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Zane, ein Wolfswandler, und Casey, sein Gefährte und ein Hexenmeister, werden schon seit Jahren auf einem Anwesen der Vampire festgehalten, das nach der Herrschaft zahlloser verschiedener Vampire zu zerfallen beginnt. Als sich die Gelegenheit bietet, fliehen Zane und Casey und suchen Zuflucht bei einem Rudel von Raubkatzenwandlern. Endlich frei, wollen sie dem Treiben der Vampire ein Ende setzen und ihre restlichen Freunde und Familienmitglieder befreien, die noch gefangen gehalten werden. Bei dem Rudel finden sie jedoch mehr als eine helfende Hand. Kett, ein junger Berglöwenwandler, ist der Mann, auf den sie gewartet haben, und angesichts des drohenden Kampfes müssen Herzensangelegenheiten schnell geregelt werden. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht innerhalb der übergreifenden Handlung auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 49.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Epilog
ÜBER DEN AUTOR
LESEPROBE:
Keeping Zane: Gefährten zu dritt
Zane, ein Wolfswandler, und Casey, sein Gefährte und ein Hexenmeister, werden schon seit Jahren auf einem Anwesen der Vampire festgehalten, das nach der Herrschaft zahlloser verschiedener Vampire zu zerfallen beginnt. Als sich die Gelegenheit bietet, fliehen Zane und Casey und suchen Zuflucht bei einem Rudel von Raubkatzenwandlern.
Endlich frei, wollen sie dem Treiben der Vampire ein Ende setzen und ihre restlichen Freunde und Familienmitglieder befreien, die noch gefangen gehalten werden. Bei dem Rudel finden sie jedoch mehr als eine helfende Hand. Kett, ein junger Berglöwenwandler, ist der Mann, auf den sie gewartet haben, und angesichts des drohenden Kampfes müssen Herzensangelegenheiten schnell geregelt werden.
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht innerhalb der übergreifenden Handlung auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.
Länge: rund 49.000 Wörter
DAWN H. HAWKES
Keeping Zane: Gefährten zu dritt
Solomons Rudel 4
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Keeping Zane“:
Dawn H. Hawkes
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2018
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
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Caseys Hände waren klamm und seine Augen drohten vor Tränen überzulaufen, als er sich zwang, seine Magie in Gang zu halten.
Sie waren draußen, mitten auf dem Hof der Höhle. Der Ort war stark mit Pflanzen bewachsen, und ein ausgetrockneter Brunnen in der Mitte sprach von einem einst schönen und friedlichen Bereich. Jetzt war es der Schauplatz von schrecklichen Taten.
Zeke, der Bruder seines Gefährten, kauerte vor ihm auf den rissigen Steinfliesen, von Caseys Kräften gehalten, als die Vampire ihn mit Metallschlagstöcken schlugen. Die Geräusche der Waffen, als sie Zeke trafen, waren fast unerträglich.
Sein Anteil an den Misshandlungen seines Schwagers brachte ihn um, aber welche Wahl hatte er? Befehle verweigern würde nur bedeuten, dass Zane stattdessen die Gewalt abbekam. Das Risiko konnte Casey nicht eingehen, besonders nicht, da Zane sich von Caseys letztem Einwand noch nicht vollständig erholt hatte.
Die Vampire knirschten mit ihren Fangzähnen seit Mika, ihr blutsaugender Unhold von einem Boss, ein paar Wochen zuvor verschwunden war. Laut Christa, dem selbsternannten Ersatz des Vampirs, war ein junger Wolfswandler, der sich in ihrer Pflege befunden hatte, dafür verantwortlich. Er hatte es anscheinend geschafft, die Oberhand zu gewinnen und war entkommen, wobei er Mika als Geisel mit sich nahm.
Es war ein Haufen Bullshit, und jeder wusste es.
Der betreffende Wolf war verängstigt, und ehrlich gesagt, selbst wenn er es nicht gewesen wäre, sah er nicht wie ein Kämpfer aus. Casey hatte den Typen flüchtig gesehen, kurz bevor Mika verschwunden war und er hätte es nicht geschafft, das zu tun, was Christa behauptete. Der Wandler schien das Zeug zu einem Omega-Wolf zu haben, der von Natur aus ruhig und unterwürfig war und immer eine willkommene Ergänzung in jedem Rudel war, da er half, den Frieden zu bewahren. Er hätte viel Hilfe von drinnen gebraucht, um so etwas zu bewältigen. Außerdem mochte Mika vielleicht in einem geschwächten Zustand gewesen sein, aber er war auch gefährlich und tödlich für jeden, der nicht die volle Kontrolle über die Situation hatte.
