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- Herausgeber: Books on Demand
- Kategorie: Gesellschafts- und Liebesromane
- Sprache: Deutsch
- Veröffentlichungsjahr: 2015
Clementine Weidenbrecher ist eine ältere, eher unscheinbare Frau, die ihren Mann 10 Jahre lang im Rollstuhl durch Remagen geschoben hat. Ein Jahr nach seinem Tod rät ihr Arzt zu Spaziergängen. Die macht sie mit einem Rollator, sie kann sich nicht mehr daran gewöhnen frei zu gehen. Clementine ist grau-blond, klein und zierlich. Im Sommer trägt sie beige-braune Kleidung im Winter braun-beige. Sie lernt bald eine Menge Menschen kennen, die sie durch kriminelle Ereignisse zum Teil wieder verliert. Jetzt ist ihr Radius nicht mehr nur auf die Innenstadt beschränkt, sie kommt allmählich, auch durch ihren Freund Willi, mehr rum. Da wird sie auch noch Einiges erleben.
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Seitenzahl: 74
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 Der Spaziergang
Kapitel 2 Der Rommènachmittag
Kapitel 3 Der Besuch
Kapitel 4 Der Handarbeitsclub
Kapitel 5 Der Jakobsmarkt
Kapitel 6 Der Schwimmbadbesuch
Kapitel 7 Der Waldspaziergang
Kapitel 8 Das Konzert
Kapitel 9 Der Zahnarztbesuch
Kapitel 10 Das tunesische Häkeln
Kapitel 11 Der Grillabend
Kapitel 12 Der Ausflug auf die Erpeler Ley
Der Spaziergang
„Frau Weidenbrecher, Sie müssen jetzt auch mal an sich denken, Ihr Mann ist doch bereits seit einem Jahr tot. Es ehrt Sie, dass Sie so sehr um ihn trauern, aber nun sollten Sie mehr unternehmen. Machen Sie doch jeden Tag, wenn es das Wetter zulässt, einen zweistündigen Spaziergang. Das wird Ihnen gut tun“.
„Jo, Herr Doktor, Sie saren dat so wie wenn dat eso einfach wär, isch hab meine Hermann 10 Jahre jeflescht un im Rollstuhl spazieren jefahren un jezz soll isch allein jehen“?
„Versuchen Sie es mal“, sagte der Doktor, dann war Clementine entlassen.
Die Nachmittage und Abende wurden ihr lang seit Hermann tot war, darum ging sie schon nachmittags zum Arzt, vormittags erledigte sie ihre Hausarbeit.
Sie verließ die Praxis mit ihremRollator, den sie seit einigen Monaten benutzte und beschloss, auf demNachhause Weg über den Friedhof zu Hermanns Grab zu gehen.
Sie hätte auch sonst nicht gewusst wo hin sie gehen sollte.
Als sie am Grab stand und Zwiesprache mit ihrem Hermann hielt, sprach sie ein älterer Herr an.
Er machte ihr ein Kompliment über die Blumenbepflanzung auf dem Grab und wie wunderbar gepflegt es aussähe.
Der Mann war Clementine sympathisch und Zeit hatte sie ohnehin zuviel, darum ließ sie sich auf ein längeres Gespräch ein.
Sie erfuhr, dass er einen großen Garten hatte, den er hegte und pflegte, sich aber seit dem Tod seiner Frau vor drei Jahren auch ein wenig einsam fühlte.
Gegen Ende des Gesprächs schlug Herr Weimann, so hieß der Herr, Clementine vor, ihn am nächsten Nachmittag in seinem Garten zu besuchen.
Clementine sagte zu.
Am nächsten Tag machte sie sich auf den Weg. Von der mittleren „Alte Strasse“ bis zum Haus des Mannes in der Bergstrasse war es ein weiter und mühseliger Weg mit Rollator.
Außer Puste kam sie an. Sie schaute sich erst einmal eine Weile um, wollte nicht klingeln, solange sie atemlos war.
