Bist du ein Don Juan? - Jenny Pergelt - E-Book

Bist du ein Don Juan? E-Book

Jenny Pergelt

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Beschreibung

Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! »Natürlich nehme ich Ihre Sorgen sehr ernst, Frau Vorbach.« Dr. Daniel Norden begleitete Irena Vorbach, die Leiterin der Physiotherapie, aus seinem Büro. »Ich möchte genauso wenig wie Sie, dass sich dieses Theater auf die Arbeit Ihrer Mitarbeiterinnen auswirkt.« Sie hatten das Vorzimmer durchquert, und Daniel blieb an der Tür stehen, die auf den Flur hinausführte. »Sie kennen mich, Dr. Norden«, sagte Irena. »Ich bin niemand, der sich grundlos über andere beschwert und normalerweise halte ich mich aus solchen Dingen raus, aber so kann es wirklich nicht weitergehen.« »Da kann ich Ihnen nur recht geben. Ich werde mit Herrn Janssen darüber sprechen.« »Oh! Ja, gut, aber … äh, also ich hoffe nur, er bekommt jetzt meinetwegen keinen Ärger. Er ist ja eigentlich auch ein sehr netter junger Mann. Bitte nehmen Sie ihn nicht allzu hart ran.« »Deswegen brauchen Sie sich wirklich keine Sorgen zu machen.« Daniel atmete hörbar aus, als er endlich die Tür hinter Irena Vorbach schließen konnte. Seine Assistentin Katja Baumann saß an ihrem Schreibtisch und hatte große Mühe, ernst zu bleiben. »Frau Vorbach hat wohl selbst eine kleine Schwäche für unseren charmanten Chirurgen«, gluckste sie.

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Chefarzt Dr. Norden – 1242 –

Bist du ein Don Juan?

Unveröffentlichter Roman

Jenny Pergelt

»Natürlich nehme ich Ihre Sorgen sehr ernst, Frau Vorbach.« Dr. Daniel Norden begleitete Irena Vorbach, die Leiterin der Physiotherapie, aus seinem Büro. »Ich möchte genauso wenig wie Sie, dass sich dieses Theater auf die Arbeit Ihrer Mitarbeiterinnen auswirkt.«

Sie hatten das Vorzimmer durchquert, und Daniel blieb an der Tür stehen, die auf den Flur hinausführte.

»Sie kennen mich, Dr. Norden«, sagte Irena. »Ich bin niemand, der sich grundlos über andere beschwert und normalerweise halte ich mich aus solchen Dingen raus, aber so kann es wirklich nicht weitergehen.«

»Da kann ich Ihnen nur recht geben. Ich werde mit Herrn Janssen darüber sprechen.«

»Oh! Ja, gut, aber … äh, also ich hoffe nur, er bekommt jetzt meinetwegen keinen Ärger. Er ist ja eigentlich auch ein sehr netter junger Mann. Bitte nehmen Sie ihn nicht allzu hart ran.«

»Deswegen brauchen Sie sich wirklich keine Sorgen zu machen.« Daniel atmete hörbar aus, als er endlich die Tür hinter Irena Vorbach schließen konnte.

Seine Assistentin Katja Baumann saß an ihrem Schreibtisch und hatte große Mühe, ernst zu bleiben. »Frau Vorbach hat wohl selbst eine kleine Schwäche für unseren charmanten Chirurgen«, gluckste sie.

»Ja, das hörte sich tatsächlich so an«, seufzte Daniel und setzte sich auf den Stuhl, der vor Katjas Schreibtisch stand. Ratlos sah er seine Assistentin an. »Was ist denn nur los mit diesem Mann? Oder mit den Frauen, die immer wieder auf seinen Charme hereinfallen?«

»Mich dürfen Sie das nicht fragen, Chef.« Katja griente. »Sie wissen doch, dass ich auf eine Klosterschule ging. Da haben uns die Nonnen früh beigebracht, um solche Männer wie Dr. Janssen einen großen Bogen zu machen.«

»Gut, dass Sie das beherzigt haben. Sonst würden Sie hier am Ende auch noch mit gebrochenem Herzen sitzen und sämtliche Taschentücher nass weinen.«

Katja lachte. »Das würde auch ohne Klosterschule nie passieren. Ich bin mit meinem Hagen sehr glücklich und Dr. Janssen interessiert mich nicht.« Katja deutete mit dem Kopf zur Tür, hinter der Irena Vorbach verschwunden war. »Was genau war denn nun eigentlich los?«

Daniel zögerte kurz. Normalerweise behielt er für sich, worum es bei einem Mitarbeitergespräch gegangen war. Doch Irena Vorbach hatte bei ihrem Abgang schon so viel preisgegeben, dass sich Katja auch ohne sein Zutun einen Reim auf vieles gemacht hat. Da konnte er nun auch noch den Rest loswerden.

