Returning Zeke: Zekes Rückkehr - Dawn H. Hawkes - E-Book

Returning Zeke: Zekes Rückkehr E-Book

Dawn H. Hawkes

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Beschreibung

Jahrelang wurden Zeke und die anderen Überlebenden seines Rudels gefangen gehalten von den Vampiren, die ihr Zuhause überfallen und ihr Leben ruiniert haben. Zeke, der Alpha, hat getan, was er konnte, um sein restliches Rudel am Leben und in Sicherheit zu halten, bis jemand beschloss, ihn umzusiedeln. Von seiner Familie getrennt zu sein, war schon schlimm genug, aber seine neue Unterkunft erweist sich als noch gefährlicher, als er es sich hätte vorstellen können. Solomon Jorgens, der weiße Tiger aus Russland, hat zugesehen, wie sich sein Rudel vergrößert, als jedes Mitglied seinen Gefährten gefunden und sich niedergelassen hat. Die Vampire und die Hexenmeister sind keine Bedrohung mehr, doch das bedeutet nicht, dass der Alptraum vorüber ist. Noch immer sind Wandler verschwunden, die mit Solomons erweiterter Familie in Verbindung stehen, aber den Alpha zu finden, der schmerzlich vermisst wird, ist keine einfache Aufgabe. Kann Zeke endlich wieder die Familie für sich beanspruchen, die er einst regiert hat, und ihre zerstörte Vergangenheit kitten, selbst als sich eine neue Tragödie ereignet? Und wird Solomon an seiner Seite bleiben, oder ist der Preis dafür zu hoch? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht innerhalb der übergreifenden Handlung auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Länge: rund 53.500 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Epilog

ÜBER DEN AUTOR

LESEPROBE:

Returning Zeke: Zekes Rückkehr

Jahrelang wurden Zeke und die anderen Überlebenden seines Rudels gefangen gehalten von den Vampiren, die ihr Zuhause überfallen und ihr Leben ruiniert haben. Zeke, der Alpha, hat getan, was er konnte, um sein restliches Rudel am Leben und in Sicherheit zu halten, bis jemand beschloss, ihn umzusiedeln. Von seiner Familie getrennt zu sein, war schon schlimm genug, aber seine neue Unterkunft erweist sich als noch gefährlicher, als er es sich hätte vorstellen können.

Solomon Jorgens, der weiße Tiger aus Russland, hat zugesehen, wie sich sein Rudel vergrößert, als jedes Mitglied seinen Gefährten gefunden und sich niedergelassen hat. Die Vampire und die Hexenmeister sind keine Bedrohung mehr, doch das bedeutet nicht, dass der Alptraum vorüber ist. Noch immer sind Wandler verschwunden, die mit Solomons erweiterter Familie in Verbindung stehen, aber den Alpha zu finden, der schmerzlich vermisst wird, ist keine einfache Aufgabe.

Kann Zeke endlich wieder die Familie für sich beanspruchen, die er einst regiert hat, und ihre zerstörte Vergangenheit kitten, selbst als sich eine neue Tragödie ereignet? Und wird Solomon an seiner Seite bleiben, oder ist der Preis dafür zu hoch?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht innerhalb der übergreifenden Handlung auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Länge: rund 53.500 Wörter

DAWN H. HAWKES

Returning Zeke: Zekes Rückkehr

Solomons Rudel 6

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Returning Zeke“:

Dawn H. Hawkes

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2019

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Prolog

Gregory Holtz war ein bescheidener Mann. Er liebte es, Ordnung zu halten, nahm sich gern etwas aus dem italienischen Restaurant mit, wenn er lange im Büro war, und kuschelte sich jeden Abend mit einem guten Buch vor den Kamin.

In diesen Tagen waren die Dinge jedoch anders. Seine ehemals spärlich ausgestattete Wohnung war jetzt mit Kisten gefüllt, die hoch an den Wänden seines Flurs aufgetürmt standen und von denen einige in sein Wohnzimmer gelangt waren und in einer Ecke versteckt hinter einem übergroßen Sessel gestapelt waren.

Er aß nur noch selten Essen zum Mitnehmen, da er die Entschuldigung, lange im Büro geblieben zu sein nicht mehr vorbringen konnte, weil es kein Büro mehr gab, in dem er arbeiten konnte, trotz all der Akten, die Gregory derzeit in diesen elenden Kisten hatte und die darauf warteten, von Ratsbeamten abgeholt zu werden, die ihre Termine immer wieder neu festlegten.

Er hatte mehrere Jahre auf dem Gelände gearbeitet und sich damit begnügt, als Assistent von Mr. Ingram zu arbeiten, einem hochgeborenen Vampir, der trotz seines furchteinflößenden Rufs ein Mann mit tiefem Respekt für sorgfältige Archivierung und korrekte Etikette war und diese auch erwartete.

Gregory hatte noch nie jemanden wie ihn getroffen und fühlte sich geehrt, als sein Assistent gedient zu haben.

