Biblische Geschichten: Ich war dabei - Hans-Jürgen Straßburg - E-Book

Biblische Geschichten: Ich war dabei E-Book

Hans-Jürgen Straßburg

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Beschreibung

Das Lesen in der Bibel fällt vielen Menschen schwer, gerade wenn sie beim Aufschlagen der Heiligen Schrift auf seitenlange Geburtenregister oder Kriegsbeschreibungen stoßen. Hier wurde nun der Versuch gemacht, einzelne Episoden aus der Bibel kurz und leicht verständlich aufzuschreiben. Damit soll es den Gläubigen ermöglicht werden, sich biblisches Wissen anzueignen.

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Seitenzahl: 123

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Inhalt

Altes Testament

Sem (1. Mose 6-9)

Jakob (1. Mose 27; 29; 30-33)

Josef (1. Mose 37-41)

Ben (2. Mose 7-14)

Josua (2. Mose 24, 9-18; 32)

Kaleb (4. Mose 13-14)

Puradinus (Richter 6, 33-40; 7)

Nathan (2. Samuel 11-12)

Salomo (1. Könige 3, 16-28)

Elia (1. Könige 17, 1-24)

Amnon (2. Könige 4, 1-7)

Reman (2. Könige 5, 1-19)

Jesaja (2. Könige 19-20)

Daniel (Daniel 2, 1-19)

Daniel (Von Bel zu Babel 2, 1-21)

Neues Testament

Zacharias (Lukas 1, 5-25, 57-66)

Josef (Matthäus 1, 18-25; 2)

Naftali (Lukas 2, 8-20)

Hadid (Lukas 2, 22-40)

Gaius (Johannes 2, 1-12)

Roman (Lukas 13, 10-17)

Petrus (Matthäus 8, 23-27; Markus 4, 35-41)

Andreas (Matthäus 14, 22-33)

Sakis (Markus 10, 17-27)

Jakobus (Lukas 7, 11-17)

Rasmus (Lukas 7, 36-50)

Marta (Lukas 10, 28-32; Johannes 11, 1-45)

Jaïrus (Markus 5, 21-43)

Andreas (Lukas 17, 11-19)

Joseph (Lukas 19, 1-10)

Harod (Johannes 8, 1-11)

Philippus (Matthäus 26, 31-75)

Kleopas (Lukas 24, 13-35)

Silas (Apostelgeschichte 16, 16-40)

Dimitrius (Apostelgeschichte 20, 6-12)

Philippus (Apostelgeschichte 8, 26-40)

Vorwort:

„Dass du als Naturwissenschaftler dich mit Geschichten aus der Bibel beschäftigst, verstehe ich nicht!“ Diesen oder einen ähnlichen Satz habe ich schon oft gehört. Dabei bin ich der Meinung, dass Naturwissenschaft und Religion keine Gegensätze sind.

Von Kindheit an bin ich mit den Ereignissen, die in der Bibel aufgeschrieben stehen, vertraut. Nach jedem Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche fand noch eine Zusammenkunft der Kinder statt, in der ihnen die biblischen Geschichten auf ihrem Niveau erzählt wurden.

Aber auch als Erwachsener lohnt es sich, mit dem zu beschäftigen, was in der Bibel beschrieben steht. Der biblische Text ist manchmal schwer lesbar, zum anderen auch nur im Zusammenhang mit der damaligen Zeit zu verstehen. Deshalb habe ich alles in eine leicht verständliche Sprache gebracht und mit Hintergrundwissen ergänzt.

Um das Lesen noch etwas abwechslungsreicher zu gestalten, habe ich die Geschichten aus der Sicht von daran beteiligten Personen erzählt.

Neumünster, September 2020

Sem

Ich musste meinen Vater schon bewundern. In seinem hohen Alter wagte er sich an eine riesengroße Aufgabe. Gott hatte ihm nämlich befohlen, einen großen Kasten zu bauen.

