Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Frankenwald Fichtelgebirge - Benedikt Grimmler - E-Book

Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Frankenwald Fichtelgebirge E-Book

Benedikt Grimmler

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Beschreibung

40 ausgewählte und aussichtsreiche Touren für jeden Anspruch. 5 x 5-Top-Touren führen Sie zu den stillsten Wegen, tollsten Aussichten und leckersten Hütten. GPS-Tracks zu allen Touren zum Download erleichtern die Planung und die Orientierung auf der Tour. Mit vielen Tipps für Pfade abseits des Trubels, gemütlichen Einkehr- und erfrischende Bademöglichkeiten. Ganz klassische Gebiete zum Wandern sind die beiden Mittelgebirge und Naturparks Frankenwald und Fichtelgebirge. Ihre Wege führen durch urige Täler, idyllische Dörfer, dichte Wälder und Hochebenen mit toller Fernsicht. Dieser Wanderführer versammelt 40 abwechslungsreiche Touren von der Fränkischen Alb über das Obermaintal und das Coburger Land bis zum Fichtelgebirge, mal anspruchsvoll, mal familientauglich und immer sorgfältig beschrieben.

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Zeit zum Wandern

FRANKENWALD FICHTELGEBIRGE

40 abwechslungsreiche Wanderungen – großartige Fernsichten – reiche Natur- und Kulturlandschaften – Ausflugsziele in der Region – GPS-Tracks zum Download

BENEDIKT GRIMMLER

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

Inhalt

Wanderlandschaft Ostoberfranken

Ostoberfranken in Zahlen

Tipps und Infos für unterwegs

1Rund um den Ochsenkopf

10 km· 2:45 Std.

2Vom Fichtelsee nach Nagel

8 km · 1:45 Std.

3Von Kirchenlamitz nach Marktleuthen

18 km· 3:55 Std.

4An der Schiefen Ebene

9 km · 2:45 Std.

5Bergbau um Kupferberg

12,5 km· 2:45 Std.

6Durch das Ölschnitzal

10,5 km· 2:45 Std.

7Um Wunsiedel herum zur Luisenburg

9,5 km · 1:50 Std.

Top 5 Burgen-Touren

8Von Selbitz nach Helmbrechts

14,5 km· 3:10 Std.

9Eine Stadtwanderung in und um Hof

7 km · 1:45 Std.

10Von Hohenberg an der Eger nach Libá

10 km· 1:50 Std.

11Von Martinlamitz nach Rehau

10/7 km · 2:30/1:45 Std.

12Durch die Frankenpfalz

12 km· 3:00 Std.

13Im oberpfälzischen Fichtelgebirge

14 km· 3:35 Std.

14Von Marktredwitz nach Waldershof

7 km · 1:30 Std.

Top 5 Kloster-Touren

15Durch das Steinachtal

12,5 km· 2:50 Std.

16Eine Rundwanderung durch das Schorgasttal

30 km· 6:45 Std.

17Wallfahrerweg von Stadtsteinach nach Marienweiher

11,5 km· 2:50 Std.

18Mit der Weißen Frau unterwegs

14,5 km· 3:05 Std.

19Im Steinkohlenrevier Stockheim

2,5 km · 0:45 Std.

20Auf dem Rennsteig

20 km· 4:10 Std.

21Eine Schleife um Probstzella

7 km · 1:35 Std.

Top 5 Gipfel-Touren

22Das Höllental bei Lichtenberg

4,5 km · 0:55 Std.

23Auf dem Flößerweg

9,5 km · 1:55 Std.

24Von Kronach nach Glosberg

6 km · 1:10 Std.

25Auf dem Burgenweg

14 km· 3:05 Std.

26An der Fränkischen Linie

20 km· 4:00 Std.

27Auf der Alten Heeresstraße

12 km· 2:35 Std.

28Auf und um den Döbraberg

5,5 km · 1:15 Std.

Top 5 Technik-Touren

29Zwischen den Flüssen: von Küps nach Mainroth

10,5 km· 2:20 Std.

