Biting Liam: Böser Zauber - Dawn H. Hawkes - E-Book

Biting Liam: Böser Zauber E-Book

Dawn H. Hawkes

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Beschreibung

Vor fast einem Jahr hat der Löwenwandler Liam seinen Gefährten, einen Vampir mit gefährlichem Ruf, gefunden und verloren. Brass, klug und tödlich, kehrte zum Vampiranwesen zurück, ohne ihre Verbindung zu festigen, um dem Rudel von innen heraus zu helfen, den Machenschaften des Feindes ein Ende zu setzen. Jetzt leidet Liam und kann den körperlichen Schmerz, den die Trennung von seinem Gefährten mit sich bringt, nicht länger ertragen. Der einzige Weg, die Qual zu beenden, ist Brass’ Rückkehr. Nachdem ein Feind beseitigt wurde, an dessen Stelle ein neuer aufgetaucht ist, ist für Brass der Zeitpunkt gekommen, das Anwesen der Vampire zu verlassen und seinen Platz an der Seite seines Gefährten einzunehmen, der ihn braucht. Endlich frei, ist ihre Wiedervereinigung noch besser, als sie es sich erhofft haben. Doch ihre glückliche Beziehung hält nicht lange, als sie alten Feinden begegnen, die sie erneut zu trennen drohen – dieses Mal für immer. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht innerhalb der übergreifenden Handlung auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 53.400 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Epilog

ÜBER DEN AUTOR

LESEPROBE:

Biting Liam: Böser Zauber

Vor fast einem Jahr hat der Löwenwandler Liam seinen Gefährten, einen Vampir mit gefährlichem Ruf, gefunden und verloren. Brass, klug und tödlich, kehrte zum Vampiranwesen zurück, ohne ihre Verbindung zu festigen, um dem Rudel von innen heraus zu helfen, den Machenschaften des Feindes ein Ende zu setzen.

Jetzt leidet Liam und kann den körperlichen Schmerz, den die Trennung von seinem Gefährten mit sich bringt, nicht länger ertragen. Der einzige Weg, die Qual zu beenden, ist Brass’ Rückkehr.

Nachdem ein Feind beseitigt wurde, an dessen Stelle ein neuer aufgetaucht ist, ist für Brass der Zeitpunkt gekommen, das Anwesen der Vampire zu verlassen und seinen Platz an der Seite seines Gefährten einzunehmen, der ihn braucht. Endlich frei, ist ihre Wiedervereinigung noch besser, als sie es sich erhofft haben. Doch ihre glückliche Beziehung hält nicht lange, als sie alten Feinden begegnen, die sie erneut zu trennen drohen – dieses Mal für immer.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht innerhalb der übergreifenden Handlung auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Länge: rund 53.400 Wörter

DAWN H. HAWKES

Biting Liam: Böser Zauber

Solomons Rudel 5

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Biting Liam“:

Dawn H. Hawkes

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2018

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Prolog

Brass stöhnte, als er zu sich kam. Ein dumpfer Schmerz hatte sich irgendwo in der Mitte seines Gehirns festgesetzt, ein Schmerz, der sich in dem Moment, in dem er versuchte, seine Augen zu öffnen, noch mehr verstärkte. Er unterdrückte ein Knurren und schwor, dass er es Mika heimzahlen würde. Er hatte gewusst, dass dieser Affe von einem Vampiranführer mit seiner blöden Verliebtheit in Leo sie in Schwierigkeiten bringen würde.

Er hätte auf dem Gelände bleiben sollen, aber hin und wieder war Brass von der unternehmerischen Seite gelangweilt. Ein guter Kampf, um seinen unterdrückten Zorn loszuwerden, neigte dazu, ihn aufzumuntern, und einige Köpfe einzuschlagen war weitaus therapeutischer als das, was ihm jeder Psychiater bieten konnte.

Brass hatte einfach nicht gedacht, dass es sein Kopf sein könnte, der wegen Mikas Leichtsinn eingeschlagen werden würde.

Mehr als alles andere war es Brass peinlich, dass er wie ein Grünschnabel erledigt worden war. Er hätte auf alles vorbereitet sein sollen. Er sollte zu schlau sein, um von einem Wurf übergroßer Kätzchen überlistet zu werden.

