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Alfred Ballabene

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2017
Beschreibung

In dieser Broschüre wird gezeigt, wie der Mensch am Anfang des jenseitigen Weges neuen Eindrücken begegnet. Denken und Fühlen bleibt nach dem physischen Tod unverändert und ist so, wie es in den letzten Jahren auf Erden war. Doch der Mensch lernt weiter und entwickelt sich weiter. Es gibt vieles im Jenseits, das sich anders verhält als auf Erden, und somit gibt es auch vieles, was neu erlernt und verstanden werden will. Im Laufe eines langen Erfahrungsprozesses lernt der Mensch sich von den alten Denkschemata zu lösen, freier zu werden und andere Wertigkeiten in einer nun größeren und vielfältigeren Welt zu akzeptieren.

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Alfred Ballabene

Die Schicksalsbücher

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die Schicksalsbücher

 

 

Alfred Ballabene

[email protected]

[email protected]

 

Vorwort

 

 

Wir fühlen uns zwar in der irdischen Welt zu Hause, aber genau genommen statten wir dieser Kulisse nur einen Kurzbesuch ab. Unsere wahre Heimat ist in einer anderen Dimension, im Jenseits. Dort warten unsere Angehörigen und Freunde auf uns, unsere Liebsten, mit denen wir schon seit ältesten Zeiten verbunden sind.

Wir gelangen nicht gleich nach unserem irdischen Tod in unsere jenseitige Heimat. Weshalb lässt sich auch leicht erklären: aus unserer irdischen Niederkunft nehmen wir einen mehr oder weniger schweren Ballast an Erinnerungen und Emotionen mit, der zunächst einmal verarbeitet werden muss. Wieder bewegen wir uns durch ein Umfeld, das wir genauso wie die irdische Welt als Kulisse bezeichnen können. Man könnte diese Kulisse auch mit einem Spiegel vergleichen, denn sie entspricht unserer inneren Verfassung. Unser inneres Befinden ist sozusagen nach außen gekehrt, durch eine Umwelt, die mit uns schwingungsmäßig in Resonanz steht und von der wir uns hierdurch angezogen fühlen. Das alles läuft unbewusst ab. Es ist sozusagen unser Unterbewusstsein, welches unser Geschick steuert. Seien wir ehrlich, schon auf Erden hat unser Unterbewusstsein unser Schicksal mehr bestimmt als unser freier Wille.

 

Mag unser freier Wille auch nicht in unseren Entscheidungen das erste Wort haben, aber er kann wesentlich zu unseren Entscheidungen beitragen. Letztendlich ist dieser freie Wille die entscheidende Kraft, welche unser Geschick bestimmt, in dieser irdischen Welt und auch in der jenseitigen Welt.

 

Je mehr wir unser selbst bewusst sind, je weniger wir von unseren Instinkten und Wünschen abhängen, desto freier werden wir in unseren Entscheidungen. Frei in unserer Selbstbestimmung zu werden ist das Ziel unserer Entwicklung. Es ist ein langer und mühsamer Weg. Manche wollen es einfacher haben und glauben den Weg der Selbsterkenntnis nicht gehen zu müssen. Solche Menschen verschreiben sich etwa der Macht und glauben durch Macht frei zu sein. Aber es ist nur eine Illusion, der sie erliegen und spätestens mit dem irdischen Tod kommt das Erwachen und die selbstherrliche Illusion fällt ab wie Staub von einem Reisegewand.

 

Die Schicksale der Menschen sind vielfältig, nicht nur in der irdischen Welt, sondern auch im Jenseits. Wenngleich kein Schicksal dem anderen gleicht, so können wir dennoch aus dem Schicksal eines anderen Menschen lernen. Und je mehr Schicksale wir durch Einfühlungsvermögen nacherleben, umso einsichtiger und verständnisvoller werden wir gegenüber den Turbulenzen und Geschehnissen, die von geheimnisvollen Kräften gelenkt, den Karmakräften, unser und der anderen Leben bestimmen.

