Business Zen - André Daiyû Steiner - E-Book

Business Zen E-Book

André Daiyû Steiner

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Beschreibung

Das Buch führt den Leser in die Welt des Business-Zen ein. Von der Geschichte des Zen bis zu praktischen Übungen wird der ganze Bogen des Zen-Leaderships gespannt. Dabei teilt der Autor mit dem Leser nicht nur Geschichten und Erfahrungen aus der Zen-Tradition, sondern auch Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung aus Psychologie, Neurologie sowie aus der Management-Lehre. Auch eine Zen-Business-Ethik wird vorgestellt - nicht als Appell sondern als Angebot, Führungspersönlichkeiten bei ihren Herausforderungen zu unterstützen. Ein Einblick in das achtsamkeitsbasierte Leadership-Training verhilft dem Leser, die besprochenen Übungen sofort umzusetzen. Zum Abschluss wird ein Trainingsweg in all seinen Facetten aufgezeigt: die Meditation, die Arbeit an Körper und Geist usw.

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Seitenzahl: 174

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Widmung

1 Einleitung

2 Grundlagen

3 Die Vier Edlen Wahrheiten - Buddhas Vermächtnis

4 Die 1. Edle Wahrheit: Die Allgegenwärtigkeit des Leidens – Leben ist Stress

5 Die 2. Edle Wahrheit: Die Wahrheit über die Ursachen des Leiden – Wie entsteht Stress?

6 Die 3. Edle Wahrheit: Das Ende des Leidens – Die Befreiung von Stress

7 Die 4. Edle Wahrheit: Der Weg aus dem Leiden – Achtfacher Pfad zur Leichtigkeit

1. Rechte Ansicht

2. Rechter Entschluss

3. Rechte Rede

4. Rechtes Handeln

5. Rechte Lebensweise

6. Rechte Anstrengung

7. Rechte Achtsamkeit

8. Rechte Sammlung

8 Ausblick

Anhang

Anhang A: Was ist Zen?

Anhang B: 10 Tore – Shugyo – Zen-Training

Anhang C: Die sechs Gründe des Zen-Traings

Anhang D: Nutzen des Zen-Trainings

Anhang E: Einführung in die Praxis des Zen – Zazen

Anhang F: Imakoko Roku – Koan-Einstiegstraining

Danksagung

Anmerkungen

Quellen

Stichwortverzeichnis

In eigener Sache

Endbenutzer-Lizenzvereinbarung

Guide

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Table of Contents

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André Daiyû Steiner

Business Zen

Mit Achtsamkeit zu mehr Gelassenheit in der Führung

1. Auflage 2016

Alle Bücher von Wiley-VCH werden sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren, Herausgeber und Verlag in keinem Fall, einschließlich des vorliegenden Werkes, für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler irgendeine Haftung.

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹http://dnb.d-nb.de› abrufbar.

© 2016 Wiley-VCH Verlag &Co.KGaA, Boschstr. 12,69469 Weinheim, Germany

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesetzlich geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche markiert sind.

Satz: Kühn & Weyh, Satz und Medien, Freiburg

Umschlaggestaltung: Christian Kalkert Buchkunst & Illustration, Birken-Honigsessen

Print ISBN: 978-3-527-50874-7

ePub ISBN: 978-3-527-80762-8

mobi ISBN: 978-3-527-80761-1

Für meine größte Zen-Lehrerin: Xenia Aiko

Arbeitet, als würdet ihr kein Geld brauchen, liebt, als hätte euch noch nie jemand verletzt, tanzt, als würde keiner hinschauen, singt, als würde keiner zuhören, lebt, als wäre das Paradies auf der Erde.