30Von Burgkunstadt nach Mainleus

11 km· 2:15 Std.

31Von Mainroth nach Burgkunstadt

9,5 km · 2:20 Std.

32Über Vierzehnheiligen nach Klosterlangheim

13,5 km· 3:10 Std.

33Von Staffelstein zum Kloster Banz

12 km· 2:45 Std.

34Eine kleine Staffelberg-Runde

8,5 km · 2:20 Std.

35Von Ebersdorf bei Coburg nach Sonnefeld

11 km· 2:20 Std.

Top 5 Familien-Touren

36Von Bad Rodach auf den Georgenberg

6 km · 1:15 Std.

37Von Neustadt bei Coburg auf den Muppberg

6 km · 1:35 Std.

38Rosenau und Rödental

7 km · 1:40 Std.

39Von Wiesenfeld nach Neuses

6,5 km · 1:30 Std.

40Von Seßlach nach Tambach

7 km · 1:20 Std.

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Register

Impressum

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Bamberg

Coburg

Bad Staffelstein

Bayreuth

Lichtenfels

Mödlareuth

Goldkronach

Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach an der Saale

Floßfahren auf der Rodach

Leben auf dem Land

Gipfelkreuz auf dem heiligen Berg der Franken, dem Staffelberg (Tour 34)

In den Mainauen (Tour 30)

Im oberpfälzischen Grenzgebiet bei Ebnath (Tour 13)

Im Höllental (Tour 22)

Eingebettet in eine typische Frankenwaldlandschaft: die Schmölz bei Kupferberg (Tour 5)

Wanderlandschaft Ostoberfranken

Frankenwald und Fichtelgebirge sowie das ihnen vorgelagerte Obermaintal mit dem Coburger Land sind eine typische Mittelgebirgslandschaft im Höhenbereich zwischen 300 und 1100 Metern. Landschaftlich langweilig oder flach wird es hier nie. Die dünne Besiedelung mit vielen Dörfern, kleineren Städten, Einzelhöfen (Einzeln) und Weilern, verteilt in abwechslungsreichen Landschaften mit felsigen Gebirgen, hoch gelegenen Ebenen, breiten Flusstälern und urigen Waldgebieten sorgt für ein ideales Wandergebiet fern massenhafter Touristenströme. Natur und Kultur bieten zahlreiche Entdeckungsmöglichkeiten für Groß und Klein, Alt und Jung, den einsamen Wanderer oder die Ausflugsgruppe.

Regionen

Unser Wandergebiet unterteilt sich grob in die vier schon im Titel angegebenen Regionen. Am einfachsten sind Frankenwald und Fichtelgebirge zu charakterisieren, da es sich hierbei um feststehende geologisch-geografische Bezeichnungen handelt. Der etwas kleinere und niedrigere Frankenwald umfasst den Landkreis Kronach und die nordöstlichen Gebiete der Landkreise Hof und Kulmbach sowie grenzüberschreitend Randgebiete im südlichen Thüringen. Das Fichtelgebirge erstreckt sich vom östlichen Landkreis Bayreuth in den südlichen Landkreis Hof, den gesamten Landkreis Wunsiedel und den Nordzipfel des oberpfälzischen Landkreises Tirschenreuth. Ein kleines Gebiet in Tschechien zählt ebenfalls dazu – Smrčiny heißt der dortige Naturpark. Das Coburger Land definiert sich als einstiges Herzogtum eher über seine Historie; neben dem früheren Landkreis Coburg zählt seit 1972 der Itzgrund im Westen hinzu. Der Obermain reicht je nach Auslegung von Bayreuth bis Bamberg, wir grenzen ihn auf das Maintal von Kulmbach bis zur Landkreisgrenze von Lichtenfels bei Ebensfeld ein.

Ort mit buchstäblich langer Vorgeschichte: auf dem Plateau des Staffelbergs (Tour 34)

Über Rothenkirchen wacht der Galgenberg (Tour 27).