Als sein Vorgesetzter den Laden buchstäblich in die Luft gesprengt hatte, als er in einem Fluchttunnel, der mit dem Büro des Mannes verbunden war, eine Bombe hochjagte, war besagtes Büro in Trümmern zurück geblieben.

Zuerst hatte ihn die Tatsache, dass Mr. Ingram gegangen war, beängstigt.

Daniel Malcove, der Hexenmeister, der das Gelände übernommen hatte, hatte ihn unmittelbar nach dem Vorfall vierundzwanzig Stunden lang verhört, ohne dass ihm etwas zu essen oder Wasser zur Verfügung gestellt worden war. Er wäre wahrscheinlich noch viel länger dort festgehalten worden, wenn Brett nicht da gewesen wäre, um sich einzumischen.

Aus irgendeinem Grund hatte Gregory immer das Gefühl, in der Highschool zu sein, wenn Brett da war, obwohl er erst zwei Jahre zuvor die Achtzig erreicht hatte. Noch ein junger Mann für Vampir-Verhältnisse, aber längst nicht mehr in den Teenager-Jahren.

Immer wenn der Hexenmeister in seiner Nähe war, schlug sein Herz höher und egal wie oft sie intim waren, Gregory fühlte sich immer wie eine Jungfrau … zum ersten Mal berührt von dem populärsten Mann in der Schule. Der Quarterback.

Er war mit Sicherheit wie einer gebaut, aber mehr von der NFL-Variante als irgendein Rom-Com-Ausschuss an der Highschool.

Sein Herz machte einen Sprung, als er die Schlüssel in der Tür hinter sich hörte, während er einen frischen Strauß weißer Rosen in eine Vase auf die Fensterbank stellte.

Die Tür öffnete sich und Gregory lächelte seinen Gefährten strahlend an, als der in ihre Wohnung trat, aber als er die Leute sah, die ihm ins Innere folgten, verschwand sein Lächeln.

„Wir haben Gesellschaft“, informierte Brett ihn und trat seitlich in die Küche, damit zwei große Männer eintreten konnten. „Ich werde uns Kaffee kochen.“

Gregory schluckte schwer und sein Herzschlag beschleunigte sich aus einem ganz anderen Grund, als wenn Brett seine Arme um ihn legte.

„Mr. Jorgens.“ Gregory verneigte sich tief vor dem großen und muskulösen Mann mit dem eisblonden Haar.

„Bitte kommen Sie ins Wohnzimmer.“

„Solomon, bitte.“ Der Sorena lächelte ihn freundlich an und setzte sich in Bretts großen Sessel, der wie angegossen zu ihm passte. Der russische Prinz vom Hof von Dramadium war ein angesehener Mann, und obwohl die Atmosphäre schwer schien, empfand Gregory keinen Zorn von dem Tigerwandler.

Der zweite Mann mit dem schulterlangen goldbraunen Haar, das an eine Löwenmähne erinnerte, nahm auf der Ledercouch Platz.

„Würdest du bitte Platz nehmen?“, sagte Solomon und deutete auf den Platz neben dem anderen Mann.

Gregory nickte, setzte sich und schaute nervös zurück in die Küche, in der Brett Kaffee kochte.

„Du scheinst nervös zu sein“, bemerkte der Sorena.

„Geht es um Brett?“, platzte Gregory mit seiner Sorge heraus.

Seit der Schließung des Geländes und der Festnahme von Malcove hatte Gregory Angst, dass es einen Tag geben würde, an dem der Rat seinen Gefährten oder vielleicht sogar ihn selbst vor ein Tribunal stellen und mit Vorwürfen des Hochverrats gegen die übernatürliche Gemeinschaft anklagen würde.

„Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir nur daran interessiert, was du uns über den Verbleib der vom Gelände verschwundenen Wandler mitteilen kannst“, versicherte ihm Solomon.

Gregory runzelte die Stirn.

„Damit war ich nicht befasst“, sagte er zögernd, nicht sicher, worauf der Sorena damit hinauswollte. Gregory war kaum mehr als ein Schreibtischhengst, und er hatte nie direkt mit den Wandlern zu tun gehabt, die auf dem Gelände gefangen gehalten worden waren.

„Es ist uns aufgefallen, dass du mehrere Gespräche mit Christa Avery geführt hast, etwa um die Zeit, als die Wandler verschwanden“, stellte Jorgens klar.

„Oh.“ Gregory lehnte sich zurück, als die Erkenntnis einsetzte. „Natürlich wird sie daran mitgewirkt haben.“

„Hat sie jemals davon gesprochen, einen der Gefangenen umzusiedeln?“, fragte der andere Mann.

