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Es ist sehr schwer zu sagen, inwieweit ein Mensch religiös sein und doch in seinen Sünden sterben kann, wie sehr er einem Erben des Reiches Gottes ähneln und dennoch ein Kind des Zorns sein kann. Jede Gnadengabe kann nachgeahmt werden, ebenso wie Juwelen nachgemacht werden können.Anhand der Geschichte von Isaak und Ismael zeigt Spurgeon den Unterschied auf zwischen dem natürlichen Menschen und demjenigen, der aus Gott geboren ist. Was ist ihr jeweiliger Ursprung? Wie unterscheiden sich ihre Lebensweisen und ihre Zukunftsperspektiven voneinander?
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Seitenzahl: 48
© 2021 Verlag Voice of HopeEckenhagener Str. 4351580 Reichshof-Mittelaggerwww.voh-shop.deLektorat und Design: Voice of HopeISBN 978-3-989672-19-2 – E-BookISBN 978-3-947978-96-0 – KlappenbroschurSoweit nicht anders vermerkt, wurden die Bibelzitate der Schlachter-Bibel 2000 entnommen.
Kurzbiografie
von C.H. Spurgeon
Als ich von meiner Sünde überführt wurde, wusste ich, was Gerechtigkeit Gottes ist. Wie kann Gott gerecht sein und mich, der ich schuldig bin, dennoch rechtfertigen?« Diese Frage quälte Spurgeon für eine lange Zeit, obwohl er getauft war, christlich erzogen und belehrt wurde, die Bibel las und täglich betete.
An einem Sonntagmorgen befand sich der 15-Jährige in einer Methodisten-Kapelle. Da der Prediger dieser Gemeinde nicht kommen konnte, betrat ein hagerer, ungebildeter Mann die Kanzel und las Jesaja 45, Vers 22 vor: »Wendet euch zu Mir1, so werdet ihr gerettet, all ihr Enden der Erde; denn Ich bin Gott und keiner sonst!«
Spurgeon dachte später daran zurück: »Er hatte nicht viel zu sagen – Gott sei Dank, denn das zwang ihn dazu, seinen Text immer wieder zu wiederholen, und es gab nichts, was ich mehr brauchte als diese Worte. Dann hielt er inne und blickte dorthin, wo ich saß, unter der Galerie, und er sagte: ›Junger Mann, du siehst sehr elend aus, und du wirst immer elend bleiben, wenn du diesem Text nicht gehorchst. Junger Mann, schau auf Jesus Christus, und du wirst gerettet!‹ Dann schaute ich – nicht mit meinen Augen, sondern mit meinem Herzen. Ich sah Jesus Christus, den Erlöser. Der Heilige Geist, der mich befähigte zu glauben, gab mir durch den Glauben Frieden. Ich wusste so sicher, dass ich Vergebung empfangen hatte, wie ich früher sicher gewusst hatte, dass ich verdammt war. Ich war meiner Verdammung sicher gewesen, weil das Wort Gottes sie erklärte und weil mein Gewissen es bestätigte. Aber als der Herr mich gerechtfertigt hatte, war ich mir aufgrund derselben Zeugen ebenso sicher.«
Der Seelengewinner
Spurgeon liebte den Herrn und die Erlösten, die ja auch zum Herrn gehören. Er war zu jedem Dienst bereit, aus Dankbarkeit gegenüber seinem Erlöser für Sein wunderbares Heil. Zuerst gab er Traktate an Bekannte weiter, dann verteilte er sie von Haus zu Haus und verkündigte den Menschen an der Haustür das Evangelium. Bald darauf begann er, dasselbe Evangelium an unterschiedlichen Orten in der Sonntagsschule zu verkündigen. Gott stattete diesen jungen Mann mit einer seltenen Beredsamkeit aus und gab ihm im täglichen Studium der Heiligen Schrift tiefe Erkenntnisse Seines Wortes, die er den Kindern ausdrucksstark zu vermitteln wusste. Ein Jahr nach seiner Bekehrung, Charles war gerade 16 Jahre alt, wurde er damit beauftragt, in dem kleinen Dorf Teversham seine erste Predigt zu halten – die erste von Tausenden. Unzählige danken dem Herrn, dass sie durch diesen glaubensstarken Seelengewinner zur Erlösung in Christus gerufen wurden. Viele Tausende hörten jahrzehntelang seine Predigten, die zudem niedergeschrieben und vielhunderttausendfältig gedruckt wurden und durch welche bis heute Millionen von Menschen gesegnet wurden. Doch den größten Segen durch seinen Dienst ergoss der Herr über die etwa 800 Studenten des von ihm gegründeten Predigerseminars. Die Gründung und Führung eines großen Waisenhauses gaben ihm reichlich Gelegenheit, seinen Glauben in tätiger, praktischer Liebe zu beweisen.