 

Möge dieses kurze Büchlein einen Beitrag hierzu leisten.

 

 

Im Krankenbett

 

 

Albin vor seiner Krankheit

 

Albin war nun schon seit einem Monat krank und bettlägerig. Seine Umgebung nahm er nur getrübt wahr. Er sah besorgte Gesichter die sich zu ihm beugten. Seine Frau sprach beruhigende Worte zu ihm und er merkte an ihrem Tonfall, dass sie in weitaus größerer Sorge war als er selbst. Die Furcht vor seinem Tod klang aus jedem Wort heraus. Sein Tod würde in ihr Leben eine große Lücke reißen. Sie würde einsam sein und seine Nähe vermissen. Er, Albin, dagegen fühlte sich friedlich, wenngleich sehr müde und meist in wirren Träumereien versunken.

Die meiste Zeit schlief er, wachte auf und schlief nach kurzer Zeit wieder ein. Er war zu geschwächt und langes Wachsein und das Sitzen im Bett machte ihn müde.

 

Wieder war er aus tiefem Schlaf erwacht. Es schien diesmal ein besonders erholsamer Schlaf gewesen zu sein. Vielleicht hatte ihm irgend ein Mittel der modernen Medizin dazu verholfen, ein Medikament, das wie manches andere kleine Wunder vollbringen konnte. Ohne Schwierigkeiten, jedoch anscheinend noch etwas benommen, hatte er sein Bett verlassen. Ein Lebensgefühl, das er schon lange nicht mehr hatte. Es erfüllte ihn mit Freude. Sein Bewusstsein klärte sich allmählich und er genoss es in neuer Leichtigkeit durch das Zimmer zu gehen. Es war ein wunderbares Gefühl.

 

Es schien bereits abends zu sein, denn es war dämmrig im Zimmer. Es war unglaublich still. Kein Auto, kein Hundegebell, kein Moped war zu hören. Auch die Dämmerung war gleichmäßig. Keine schaukelnde Straßenlaterne belebte durch einen Wechsel von leicht Heller und Dunkler. Kein Autoscheinwerfer ließ für kurz das Zimmer heller werden. Kein Mond strahlte herein, um sich sogleich neckisch wieder hinter einer Wolke zu verstecken. Kurz schossen Albin diese Gedanken durch den Kopf, um sogleich durch neue Gedanken verdrängt zu werden. Würde der Mond herein scheinen gäbe es im Zimmer Schatten. Aber es gab keine Schatten. Kaum aufgetaucht, verschwand diese seltsame Beobachtung wieder aus Albins Bewusstsein und wechselte zu seiner Entscheidung das Licht aufzudrehen. Entschlossen ging er zum Lichtschalter, um das Tageslicht in das Zimmer zu holen. Doch zu seiner Überraschung funktionierte der Schalter nicht. Wäre er die Zeit vorher gesund gewesen, hätte er den Schalter repariert. So aber schien die Wohnung in manchen ihrer Funktionen ebenfalls abgebaut zu haben wie sein Körper. Wenn er wirklich durch ein neues Medikament wieder gestärkt ins Leben treten würde, so wären diese kleinen Reparaturen als erstes fällig. Noch mit diesen Gedanken befasst wechselte er in das benachbarte Wohnzimmer, in der Hoffnung dort seine geliebte Frau anzutreffen. Sie war dort, so wie erwartet. Sie saß im Lehnstuhl, auf ihrem Schoß ein Buch, das sie abgelegt hatte. Ihre Augen waren geschlossen. Anscheinend war sie eingedöst. Albin sprach sie leise an, um sie nicht zu erschrecken. Da sie nicht reagierte, tupfte er sie sanft an der Schulter an. Sie fühlte seine Berührung, erhob ihren Kopf, öffnete die Augen und sah sich erstaunt um. Zu Albins Erstaunen schien sie ihn nicht zu sehen. Er sprach sie an, doch sie reagierte nicht. So sprach er etwas lauter und eindringlicher. Doch statt einer Antwort und statt sich zu freuen, dass er stark genug war das Bett zu verlassen, griff sie sich verwirrt an die Stirne, erhob sich und ging in die Küche, wo sie sich ein Glas Wasser nahm.