„Das war nicht der Grund, warum sie sich an mich gewandt hat“, sagte Gregory dem Wandler, „oder besser gesagt, ich glaube, das war er, ich habe es damals nur einfach nicht gemerkt.“

„Warum ist sie dann auf dich zugekommen?“

„Es ging um Mr. Ingram“, erklärte Gregory und schaute zurück zu dem Sorena. „Sie stellte alle möglichen Fragen, was er in seiner Freizeit tut und ob er Bedenken in Bezug auf Mikas Tod oder die Auseinandersetzungen mit dem Rudel geäußert hat. Ich nahm einfach an, dass sie ihn als Verdächtigen für Mikas Tod betrachtete. Ich erinnere mich auch, dass sie gefragt hat, ob er der Mann sei, der an privaten Projekten arbeitet und Auftragsmorde übernimmt.“

„Und deine Antwort?“, fragte der Sorena.

„Ich habe die Wahrheit gesagt. Brass Ingram ist ein angesehener Mann in unserer Gemeinde, der nicht gegen seine eigenen Interessen handelt.“

„Und sie hat das einfach akzeptiert?“

„Sie hat mich geschlagen“, sagte Gregory mit einem Achselzucken. „Ein sanftmütiger Akt der Vergeltung, wenn man von Miss Averys gewohnter Reaktionsbereitschaft ausgeht, obwohl es weh tat. Sie war in der Tat aufgebracht und stampfte verärgert davon. Sie kam ein paar Mal zurück, um mich nach anderen Vampiren auf dem Gelände zu fragen, aber mit Ausnahme von Mr. Ingram, habe ich sehr wenig Einblick in deren Angelegenheiten. Mr. Ingram hat mir auch eine Wache zugewiesen, als ich mit einer aufgeplatzten Lippe auftauchte, nachdem ich ein anderes Mal von ihr geschlagen worden war und sie näherte sich mir danach nie wieder.“

„Brass hat dich nie gefragt, was passiert ist?“ Der Mann auf der Couch runzelte die Stirn.

„Dinge passieren, wenn der Arbeitsplatz mit giftigem Vampirismus und einer Vielzahl an Reißzähnen überfüllt ist“, stellte Gregory fest und zuckte wieder die Achseln. „Wohlgemerkt, das alles hat sich nur wenige Wochen vor Daniel Malcoves Erscheinen ereignet.“

Brett betrat den Raum mit einem Tablett mit Bechern, ein paar Päckchen Zucker und einem kleinen Krug Milch. Er stellte das Tablett auf den Kaffeetisch und servierte dem Sorena eine Tasse dampfenden Kaffee mit einem Schuss Milch. Der Löwenmann nahm sie entgegen.

Er goss die restliche Milch in einen Becher, füllte ihn bis zum Rand mit Kaffee und reichte ihn Gregory, der ihn dankbar annahm und einen großen Schluck trank.

Brett hatte sich für Saft entschieden, da er nach acht Uhr eigentlich kein Koffein mehr trinken sollte. Als er sah, dass sein üblicher Sessel bereits benutzt wurde, lehnte er sich an die Wand neben Gregory

„Ich bin froh, dass etwas Gutes dabei herausgekommen ist.“ Jorgens lächelte sie freundlich an.

Gregory wurde leicht rot und sah seinen Gefährten an, als dieser seine Hand auf Gregorys Schulter legte und sanft drückte.

„Natürlich hat ihre Ankunft auch für die Befreiung der gefangenen Menschen gesorgt“, fügte Gregory hinzu, als er einen weiteren Schluck von seinem Kaffee trank. „Zumindest derjenigen, die gehen wollten.“

„Ja, das auch.“ Jorgens nickte. „Ich meinte damit, dass ich mir des Überprüfungsprozesses bewusst bin, den Malcove eingeleitet hat, als er dort ankam. Obwohl ich glaube, dass nicht viele gute Männer ums Leben gekommen sind, muss es beängstigend gewesen sein, mit der Drohung konfrontiert zu werden, dass man in Brand gesetzt wird.“

„Gute Männer … oder besser gesagt, Vampire, waren an diesem Ort nur sehr wenige“, stimmte Gregory zu. „Aber es gab andere dort, welche wie ich, die einfach einen Job zu erledigen hatten. Sozusagen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.“

„Kannst du dir noch jemanden vorstellen, der daran beteiligt war?“, fragte der Sorena ihn.

„Es tut mir leid, aber ich weiß wirklich nichts von Nutzen“, entschuldigte sich Gregory. „Ich habe mein Bestes getan, um Christa aus dem Weg zu gehen, aber du kannst dir gerne die Angestelltenakten ansehen. Ich bin mir sicher, dass es dem Rat nichts ausmacht, wenn ich sie dir überlasse, da sie sich offenbar nicht die Mühe machen wollen, sie selbst abzuholen. Ich weiß, jemand hat dir bereits die Akten aller beschlagnahmten Grundstücke zur Verfügung gestellt, daher glaube ich kaum, dass sie etwas dagegen haben würden.“

„Ich weiß das zu schätzen, aber wir haben bereits eine digitale Version der Mitarbeiterakten.“ Jorgens lächelte freundlich.

„Du solltest Christa selbst befragen“, fügte Brett unverblümt hinzu.

