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Carol, ein Architekturstudent, wird von einem Inder in einen Yoga eingewiesen, der weder dem indischen dogmatischen Standard glich, noch dem Wellness-Yoga des Westens. Es war ein Yoga, wie er in geheimen Traditionen von den Asketen des Himalaya von Mund zu Ohr seit uralten Zeiten weiter gegeben wurde. Allerdings kehrte der Inder mitten während der Ausbildung von Carol wieder in seine Heimat zurück. Carol musste sich alleine weiter kämpfen und machte hierbei eine überraschende Entdeckung.
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Ein spiritueller Weg mit der erwachenden Kundalini
Alfred Ballabene
1. Auflage 2012, Wien, überarbeitet 2017
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Im Yoga wird behauptet, dass der Mensch eine energetische Struktur besitzt, der zur Folge Energiezentren von der Wirbelsäule ausgehen. Es wird angenommen, dass je näher diese Energiezentren, Chakras, dem Kopf sind, desto feiner auch die Energien sind.
In der vertikalen Anordnung entsprechen die Chakras in ihrer Qualität einem Aufstieg vom Erdhaften zum Transzendentem. Um den Energiefluss zu den Chakren hin anzuregen, praktizieren die Yogis eine Reihe von Atemübungen und Tonübungen. Da der Yoga schon mindestens sieben tausend Jahre alt ist, wie man aus Ausgrabungen von Harappa weiß, gibt es viele unterschiedliche Yogadisziplinen mit unterschiedlichen Übungen und Auffassungen.
Der Hauptstrom der Energie verläuft in der Wirbelsäule und wird Kundalini genannt. Die Kundalini ist jene gesuchte und teilweise gefürchtete Energie, welche an der Basis der Wirbelsäule ihren Ursprung hat und die nach oben geleitet werden soll. Wer bei diesem Prozess zu schnell vorgeht, muss mit unerwünschten Nebenwirkungen rechnen. Den Aufstieg der Kundalini erfolgt nach dogmatisch orthodoxer Auffassung in Etappen, nämlich von einem tieferen Energiezentrum (Chakra) zum nächst höheren. Man kann diesen Aufstieg bildlich als einen Aufstieg auf der Jakobsleiter betrachten.
Jakobsleiter
Die Vorstellung von der Jakobsleiter stammt aus dem alten Testament.
Sie wurde von Jakob laut der biblischen Erzählung in Gen 28,11 EU in einer Traumvision erblickt. Auf der von ihm erschauten Leiter sieht er Engel zwischen Erde und Himmel auf und nieder steigen.
Bleiben wir bei dem Bild der Jakobsleiter, wenngleich nicht im biblischem Sinne, sondern bei der Leiter als Aufstiegssymbol. Eine Leiter eignet sich gut, um den geistigen Yogaweg zu veranschaulichen.
Es sind drei Eigenschaften, welche eine Leiter charakterisieren:
Man muss beim Aufstieg einer Leiter von unten beginnen
Man kann keine Stufen überspringen, sonst schafft man es nicht hinauf.
Der Aufstieg auf einer Leiter ist mühselig und nicht so bequem wie etwa ein Aufzug.
Das sind drei Punkte, die nicht den Wünschen der meisten spirituell orientierten Menschen entsprechen, nämlich nicht nur die äußeren sondern auch die inneren Güter bequem erreichen zu können, wie man dies in einer Konsumgesellschaft gewöhnt ist. Warum soll man nicht etwas erreichen können, wie vieles sonst im Leben, indem man einfach bezahlt, sei es, dass wer anderer die Arbeit auf sich nimmt, einen heilt und durchlichtet, oder indem man sich gegen Bezahlung eine neue "wissenschaftliche" Entdeckung eines einfachen und zugleich wirkungsvollen Weges leistet.
Betrachten wir den ersten Punkt "man muss von unten beginnen":
Die im Yoga praktizierten Übungen sind Sattipathana (Selbstbeobachtung) und die Tagesrückschau. Des weiteren der Versuch liebevoll und verständnisvoll zu sein.
Der zweite Aspekt der Leiter heißt: "man kann nichts überspringen".
So schön es ist mittels Vorstellungsübungen in höchsten Sphären zu schweben, sollten wir dennoch bei unseren Schwächen ansetzen und diese zuerst korrigieren.
Der dritte Aspekt heißt: "der Aufstieg ist mühselig". Spiritualität kann man sich nicht erkaufen. Es bringt auch nichts auf einen Messias zu warten oder auf eine Änderung der "Schwingung" unserer Welt.
Wer Sehnsucht und Willen hat und die Mühen nicht scheut, der/die wird den Weg finden. Damit das Wort "Mühen" nicht missverstanden wird: nicht mühselige Übungen und Techniken sind gemeint, sondern die Mühe nachzudenken, um sich selbst und die Welt zu verstehen und von daher Toleranz und Liebe zu entwickeln.