Aber ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Sem. Ich habe noch zwei Brüder, Ham und Jafet. Mein Vater heißt Noah.

In diesem großen Kasten sollten alle Tiere und auch unsere Familie vor einer Sintflut bewahrt werden. Dabei weiß ich nicht einmal, was eine Sintflut ist. Irgendetwas hat sie mit Wasser zu tun.

Natürlich halfen wir unserem Vater. Es mussten schließlich viele Bäume gefällt werden. Es war ganz schön schwer, die Stämme nach oben zu hieven, denn der Kasten war mehr als 10 m hoch. Vater sagt, dass er 75 m lang und 25 m breit werden soll. Ich konnte mir das gar nicht so richtig vorstellen. Nachdem die Außenwände standen, mussten wir alle Ritzen mit Pech verschmieren.

Auch innen sollte noch einiges gebaut werden. Zwei Böden wurden eingezogen, sodass drei Etagen entstanden. Auf jeder Etage sollten Kammern eingerichtet werden. Es gab an der einen Seite nur eine Tür und nach oben eine Luke. Sonst waren überall nur Holzwände.

Natürlich fragten uns unsere Nachbarn, was es mit diesem Kasten auf sich hätte. Mein Vater erklärte es ihnen geduldig, erntete aber nur Hohn und Spott dafür: Weil sich die Menschen von Gott abgewandt hatten, wollte er sie alle vernichten. Nur diejenigen, die in diesen Kasten gingen, sollten bewahrt bleiben.

Endlich war unsere Arbeit fertig. Ich war ganz froh darüber. Auch wenn ich es gewohnt war, hart zu arbeiten, hatte ich doch einen gewaltigen Muskelkater bekommen. Meinem Vater und meinen Brüdern erging es nicht anders.

Dann erlebten wir ein Wunder. Von jeder Art kamen die Tiere paarweise und gingen in die Arche. Wir mussten nur aufpassen, dass sie an den richtigen Stellen landeten. So hatten wir die Esel in die unterste Etage gebracht. Die Vögel suchten sich schon von alleine die oberste Etage aus.

Es wurde ziemlich eng in der Arche. Schließlich musste ja auch noch genügend Futter für alle Tiere mitgenommen werden.

Zum Schluss gingen wir selbst in die Arche: meine Eltern, meine Brüder und unsere Frauen. Von den Nachbarn und Freunden war niemand bereit, uns zu begleiten.

In den nächsten Tagen geschah nichts. Wir kümmerten uns um die Tiere, die es ja auch nicht gewohnt waren, auf so engem Raum zusammen zu leben. Ganz genau wussten wir auch nicht, was geschehen würde.

Am siebenten Tag aber fiel Wasser vom Himmel. Es prasselte auf das Dach der Arche. Gleichzeitig hörten wir, dass auch unten Wasser gegen den Kasten plätscherte. Irgendein Bach oder Fluss musste über die Ufer getreten sein. Das war schon ein ganz merkwürdiges Gefühl.

Ich machte in der Ecke, in der ich nachts schlief, für jeden Tag einen Strich. Während der Wartezeit waren es nur sieben Striche gewesen. Aber nun wurden es immer mehr. Als das Wasser von oben aufhörte, hatte ich vierzig Striche gemacht.

Am achten oder neunten Tag geschah etwas ganz Merkwürdiges. Unser Kasten begann zu schaukeln, so als ob sich eine große Hand unter den Boden geschoben und uns hochgehoben hatte.

Natürlich waren wir aufgeregt, aber mein Vater beruhigte uns. Gott hatte versprochen uns zu retten, und das würde er auch tun.

Irgendwann hörte das Schaukeln auf. Dabei hatten wir uns an die sanfte Bewegung gewöhnt. Nun war es ganz ruhig geworden. Inzwischen hatte ich aufgehört, Striche an die Wand zu machen. Ich hätte sie doch nicht mehr zählen können.

