Christliche Gedanken 2 - Hans-Jürgen Straßburg - E-Book

Christliche Gedanken 2 E-Book

Hans-Jürgen Straßburg

0,0

Beschreibung

Tag für Tag ziehen viele Gedanken durch unseren Geist, nicht alle sind gut, aber sehr viele sind doch positiv. Zu diesen schönen Gedanken gehören die, die sich mit Gott, Jesus und unserer Zukunft beschäftigen. Sie können dann Ängste und Sorgen verdrängen. Auch dieses Buch sollte nicht wie ein Roman gelesen, sondern häppchenweise genossen werden.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 51

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Vorwort

Bitten

Gebet

Ohrfeige

Paradies

Präsenz

Strafe

Trauer

Trost

Veranschaulichung

Vergessen

Vorbereitung

(

Vor-)Urteile

Warum

Wasser

Wunden

Zukunft

Zusagen

Zweimal

Vorwort

Das Büchlein „Christliche Gedanken“ bekommt durch dieses Werk eine Fortsetzung. Ausgangpunkt sind vielfach Anregungen aus Gottesdiensten, die ich aufgearbeitet und in alltägliche Situationen eingekleidet habe.

Dieses Buch sollte nicht wie ein Roman gelesen werden, die einzelnen Geschichten stehen in keinem inhaltlichen Zusammenhang. Wer immer einmal darin schmökert, hat mehr davon, vielleicht auch durch die eigenen Gedanken, die sich aus dieser Lektüre ergeben ...

Neumünster, September 2024

Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich betonen, dass keine künstliche Intelligenz in Form eines Textgenerators, wie zum Beispiel ChatGPT, mitgewirkt hat. Alle Geschichten entstammen meiner Überlegung und Fantasie, vielfach angeregt durch die Predigt in Gottesdiensten.

Bitten

Arnes Mutter stand am Küchentisch und schnitt die Pellkartoffeln in Scheiben. Ihr dreijähriger Sohn saß unter dem Küchentisch und spielte mit seinem Bagger. Dann krabbelte er hervor, um zu sehen, was seine Mutter machte. Interessiert verfolgte er ihre Bewegungen. Genau das wollte er auch machen. Seinen Wunsch formulierte er mit einem Wort: „Auch!“

Es dauerte einen Moment, bis seine Mutter verstand, was er meinte. Ihr Sohn wollte mit dem Messer auch Kartoffeln zerschneiden. Schon streckte er seine Ärmchen nach oben. Er dachte keinen Augenblick daran, dass seine Mutter seinen Wunsch ablehnen würde.

„Nein, das ist zu gefährlich“, sagte sie so sanft wie möglich, aber auch mit Nachdruck. Es war zu spüren, was in diesem Augenblick vor ihren geistigen Augen ablief. Sie sah förmlich schon das Blut fließen, weil sich Arne an dem scharfen Messer geschnitten hatte.

Uns ist es sofort klar, dass Arnes Mutter den Wunsch ihres Sohnes nicht erfüllen konnte. Sie wusste von den Gefahren, und es wäre unverantwortlich, ihm das scharfe Messer in die Hand zu geben. Arne würde es vermutlich nicht verstehen, dass ihm seine Mutter die Bitte nicht erfüllte. Er musste ihr vertrauen, dass sie ihn nicht ärgern, sondern nur vor Schaden bewahren wollte.

Wie könnte Arne reagieren? Er könnte das ,Nein’ seiner Mutter akzeptieren, er könnte aber auch zu weinen beginnen oder anfangen zu schreien. Er könnte wild um sich schlagen oder aus der Küche laufen.

Wenn uns eine Bitte nicht erfüllt wird, können wir auch wütend werden und das deutlich zeigen. Wir könnten aber auch die Ablehnung unseres Wunsches akzeptieren, vielleicht um eine Erklärung bitten, in der Hoffnung, die Hintergründe zu verstehen.