Unglücklicherweise waren die Wandler stärker und fähiger als erwartet, in Anbetracht ihrer begrenzten Anzahl. Nicht, dass es viel ausgemacht hätte. Er hatte dennoch sein Messer genommen und es einem von ihnen in die Brust gerammt. Es war ein guter Treffer gewesen, aber er war sich nicht sicher, ob der Angriff das Leben der Katze beendet hatte. Wandler konnten manchmal furchtbar schwer zu töten sein, was den Mythos der ganzen Katzen mit neun Leben-Sache stützte. Bevor Brass seine Tötung bestätigen konnte, hatte Leo ihm mit einem Brecheisen auf den Kopf geschlagen und ihn damit genug angepisst, um sein Ziel zu wechseln. Dann hatte der Wandler, den er offensichtlich nicht getötet hatte, Leos Platz eingenommen, gerade als Brass ihm mit der gleichen Brechstange den Kopf einschlagen wollte, die der Mensch bei ihm benutzt hatte. Der zuvor ausgeknockte Wandler hielt Leo am Boden fest, aber Brass hatte keine Chance, etwas dagegen zu tun, bevor etwas Schweres ihn von hinten umwarf. Das Letzte, woran er sich erinnern konnte, bevor das Licht ausging, war ein unangenehmes, knirschendes Geräusch, als sein Gesicht auf den Beton traf.

Und jetzt konnte Brass sich nicht einmal mehr bewegen, da er, wie er schnell herausfand, auf einem verdammten Stuhl saß und gefesselt war. Das metallische Geräusch der Ketten, an denen er zog, um ihre Stärke zu prüfen, hallte durch den Raum. Man konnte wohl kaum darauf hoffen, dass ein Haufen Formwandler normale Ketten haben würde. Die könnte er zerstören, ziemlich leicht sogar, wenn er angemessen motiviert war – diese hier waren jedoch Qualitätsware, die auf übernatürlich starke Kreaturen ausgelegt war, die die Welt durchstreiften, während die Menschheit sich damit beschäftigte, nicht aufmerksam zu sein.

Von der ganzen Situation angepisst, und da Flucht zurzeit keine Option war, verdrängte Brass das Stechen seiner Kopfschmerzen und öffnete widerstrebend die Augen. Für einen Moment wurde er von der einzelnen leuchtenden Glühbirne über seinem Kopf geblendet. Als seine Augen sich mühten, sich anzupassen – verschwommene Bilder, die sich in quälend langsamer Geschwindigkeit verfestigten – stellte er fest, dass der Stuhl, an den er angekettet war, aus einem starken Metall bestand – und offenbar am Fußboden festgeschraubt war, da er sich nicht bewegen ließ, als Brass herumzappelte in dem Versuch, sich zu befreien.

Das Licht brannte immer noch in seinen Augen, sodass er seine Umgebung nicht richtig wahrnehmen konnte, aber er begann ein Gefühl für das Zimmer zu bekommen. Totale Dunkelheit wäre natürlich wünschenswert gewesen. Er hatte eine ausgezeichnete Nachtsicht. Das Wenige, was er jetzt sah, sagte ihm, dass er in einem Keller oder vielleicht sogar in einem Schuppen war. Der Geruch von Dreck und Gras schien den kleinen Raum zu dominieren. Brass unterdrückte das Verlangen zu knurren, weil seine Entführer ihn neben ihre Gartengeräte platziert hatten. Nicht, dass er das Ritz erwartet hätte, aber seine derzeitige Unterkunft war einfach beleidigend.

Brass schüttelte die Empörung ab und fragte sich, wie lange sie ihn dortbehalten würden. Er nahm an, dass sie Informationen wollten, aber Brass war niemand, der quatschte. Irgendwann würden sie seiner müde werden und ihn erledigen. Die Frage war, wie lange es dauern würde, ehe sie seiner müde waren. Brass knirschte mit den Zähnen, weil er wusste, dass sein Leben wegen Mikas gewaltiger Dummheit vertan sein würde.

Brass hatte ihn gewarnt, dass es Konsequenzen geben würde, wenn er seine kindliche Besessenheit von Leo nicht losließ, aber natürlich hatte er nicht zugehört. Einen guten Ratschlag anzunehmen würde bedeuten, dass er noch immer gesunden Menschenverstand in seinem Dickschädel hatte. Etwas, das der Vampirführer immer weniger benutzte.

Der ehemalige Anführer, Kerrigan, war ein böswilliger und sadistischer Grobian gewesen, aber zumindest hatte er gewusst, wann er voranschreiten und wann er sich zurückziehen musste – die meiste Zeit jedenfalls. Am Ende war sogar Kerrigan in seinem Kampf gegen die Raubkatzen gescheitert, nachdem er einem der Rudelmitglieder den Bauch aufgeschlitzt und mit den Innereien des Opfers gespielt hatte, nur um es dann mit dessen rachsüchtigem Bruder zu tun zu bekommen.