Nach vielen weiteren Tagen öffnete mein Vater die Luke. Das hatte ihm Gott so gesagt. Er ließ einen Raben fliegen. Der kehrte aber nach kurzer Zeit wieder zurück.

Einige Tage später schickte Vater eine Taube auf Erkundungsflug. Auch sie kam wenig später wieder zurück. Erst als noch viele weitere Tage vergangen waren, kam die ausgeschickte Taube mit einem Blatt eines Ölbaums zurück. Damit war klar, dass das viele Wasser nun abgelaufen sein musste.

Wir warteten noch einige Tage. Die Taube, die mein Vater dann losschickte, kam gar nicht wieder zurück. Daraufhin stieg mein Vater durch die Luke auf das Dach der Arche. Er sagte, das Wasser wäre weg, aber es sei noch sehr feucht. Deshalb warteten wir noch einige Tage, bis wir dann das Tor an der Seite öffneten.

Nicht nur die Tiere waren froh, dass sie sich endlich wieder im Freien bewegen konnten. Auch wir kamen aus dem Kasten heraus und genossen die Sonnenstrahlen, die wir so lange vermisst hatten. Andere Menschen aber sahen wir nicht.

Als erstes baute mein Vater dann einen Altar auf, um Gott durch ein Opfer zu danken, dass er uns vor diesem Verderben bewahrt hatte.

Gott gab dann ein Versprechen: Er würde nie wieder alles, was er einmal geschaffen hatte, umbringen. Und er sagte noch einen Satz, den ich mir gut gemerkt hatte: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“

Und Gott schuf noch etwas, was wir immer, wenn es regnete, in den Wolken sehen konnten. Dort erschien ein farbiger Bogen. Der sollte uns daran erinnern, dass Gott versprochen hatte, nie wieder ein solches Unglück über alle Menschen und Tiere geschehen zu lassen.

Jakob

Das hatte ich nicht erwartet. Nachdem ich meinen Bruder um den Segen unseres Vaters gebracht hatte, erlebte auch ich, wie ich betrogen wurde.

Ich heiße Jakob, meine Eltern sind Rebekka und Isaak. Außerdem habe ich noch einen Zwillingsbruder, den Esau, der nur einige Sekunden älter ist als ich. Damit war er der Erstgeborene und hatte Anspruch auf den Segen unseres Vaters – aber den wollte ich auch gerne haben.

Als Esau eines Tages abgehetzt von der Jagd nach Hause kam, hatte ich eine leckere Linsensuppe gekocht. Er war so hungrig, dass er sich sofort darauf stürzen wollte. Das war meine Gelegenheit. Er sollte mir für einen Teller Suppe sein Erstgeburtsrecht abtreten. Das tat er, ohne lange zu überlegen. Sicherheitshalber hatte ich ihm aber nicht erzählt, dass er damit auch auf den besonderen Segen unseres Vaters verzichten würde.

Als Isaak auf dem Sterbebett lag und auch nicht mehr so richtig sehen konnte, half mir unsere Mutter, mich als Esau zu verkleiden und so den begehrten Segen zu erhalten.

Als mein Bruder das mitbekam, war er stinksauer. Am liebsten hätte er mich sofort umgebracht, aber er wollte vor unserem Vater nicht als Mörder dastehen.

Also floh ich von zu Hause. Es ergab sich dann, dass ich bei meinem Onkel Laban, dem Bruder meiner Mutter, unterkam. Ich erzählte viel von meiner Familie. So war Laban dann sicher, dass ich wirklich sein Neffe war.

Laban hatte zwei Töchter, Lea und Rahel, wobei Lea die ältere war. Mir aber gefiel Rahel viel besser. Ich verliebte mich in sie. Laban war einverstanden, dass ich seine Tochter zur Frau bekam, sollte aber sieben Jahre bei ihm arbeiten und auf diese Weise den Brautpreis verdienen. Diese Zeit ging ganz schnell vorbei, denn immer, wenn ich Rahel sah, wusste ich, wofür ich meine Kräfte einsetzte.