Das Leben dieses gesegneten Predigers und Seelengewinners zeugt noch heute davon, was das Herzstück seiner Botschaft war: die Gnade des lebendigen Gottes, die in Jesus Christus erschienen ist.
Verfechter der souveränen Gnade
In Seiner Verkündigung war Charles Spurgeon zudem ein treuer Kämpfer gegen das verwässerte Evangelium und für die Wahrheit und Reinheit der Lehre. Er hielt zu der Lehre von der souveränen Gnade Gottes, die sich in seinen Worten und seinem Leben widerspiegelte. »Manchmal, wenn ich die übelsten Personen unseres Viertels sehe, könnte ich in Tränen ausbrechen, dass mich Gott niemals wie diese Menschen hat handeln lassen. Ich hätte bestimmt die extremsten Sünden begangen, abgetaucht in die Tiefen des Satans, ohne Schranken und ohne Halt, wenn Gott mich nicht davor bewahrt hätte. Ich glaube, ich wäre der ›König der Sünder‹ geworden, wenn Er mich alleine gelassen hätte.
Ich kann nicht verstehen, warum ich gerettet wurde. Es kann nur einen Grund dafür geben: Gott wollte es so. Ich kann selbst bei genauestem Hinschauen nicht entdecken, dass es da in mir selbst irgendeine Andeutung eines Grundes gäbe, warum ich Teilhaber der göttlichen Gnade werden durfte. Wenn ich jetzt in diesem Augenblick nicht ohne Christus bin, dann hat dies seine Ursache nur darin, dass Christus Jesus mit mir Seinen Plan hat. Dieser Plan war, dass ich da sein sollte, wo Er ist, und dass ich an Seiner Herrlichkeit teilhaben sollte. Ich kann die Krone nirgendwohin legen als auf Sein Haupt, das Haupt Dessen, der mich gerettet hat von meinem Weg, der in die Hölle führte. Wenn ich so auf mein Leben zurückschaue, kann ich sehen, dass hinter allem Gott stand, Gott allein.
Ich habe mein geistliches Leben nicht selbst angefangen – nein, ich habe vielmehr gegen die Dinge des Geistes getreten und gekämpft; als Er mich zog, bin ich Ihm eine Zeitlang nicht gefolgt; in meiner Seele war ein natürlicher Hass gegen alles Heilige und Gute.
Und so bin ich mir heute sicher, dass ich es sagen kann: ›Er allein ist meine Errettung.‹ Er war es, der mein Herz verwandelte und mich auf meine Knie brachte vor Ihm.«
Lieber Leser,
Spurgeons Predigten und Schriften zeigen, dass Gottes Gnade der einzige Grund für die Erlösung von Sünde und Tod ist. Man kann seine Bücher nicht lesen, ohne über den großen Reichtum der göttlichen Gnade und über die Wirksamkeit des Opfers Jesu zu staunen.
»Spurgeon bietet immer gesunde Nahrung für unser geistliches Wohl. Nie war die Wahrheit, die er auf so gewinnende und kraftvolle Art verkündigte, nötiger als heute.«
– Martyn Lloyd-Jones
Einleitung
»Prüfe mich, HERR, und erprobe mich;läutere meine Nieren und mein Herz!«
Psalm 26,2