwickeln und auf lange Sicht sogar ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren – jede Organisation braucht Veränderung und benötigt Impulse von außen wie die Luft zum Atmen. Auf der anderen Seite könnten sich auch Arbeitnehmer nicht verändern, sondern wären an ihr Unternehmen gebunden. Ihre Karriere wäre davon abhängig, ob sich irgendwann Möglichkeiten in ihrem Unternehmen für sie ergeben. Wer würde darauf warten wollen?
70 Prozent aller Kündigungen werden durch Arbeitnehmer ausgesprochen, die sich beruflich verändern und verbessern wollen. Es ist eine Tatsache, dass man sich aus einer Festanstellung heraus leichter bewirbt und mit bis zu 15 Prozent Gehaltserhöhung rechnen kann. Doch was ist mit den 30 Prozent der Menschen, denen vom Arbeitgeber gekündigt wurde? Gründe für eine solche Handlung gibt es viele: Ob wirtschaftliche Erfordernisse, unzureichende Qualifikationen, unbefriedigende Leistungen oder Probleme im zwischenmenschlichen Bereich – jetzt gilt es, das eigene Glück in die Hand zu nehmen und sich auf die Suche nach einem neuen Job zu machen.
Dieses Buch soll denjenigen helfen, die sich an einem Scheideweg befinden, denen erst kürzlich gekündigt wurde oder die nach einer Kündigung wieder in einen neuen Job einsteigen und sich einen guten Start verschaffen wollen. Denken Sie daran: Eine Kündigung ist kein Grund, die eigene Karriere aufzugeben oder gar an sich selbst zu zweifeln. Im Gegenteil: Jetzt geht es erst richtig los – ergreifen Sie Ihre Chancen. Wir wünschen Ihnen herzlich viel Erfolg und gutes Gelingen!
Carolin und Heiko Lüdemann
Gestatten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, dass wir dieses Buch mit einer kleinen Geschichte beginnen.
Ein alter Cowboy, der mit seinem Sohn allein auf seiner Ranch lebte, züchtete Pferde. Eines Tages lief sein wertvollster Hengst davon. Die Nachbarn kamen, um ihr Bedauern auszudrücken, doch der alte Mann sagte nur: „Woher wisst ihr, dass dies ein Unglück ist?“ Am nächsten Tag kam der Hengst, begleitet von einigen Wildpferden, zurück und die Nachbarn kamen wieder, um zu dem Glücksfall zu gratulieren, doch der alte Mann sagte nur: „Woher wisst ihr, dass dies ein Glücksfall ist?“ Am nächsten Tag wurde der Sohn des alten Mannes beim Versuch, eines der Tiere zuzureiten, abgeworfen und brach sich ein Bein. Wieder kamen die Nachbarn, um ihr Mitleid zu bekunden, doch der alte Mann sagte nur: „Woher wisst ihr, dass dies ein Unglück ist?“ Kurz darauf kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, doch da der Sohn des alten Mannes verletzt war, wurde er nicht als Soldat einberufen ...
So verhält es sich mit vielen Dingen: Wir wissen im Vorfeld nicht, wofür etwas gut ist. Das gilt auch für Kündigungen. Ja, eine Kündigung schmerzt erst einmal, aber in jeder Krise steckt auch eine große Chance. Die Chancen sind da, wir müssen sie nur als solche sehen und ergreifen.
Darum geht es uns auch in diesem Buch, wir wollen Ihnen Chancen aufzeigen und Sie dazu ermutigen, diese Chancen zu ergreifen. Hierzu braucht es unserer Erfahrung nach nicht viel: Die Grundlage für den persönlichen und beruflichen Erfolg ist eine positive und zielgerichtete Grundeinstellung.
Erfolgreiche Menschen denken an das, was sie wollen und wie sie es erreichen können. Weniger erfolgreiche Menschen leben überwiegend in der Vergangenheit und reden über das, was sie nicht wollen, über wen sie sich geärgert haben und wer die Schuld an ihren Problemen hat.