Endlich war es soweit, die Hochzeit konnte stattfinden. Es wurde ein großes Fest. Meine Braut trug einen Schleier. Alle Menschen beglückwünschten mich zu einer so schönen Frau.

Erst am nächsten Morgen stellte ich fest, dass ich nicht mit Rahel, sondern mit Lea verheiratet worden war.

Ich war sauer und stellte Laban sofort zur Rede. Er erklärte mir, dass es nicht Sitte sei, die jüngere Tochter vor der älteren zu verheiraten. Wenn ich aber noch einmal sieben Jahre für ihn arbeiten würde, bekäme ich auch Rahel zur Frau. Ich willigte ein.

Als der Trubel der Hochzeitsfeier nach sieben Tagen vorbei war, hatte ich auch Zeit zum Nachdenken. Nun hatte ich erlebt, wenn auch auf eine andere Art, wie wichtig die durch die Geburt festgelegte Reihenfolge war. Außerdem konnte ich jetzt nachfühlen, wie es meinem Bruder Esau, als dem Betrogenen, ergangen sein musste.

Meine Ehe mit Lea war nicht besonders glücklich. Sie bekam zwar mehrere Kinder, aber auch das änderte nichts an unserem angespannten Verhältnis.

Nach weiteren sieben Jahren konnte ich endlich meine geliebte Rahel heiraten. Wir waren sehr glücklich, nur ein Umstand trübte unsere Ehe: Rahel konnte keine Kinder bekommen. Erst nach vielen Gebeten zu Gott erhörte er unsere Bitte nach einem Kind. Uns wurde ein Sohn geboren.

Bei aller Freude über mein jetziges schönes Leben belastete mich immer noch der Gedanke an den Streit mit meinem Bruder Esau. Nach inzwischen zwanzig Jahren wollte ich mich endlich mit ihm versöhnen.

Laban besaß, nicht zuletzt durch meine Arbeit bei ihm, eine große Schaf- und Ziegenherde. Von diesen Tieren wollte ich meinen Anteil haben. Laban ging auf meinen Vorschlag ein, dass ich für mich die Nachkommen der gefleckten Tiere und schwarzen Schafe aussuchen durfte.

Leider versuchte Laban, mich übers Ohr zu hauen. Er ließ nur die weißen und ungefleckten Tiere auf seinem Land, die anderen übergab er seinen Söhnen, die sie weit weg auf eine Weide führten. Er dachte wohl, dass die zurückgehaltenen Tiere auch nur weiße und Nachkommen ohne Flecken haben würden. Damit würde ich dann leer ausgehen.

Das ließ ich mir aber nicht gefallen. So sorgte ich dafür, dass die kräftigen Tiere seiner Herde viele gefleckte Nachkommen erhielten. Das gelang mit Stäben aus besonderem Holz, die ich in die Tränken der Tiere legte. Bei den schwachen Tieren machte ich das nicht. – Gott hatte mir diesen Hinweis im Traum gegeben.

Mein Schwiegervater wurde nun ungehalten und verhielt sich ungerecht mir gegenüber. So folgte ich der göttlichen Weisung und floh mit meiner Familie, den Mägden und Knechten und meinen Tierherden.

Als Laban davon erfuhr, verfolgte er uns. Nach einer Woche hatte er uns eingeholt. Aber Gott war weiter mit uns und hatte Laban im Traum geboten, freundlich mit uns umzugehen. So sprach er hauptsächlich über seine Enttäuschung, dass er sich nicht von uns und von seinen Enkeln verabschieden konnte.

Dann einigten wir uns darauf, dass wir das Gebiet des anderen respektieren würden. Laban würde uns nicht weiter verfolgen, bat mich aber, ausschließlich für das Wohl seiner Töchter und Enkel zu sorgen und keine weiteren Frauen zu heiraten. Mit einem Festmahl besiegelten wir unsere Absprache.