„Wirst du mich nur anstarren oder wirst du anfangen, Fragen zu stellen?“, fragte Brass in den Raum. Er konnte geradeso den Umriss von jemandem sehen, der im Schatten zu seiner Linken stand. „Das ist es, wofür du hier bist, glaube ich, es sei denn, du bist nur ein Spanner, der versucht, einen Blick auf den Fang des Tages zu werfen.“

Es ärgerte ihn, als der Mann nicht antwortete.

Warum sich die Leute immer dafür entschieden, sich in diesen Situationen Zeit zu lassen … Brass schüttelte angewidert den Kopf. Erwarteten die, dass er ein nervöses Wrack wurde? Dachten sie, sie könnten ihn zum Schwitzen bringen? Dass ihr Schweigen ihn zum Reden bringen würde?

Was einige Leute sich so dachten.

Er entschied sich hartnäckig zu ignorieren, wie sich die Haare in seinem Nacken aufrichteten. Es war nicht aus Angst …

Brass nahm einen tiefen Atemzug, um dem schweigenden Wandler weitere Worte entgegenzuschleudern, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.

Nun, das ist beunruhigend.

Brass atmete die Luft um ihn herum wieder ein. Etwas in der Luft durchfuhr ihn … ließ ihn ganz leicht zittern und nicht auf besonders unwillkommene Art. Sein Beobachter roch nach Natur, erdig und moschusartig … und exotisch – ein unbestimmtes Gewürz neckte seine Sinne. Brass hatte sich noch nie rühmen können, dass er sich gerne im Freien aufhielt, aber wenn die Natur so roch … könnte er glatt versucht sein, wandern zu gehen.

Der dunkle und ziemlich große Umriss eines Mannes veränderte sich und Brass beendete seine kleine Gedankenreise. Etwas war definitiv los und Brass mochte den jähen Schwindel nicht, der ihn überkam. Plötzlich war er froh, dass er festgebunden war und saß.

„Lass mich dich sehen“, verlangte Brass. Er mochte keine Überraschungen und er fühlte sich im Moment sehr unwohl.

„Du hast meinen Bruder fast getötet“, beschuldigte eine dunkle, grollende Stimme. Es gab einen Hauch von Wut hinter diesen Worten, aber am Ende klang die Stimme ein wenig gebrochen. Rau.

„Ich habe meinen Job gemacht“, sagte Brass. Er war ein Vampir; sie waren Wandler. Sie standen auf gegenüberliegenden Seiten. Natürlich hatte er seinen Job gemacht. Eine Sache, auf die Brass selbst stolz war, war die Tatsache, dass er ein verdammt guter Soldat war, obwohl er heutzutage lieber seine Zeit hinter seinem Schreibtisch verbrachte, umgeben von seinen muffigen Erstausgaben. Es konnte auf dem Feld chaotisch werden und Brass bevorzugte es, wenn die Dinge nett und ordentlich waren.

„Es ist nicht mehr deine Aufgabe“, sagte der Mann mit einem Ton wie in Stein gemeißelt.

„Weil du mein armseliges Leben beenden wirst?“, spottete Brass, obwohl er spürte, wie sein Magen unwillkürlich wegen der Aussicht auf seinen Tod brannte.

Der Umriss bewegte sich wieder, aber diesmal bewegte sich der Mann ins Licht und verdammt, Brass’ Schwanz zuckte bei seinem Anblick. Sein geheimnisvoller Entführer war über einen Meter achtzig groß und schien voller Muskeln zu sein. Er hatte goldenes Haar, das bis zu seinen breiten Schultern reichte. Er sah aus, als hätte er sich seit ein paar Tagen nicht rasiert, aber die Stoppeln standen ihm gut. Und die goldbraunen Augen, die ihn anstarrten … waren geradezu unheimlich. Außerdem hatte der Mann eine beunruhigende Ähnlichkeit mit dem Triferus, gegen den er gekämpft hatte. Der, den er erstochen hatte. Brüder? Er hatte gehört, dass es in Jorgens Rudel ein paar Löwenzwillinge gab.

„Es ist nicht mehr deine Aufgabe, denn du gehörst jetzt hierher. Deine Loyalität hat sich auf das Rudel verlagert“, sagte der Mann. Seine Stimme schien diesmal nicht annähernd so hart, klang beinahe verletzlich.

Brass runzelte verwirrt die Stirn. Er war sich nicht sicher, wie er die Situation deuten sollte. Es waren gewisse Gedanken in seinem Kopf, aber sie schienen viel zu unwahrscheinlich. Er fühlte sich unbestreitbar zu diesem Mann hingezogen und in Anbetracht von Brass’ Alter war die Tatsache, dass sein Schwanz halb verhärtet war, während er entführt wurde, definitiv bemerkenswert. Nicht, dass er impotent war oder so, aber nach all den Jahrhunderten, in denen er gelebt hatte, konnten nicht viele sein Interesse lange fesseln. Er war ziemlich schnell gelangweilt.

