Compendium Wortschatz Deutsch-Deutsch, erweiterte Neuausgabe - Guido Schmitz-Cliever - E-Book

Compendium Wortschatz Deutsch-Deutsch, erweiterte Neuausgabe E-Book

Guido Schmitz-Cliever

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Beschreibung

Das Compendium Wortschatz Deutsch-Deutsch ist ein einsprachiges Nachschlagewerk für Deutsch als Fremdsprache richtet sich an Studenten, die an deutschen Universitäten studieren wollen, an fortgeschrittene Deutschschüler, Deutschlehrer und Führungskräfte beeinhaltet Wortschatz aus Hochsprache und Umgangssprache mit dem besonderen Schwerpunkt Wirtschaftsdeutsch umfasst schwierigen Wortschatz, komplexe Redewendungen und Wörter mit formalen Besonderheiten vermittelt differenziertes Gespür für die Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks erklärt eingehend die grammatischen Besonderheiten schwieriger sprachlicher Wendungen bietet einen ausführlichen Index mit mehr als 5.500 Stichwörtern

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Für

meine Tochter

Uta

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur ersten Ausgabe

Vorwort zur erweiterten Neuausgabe / Hinweise für den Benutzer

Abkürzungen und Erläuterungen

Teil 1

Ethnische, nationale und regionale Bezeichnungen für Einwohner

Namen von Staaten mit dem bestimmten Artikel

Homonyme

Sammelbegriffe mit der Vorsilbe ‚Ge-’

Substantive mit der (verneinenden) Vorsilbe ‚Un-’

Zusammengesetzte Redewendungen

Bezeichnungen für Geld

Teil 2

Reflexive Verben und reflexive Redewendungen

Verben mit Vorsilbe, aber ohne Stammverb

Verben mit Endung ‚-ln’

Verben mit Infix ‚-ig-’

Mittelverben

Abweichende Fälle bei Verben mit der Vorsilbe ‚be-’

Die sechs Modalverben und sechs gleichlautende Verben

Teil 3

Zwillingsformeln, Scheinzwillinge und denkwürdige Drillinge

Ausdrücke mit Farbwörtern

Adjektive mit der verneinenden Vorsilbe ‚un-’

Adjektive und Adverbien mit fester Präposition

Verschmelzung von Präposition und Substantiv

Verschmelzung von Präposition und bestimmtem Artikel

Die Pronomen bei Namen von Firmen

Index

Vorwort zur ersten Ausgabe

Dieses Compendium richtet sich an Deutsch Lernende; es soll ihnen den Zugang zu schwierigen Wörtern und Ausdrucksweisen erleichtern und so den aktiven und passiven Wortschatz erweitern und festigen.

Es befasst sich mit Begriffen, die man täglich hört oder liest, denn jeder Sprecher hat nicht nur mit der Hochsprache der Lehrbücher und Grammatiken zu tun, sondern auch mit der sogenannten Umgangssprache und mit Fachsprachen. Daher werden auch viele Redewendungen und Wörter aufgeführt, die als umgangssprachlich gelten; der Schwerpunkt im fachsprachlichen Bereich ist Wirtschaftsdeutsch.

Das Compendium setzt gute Grundkenntnisse der deutschen Sprache voraus und wendet sich daher an fortgeschrittene Schüler. Die meisten Ausdrücke und Stichwörter haben mindestens eine formale Besonderheit, oft sogar mehrere; viele sind aus mehreren Teilen zusammengesetzt – dadurch sind sie im Stande, vielfältige Bedeutungsunterschiede auszudrücken, auch wenn die äußeren Unterschiede nur geringfügig sind.

Die insgesamt 19 Kapitel sind in drei Teile gegliedert:

Teil 1 fasst Aufstellungen der Wortart Substantiv zusammen. Hier werden fast alle Staatsbürger der Welt genannt und es werden Wörter aufgeführt, die umgangssprachliches Gemeingut sind sowie solche, die man leicht verwechseln kann. Das Kapitel ‚Zusammengesetzte Redewendungen’ ist ebenfalls nach Substantiven gegliedert, besteht aber aus Redewendungen, die auch andere Wortarten enthalten.

Teil 2 enthält nur Aufstellungen der Wortart Verb. Die formalen Besonderheiten vieler Verben wandeln andere Verben ab und führen zu einer neuen Bedeutung. Auch die Kombination von Wörtern anderer Wortarten kann Verben hervorbringen oder Verben reflexiv machen. Die Modalverben werden in ihrem echten Gehalt dargestellt und von gleich klingenden Verben abgegrenzt.

