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Die Vorstellung von Reinkarnation und Karma bietet für viele ein akzeptables Erklärungsmodell für das Schicksalsgeschehen. Nicht dass dieses in seiner Kausalität erklärt werden könne, macht die Karmalehre attraktiv, sondern die damit verbundene Vorstellung, dass das Leben einen höheren Sinn hat und so manches Leiden nicht umsonst war.
Die Ideen von Reinkarnation und Karma sind nicht ausschließlich indischen Ursprungs wie viele glauben. Im Gegenteil, der Reinkarnationsglaube war schon immer im Abendland (inkl. Orient) beheimatet und war hier besser differenziert und ausgearbeitet als in Indien. Tatsächlich ist die Inkarnationslehre und Karmalehre in den europäischen Yogaschulen nach wie vor stärker von jüdisch-kabbalistischem Denken geprägt als von den indischen Vorstellungen. Die Erklärung ist einfach: die Kabbala sieht in der Reinkarnation einen Entwicklungsweg, der Hinduismus ein Belohnungs- und Bestrafungssystem mit einer eher chaotischen Geburtenfolge.
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Seitenzahl: 75
Die Karma Lehre
über die Schicksal bildenden Kräfte
Alfred Ballabene
Index
Einleitung
Allgemeines über Karma
Karma nach indisch-orthodoxer Auffassung
Reinkarnation und Karma nach der kabbalistischen Lehre
Karmagesetze nach E. Cayce und G. Cerminara
Karma aus der Sichtweise der Rückführungstherapien
Der Verlauf seelischen Entwicklung
Globale Verantwortung
Wegfindung
Sinnfindung im Leben und Lebensplan
Karma und Freiheit
Auflösung der Vergangenheit
Tantra Yoga, Persönlichkeitsaspekte und Karma
Karma und die Wechselwirkung mit dem Jenseits
Die Vorstellung von Reinkarnation und Karma bietet für viele ein akzeptables Erklärungsmodell für das Schicksalsgeschehen. Nicht dass dieses in seiner Kausalität erklärt werden könne, macht die Karmalehre attraktiv, sondern die damit verbundene Vorstellung, dass das Leben einen höheren Sinn hat und so manches Leiden nicht umsonst war.
Die Ideen von Reinkarnation und Karma sind nicht ausschließlich indischen Ursprungs wie viele glauben. Im Gegenteil, der Reinkarnationsglaube war schon immer im Abendland (inkl. Orient) beheimatet und war hier besser differenziert und ausgearbeitet als in Indien. Tatsächlich ist die Inkarnationslehre und Karmalehre in den europäischen Yogaschulen nach wie vor stärker von jüdisch-kabbalistischem Denken geprägt als von den indischen Vorstellungen. Die Erklärung ist einfach: die Kabbala sieht in der Reinkarnation einen Entwicklungsweg, der Hinduismus ein Belohnungs- und Bestrafungssystem mit einer eher chaotischen Geburtenfolge.
Eine sehr treffende Formulierung über die Verbreitung und die Sichtweise des Reinkarnationsgedankens in Europa findet sich in der Homepage vom Bistum Augsburg:
http://www.bistum-augsburg.de/index.php/bistum/Glaube-und-Lehre/Religioese-Sondergemeinschaften-und-Weltanschauungsfragen/Veranstaltungen/Nur-einmal-auf-Erden
Reinkarnationsvorstellungen - Alternative, Ergänzung oder Widerspruch zum christlichen Glauben an ein Leben nach dem Tod?
Einladung zum Studientag des Fachbereichs Religions- und Weltanschauungsfragen in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung und der Hauptabteilung Schulischer Religionsunterricht (am 24.03.2012)
Schenkt man aktuellen Umfragen Vertrauen, so glauben in der westlichen Welt ungefähr 30 Prozent der Bevölkerung an Reinkarnation. Die Idee der Wiedergeburt, die ursprünglich in den Religionen des Ostens beheimatet war, findet immer mehr Anhänger in der westlichen Bevölkerung – auch und im Besonderen unter Christen.
Dabei unterscheidet sich der westlich-esoterische Reinkarnationsglaube stark von fernöstlichen Vorstellungen, wie sie im Hinduismus und Buddhismus zu finden sind. Während im Westen die zahllosen Möglichkeiten eines neuen Lebens als positive Chance gewertet werden und gleichsam immanent eine Art ewiges Leben zu garantieren scheinen, wird Wiedergeburt in den großen Religionen des Ostens ganz im Gegenteil durchgängig negativ gesehen; der Ausstieg aus dem Zyklus der Wiedergeburten ist hier das eigentliche Ziel.
... Was sagt die Bibel über das Leben nach dem Tod? Was ist der „Mehrwert“ des christlichen Glaubens gegenüber einem Glauben an Reinkarnation?
Diesen und anderen Fragen wollen wir an dem Studientag zusammen mit den Referenten nachgehen.
(Dipl.-Theol. Stefan Lorger-Rauwolf, Referat für Weltanschauungsfragen der Erzdiözese Wien)
Um etwaigen Irrtümern vorzubeugen: Im katholischen Glauben wird die Reinkarnationslehre als eine gnostische Lehre der Selbsterlösung gesehen und steht im Widerspruch zur kirchlichen Lehre der Erlösung durch Jesus Christus.
Die Bedeutung der indischen Reinkarnationslehre liegt für den Westen nicht so sehr im Inhalt, sondern in der populären Verbreitung durch die Hippie-Bewegung und die nachfolgende esoterische Welle.