Christa hatte während der Abwesenheit von Mika die Herrschaft übernommen und war sehr gespannt darauf herauszufinden, wer dem kleinen Wolf bei der Flucht geholfen hatte. Zu eifrig vielleicht, aber es war nicht wirklich ein Geheimnis, dass Christa es liebte, jemandem Schmerzen zuzufügen, von dem sie entschieden hatte, dass er im Unrecht war. Selbst wenn es um etwas Unbedeutendes ging.
Sie hatte alle, die ihr einfielen, verhört, vor allem aber die Gefangenen. Ein paar Tage zuvor hatte sie Casey befohlen, zwei Wolfsschwestern einzufrieren, eine nach der anderen, damit Christa versuchen konnte, Informationen von ihnen zu bekommen. Die Mädchen waren Zwillinge und erst dreizehn Jahre alt. Casey hatte es nicht durchziehen können, aber die Weigerung hatte dazu geführt, dass die kranke Schlampe das Vergehen an seinem Gefährten ausließ.
Wandler heilten schnell, und Zane hatte sich größtenteils von den Schlägen erholt, aber eine weitere Runde von Lasst uns alle den Hund treten würde er kaum verkraften.
Zeke knurrte, als ihn ein weiterer Schlag am Rücken traf. Casey wusste, dass er es ertragen konnte. Zeke war stark und wollte seinen Bruder so sehr schützen wie Casey, zusammen mit den verbliebenen Mitgliedern seines gefangenen Rudels. Als Alpha war das sein Job, und Zeke war ein guter Alpha. Die Vampire, die ihr Land erbeutet und sie niedergemacht hatten, waren nicht seine Schuld gewesen, und außerdem war Zeke beinahe gestorben, als er versuchte, sie zu retten. Zane ebenfalls.
Normalerweise bekam ein Alpha-Paar nur einen Alpha-Wolf als Nachwuchs, aber aufgrund einer genetischen Eigenart konnten mehr geboren werden, wenn eines der Elternteile besonders starke Alpha-Gene hatte. Als Zane geboren wurde, wussten sie innerhalb von Wochen, dass er die gleichen Gene eines Anführers hatte wie sein älterer Bruder.
Zeke hatte ihm einmal erzählt, dass er einen Rudelführer kannte, der vier Alpha-Söhne gezeugt hatte, die beschlossen, ihr Rudel gemeinsam zu führen, als ihr Vater starb.
Wenn Zane wollte, hätte er das Rudel zusammen mit seinem Bruder führen können, aber Zane wollte die Verantwortung nicht und war glücklicher damit, als einer von Zekes Betas zu fungieren.
Zeke knurrte die Vampire an, als sie ihn weiter schlugen, und Casey musste seine Augen abwenden, damit ihm nicht schlecht wurde, als er ein Knirschen von Knochen hörte. Egal, wie sehr er sich daran gewöhnt hatte, zu sehen, wie gebrochene Knochen durch die Haut stießen, bereitete ihm noch immer Übelkeit.
Casey wusste, dass sein Gefährte und sein Schwager ihn nicht für die Dinge verantwortlich machten, die er tun musste, aber es gab einige, die das taten und das mit gutem Grund. Was Magie anging, hatte Casey nicht viel zu bieten, er war im Grunde nutzlos, außer wenn es darum ging, Leute an Ort und Stelle einzufrieren. Viele Gefangene auf dem Gelände waren zu irgendeinem Zeitpunkt von ihm festgehalten worden, und obwohl sie genaugenommen alle im selben Boot saßen, wäre das Leben vieler Leute wesentlich einfacher gewesen, wenn er nicht dort gewesen wäre.