Grundsätzlich ist diese Einstellung jedem Menschen mitgegeben. Erinnern Sie sich nur an Ihre Zeit als Kind – als Kinder sind wir optimistisch und interessieren uns für Neues. Doch im Laufe der Jahre stutzen uns unsere Erfahrungen zurecht. Der Optimismus schwindet und immer öfter beruhigen wir uns damit, dass wir nun realistisch sind. Doch Optimismus und Realismus schließen einander nicht aus. Im Gegenteil: Optimismus und Realismus gehören zusammen. Wir möchten Sie inspirieren, etwas zu wagen, Ihren ganz persönlichen Weg zu finden und diesen auch entschlossen zu gehen. Hinterfragen Sie kritisch und machen Sie sich Ihr eigenes Bild, aber scheuen Sie nicht von vornherein den unbequemen Weg. Sehr wahrscheinlich halten Sie dieses Buch in Ihren Händen, weil sich in Ihrem beruflichen Umfeld etwas tun muss – gewollt oder nicht gewollt. Etwas wird sich ändern. Vielleicht möchten Sie Ihr derzeitiges Arbeitsverhältnis kündigen und sich beruflich verändern oder Sie spüren, dass Ihr Job doch nicht so sicher ist, wie Sie bisher dachten. Oder es ist ganz anders: Man hat Ihnen gekündigt. Wie Menschen mit Veränderungen umgehen – so auch mit einer Kündigung –, hängt entscheidend davon ab, wie viel Optimismus und Selbstvertrauen sie mitbringen und ob sie Situationen realistisch einschätzen können. Es geht weder um Traumtänzerei noch geht es um lähmende, ängstliche Vorsicht. In unseren Seminaren und Coachings sprechen wir deshalb ausführlich über eine positive, erfolgsorientierte Grundeinstellung. Diese Einstellung ist mehr als nur positives Denken.
Das positive Denken wurde in der Vergangenheit leider überstrapaziert und oft als billige Erfolgsformel missbraucht. Der Rat „Think positive“ allein löst keine Probleme und verschafft bestenfalls nur kurzzeitig ein besseres Lebensgefühl. Die meisten Ratgeber sagen leider nichts über das „Wie“ aus. Wie denkt man positiv und wie schafft man den Transfer von positivem Denken hin zu zielgerichtetem Handeln? Jeder kennt die Metapher von dem Glas, das zur Hälfte gefüllt ist. Für den einen ist das Glas halb leer und für den anderen ist das Glas halb voll. Es wäre verfrüht, wollte man hieraus ableiten, wer von den beiden im Leben glücklicher und erfolgreicher sein wird. Übrigens gibt es auch noch weitere Antwortmöglichkeiten: Ein Ingenieur würde vielleicht sagen: „Das Glas ist doppelt so groß, wie es sein müsste.“ Und Frank Sinatra schreibt man die Aussage zu: „Es kommt darauf an, ob man das Glas getrunken oder ob man es verschüttet hat.“ Bei der von uns favorisierten positiven Grundeinstellung geht es darum, dass wir die Fähigkeit entwickeln,
den Ist-Zustand zu erkennen, die neue Situation ohne Groll anzunehmen, eine Entscheidung zu treffen, eine Strategie zu entwerfen, und uns aufmachen, das Beste daraus zu machen.Die Ist-Situation zu erkennen und Verantwortung zu übernehmen bereitet vielen Menschen große Schwierigkeiten. Deshalb machen sie sich gern etwas vor. Man sagt sich, dass es (noch) nicht so schlimm sei, oder man gibt einfach anderen die Schuld an der eigenen Situation. „Mir würde es ja viel besser gehen, wenn die anderen nicht ...“Kommt Ihnen das bekannt vor? Wir kennen einen Fall, bei dem die gekündigte Mitarbeiterin zu Ihrer Kollegin sagte: „Eigentlich hätte man dir kündigen müssen!“ Sie war der Auffassung, dass der Kollegin aufgrund der erforderlichen sozialen Auswahl zuerst hätte gekündigt werden müssen. Das mag durchaus richtig sein, aber in den seltensten Fällen kommen Kündigungen völlig unerwartet. In der Regel gibt es ein gut funktionierendes Frühwarnsystem. In diesem Fall hatte die gekündigte Mitarbeiterin die vielen Signale vorher nicht erkannt und war nun ganz überrascht, dass ihre Kollegin nicht als Sicherheitspuffer zum Einsatz kam. Andere hatten sie schlecht behandelt, so viel stand fest. Sie selbst traf keine Schuld, sie selbst war nicht verantwortlich. Der Wahrheit sieht man nur ungern ins Auge, denn sie tut oft weh, ist unbequem und wird deshalb gern verdrängt. Aber richtig zum Einsatz gebracht ist die Wahrheit unsere Freundin: Die Wahrheit zeigt uns die Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Sie funktioniert wie eine Kompassnadel, die uns zeigt, um wie viel wir unseren Kurs korrigieren müssen, um unser Ziel zu erreichen. Das Einzige, was wir in diesem Moment tun müssen, ist: die Situation erkennen und die Herausforderung für die Kurskorrektur annehmen. Auf den ersten Blick scheint es doch so bequem, die Verantwortung für die eigene Situation anderen zuzuschieben und erst einmal abzuwarten. Aber wie wollen wir gute Entscheidungen treffen, wenn wir keine klare und realitätsnahe Vorstellung von der Ist-Situation haben und die Verantwortung für unsere Zukunft nicht übernehmen? Die Antwort ist einfach: Es geht nicht.
