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Jace, ein Gestaltwandler, wird nach einer fehlgeschlagenen Mission von Vampiren gefangen gehalten. Die Ereignisse nehmen ihren Lauf und er kommt in engen Kontakt mit Link, ausgerechnet dem Menschen, der seine Gefangennahme ermöglicht hat. Wird Jace mit der Tatsache zurechtkommen, dass Link, der für die Vampire arbeitet, möglicherweise sein Gefährte ist? Link wollte nie mit Vampiren zu tun haben, doch nachdem er von seiner Neugier und der Aussicht auf Geld fehlgeleitet wurde, steckt er jetzt in einer gefährlichen Lage, aus der er nicht entkommen kann. Die Begegnung mit Jace könnte ein Ausweg für ihn sein, doch dann verlangen die Vampire von ihm, dass er ein Mittel entwickelt, das alle Wandler vernichtet … und dafür soll er Jace benutzen. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht innerhalb der übergreifenden Handlung auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 43.000 Wörter
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Inhaltsverzeichnis
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Epilog
ÜBER DEN AUTOR
LESEPROBE:
The Link That Binds: Die Verbindung
Jace, ein Gestaltwandler, wird nach einer fehlgeschlagenen Mission von Vampiren gefangen gehalten. Die Ereignisse nehmen ihren Lauf und er kommt in engen Kontakt mit Link, ausgerechnet dem Menschen, der seine Gefangennahme ermöglicht hat. Wird Jace mit der Tatsache zurechtkommen, dass Link, der für die Vampire arbeitet, möglicherweise sein Gefährte ist?
Link wollte nie mit Vampiren zu tun haben, doch nachdem er von seiner Neugier und der Aussicht auf Geld fehlgeleitet wurde, steckt er jetzt in einer gefährlichen Lage, aus der er nicht entkommen kann. Die Begegnung mit Jace könnte ein Ausweg für ihn sein, doch dann verlangen die Vampire von ihm, dass er ein Mittel entwickelt, das alle Wandler vernichtet … und dafür soll er Jace benutzen.
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht innerhalb der übergreifenden Handlung auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.
Länge: rund 43.000 Wörter
DAWN H. HAWKES
The Link That Binds:
Die Verbindung
Solomons Rudel 2
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „The Link That Binds“:
Dawn H. Hawkes
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2018
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Sage Marlowe
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„Ich bin nicht sicher, ob ich schlampig genug aussehe für jemanden, der um die Häuser zieht und auf der Suche nach übernatürlichen Partyhäppchen zum Vernaschen ist“, sagte Jace, während er seinen neuen Blazer zurechtrückte. Der Stoff engte ihn etwas mehr ein, als er es gewohnt war, doch er musste zugeben, dass er verdammt gut aussah.
„Mach dir keine Sorgen.“ Liam schnaubte. „Deine Attitüde macht das mehr als wett.“
„Oh, danke, Simba.“ Jace grinste den Löwenwandler schief an.
„Wie wäre es, wenn du dich mal ranhältst und deine Rolle spielst?“, grummelte Liam mit Blick auf seine Uhr.
Jace tat dasselbe. Zehn Minuten bis zu dem Treffen mit dem tollen Hecht, der die mysteriösen Drogen herstellte, die Leo so zugesetzt hatten.
Sie hatten keine Ahnung, ob der Dealer mit Bodyguards anrücken würde oder nicht, aber solange diese möglichen Bodyguards keine aufgedrehten Vampir-Brutalos waren, würde Liam sie in der Luft zerreißen können wie Papier. Jace hatte den Mann schon früher bei der Arbeit erlebt und fand es beruhigend. Er selbst war auch nicht völlig nutzlos, da er ebenfalls über scharfe Krallen verfügte. Die Glock an seiner Seite half noch zusätzlich.
„Sind sie schon hier?“, fragte Jace und trat eine leere Dose beiseite. „Mir wird langweilig.“
„Wie schrecklich.“
Jace konnte praktisch hören, wie der Löwenwandler mit den Augen rollte.
„Ich sage nur, wenn sie nicht kommen, werde ich durch die Clubs ziehen. Etwas so Heißes darf man nicht vor der Öffentlichkeit verstecken“, sagte Jace und deutete auf seinen schick gekleideten Körper.