»Frau Vorbach hat zwei Mitarbeiterinnen, die früher beste Freundinnen waren. Nun sind sie sich spinnefeind und sprechen kein Wort mehr miteinander, weil beide ein Auge auf Herrn Janssen geworfen haben. In der Physiotherapie herrscht seitdem eine ziemlich schlechte Stimmung und Frau Vorbach hat Sorge, dass sich das auf die Arbeit auswirken könnte.«

»Zickenkrieg in der Physiotherapie.«

»Das ist leider überhaupt nicht witzig. Es ist nicht schön, wenn eine langjährige Freundschaft zerbricht. Und noch unschöner ist es, wenn unsere Patienten am Ende darunter leiden müssten.«

»Das sehe ich auch so, aber ich verstehe nicht ganz, warum Frau Vorbach deswegen Herrn Janssen Vorwürfe macht. Er mag zwar ein ziemlicher Schwerenöter sein, aber im Grunde kann er doch nichts dafür, wenn sich die Frauen seinetwegen streiten.«

»O doch! Ich denke, er kann sehr wohl etwas dafür. Er hat nämlich beiden Frauen schöne Augen gemacht. Gleichzeitig! Während die eine im siebten Himmel schwebte und dachte, die große Liebe gefunden zu haben, hatte er sich bereits mit der anderen verabredet. Leider war die dann auch noch so unklug, seine Einladung anzunehmen.«

»Na ja, das gehört sich tatsächlich nicht. Sie kann ihrer Freundin doch nicht so in den Rücken fallen.«

»Und schon wieder höre ich kein schlechtes Wort über Herrn Janssen. Er ist der Bösewicht, nicht die armen Frauen, die ihm aufgesessen sind.« Daniel drohte im Scherz mit dem Finger. »Meine liebe Katja, muss ich mir etwa doch Sorgen um Sie machen? Werden Sie am Ende auch noch Herrn Janssen verfallen?«

Katja lachte fröhlich. »Ganz sicher nicht, Chef.«

»Gut zu wissen.« Daniel stand auf. »Ich muss jetzt erst mal auf der Chirurgie nach einem Patienten sehen. Vielleicht spreche ich mal mit Herrn Janssen, falls ich ihn dort sehe und es gerade passt. Wäre Frau Vorbach die Einzige, die sich über ihn beschwert hätte, würde ich gar nicht daran rühren und mich nicht einmischen. Aber in letzter Zeit gab es mehrere Klagen über sein Liebesleben. Mir wird wohl gar nichts anderes übrig bleiben, als ihm mal den Kopf zurechtzurücken.«

Der Gedanke an Jakob Janssen begleitete ihn auf dem Weg zur Chirurgie. Er mochte den sympathischen Assistenzarzt, der seit dem Abschluss seines Medizinstudiums an der Behnisch-Klinik arbeitete. Inzwischen hatte er hier seinen Doktor und den Facharzt gemacht und war nun eine große Bereicherung für das Chirurgenteam der Behnisch-Klinik. Fachlich war dem jungen Mann wirklich nichts vorzuwerfen, aber ansonsten …

Auf der chirurgischen Station schaute Daniel kurz im Schwesternzimmer vorbei und begrüßte Schwester Sophie, die gerade eine Infusion vorbereitete.

»Möchten Sie Herrn Konradi besuchen?«, fragte sie. »Er hat schon nach Ihnen gefragt und sich gewundert, wo Sie bleiben.«

Daniel sah auf seine Uhr. »Stimmt, ich bin bereits zehn Minuten zu spät. Ich hoffe, er kann mir verzeihen.«

»Ihnen?« Sophie lachte. »Wie können Sie das nur infrage stellen? Sie wissen doch, wie sehr er Sie verehrt. Auf seinen guten Dr. Norden lässt er nichts kommen.«

»Na, da bin ich aber sehr beruhigt«, gab Daniel amüsiert zurück. »Dann werde ich ihn mal nicht länger warten lassen. Auch seine Geduld oder Verehrung kennt sicher Grenzen.« Weil Schwester Sophie auf ihn den Eindruck machte, als hätte sie noch etwas auf dem Herzen, sah er sie fragend an. »Ist alles in Ordnung? Gibt es etwas, das ich wissen sollte?«

»Nein … ja …« Sophie verzog bedauernd den Mund. »Entschuldigung, so wichtig ist es nicht und ich halte Sie nur auf. Herr Konradi wartet doch auf Sie.«

»Ja, das stimmt. Allerdings hätte ich hinterher ein paar Minuten Zeit für Sie. Wenn Sie solange warten können …«

»Ja, natürlich!«, versicherte Sophie hastig. »Vielen Dank.«

Daniel nickte ihr noch einmal freundlich zu und ging dann weiter zu seinem Patienten.