Historische Geografie

Ostoberfranken entspricht nicht unbedingt der Vorstellung des fränkischen »Fleckerlteppichs«. Zwar existierten neben den drei großen Herrschaften Bamberg, Kulmbach-Bayreuth und Coburg einige kleinere Reichsritterschaften, doch standen diese oft in Abhängigkeit von »den großen Drei«. Die jahrhundertelangen Grenzen wirken heute noch nach – sehr deutlich in Dialektvarianten und vor allem den Konfessionen, selbst in unseren Titelregionen sind die einstigen Territorien noch präsent.

Das Torfmoor am Fichtelsee (Tour 2)

Am klarsten erkennbar ist dies, wie erwähnt, beim Coburger Land, einst Herrschaftsgebiet der sächsischen Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha. Die in Thüringen oft zersplitterten Besitzungen des Hauses blieben hier in Franken kompakt und überstanden die Mediatisierung. Erst 1918 mussten die in Europa durch Heiraten weitläufig verwandten Herzöge – Beziehungen zu zahlreichen Königs- und Fürstenhäusern bestehen bis heute – abtreten. 1920 trat Coburg durch Volksabstimmung zum Freistaat Bayern über.

Der einstige Nordwald, heute Frankenwald, war im Hochmittelalter größtenteils im Besitz der Zisterzienserabtei Langheim bei Lichtenfels, doch musste sie diesen peu à peu aufgrund von Verschuldung an das 1007 gegründete Fürstbistum Bamberg abtreten. Das bischöfliche Hochstift weitete seinen Besitz deutlich Richtung Osten aus. Der Obermain und der Frankenwald um Kronach und Stadtsteinach blieben bis 1806 bambergisches Territorium, geprägt vom Katholizismus.

Heftigster Gegenspieler der Bamberger Bischöfe waren die hohenzollerischen Burggrafen von Nürnberg, später Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth bzw. Ansbach mit Sitz auf der Plassenburg, ab dem 17. Jahrhundert in Bayreuth. Ihnen unterstanden das Vogtland um Hof sowie fast das gesamte Fichtelgebirge und natürlich das Gebiet um Kulmbach. 1791 fiel die Markgrafschaft durch Verkauf kurz an die preußische Verwandtschaft, nach den napoleonischen Kriegen kam sie, wie auch das Hochstift Bamberg, an das neue Königreich Bayern.

Der Wald

Der Regierungsbezirk Oberfranken weist Waldgebiete auf, die insgesamt 40 Prozent der Gesamtfläche ausmachen – die hohe Zahl geht besonders auf Frankenwald und Fichtelgebirge im Osten Frankens zurück, wo der Waldanteil noch deutlich höher ist. Im Landkreis Kronach beträgt er 60 Prozent. Noch im Mittelalter ein großer Buchenwald, dominiert heute die Fichte mit fast drei Vierteln des Bestandes – eine Folge der aufstrebenden Holzindustrien des 19. Jahrhunderts und des starken Verbrauchs durch Holzkohleherstellung und in Glashütten. Obwohl das schnell wachsende Tannengehölz noch immer den Löwenanteil stellt, gehört dem Mischwald die Zukunft – Fichten vertragen den Klimawandel nur schlecht. Somit feiert ein alter Bekannter sein Comeback: Schon bis zu 12 Prozent der Bäume im Frankenwald sind heute wieder Buchen.

Natur und Landschaft pur

Angesichts der überdurchschnittlich hohen Bewaldung und der dünnen Besiedelungsdichte verwundert es kaum, dass das Bayerische Landesamt für Umwelt auf seiner jeweiligen Grünen Liste für unsere Region insgesamt 49 Landschaftsschutzgebiete (LSG) mit einer Größe vom »Coburger Gericht« (0,84 ha) bis zum Fichtelgebirge (62 728,01 ha) und sogar 64 Naturschutzgebiete (NSG) vom Theisauer Maintalwasser (175 ha) bis zum Ködeltal (275,48 ha) zwischen Tschirn und Nordhalben ausgewiesen hat. Die hohe Anzahl und ihre Kleinteiligkeit repräsentieren die Diversität an Flora und Fauna und die Vielfalt der geografischen Landschaften auf engem Raum.