Es fiel ihr auf, dass sich gegenüber an dem Fenster eine Gardine bewegte, als sie noch einmal hinsah, konnte sie nur noch eine Hand sehen, die die Gardine zu recht zog.
Na, der Herr Weimann hatte aber aufmerksame Nachbarn.
Sie klingelte und Herr Weimann war so schnell an der Tür, dass er bestimmt schon Ausschau nach ihr gehalten hatte.
Das Haus roch ein wenig muffig, aber sie gingen gleich durch zumGarten, dort hatte Herr Weimann bereits einen Tisch gedeckt.
Der Garten war wunderschön und jetzt im Frühjahr blühte es in allen Farben.
Clementine war begeistert! Herr Weimann führte sie ringsherum und zeigte ihr jedes einzelne Beet. Im angrenzenden Nachbargarten arbeitete jemand in der Nähe des Gartenzauns.
Als sie näher kamen, verschwand der Mann ohne ihnen auch nur einen Blick zuzuwerfen, geschweige denn zu grüßen.
HerrnWeimann schien dieses Verhalten nicht zu stören.
Clementine dachte, während sie zu der Sitzgruppe mit dem gedeckten Tisch gingen, dies sei doch ein seltsames Verhalten, wenn man viele Jahre nebeneinander wohnte, sagte aber nichts.
Beim Kaffee trinken fragte Clementine, ob er die Pflanze alle selbst ziehe, da ging Herr Weimann ins Haus und kam mit einem Katalog eines niederländischen Versandhauses zurück.
Er erzählte Clementine, dass er ein guter Kunde dieser Firma sei und wenn sie wieder neue Pflanzen anböten, die er noch nicht hätte, dann bestelle er diese.
Die Firma würde sehr pünktlich liefern nur mit den Zustellern des Paketdienstes sei er nicht zufrieden.
Leider gingen die nicht sorgfältig mit den Paketen um, er habe sich schon des Öfteren bei der Firma beschwert.
Der Nachmittag verging Clementine wie im Flug, als sie sich verabschiedete, bat Herr Weimann sie, doch am nächsten Nachmittag wieder zu kommen, er habe seit dem Tod seiner Frau keinen so angenehmen Tag mehr erlebt.
Clementine sagte am nächsten Nachmittag könne sie nicht, komme aber gern noch einmal in dieses Gartenparadies zurück.
Sie stellte das Geschirr auf ihren Rollator und sagte: „Ich stelle es in Ihrer Küche ab, da können Sie Ihren Garten weiter genießen“.
Herr Weimann war einverstanden.
Wo die Küche war hatte Clementine bereits gesehen.
Als sie das Geschirr dort abstellte, dachte sie: „He mööt äwwe ens jebozz wäre.“
Na ja, der Herr Weimann kam wohl mit der Hausarbeit nicht so gut zu recht.
Als sie die Haustür zuzog, sah sie Herrn Weimann seitlich stehen, sie hatte gar nicht bemerkt, dass dort die Garage war.
Er bat sie noch einmal ganz eindringlich ihn doch sehr bald wieder zu besuchen, denn in seinem Alter habe man ja nicht mehr so viel Lebenszeit.
Auf dem Nachhause Weg überlegte sie, dass sie den alten Herrn noch einmal besuchen wollte, aber dann reichte es auch.
Sie hatte das Gefühl er suchte eine neue Frau und die wollte sie auf keinen Fall sein.
Abends schaute sie sich den neuesten „Tatort“ an.
Die Sendung hatte gerade begonnen, als ihr Telefon läutete. Wer rief sie denn um diese Uhrzeit an?
Es meldete sich eine Frauenstimme, die sie vor Herrn Weimann warnte.
Sie sagte, FrauWeimann sei auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen und auch sie sei in Gefahr.
Sie solle sich von demMann fern halten, dann legte sie auf.
Clementine war ganz verwirrt! „Wat soll Esch dann davon hale!?“ So rief sie laut aus.
