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Hallo! Wir sind die Detektive Chiara, Otto, Roman und Annalena. Genau, die zwei Mädchen und die zwei Jungen von der Vorderseite. Ganz links, das ist Chiara. Der Rothaarige heißt Otto und der neben ihm Roman. Ich bin Annalena, die mit den blonden Haaren. Zu unserem Team gehört auch noch der Labrador Finn, der Hund unserer Nachbarin. Aber Finn wollte nicht mit auf das Bild. Als C.O.F.R.A. lösen wir spannende Fälle. Nachmittags, nach der Schule. Aber auch an den Wochenenden und an irgendwelchen Feiertagen. Dabei haben wir es mit Dieben, Einbrechern, Erpressern, Entführern und anderen Typen zu tun. Deshalb hilft uns manchmal eine echte Kriminalkommissarin, die Lisa. Wollt ihr mit uns ermitteln? Ja? Super! Klasse! Wahnsinn! Dann öffnet doch gleich mal dieses Buch. Wir haben vierundzwanzig Fälle aufgeschrieben. Die müssen wir gemeinsam lesen und lösen. Also haben wir jetzt eine Menge zu tun, in der Weihnachtszeit …
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Seitenzahl: 84
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Für Cornelia und Francine …
Wer sind wir?
Chiara
Otto
Finn
Roman
Annalena
Der Weihnachtsmarktdieb (01)
Die Geschenkegreiferin (02)
Die Klamottenkäufer (03)
Die Hundeentführung (04)
Der Fensteröffner (05)
Die Nikolausfänger (06)
Der Lackkratzer (07)
Der Meerschweinchenentführer (08)
Der Stoffsackdieb (09)
Die Geldübergabeoma (10)
Die Jugendherbergssache (11)
Die Hochzeitsschlange (12)
Die Backrezepträuberin (13)
Die Wandbesprühung (14)
Das Gartenhausgrauen (15)
Der Tablettyp (16)
Die Garageneinsperrer (17)
Die Konfettilokomotive (18)
Die Weihnachtsmannsucher (19)
Der Puzzleerpresser (20)
Die Pyramidenfigurenretter (21)
Das Geschenkeklingeln (22)
Die Mittelalterdiebin (23)
Der Heiligabendschnarcher (24)
Also wir sind Chiara, Otto, Finn, Roman und Annalena. Wir sind C.O.F.R.A., die Detektive. Ja, wir wohnen in Bienenholz. Nein, wir laufen nicht den ganzen Tag in schwarzgelben Klamotten herum und summen. Und wenn wir Bienenholz als Wohnort irgendwo eintragen müssen, malen wir auch kein Bienchen daneben. Das machen die Leute in Wolfsburg, Ziegenrück, Ochsenhausen, Eberswalde und Schweinfurt doch auch nicht. Oder? Den Namen unserer Stadt haben wir uns nicht ausgedacht. Wir haben auch noch nicht darüber nachgedacht. Können wir auch nicht, weil wir schon in unseren Schulen ziemlich viel nachdenken müssen. Und über unsere Fälle sowieso. Damit wir die lösen können, brauchen wir wirklich eure Hilfe.
Aber ihr habt ja dieses Buch geöffnet, also gehört ihr jetzt zu unserem Team. Wer wir sind, wisst ihr schon. Und nun erfahrt ihr auch noch, wie wir so sind …
Chiara ist meine Cousine. Wird „Cousine“ so geschrieben? Ja? Nicht Kuhsiene? Nein? Okay. Chiara ist elf Jahre alt, hat schwarze Haare, blaue Augen und trägt eine Brille. Sie ist groß, also Chiara, nicht ihre Brille. Ihr Sternzeichen ist die Waage. Und wenn wir mal nicht ermitteln, legt sie aus kleinen Teilen solche Puzzles zusammen. Weil Chiara später mal Kinderärztin werden will, geht sie zu dem Herrn Goethe ins Gymnasium. Kleider und Röcke mag sie nicht, Gummibärchen mag sie aber schon. Nur nicht die mit dem Lakritz-Zeug in der Mitte.
Ihre Stärke ist, dass sie echt Ahnung von technischen Geräten hat. Leider ist ihre Schwäche, dass sie mit einem dieser Geräte immer ziemlich lange telefoniert. Ohne Ende! Ach so, ihr Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „glänzend“ oder so. Deshalb nennen wir sie „Kiki“. Und sie mag mich. Aber nicht verraten, das weiß ich nämlich aus ihrem ganz geheimen Tagebuch …
Otto stammt aus dem Altgermanischen und bedeutet irgendwie „Besitz“. Vielleicht besitzt Otto deshalb den peinlichen Vornamen „Diederich“. Und vielleicht sollen wir ihn deshalb alle nach seinem Nachnamen „Otto“ nennen. Oder „TO“.