Der Asenturm auf dem Ochsenkopf (Tour 1)

Klima und Wetter

Die geografischen Verhältnisse bedingen auch zwei unterschiedliche Klimazonen. Am Obermain und im Coburger Land haben wir gemäßigte Verhältnisse, während Frankenwald und Fichtelgebirge besonders im Oberland ein eher herbes Klima aufweisen. Dieses manifestiert sich zwar nicht unbedingt in überdurchschnittlich viel Niederschlägen, jedoch in einer langen Winterperiode, die zwar längst nicht mehr so schneesicher ist wie noch vor Jahrzehnten, aber doch für niedrige Temperaturen sorgt. Die Gegend um Hof ist nicht umsonst sprichwörtlich bekannt als »Fränkisch-Sibirien«. Im Sommer dagegen sind auch in den Höhenlagen Temperaturen über die 30 °C keine Seltenheit mehr.

Blick vom Georgenberg nach Heldburg in Thüringen (Tour 36)

Einst weitverbreitet im Frankenwald: Mühlen (hier die Schneidmühle in Stadtsteinach, Tour 15)

Genusslandschaft Oberfranken

Auf dem kulinarischen Sektor ist der berühmteste Exportartikel Oberfrankens ohne Zweifel das Bier – schließlich befinden wir uns hier in der laut Guinnessbuch am dichtesten mit Brauereien besiedelten Region der Welt. Dementsprechend groß ist der Variantenreichtum der Biersorten (siehe das folgende Kapitel »Ostoberfranken in Zahlen«). Nicht minder dicht ist das ebenfalls rekordverdächtige Netz an Bäckereien und Metzgereien. Wer also vergessen hat, seine Brotzeit einzupacken, kann im nächsten Dorf auf Abhilfe hoffen. Hohe Bekanntheit genießt auch die Bratwurst, wobei Bratwurst nicht gleich Bratwurst ist: Nicht nur geschmacklich unterscheidet sich die Hofer Version von der Kulmbacher oder Coburger, dazu kommt im Grenzgebiet bereits die Thüringer Wurstverwandtschaft ins Brötchen. Fränkischer Klassiker auf dem Mittagstisch ist natürlich der Kartoffelkloß, der den Braten erst richtig schmackhaft macht. Ansonsten gibt es allerlei regionale Gerichte, die schon wenige Kilometer weiter unbekannt sind; auch hier macht sich die Vielfalt an Bäckereien, Metzgereien und Gastwirtschaften bemerkbar.

Ostoberfrankenin Zahlen

Mysteriöse Ruine: die Heilingskirche bei Wirsberg (Tour 5)

4121 Kilometer an großen und kleinen Wanderwegen hat allein der Frankenwaldverein ausgewiesen, beschildert und kartografiert. Das Fichtelgebirge übertrifft diese Zahl sogar noch um gut 200 Kilometer.

44 660 Einwohner zählt Hof und ist damit die größte Stadt unserer Wanderregion, gefolgt von Coburg mit 41 257 Einwohnern. Der kleinste Ort mit Stadtrecht und 1033 Einwohnern – und damit eine der kleinsten Städte Bayerns – ist Kupferberg.

574 757 Menschen lebten 2015 in der Kernregion unseres Wandergebietes Ostoberfranken, den Landkreisen Coburg, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels, Wunsiedel, den beiden kreisfreien Städten Coburg und Hof und den nördlichen Gemeinden des Landkreises Bayreuth – etwas mehr als die Gesamtbevölkerung des Regierungsbezirks (1 067 408).

1051 Meter weist der Schneeberg, der höchste Gipfel des Fichtelgebirges, auf. Mit 794,6 Metern setzt sich der Döbraberg ganz knapp vor seinem thüringischen Kollegen, dem Wetzstein bei Lehesten, mit 792,7 Metern als höchstem Berg des Frankenwaldes durch.