Liam seufzte. „Ich schwöre bei Gott, manchmal bist du noch schlimmer als Kett.“
Kett, der kleine Bruder der Wandlerzwillinge Liam und Maddox, war definitiv kein Unbekannter in der Clubszene … und kannte sich auch in den Besenkammern besagter Clubs recht gut aus. Selbst Jace fiel es schwer, mit ihm mitzuhalten – nicht, dass Kett und er je miteinander intim gewesen wären. Sie waren beste Kumpel, hatten aber mit gemeinsamem Ficken nichts am Hut. Außerdem, wenn Jace mal Gesellschaft brauchte, war Solomon keine schlechte Wahl. Überhaupt nicht. Auch wenn sie keine romantischen Gefühle für einander hegten, vergnügten sie sich hin und wieder miteinander. Schließlich kannten sie sich schon lange.
„Armer Liam. Kett wird ständig flachgelegt, und sein großer Bruder kriegt nicht mal ein Date für ’ne Tasse Kaffee“, neckte Jace. „Ouch!“ Er rieb die schmerzende Stelle an seinem Hinterkopf, nachdem Liams Hand darauf gelandet war.
„Sie kommen, Klugscheißer“, zischte Liam.
Sobald der Löwenwandler die Worte gesagt hatte, schlüpfte Jace in seine Rolle. Er konnte riechen und hören, dass sich drei Männer näherten. Menschen, soweit er es feststellen konnte. Etwas kam ihm jedoch merkwürdig vor, als er sie schließlich sah. Keiner der drei entsprach der Beschreibung, die er von Leo bekommen hatte.
Link sollte für einen Menschen ziemlich kräftig gebaut sein und einen kleinen Pferdeschwanz tragen. Diese Kerle jedoch waren zwar nicht schmächtig, aber doch nicht so, wie Jace es sich vorgestellt hatte. Außerdem hatten sie alle kurzgeschorene Haare.
„Wo ist Link?“, fragte Jace mit steinerner Miene.
„Link hat es nicht geschafft“, sagte einer der Männer.
„Dann ist der Deal hinfällig. Er sollte es besser wissen, als zu denken, dass ich Geschäfte mit den Angestellten mache.“ Jace fand, dass er seine Sache ganz gut machte, aber er hatte das ungute Gefühl, dass es kein gutes Ende nehmen würde.
„Oh, das ist schon in Ordnung.“ Der Mann grinste. „Wir sind nicht wegen deines Geldes hier.“
Scheiße!
Er hatte gewusst, dass etwas nicht stimmte. Jace und Liam sprangen hinter ihr Auto, als Kugeln auf sie herabzuregnen begannen. Die Scheißer hatten halbautomatische Waffen, und verdammt, die Dinger waren laut!
Jace zog seine Glock und stellte sicher, dass sie entsichert war. Er wechselte einen Blick mit Liam, der ihm zunickte. Sie würden das Feuer erwidern, sobald die Mistkerle nachladen mussten. Es war die einzige Chance auf einen guten Schuss, die sie hatten.
„Das wird echt beschissen.“ Jace rannte zuerst los, da er schneller war, und feuerte seine Waffe mehrmals ab, als er Zuflucht hinter einem großen Müllcontainer aus Metall suchte. Er war ziemlich sicher, dass er mindestens einen von ihnen erwischt hatte, als er auf dem Boden landete. Dummerweise hatte ihn auch einer am Bein erwischt.
„Verdammter Scheißer, beschissener Haufen Mist“, zischte Jace bei dem Schmerz. Er hatte während seiner nicht sehr liebevollen Kindheit einige Arten von Schmerz erlebt, doch dies war das erste Mal, dass er angeschossen wurde. Es gefiel ihm nicht besonders gut.
Liam kniete sich neben ihn hin. „Sei nicht so ein Baby. Es ist nur eine Fleischwunde.“
„Verdammte Scheiße! Ich kann das Metall spüren. Sag mir, dass du die Schlampen gegrillt hast“, knurrte Jace.
„Alle tot“, versicherte Liam. „Einen hast du sogar erledigt.“
„Na, immerhin. Dank sei –“ Der Rest seiner Worte wurde von Liams Hand aufgehalten.