Brass runzelte die Stirn, als er bemerkte, dass der Wandler zitterte. Ein Mensch hätte es wahrscheinlich nicht bemerkt, aber mit seinen Vampiraugen war er überrascht, dass er es nicht früher bemerkt hatte. Er konnte sehen, dass die Hände des Wandlers so fest zu Fäusten geballt waren, dass die Fingerknöchel des Mannes weiß geworden waren. In diesem Moment bemerkte er auch die stattliche Wölbung in der dunklen Hose des Gestaltwandlers.

Sein Atem beschleunigte sich, was ihm sagte, wie sehr er davon betroffen war. Brass brauchte nicht wirklich viel zu atmen … doch die Anwesenheit dieses Kerls vermittelte ihm das Gefühl, dass er nicht genug Sauerstoff bekommen konnte und sein Blut in die seinem Kopf entgegengesetzte Richtung strömte. In der Zeit, die er gebraucht hatte, um die Erregung des anderen Mannes zu registrieren, war er von halb-hart zu steinhart gewechselt.

„Ist das ein Trick?“, fragte Brass und hasste, dass seine Stimme nicht ruhig war.

„Ein Teil von mir wünscht sich, es wäre einer“, sagte der Mann, „aber eigentlich bin ich nur froh, dass mein Bruder durchkommt. Wenn er nicht …“

„Fuck“, stöhnte Brass. Ja, seine Kopfschmerzen würden jetzt nie nachlassen.

Gefährten …

Sie waren verdammte Gefährten, und sein Gefährte war ein braver kleiner Wandler. Es war klar, dass Brass den Mann nicht dazu bringen würde, sich ihm auf dem Anwesen der Vampire anzuschließen. Nicht, wenn es so viele Wandler gab, die dort als Sklaven gehalten wurden, und dazu kam die Tatsache, dass sein neuer Gefährte zu denen gehörte, die versuchten, die gesamte Operation zu stoppen.

Brass hatte nicht wirklich viele Beziehungen zu den Vampiren auf dem Anwesen; Er mochte hauptsächlich die Stabilität der Arbeit dort. Er konnte tun, was er wollte, er musste nie nach Nahrung suchen und die Leute kannten ihn gut genug, um ihn in Ruhe zu lassen, wenn Kontakt nicht unbedingt nötig war. Und er liebte sein Büro.

„Ich weigere mich, von tierischem Blut zu leben“, sagte Brass ihm. „Ich werde nicht leben, indem ich Schweineblut schlucke wie Damian. Ich bin ein Vampir, keine verdammte Fledermaus, die von Vieh trinkt.“

Er war überrascht, als Lippen gegen seine gepresst wurden. Warme, feuchte und verzweifelte Lippen. Die Überraschung ließ schnell nach, und Brass gab so gut er konnte. Die Ketten protestierten gegen die Belastung, als Brass versuchte, seine Arme zu befreien, damit er die Kontrolle über den Kuss übernehmen konnte.

„Du kannst mein Blut haben“, grollte sein Gefährte, als er sich gerade so weit zurückzog, dass die Worte herausrutschen konnten und fügte hinzu: „Nur mein Blut.“

„Du bist ein Wandler“, protestierte Brass. Ein Teil von ihm wollte nichts mehr, als seine Zähne in den Mann zu schlagen und Nahrung zu bekommen, aber alles, was er über das Trinken von Wandlern gehört hatte …

„Und?“ Sein Partner schien über seine Reaktion unglücklich zu sein.

„Dein Blut ist nicht sauber. Ich werde menschliches Blut brauchen“, erklärte Brass. Er war sich nicht ganz sicher, ob er in der Lage sein würde, von Wandlerblut zu leben, aber anscheinend schmeckte ihr Saft recht ranzig, und Brass hatte einen feinen Geschmack.

„Ich rede mit Solomon. Er mag in der Lage sein, uns zu einem Arrangement zu verhelfen, aber du musst dich verdammt nochmal von Leo fernhalten“, grollte sein Gefährte.

„Einverstanden.“ Brass nahm an, dass das der beste Weg war, die Sache anzugehen. „Vielleicht wirst du, wenn ich zurückkomme, eine geeignete Blutquelle für mich gefunden haben. Wenn nicht, kann ich auch einige Leute für mich nachsehen lassen. Du wärst überrascht, wie leicht es ist, willige Blutspender zu finden, wenn du weißt, wo du suchen musst.“

Der Wandler vor ihm erblasste.

„Was?“ Brass neigte seinen Kopf. All das zu hören, könnte für seinen Gefährte ein wenig beunruhigend sein, aber so war das Leben nun mal.