Die Ist-Situation ist, wie sie ist – und Sie können im Augenblick nur zwei Dinge beeinflussen: wie Sie die Ist-Situation bewerten und was Sie als Nächstes tun werden. Schuldzuweisungen und das Wegschieben von Verantwortung helfen hier nicht weiter. Aus unseren Coachings wissen wir, dass viele Menschen zu sehr an der
Vergangenheit festhalten und deshalb noch nicht bereit für Neues sind. Die nachfolgende Geschichte verdeutlicht das sehr schön:
Zwei Mönche gehen auf einem Waldweg und philosophieren über das Leben. Als sie an einen Fluss kommen, sehen sie eine Frau am Ufer stehen. Die Mönche fragen die Frau, ob etwas geschehen sei, und sie antwortet, dass sie auf die andere Seite des Flusses möchte, sich aber wegen der Strömung nicht traue. Der größere der beiden Mönche bietet ihr an, sie auf seinen Schultern hinüberzutragen. Gesagt, getan – und alle kommen wohlbehalten am anderen Ufer an. Als die Mönche ihre Wanderung fortgesetzt haben, sagt der kleinere Mönch: „Weißt du nicht, dass es uns verboten ist eine Frau zu berühren? Wie konntest du die Frau auf deinen Schultern tragen?“ „Ich weiß“, erwidert der größere Mönch, „aber ich habe sie schon vor einigen Kilometern wieder abgesetzt – warum trägst du die Frau noch immer auf deinen Schultern?“
Egal wie viel Zeit und Energie Sie mit dem Bewältigen der Vergangenheit verbringen, Sie können die Ereignisse nicht rückgängig machen. Gehen Sie immer davon aus, dass Ihnen niemand wirklich etwas Böses wollte. Sagen Sie sich einfach, dass die anderen nicht besser konnten – aus welchen Gründen auch immer. Verschwenden Sie keinen Gedanken an Dinge, die Sie nicht mehr ändern können. Dafür sollte Ihnen Ihre Zeit zu schade sein. Sie benötigen Ihre Energie, um Ihre Zukunft zu gestalten.
Viele Menschen zögern, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Sie haben Angst vor den Konsequenzen einer falschen Entscheidung und warten lieber ab. Diese Verhaltensweise ist durchaus verständlich, denn man braucht schon Mut, etwas aufzugeben, das einem in der Vergangenheit vertraut und bequem geworden ist.
Doch man kann nicht nicht entscheiden. In jeder Situation treffen wir eine Entscheidung, ob wir das nun wollen oder nicht. Die wesentliche Leistung besteht also darin, proaktive Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen, die unsere Handlungsoptionen unterstützen.
Vielleicht beruhigt es Sie ja, wenn Sie jetzt lesen, dass auch sehr erfolgreiche Menschen von sich sagen, dass sie zirka 70 Prozent ihrer Entscheidungen im Laufe der Zeit korrigieren müssen. Warum sollte es also bei Ihnen anders sein? Freuen Sie sich, wenn Sie Entscheidungen treffen können. Das bedeutet nämlich, dass Sie die Fäden in der Hand haben. Gehen Sie davon aus, dass nicht alle Entscheidungen perfekt sind und Sie auch in Zukunft Kursanpassungen vornehmen werden müssen.