„Das werde ich. Ich habe nur gehofft, mehr Informationen zu sammeln, die ich gegen sie verwenden kann, bevor ich das tue.“

„Gib ihr nicht nach“, warnte Gregory ihn. „Sie ist ein Monster und du solltest daran denken. Ich glaube nicht, dass Beweise gegen sie zu sammeln funktionieren wird, sie ist bereits inhaftiert. Wenn du sie überraschen und ins Wanken bringen kannst, dann ist das vielleicht der beste Weg, um deine Antworten zu bekommen, aber du kannst nicht zulassen, dass sie mit dir spielt. Wenn sie denkt, dass sie dir unter die Haut geht, verlierst du.“

„Das nehme ich zur Kenntnis.“ Der Sorena nickte, als er aufstand. „Danke für deine Hilfe, Gregory.“

„Ich wünschte, ich wüsste mehr.“ Gregory stand auf und verneigte sich vor dem Mann.

Er war überrascht, als der Sorena im Gegenzug eine kleine Verbeugung vor ihm machte und er stolperte fast, als er einen Schritt zurücktrat, nur um von dem Begleiter des Sorenas festgehalten zu werden.

„Ich wollte mich bei dir bedanken“, sagte der Mann, „dafür, dass du Brass geholfen hast, meinen Bruder zurückzubekommen. Ich weiß, dass du von unschätzbarer Hilfe dabei warst, dies zu erreichen.“ Die Erkenntnis dämmerte Gregory.

„Du bist Liams Zwilling“, keuchte er und lächelte dann. „Ich habe mich immer gefragt, wie Liam wohl aussieht, und ich schätze, ich weiß es jetzt. Ich bin froh, dass alles für Mr. Ingram und seinen Gefährten geklappt hat.“

„Ich auch.“ Der Mann lächelte zurück und folgte seinem Sorena zur Tür hinaus.

Nachdem Gregory die Tür hinter den Gästen geschlossen und verschlossen hatte, kehrte er ins Wohnzimmer zurück und sank in Bretts Arme, wobei er einen tiefen, beruhigenden Atemzug nahm.

Sein Gefährte küsste ihn auf den Kopf und umarmte ihn fest.

„Ich dachte wirklich, sie würden dich abholen“, gab Gregory zu.

Brett strich Gregory die Haare aus dem Gesicht. „Ich gehe nirgendwo hin. Sie werden mich nicht holen. Sie wollen nur ihre vermissten Wandler finden.“

„Ich hoffe, sie finden sie bald“, seufzte Gregory.

„Das werden sie“, versicherte Brett ihm, „da bin ich mir sicher.“

Kapitel 1

„Wir haben sie schon einmal befragt“, erinnerte ihn Boris Huxton, nachdem sie die Sicherheitsstation passiert hatten, in der Solomon abgetastet worden war, und mehrere Formulare und Unterschriftsbefehle ausgehändigt bekommen hatten, bevor sie die sterilen Flure des Gefängnisses in Richtung der Verhörräume entlanggehen durften.

„Das weiß ich, Boris.“ Solomon nickte steif und trat zur Seite, um zwei Leute von Boris’ Sicherheitspersonal an ihnen vorbeizulassen. Beide waren mit nicht tödlichen, aber auch nicht einladend aussehenden Elektrostäben bewaffnet, die an ihren Seiten befestigt waren.

„Warum glaubst du, wird sie reden?“

„Sie wird reden, wenn auch nur, um mit ihrer Rolle in diesem Durcheinander anzugeben.“

„Schau, Solomon“, sagte Boris ernst und blieb stehen. „Der Vampirälteste mag hinter ihr gestanden haben, als er noch Autorität hatte, aber dies ist mein Gefängnis und meine Männer haben sich während ihres Verhörs nicht zurückgehalten.“

„Ich vermute auch nicht, dass sie das getan haben“, seufzte Sol und schaute auf den Regen, der gegen ein vergittertes Fenster neben ihnen schlug, von dem aus man auf den Gefängnishof blicken konnte. „Aber sie ist jetzt schon seit Monaten hier und du kannst dieses Ausmaß an Verrücktheit nicht eindämmen, ohne dass sie was rauslassen muss.“

„Ich möchte nur nicht, dass du enttäuscht bist, wenn du ohne die Informationen, die du suchst, von hier weggehen musst“, fügte Boris vorsichtig hinzu.

„Sie wird reden“, wiederholte Solomon zuversichtlich. „Ich habe ein Haus voller verlorener und gebrochener Wolfswandler, die ihren Alpha brauchen, und ein Scheitern ist einfach keine Option.“

„Bist du sicher, dass du das willst?“

Solomon drehte sich zu Boris um und runzelte die Stirn.