Da die Karmalehre akzeptable Erklärungen für diverse Schicksalsfragen bieten kann, wurde sie in der westlichen Zivilisation gerne angenommen. Ein Kennzeichen der westlichen Zivilisation ist die irdische Ausrichtung. In diesem Sinne wird die Karma- und Reinkarnationslehre ebenfalls aus Gesichtspunkten rein irdischer Perspektiven propagiert – z.B. Reinkarnationstherapie, Erklärung von Schicksalsgegebenheiten, Krankheiten und psychischen Problemen. Hierbei tritt der religiöse Hintergrund der Karmatheorien, sei er im Judentum, Hinduismus oder Buddhismus, völlig zurück. In der Literatur kommt die Zwischenperiode im Jenseits kaum zur Geltung, so als wäre der Jenseitsaufenthalt bedeutungslos und nur eine Vorbereitungszeit für eine neuerliche irdische Inkarnation. Der in den Religionen eng mit der Karmalehre verflochtene Erlösungsgedanke verliert gleichzeitig mit den Religionen auch in der Karma- und Reinkarnationslehre an Bedeutung. Das ist meiner Ansicht nach eine Lücke in der gegenwärtigen Betrachtungsweise, weshalb ich diesen Aspekt in der vorliegenden Schrift stärker betone.
Es lässt sich nicht vermeiden, dass in den Argumentationen über die jenseitigen Aspekte der Karmalehre eigene Erfahrungen, Postulate und Argumente einfließen. Dadurch verliert die Schrift gegen Ende zunehmend an objektivem Charakter, kann jedoch gerade hierdurch, so man will, durch unkonventionelle Ideen und Anregungen bereichern.
Die Kosmologien der relevanten Hauptreligionen dienen nicht als Modell zur Erklärung transzendenter Gegebenheiten. Statt dessen werden die Vorstellungen des Tantra Yoga übernommen. Hierzu kommen eigene Erfahrungen aus meinem zweiten Schwerpunktgebiet, den außerkörperlichen Erfahrungen (AKE, OBE).
Wenn wir uns über Karma, die Schicksalsgesetze, Gedanken machen, so kommen wir unweigerlich damit auch zur Frage nach dem Sinn des Lebens. Erst das Zusammenspiel von Karma, Sinn des Lebens und Wiedergeburt macht Sinn.
Im Wesentlichen sind die alten etablierten Karmalehren gleichgültig aus welchem Lehrgebäude sie entnommen werden rein theoretischer Natur und auf Basis religiös-moralischer Vorstellungen. Solcherart sind diese Karmalehren ein Belohnungs- und Bestrafungssystem. Die Richtlinien für ein karmisch positives Leben finden sich in den religiösen Lebensvorschriften. Erst die jüngere Zeit ermöglicht durch psychologische Erklärungsmodelle eine Befreiung von religiösen Dogmen.
Die Herkunft der Karmalehre wurzelt in östlichen und westlichen religiösen Traditionen. Da das Schicksal als Folge eines moralischen, ethischen und sozialen Verhaltens in einem früheren Leben gesehen wurde, waren diese Lehren in früheren Zeiten stark mit der gesellschaftlichen Ordnung und den religiösen Vorstellungen verknüpft, wie etwa ein Gehorsamsgebot gegenüber kirchlichen und weltlichen Autoritäten, Einhaltung religiöser Rituale und Vorschriften, moralisches Verhalten gegenüber Angehörigen des eigenen Volkes, das jedoch Feinden gegenüber nicht mehr verpflichtend war.
Es dauerte Jahrtausende bis sich die Menschen zu einer logischen und differenzierteren Sichtweise des Karmaverständnisses durchgerungen hatten. Insofern ist das Gebiet um die Karmalehre sowohl historisch als auch inhaltlich hoch interessant. Wissenschaftliche Herangehensweisen erfolgten erst in jüngster Zeit. Leider beschränkten sich die Untersuchungen erzwungener Maßen auf Einzelinitiativen, da diese Thematik öffentlich nicht gefördert wird, nachdem die vorherrschenden Religionen ein Wissensmonopol für sich beanspruchen und der Atheismus von vornherein die Möglichkeit der Reinkarnation ausschließt.
Die alten Karmalehren und ihre modernen Weiterentwicklungen versprechen, dass durch richtiges Verhalten unser künftiges Schicksal verbessert werden kann. Es mangelt jedoch an augenscheinlichem feed back, da Karma den Rahmen des irdischen Lebens überschreitet, wodurch für viele der Wert dieser Lehren vermindert wird.
Die sich erst in einer späteren Zeit auswirkenden Folgen unserer Handlungen verhindern durch den dadurch verloren gegangenen Bezug ein Erkennen der Zusammenhänge. Dennoch, die Taten, die einmal gesetzt wurden, wirken sich irgendwann aus, auch wenn die Rückwirkung keine simple Reflexion ist, sondern manchen krummen Weg geht, ähnlich einer Dominoreihe, die einen Bogen macht.
Noch etwas zur Reinkarnation, ohne welche die Karmalehre ihren Sinn verlieren würde. Unser Körper ist wie eine Maschine. Irgendwann tritt ein Verschleiß ein, den wir Altern nennen. Reinkarnation heißt in einem neuen, jungen Körper wieder geboren zu werden. Wir opfern hierbei unsere physische Erinnerung (nicht das höhere astrale Erinnerungsvermögen) – das ist der Preis, den wir für die Verjüngung zahlen müssen.