Teil 3 umfasst Aufstellungen mehrerer Wortarten; hier finden sich in veränderter Form und in unterschiedlichsten Kombinationen Substantive, Präpositionen und Artikel. Die sehr geläufigen Zwillingsformeln verwenden alle Wortarten; deswegen sind sie hier zusammenhängend aufgeführt.

Der Index mit mehr als 4500 Stichwörtern enthält alle verwendeten Suchwörter und zeigt ihre Verteilung über die Kapitel.

Meinem Freund Herbert Gering bezeuge ich hier meinen aufrichtigen Dank – er hat unzählige Stunden für dieses Buch geopfert. Ohne seine technische Beratung, seine typografische Erfahrung und seine Zähigkeit beim Ringen um Systematik wäre das Compendium wahrscheinlich nicht möglich gewesen.

Aachen, im September 2001 Guido Schmitz-Cliever

Vorwort zur erweiterten Neuausgabe

Mit dieser Neuausgabe wurde das „Compendium Wortschatz“ um mehr als 750 Stichwörter erweitert. Dabei handelt es sich vorwiegend um die beiden neuen Kapitel zu der (verneinenden) Vorsilbe ‚Un-’ im 1. Teil und ‚un-’ im 3. Teil, die beide hauptsächlich gehobenen Wortschatz enthalten. Aus 19 Kapiteln wurden 21. Gleichzeitig wurde die Darstellung gestrafft, indem Stichwörter, die bisher in mehreren Kapiteln vorkamen, nur noch in einem Kapitel genannt werden.

Viele der bereits vorhandenen Umschreibungen wurden neugefasst, insbesondere mit Wörtern aus Fremdsprachen. Die Kapitel ‚Zusammengesetzte Redewendungen’ und ‚Reflexive Verben und reflexive Redewendungen’ wurden erheblich erweitert, auch durch umgangssprachlichen und saloppen Wortschatz.

Wörter, die mit nachfolgendem * gekennzeichnet sind, gehören (noch) nicht zum offiziellen Wortschatz, sind aber dennoch gebräuchlich und verständlich.

Außerdem wurde die Neuausgabe für Korrekturen und für graphische Verbesserungen des Layouts genutzt.

Hinweise für den Benutzer

Die inhaltsgleichen Ausdrücke sind in zwei Gruppen geteilt: Hinter ‚=’ werden Formulierungen oder Wörter aufgeführt, in denen der Wortstamm des Stichworts enthalten ist; hinter ‚~’ sind sonstige inhaltsgleiche Ausdrücke aufgeführt.

Jeweils am Anfang stehen zusammengesetzte Ausdrücke mit Substantiven in der alphabetischen Abfolge dieser Substantive; dann folgen reflexive Verben, solche mit einem Hilfsverb, schließlich Einzelwörter.

Verschiedene Bedeutungen eines Wortes werden mit Nummerierung aufgeführt; die zutreffende wird mit hier eingeleitet. Wörter, die das Gegenteil des Stichworts darstellen, sind mit dem Zusatz ggt. gekennzeichnet, umgangssprachliche Ausdrücke und Wendungen mit dem Zusatz ugs. oder salopp, der stets hinter dem betreffenden Wort bzw. hinter der betreffenden Redewendung steht.

Bei allen zweispaltigen Kapiteln stehen die Stichwörter in der linken Spalte; in der rechten Spalte sind nahverwandte Wörter aufgeführt, um den Wortschatz zu erweitern. Damit soll aber nicht die Herkunft der Stichwörter aufgezeigt werden.

Die Maßgaben der Rechtschreibreform (1994) wurden nur teilweise übernommen.

Der Index enthält alle Stichwörter, von Zwillingsformeln beide Teile. Ebenfalls enthalten sind Wörter, die zwar den selben Wortstamm haben wie das Stichwort und daher leicht mit ihm verwechselt werden können, die aber in der Bedeutung einen wichtigen Unterschied dazu aufweisen; sie sind mit aber angeschlossen. Außerdem. sind solche Wörter aufgeführt, die eine zusätzliche Information enthalten.