„Ich weiß, was es heißt, ein Anführer zu sein“, begann Boris, „und obwohl dein Rudel nicht das größte ist, hat es eine große Rolle bei der Auflösung dieser Vampir-Schädlinge auf dem Gelände gespielt – ganz zu schweigen davon, Malcove und seinen Hexenmeistern ein Ende zu setzen, nachdem Shamus ihnen die Tür geöffnet hatte.“

„Denkst du, Zekes Rückkehr würde das irgendwie ändern?“, fragte Solomon.

„Deine misshandelten Gäste könnten durch Zekes Rückkehr gerettet werden, aber hast du darüber nachgedacht, wie sich dies auf den Rest deines Rudels auswirken wird? Zane ist Zekes Beta; er wird nicht in der Lage sein, dieser Tatsache den Rücken zu kehren. Es liegt einfach nicht in der Natur eines Wolfes, sich von einer solchen Position abzuwenden, besonders nicht, wenn er selbst von Geburt ein Alpha ist und der herrschende Alpha sein Bruder ist. Er wird mit Zeke gehen und seine beiden Gefährten mitnehmen. Außerdem ist es ja so, dass der Vampir, Damian, den du in deinem Rudel aufgenommen hast, mit einem Wolf verpaart ist und Wölfe im Allgemeinen unter anderen Wölfen besser zurechtkommen. Würde ihm das Leben in einem Rudel nicht besser passen als ein Leben unter Katzen?“

Solomon seufzte. „Ich verstehe, was du sagst, Boris, und ich schätze deine Besorgnis, aber tun wir nicht so, als ob ich in dieser Angelegenheit irgendeine Wahl hätte. Zeke ist nicht der Einzige, der vermisst wird, und ich würde ihn oder die anderen verschwundenen Wandler niemals aus solch egoistischen Gründen an einem gottverlassenen Ort verrotten lassen. Ich bin nicht der Typ dazu. Ich lasse bereits den Rest meines Rudels in den Archiven sämtliches Land überprüfen, das von den Vampiren eingenommen wurde, und sie schließen aus, was sie können. Zeke und die anderen Wandler werden gefunden. Es ist nur eine Frage der Zeit. Aber ich werde alles tun, was ich kann, um den Fortschritt zu beschleunigen.“

„Vielleicht.“ Boris nickte leicht. „Vor diesem Hintergrund denke ich jedoch, dass du unser Angebot überdenken solltest. Sollte das Schlimmste passieren und dein Rudel sich auflösen, hast du immer noch einen Platz bei uns.“

„Ich schätze das Angebot, aber ich bin nicht an einer Mitgliedschaft im Rat interessiert.“

„Solomon, der Rat sollte einen Vertreter der Katzenwandler haben und ich kann mir keine bessere Wahl vorstellen als dich.“

„Genug, alter Freund. Unsere Arbeit ist noch lange nicht erledigt und ich habe allmählich das Gefühl, als würde uns die Zeit ausgehen.“

Es war an Boris, die Stirn zu runzeln.

„Wieso das?“

„Ich wache immer wieder mitten in der Nacht auf“, erklärte Solomon ihm und versuchte, das Gefühl der Dringlichkeit zu vermitteln, das er fühlte. „Als würde ich darauf warten, dass das Telefon klingelt und man mir sagt, dass jemand verstorben ist.“

„Mir scheint, du bist nur gestresst, Solomon. Versuch, vor dem Schlafengehen eine Tasse Kamillentee zu trinken, oder gönn dir eine Flasche Portwein. Du wirst wie ein Baby schlafen, vertrau mir.“

Solomon musterte den älteren Mann. Obwohl seine Haare grau geworden waren und sein Gesicht begann, sein Alter zu verraten, war Boris Huxton immer noch ein starker Wandler, genau wie sein Sohn Saber, aber mit jahrelanger Erfahrung, auf die er bauen konnte. Von den fünf Ältesten des Rates war Boris der einzige, der dem ursprünglichen Rat angehört hatte.

Trotzdem glaubte Solomon nicht, dass Boris es verstehen würde.

Er wachte fast jede Nacht auf, sein Herz war angespannt, als hätte er einen Herzinfarkt. Was auch immer das verursachte, es war mehr als bloßer Stress. Er würde sich von Jace ärztlich untersuchen, wenn er glaubte, dass es helfen würde, aber Solomon wusste bereits, dass die einzige Möglichkeit, ihn von seiner Schlaflosigkeit zu befreien, darin bestand, die verschwundenen Wandler zu finden. Die Wölfe mussten gefunden werden, und Solomon konnte sich nicht passiv an seinen Schreibtisch setzen und darauf warten, dass sein Team einen Treffer landete. Es gab einfach zu viele Akten, zu viele Orte, die es zu durchsuchen galt. Es würde Monate dauern, um alles durchzusehen. Außerdem hatten sie bereits eine Spur und Solomon würde verdammt sein, wenn er sich nicht daran halten würde.