Für einen Moment zogen Jaces Augen sich verärgert zusammen, dann bemerkte er den harten Ausdruck in Liams Gesicht. Er konzentrierte sich und spürte, warum Liam so angespannt war.
Vampire.
Liam stand schnell auf, richtete seine Waffe auf einen laufenden Vampir und drückte ab. Ein Schuss ertönte, aber der Vampir blieb nicht stehen. Er rannte einfach weiter, bis er gegen Liam prallte. Die Wucht riss sie beide zu Boden. Jace besaß genug Geistesgegenwart, um seine Glock zu heben und dem Blutsauger eine Ladung Kugeln in den Hinterkopf zu jagen.
Liam schob die Leiche des Vampirs von sich herunter, aber sie waren von Vampiren umgeben, und die warfen sich auf den Wandler. Bevor Jace selbst weitere Schüsse abgeben konnte, packte ein Vampir ihn im Nacken, riss ihn hoch und entwaffnete ihn. Jace wehrte sich, aber der Vampir hatte ihn im Schwitzkasten. Mit der Schussverletzung konnte er sich nicht gut bewegen und er bekam kaum Luft. Jace sah hilflos zu, wie sie über Liam herfielen. Fünf gegen einen war nicht gerade ein fairer Kampf, aber der Löwenwandler setzte ihnen ziemlich zu. Jace zuckte zusammen, als er etwas brechen hörte. Er wollte schreien, als er sah, wie einer der Vampire, die Liam angriffen, ein Messer zog. So konnte es einfach nicht enden, verdammt.
„Stopp!“, befahl einer der älteren Vampire, als er das Messer erblickte. „Unsere Befehle lauten, die Plagegeister nicht zu töten.“
Jace hätte erleichtert den Atem ausgestoßen, wenn er genug Luft bekommen würde. Er dankte nur dem Himmel, dass sie nicht irgendwo im Graben landen würden, ihr Innerstes nach außen gekehrt.
„Zumindest noch nicht“, fügte der Vampir hinzu.
Arschloch.
Obwohl er nicht mehr unmittelbar in Gefahr war, sah Liam nicht gut aus. Er hatte eine Menge eingesteckt, und Jace war nicht sicher, wie schwer die inneren Verletzungen des Mannes waren.
„Mach dir keine Sorgen“, sagte der Vampir, der den Arm um Jaces Kehle gelegt hatte. „Dein Kumpel darf nach Hause gehen, sofern er es schafft, sich aufzurappeln. Schließlich ist er nur die Botschaft.“
Wenn Liam die Botschaft war … was war dann mit Jace? Ein Schlag auf den Kopf hielt ihn davon ab, diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Dann hatte er ein Treffen mit dem Sandmännchen im Reich der Träume.
Jace begann aufzuwachen und fühlte sich, als wäre er von einer Herde Gnus überrannt worden. Sein Körper schmerzte und er hatte heftige Kopfschmerzen. Sein Bein fühlte sich auch nicht gut an – keine große Überraschung. Eine Kugel hatte diesen Effekt, und diese hier fühlte sich an, als würde sie aus einer großkalibrigen Waffe stammen.
„Jesus, diese Vampire sind nicht leicht bewaffnet, oder?“, schimpfte er.
„Für gewöhnlich nicht“, sagte eine Stimme rechts von ihm.
Jace kam etwas mehr zu sich, als er den gut aussehenden, blonden Mann sah, der neben ihm hockte und ihm eine Flasche Wasser reichte, die er dankbar entgegennahm.
„Danke, mein Hübscher. Verrätst du mir deinen Namen?“ Er lächelte, denn er war sich der Anziehungskraft des schlanken Mannes sehr bewusst.
„Sein Name“, knurrte eine raue Stimme, „ist Casey, und er ist nicht dein Hübscher!“, schnappte ein großer, einschüchternder Mann. Er war definitiv ein Wolfswandler, dem Knurren nach zu urteilen.
„Ihr seid Leos Freunde“, realisierte Jace. Er erinnerte sich daran, dass Leo von einem Mann namens Casey gesprochen hatte, was bedeutete, dass der andere Kerl Zane war.
„Du kennst Leo?“, fragte der Mann namens Casey ihn erfreut. „Ist er am Leben? Geht es ihm gut? Als er nicht zurück kam, dachten wir, Mika hätte ihn getötet.“
„Leo geht es sehr gut“, versicherte Jace dem plötzlich total aufgedrehten kleinen Kerl. „Und er ist glücklich verpaart“, fügte er hinzu, was Casey sichtlich erstaunte.