Abkürzungen und Erläuterungen

Inhaltliche Zuordnung, Schriftauszeichnungen

(…)

typische zusätzliche Angaben im Wort/Satz; häufige Erweiterungen

inhaltsgleiche Ausdrücke, die den Stamm des Stichwortes verwenden

~

inhaltsgleiche Ausdrücke; Umschreibungen

[…]

Angaben zur Grammatik

fette Schrift

indizierte Stichwörter

kursive Schrift

Beispiele, Erklärungen, grammatische Hinweise

Sonderzeichen und Piktogramme

/

alternative Wörter (inhaltsgleich, verschieden oder gegensätzlich)

,

trennt Varianten innerhalb einer Umschreibung

;

trennt Umschreibungen

Auslassung

*

gebräuchlich, aber (noch) nicht im offiziellen Wortschatz

Abkürzungen

A

.

Akkusativ

Adv

.

Adverb

D

.

Dativ

dim

.

diminuierend, verkleinernd

ethn

.

ethnisch

etw

.

etwas

f

.

Femininum

G

.

Genitiv

ggt

.

gegenteilig

i. k. S

.

im konkreten Sinn

i. ü. S

.

im übertragenen Sinn

Inf

.

Infinitiv

iter

.

iterativ, wiederholend

intens

.

intensivierend, verstärkend

jdm

.

jemandem

jdn

.

jemanden

jds

.

jemandes

lautm

.

lautmalend

m

.

Maskulinum

n

.

Neutrum

N

.

Nominativ

PI

Partizip Präsens

PII

Partizip Perfekt

Pers

.

Person

Pl

.

Plural

Präp

.

Präposition

pol

.

politisch

s. a

.

siehe auch, im selben Kapitel

Sing

.

Singular

ugs

.

umgangssprachlich

Teil 1

Ethnische, nationale und regionale Bezeichnungen für Einwohner

Die Namen von Völkern sind auf die beiden Deklinationen der deutschen Sprache verteilt: Der Nominativ von Wörtern der Deklination I endet auf ‚-er’; der Nominativ von Wörtern der Deklination II endet auf ‚-e’.

Die Aufstellung enthält in der linken Spalte den Nominativ und die Endung des Genitivs Singular für einen männlichen Angehörigen eines Volkes; bei den Ausnahmen ist auch der Plural aufgeführt. Bei der weiblichen Form im Singular wird jeweils die Endung der männlichen ersetzt durch ‚-in’, im Plural durch ‚-innen’.

In der mittleren Spalte ist vermerkt, ob es sich um einen ethnischen, geographischen oder politischen Begriff handelt – ethn., geo., pol.

Die rechte Spalte enthält die Bezeichnung für das entsprechende geographische Gebiet oder für den Staat, das Land.