 

Weshalb ignorierte ihn seine Frau? Die Situation war unwirklich seltsam. Albin begann sich zu beunruhigen und die verschiedensten Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Vielleicht träumte er. Oder es waren die Medikamente, welche die Wahrnehmungen mit Halluzinationen überlagerten? Er sprach weiter eindringlich zu seiner Frau, aber sie schien ihn nicht zu bemerken. Tausende Gedanken, im Versuch die Situation zu erklären, schossen ihm durch den Kopf. Doch statt Klarheit zu finden wurde er eher verwirrter. Als er sich selber ein Glas Wasser nehmen wollte, griff seine Hand einfach durch das Glas hindurch. Nun versuchte er dies an anderen Objekten und stellte es ebenfalls fest, inklusive dem Lichtschalter.

 

Verwirrt und beunruhigt kehrte Albin wieder ins Wohnzimmer zurück und ging im Raum auf und ab, eine alte Gewohnheit, wenn er versuchte seine aufgewühlten Gedanken wieder zu ordnen. Da sah er unverhofft seinen lang verstorbenen Großvater vor sich stehen. Er war von einer schwachen Lichtaureole umgeben. Albin starrte die Erscheinung an, die es doch in Wirklichkeit nicht geben konnte. Wieder schossen ihm allerlei Gedanken durch den Kopf. Er musste sich in einer Fieberphantasie befinden, ja, das musste es wohl sein. Er schloss und öffnete einige Male seine Augen, doch die Erscheinung seines Großvaters blieb beharrlich bestehen. Vielleicht war Geduld von Nöten. Wäre es ein Traum, so müsste sich über kurz oder lang die Szene ändern. Albin hatte sich durch viele Jahre eingehend mit Traumgesetzen und Traumsymbolik befasst und wusste: Träume sind von häufigem Szenenwechsel gekennzeichnet. Auch ist in Träumen Logik und Denken reduziert, wenn man von Klarträumen mal absieht. In seiner Selbstanalyse stellte er fest, dass er denken konnte, ja logisch denken konnte. Sofort meldete sich ein neuer Gedanke: in Träumen könnte man den größten Unsinn erleben und den größten Unsinn denken und es wird einem immer logisch erscheinen. Wäre es nicht so, so hätte dies einen Weckeffekt zur Folge und genau das möchte der nach Erholung strebende Körper vermeiden. Schwer die Situation zu bewerten. Vielleicht irrte er sich, doch sein Eindruck war, dass sein Denken, wenngleich aufgewühlt, doch klar und nicht wie in Träumen war. Er ging weiterhin erregt auf und ab. Das Gehen beruhigte ihn. Sein Großvater stand nach wie vor im Raum und blickte aufmerksam zu ihm her. Allmählich gelang es Albin seine überstürzten Gedanken so weit zu kontrollieren, um zu einer mittelmäßigen Ruhe zu kommen. Etwas ruhiger versuchte er zu überlegen. Langsam rückte die Vorstellung in den Vordergrund, dass er vielleicht verstorben sein könnte. Er hatte in früheren Jahren etliche Jenseitsbücher gelesen, wo solche Zustände beschrieben wurden. Ob es das wohl wäre?