Nur sehr wenige Menschen haben schriftlich fixierte Ziele. Wie ist das bei Ihnen? Wissen Sie genau, was Sie in puncto Persönlichkeit, Beziehungen, Gesundheit, Beruf und Finanzen erreichen wollen? Wenn nicht, dann besteht hier akuter Handlungsbedarf. Wenn Sie keine Ziele haben oder Ihre Ziele nicht konkret benennen können, können Sie auch keine Strategie entwickeln.
Wir möchten Sie also einladen, sich mit diesem Punkt intensiv zu befassen. Je genauer Sie wissen, welchen Job Sie wollen, wo, wie und mit wem Sie in Zukunft arbeiten möchten, desto wahrscheinlicher wird es, dass Sie diesen Job auch finden und bekommen. Sie werden entschlossener sein, wissen genau, wonach Sie suchen, und können andere Menschen besser von sich überzeugen.
Ihr Anspruch sollte sein, das Beste aus jeder Situation zu machen. Handeln Sie nach der Devise: Alles, was wert ist, getan zu werden, ist wert, gut getan zu werden. Wir raten Ihnen hier ausdrücklich nicht, Perfektion anzustreben. Perfektion ist nahezu unerreichbar, und wenn doch, dann bauen Sie für die Zukunft nur unnötigen Druck auf. Mehr als Ihr Bestes geben können Sie nicht – auf das Ergebnis haben Sie dann keinen Einfluss mehr. Sie werden nicht immer erfolgreich sein und als Sieger vom Platz gehen, aber Sie können immer Ihr Bestes geben.
Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, Ihr Bestes zu geben, dann sollten Sie auch das Beste über sich denken und sich selbst die richtigen Fragen stellen. Ein kleines Beispiel soll dies verdeutlichen: Viele Menschen fragen: „Ob ich das schaffe?“ Oder: „Ob ich den Job bekomme?“ Während andere fragen: „Wie schaffe ich das?“ Oder: „Wie bekomme ich den Job?“ Wer nach dem Ob fragt, lässt noch Raum für die Chance eines Rückschlags. Bei der Frage nach dem Wie ist das anders, das Ziel und das Ergebnis stehen fest, hier geht es nur noch um die Lösung.
Eine positive Grundeinstellung ist die Grundlage für Ihren Erfolg. Natürlich schmerzt eine Kündigung zunächst, aber in ihr steckt auch eine große Chance. Die Chancen sind da, Sie müssen sie nur als solche sehen und ergreifen. Nehmen Sie die Ist-Situation ohne Groll an, entwickeln Sie eine Strategie für die Zukunft und glauben Sie an Ihren Erfolg.
Welches ist die beste Strategie, um sich nach einer erfolgten Kündigung nicht plötzlich und unerwartet bewerben zu müssen? Man sollte sich von der Kündigung nicht überraschen lassen, sondern sich rechtzeitig auf einen Stellenwechsel vorbereiten. Das bedeutet nicht, dass Sie trotz Festanstellung jeden Tag die Stellenanzeigen durchstöbern und ständig mit dem Gedanken spielen sollen, Ihren Job zu wechseln. Das wäre keine besonders gute Idee, da Sie sich mit diesem Verhalten innerlich so stark auf einen Bruch mit dem jetzigen Arbeitgeber einstellen würden, dass dieser eines Tages tatsächlich auf Sie zukommen wird – ob Sie das dann wollen oder nicht.
Vielmehr haben wir in den zahlreichen Beratungsgesprächen mit unseren Klienten erfahren, dass mehr als 80 Prozent aller Kündigungen für den Arbeitnehmer nicht wirklich Überraschungen sind. Die meisten Menschen ahnen aufgrund von konkreten Anzeichen in ihrer Umgebung und dank ihres eigenen Gefühls, dass ein Gewitter aufzieht. Doch der Mensch verfügt über ein stark ausgeprägtes Selbstschutzbedürfnis und schafft es zumindest eine Zeit lang, diese Anzeichen auszublenden. Ein solches Verhalten ist verständlich, aber leider nicht sehr hilfreich. Entsprechend dem Sprichwort „Wehret den Anfängen“ sollte sich jeder frühzeitig mit einer möglichen Veränderung auseinandersetzen. Durch das bloße Ignorieren kann ein Umbruch weder aufgehalten noch hinausgezögert werden. Reagiert man dagegen schnell auf ihn, stehen die Chancen für eine echte Weiterentwicklung gut – ob innerhalb oder außerhalb des derzeitigen Unternehmens.