„Was meinst du mit, wenn du zurückkommst? Du gehst nirgendwohin.“ Sein Gefährte klang fast panisch.

„Ich muss zum Gelände zurückkehren“, informierte Brass ihn. „Es gibt Dinge, die in Ordnung gebracht werden müssen. Kopien von wichtigen Dateien, wenn ihr Mika jemals vor Gericht stellen wollt für das, was dort passiert ist. Und Beweise aus der Zeit, als Kerrigan mit allem begann. Und es ist nicht so, als würde Jorgens die Gelegenheit ablehnen, für ein paar Monate Augen und Ohren zu haben, die ihm Informationen geben.“

„Ich werde dich nicht gehen lassen“, knurrte der Wandler drohend und ließ eine Reihe von Fangzähnen aufblitzen, die seinen eigenen ähnelten. „Wenn ich dich jetzt beiße, werde ich rollig werden und dann kannst du nicht gehen.“

Brass nagelte ihn mit einem missbilligenden Blick fest.

Sicher würde er nicht …

Kapitel 1

Der Vampir schrie, als die blauen Flammen ihn zuerst umgaben und dann in seinen Körper eindrangen. Die Lichter waren hübsch, aber die Szene vor ihm war selbst für Brass schwer zu verdauen. Er mochte den Mann nicht besonders, der gerade langsam und schmerzhaft getötet wurde, aber manchmal konnte sogar ein Pfahl im Herzen als barmherzige Alternative betrachtet werden, obwohl es ein geschmackloses Klischee war.

Brass saß auf einem ziemlich unbequemen Stuhl in Mikas altem Büro, und Daniel Malcove saß auf dem des früheren Vampirführers, der viel bequemer war, hinter einem großen Walnussschreibtisch beladen mit Papieren und der Sammlung kleiner Kristallfiguren in Form von kleinen Tieren des Hexenmeisters.

Seit die Hexenmeister die Macht übernommen hatten, hatten sie einen Aufräumprozess in den Vampirreihen des Geländes eingeleitet. Die menschlichen Spender waren freigelassen worden, kurz nachdem die Hexenmeister eingezogen waren, obwohl ein paar Sonderfälle entschieden hatten, zurück zu bleiben – entweder, weil es sie anmachte, Kauspielzeuge zu sein, oder weil sie süchtig nach den Drogen waren, die ihnen während ihres Aufenthaltes serviert wurden. Der eine oder andere blieb tatsächlich aufgrund emotionaler Bindungen zurück, etwas, von dem Brass wünschte, dass er es nicht nachvollziehen könnte.

Das Schreien hörte auf und der Körper brach auf dem teuren Perserteppich zusammen. Die Flammen flackerten ein wenig und verschwanden dann, als hätte jemand gerade eine Geburtstagskerze ausgeblasen. Der Körper sah völlig unversehrt aus und wenn es nicht den schreienden, weitäugigen Ausdruck auf dem blassen Gesicht des Kerls gegeben hätte, hätte man nie gedacht, dass etwas nicht stimmte.

Brass war anfangs besorgt gewesen, dass er für diese Art der Vernichtung ins Visier genommen werden würde, da er vermutete, dass die Hexer ihre eigenen Pläne hatten, warum sie die Vampire erledigten, aber es schien, dass seine Sorgen nicht gerechtfertigt waren. Nicht vollständig.

Profit.

Das war es, was diese Hexer wollten. Profit und Produktivität. Der Vampir, der gerade getötet worden war, war als entbehrlich gekennzeichnet worden, und Brass stimmte zu. Er hatte nichts gegen den Mann persönlich, aber er war ein Faulpelz mit einer schlechten Angewohnheit, seine Spender so weit zu leeren, dass er in den letzten sechs Monaten zwei getötet hatte. Eine der Frauen war mehr oder weniger verständlich, da sie mindestens sieben Monate dort gewesen war und begonnen hatte, schneller schwach zu werden. Bei angemessener Pflege hätte sie dennoch viel länger halten können.

Für Spender musste gesorgt werden. Brass hatte nicht besonders viel Zuneigung für Menschen, aber es war eine Tatsache, dass Vampire Blut brauchten, um zu überleben. Würden sie jedes Mal töten, wenn sie sich nährten, hätte die Polizei oder das Militär sie vor Jahren erledigt.

Die Menschen würden einen Haufen Leichen bemerken, die mit Einstichspuren im Hals auftauchten. Ein paar vermisste Ausreißer oder obdachlose Menschen hier und da hingegen … nun, manchmal kümmerte sich die Gesellschaft mehr um die Toten als um die Lebenden.

„Bring den nächsten rein, heißer Feger“, sagte Daniel zu Shamus und schlug ihm auf den Arsch.