„Leo ist verpaart? Mit wem? Einem Wolf?“, fragte Casey ihn.
„Einem Löwenwandler“, antwortete Jace, während er seine schlecht versorgte Wunde untersuchte. Obwohl die Bezeichnung versorgt eine Übertreibung war … Es sah aus, als hätten sie nur einen Fetzen Stoff benutzt und ihn um sein Bein gebunden. Immerhin war es besser als gar nichts.
„Es gibt Löwenwandler?“, fragte Casey offenbar verwirrt. Er runzelte die Stirn, als er zu dem Wolfswandler aufschaute. „Du hast nie gesagt, dass es Katzenwandler gibt.“
Zane zuckte die Achseln. „Du hast nie gefragt.“
Jace löste den Stoff von seinem verletzten Bein und untersuchte die Wunde. Die Kugel steckte noch drinnen, und auch wenn eine Infektion unwahrscheinlich war, würde die Verletzung nicht heilen, solange das Metall darin steckte. Er ließ seine Krallen hervortreten, holte tief Luft und bohrte eine in die Wunde.
Casey keuchte neben ihm und schaute wieder den Wolf an. „Kannst du das? Du hast es mir nie gezeigt.“
Jace schnaubte. „Er wünscht sich, dass er das tun könnte.“ Dann zuckte er zusammen, als er einen Nerv traf. In seinem eigenen Fleisch herumzustochern war eklig und schmerzhaft. Dies war einer der Hauptgründe, warum Jace es vorzog, Arzt zu sein. Er war ein schrecklich schlechter Patient.
Zane knurrte ihn an, bevor er sich an Casey wandte. „Wölfe haben keine einziehbaren Krallen“, erklärte er schlicht und sah Jace erbost an. Offenbar würde Zane nicht zu seinem größten Fan werden.
„Ja!“, rief Jace, als die Kugel aus der Wunde flutschte. Dann schnaufte er, als er das Metallstück genauer betrachtete. „Silber? Hey, Hündchen, ich glaube, die haben mich mit dir verwechselt.“
Zane nahm ihm die Kugel aus der Hand und Jace sah, wie der Mann die Augen rollte. „Das ist beleidigend.“
„Ich dachte, Allergien gegen Silber wären bei euch Typen häufig“, sagte Jace.
„Auch nicht häufiger als Allergien gegen Erdnüsse.“ Zane schüttelte den Kopf. „Mein Bruder ist etwas empfindlich dagegen. Aber wir reden von empfindlich wie ‚er bekommt einen Ausschlag‘, nicht ‚er stirbt daran‘. Silber so einzusetzen ist Verschwendung.“
„Das wurde wahrscheinlich von irgendeinem Idioten entwickelt, der es für lustig hielt.“ Jace zuckte die Achseln. „Andererseits tut die Kugel an sich schon weh. Wenn es noch angefangen hätte zu jucken, wäre mein Bein abzubeißen eine echte Option gewesen, glaube ich.“
„Ihh.“ Casey verzog das Gesicht.
„Keine Sorge, heißer Feger. Ich überlasse das Rumknabbern deinem Mann.“ Jace zwinkerte dem Mann zu.
Zane knurrte ihn wieder an.
„Ja, ja. Schon gut, Bello.“ Jace lachte, bevor er entschied, ernst zu werden. „Also, wisst ihr Jungs, warum ich hier bin? Zum Beispiel ob ich als Dünger enden werde – nachdem sie mich durch einen Fleischwolf gedreht haben – oder vielleicht als versklavter Schachspieler eines Vampirs?“
Casey runzelte die Stirn. „Ich glaube nicht, dass es viele Schachspieler unter den Vampiren gibt … und was einen Fleischwolf angeht, habe ich hier noch keinen gesehen.“
„Das ist beruhigend, verrät mir aber nicht wirklich, was mit meinem armen, aber knackigen, Hintern passieren wird.“ Jace seufzte.
Er war zwar noch am Leben, aber er glaubte nicht, dass der Grund dafür war, dass Mika Datingtipps von ihm wollte. Wie auf ein Stichwort wurde die Tür der Gummizelle geöffnet und zwei Typen kamen herein, beide bis an die Zähne bewaffnet.
