Blondes Gift für schwarze Seelen: Die Agentin #25 - Wilfried A. Hary - E-Book

Blondes Gift für schwarze Seelen: Die Agentin #25 E-Book

Wilfried A. Hary

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Beschreibung

Die Agentin - Heiße Fälle im Kalten Krieg Band 25 von Wilfried A. Hary Der Umfang dieses Buchs entspricht 121 Taschenbuchseiten. Prof. Spencer hat einen chemischen Kampfstoff entwickelt, und daran ist nicht nur das Militär interessiert. Ein Syndikat hat durch Verrat davon erfahren und will den Kampfstoff in seine Gewalt bringen, doch Spencer gelingt es, seine Unterlagen zu vernichten, so dass er selbst entführt wird. Charles Newton schickt seine beste Agentin in den Einsatz, um den Professor zu befreien. Natalia Ustinov muss alle weiblichen Reize einsetzen, um die Hintermänner zu enttarnen, doch dann geht etwas schief.

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Wilfried A. Hary

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Inhaltsverzeichnis

Blondes Gift für schwarze Seelen

Copyright

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Blondes Gift für schwarze Seelen

Die Agentin – Heiße Fälle im Kalten Krieg

Band 25

von Wilfried A. Hary

Der Umfang dieses Buchs entspricht 121 Taschenbuchseiten.

Prof. Spencer hat einen chemischen Kampfstoff entwickelt, und daran ist nicht nur das Militär interessiert. Ein Syndikat hat durch Verrat davon erfahren und will den Kampfstoff in seine Gewalt bringen, doch Spencer gelingt es, seine Unterlagen zu vernichten, so dass er selbst entführt wird. Charles Newton schickt seine beste Agentin in den Einsatz, um den Professor zu befreien. Natalia Ustinov muss alle weiblichen Reize einsetzen, um die Hintermänner zu enttarnen, doch dann geht etwas schief.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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1

Der schwarze, flachkronige Hut war tief in die Stirn des Mannes gezogen und beschattete das markant geschnittene Gesicht. Bevor der Mann die Telefonzelle betrat, sicherte er unauffällig nach allen Seiten. Brodelnder Verkehr. Menschen hasteten an ihm vorbei. Niemand beachtete den Fremden im dunklen Anzug. Er zog die schwarzen Lederhandschuhe straff und trat in die Zelle.

Nachdem er eine Nummer gewählt hatte, ertönte das Rufzeichen aus dem Hörer. Jemand hob ab und meldete sich. Es war eine weibliche, rauchig klingende Stimme.

»Hat es geklappt?«, fragte der mittelalterliche Mann.

»Bist du es, Liebling?« Verhaltene Leidenschaft schwang mit.

Das Gesicht des finster erscheinenden Typs blieb unbewegt.

»Ja, ich bin es«, antwortete er kühl. »Nun, was ist?«

»Ich – ich habe ihn soweit. Bennister frisst mir aus der Hand. Ihr könnt den Coup starten.«

»Okay, ich werde mich persönlich um ihn kümmern. Du hast ihm doch noch keine Zugeständnisse gemacht?«

»Natürlich nicht. Darling, wann kommst du? Ich verzehre mich nach dir. Seit Wochen warst du nicht bei mir.« Die rauchige, erotisch klingende Stimme war eine einzige Verheißung.

»Später!«, sagte der Mann knapp, legte auf und verließ die Zelle.

»Darling, bist du noch da?«, rief sie gebannt. Als keine Antwort erfolgte, legte sie resignierend den Hörer auf die Gabel zurück.

Sie war splitternackt. Ihre herrlich geformten Brüste wippten kokett.

Kleidungsstücke lagen wahllos auf dem breiten französischen Bett verteilt. Die Blondine blieb davor stehen, die zierlichen, zu Fäusten geballten Hände in die Seiten gestemmt. Der volle, sinnliche Mund bebte. Die leuchtenden Blauaugen wirkten in diesem Augenblick wie kleine Gletscherseen.

»Na warte!«, zischte sie.

Mit einer wütenden Gebärde grapschte sie nach dem Hemd vor sich und schlüpfte hinein. Als sie auch nach dem hauchdünnen Slip greifen wollte, hielt sie inne. Unvermittelt barg sie ihr Gesicht in den Händen. Ihre Schultern zuckten in lautlosem Schluchzen. Es dauerte aber nur Sekunden, dann hatte sie sich wieder beruhigt. Mit den Fingern wischte sie sich die Tränen von den Wangen, drehte sich abrupt um und ging zum Wohnzimmer zurück. Das Hemd stand vorn offen und ließ die Schönheit dieses weiblichen Körpers erkennen.