Weisheit aus der Buddha-Lehre

1Einleitung

»Nehmt nichts von dem, was ich euch lehre, einfach aus Glauben oder aus Respekt von mir an, sondern überprüft es selbst, als ob ihr Gold kauftet … So, wie ihr Gold durch Brennen, Schneiden und Reiben prüfen würdet, prüft der Kluge auch meine Unterweisungen. Unterzieht meine Lehren einer gründlichen Überprüfung, nehmt sie nicht einfach guten Glaubens an.«

Buddha

»Wenn der Geist ruhig ist, ist das ganze Leben wahr.«

Goto Yuko Osho

Ist Ihr Geist ruhig und gelassen? Oder bringen Sie manchmal Banalitäten aus der Fassung? Stört Sie der tägliche Stau im Straßenverkehr oder die Unpünktlichkeit der Bahn? Ärgern Sie sich über Ihre Partnerin oder Ihren Partner? Regen Sie die Aussagen von Politikern über Flüchtlinge, Griechenland oder andere Krisen in Talkshows auf? Werden Sie wütend, wenn Sie im Büro ungerecht behandelt werden, oder wenn Sie mit – aus Ihrer Sicht – »Dummheit« konfrontiert werden, oder mit unberechtigten Anschuldigungen?

Immer wieder finden wir uns mit Situationen konfrontiert, die für uns als Trigger, wie ein Finger am Abzug, fungieren. Die Balance, die Gelassenheit sind dann auf einen Schlag weg. Stattdessen überkommen uns flutartig Emotionen wie Irritation, Frustration sowie auch Ärger und Zorn – alles unheilsame Lösungskonzepte, denn wir schaden uns damit, unserem Körper, unserem Geist – und natürlich auch den Menschen in unserem Umfeld. Interessant ist es festzustellen, dass die Situation, die uns aus unserer Mitte gerissen hat, oft wenig zu tun hat mit der aktuellen Realität. Sehr häufig wird dabei ein Bereich im Gehirn aktiviert, der Erinnerungen aus einer meist lange zurückliegenden Vergangenheit nach oben bringt. Wenn wir das Gefühl haben, dass für uns wichtige Werte wie Gerechtigkeit, Fairness, Achtung und Respekt verletzt werden, laufen Reaktionsmuster ab, die wie ein Autopilot funktionieren – ein Automatismus, der entweder eine Flucht- oder Kampfhandlung auslöst. Unabhängig von der Ursache unserer Reaktionen wissen wir aber – eigentlich – tief in unserem Inneren, dass Ruhe und Gelassenheit uns, nicht nur in diesem Moment, sondern auch langfristig gesehen, helfen, gesund, glücklich, erfolgreich usw. zu sein. Wenn wir diese Erkenntnis für uns selbst gewonnen haben, dass die Selbstkontrolle, die wir mithilfe der Achtsamkeit erreichen können, uns davon abhält, Dinge zu sagen oder zu tun, die wir im Nachhinein sehr bereuen, weil sie für Disharmonie, negative Emotionen bei anderen, Traurigkeit usw. führen, dann hilft uns vielleicht dieses Buch, Schritt für Schritt auf den Weg zu mehr Gelassenheit zu gelangen.

»Eine Analogie zu unserem Leben. Es ist wie ein Wasserglas, welches gefüllt ist mit Wasser und Erde. Wir rühren und rühren im Wasserglas – immer schneller und immer kräftiger und hören nicht auf. Der Weg ist der des Loslassens, Sich-fallen-lassens. Aufhören mit Rühren, dann sinkt die Erde und köstliches Wasser erscheint, welches wir mit Genuss trinken können. Dann ist Gelassenheit da.«