71,8 Kilometer fließt der Rote Main vom Lindenhardter Forst nahe Bayreuth bis zum Mainzusammenfluss bei Schloss Steinenhausen, wo er auf den Weißen Main trifft, der von seiner Quelle am Ochsenkopf 51,7 Kilometer zurückgelegt hat. Nun vereint, bringen sie es auf 527 Kilometer bis zur Einmündung in den Rhein.

46 aktive Brauereien existieren in Ostoberfranken, vom kleinen privaten Brauereigasthof bis hin zum großen Konzern. Unser Wandergebiet stellt damit zwar nur in etwa ein Viertel aller Brauereien in Oberfranken, der Region mit der höchsten Brauereidichte der Welt, doch mit Kulmbach immerhin die traditionsreiche »heimliche Hauptstadt des Bieres«.

Tipps und Infos für unterwegs

Das sollte jeder mit auf die Wanderung nehmen

Wanderschuhe

Wanderkarte

Rucksack

Erste-Hilfe-Set

Warme Kleidung

Regenschutz

Wasserflasche

Proviant

Sonnenschutz

Insektenschutz(Zecken!)

Geld

Uhr

Das sollte mindestens einmal in der Wandergruppe vorhanden sein

Schreibzeug

Handy

Wechselkleidung

Kleines Reparaturset(mit Schere, Schnüren etc.)

Taschenmesser

Nur für besondere Touren

Wander- oder Trekkingstöcke

Ausweis (für Touren in Tschechien)

Wörterbuch und evtl. tschechische Kronen

Kulturbeutel

Ausrüstung

Auch wenn sie dort meist sanft und gut befestigt sind, gilt selbst für das etwas flachere Maintal und die Coburger Region, dass Wege ohne Anstiege Seltenheitswert haben. Erst recht ist mit viel Auf und Ab in den Höhenlagen des Frankenwaldes und Fichtelgebirges zu rechnen – das dementsprechende Schuhwerk ist folglich Pflicht. Die Mittelfranken sagen: »Gehst Du nach Oberfranken, vergiss die Jacke nicht!« Für das raue Klima von Herbst bis Frühjahr sollte man mit angemessener warmer Kleidung vorbereitet sein, insbesondere in den dichten Wäldern fällt die Temperatur schnell ab.

Wege und Wegweiser

Die Wandervereine der verschiedenen Landschaften der Region haben im Allgemeinen für eine recht gute Markierung der Wege gesorgt, besonders am Obermain, im südlichen Frankenwald und der Frankenpfalz kann man sich darauf verlassen. Dies gilt auch für die Beschaffenheit der Wege. Da es mancherorts recht einsam zugeht, sollte man sich an die Beschreibungen und die gekennzeichneten Wege halten – was sich aber, gerade in den Naturschutzgebieten, von selbst versteht.

Wanderkarten

Die Karten des regionalen Fritsch Landkartenverlages, in vielen Buchhandlungen und Zeitschriftenläden zu finden, sind sehr detailreich und von den Wandervereinen mitgestaltet – man sollte aber auf die möglichst neueste Auflage achten. Die jeweils eine unserer Regionen abdeckenden Exemplare des Maßstabes 1:50 000 sind ausreichend, zudem existieren flächendeckend kleinere Ausgaben im Maßstab 1:35 000.

Ausgewählte Adressen

Frankenwald: Frankenwald Tourismus Service Center, Adolf-Kolping-Str. 1, 96317 Kronach, Tel. 09261/601517, www.frankenwald-tourismus.de

Kronach: Touristinformation, Marktplatz 5, 96317 Kronach, Tel. 09261/97236, www.kronach.de

Fränkischer Rennsteig: Touristinformation der Fränkischen Rennsteigregion, Lauensteiner Str. 44, 96337 Ludwigsstadt, Tel. 09263/974541, www.rennsteigregion-im-frankenwald.de

Hof: Touristinformation der Stadt Hof, Ludwigstr. 24, 95028 Hof, Tel. 09281/8157777, www.hof.de