Nachdem dieses Problem gelöst war, wurde mir wieder etwas mulmig. Wie würde die Begegnung mit meinem Bruder verlaufen? Hatte er immer noch Rachegedanken?

Ich schickte Boten aus, die meinem Bruder meine Versöhnungsabsicht mitteilen sollten. Außerdem sollten sie ihm Teile meiner Herden als Geschenk anbieten. Sie kamen mit der Nachricht zurück, dass er uns mit vierhundert Mann entgegenkam. Das klang nicht nach Versöhnung.

Wenig später sah ich meinen Bruder mit seinem Gefolge. So wie es Sitte war, begrüßten ihn zuerst meine Frauen und Kinder. Dann ging ich auf ihn zu und verneigte mich tief. Dann aber geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: Esau kam mir entgegen und umarmte mich. Wir beide mussten weinen.

Ich berichtete ihm, was ich in den zwanzig Jahren alles erlebt hatte und wie Gott mich mit meiner Familie und den Tierherden gesegnet hatte. Aber auch Esau war ein wohlhabender Mann geworden. So nahm er mein Geschenk, einen Teil meiner Herden, erst nach vielem Nötigen an.

In meinem Gespräch mit Esau wurde mir klar, dass er plante, zusammen mit mir zu wohnen und gemeinsam mit unseren Familien zu leben. Das war aber nicht in meinem Sinne. Nun war diplomatisches Geschick gefragt. Ich erklärte ihm, dass sich jeder von uns in den letzten Jahren anders entwickelt hätte. Um Auseinandersetzungen zu vermeiden, sollte jeder für sich bleiben.

Esau sah meine Argumente ein. So trennten wir uns wieder, aber jetzt als versöhnte Brüder.

Josef

Viele Menschen sind neidisch auf mich, denn ich bin, nach dem Pharao, der wichtigste Mann in ganz Ägypten. Aber ich bin sicher, dass keiner von ihnen das erleben möchte, was ich erlebt habe.

Mein Name ist Josef, ich bin ein Sohn von Jakob, meine Mutter heißt Rahel. Außerdem habe ich noch elf Brüder. Wir wohnen alle im Land Kanaan.

Leider muss ich von mir sagen, dass ich manchmal ein wenig naiv war. Wenn meine Brüder schlecht über die Frauen meines Vaters geredet hatten, habe ich ihm das weitererzählt. Das hat das Verhältnis zu meinen Geschwistern nicht verbessert, zumal sie davon ausgingen, dass ich ohnehin der Liebling meines Vaters war.

Den Höhepunkt der Abneigung meiner Brüder erlebte ich, als ich ihnen von meinem Traum berichtete: „Wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete sich auf und stand, aber eure Garben stellten sich ringsumher und neigten sich vor meiner Garbe.“

Erst später erfuhr ich, was sie hinter meinem Rücken geplant hatten. Wäre nicht mein ältester Bruder Ruben gewesen, wäre ich nicht mehr am Leben. So wurde ich nur als Sklave nach Ägypten verkauft, während meine Geschwister meinem Vater weismachten, dass mich ein wildes Tier angefallen und getötet hätte. Als Beweis zeigten sie ihm meine Kleidung, die sie mit dem Blut eines Ziegenbocks getränkt hatten.

Ich wurde in Ägypten weiter verkauft und arbeitete für Potifar, einem ganz hohen Beamten des Pharaos. Dort segnete mich Gott so, dass ich sein Stellvertreter wurde. Es lief allerdings darauf hinaus, dass ich seine ganze Arbeit tat und er ein bequemes Leben führen konnte.

Aber auch der Teufel war auf. Potifars Frau hatte ein Auge auf mich geworfen und versuchte, mich zu verführen. Aber das wollte ich auf keinen Fall, denn es wäre Ehebruch gewesen und damit eine Sünde vor Gott.