Otto ist zwölf Jahre alt, hat rote Haare und braune Augen. Später möchte er mal Hauptkommissar oder Heizungsmonteur werden. So genau weiß er das noch nicht, muss er aber auch noch nicht wissen. Auf jeden Fall ist er in jedem Fall von uns sportlich. Wahrscheinlich, weil er klein ist und Spaghetti isst. In der Einstein-Schule kommt er meistens nicht pünktlich an, er sollte besser mit seinem Mini-Helikopter fliegen. An den Plüschtieren, die er heimlich sammelt, kann die Unpünktlichkeit aber nicht liegen. Auch nicht an den Toiletten in der Schule, die er mies findet. Und schon gar nicht an seinem Kennzeichen, eben den roten Haaren.
Eher an seinem Sternzeichen „Schütze“ …
Finn ist unser Hund. Na ja, er ist eigentlich nicht unser Hund, er ist der Hund einer Nachbarin. Die ist schon ein bisschen alt und kann mit dem vierjährigen Finn nicht mehr oft rausgehen. Deshalb machen wir das. Abwechselnd, mal einer, mal ein anderer und manchmal auch alle zusammen.
Sein Name passt also, „der Glückliche“, aus dem Lateinischen. Er freut sich nämlich immer auf uns. Finn ist ein Labrador mit schwarzen Haaren … äh … mit schwarzem Fell und schwarzen Augen. Ein Mann, ein Rüde. Der ist genau sechsundfünfzig Zentimeter hoch, das haben wir selbst gemessen. Widerristhöhe heißt das wohl, am Hals, bei fein gesenktem Kopf. Schlau ist er, der Finn. Wahrscheinlich nervt er uns deshalb ständig mit seinem Nasses-Fell-Schütteln an unmöglichen Orten. Immer ist er bei unseren Ermittlungen nicht dabei, aber oft. Dann bekommt er Wiener Würstchen als Belohnung, unser lieber, mutiger, treuer „Sir“ …
Roman ist unser „Römer“, seinem Namen nach wenigstens. Weil Goethe geschrieben hat und weil ein Roman auch geschrieben wird, besucht Roman auch das Goethe-Gymnasium. Meistens jedenfalls, manchmal aber auch nicht, wenn er verschlafen hat. Eigentlich müsste er sich an seine Weckzeiten erinnern, er hat nämlich ein super Gedächtnis.
Roman hat außerdem dunkelblonde Haare und grüne Augen. Die sind wie der restliche Körper elf Jahre alt. Er meint, dass er ein bisschen groß und ein bisschen schwer ist. Meinen wir aber nicht, das mit der Schwere.
Irgendwann will er mal Profifußballer werden, deshalb schaut er immer Fußball. Und isst dazu Pommes. Die gleicht er aber morgens mit Cornflakes aus. Ehrliche Menschen findet Roman gut, Schminkzeug von Mädchen nicht. Braucht er als Sternzeichen „Stier“ ja auch nicht. Als „Oma“ doch, so nennen wir ihn nämlich, weil wir sein „R“ und das „n“ weggezaubert haben …
Annalena bin ich. Richtig, die doofe Blonde mit den blauen Augen, die Ena. Die mit dem komischen Doppelnamen und der komischen Nase. Mein Name bedeutet „die Anmutige“ und „der Sonnenschein. Die Anmutige hätte aber auch gereicht. Ohne Nase.
Ich bin mittelgroß. Und wenn das Taschengeld alle ist, bin ich mittellos. Löwe bin ich auch noch, also ich bin in dem Sternzeichen geboren. Mies finde ich Lügner, gut finde ich meine Cousine. Und die anderen im Team.