„Also …“ Shamus seufzte, als wäre er schrecklich gelangweilt. „Wer hat dem kleinen Timmy geholfen?“
„Ich weiß es nicht“, knurrte Zeke. „Nicht, dass ich verstehe, warum du fragst. Du weißt sehr gut, dass ich dir nie etwas sagen würde, egal wie sehr deine erbärmlichen Schläger glauben, mir weh zu tun. Wie wäre es, wenn du Christa fragst, wer Mika entführt hat? Oder nein, ich schätze, das würde gegen die Regeln verstoßen, da du jetzt nichts mehr bist als Christas Haustier. So viel zur verdammten Loyalität.“
Shamus schlug ihn mit dem Handrücken, aber er hätte ihm genauso gut mit einem Staubwedel ins Gesicht schlagen können, denn Zeke schien es nichts auszumachen.
„Ich werde Mika zurückholen, dann wird Christa nichts weiter als eine Fußnote in der Geschichte sein. Also, zerbrich dir nicht deinen kleinen Sklavenkopf darüber“, höhnte Shamus.
Casey verlor fast die Konzentration, als er die Worte des Vampirs hörte. Dass Shamus diese Dinge laut sagte, könnte als Verrat gewertet werden. Andererseits war es vielleicht auch nicht nötig. Die anderen zwei Vampire hatten bei der Bemerkung nicht mal das Gesicht verzogen.
Offenbar hatte Christa begonnen, ihrer langzahnigen Familie auf die Nerven zu gehen.
„Vergiss es.“ Shamus schüttelte den Kopf, sandte ein Stirnrunzeln in Richtung Himmel. „Wirf sie zurück in die Höhle. Halte den Alpha von seinem Bruder fern.“
Der Morgen kam, erhellte den Himmel und einige der Vampire begannen sich zu winden. Das Sonnenlicht würde sie nicht töten, aber das bedeutete nicht, dass sie es in irgendeiner Art liebten. Es könnte ihnen immer noch schaden, wenn sie ihre Seren nicht nahmen und nicht alle Vampire hatten einen Vorrat an Sonnenschutzmitteln. Die Wachen beeilten sich jedenfalls, sie in die Wohnungen der Gefangenen zu bekommen.
Casey seufzte erleichtert auf. Sie hatten die ganze Nacht Leute verhört. Nach zwei Jahren in den Krallen der Vampire hatte er sich daran gewöhnt, tagsüber zu schlafen und nachts zu arbeiten, aber der ständige Gebrauch seiner Kräfte machte ihm zu schaffen.
Jetzt wollte er nichts mehr, als sich zu Zane zu gesellen und sich an ihn zu schmiegen. Es war schade, dass sie nicht viel mehr als das tun konnten. Fast schon so lange, wie er auf dem Vampiranwesen war, wusste Casey, dass Zane sein Gefährte war. Wolfswandler waren von Instinkten getrieben, aber Zane hatte ihn bis jetzt noch nicht beanspruchen dürfen.
Casey hatte nicht einmal einen Wolf in sich, der ihn drängte, sich zu paaren, und er wollte Zane dennoch so sehr, dass er manchmal platzen könnte. Sie hatten sich wegen der verdammten Macht von Casey immer nur an gelegentliche Fummeleien gehalten. Die Vampire erlaubten Casey, bei Zane zu bleiben, weil er sich weigerte zu kooperieren, wenn nicht, aber Casey musste rein bleiben.
Viele Gerüchte besagten, dass ein Hexenmeister alle seine Kräfte verlieren könnte, sollte er verdorben werden, und die Vampire hatten klar gemacht, dass sie, wenn Zane seine jungfräulichen Grenzen durchbrechen sollte, beide eine hohe Strafe zahlen würden. Die Art Strafe, bei der sie beide in verschieden großen Stücken auf dem Spielplatz verstreut liegen blieben.
Casey hasste seine Kräfte. Sie bereiteten ihm nichts als Kummer. Es gab nicht sehr viele Hexenmeister auf der Welt, aber Casey war einer von ihnen und dazu noch ein fehlerhafter. Er konnte nicht einmal kleinere Zaubersprüche richtig ausführen, so dass seine Eltern ihn, aus Scham über den Mangel an Fähigkeiten ihres Sohnes, enterbt und weggeschickt hatten.
Jemanden an Ort und Stelle einzufrieren war das Einzige, was er richtig machen konnte. Allerdings, wenn er stinksauer genug wurde, während er jemanden einfror, konnte er unabsichtlich jemanden mit einer kleinen elektrischen Ladung schocken, aber das war alles.