Das rassige Girl, dessen seidig glänzendes Haar bis zur Schulter ging, ließ sich auf ein Polster fallen. Da saß es, das rechte Bein lang ausgestreckt, das linke Bein bis zur Brust angewinkelt. Mit der linken, geballten Hand stützte die Süße ihren Kopf. Ihren leuchtenden, verführerischen Augen konnte man nicht ansehen, was für schlimme Gedanken hinter der hübschen Stirn wogten. Sie fühlte sich ausgenutzt und hintergangen und sann auf Rache. Doch schien es im Moment keine Möglichkeit dafür zu geben. Sie konnte nicht mehr zurück. Die Dinge hatten bereits ihren Lauf genommen.

2

Noch während das zornige Rassegirl grübelnd in seinem Wohnzimmer saß, betrat der dunkel gekleidete, mittelalterliche Mann ein kleines, recht lieblos eingerichtetes Apartment. Aufmerksam schaute er sich um. Während seiner Abwesenheit hatte sich nichts verändert.

Unbewusst rückte der Mann seinen dunklen Schlips zurecht und ging zum Telefon. Er hätte die Frau auch von hier aus anrufen können, hatte es aber aus Sicherheitsgründen vermieden. Sie war mit einem einflussreichen Mann aus der Politik verheiratet. Es bestand die Möglichkeit, dass ihr Telefon überwacht wurde. Um jegliche Gefahr für sich selbst auszuschalten, hatte der dunkel Gekleidete auch dafür gesorgt, dass die blonde Katze nie seinen richtigen Namen erfuhr.

Er wählte eine Nummer. Einer seiner Leute meldete sich.

»Bennister ist reif. Haltet euch bereit!«

Sein Gesprächspartner kicherte.

»Das Pentagon wird noch einmal seinen Entschluss bereuen, ein geheimes Labor in einem gewöhnlichen städtischen Krankenhaus untergebracht zu haben.«

»Unterschätze die Leute nicht«, entgegnete der Boss kalt. »Hätten wir keine so hervorragende Informationsquelle, wäre der Trick tatsächlich gelungen. Wer vermutet schon ein so dickes Ei weitab von jeglichem Militärstützpunkt? – Nach Erledigung der Sache werdet ihr euch um das Girl kümmern!«, befahl er ohne Übergang. »Es beginnt mir Sorgen zu machen.«

»Mit Vergnügen, Boss«, sagte der Gesprächspartner feixend.

Der dunkel Gekleidete legte auf. Er war sehr zufrieden.

3

In dem Gewirr gläserner Röhrchen zirkulierte mehrfarbiger Nebel. Professor Spencer schwitzte. Seine Hand zitterte, als er den Bunsenbrenner, mit dem das System aufgeheizt wurde, abdrehte. Ein letztes Mal las der Wissenschaftler die Messskalen ab. Die Zusammensetzung der flüchtigen Substanz stimmte. Das große Experiment näherte sich seinem Höhepunkt.

Professor Spencer löste einen Glaspfropfen am höchsten Punkt des gläsernen Röhrchensystems. Der Schweiß brach ihm stärker aus. Vorsichtig schüttete er von dem Wirkstoff, den er D 3 nannte, in die kleine Öffnung. Rasch stöpselte er wieder den Pfropfen auf. Einen Moment lang geschah nichts, dann entstand eine Kettenreaktion. Langsam erst, aber kontinuierlich beschleunigend, färbte sich der eigenartige Nebel weiß. Der Vorgang wurde erst an dem bauchigen Reagenzgläschen gestoppt, in dem eine transparente Flüssigkeit brodelte.

Spencers Herz stand für einige Augenblicke still. Er spürte förmlich, wie durch die vom Bunsenbrenner erzeugte Hitze die flüchtige Substanz expandieren ließ. Das Unvermeidliche geschah. Der Glaspfropfen löste sich, fiel auf den Labortisch. Der weißliche Nebel schoss ins Freie, färbte sich nach der Berührung mit Luft pechschwarz, verließ die Versuchsanordnung, über dem Labortisch eine dichte Wolke bildend. Wie ein Miniaturgewitter wirkte sie, nur ein Fuß im Durchmesser. Die Oberfläche war in ständig wallender Bewegung.

»Es ist geschafft!«, murmelte Professor Spencer bewegt.

»Alle Achtung«, sagte jemand hinter ihm.