Lichtenfels: Touristinformation Lichtenfels, Marktplatz 10, 96215 Lichtenfels, Tel. 09571/795101, www.lichtenfels-city.de

Coburg: Coburg Tourismus, Herrngasse 4, 96540 Coburg, Tel. 09561/898000, www.coburg-tourist.de

Fichtelgebirge: Tourismuszentrale Fichtelgebirge e. V., Rathaus, 95686 Fichtelberg, Tel. 09272/969030, www.tz-fichtelgebirge.de

Die Schwierigkeitsgrade der Touren

Leicht: technisch und konditionell einfache Wanderungen auf guten Wegen und Pfaden mit kleineren Anstiegen

Mittel: technisch und/oder konditionell mittelschwierige Wanderungen, die einen sicheren Tritt und abschnittsweise Schwindelfreiheit erfordern

Schwer: technisch und/oder konditionell anspruchsvolle Wanderungen, die aufgrund ihrer Länge oder Wegbeschaffenheit Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition erfordern; streckenweise auch Felspfade mit Seilsicherung

Auf geht’s

Der Franziskanerweg führt in den Wallfahrtsort Maria Glosberg (Tour 24).

1

Rund um den Ochsenkopf

Vom Wintersportort Bischofsgrün geht es über die Weißmainquelle auf den Gipfel des zweithöchsten Berges des Fichtelgebirges und wieder hinunter. Ein Wanderklassiker mit viel Natur und einigen Tücken.

Tourencharakter

Anspruchsvolle Wanderung, Trittsicherheit und Erfahrung sind nötig, nicht bei Regen und Glätte.

Ausgangspunkt

Bischofsgrün, Talstation Nord der Ochsenkopf-Seilbahnen; GPS 50.050494, 11.811441

Anfahrt

Auf der B 303 bis Bischofsgrün; mit dem Bus via Bahnhof Marktschorgast

Einkehr

Bischofsgrün, Karches, Ochsenkopf

Auf den Skisprungschanzen von Bischofsgrün finden internationale Wettbewerbe statt.

Der Wegverlauf

Bischofsgrün ist ein bedeutender Wintersportort mit großem Freizeitangebot auch im Sommer und somit starten wir unsere Wanderung an der Seilbahntalstation Nord am Fuße des Ochsenkopfes, wo die Sesselbahn und die Sommerrodelbahn beginnen. Ganz in der Nähe sind die Sprungschanzen, zu denen wir uns nun begeben.