Brass würgte ein wenig. Der Grund, warum die Hexer überhaupt da waren, war, dass Shamus es sich in den Kopf gesetzt hatte, dass sie ihm helfen konnten, die billige, flatterhafte Ziege Christa auszuschalten. Nachdem Mika verschwunden war, glaubte ihr niemand mehr, als sie versuchte, die Schuld jemand anderem anzuhängen, und das Wiesel Shamus hatte es irgendwie geschafft, ein Paar Eier in die Hose zu kriegen und etwas daran zu ändern.

Shamus war lächerlich loyal gegenüber Mika und folgte ihm wie ein verirrter kleiner Welpe. Als Christa den Typen tötete, für den er sich entschieden hatte, war Shamus von einem seelenlosen Lakaien zu einem Draufgänger geworden. Wie er auf die Idee gekommen war, Magier ausfindig zu machen, wusste Brass nicht, aber es schien ein uncharakteristischer Schachzug zu sein. Bis zu einem gewissen Grad.

Nach dem, was Brass erfahren hatte, waren die Hexenmeister zunächst auf ihn losgegangen und wollten ihn töten, indem sie den gleichen Zauberspruch benutzten, der den Vampir getötet hatte, der jetzt mit etwa vier anderen lautlos schreienden Toten in ein Nebenzimmer geschleppt wurde.

Wie auch immer, der Zauberspruch hatte einen raffinierten kleinen Trick an sich und war ein ziemlicher Kracher. Er verfügte über eine integrierte Ausfallsicherung, die die betroffene Partei vor dem unerträglichen Schmerz und dem unvermeidlichen Tod retten konnte. Nun, es gab immer ein gewisses Maß an Schmerz und Shamus sah besonders betroffen aus, wenn die Flammen aufflackerten. Wenn jedoch die Flammen rot statt blau wurden, bedeutete es, dass das Opfer, das von dem Bann getroffen worden war, der vorherbestimmte Gefährte eines der Hexer war, der im Zusammenhang mit Daniel und seinem Zirkel stand.

Shamus, so stellte sich heraus, war Daniels Schätzchen für die Ewigkeit und obwohl Shamus offensichtlich verärgert war, dass Daniel Shamus’ Anwesen übernommen und ihn zu seiner Alpha-Schlampe anstatt zum Alpha-Vamp gemacht hatte, schien Shamus fast glücklich zu sein – trotz des Problems mit Daniels Frau Miranda. Sie kam selten zu dem Anwesen, wahrscheinlich weil sie nicht das Rumgefummel zwischen ihrem Ehemann und dessen Spielgefährten mitansehen wollte.

Wenn Daniel nur eine bessere Arbeitsethik hätte, müsste Brass nicht ständig mit besagter Aktion konfrontiert werden. Es war alles ziemlich widerlich. Ehrlich gesagt machte es ihn sauer. Brass war nicht komplett herzlos, aber die Tatsache, dass diese beiden Scheißkerle sich gegenseitig haben konnten …

Brass hasste es, sich menschlich zu fühlen. Neidisch auf Shamus zu sein, ließ ihn sich selbst erschießen wollen. Oder am liebsten Shamus.

Brass widerstand dem Drang, nach dem Blutknotenanhänger zu greifen, der um seinen Hals hing. Es war die einzige Verbindung, die er an diesem Ort zu Liam hatte und er musste geheim gehalten werden. Nicht viele Vampire würden die Bedeutung kennen, aber die Hexenmeister würden es definitiv wissen.

Liam war sein Gefährte, ein Löwenwandler, dessen Aufgabe es gewesen war, nach einem kleinen Konflikt zwischen dem Rudel und Mika Informationen aus ihm herauszuholen. Brass war zusammen mit einigen anderen von Mikas Lieblingsleuten dort gewesen, um einen menschlichen Spender zu holen, an den Mika sich angeschlossen hatte. Brass war peinlicherweise gefangen genommen worden, aber nicht bevor er einen der Wandler verletzt hatte.

Herauszufinden, dass der Bruder des Mannes, den er fast getötet hätte, sein Gefährte war … war interessant gewesen. Es war der Schlag ins Gesicht gewesen, der ihn dazu gebracht hatte, das Anwesen verlassen zu wollen. Aber er war immer noch da. Er hatte es geschafft, den Löwen daran zu hindern, ihn zu beanspruchen, obwohl er definitiv versucht gewesen war, sich von dem Mann an Ort und Stelle nehmen zu lassen. Brass war überrascht gewesen, dass sie einander so schnell als Gefährten erkannten. Vampire fühlten sich normalerweise nur zu jemandem hingezogen, nachdem sie das Blut des anderen gekostet hatten, um eine mögliche Verbindung zu bestätigen, und Katzenwandler waren in etwa gleich. Doch in dem Moment, als sich ihre Blicke trafen … In dem Moment, als er seinen Duft in sich aufnahm …

„Das sind Benny Jensen und Tina Sty“, verkündete Shamus, als er mit zwei neuen Vampiren zurückkehrte.