Spencer wirbelte herum. Seine Augen hatten sich erschrocken geweitet. Aber dann erkannte er den Mann, der neben der geöffneten Labortür stand.

»Ken, ich habe deutlich gesagt, dass ich bei Experimenten allein zu sein wünsche.«

Dr. Kenneth Bennister war sein Assistent. Er ging nicht auf Spencers Worte ein. Fasziniert betrachtete er die chemische Wolke und trat näher. Das seltsame wallende Gebilde wurde langsam, von einem kaum merklichen Luftzug getragen, in Richtung offener Tür gesogen.

»Wie sind Sie eigentlich hereingekommen?«, fragte Spencer misstrauisch. »Ich hatte doch hinter mir abgeschlossen.«

»Wir waren ihm dabei etwas behilflich«, sagte der Fremde, der grinsend hinter Bennister eintrat. Er ließ Spencer in die runde schwarze Öffnung eines großkalibrigen Revolvers blicken. Der Professor erstarrte wie zur Salzsäule und hatte das Gefühl, von einer eiskalten Hand gewürgt zu werden. In seinem Kopf entstand Chaos. Was ging hier vor?

Langsam hob er die Hände.

»So ist es brav!« Der Fremde grinste und betrat das Labor. Hinter ihm schob sich ein halbes Dutzend vierschrötiger Kerle in den Raum, verschlossene Mienen zur Schau tragend. Auch sie waren bewaffnet. Sie verteilten sich im Labor.

Der Professor sah sich in die Enge getrieben.

»Was – was haben Sie vor?«, stammelte er.

Der Sprecher der Männer kam auf ihn zu. Spencer wich zurück, bis er gegen den Labortisch stieß, Bennister trat neben ihn und betrachtete die eigenartige Wolke von allen Seiten.

»Wir wollen Sie!«, sagte der Gangster rau und blieb vor dem Professor stehen.

Spencers Gedanken bewegten sich im Kreis.

»Das Labor wird bewacht.«

Der Gangster lachte scheppernd.

»Es war eine gute Idee, im Keller des St. Elisabeth Hospitals ein militärisches Geheimprojekt vorzubereiten. Ohne Bennister hier wären wir wohl nie herangekommen. Er hat dafür gesorgt, dass alles glatt über die Bühne läuft. Wir wussten von ihm, dass die meisten Patienten in diesem Hospital in Wirklichkeit kerngesund sind und zur Wachmannschaft gehören.«

Spencer sah seinen Assistenten verächtlich an.

»Sie sind ein Schweinehund«, zischelte er. In seinen Augen wetterleuchtete es. »Man hat mich ausgelacht, als ich von meinem Misstrauen Ihnen gegenüber sprach, aber ich konnte mich auf meine innere Stimme stets verlassen und habe das Wichtigste vor Ihnen geheimgehalten. Sie werden keine Freude daran haben, dass Sie mich um die Früchte meiner Arbeit bringen.«

Bevor irgend jemand reagieren konnte, stürzte sich Professor Spencer mit einem heiseren Laut auf seinen Assistenten und streckte ihn mit drei gezielten Fausthieben zu Boden.

Die Gangster sprangen von allen Seiten auf ihn zu. Ihr Sprecher hatte den Professor zuerst erreicht, riss ihn von Bennister weg.

Indessen hatte sich die chemisch erzeugte Dunstwolke vom Tisch entfernt. Der Gangster geriet mit dem Kopf direkt hinein.

Die Männer starrten, als sie sahen, was danach geschah. Ihr Boss ruderte verzweifelt mit den Armen. Offenbar waren die einzelnen Partikelchen in der Wolke elektrisch geladen und hielten deshalb so fest zusammen. Mit einem erstickten Schrei taumelte der Gangster zur Tür.

Der Professor nutzte die vorübergehende Verwirrung aus und brachte den großkalibrigen Revolver an sich, den der Gangster fallen gelassen hatte.

Der Mann brach an der Tür zusammen, rang verzweifelt nach Atem, doch nur die Wolke füllte seine Lungen. Sie ließ nicht mehr von ihm ab, sosehr er sich auch bemühte, von ihr loszukommen. Seine Leute wagten nicht, ihm zu helfen. Sie zeigten unverhohlene Angst. Wenig später war ihr Boss erstickt. Verkrampft lag er da. Die Wolke begann sich allmählich aufzulösen, als würde sie von dem Leichnam absorbiert.