„Pass auf meinen Bruder auf, Case“, sagte Zeke zu ihm, als sie sich auf den Weg zu dem alten Asyl machten, das die Vampire als Gefangenenlager benutzten. „Und sag ihm, dass es mir gut geht.“
„Das werde ich“, versprach Casey mit einem kleinen Lächeln. Die Vampire ließen Zeke nicht bei ihnen bleiben und die beiden Brüder trafen sich in diesen Tagen nur selten.
Wolfswandler waren im allgemeinen sehr familienorientiert und ein Rudel war eine Erweiterung davon. Mehr als die Hälfte von Zekes Rudel war getötet worden, als die Vampire hereingestürzt waren und ihr Land genommen hatten, während der Rest von ihnen in Gefangenschaft gelandet war.
Casey wusste, dass die Brüder Glück hatten, am Leben zu sein, aber er wusste auch, wie schwer es für sie war, getrennt zu werden. Dass Casey kleine Nachrichten oder Warnungen zwischen den beiden weiterleiten konnte, half, war aber nicht dasselbe.
Sie verabschiedeten sich, als die Wachen sie in verschiedene Richtungen schoben. Sie waren nicht zu grob mit Casey. Sie hatten den strengen Befehl, ihn nicht zu verletzen, einer der kleineren Segen, den er an diesem Ort hatte, abgesehen von Zane.
Leute wurden hier verletzt. Häufig.
Unschuldige Leute wurden hereingebracht und schamlos als nichts weiter als Sklaven und wiederverwendbare Blutbeutel benutzt, aber Casey wusste, dass die sadistischeren Vampire nicht bei Aderlass aufhörten.
Leo, ein guter Freund von ihm und ebenfalls ein Mensch, war einer jener Spender gewesen, war benutzt und missbraucht worden, und häufiger unter Drogen gesetzt als nicht, so dass die Vampire einen zusätzlichen Kick aus seinem Blut bekommen können. Was er durchgemacht hatte, würde Casey niemandem wünschen.
Er lächelte ein wenig. Er wusste jetzt, dass es Leo gut ging. Als er verschwunden war, hatte Casey gedacht, sie hätten ihn getötet und seine Leiche entsorgt, aber etwa einen Monat später hatte der Raubkatzenwandler Jace einen kurzen Aufenthalt in der Höhle gehabt und ihnen gesagt, dass es Leo gut ging und er sich sogar mit einem Löwenwandler verpaart hatte.
Wenn jemand es verdiente, geliebt zu werden, dann Leo, und Casey gönnte ihm seine Freiheit von Herzen. Er war nur irgendwie eifersüchtig, dass Leo und sein Gefährte wahrscheinlich Unmengen von Sex hatten, ohne sich jemals darum sorgen zu müssen, dass sie getötet wurden.
Die Wache, die ihn begleitete, schubste ihn in sein Zimmer und ließ ihn das Gleichgewicht verlieren. Zane fing Casey auf, bevor er auf den Boden knallte, zog ihn näher heran und knurrte das Arschloch von Wächter drohend an.
„Du warst lange weg“, beschwerte sich Zane, nachdem der Wärter die Tür abgeschlossen hatte und Casey spürte, wie die Sorge von ihm ausstrahlte.
„Ich weiß.“
„Ist Zeke okay? Ich habe einige der Wachen reden gehört.“
„Er wird schon wieder“, versicherte Casey. „Er hat Prellungen und eine gebrochene Rippe, denke ich, aber nichts, was nicht in ein oder zwei Tagen heilen wird. Er macht sich mehr Sorgen um dich.“
„Zeke ist ein Alpha; er soll sich Sorgen machen“, sagte Zane mit einem Kichern.
„Er ist vor allem dein Bruder, Zane.“
„Hier drinnen bin ich mir nicht sicher, ob wir es uns leisten können, Brüder zu sein.“ Zane seufzte und zog Casey näher an sich, vergrub seine Nase in Caseys Haar und atmete seinen Geruch ein, um seinen Wolf zu beruhigen.