„Ein bisschen Portwein hört sich gut an“, sagte Solomon mit einem falschen Lächeln für Boris, „aber ich dennoch mit ihr reden.“

„Wir haben einen Raum vorbereitet“, erwiderte Boris und deutete auf eine Tür am Ende des Flurs. „Ich werde sie von meinen Männern herbringen lassen.“

Solomon dankte dem alten Mann und trat in den Vernehmungsraum, wobei er bemerkte, dass der Türpfosten mit mehreren runden Metallstiften ausgestattet war, die im Notfall herausschossen und die Metalltür verriegelten. Die Wände im Raum waren weiß gestrichen, die Farbe war jedoch an einigen Stellen abgeplatzt und enthüllte die Betonwand darunter. In der hinteren Ecke war eine Überwachungskamera an der Decke angebracht, und ein kleiner roter Punkt leuchtete daran. Er wusste, dass ihre Unterhaltung aufgezeichnet werden würde, was auch in Ordnung war. Das Miststück könnte versuchen, ihm etwas vorzuenthalten, und das war völlig inakzeptabel. Wenn dies der Fall wäre, könnte es sich als nützlich erweisen, ein weiteres Paar Augen auf der Interaktion zu haben.

Der Boden war wie im Flur ein leicht zu reinigendes graues Linoleum, das unter Solomons Sohlen leicht quietschte, als er durch den Raum ging. Seine Schuhe waren noch feucht, da er im Regen von seinem Auto zum Gefängnis gegangen war.

Solomon setzte sich in einem bequemen Ledersessel an den Metalltisch in der Mitte des Raumes, der völlig unpassend zum Rest des Raumdekors wirkte. Ihm gegenüber befand sich ein viel unbequemer aussehender Stuhl aus Metall, der am Boden festgeschraubt war.

Gut.

Mörderische Verbrecher hatten es nicht besser verdient. Er hoffte, dass die Sitzfläche eiskalt war und sie sich Erfrierungen am Arsch zuzog. Wenn sie jemals dort ankam.

Auf einem schmalen Beistelltisch im hinteren Teil des Raums standen eine anständig aussehende Kaffeemaschine und ein paar weiße Tassen. Obwohl er kein großer Kaffeetrinker war, veranlasste ihn die kühle Temperatur in dem Raum sie nach etwa fünfzehn Minuten Warten einzuschalten.

Er hätte an die Kälte gewöhnt sein sollen, aber es war Jahre her, seit Solomon Russland hinter sich gelassen hatte, und seitdem hatte er sich an ein etwas freundlicheres Klima gewöhnt.

Trotz Boris’ effizienter Leitung musste Solomon fast eine Stunde warten, bevor Christa Avery schließlich in den Verhörraum gebracht wurde, begleitet von zwei ziemlich großen Wachen mit steinernen Gesichtern.

Christa trug einen orangefarbenen Overall und wirkte selbst für einen Vampir unnatürlich blass. Ein Teil davon könnte auf den Mangel an menschlichem Blut in ihrer Ernährung zurückzuführen sein, aber hauptsächlich schob Solomon es darauf, dass sie sich nicht wie vor ihrer Inhaftierung üblich das Gesicht dick mit Schminke eingeschmiert hatte. Trotzdem sah Christa so aus, als wäre sie gerade aus dem Spa gekommen, und lächelte ihn süßlich an, als die Wachen sie zwangen, sich auf den Metallstuhl zu setzen, und die Kette befestigten, die ihre Handschellen mit dem Tisch verbanden und ihr gerade genug Raum ließen, um halb aufrecht zu sitzen.

„Wir sind gleich vor der Tür, Sir“, sagte einer der Wärter, als sie den Raum verließen.

Solomon wartete, bis sich die Tür hinter ihnen schloss, bevor er dem Vampir seine Aufmerksamkeit schenkte.

„Du warst sehr unhöflich, Jorgens.“ Christa lächelte schelmisch. „Ich habe deinen Besuch schon vor vielen Monden erwartet.“

„Wo sind die Wölfe, die du vom Gelände wegbringen gelassen hast?“, fragte Solomon und weigerte sich, an ihrem falschen alltäglichen Geschwätz teilzunehmen.

Christa seufzte dramatisch und sah sofort gelangweilt aus. „Dieses alte Zeug? Wirklich? Du verschwendest deine Zeit, Kitty-Cat, das Thema wurde bereits durchgespielt. Ich weiß nichts. Kriegt das in eure dicken Schädel. Schreib’s auf ein Post-It und kleb es dir an den Kühlschrank. Nimm es und –“

„Shamus würde anderer Meinung sein, genauso wie Gregory.“

Christa verdrehte die Augen. „Shamus ist eine verlogene kleine Schlampe und Gregory? Was, Brass’ kleiner Laufbursche? Ich bitte dich. Kennst du das Wort Verschwörung?“ Christa schnaubte spöttisch. „Brass war nur einer von Mikas Lakaien. Und da ich nun einmal ich bin, habe ich wohl zu vielen auf die Zehen getreten, was mich zu einem einfachen und wehrlosen Ziel gemacht hat, um für diese Verlierer zum Sündenbock zu werden.“

„Seit deiner Inhaftierung hat sich viel geändert, Christa. Ich kann dir aber keinen Vorwurf machen, dass du nicht informiert bist“, sagte Solomon, als er einen Umschlag aus der Innentasche seiner schwarzen Bomberjacke holte. Daraus nahm er ein Foto und legte es auf den Tisch, damit sie es ansehen konnte.