In der Nacht schlief sie schlecht, sie träumte von offenen Fenstern und wehenden Gardinen.
Am Morgen sagte sie: „Jezz drenken esch ene öndlesche Kaffe un dann jonesch en die Berschstroß un vezällen dämm Weimann von dämmAanrof!“ Das tat sie auch. Sie kam an, klingelte es rührte sich nichts. Auch beim dritten Versuch.
Gegenüber bewegte sich wieder die Gardine, ob sie einfach mal über die Straße gehen sollte und dort klingeln?
Sie schaute auf das Garagentor und entdeckte, dass es nicht ganz geschlossen war.
Vielleicht war der Herr Weimann ja in der Garage und hatte ihr klingeln nicht gehört.Sie drückte das Garagentor weiter auf und rief „Herr Weimann“, dabei ging sie weiter in die Garage hinein.
Plötzlich sah sie Füße auf dem Boden.
Ob es dem Herrn Weimann schlecht geworden war und er war umgefallen?
Dann sah sie ihn ganz, er lag dort Blut überströmt!
Sie lief so schnell sie konnte raus zog ihr Handy aus der Tasche und rief die Polizei.
Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis die Polizei erschien, obwohl es nicht viel mehr als zehn Minuten waren, wie sie mit einem Blick auf ihre Uhr feststellte.
Nun kam auch die Nachbarin von gegenüber, die Clementine bis jetzt noch nicht deutlich gesehen hatte.
Sie wusste, dass in der Garage ein Hausschlüssel hing.
Auf die Frage eines Polizisten ob sie den Herrn Weimann gut gekannt habe, antwortete sie, seine Frau habe sie gekannt, mit ihm, diesem alten Ekel habe sie nichts zu tun.
Sie hatte an dem Morgen auch nichts bemerkt, weil sie gerade vom Einkaufen zurück kam.
Das Tatwerkzeug war schnell gefunden, es war ein Wagenheber, mit dem Herr Weimann hinterrücks erschlagen wurde.
Da kamen die beiden alten Damen nicht als Täter in Frage, da Herr Weimann ein großer Mann war, müsste der Täter etwa gleich groß gewesen sein, denn der Wagenheber hatte die Schädeldecke zertrümmert.
Der Nachbar nebenan war ein großer Mann, konnte aber nicht der Täter sein, weil er bereits um 5 Uhr 30 zur Arbeit gefahren war, zu diesem Zeitpunkt lebte Herr Weimann noch.
Clementine viel plötzlich auf, dass in der Küche ein Paket stand, das gestern nicht dort war.
Die Beamten sahen sich das Paket an, es war von dem niederländischen Blumenversandhaus.
Sie erzählte den Beamten, dass Herr Weimann ihr gesagt habe, dass er oft dort bestelle, aber viel Ärger mit dem Paketversand habe.
Clementine und die Nachbarin konnten schließlich nach Hause gehen, als sie vor der Tür waren, sagte die Nachbarin: „Ich wusste wer Sie sind, habe Sie oft mit Ihrem Mann gesehen, darum habe ich Sie gestern Abend angerufen.
Das es dieses alte Ekel jetzt erwischt hat ist nicht schlimm. Ich hatte Sorge Ihnen könnte etwas passieren. Sie können froh sein, dass Sie ihn nicht näher kennengelernt haben. Er hätte auch Sie tyrannisiert, wie seine Frau und die ganze Nachbarschaft“.
Da war sie ja in eine schöne Geschichte reingeraten, dachte Clementine auf dem Nachhause Weg.
Einige Zeit hörte Clementine nichts mehr von diesem Fall, dann bekam sie eine Vorladung. Sie sollte als Zeugin aussagen.
So erfuhr sie, dass der Paketbote in Notwehr gehandelt hatte.
Herr Weimann war mit demWagenheber auf den jungen Mann los, dieser entwand ihm den Wagenheber und schlug zu.