„Ah, sorry, Jungs“, sagte Jace. „Wir haben nichts beim Zimmerservice bestellt, aber da ihr schon hier seid, hätte ich gerne ein paar Waffeln und einen Latte Macchiato.“
Der Zimmerservice ließ einiges zu wünschen übrig, denn einer der beiden Gorillas riss Jace vom Boden hoch, während der andere seine Waffe auf Zane und Casey gerichtet hielt. Jace zischte, als die plötzliche Vorwärtsbewegung ihn zwang, das Gewicht auf sein verletztes Bein zu verlagern. Wegen seiner Wandler-DNA würde seine Verletzung sehr viel schneller heilen als die eines Menschen, doch im Moment tat sein Bein wirklich richtig weh, und durch dunkle Flure gezerrt zu werden half nicht wirklich. Er humpelte so schnell er konnte und versuchte, mit den Vampiren Schritt zu halten, doch der Schmerz setzte ihm zu. Jace hatte das Gefühl, dass er entweder das Bewusstsein verlieren oder sich übergeben würde. Bevor er sich jedoch für eine der beiden Optionen entscheiden konnte, blieb der Vampir, der ihn mit sich zerrte, stehen. Jace war sowohl erstaunt als auch erfreut, einen kleinen Aufzug vor sich zu sehen. Immerhin bedeutete das, dass er in seinem derzeitigen Zustand keine Treppe hinaufsteigen musste.
„Guck nicht so erfreut“, sagte einer der Vampire. „Ich will nur nicht, dass du umkippst, wenn du die Treppe hochgehst. Mika im O-Ton: Wenn er das Bewusstsein verliert, dann weil ich das so haben will.“
„Aha“, schnaubte Jace. „Man muss dir lassen, dass es überhaupt nicht schwul geklungen hat.“ Der Vampir sah ihn finster an. Die Mitgliedsliste von Jaces Fanclub war ziemlich kurz.
Er musste gestehen, dass ihm etwas unwohl zumute war, als er das Büro des großen und schrecklich blutarmen Mika betrat. Jace nahm an, dass es nicht angenehm werden würde … aber er wusste, wohin er zielen würde, falls sein flauer Magen entscheiden sollte, ihm seine letzte Mahlzeit noch einmal zu präsentieren.
„Hallo, Miezekatze.“ Mika begrüßte Jace mit einem boshaften Lächeln, als Gorilla Nummer eins ihn auf einen Holzstuhl drückte.
„Hallo, Beißerchen“, antwortete Jace mit einem düsteren Blick. Er sah die Wut in Mikas Augen und fragte sich, wie lange er wohl am Leben bleiben würde, wenn er mit den Sticheleien weitermachte. Nicht, dass er die Hälfte der Zeit über kontrollieren könnte, was aus seinem Mund kam … oder meistens.
„Warum wart ihr gestern bei dem Lagerhaus?“, fragte Mika ihn.
Jace wusste, dass der Vampir mit ihm spielte. Mika wusste genau, warum sie dort gewesen waren. „Nun, weißt du“, begann er. „Liam und ich sahen diesen Regenbogen, und er endete genau dort, wo sich die Lagerhalle befindet. Aber wir haben ewig lange gesucht und wir konnten, bei allem was glänzt, diesen verdammten Schatz nicht finden. Es war fast herzzerreißend.“
Mika sah nicht belustigt aus. Er erhob sich von seinem Schreibtisch, dann trat er vor Jace. Vorgebeugt, sodass sie einander direkt in die Augen sehen konnten, fragte Mika: „Wer hat euch von Link erzählt?“
Jace bemerkte, dass die Augen des Vampirs rot waren und seine Pupillen geweitet. „Bist du gerade high?“, fragte er und bereute es sofort, als Mika ihn an der Kehle packte und gegen sein Schienbein trat, genau dort, wo sich die Schusswunde befand. Übelkeit überrollte ihn vor lauter Schmerz, und hätte Mika ihn nicht so fest an der Kehle gepackt, hätte er sich übergeben.
„Muss ich die Frage wirklich wiederholen?“, fragte Mika ihn mit beunruhigend gelassener Stimme.