Christas Teint wurde sogar noch heller, als sie das Bild von Brass und Liam studierte, beide in makellosen Anzügen, die unter einem wunderschönen Blumenbogen aus weißen Rosen standen und sich die Hände hielten. Ein Rabbi befand sich im Hintergrund.

„Du musst scherzen“, sagte Christa mit schlaffem Kiefer. „Der Heckenschützen-Bibliothekar hat eine verdammte Katze geheiratet?“

„In einem jahrhundertealten Schloss, direkt außerhalb von Aberdeen“, bestätigte Sol. „Wie gesagt, die Dinge haben sich geändert, und Brass Ingram hat sich nie mit Shamus verschworen, um deinen Hintern ins Gefängnis zu bringen. Ich weiß, dass du direkt für die vermissten Wandler verantwortlich bist, obwohl du deine Unschuld so oft beteuert hast, und du wirst mir sagen, wo sie sind.“

Christa grinste leicht, lehnte sich zurück, so weit sie konnte, und schlug die Beine übereinander. Sie versuchte auch, ihre Arme zu verschränken, wurde jedoch durch die Fesseln behindert und legte stattdessen einfach ihre Hände auf ihr Knie.

„Nur weil Brass mit einer deiner Miezen Hausmütterchen spielt, ist Shamus noch lange keine verschlagene Ratte mehr“, beharrte sie.

„Vertrau mir, wenn ich sage, dass Brass nichts ausgelassen hat, um zu bestätigen, dass Shamus die Wahrheit sagt.“ Solomon lächelte sie kalt an.

Christas trotziger Gesichtsausdruck stockte leicht, als die Worte einsanken und Solomon konnte ihr keinen Vorwurf machen. Shamus war körperlich ziemlich durcheinander gewesen, als Brass mit ihm fertig war.

„Selbst, wenn ich wissen sollte, wo diese Köter sind, bin ich schon seit Monaten hier. Wer sagt, dass sie noch da sind?“, erwiderte sie mit einem Achselzucken.

„Hör auf, Spielchen zu spielen, Christa.“

„Hör auf, den Schüchternen zu spielen, Solomon“, erwiderte Christa. „Warum sollte ich dir helfen, selbst wenn ich etwas von Wert wüsste?“

Sol sah davon ab, sie erbost anzustarren, weil sie das vorletzte Wort betont hatte.

„Was willst du?“, fragte Sol sie.

„Ich will natürlich hier raus“, grinste Christa.

„Versuch es nochmal.“ Sol verschränkte die Arme. „Deine Freilassung steht nicht zur Debatte.“

Sie hob das Kinn und sah aus, als würde sie einen Strom von Schimpfworten zurückhalten, bevor sie ein bitteres, kaltes Lächeln erzwang. „Man kann einem Mädchen keinen Vorwurf machen, es versucht zu haben, aber wenn das wirklich nicht zur Debatte steht, musst du mir eine süße Alternative präsentieren.“

„Was hast du im Sinn?“

„Fleisch“, sagte sie. „Ich möchte einen frischen Menschen, damit ich mich wöchentlich satt trinken kann. Die Welt ist voll von Vampirfanatikern, die es einfach lieben würden, wenn ich meine zarten Reißzähne in ihre Kehlen stoße, und du hast mein Wort, das ich nicht einen einzigen töten werde, solange das Blut in meine Richtung fließt. Gib mir das und ich sage dir, was ich weiß.“

„Ich gebe dir zweimal pro Woche einen Ausflug in den Garten und einen kleinen Fernseher mit einem Netflix-Abonnement für dein Domizil.“

„Fick dich, Jorgens“, zischte Christa, sprang quasi von ihrem Stuhl und schlug ihre Hände auf den Tisch.

Solomon zweifelte nicht daran, dass sie versucht hätte, ihm die Kehle herauszureißen, wenn die Ketten ihre Reichweite nicht eingeschränkt hätten.

„Deine kleinen Hunde können in der Hölle verrotten, mir ist es egal“, sagte Christa herablassend, als sie sich wieder hinsetzte, völlig gelassen, als hätte sie nicht erst Sekunden zuvor einen heftigen Ausbruch gehabt.

Solomon ließ sich jedoch nicht täuschen. Ihre Gesichtszüge mochten sich beruhigt haben und sie aussehen lassen, als wäre sie wieder in einen entspannten Zustand versetzt, aber Sol bemerkte das leichte Zittern ihrer geballten Fäuste.