„Wir werden von hier verschwinden, Zane. Auch Zeke. Die Dinge brechen auseinander und du weißt, dass Leo und Jace tun, was sie können, um uns rauszuholen. Wenn irgendjemand den Scheiß des Rates durchdringen kann, ist es dieser Rudelführer Solomon.“
„Ich wusste immer, dass der Rat korrupt ist, aber ich hätte nie gedacht, dass sie es so weit kommen lassen würden. Was lässt dich denken, dass dieser Jorgens-Typ irgendwas erreicht?“
„Er ist ein weißer Tiger, Zane. Selbst Hexenmeister wissen, was das bedeutet. Verbannt oder nicht, dieser Mann ist dazu bestimmt, König zu sein. Und wenn der Hof von Dramadium entscheidet, dass sie nicht mögen, wie der Rat die Dinge handhabt, können sie ihn unter den Sohlen ihrer königlichen Stiefel zerquetschen, einfach so“, sagte Casey und schnippte mit den Fingern.
„Wir müssen hier realistisch sein, Casey. Solomon ist ein schwuler Mann. Er wird von seiner Familie nicht die Unterstützung bekommen, die er braucht, es sei denn, er stimmt einer weiblichen Partnerin zu, und ich bezweifle, dass er eine arrangierte Ehe akzeptieren wird ohne ganz sicher zu sein, dass es keinen anderen Weg gibt.“
Casey spannte sich an. „Sie werden uns retten kommen …“
„Kannst du wissen, dass sie rechtzeitig kommen werden? Hör mal, Schatz, ich denke, wir müssen überlegen, ob wir alleine hier rauskommen“, sagte Zane ernst und sah ihm in die Augen.
„Das geht nicht, Zane“, sagte Casey keuchend. „Leute, die es versucht haben … sie haben nicht … sie haben es nicht … und sie trugen nicht einmal das Armband“, sagte Casey und umklammerte das Metallband um sein Handgelenk.
Er trug das Silber seit seiner Gefangennahme und konnte das Ding gefährlich summen spüren. Ihm war gesagt worden, dass das Ding beim Verlassen des Vampirterritoriums aktiviert würde und genug Elektrizität in seinen Körper liefern konnte, um sein Gehirn wie eine Fliege in einer Falle zu grillen.
„Shh, Liebling, du hast es selbst gesagt. Die Dinge brechen hier zusammen und mit einer genügend großen Ablenkung bin ich sicher, dass wir das Metall von dir abnehmen können. Hast du nicht gesagt, dass du es seit über einem Monat nicht mehr summen gespürt hast? Das ist unsere Gelegenheit. Ich bin mir sicher, dass wir drei entkommen können“, beharrte Zane.
„Selbst, wenn wir es schaffen können, was ist mit den anderen? Du hast immer noch Rudelmitglieder hier drin. Zeke wird sie nicht zurücklassen.“
„Ich habe mit einigen von ihnen gesprochen. Sie sind sich einig, dass ihre Chance hier rauszukommen viel größer ist, wenn Zeke und ich von draußen daran arbeiten, sie zu befreien. Sie sind bereit, die Vampire für uns abzulenken.“
„Wir können es nicht tun“, sagte Casey und fühlte sich, als würde sein Herz aus seiner Brust springen. „Jemand wird verletzt werden. Ich kann nicht mehr als zwei Leute gleichzeitig halten …“
„Casey, uns wird nichts passieren, okay? Und ich weiß, dass wir schon darüber geredet haben, aber wenn aus irgendeinem unvorstellbaren Grund etwas mit mir passieren sollte …“
„Nicht.“ Casey wollte nicht hören, was Zane zu sagen hatte.
„Wir haben noch einen Gefährten da draußen, Casey“, erinnerte Zane ihn.
„Du bist mein Gefährte!“ Casey knurrte. Er verstand, was Zane ihm gesagt hatte, aber er musste es nicht mögen. Zane und sein Bruder hatten eine seltsame Blutlinie, die entweder einen Alpha-Gefährten oder zwei Gefährten erforderte, um sie am Boden zu halten. Und da Casey so weit von einem Alpha entfernt war wie nur möglich, reichte er ihm anscheinend nicht.