Alfred Konradi saß auf seinem Bett und erwartete ihn mit einem strahlenden Lächeln.

»Es tut mir leid, dass Sie warten mussten, Herr Konradi.«

»Ach, das macht nichts, Dr. Norden. Im Gegensatz zu Ihnen habe ich doch den ganzen Tag Zeit. Außerdem bin ich ein alter Mann mit einer angeschlagenen Hüfte. Ich laufe Ihnen schon nicht davon.«

Daniel setzte sich zu ihm ans Bett. »Wie geht es Ihnen heute? Was machen die Schmerzen?«

»Die sind gut auszuhalten.« Alfred zeigte auf den Infusionsbeutel, der an einem Tropfständer hing und durch den eine klare Flüssigkeit kontinuierlich in seine Armvene lief. »Die Schmerzmittel erweisen mir gute Dienste. Ich merke meine alten Knochen kaum noch.«

»Sie haben es fast geschafft. Für morgen stehen Sie auf dem OP-Plan. Wenn Sie Ihre neue Hüfte haben und gut mit der Physiotherapie vorankommen, werden Sie bald wieder aufstehen und umherlaufen können.«

»Das ist meine große Hoffnung, Dr. Norden. Mich zieht es nach draußen, ich will unbedingt im Park spazieren gehen und den Rhododendron in seiner schönsten Blüte sehen. Ich habe schon so viel von diesem Frühling verpasst. Nicht auszudenken, wenn ich die kurze Zeit, die mir noch bleibt, in einem Rollstuhl oder gar im Bett verbringen müsste.«

»Ich versichere Ihnen, dass wir unser Bestes geben, damit das nicht passiert. Jetzt steht erst einmal die OP-Vorbereitung an. Das meiste davon haben wir ja bereits erledigt. Die Laborbefunde liegen uns vor, und von der Lunge haben wir auch schon eine Röntgenaufnahme gemacht. Ein aktuelles EKG fehlt uns noch, aber darum wird sich später eine Schwester kümmern. Am Nachmittag kommt Frau Dr. Laudien, unsere Anästhesistin, vorbei und spricht die Narkose mit Ihnen durch.«

»Puh, das ist alles ganz schön aufregend, aber ich will nicht jammern. Ich bin ja froh, dass ich endlich ein neues Hüftgelenk bekommen werde.«

»Und ich bin froh, dass Sie sich dazu durchgerungen haben«, sagte Daniel augenzwinkernd. »Lange genug hats ja gedauert. Wenn ich mich nicht irre, hatte ich Ihnen schon dazu geraten, als Sie noch Patient in meiner Praxis waren.«

Alfred Konradi nickte. »Ja, fast zwanzig Jahre ist es her, seit ich Sie zum ersten Mal deswegen aufgesucht habe. Und genauso lange quäle ich mich damit herum.«

Daniel sagte ihm nicht, dass das nicht nötig gewesen wäre, wenn er einer Operation rechtzeitig zugestimmt hätte. Oft war es vernünftiger, die Vergangenheit ruhen zu lassen und nach vorn zu schauen. Alfred war jetzt gekommen, nur das war wichtig.

Er blieb noch eine Weile bei dem Neunzigjährigen und sprach mit ihm über alte Zeiten. Es war schön, mit ihm zu plaudern und in Erinnerungen zu schwelgen – auch wenn er sich dafür einen anderen Anlass als eine kaputte Hüfte gewünscht hätte.

Bevor Daniel die Station verließ, ging er noch einmal ins Schwesternzimmer und fragte nach Sophie.

»Sie ist gerade in der Verwaltung«, sagte ihm Pfleger Michi. »Soll ich ihr etwas ausrichten?«

»Nein, es reicht, wenn Sie ihr sagen, dass ich hier war. Falls Sie mich sprechen möchte, kann sie jederzeit bei mir vorbeikommen oder Katja um einen Termin bitten.« Daniel fiel ein, dass es noch immer das ungelöste Problem mit Jakob Janssen gab. Wenn er schon mal hier war, könnte er gleich mit ihm reden. Aber auch diesmal hatte Daniel kein Glück.

»Er steht noch am Tisch«, sagte Michi. »Heute hat er ein straffes OP-Programm, mit dem er vor dem späten Nachmittag sicher nicht durch sein wird.«

Daniel ging zurück in sein Büro, ohne so richtig zufrieden zu sein. Die Unterhaltung mit Alfred Konradi hatte ihm zwar gutgetan, aber er wurde das Gefühl nicht los, dass einige Dinge unerledigt geblieben waren.

Als der Fahrstuhl kam und er einstieg, nahm er sich vor, nicht so lange zu warten, bis Schwester Sophie von allein auf ihn zukam. Er würde mit ihr sprechen, sobald er die Zeit dafür fand. Und natürlich auch mit Jakob Janssen.