Von der Talstation laufen wir rechts am Gebäude der Sesselbahn vorbei links hoch zur Wanderwegkreuzung, wo wir uns wiederum links einordnen. Bis zum Gipfel des Ochsenkopfes bleiben wir auf dem Mainwanderweg, markiert durch ein blaues M auf weißem Grund (siehe auch Tour 18). Unter dem Sessellift und der Rodelbahn hindurch – wer mag, kann kurz rechts hoch zu den Sprungschanzen abzweigen – geht es bis zur nächsten Kreuzung, wo wir links weiter auf den Wald zuhalten und dann erneut links abbiegen. Ein Schildchen warnt vor diesem »Naturpfad« und dies ist ernst zu nehmen: Auf den nächsten Kilometern geht es auf einem schmalen, schlecht befestigten Trampelpfad am Bach entlang und über Wurzelgeflecht und Felsgestein hinweg, das Schuhwerk und Trittsicherheit auf die Probe stellt. Darin liegt umgekehrt der Reiz dieses sehr schönen naturbelassenen Weges. Er führt uns erst einmal zu einer Holzbrücke über den Weißen Main(0:15 Std.), die wir aber nicht queren, sondern wir bleiben lange rechts des rötlich schimmernden Flusses. Generell ist die Orientierung hier nicht schwer, wir folgen stets dem Naturpfad, der nach einiger Zeit kurz vor einem Forstweg links abbiegt, um dann gleich wieder links zum Bach zurückzukehren. An der nächsten größeren Abzweigung kommen wir dann doch einmal kurz auf einen gemütlicheren Forstweg, direkt an einer Raststation mit Holzhütte(0:45 Std.), doch rechts biegen wir nach nur wenigen Metern erneut rechts in den Wald auf den Naturpfad ab. Wir kommen an einer Hinweistafel zur Wasserscheide vorbei und schließlich wieder auf einen bequemeren Weg, der uns über einen Wanderparkplatz zum Karchesweiher(1:05 Std.) führt, der einst den Flößern diente. Rechts geht es zur Waldgaststätte. An Karches vorbei beginnt nun der anstrengende und sich über mehrere Kilometer hinziehende Aufstieg. An der ersten Kreuzung hinter Karches geht es geradeaus, dann stets auf dem Forstweg weiter bis zur Weißmainquelle(1:30 Std.) auf nun schon 887 Metern. Nach dem Ursprung des wichtigsten fränkischen Flusses – der uns übrigens auf vielen Touren begleiten wird – halten wir uns kurz danach bei der Sitzgruppe mit Hütte rechts ansteigend den Berg hoch, an der folgenden T-Kreuzung kurz links und dann sofort wieder rechts in den Wald, wo nun ein steiniger Weg in Richtung Gipfel weiterführt, vielfach gesäumt von den typischen Felsformationen des Fichtelgebirges. Das hier vorkommende sehr alte Gestein (aus dem Perm) namens Ochsenkopf-Proterobas ist bei Bildhauern und Bauarbeitern beliebt und kann zudem durch Schmelzen zu Glas umgeformt werden, was sich die Bischofsgrüner seit dem 17. Jahrhundert zunutze machten. Nun erblicken wir auch bald das fast überall in Ostoberfranken weithin sichtbare Kennzeichen des Ochsenkopfes, den Sendemast des Bayerischen Rundfunks, der uns auf den letzten Metern bis zum Gipfel auf 1024 Metern Orientierung gibt.

Die Waldgaststätte Karches

Einst ein kleiner Hüttenbetrieb des Bergbaues (17. Jahrhundert), später Sitz eines staatlichen Waldaufsehers, ist das Gebäude am Karchesweiher heute ein beliebtes Ausflugslokal dank günstiger Lage nahe der B 303. Hier kann man sich vor dem Aufstieg zum Ochsenkopf mit fränkischen Spezialitäten, aber auch dem »Karches-Wrap« stärken.

Scheinbar nicht zu seinem Namen passt die rötliche Färbung des jungen Weißen Mains.

Vor dem Gelände des Mastes biegen wir rechts ab, hier liegt nun rechts die Ochsenkopfgaststätte mit dem frei zugänglichen Asenturm (1:50 Std.) vor uns, der einen wunderbaren Blick auf das Fichtelgebirge und die angrenzenden Landschaften bietet. An der Gaststätte vorbei geht es geradeaus zwischen Sommerrodelbahn (links) und Gipfelkreuz (rechts) mittig auf den Abstieg zu. Dieser stellt noch einmal höchste Ansprüche, gerade zu Beginn. Im Prinzip besteht er hier nur aus einzelnen Felsblöcken, auf denen man steil hinabzusteigen hat. Anschließend folgt der Weg lange einem Pfad, der manchmal eher einem kleinen Bachbett gleicht. Wiederum sind Trittfestigkeit und festes Schuhwerk sowie zudem ein Mindestmaß an Kletterkunst gefragt. Auf dem Felsgestein klettern wir also die ersten Hundert Meter unterhalb der Stränge des Sesselliftes hinab, bis wir diesen verlassen und rechts geradeaus weiterlaufen, um im Wald auf dem nun etwas harmloseren Weg stets geradeaus bergab zu wandern. Forstwege, die unseren Pfad schneiden, überqueren wir immer direkt gegenüber. Letztlich treffen wir auf einen ersten Wanderparkplatz, biegen hier rechts ab und gelangen zum nächsten, größeren Wanderparkplatz Vogelherd(2:25 Std.). Am Seniorenheim (rechts) nun vorbei auf der Ochsenkopfstraße bis zur Einbiegung des Hubertusweges, wo gegenüber links ein anfangs unscheinbarer Wanderweg schließlich über die Forstgasse und anschließend rechts die Jägerstraße ins Ortszentrum von Bischofsgrün führt. Hier kann man es sich schließlich in einem der Cafés oder Gaststätten zum Ausklang der anstrengenden Wanderung gemütlich machen. Von dort kommt man über die Wunsiedler Straße wieder zur Seilbahntalstation Nord(2:45 Std.).