„Sei nicht so, Casey. Ich kann fühlen, wie sich dein Verstand wie eine Schlange windet.“ Zane warf ihm einen harten Blick zu. „Wer auch immer unser Gefährte ist, er ist genau das, unser Gefährte. Er ist dein Gefährte, und er wird für dich sein, was ich jetzt bin. Schau, Case, ich liebe dich mehr als alles andere und es würde mir nichts ausmachen, wenn du mein einziger Gefährte wärst …“
„Dann vergiss diesen Typen, wir brauchen ihn nicht“, unterbrach Casey Zane. Er fühlte sich, als ob er sich darauf vorbereiten würde, ihn zu betrügen. Er hatte diesen Kerl nicht einmal getroffen und wollte ihm schon die Augen auskratzen. Was, wenn Zane diesen Typen mehr mochte als ihn?
„Unser Gefährte wird höchstwahrscheinlich ein anderer Wandler sein, und das bedeutet, dass er dich finden kann, selbst wenn ich weg bin. Ich beabsichtige, da zu sein, wenn wir ihn finden“, versicherte Zane ihm. „Und ich weiß, wir müssen uns etwas Zeit nehmen, um in diese Art von Beziehung einzutauchen, aber kannst du ehrlich sagen, du würdest ihn ablehnen und jede Chance auf das Glück eines verbundenen Lebens verleugnen, ohne ihn überhaupt kennenzulernen, nur weil du mich für dich alleine willst?“
Casey schnaubte.
War es wirklich so schlimm, Zane ganz für sich behalten zu wollen? Er wollte niemandem dieses Elend zufügen, aber er war sehr lange mit Zane zusammen und plötzlich jemanden in ihre Beziehung zu lassen …
„Wir werden es schaffen, wenn es an der Zeit ist, aber denk daran, dass es mir großen Trost bringt zu wissen, dass du immer noch jemanden hast, wenn etwas schiefläuft.“
„Wird es nicht“, beharrte Casey.
„Gut. Dann werde ich die Vorbereitungen treffen.“
Was?
Oh … dieser Bastard.
„Du hast mich reingelegt!“, beschwerte sich Casey.
Zane gab ihm einen sanften, aber festen Kuss auf die Lippen. „Ja, habe ich.“
„Blockiert den Ausgang!“, schrie jemand.
Kett hatte keine Ahnung, wer das gesagt hatte, aber er kam zur Tür, gerade als Liam losstürmte. Sein Bruder schlug ihn hart gegen das Kinn und knurrte drohend in sein Gesicht, als Kett sein Bestes tat, um ihn festzuhalten und Liams Hände in einer festen Umarmung an seine Seiten zu pinnen.
„Ruhig, Bruder.“ Kett versuchte, ihn zu beruhigen, als er sah, wie der Schauer, der die Verwandlung ankündigte, durch Liams Körper lief.
Maddox schloss sich ihm an und zusammen schafften sie es, Liam zu Boden zu bringen und ihn lange genug zu halten, bis der entsetzte Timmy zurückkehrte und die Spritze, gefüllt mit allem, was stark genug war, um den wütenden Löwen zu bändigen, in seinen Hals rammte.
Die Spannung in Liams Körper verschwand langsam, aber Kett und Maddox brauchten viel länger, bis sie sich genug beruhigten, um ihren Bruder loszulassen. Liams Ausbruch hatte alle überrascht.
Kett, Maddox, Leo und Timothy, der kleine Wolfswandler, der mit ihrem Vampir-Mitbewohner Damian verpaart war, hatten Karten gespielt. Sie hatten gelacht und Späße gemacht und jede Regel gebrochen, die gebrochen werden konnte, während Liam auf einem Stuhl in der Ecke saß und Scotch trank.
Liam war in letzter Zeit nicht viel zu ihnen gekommen, und irgendwann während der Kartenspiele hatte Leo ihn gebeten, sich ihnen anzuschließen. Leo war seit einigen Monaten Maddox’ menschlicher Gefährte, und alle hatten ihn gern. Er hatte in seinem Leben so viel Mist durchgemacht, und es immer noch geschafft, mit einem Lächeln über alles hinwegzukommen.
Das Kartenspiel schien Liam jedoch nicht zu gefallen. Er hatte geschimpft, dass er kein dummes Kinderspiel spielen wollte.
Leo hatte so ausgesehen, als hätte ihm jemand ins Gesicht geschlagen und seine Augen hatten einen enttäuschten Glanz gehabt … für ungefähr drei Sekunden. Bevor Maddox die Chance hatte, für seinen Gefährten einzutreten, hatte Leo Liam den Drink aus der Hand gestoßen und ihm gesagt, er solle aufhören, ein Idiot zu sein und seine Probleme endlich lösen.