Wenn wir aber den Wunsch an den großen Gott richten, können wir sicher sein, dass er nur das Beste für uns will. Zwei Beispiele mögen das belegen:

Paulus, ein Apostel der ersten Christenheit, hatte eine schwere Krankheit. Er beschrieb sie, dass es sich anfühlte, als würde er mit Fäusten geschlagen*1. Seine Bitte an den großen Gott um Gesundheit wurde jedoch nicht erfüllt. Gott ließ ihn wissen: „Lass dir an meiner Gnade genügen.“*2 Eine weitere Begründung erhielt er nicht. Paulus erkannte, dass ihn seine Krankheit davor bewahrte, überheblich zu werden. Die Geschichte berichtet weiter, dass er aktiv das Evangelium verbreitete.

Jesus wusste, dass er bald sterben musste. Er würde an ein Kreuz genagelt werden und dort so lange hängen bleiben, bis er tot war. Diese Art der Hinrichtung war ausgesprochen grausam. So bat er seinen himmlischen Vater darum, ihn davor zu verschonen. Er drückte es mit den Worten aus: „Nimm diesen Kelch von mir.“ Aber er fügte in seinem vollen Vertrauen an: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“*3

Arne hatte das ,Nein’ seiner Mutter akzeptiert. Nun saß er wieder unter dem Küchentisch und spielte mit seinem Bagger. In seiner Fantasie hatte er ein großes Loch in den Küchenfußboden gebaggert.

*1 2. Korinther 12, Vers 7

*2 2. Korinther 12, Vers 9

*3 Lukas 22, Vers 42

Gebet

Es war Schlafenszeit. Ines lag schon im Bett und lauschte der Gute-Nacht-Geschichte, die ihre Mutter ihr vorlas. Als sie den letzten Satz der Erzählung vorgelesen hatte, klappte sie das Buch zu und sah ihre Tochter an. „Wir wollen jetzt noch beten“, sagte sie, „und dem lieben Gott danken für den schönen Tag und ihn bitten, dass du tief schläfst und vielleicht auch etwas Schönes träumst.“

Die Mutter faltete ihre Hände. Aber Ines hatte noch etwas auf dem Herzen. „Du hast doch gestern gesagt, dass der liebe Gott alles kann und alles weiß. Wenn er ja alles weiß, brauchen wir doch nicht mehr zu beten. Er kennt dann doch schon, was wir ihm sagen wollen.“ Diese Logik machte die Mutter im ersten Moment sprachlos.

Aber dann fiel ihr doch eine Erklärung ein: „Neulich hast du doch deiner Freundin Lisa geholfen, ihre Geldbörse zu suchen. Sie wusste nicht mehr, wo sie sie hingelegt hatte. Als du sie dann gefunden hast, hat sie sich bei dir bedankt. Das hat dir doch gut getan.“ „Ja“, antwortete Ines, „das mach ich doch auch. Wenn mir jemand hilft, bedanke ich mich bei ihm.“

„Ich bin ganz sicher“, fuhr die Mutter fort, „dass dir der liebe Gott heute auch geholfen hat. Du bist schließlich gesund und hattest auch den Engelschutz, als du unterwegs warst. Das weiß der liebe Gott, er hat es ja so gegeben. Er wird sich aber bestimmt freuen, wenn du dich dafür bei ihm bedankst.“

Ines nickte mit dem Kopf: „Dann werde ich mich dafür bedanken, auch wenn ich ihn darum gar nicht gebeten hatte.“ „Da kannst du sehen, wie lieb er dich hat. Aber du darfst Gott auch alles sagen, was du auf dem Herzen hast. Aber erwarte nicht, dass er dir jede Bitte erfüllt.“

„Schade“, entgegnete Ines. „Warum tut er das denn nicht?“ Wieder musste die Mutter ein wenig überlegen, bevor sie antwortete: „Nicht alles ist gut, was man erbeten kann. Wenn dich zum Beispiel jemand geärgert hat, könntest du beten, dass Gott ihn krank werden lässt. Aber das wird er mit Sicherheit nicht tun, denn das ist nichts Gutes.“

Das verstand Ines. Aber die Mutter fuhr fort: „Und was du selbst tun kannst, wird er auch