Zen-Weisheit

Vielleicht stellen Sie sich jetzt die Frage, ob es diesen Weg zur Gelassenheit überhaupt gibt, ob es überhaupt möglich ist, gelassen zu leben und in Arbeitszusammenhängen gelassen zu führen. Das theoretische Wissen über Gelassenheit in der Führung ist riesig, doch in der Praxis scheitern viele. Dutzende von Büchern und Modelle schlagen uns die besten Wege vor, ein gelassener Leader zu werden. Der Graben zwischen dem, was wir lernen über Gelassenheit und was wir in der Praxis umsetzen, hat meist mit den fundamentalen Schwächen der Führungsmodelle und -konzepte zu tun. Diese Modelle konzentrieren sich hauptsächlich auf die notwendigen Kompetenzen, gelassen zu führen – aber sie erklären nicht, wie diese Kernkompetenzen kultiviert, mit Leben gefüllt werden können. Deshalb kann man bis zu einem gewissen Grad von einer Gelassenheitskrise sprechen. Es ist mehr ein Mangel an Mut und Konsequenz als an gelassener Leadership – denn an was es heute fehlt, ist nicht das Wissen über Gelassenheit, sondern der Mut, dieses Wissen effektiv umzusetzen. Aber Mut kommt nicht einfach, indem man sich diesen wünscht – er folgt nur aus dem Erkennen des eigenen Bewusstseinsgrades, der eigenen inneren Erfahrung und der Selbstwahrnehmung. In diesem Sinne erleben wir heute einen Mangel an Bewusstsein. Um diesen Mangel zu überwinden, brauchen wir ein Verstehen und die Erfahrung von tiefen Stufen des Bewusstseins und einen hohen Grad an Selbstbewusstsein als eine Vorbedingung, gelassen andere Menschen führen zu können. Dies ist gelassenes Führen – Führen des eigenen Selbst.

Sobald man sich selber kontrollieren und führen kann, ist man in der Lage, andere hoch effektiv zu führen. Und, wenn Sie sich nicht selber führen, wird es jemand anderes tun! Selbst-Führung impliziert die Kultivierung des Wissens und der Prozesse, höhere Stufen des Selbstbewusstseins jenseits des gewöhnlichen, reaktiven Ego-Levels zu erfahren. Dies ermöglicht die Entwicklung weg von reaktiven Verhaltensmustern hin zu proaktivem Mut und somit zu einem kreativen Bewusstsein – eine Synthese von intellektueller, intuitiver und emotionaler Intelligenz. Dies befähigt Leader, effektive Verbindungen mit Menschen, Ereignissen und Ideen, welches die Essenz von gelassenem Leadership ist, zu leben.

Wir leben in einem Zeitalter von hoher Komplexität, beschleunigtem Wandel – jeder Manager braucht physische, mentale und emotionale Top-Zustände. Dies kann durch Stressreduktion, Maßnahmen zur Kreativitätssteigerung, zu emotionalem Gleichgewicht und gemeinsamer Visionsbildung erzielt werden – inklusive der Meditation. Führen des eigenen Selbst ist ein Weg, welcher eine einzigartige Synthese von westlichen und östlichen, modernen und historischen Konzepten und Verfahren offeriert.

Dieses Buch bietet Ihnen Angebote, Anregungen und Impulse sich mit Ihrem Geist auseinanderzusetzen. Es hat keinen Anspruch auf Wahrheit – denn im Zen gibt es keine letztendliche Wahrheit. Nutzen Sie die Informationen und Übungen als Arbeitshypothesen – das, was Sie berührt, nutzen Sie und alles andere lassen Sie. Ich lade Sie aber dazu ein, sich mal mit allen Aspekten in diesem Buch auseinanderzusetzen. Der Weg zur Leichtigkeit und Gelassenheit ist absolut möglich. Den Schwerpunkt lege ich auf Achtsamkeit und Gelassenheit. Dabei werden wir in die verschiedenen Welten der Psychologie, Neurowissenschaft, Philosophie, Buddha-Lehre, Spiritualität und Führungslehre eintauchen. Sie brauchen dafür aber überhaupt keine Vorkenntnisse. Sie lernen wirksame Wege, wie Sie mit unheilsamen Geisteszuständen wie Stress, Niedergeschlagenheit, Angst usw. umgehen können. Zudem erhalten Sie viele Übungen, die Sie gleich in die Praxis umsetzen können. Die geleiteten Meditationen sind bewusst leicht gehalten und ich verwende eher eine evokative Sprache denn eine konkrete. In diesem Buch geht es aber auch um Zen. Vielleicht ist Ihnen der Begriff Zen noch nicht so vertraut wie Gelassenheit oder Achtsamkeit. Um Ihnen den Lesefluss zu erleichtern, gehe ich zuerst mal auf Zen ein (weitere Informationen zu Zen sehen Sie im Anhang):