Leo redete nicht oft so, aber Kett bezweifelte, dass jemand Liams Reaktion hätte erwarten können, selbst wenn er die schlechte Laune des Löwen in Betracht zog. Kett glaubte fast, er hätte das Geräusch eines reißenden Geduldsfadens gehört. Maddox hatte sich schnell bewegt und Leo aus dem Weg geschafft, aber Liam ergriff stattdessen Maddox und warf ihn zu Boden.
Kett war von der ganzen Situation überrascht worden und hatte kaum bemerkt, wie Timmy in Richtung Krankenstation flitzte. Gott sei Dank hatte er diese Beruhigungsmittel bekommen.
Kett war nicht schwach, aber er war jung und nicht stark genug, um alleine einen seiner älteren Brüder zu halten. Seine beiden Brüder waren reinrassige Löwen, während Kett nach seiner Mutter, einer Berglöwin, kam.
Maddox und Liams Mutter war gestorben, als die Zwillinge erst ein Jahr alt waren und ihr Vater hatte fast drei Jahre allein gelebt, bevor er Ketts Mutter kennenlernte. Obwohl sie technisch gesehen nur Halbgeschwister waren, hatte es sich nie so angefühlt.
Kett und seine Brüder hatten sich schon immer umeinander gekümmert, obwohl Kett als Jüngster definitiv gelitten hatte. Sie hatten ihn immer zu sehr beschützt, und Kett hatte immer versucht, sein Bestes zu geben, um sich ihnen zu beweisen, was normalerweise damit endete, dass er tief in der Scheiße steckte.
In all den Jahren hatte er jedoch nie dabei helfen müssen, einen seiner Brüder zu bändigen. Liam und Maddox sollten ganz ruhig und gesammelt sein. Kett war derjenige, der in Schwierigkeiten geriet.
„Was ist passiert?“, verlangte eine autoritative Stimme zu wissen.
Solomon, der gerade den Raum betreten hatte, ging zu dem bewusstlosen Liam und überprüfte seinen Puls.
„Beruhigungsmittel“, sagte Maddox ihm. „Es wird immer schlimmer.“
„Es? Was ist es?“, fragte Kett verwirrt.
„Ich hatte Angst, dass das passieren würde.“ Solomon kniff sich in den Nasenrücken und seufzte. „Ich hoffte, dass die Drogen helfen würden, aber er verbrennt sie schneller und schneller. Wenn wir das nicht kontrollieren können, muss ich Link vielleicht dazu bringen, etwas Stärkeres für ihn zu mischen.“
„Drogen? Liam nimmt Drogen? Seit wann?“ Kett versuchte es erneut.
Drogen würden Liams Verhalten erklären, aber warum um alles auf der Welt würde er überhaupt welche nehmen? Liam missbilligte solche Dinge. Er hatte Kett praktisch geschlagen, als er ihn mit einem Joint erwischt hatte, als er fünfundzwanzig war.
„Ich will Link nicht in seiner Nähe haben“, sagte Maddox. „Dieser Scheiß von ihm ist nichts als Gift.“
„Wir können sowohl Jace als auch Timmy helfen –“
„Hallo!“, brüllte Kett und brachte seinen Bruder und den Sorena endlich dazu, auf ihn aufmerksam zu werden. Er mochte es nicht, seinen Sorena zu unterbrechen, aber er hatte ein Recht zu wissen, was mit Liam los war, besonders wenn es schien, dass Maddox es bereits wusste. Es war nicht fair, ihn im Unklaren zu lassen.
„Nicht jetzt“, sagte Maddox ihm. „Hilf mir, Liam in sein Bett zu bringen.“
„Ich –“, begann Kett zu protestieren.
„Bring ihn stattdessen in die Krankenstation“, befahl Solomon. „Wir müssen sicherstellen, dass er ruhig ist, wenn er aufwacht.“
„Richtig.“ Maddox rief Kett zu sich und er ging, um ihm zu helfen, Liam ins Krankenhausbett zu tragen. Leo und Timmy sahen immer noch etwas erschüttert aus und sie unterhielten sich leise in einer Ecke.
„Was ist los, Mad?“, fragte Kett, als sie den Korridor entlang zu Jaces Krankenstation gingen.