„Tag für Tag, Woche für Woche, nichts als auf die Wände starren. Bis der Höhepunkt deiner Woche eine zehnminütige, kalte Dusche wird. Es wird langweilig, nicht wahr?“, reizte Sol sie. „Aber vielleicht magst du es ja so. Ich kann mir kein Urteil erlauben.“

Ohne Zögern stand Solomon auf, nahm Liam und Brass’ Foto vom Tisch und steckte es zurück in den Umschlag, bevor er sich umdrehte und an die Tür klopfte, um den Wachen zu signalisieren, dass sie ihn herauslassen sollten.

„Hey, wohin gehst du?“, schrie Christa, als sich die Tür öffnete und er den Flur entlang ging, weg vom Verhörraum. “Jorgens!“

Gerade als er die Tür öffnete, die den Flur hinunter in Richtung Sicherheitsstation führte, hörte er sie.

„Ich werde reden!“

* * * *

„Du hast dein Blut gehabt“, sagte Solomon zu ihr. „Jetzt sprich.“

„Igitt.“ Christa schauderte leicht. „Schweineblut ist nicht so gut, wie behauptet wird. Speck mag lecker sein, aber dieses Viech war ein geschmackloses kleines Schweinchen.“

Solomon verschränkte die Arme und funkelte sie an. Seine Geduld ließ immer schneller nach, als Christa trödelte.

„Man sollte meinen, dass deine Erziehung dich besser darauf vorbereitet hätte, Smalltalk zu führen“, tadelte Christa ihn. „Du musst deiner Mutter das Herz brechen.“

„Meine Mutter ist ein Miststück“, stellte Solomon einfach fest. „Ich bin sicher, ihr hättet euch bestens verstanden.“

Christa kicherte.

„Nun, das ist schon besser.“ Sie grinste. „Aber erinnere mich nochmal, was wolltest du wissen?“

Solomon knurrte.

„Schon gut. Krieg keinen Anfall. Das gehört sich nicht für einen kleinen Kätzchen-Prinzen.“

„Christa“, warnte Sol.

„Sie sind in den Bergen“, antwortete sie mit einem Achselzucken.

„Welcher Berg?“

„Oh richtig, ich schätze, es gibt mehr als nur einen.“

„Hör auf zu spielen, Christa. Sag mir, wo genau du deine Attentätertruppe versteckt hast, oder ich bin weg, und du wirst gar nichts mehr kriegen.“

Ein nicht zu deutender Ausdruck huschte über ihr Gesicht. „Ein Attentätertrupp? Glaubst du, dass wir das tun?“, fragte sie neugierig.

„Wir alle haben die Gerüchte gehört“, stieß Sol hervor und versuchte, sich nicht durch ihre Reaktion verwirren zu lassen.

Einer der wichtigsten Beweise, die Brass mitgebracht hatte, als er nach einem Zwischenstopp als Spion für das Rudel von dem Gelände geflohen war, war, dass Solomon ganz oben auf einer Abschussliste stand. Und es waren Maßnahmen getroffen worden, um die Zielscheibe auf seine Stirn zu malen.

Christa gackerte wie eine Hexe, und in ihren Augen bildeten sich echte Tränen, als sie so laut lachte.

„Oh, wir halten uns für etwas verdammt Besonderes, nicht wahr, Pussycat?“ Sie gluckste. „Glaubst du eigentlich, wir haben uns all die Mühe gemacht, nur für einen einzigen Bettvorleger wie dich?“

„Einige Leute wollen, dass ich weg bin, das ist nichts Neues.“

„Natürlich nicht, aber du denkst in viel zu kleinem Rahmen für eine Miezekatze von deiner Größe“, sagte sie, und ein Grinsen umspielte immer noch ihre Lippen. „Haben wir vergessen, woran der kleine Timmy gearbeitet hat? Mikas Nebenprojekt?“

Solomon war sich nicht sicher, ob sein Gesicht die Farbe wechselte oder nicht, aber Christa sah viel zu zufrieden mit sich aus.

Timmy hatte zusammen mit Shamus, der Undercover gewesen war, um seine Arbeit zu stehlen, in einem Labor gearbeitet. Er hatte geglaubt, er würde an einer nahezu harmlosen Blutkrankheit arbeiten, und nicht bemerkt, dass die Symptome, die sich auch auf ihn auswirkten, das Ergebnis latenter Wandlergene waren.

Hätte er es geschafft, die Anomalie in seinem Blut zu heilen, hätte das Wissen als Waffe gegen die Wandler dienen können. Mika war sogar so weit gegangen, Link, der einst Drogen für den Vampir und seine Anhänger hergestellt hatte, daran arbeiten zu lassen, ebenfalls eine Lösung zu finden, da Timmy anscheinend Probleme hatte, diese selbst zu entwickeln.

Dies war natürlich geschehen, bevor Link als Jaces Gefährte Teil von Solomons Rudel wurde. Glücklicherweise war seine Verbindung zu den Vampiren nur finanziell motiviert gewesen und er hatte keine Lust gehabt, eine Waffe zu erschaffen, die unzählige Leute töten würde.

---ENDE DER LESEPROBE---