„Benny und Tina sind Jäger“, informierte Brass Daniel, als der Zauberer erwartungsvoll in seine Richtung sah. „Beide haben eine gute Bilanz, was das Aufspüren ihrer Spender betrifft.“

„Aber?“, fragte Daniel.

„Was?“ Brass runzelte die Stirn.

„Du magst sie nicht“, sagte der Hexenmeister.

Brass war etwas überrascht. Er war sich sicher, dass er keinen Ausdruck gezeigt hatte, der darauf anspielen würde.

„Mr. Tweed mag niemanden“, schnaubte Shamus. „Er ist wie ein Gargoyle mit einem Herz aus Stein.“

Brass verzog höhnisch das Gesicht, sagte aber nichts.

„Wir sind gute Arbeiter“, sagte der Mann, Benny, mit harter Stimme.

Daniel wandte sich wieder an Brass. „Aber?“

„Sie riechen“, gab Brass zu.

„Sie riechen?“ Daniel lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schien über die Aussage nachzudenken.

„Sie sind gute Arbeiter mit einer guten Bilanz, aber sie sind schlampig und räumen nach ihren Mahlzeiten nicht auf“, erklärte Brass. „Ein Vampir zu sein, ist keine Entschuldigung, um herumzulaufen und nach getrocknetem Blut zu riechen.“

„Riechen sie?“ Daniel drehte sich um und fragte seinen Vampirgefährten.

Shamus rutschte unbehaglich herum und runzelte die Nase. „Sie riechen irgendwie. Getrocknetes Blut ist für die meisten Vampire wie saure Milch. Ich denke, manche mögen es, aber …“

Die Frau verdrehte die Augen. „Willst du ernsthaft –“

Blaue Flammen verwandelten die Worte in schmerzerfüllte Schreie, als sich die beiden Jäger entzündeten.

Brass hatte das Gefühl, dass es ein schlechter Grund war, jemanden hinzurichten, selbst nach seinen Maßstäben, aber zumindest waren sie böse. Sie waren in der Tat gute Jäger, aber da Brass’ Moralvorstellungen reformiert werden mussten, damit sein neuer Gefährte glücklich sein würde, mussten Benny und Tina sterben.

Es gab nur ein Minimum an Vampiren, deren Leben oder Tod Brass kümmerte. Einer war ein kleiner Bücherwurm namens Gregory. Er war akribisch in seinen Aufzeichnungen und Notizen und schon seit vielen Jahren Brass’ Assistent. Glücklicherweise war Gregory in Sicherheit, da er sowohl pflichtbewusst war als auch gut in dem, was er tat. Ein weiteres Sicherheitsmerkmal war ein gewisser Hexer, der auffallend groß war und ein besonderes Auge auf ihn geworfen hatte.

Es amüsierte Brass zu sehen, wie nervös Gregory wurde, wenn der große Mann herkam und ihn anstarrte, was es Gregory unmöglich machte, seine normalerweise unbeeindruckbare Fassung intakt zu halten.

Etwas sagte Brass, dass sein Assistent nicht viel Erfahrung hatte, wenn es um Liebe und Lust ging. Und der größere Mann war definitiv scharf auf Gregory, in einem Maß, dass es grenzwertig beunruhigend wurde. Er hätte sich Sorgen gemacht, wenn sein Assistent nicht die Vorderseite seiner Hose zurechtgerückt hätte, wann immer er dachte, dass der Zauberer nicht hinsah. Brass konnte nicht sagen, ob sie Gefährten waren oder nicht, aber er hatte das Gefühl, wenn es um diese beiden ging, spielte es keine Rolle.

In seiner eigenen andauernden Mission, sich selbst zu bessern, hatte Brass gerade erst vor ein paar Tagen einen Vampir vor den Flammen gerettet. Ein junger Vampir namens Chip, ausgerechnet. Einer der menschlichen Spender, eine Frau, war wegen ihm geblieben, und soweit Brass es beurteilen konnte, war Chip seiner Menschenfrau ergeben.

Es war nicht schwer gewesen, den Hexenmeister davon zu überzeugen, ihn zu behalten. Chip hatte ein bisschen was von einem Computer-Nerd, obwohl er in erster Linie nur als Wächter eingesetzt worden war. Brass hatte darauf hingewiesen, sobald er sah, dass Daniel ihm sozusagen Feuer unterm Hintern machen wollte und ihn dazu gebracht, seine Meinung zu ändern.