2

Abseits des Trubels

Vom Fichtelsee nach Nagel

Auf einem Teilstück des »Seenweges« führt die Strecke vom Fichtelsee und dem ihn umgebenden Moor inmitten des Fichtelgebirges bis Nagel.

Tourencharakter

Gut befestigte Wege in Waldgebiet

Ausgangspunkt

Fichtelberg, Parkplatz am Fichtelsee; GPS 50.016110, 11.853893

Anfahrt

Über B 303 bis Fichtelberg; mit dem Bus via Bahnhof Weidenberg

Einkehr

Fichtelberg, Hotel Fichtelsee, Nagel

Der Wegverlauf

Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Fichtelsee im Norden des Ortes Fichtelberg. Von dort gehen wir am Campingplatz vorbei geradeaus wenige Meter hinunter zum Stausee und links am Ufer entlang bis zum Damm, der den südlichen Teil des Fichtelsees vom nördlichen Torfmoor trennt, einer beeindruckenden Naturlandschaft. Wer mag, sollte am Ende des Dammes ruhig erst mal nördlich (links) über die Holzbohlen laufen, um sich dieses Naturschutzgebiet genauer anzusehen. Ohne diesen Abstecher geht es sogleich kurz rechts und anschließend links hoch über den Spielplatz weiter. Dieser Weg ist bereits als Seenweg (blaues S) und Jean-Paul-Weg (grünes Emblem mit Portrait des Dichters) gekennzeichnet – Markierungen, die uns bis Nagel begleiten werden. An der ersten Großkreuzung(0:30 Std.) nehmen wir den breiten Forstweg direkt gegenüber, der uns bis zu einer Autostraße führt. Diese überqueren wir und setzen den Weg auf dem anfangs eher unscheinbaren Pfad fort, der ebenfalls direkt gegenüber liegt. Daran halten wir uns auch an den nächsten beiden Querungen mit Forstwegen. So auch an der Christusbildertafel(1:00 Std.). Hier, im Staatsforst, befinden wir uns inmitten des typischen Fichtelgebirgswaldes mit seinen zwischen den Stämmen oft vereinzelt herumliegenden großen Felsblöcken.

Tipp

Der Weg ist zwar für Kinder geeignet, aber für diese wohl insgesamt etwas wenig abwechslungsreich. Hervorragend erweist er sich dagegen für größere Gruppen, dank seiner fehlenden Steigungen und zumeist breiteren Wege, die zum Plausch beim Laufen einladen.

An der nächsten Großkreuzung geht es ein weiteres Mal leicht geradeaus weiter, bis wir zum Gregnitzweiher(1:10 Std.) kommen, einem einsamen Seenidyll. Wir biegen nun rechts ab und stoßen nach einiger Zeit zum zweiten Mal auf eine Autostraße. In gewohnter Manier überqueren wir die Straße und nehmen den gegenüberliegenden Forstweg. An der nächsten Kreuzung bleiben wir geradeaus auf unserem markierten Wanderweg, der nach einigen Metern in einen kleinen Pfad übergeht und schließlich den Wald verlässt. Wir laufen vorerst weiter bis zum Beginn der Feriensiedlung mit ihren Zeltdachhäusern. An der ersten Kreuzung innerhalb Nagels biegen wir rechts ab, um am Parkplatz der Markierung in Richtung Nagler See zu folgen, zu dem wir nun hinabsteigen. Bereits vom See aus lockt die beeindruckende Kulisse der beiden Kirchen in Nagel(1:45 Std.)