*

Der junge Chirurg ahnte nicht, welchen Wirbel er verursacht hatte und dass er dem Chefarzt der Behnisch-Klinik so viel Kopfzerbrechen machte. Er stand am OP-Tisch, setzte die letzte Naht und griff dann nach einer Mullplatte, um einen Verband auf die frische Bauchwunde zu legen.

Dr. Christina Rohde besah sich fachmännisch die Naht, die ihr junger Kollege gerade abdecken wollte. »Ich muss neidlos anerkennen, dass Ihre Naht mal wieder perfekt aussieht. Kerzengerade und mit gleichmäßigen Abständen zwischen den einzelnen Stichen.«

»Ich habe eben von der Besten gelernt«, gab Jakob grinsend zurück. »Vielen Dank dafür, Frau Kollegin.«

»Immer wieder gern«, erwiderte Christina lachend.

Als der Verband angelegt war und ihr Patient von den Pflegern in den Aufwachraum gebracht wurde, streiften die beiden Chirurgen ihre Handschuhe ab. Ihre Kittel warfen sie vor dem OP-Saal in den Wäscheständer, bevor sie zum Waschraum hinübergingen.

»Ich habe vorhin auf dem Plan gesehen, dass es bei Ihnen heute heiß hergeht«, sagte Christina zu ihm. »Eine OP jagt die nächste. War das so gewollt oder gab es einen Fehler bei der Einplanung?«

»Nein, das hat seine Richtigkeit. Ich möchte so viel Erfahrung mit Operationen wie möglich sammeln. Und das geht nur, wenn ich oft am Tisch stehe.«

»Das kann ich gut verstehen. Mir war das damals, als ich in der Chirurgie anfing, auch sehr wichtig gewesen. Sie sollten nur aufpassen, dass es Ihnen nicht zu viel wird und Sie alles andere um sich herum vergessen. Ein guter Chirurg zeichnet sich nicht nur durch eine perfekte Naht oder einen elegant geführten Schnitt aus.«

»Befürchten Sie, dass ich meine anderen Arbeiten vernachlässige? Oder denken Sie gar, dass ich den Menschen vergessen könnte, der hinter jedem medizinischen Fall steht?«, fragte Jakob nachdenklich.

Um Christinas Mund erschein ein feines Lächeln. »Nicht bei Ihnen, Herr Janssen. Sie leisten hier eine sehr gute Arbeit. Achten Sie aber in Zukunft ein bisschen mehr auf sich. Machen Sie nicht jeden Tag Überstunden und gönnen Sie sich auch mal eine Pause. Apropos Pause …« Sie sah zu der großen Wanduhr an der gegenüberliegenden Wand. »Bei dem Pensum, das für heute ansteht, hoffe ich, dass Sie auch eine Mittagspause eingeplant haben.«

»Ja, eine kleine von fünf Minuten. Mehr ist leider nicht drin. In einer halben Stunde geht es weiter und vorher muss ich noch meinen Kontrollgang im Aufwachraum machen.«

»Den Aufwachraum übernehme ich für Sie. Ich muss sowieso zu meinen Patienten, dann kann ich auch gleich nach Ihren sehen. So bleibt Ihnen mehr Zeit für eine anständige Pause in der Cafeteria.«

Das Angebot war zu verlockend, um es ablehnen zu können. Sein knurrender Magen würde es ihm danken, wenn er statt der Kekse aus dem Pausenraum ein richtiges Essen bekommen würde.

»Danke«, sagte er deshalb lächelnd. »Das ist sehr nett von Ihnen. Ich hoffe, ich kann mich mal revanchieren.«

»Keine Sorge«, entgegnete Christina lachend. »Ich werde Ihre Dankbarkeit schamlos ausnutzen und ganz sicher bald einen Gefallen von Ihnen einfordern.«

»Ich freue mich schon darauf.« Jakob lachte, winkte ihr noch einmal zu und verließ dann den Waschraum.

Die Cafeteria war zu dieser Zeit gut besucht. Jakob war froh, dass er an einem kleinen Zweiertisch Dr. Martin Ganschow entdeckte und deshalb seine Pause nicht allein verbringen musste. Sie waren beide gleichaltrig und hatten zur selben Zeit an der Behnisch-Klinik als frischgebackene Assistenzärzte angefangen. Während Jakobs Herz schon immer für die Chirurgie geschlagen hatte, zog es Martin sofort in die Notaufnahme und er ging dort voll in seiner Arbeit auf. Die beiden jungen Ärzte verstanden sich gut, obwohl sie in ihren Charakteren sehr verschieden waren. Während Jakob als kontaktfreudig und gesellig galt, war Martin der ruhige und zurückhaltende Typ.

»Schön, dass du es doch noch geschafft hast«, sagte Martin, als sich Jakob zu ihm setzte. »Ich hatte heute gar nicht mit dir gerechnet.«