Es war so kitschig, dass Brass sich einfach hinlegen und sterben könnte. Er hatte den Vampir gerettet, damit er seine Chance auf Liebe haben konnte. Liam zu finden hatte definitiv die Verdrahtung in seinem Gehirn durcheinander gebracht.

Der Grund, warum Brass ursprünglich zu dem Ort zurückgekehrt war, war, um Beweise für den Rat zu sammeln, damit sie Mika strafrechtlich verfolgen konnten, aber unvorhergesehene Dinge waren geschehen und jetzt war Mika tot, und Christa, die seine Nachfolge übernommen hatte, war entthront worden und hatte das ganze verdammte Chaos unter neuer Leitung zurückgelassen.

Die Informationen, die Brass zusammengetragen hatte, waren dennoch relevant, aber es fühlte sich an, als hätte er eine beträchtliche Zeit verschwendet, die er besser mit seinem Gefährten verbracht hätte. Bald würde er sich ihm jedoch anschließen und wenn die Gerüchte wahr waren, musste das eher früher als später passieren.

Er hatte die Vorbereitungen bereits getroffen. Er hatte das Handy, mit dem er Liam kontaktiert hatte, sofort nach der Übernahme der Hexer entsorgt, nachdem er eine letzte Nachricht mit Zeit und Ort für seine Flucht gesendet hatte. Er glaubte nicht, dass er noch viel länger unbemerkt bleiben könnte, wenn er bleiben sollte. Daniel schien für Brass einen Platz als geschätzter Berater an seiner Seite geschaffen zu haben, aber mit der Scharfsinnigkeit des Hexenmeisters würde Brass, wenn er für beide Seiten spielte, schnell unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Zehn weitere Leute mussten überprüft und der Papierkram für die nächste Gruppe abgegeben werden, die am nächsten Tag beurteilt werden würden, bevor Brass sich für die Nacht zurückziehen konnte. Und dann würde er sich in sein Büro zurückziehen, wo er sein bedauerlich leichtes Gepäck verstaut hatte, und sich für immer von diesem Ort verabschieden.

Er konnte immer noch neue Anzüge kaufen, weshalb er nur einen eingepackt hatte. Aber seine Bücher, seine begehrten Erstausgaben … hatten den verbleibenden Platz in seinem Gepäck eingenommen. Der Koffer fasste seine Sammlung nicht annähernd, aber er nahm seine Lieblinge mit und betrachtete die übrigen als verloren.

„Mark … äh … wie ist dein Nachname?“ Shamus runzelte die Stirn, als er die Papiere des neuesten Ankömmlings betrachtete.

„Er hat anscheinend keinen“, ergänzte Brass, „glaubt, dass er in den großen Ligen wie Madonna und Cher ist.“

„Der Nachname ist nur eine Ablenkung von meinem wirklichen Ich“, sagte der Typ, Mark.

„Dann solltest du vielleicht deinen Vornamen in etwas verwandeln, das nicht beschissen ist“, sagte Daniel mit einem nachdenklichen Blick.

Der Typ sah beleidigt aus: „Viele großartige Leute wurden Mark genannt.“

„Sicher, aber sie haben normalerweise Nachnamen, um es aufzumotzen. Personen mit nur einem Namen haben bessere Namen. Nicht nur Mark. Ich meine, wer ist Mark? Hey, dieser Mark ist großartig, oder? Mark wer?“

Brass musste diese Unterhaltung wirklich beenden, bevor er sich mit seinem Füllfederhalter in die Augen stach. „Verbrennt ihn einfach.“

„Hey, jetzt warte mal …“ Mark hob protestierend die Hände und trat einen Schritt zurück, sichtlich beunruhig von Brass’ Einschätzung.

„Nein, ich denke, ich werde ihn für den Moment behalten“, überraschte Daniel sie. „Er ist interessant. Bring den nächsten rein“, befahl er Shamus.

„Danke, Mann.“ Mark grinste und zeigte Brass den Finger, als er zu dem zurückkehrte, was er getan hatte, bevor er zum Verhör gerufen wurde. Nicht, dass man es als ein richtiges Verhör bezeichnen könnte.

Mark war eine Drohne. Eine unauffällige noch dazu. Genaugenommen bedeutete Marks Leben oder Tod absolut nichts für das große Ganze. Nicht, dass es Brass kümmerte … nicht wirklich.

Da waren es nur noch neun …

Kapitel 2

„Letzte Chance, Bruder. Ich denke wirklich, du solltest zurückbleiben“, versuchte Maddox es zum vierten Mal.

---ENDE DER LESEPROBE---