Maddox seufzte. „Ich weiß nicht alles. Liam weigert sich, mit mir darüber zu sprechen, also weiß ich nur, was Solomon mir erzählt hat.“
„Nun, wie wäre es mit irgendetwas anzufangen, denn das wäre eine Menge mehr als das, was ich jetzt weiß.“ Kett versuchte nicht zu meckern, aber er hasste es, der Letzte zu sein, der etwas erfuhr.
„Da ist das, was Solomon mir gesagt hat und dann ist da meine eigene Theorie. Laut Solomon durchlebt Liam einige hormonelle Veränderungen und sie bringen seine Körperchemie durcheinander.“
„Was zum Teufel soll das heißen? Liam macht gerade eine zweite Pubertät durch oder so?“ Kett runzelte die Stirn.
„Ich denke, er hat seinen Gefährten getroffen“, sagte Maddox.
„Was? Du bist verrückt. Wenn Liam sich gepaart hätte, dann würde sein Gefährte mit ihm hier sein.“ Er schüttelte den Kopf. Liam hatte sich seinen Gefährten schon so lange herbeigesehnt, wie Kett sich erinnern konnte. Hölle, als Wandler taten sie das alle.
„Ich habe nie gesagt, dass ich glaube, dass er verpaart ist, nur dass ich denke, dass Liam ihn getroffen hat.“
Sie erreichten die Krankenstation und legten Liam auf das Bett, während Maddox in den Schränken nach etwas suchte, um ihn zu fixieren.
„Wie kannst du dir da sicher sein? Liam ist seit Monaten beschissen drauf, aber als Jace eine Woche ohne Link war, sah er aus, als würde er sterben.“
Maddox schnaubte. „Ja, naja, Jace und Link haben fünf Minuten nach dem ersten Treffen miteinander gefickt.“
„Und? Liam hat seinen Gefährten getroffen und du willst mir erzählen, sie hätten es nicht gemacht? Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber das scheint ein bisschen unwahrscheinlich. Wenn ich meinen Gefährten finden würde, würde ich ihn in dem Moment bespringen, wenn ich ihn sehe“, erklärte Kett.
Maddox seufzte erneut. „Ich denke, er ist mit Brass verpaart.“
Kett wurde blass.
„Brass? Wie der Brass? Wie der Typ mit den Fangzähnen? Derselbe Brass, der dich mit dem Messer angegriffen und fast umgebracht hat? Der Typ, den wir gegen diese Kids getauscht haben, als wir versuchten, Leos Freunde rauszuholen?“
Maddox warf ihm einen wissenden Blick zu. „Und Liams plötzliche Kontaktperson innerhalb der Vampirverbindung.“
„Oh Mann …“ Kett fühlte sich völlig überrumpelt.
„Es passt zu dem zeitlichen Ablauf. Sein Löwe hat seinen Gefährten erkannt aber ihn nie in Anspruch genommen. Ich denke, das hat die Veränderungen verursacht und er hat sich seitdem selbst unter Drogen gesetzt. Ich habe es vor einer Woche entdeckt … Solomon wusste es bereits.“
„Armer Liam. Kein Wunder, dass er sich so kühl gegenüber Leo verhält. Kann nicht leicht gewesen sein, seinen Gefährten einzuhandeln, um zu versuchen seine Freunde zu retten und dann zu scheitern.“ Kett konnte sich nicht vorstellen, so etwas zu machen. Sicher, das Rudel war seine Familie, aber ein Gefährte … „Ich kann nicht glauben, dass Liam mit einem Vampir verpaart ist.“
„Bin ich nicht“, lallte Liam hinter ihnen, „noch nicht.“
Sofort verteidigungsbereit, spannten sich sowohl Kett als auch Maddox an, falls der Wutanfall ihres Bruders nicht komplett vorbei war.
Sie hatten überreagiert.
Liam lag auf dem Bett, schlaff wie eine Nudel, und bekam kaum die Worte richtig raus.
„Du hast Leo angeschnauzt“, beschuldigte Maddox ihn.
Liam knurrte schwach. „Leo ist hier und jeden Tag bin ich mit euch beiden konfrontiert … und wenn nicht ihr, dann Jace, Link … Hölle, selbst Damian hat jetzt Timmy, verdammt noch mal.