Die Eindringlinge erinnerten sich wieder an den Grund ihres Hierseins. Sie wirbelten herum. Der Professor stand an seinem Schreibtisch in der Ecke des großen Labors. Er lachte triumphierend. Die geheimen Unterlagen, die er auf der Tischplatte ausgebreitet hatte, standen in hellen Flammen.

Die Gangster wollten sich auf den Professor werfen, doch der trieb sie mit dem erbeuteten Revolver zurück.

»Ihr habt gesehen, wie das neue Kampfgas wirkt. Es hinterlässt keinerlei Spuren«, sagte er kichernd.

Der Revolver in seiner Faust entlud sich krachend. Die Kugel galt nicht einem der Männer, sondern zerstörte das kompliziert erscheinende Röhrchengewirr auf dem Labortisch. Die Gangster hoben ihre Waffen, doch wagten sie nicht, auf den Wissenschaftler zu schießen. Jetzt, da die Papiere allesamt vernichtet waren, hatte er an Wert gewonnen. Ihm durfte nichts geschehen, denn Bennisters Wissen war zu unzureichend, um die hier geleistete Arbeit exakt nachvollziehen zu können.

Methodisch schoss Spencer die ganze Einrichtung in Trümmer. Erst als der Revolver nur noch ein höhnisches Klicken von sich gab, wagten sich die Gangster an ihn heran und überwältigten ihn im Handumdrehen.

4

Natalia Ustinov, in deren Adern deutsches, französisches und russisches Blut floss, lag im Liegestuhl auf der Dachterrasse ihres mondän eingerichteten Penthouse. Hier oben spürte sie kaum etwas von der Hektik in New Yorks Straßenschluchten tief unter sich. Die Sonne stand hoch am Mittagshimmel. Natalia war mit einem knappen knallgelben Bikini bekleidet, der einen aufregenden Kontrast zu ihrem gebräunten Körper bildete. Die Augen fest geschlossen döste sie in der Sonne.

Ihr Bewusstsein befand sich an der Schwelle zum Schlaf, weshalb sie nicht den Mann gewahrte, der mit den Händen die im sanften Wind wehenden Gardinen an der offenen Terrassentür teilte und sie beobachtete. Lautlos glitt er heran. Im Innern der Wohnung hatte er sich seiner Schuhe entledigt. Seine nackten Füße berührten den Steinboden wie die weichen Pfoten einer Raubkatze. Hinter Natalia Ustinov, am Kopfende des Liegestuhls, blieb er stehen.

In diesem Augenblick erwachte Natalia. Ihre Kohleaugen fixierten den Mann.

Tracy Bouhl war ein hoch aufgeschossener, schlanker Typ mit schon ergrauten Schläfen und einem fast jungenhaften Gesicht. Er lachte, bückte sich und küsste Natalia auf den Mund.

»Na, hat sich mein kleines Mädchen erschreckt?«, flüsterte er zärtlich. Ihre Lippen fanden sich zu einem weiteren Kuss.

»Sag mal, wie bist du eigentlich in meine Wohnung gekommen?«, erkundigte sich das Rassegirl mit dem blauschwarzen Haar und richtete sich auf.

»Wird nicht verraten.« Er lächelte, lehnte sich vor und fügte in gespielt vertraulichem Tonfall hinzu: »Militärisches Geheimnis!«

»Ich frage mich, ob du in Wirklichkeit ein gerissener und erfolgreicher Einbrecher bist und nicht ein Staatssekretär im Verteidigungsministerium«, unkte Natalia und taxierte den Mann.

Er war wichtig. Wie wichtig, bewies die Tatsache, dass Natalia von Charles Newton den Auftrag erhalten hatte, sich in sein Vertrauen einzuschleichen und ihn auszuhorchen. Der Geheimdienst hatte den noch vagen Verdacht, dass Tracy Bouhl »nicht ganz sauber war«.

Der Dicke, wie Nat Charles Newton liebevoll nannte, glich in seiner Erscheinung dem Schauspieler Charles Laughton, der auch einige Körperpfunde mit sich zu schleppen hatte. Sein Tarnberuf war Rechtsberater der Großindustrie und Highsociety. In Wirklichkeit galt er als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in den USA. Längere Zeit hatte er als Patriot ehrenamtlich für den CIA gearbeitet. Seine Aufgabe war gewesen, nach gängiger CIA-Manier Vertrauensleute in Firmen, gesellschaftlichen Gruppen und politischen Vereinigungen anzuwerben, die durch Unterwanderung durch obskure Elemente gefährdet waren. Verärgert durch das Aneinandervorbeiarbeiten der großen Organisationen FBI, CIA, Pentagon und Justizministerium hatten politische Freunde im Senat in einem Geheimausschuss für Charles Newton die Schaffung eines Superjobs durchgesetzt. Er sollte in speziellen Fällen die Aktionen von FBI, CIA, Justizministerium und Pentagon koordinieren.