Jace schnappte nach Luft, als Mika ihn endlich losließ. Schmerz, der Verlust einer unbestimmten Menge an Blut und das Würgen setzten ihm zu, aber er würde nicht reden. Das Letzte, was Leo brauchen konnte, war, dass dieser Irre herausfand, dass er im Rudelhaus lebte.
„Fick dich doch“, sagte Jace und hustete, weil seine Kehle schmerzte.
Plötzlich begann Mika zu lachen, was Jace überraschte.
Das kann nichts Gutes verheißen …
Der Vampir kehrte zurück zu seinem Schreibtisch und öffnete eine Schublade. Jace reckte seinen Hals, um zu sehen, wonach der Vampir suchte, und schauderte, als er eine Spritze sah, die mit einer blauen Flüssigkeit gefüllt war. Er hatte gesehen, was dieses Zeug bei Leo angerichtet hatte, und wollte es wirklich nicht selbst ausprobieren. Logisch betrachtet wusste er, dass Leo ein Mensch war und die Droge bei ihm nicht die gleiche Wirkung haben würde, aber er glaubte auch nicht, dass es spaßig sein würde.
„Einer meiner Kontakte, der für mich ein gewisses Gebäude beobachtet hat, sah vor etwa einer Woche die Katzenzwillinge aus deinem Rudel. Sie waren nicht alleine.“
Wäre Jace nicht bereits blassgrün im Gesicht, hätte Mika jetzt zusehen können, wie er weiß wie die Wand wurde. Er konnte nur hoffen, dass der Vampir versuchte, ihn mit diesem Spiel dazu zu bringen, etwas zu verraten.
Mika trat wieder vor ihn, die Spritze an seiner Seite. Er beugte sich vor und flüsterte: „Ich weiß von Leo.“
Jace fluchte, als er spürte, wie die Nadel in seinen Hals drang. Die Flüssigkeit brannte, als sie durch seinen Körper zu fließen begann. Er fühlte, wie sein Herz immer heftiger schlug. Ihm gelang ein Knurren und er bemerkte, wie eine seiner krallenbesetzten Hände in Mikas Gesicht landete, unmittelbar bevor sein Körper einen Kurzschluss erlitt.
Jace erfreute sich nicht an den bunten Wellen, die über ihn hinwegrollten, während er allmählich zu sich kam. Er musste sich auf die Seite drehen, da er einen Anflug von Übelkeit erlitt. „Oh, das ist nicht gut“, murmelte er, als sein Magen sich zu verkrampfen begann. Selbst sein Leopard winselte bei dem unangenehmen Gefühl.
Er war seit fast einer Woche da und hatte noch immer keine Ahnung, was die Vampire überhaupt von ihm wollten. Offenbar brauchten sie keine Informationen von ihm, denn sie schienen die Antwort auf jede Frage, die sie ihm stellten, bereits zu kennen. Jace könnte schwören, dass sie ihn nur befragten, um eine Entschuldigung zu haben, ihn mit weiteren Drogen vollzupumpen. Er hatte Mikas Partyzauber praktisch in allen Farben des Regenbogens genossen.
„Hier, versuch, das zu trinken.“ Casey hielt ihm eine Flasche Wasser an den Mund.
Jace trank einen Schluck und ächzte. Die Flüssigkeit gluckerte in seinem Magen, besänftigte aber das flaue Gefühl. Er schaute sich um und bemerkte, dass jemand in ihrer bescheidenen Unterkunft fehlte. „Wo ist mein pelziger Freund?“, fragte Jace. „Verbuddelt er einen Knochen im Garten oder was?“
Casey seufzte gereizt. „Kannst du vielleicht damit aufhören? Zane ist mein Gefährte und ich wäre dankbar, wenn du es sein lässt.“
„Bist du sicher, dass du nicht lieber mit einem richtigen Mann zusammen sein würdest, der sich nicht die Weichteile leckt, sobald er die Gelegenheit dazu hat?“ Jace lächelte den hübschen Mann vor sich an. Casey war wirklich eine Schönheit, außerdem war seine magische Ausstrahlung einfach bezaubernd.