 

Verblüfft über die neu aufgekommene Vorstellung, dass er nun vielleicht selber ein Geist wäre, so wie er das in manchen Berichten beschrieben fand, blickte Albin nun mit größerem Interesse zu seinem Großvater. Sein Großvater schien das Abklingen der Verwirrung und den fragenden Blick mit Erleichterung zur Kenntnis zu nehmen und redete ihn jetzt an. Kurz sprach er: "Es stimmt, du hast Deinen irdischen Körper abgelegt." Albin akzeptierte diese Worte als wahr, jedoch führte dies keineswegs zu einer Beruhigung. Im Gegenteil. Eine Flut von Gedanken überstürmte Albin, Gedanken darüber was in der Welt noch unerledigt liegen geblieben sei, wie seine Frau zurecht kommen würde, ob diese oder jene Rechnung bezahlt wäre, ob seine Frau das Passwort für seine Mailbox kennen würde, um seinen Bekanntenkreis zu verständigen und vieles von Wichtigem und Unwichtigem mehr.

Der Großvater wartete geduldig, bis sich die Gedanken Albins allmählich beruhigt hatten und er sich mit seiner Situation abgefunden hatte. Dann sprach er beruhigende Worte und erklärte Albin, dass dieser ein gutes Leben geführt habe und Freunde in der jenseitigen Welt auf ihn warten würden. Er wäre nicht alleine und hätte viele ihn liebende Seelengefährten, denen er bald begegnen würde, sobald er seine dichtere und noch dem Irdischen verhaftete Seelenschwingung abgelegt hätte. Albin nahm die Worte dankbar an. Es war weniger der Inhalt des Gesagten, was für ihn wog, sondern die Tatsache, dass er der Situation nicht hilflos und allein ausgeliefert war und es ein vertrautes Wesen gab, mit dem er sich austauschen konnte.

Großvaters Kraft und Ruhe übertrug sich auf Albin, der allmählich zur Ruhe fand, zu seinem bevorzugten Polsterstuhl ging und sich in diesen setzte. Zusehends legten sich die Emotionen und die gegenwärtige Situation wurde weniger dramatisch. Die Gedanken wurden träger und eine zunehmende Müdigkeit erfasste ihn. Bald schien er in einen erholsamen Schlaf zu versinken.

 

 

Felsen und Steine

 

Albin hatte den Eindruck, als wäre er aus einem langen Schlaf erwacht. Zunächst hielt er seine Augen noch geschlossen. Langsam, wie aus einem Nebel, tauchten seine letzten Erinnerungen auf. Er ließ sich Zeit diese zu ordnen und zu klären. Er war krank und lag Tage oder Wochen im Bett. Das war klar. Das Letzte jedoch woran er sich erinnerte war verwirrend:

Er fühlte sich viel gesünder an, ging durch die Wohnung und seine Frau nahm ihn nicht wahr. Dagegen sah er seinen verstorbenen Großvater, der ihn sogar ansprach. War es möglich, dass er, Albin, in die andere Welt gewechselt hätte? War alles Traum oder Wirklichkeit. Jetzt war der Augenblick gekommen sich darüber Klarheit zu verschaffen. Hierfür war ein günstiger Augenblick gekommen, denn er fühlte sich wach, ohne jegliche Benommenheit und sogar bei Kräften. Noch hatte er seine Augen geschlossen und alles war ruhig. Wenn er sie jetzt langsam öffnen würde, so würde sich sicherlich alles klären. Höchstwahrscheinlich hatte er einen Traum gehabt und würde sich jetzt, gut ausgeschlafen wieder in seinem Bett vorfinden, mit seiner lieben Frau an der Seite.

Aber er hatte Zeit. Deshalb fühlte er noch in seinen Körper hinein. Das Körpergefühl war da, vollkommen wie gewohnt. Er fühlte Arme und Beine. Vorsichtig bewegte er einen Arm. Ja, das war in Ordnung und ebenfalls so wie immer; es war kein Unterschied. Oder doch? Er müsste doch seine Bettdecke fühlen und das war nicht der Fall! Noch etwas erstaunte ihn, als er so seinen Körper beachtete: er lag nicht, sondern saß, mit dem Rücken an eine harte Stütze angelehnt.