Über Zen sind schon tausende Bücher geschrieben worden, und doch kann Zen nicht mit Worten erklärt werden. Auf die Frage »Was bedeutet Zen?« würde mein alter japanischer Zen-Meister Oii Saidan Roshi in seiner üblichen gelassenen und verschmitzten Art und Weise antworten: »Oh, darüber kann ich nichts sagen, aber ich kann zeigen, wie man sitzt und meditiert.« Zen ist also ein Weg der Meditation, ein Weg zum Erkennen des eigenen wahren Selbst. Im Vordergrund steht die unmittelbare und persönliche Erfahrung und deshalb kann Zen nicht aus Büchern gelernt werden. Das absichtslose Sitzen in der Stille ist der Schlüssel. Ein gutes Beispiel dafür, wie uns Zen-Meister den Weg näherbringen, ist der Zen-Gelehrte D.T. Suzuki. Ende der Fünfzigerjahre wurde Suzuki zu einem Vortrag an der University of California in Los Angeles eingeladen. Über tausend Interessierte warteten gespannt auf diesen kleinen Professor aus Japan. Zen war zu dieser Zeit noch recht unbekannt. Suzuki ging mit kleinen, aber energiegeladenen Schritten auf die Bühne, trat hinter das Rednerpult und sagte: »Zen Buddhism, very hard understand, thank you«, und spazierte in stoischer Ruhe wieder an seinen Platz in der ersten Reihe des Auditoriums zurück. Der Universitätsrektor konnte ihn dann doch noch überreden, wenigstens ein paar Fragen aus dem Publikum zu beantworten. Zen ist Erfahrung; Zen kann mit dem intellektuellen Sinn nicht wirklich »verstanden« werden. Andere Zen-Lehrer verwenden folgenden Worte: »Der Zen-Weg ist ein Weg ohne Worte und ohne Schweigen. Kein Wort, kein Gedanke, keine Vorstellung treffen die Wirklichkeit. Die einzige Antwort ist donnerndes Schweigen.« Viele »alte« Zen-Meister unterstützten ihre Schüler auf dem Zen-Weg, indem sie ihnen ins Gesicht schlugen, sie in die Nase kniffen, anschrien, ihnen einfach einen Stein zuwarfen oder einen Finger hochhoben. Die Zen-Schüler verstanden und erwachten in diesem kurzen Augenblick.

»Wenn ihr Zazen praktiziert, versucht nicht, euer Denken zu unterdrücken. Lasst es von selbst aufhören. Wenn euch etwas in den Sinn kommt, lasst es hereinkommen und lasst es hinausgehen. Es wird nicht lange bleiben. Wenn ihr versucht, euer Denken zu unterdrücken, bedeutet dies, dass ihr von ihm gestört seid. Lasst euch von nichts stören. Es scheint euch, als ob etwas außerhalb eures Geistes auftreten würde, aber in Wirklichkeit sind es nur die Wellen eurer Gedanken, und wenn ihr euch von den Wellen nicht stören lasst, werden sie allmählich ruhiger und ruhiger … Viele Empfindungen kommen, viele Gedanken und Bilder entstehen, aber es sind nur Wellen eures eigenen Geistes … Wenn ihr euren Geist lasst, wie er ist, dann wird er ruhig. Dieses wird Großer Geist genannt.«

Suzuki Roshi aus dem Buch: Zen-Geist, Anfänger-Geist

2Grundlagen

»Was ist der Weg?«

»Dem Ton in dir selbst zu folgen.«

»Ist das schwierig?«

»Nein, wenn du frei bist von Gier, Hass, Verblendung, Unruhe und Trägheit!«

»Ich bin voll von Begehren, Ablehnung und Verstrickung, was soll ich tun?«

»Sei still, höre und beobachte – in der Stille liegt das Geheimnis der vollkommenen Freiheit.«

Zen-Weisheit

Kernfragen:

Gehört Stress unweigerlich zum Arbeitsalltag?

Welche Anforderungen werden heute an eine Führungskraft gestellt?

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was für Sie persönlich Gelassenheit bedeutet?