„Als ich vor drei Jahren meinen heutigen Job bekam, war ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Die Lage am Arbeitsmarkt war zur damaligen Zeit nicht einfach und umso begeisterter war ich, als ich die Zusage für die Stelle erhielt. Anders als meine Studienkollegen bekam ich einen Job, auf den ich mich freute und dessen Aufgabengebiet meinen Fähigkeiten entsprach. Seit einigen Monaten stelle ich jedoch fest, dass ich nicht mehr so gern arbeite wie früher. Ich zähle die Stunden bis zum Feierabend und habe das Gefühl, dass sich mein richtiges Leben nur am Wochenende oder im Urlaub entfalten kann. Die Stimmung in meiner Abteilung ist schlechter geworden, vielleicht weil unsere Branche allgemein mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen hat.“
Diese Geschichte erzählte uns kürzlich ein Klient, der ein Coaching bei uns besuchte. Nun fragen wir Sie nach Ihrer Meinung: Wie kommt es, dass sich die Lage für diesen Arbeitnehmer so drastisch verändern konnte? Wo liegen die Ursachen dafür, dass sich dieser Mitarbeiter in seiner derzeitigen Position nicht mehr wohlfühlt? Und schließlich die wichtigste Frage: Was tut er dagegen?
Beginnen wir mit der ersten Fragestellung: In diesem speziellen Fall gab es mehrere Faktoren, die eine Unzufriedenheit des Klienten ausgelöst haben. Ein guter Kollege hatte kürzlich das Unternehmen verlassen und sich beruflich verbessert. Der Vorgesetzte war aus Altersgründen aus dem Unternehmen ausgeschieden und durch einen sehr jungen Nachfolger von außen ersetzt worden – obwohl sich der Klient auf diese Position Hoffnungen gemacht hatte und in die engere Wahl gezogen wurde, bekam er die Beförderung nicht. Im Übrigen hatte sich sein privates Umfeld verändert: Er hatte geheiratet und war Familienvater geworden, was seine Prioritäten sehr stark in das private Umfeld verlagert hatte. Der Klient war auf vielfältige Art und Weise von seinem Job enttäuscht worden: Der Kollege hatte sich – im Gegensatz zu ihm – verbessert, der vertraute Vorgesetzte hatte das Unternehmen verlassen, eine Beförderung wurde ihm versagt. Das alles sind Faktoren, die eine Unzufriedenheit am Arbeitsplatz auslösen können, sofern man nicht dagegen vorgeht. Nun nennt der Klient noch einen weiteren Grund für seine Arbeitsunlust: Die Stimmung in der Abteilung ist schlechter geworden. Er selbst führt als mögliche Ursache die Tatsache an, dass seine Branche eine schwierige Zeit durchmacht.
Was haben all diese genannten Faktoren gemeinsam? Richtig, sie wirken von außen auf den Klienten: Wäre nicht der Kollege gegangen, ihm nicht ein neuer Chef vor die Nase gesetzt worden, die Branche nicht am Boden, so wäre das Leben für ihn sehr viel angenehmer und das Arbeiten würde seiner Meinung nach immer noch Spaß machen. Aber so ist das Leben nicht. Vielmehr besteht das Leben aus Veränderungen von innen und außen – nur durch Veränderungen können wir wachsen, lernen und uns weiterentwickeln. Im positiven Fall nehmen wir die Veränderung selbst in die Hand und sagen uns: „Ich fühle mich unwohl in meiner Haut. Also muss ich etwas ändern, bevor das andere für mich tun.“ Genau das hat der Klient bisher allerdings nicht getan, er sah die Ursachen für sein Unwohlsein vielmehr in äußeren Faktoren. Kurze Zeit später wurde ihm tatsächlich gekündigt, weil das Unternehmen Arbeitsplätze streichen musste und seine Abteilung verkleinert wurde. Rückblickend betrachtet meint dieser Klient heute, dass die Kündigung für ihn gut war – er lernte seine Betrachtungsweise zu ändern und musste sich neu orientieren, auch wenn der Schock zunächst groß war. Ebenfalls räumt er ein, dass Anzeichen für eine drohende Kündigung vorhanden waren, er diese jedoch nicht sofort bewusst wahrgenommen und erst spät etwas dagegen unternommen hatte.
Unterbewusstsein