„Sorry, Jace. Ich mag nur Hunde“, schnappte Casey. Jace konnte ihm keinen Vorwurf machen. Leute neigten dazu, ihn gelegentlich etwas ermüdend zu finden. Selbst im Haus des Rudels bekam er immer wieder Ärger, wenn er den Mund aufmachte … aber wenigstens blieb keiner lange sauer auf ihn. Außerdem, wenn Sol sauer auf ihn war, konnte Jace es meistens besser machen, indem er den Mund aufmachte.
Jace grinste. „Wenn du je deine Meinung änderst …“ Er wackelte mit den Augenbrauen.
„Dann werde ich deine Knochen im Garten verbuddeln.“ Ein Knurren ertönte, als zwei bewaffnete Wachen Zane wieder in die Zelle führten. Einer der beiden stieß den großen Wolf zu Boden und zog ihm die Pistole über den Schädel. Jace glaubte jedoch nicht, dass Zane der Schlag wirklich zugesetzt hatte – er war nur etwas aus dem Gleichgewicht. Zane war ein zäher Hund und ziemlich massig. Die Wächter waren im Vergleich zu ihm klein, und Jace würde eine Menge Geld darauf verwetten, dass die Vampire sich in die Hose pinkeln würden, falls sie Zane ohne ihre Waffen begegneten. Das Hündchen würde sie sich zum Brunch reinziehen.
Der Wolf schien einige frische blaue Flecken und Kratzer zu haben, und Casey half ihm rasch, sich richtig zu setzen, dann betrachtete er die Wunden. „Was hat Mika dir angetan?“, fragte er seinen Gefährten, während er begann, die schnell verheilenden Wunden zu säubern, damit sie sich nicht infizierten … nicht, dass Wandler zu Infektionen oder Krankheiten neigten, aber es schien Casey zu beruhigen, dass er sich darum kümmern konnte.
„Schon in Ordnung, Baby.“ Der Wolf legte die Arme um Casey, zog ihn auf seinen Schoß und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
„Pffft“, schnaubte Jace. „Alter, du siehst fast so schlimm aus, wie ich mich fühle! Und das will im Moment wirklich etwas heißen.“
Zane funkelte ihn an und bellte: „Tauschen die dich nicht endlich aus?“
„Oh, du weißt, dass Mika in seinem derzeitigen Zustand keine Entscheidungen treffen kann. Er sieht jedes Mal, wenn ich ihn sehe, schlimmer aus und macht anscheinend einen Entzug durch.“ Jace seufzte. „Ich glaube, im Moment hat die größte Entscheidung, die er trifft, damit zu tun, ob er sich den Arsch abwischen soll, nachdem er auf dem Klo war.“
Jace wurde zunehmend gereizt wegen seiner Lage. Seine Gefangenschaft in der netten Höhle, wie man die ehemalige Irrenanstalt liebevoll nannte, war für seinen Geschmack zu langweilig geworden und sein Bein heilte nicht richtig. Er vermutete, dass die Drogen daran schuld waren, denn sie versauten seinen Körper und hielten seine Superheilkräfte zurück.
„Er wirft auch Spender weg. Der letzte sah aus, als wäre er heftig zusammengeschlagen worden. Zeke beschützt ihn, während er sich erholt, aber ich bezweifle, dass der Junge je wieder derselbe sein wird. Mika ist auf ’nem üblen Trip, seit Leo entkommen ist“, erklärte Zane. „Manchmal ist er klar im Kopf, aber das wird immer seltener.“
„Ja, allerdings“, stimmte Jace zu. „Ich muss sagen, ich bin überrascht, wie schnell Leo sich für Maddox erwärmen konnte, wenn man bedenkt, was Mika ihm angetan haben muss.“ Er erinnerte sich an das Häufchen Elend voller Blutergüsse, dass der Löwenwandler auf der Straße aufgegabelt hatte. Nachdem er entführt und von Mika als dessen persönlicher Futterbeutel benutzt worden war, hatte der Junge sich wie ein verschrecktes Kätzchen benommen – außer bei Maddox.
„Wer ist denn eigentlich dieser Zeke?“, fragte Jace.
„Mein Bruder“, antwortete Zane, während er die Seite seines Gefährten streichelte und dessen Geruch inhalierte. Casey war noch immer dabei, die Verletzungen des Wolfes zu reinigen und versuchte, sie mit kleinen Funken von Magie zu heilen.
„Er ist ein Alpha“, fügte Casey hinzu, als er es mit dem Heilungszauber aufgab.