Glauben Sie, dass es überhaupt möglich ist, gelassen zu sein?

und weitere

Stress oder Wohlbefinden im Arbeitsalltag

Geht es im Management-Alltag überhaupt ohne Stress? Stress ist das Gegenteil von Wohlbefinden, einem Geist, der voller Gelassenheit ist.

Kitzelt Stress das Beste aus Ihnen heraus? Viele Topmanager scheinen so konditioniert zu sein, zu glauben, dass Stress etwas Wunderbares ist – er treibt uns zu Höchstleistungen an, meinen sie. Überraschenderweise (oder auch nicht) geben diese Topmanager auch an, dass man mit seinen Leistungen nie zufrieden sein soll, weil sonst die Motivation, immer noch mehr zu tun und besser zu sein, nachlässt. Es ist essenziell, die eigene innere Dynamik, das eigene Selbst zu verstehen und zu lernen, es zu steuern. Dies kann dann zu dauerhafter Top-Performance führen, und ein kontinuierliches Erfahren von innerer Erfüllung wird erreicht. Zwar erzielen Manager immer wieder Höchstleistungen, doch immer wieder mit einem fahlen Beigeschmack von Versagensängsten, diese Leistung in Zukunft nicht mehr erzielen zu können. Um Spitzenleistungen zu erzielen, sollten wir lernen, unseren inneren Antrieb zu transformieren: von Versagensängsten zur Freude am Handeln. Dies bedeutet zu performen aufgrund von Endorphinen (Freude) und nicht aufgrund von Adrenalin (Ängsten).

Drei Regeln, um Höchstleistungen zu erzielen, möchte ich Ihnen hier näherbringen:

Handeln Sie nie aufgrund von Versagensängsten oder anderen negativen Gefühlen, sondern immer aus positiver Motivation und Freunde am Handeln heraus.

Wenn Sie sich mit Ihrem eigenen Selbst nicht wohlfühlen, können Sie nie wirklich nachhaltig Höchstleistungen erzielen.

Sich gut zu fühlen ist eine Kompetenz: Kultivieren Sie ein tieferes Bewusstsein Ihres Selbst – dies kann trainiert werden wie andere Fähigkeiten.

Die drei Regeln werden besonders relevant, wenn wir erkennen, dass das Wesen der Führung das Erkennen, Entdecken und Identifizieren des eigenen wahren Selbst ist. Führung impliziert eine proaktive und kreative Einstellung. Doch meistens wird reaktiv geführt. Warum ist das so? Normalerweise identifizieren wir uns selbst mit unserem Körper, unserem Geist und unseren Emotionen – was eine sehr begrenzte Sicht bedeutet, oder psychologisch ausgedrückt: Dies ist unsere Ego-Identität. Wie können wir das ändern? Das Zen-Training ist ein Weg, der uns das Tor zum »inneren Raum«, zum »inneren Selbst« öffnet, und dies führt zu einem proaktiven und kreativen Selbst. Er öffnet uns das Tor zu tiefer Entspannung, zu Klarheit und Konzentration, zu Freude und Kraft und somit zum Erkennen und Durchschauen des Egos. Jeder Mensch ist Besitzer und Verwalter oder Beobachter und Erforscher seines Körpers, Geistes und seiner Emotionen. Das simple Bild eines Stuhles, welcher den eigenen Körper, Geist und die Gefühlsdynamik repräsentiert, kann dies treffend erklären. Solange ich im Stuhl sitze (mich identifizierend mit Körper, Geist und Emotion), kann ich weder den ganzen Stuhl beobachten oder untersuchen, noch kann ich ihn »managen«. Ich muss mich, ganz konkret, über ihn erheben – ich muss aufstehen. Dafür muss ich zunächst akzeptieren, dass ich nicht der Stuhl bin. Im Augenblick, in dem ich dies akzeptiere, kann ich aufstehen und ich kann den Stuhl »bearbeiten«, »bewegen« und ihn »führen«, wie ich es für richtig halte. Ich werde dadurch zum Meister, zum Leader des Stuhls. Dies macht es mir möglich, mich auf die Entwicklung der funktionierenden Dimensionen des Selbst zu konzentrieren – nämlich den Körper gesund und kraftvoll zu halten, den Geist zu öffnen und negative Emotionen zu verhindern. Effektives Leadership ist weder einfach ein Persönlichkeitsmerkmal, eine Strategie oder Taktik noch ein Paket voller Kompetenzen. Es ist eine transformative Art und Weise zu denken, zu fühlen und zu funktionieren – eine Art zu leben, eine Art zu sein. Sie können nicht etwas führen, mit dem Sie sich selbst identifizieren. Das Paradoxe ist das Loslassen – nicht Rückzug, Flucht oder Gleichgültigkeit, gepaart mit Involviert-Sein – nicht Abhängigkeit – oder in anderen Worten: angemessenes Commitment, welches Sie zu meisterhafter Führung befähigt. Leadership geschieht dann!