Natalia Ustinov arbeitete schon seit Langem für ihn als »freie Mitarbeiterin«.

Galant verbeugte sich Bouhl.

»Suchen Sie es sich aus, Madam.«

Es war klar, dass das seine Reaktion auf Natalias Bemerkung war, doch klang es in den Ohren des sündhaft schönen Mädchens recht zweideutig, wenn es die Worte Bouhls mit seinen gerade erst angestellten Überlegungen in Verbindung brachte.

Tracy Bouhl setzte sich neben Natalia auf den Liegestuhl und schaute fasziniert auf ihre schwellenden Brüste, die den BH zu sprengen drohten. Er griff danach und streichelte sie.

»Du hast eine wunderbare seidige Haut«, schwärmte er. »Warum hast du dich eigentlich nicht eingeölt? Die Sonne brennt ganz schön.«

»Sie tut mir nichts. Sie küsst mich nur«, hauchte Natalia und lehnte sich zurück.

»So wie ich«, murmelte Tracy Bouhl erregt. Er hatte sich ausgezogen, bevor er auf die Terrasse getreten war, und trug nur noch einen Slip. Seine Rechte streichelte die glatten Schenkel der betörenden Evastochter. Langsam glitt sie höher, über den Bauch des Mädchens bis zum Bikinioberteil. Vorsichtig lupfte Tracy das rechte BH-Körbchen. Natalia verhinderte es nicht. Ihr Atem beschleunigte sich leicht.

Tracy Bouhl betrachtete die große Brustwarze, die zum Vorschein kam, und küsste sie. Natalias Hände legten sich um seinen Nacken und kraulten ihn. Als er seinen Kopf heben wollte, hielt sie ihn fest. Unaufhörlich ließ Tracy seine Zunge kreisen. Dann wollte er sich auf Natalia werfen. Sie entzog sich ihm lachend und sprang auf.

Bouhl blieb sitzen und beobachtete sie mit hämmerndem Herzen. Natalia Ustinov hatte verführerische Proportionen, die sie geschickt als Waffen einzusetzen vermochte. Ein Vorteil, der nicht zu unterschätzen war und ihrer Tätigkeit zugute kam.

Eine Zeitlang hatte sie mit zwei Partnern zusammengearbeitet: mit Ole Eriksson, den sie den »Großen« nannte, und Jerry Armstrong, dem »Kleinen«. Die beiden Starmusiker waren Freunde geworden, seit sie sich bei der Army in Europa kennengelernt hatten. In München wurden sie zufällig Zeugen des Versuchs von Agenten, einen Exilpolitiker zu entführen. Als sie die Agenten ausgeknockt hatten und ahnungslos bei der Polizei abliefern wollten, entpuppten sich diese als ausgesprochene Topagenten der Gegenseite. Dadurch war man auf Ole Eriksson und Jerry Armstrong aufmerksam geworden und schickte sie zum ersten Mal zum Einsatz, als Natalia, mit der sie flüchtig bekannt gewesen waren, in einen Geheimdienstfall verwickelt wurde, als Agentin eines ausländischen Geheimdienstes angeworben und deshalb erpresst werden sollte.

Das war der Auftakt für die künftige Zusammenarbeit der drei gewesen. Irgendwann war Charles Newton, der Dicke, auf die Idee gekommen, Natalia zur Tarnung zu einem begehrten Luxuscallgirl zu machen. Er war der Meinung gewesen, damit eine gute Plattform für einen möglichst effektiven Einsatz dieses verlockenden Mädchens zu bereiten. Natalias Erfolge hatten ihm recht gegeben.

Tracy Bouhl vergaß seine Umwelt. Er hatte einzig Augen für Natalia, die ihn völlig faszinierte. Sie warf ihren Kopf in den Nacken, schüttelte ihn, dass ihr schulterlanges Haar flog. In ihren Kohleaugen blitzte es, als sie das Muskelspiel des Mannes bewunderte, der einiges zu bieten hatte.

»Na, wer stiert sich denn da die Augen aus?«, neckte sie. Erregung schwang in ihrer Stimme mit.

Sie stellte sich mit gespreizten Beinen hin, bog ihren Oberkörper ein wenig zurück. Ihre Hände ruhten auf ihren Hüften.