Bezeichnung des EinwohnersArt des BegriffsBezeichnung des Heimatgebietsder Afghane, -npol.Afghanistander Afrikaner, -sgeo.Afrika, Erdteil, Kontinentder Ägypter, -spol.Ägyptender Albaner, -spol.Albaniender Algerier, -spol.Algeriender Amerikaner, -s gebräuchlich nur für US-Bürgergeo., pol.Vereinigte Staaten von Amerika oft nur Vereinigte Staatender Andorraner, -spol.Andorrader Angolaner, -spol.Angolader Antiguaner, -sgeo., pol.Antigua und Barbudader Äquatorialguineer, -spol.Äquatorialguineader Araber, -sethn.Arabien, arabische Halbinselder Argentinier, -spol.Argentiniender Armenier, -spol.Armeniender Aserbaidschaner, -spol.Aserbaidschander Asiate, -ngeo.Asien, Erdteil, Kontinent
der Äthiopier, -spol.Äthiopiender Australier, -sgeo., pol.Australiender Balinese, -nethn., geo.Balider Bahamer, -sgeo.die Bahamas, Inselgruppeder Bahrainer, -sgeo., pol.Bahrain, Scheichtumder Balte, -nethn.das Baltikum: die Staaten Estland, Lettland, Litauender Bangale/Bengale, -nethn.Indien, Bengalen, Bangladesch s. a. der Bangladescherder Bangladescher, -spol.Indien, Bengalen, Bangladesch s. a. der Bangale/Bengaleder Barbadier, -sgeo., pol.Barbadosder Baske, -nethn.das Baskenlandder Belgier, -spol.Belgiender Belizer, -spol.Belizeder Bengale, -nethn.Bengalender Beniner, -spol.Benin, früherer Name: Dahomeyder Berber, -sethn.Bevölkerungsgruppe im Atlasgebirge; aber auch nicht sesshafter, obdachloser Landstreicher/Stadtstreicherder Bhutaner, -spol.Bhutander Bolivianer, -spol.Boliviender Bosnier, -sethn., pol.Bosnien/Herzegowinader Botsuaner/Botswaner, -spol.Botsuana/Botswanader Brasilianer, -spol.Brasiliender Brite, -npol.Großbritanniender Bruneier, -spol.Bruneider Bulgare, -npol.Bulgariender Burkiner, -spol.Burkina Faso, früherer Name: Obervoltader Burmese, -npol.Burmader Burunder/Burundier, -spol.Burundi
der Chilene, -npol.Chileder Chinese, -npol.Chinader Costa-Ricaner, -spol.Costa Ricader Däne, -npol.Dänemarkder Deutsche, -n [Ausnahme; wird wie ein Adjektiv dekliniert]pol.Bundesrepublik Deutschlandder Dominicaner, -spol.Dominicader Dominikaner, -spol.Dominikanische Republikder Dschibutier, -spol.Dschibutider Ecuadorianer,-spol.Ecuadorder Engländer, -spol.Englandder Eritreer, -spol.Eritreader Eskimo, -(s), -(s) [Ausnahme]ethn.Ureinwohner von Alaska, Grönland und Nord-Kanadader Este, -npol.Estlandder Estländer, -spol.Estlandder Europäer, -sgeo.Europa, Erdteil, Kontinentder Fidschianer, -sgeo., pol.Fidschi-Inselnder Finne, -npol.Finnlandder Franzose, -npol.Frankreichder Gabuner, -spol.Gabunder Gambier, -spol.Gambiader Georgier, -spol.Georgiender Ghanaer, -spol.Ghanader Grenader, -spol.Grenadader Grieche, -npol.Griechenlandder Grönländer, -sgeo.Grönlandder Guatemalteke, -npol.Guatemalader Guineer, -spol.Guineader Guyaner, -spol.Guyana
der Guinea-Bissauer, -spol.Guinea-Bissauder Haitianer, -spol.Haitider Holländer, -sgeo.Holland, zwei Provinzen im Westen der Niederlandeder Honduraner, -spol.Hondurasder Inder, -spol.Indiender Indianer, -sethn.Ur-Einwohner von Nord-Amerikader Indio, -sethn.Ur-Einwohner von Mittel- und Süd-Amerikader Indonesier, -spol.Indonesiender Insulaner, -s,geo.allgemein für Bewohner einer Inselder Iraker, -spol.(der) Irakder Iraner, -spol.(der) Iran, früherer Name: Persiender Ire, -npol.Irlandder Isländer, -sgeo.Islandder Israeli, -(s), die Israeli(s) [Ausnahme]pol.Israelder Italiener, -spol.Italiender Ivorer, -spol.Elfenbeinküste, französischCôte-d’Ivoireder Jamaikaner, -sgeo., polJamaikader Japaner, -spol.Japander Jemenit, -enpol.(der) Jemender Jordanier, -spol.Jordaniender Jugoslawe, -npol.Jugoslawiender Kambodschaner, -spol.Kambodschader Kameruner, -spol.Kamerunder Kanadier, -spol.Kanadader Kapverdier, -sgeo., polKap Verde, Inselgruppeder Kasache, -npol.Kasachstander Katarer, -sethn., polKatar, Scheichtumder Kaukasier, -sgeo.Kaukasien