Der Weg in meiner Arbeit führt immer nach innen: »Wer bin ich, wenn ich aufhöre, mich in meinem Potenzial zu begrenzen? Wer bin ich, wenn ich mir selbst treu bin und aufhöre, mich selbst zu verleugnen und es nur anderen recht zu machen?«

Anforderungen an Führungskräfte

Die Arbeitswelt fordert von Führungskräften mehr und mehr Gelassenheit ab. Um den wachsenden Anforderungen im Change Management, im Umgang mit Kunden- und Shareholder-Wünschen und einem stetig sich verschärfenden Wettbewerb gerecht zu werden, müssen Führungskräfte von heute zunehmend gelassen, kraftvoll und geduldig agieren. Nur dann können sie im Unternehmen nachhaltigen Erfolg und vor allem Sicherheit schaffen, wenn eigentlich große Unsicherheit herrscht. Wie Sie diesem steigenden Druck begegnen, zeigt Ihre Leadership-Qualitäten. Und die Gelassenheit in der Führung zeigt sich an ihrer Haltung, Körpersprache und Präsenz.

Viererlei Überlegungen liegen einem gelassenen Führen, Entscheiden und Handeln zugrunde:

die nachhaltige Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens als übergeordnetes Ganzes,

die Vorteilsmaximierung für sämtliche Stakeholder (Mitarbeiter, Kunden, Kreditgeber, Staat und Gesellschaft),

eine im weiteren Sinne nachhaltige Entwicklung sowie mögliche Konsequenzen für die Nachwelt und

der Nutzen für die Führungskraft selbst.

Eine solche klare und abgewogene Ausrichtung könnte neues Vertrauen in Management und Wirtschaft schaffen. Gelassene Leader sollten bei ihren Entscheidungen wiederum vier Punkte berücksichtigen – die vier zentralen Werttreiber, welche materiellen Unternehmenswert generieren:

Kundenloyalität. Hier lauten die zentralen Fragen: Wie dienen oder nutzen wir unseren Kunden? Wodurch können wir uns als Unternehmen, als Wertegemeinschaft die Loyalität unserer Kunden verdienen und erhalten? Wodurch wecken wir ihre Begeisterung, schaffen wir für sie einen wahren Mehrwert?

Unternehmenskultur. Hier lauten die zentralen Fragen: Wie bieten wir unseren Mitarbeitern die idealen Rahmenbedingungen, um Selbstmotivation und Selbstverantwortung zu fördern? Wie fördern wir einen »guten« Umgang im Unternehmen, orientiert an den Stärken des Einzelnen und der Gemeinschaft, wertschätzend und den Selbstwert stärkend? Wie geben wir dem Einzelnen ein Gefühl der Zugehörigkeit und die besten Möglichkeiten, sich innerhalb der Gemeinschaft zu entfalten?

Lernen und Entwicklung. Hier lauten die zentralen Fragen: Wie unterstützen wir – allgemein – die Entwicklung unserer Mitarbeiter? Und spezieller: Wie motivieren wir sie zum (Weiter-)Lernen? Wie helfen wir ihnen, ihre Potenziale und ihre Persönlichkeit in ihrer Vielfalt und Fülle zu realisieren? Wie erreichen wir, dass Wissen innerhalb des Unternehmens geteilt und weitergegeben wird? Wie stärken wir (individuelle und Team-)Kreativität, Erfindergeist und unternehmerisches Denken?