Was gibt es noch? Ach so. Zwölf Jahre, auch Albert-Einstein-Schule und „ungeduldig“ als Schwäche. Meine Stärke ist meine schöne Schrift, deshalb bin ich hier die Schriftexpertin und muss unsere Fälle aufschreiben. Mit Schönschrift von der Tastatur. Dafür bekomme ich mein Lieblingsessen, Burger und Cola. Und vielleicht mal eine neue Spielekonsole? Als Informatiklehrerin brauche ich die später aber nicht, da brauche ich dann doch irgendwie Geduld …
Ein Dezembertag und ein Weihnachtsmarkttag bei uns in Bienenholz. Mit dreihundert oder dreitausend Menschen. Oder drei Millionen. Keiner musste arbeiten, keiner musste die Oma vom Friseur abholen und keiner musste sein Zimmer aufräumen. Alle drängten sich zwischen den bunten Holzbuden mit den bunten Lichtern. Und atmeten den Duft von Bratwurst, Glühwein, Plätzchen und nassen Jacken ein. Es schneite wie lange nicht mehr. Die Schneeflocken kamen von allen Seiten. Von hier und von da und von oben und sogar von unten. Die Leute störte das nicht. Auch den merkwürdigen Mann im schwarzen Mantel nicht, den wir da zum ersten Mal sahen. Uns störten die Flocken schon. Ich hatte die Kapuze meines Anoraks über den Kopf gezogen und hielt sie vor dem Gesicht zusammen. Roman riss seine Mütze bis zum Kinn nach unten, Otto seinen dicken Kragen bis zu den Augenbrauen nach oben. Und Chiara versteckte sich hinter mir. Damit konnten wir etwas gegen den Schnee tun und auch etwas gegen die Musik. An jeder Bude spielten die einen anderen Weihnachtssong mit Weihnachtsmann, Tannenbaum, Engel und Geschenken. „Ich hab Hunger und ich hab Durst!“, maulte Chiara. Eine super Idee, denn wir standen gerade vor einer Bratwurstbude. Und auch noch vor einer, an der eine Bratwurst nicht ganz so teuer war. Wir mussten also nicht unsere Mathebücher verkaufen, um die Teile bezahlen zu können.
Finn beobachte uns mit großen Augen, als wir Bratwürste und Kinderpunsche kauften. Aber dann beobachtete er wieder den unbekannten Mantelmann. Finn ist eben echt schlau.
Ein paar Sekunden später kreischte nämlich eine junge Frau: "Meine Tasche! Mein Geld! Der hat meine Tasche mit meinem Geld!“ Die Frau lag am Boden und erhob sich mühsam. Sie schien verletzt zu sein.
Während sich Chiara um sie kümmerte, rannten wir anderen los. Otto und Finn an der einen Seite der Buden entlang, Roman und ich an der anderen Seite. Durch die Menge der erschrockenen Menschen und durch den Schnee. An einer Bude mit Kerzen hatten wir den Kerl fast. Otto versuchte, ihn mit den Händen am Mantel festzuhalten. Finn biss in seine schwarze Hose und Roman und ich griffen nach der Handtasche. Leider war der Typ ziemlich beweglich. Er drehte sich einmal um sich selbst, schüttelte uns dadurch ab und stürmte davon. Und war verschwunden.
Wir dachten ein paar Sekunden nach. Bis Otto merkte, dass er einen Knopf vom Mantel des Mannes in der Hand hielt. Finn schnüffelte interessiert daran herum und hetzte plötzlich los. Wir hechelten hinterher. Wieder an den Buden entlang und wieder durch den Schnee. Weg vom Weihnachtsmarkt und hin zu einem kleinen Hotel neben dem Rathaus.
Irgendwie waren wir ziemlich fertig, deshalb stolperten wir durch den Eingang in das Hotel. Roman lenkte den Anzug an der Rezeption ab. Und Otto und ich polterten hinter Finn in die dritte Etage. Dort gab es zwanzig Zimmer, nummeriert von Zimmer dreihunderteins bis dreihundertzwanzig. Auf der linken Seite des Ganges die Zimmer mit den ungeraden Nummern, auf der rechten die mit den geraden. Alles begann vorn an der Treppe mit den Zimmern dreihunderteins links und dreihundertzwei rechts. Und jede Zimmertür hatte eine andere Farbe.
Finn blieb vor der grünen Zimmertür stehen, dann schnüffelte und schnaufte er weiter. Bis zu dem von da aus übernächsten Zimmer auf der gleichen Seite des Ganges. Dort knurrte er und kratzte an der Tür …
Wisst ihr, in welchem Zimmer sich der Täter versteckte, wenn ihr wisst, dass das Zimmer mit der grünen Tür das Zimmer dreihundertsiebzehn war?
Der Täter versteckt sich im Zimmer 313!
Nach der Nummerierung der Zimmer („… von Zimmer dreihunderteins bis dreihundertzwanzig …“) und der Anordnung („… auf der linken Seite des Ganges die Zimmer mit den ungeraden Nummern …“) kann es vom Zimmer mit der grünen Tür (317) aus mit dem Zimmer 313 nur in einer Richtung ein „übernächstes Zimmer auf der gleichen Seite des Ganges“ geben (mit Zimmer 319 in der anderen Richtung nur ein „nächstes“).
Der Täter kann sich also nur im Zimmer 313 verstecken!