der Madagasse, -ngeo., pol.Madagaskarder Makedonier, -sethn.Makedonien/MazedonienauchMazedonier, -s  der Malaie, -nethn., pol.Malaysiader Malawier, -spol.Malawider Malediver, -sgeo., pol.die Malediven, Inselgruppeder Malier, -spol.Malider Malteser, -sgeo., pol.Maltader Marokkaner, -spol.Marokkoder Mauretanier, -spol.Mauretaniender Mauritier, -sgeo., pol.Mauritiusder Mexikaner, -spol.Mexikoder Mikronesier, -sgeo., pol.Föderierte Staaten von Mikronesiender Moldauer, -spol.Moldawien; Republik Moldauder Monegasse, -npol.Monacoder Mongole, -nethn., pol.die Mongoleider Montenegriner, -sethn.Montenegroder Mosambikaner, -spol.Mosambikder Myanmare, -npol.Myanmarder Namibier, -spol.Namibiader Nauruer, -sgeo., pol.Nauru, Inselgruppeder Nepalese, -npol.Nepalder Neuseeländer, -sgeo., pol.Neuseelandder Niederländer, -spol.die Niederlandeder Nicaraguaner, -spol.Nicaraguader Nigerianer, -spol.Nigeriader Nigrer, -spol.Nigerder Norweger, -spol.Norwegender Österreicher, -spol.Österreichder Omaner, -spol.Oman
der Osttimorer, -spol.Osttimorder Palästinenser, -sethn., pol.Palästinader Papua-Neuguineer, -sethn., pol.Papua-Neuguineader Pakistani, -(s), die Pakistani(s) [Ausnahme]pol.Pakistander Panamese, -npol.Panamader Paraguayer, -spol.Paraguayder Perser, -spol.Persien, früherer Name des Irander Peruaner, -spol.Peruder Philippiner, -sgeo., pol.die Philippinender Pole, -npol.Polender Portugiese, -npol.Portugalder Puertoricaner, -sethn., geo.Puerto Ricoder Rom, -s, die Roma, Zigeuner mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeitethn.der Ruander, -spol.Ruandader Rumäne, -npol.Rumäniender Russe, -npol.Russische Föderation; Russlandder Salomoner, -sgeo., pol.die Salomonen, Inselgruppeder Salvadorianer, -spol.El Salvadorder Sambier, -spol.Sambiader San-Marinese, -npol.San Marinoder Santomeer, -sgeo., pol.Sao Tomé und Principeder Sarde, -ngeo.Sardiniender Saudi, -s, die Saudis [Ausnahme]pol.Saudi-Arabiender Schotte, -npol.Schottlandder Schwede, -npol.Schwedender Schweizer, -spol.die Schweizder Senegalese, -npol.(der) Senegal
der Serbe, -nethn.Serbiender Seycheller, -sgeo., pol.die Seychellender Siamese, -npol.Siamder Sierra-Leoner, -spol.Sierra Leoneder Simbabwer, -s früher Rhodesierpol.Simbabweder Singapurer, -spol.Singapurder Sinto, -s, die Sinti, deutschstämmiger Zigeunerethn.der Sizilianer, -sgeo.Siziliender Slowake, -npol.die Slowakeider Slowene, -npol.Sloweniender Somali, -(s), die Somali(s) [Ausnahme]pol.Somaliader Spanier, -spol.Spaniender Sri-Lanker, -s, früher Ceylonesepol.Sri-Lanka, früherer Name: Ceylonder Sudaner, -s [Deklination I]pol.der Sudander Sudanese, -n [Deklination II]  der Südafrikaner, -spol.Republik Südafrikader Surinamer, -spol.Surinam(e)der Swasi, -, die Swasiethn., pol.Swasilandder Syrer, -spol.Syriender Tadschike, -nethn., pol.Tadschikistander Taiwaner, -s [Deklination I]pol.Taiwander Taiwanese, -n Deklination II]  der Tansanier, -spol.Tansaniader Tatar, -nethn. 
der Thai, -(s)pol.Thailandder Thailänder, -s  der Tibeter, -sethn.Tibetder Timorer, -sgeo.Timorder Togoer, -s [Deklination I]pol.Togoder Togolese, -n [Deklination II]  der Tongaer, -sgeo., pol.Tongader Trinidader, -sgeo., pol.Trinidad und Tobagoder Tschader, -spol.der Tschadder Tscheche, -npol.Tschechiender Tscherkesse, -nethn.Kaukasusder Tschetschene, -npol.Tschetscheniender Tunesier, -spol.Tunesiender Türke, -npol.die Türkeider Turkmene, -npol.Turkmenien, früher Name: Turkmenistander Tuvaluer, -sgeo., pol.Tuvaluder Vanuatuer,-sgeo., pol.Vanuatuder Ugander, -spol.Ugandader Ukrainer, -spol.die Ukraineder Ungar, -npol.Ungarnder Uruguayer, -spol.Uruguayder Usbeke, -npol.Usbekistander Venezolaner, -spol.Venezuelader Vietnamese, -npol.Vietnamder Weißrusse, -npol.Weißrusslandder Westsamoaner, -sgeo., pol.Westsamoa, Inselgruppeder Zairer, -spol.Zaireder Zentralafrikaner, -spol.Zentralafrikanische Republik
der Zyprer, -s [Deklination I]geo., pol.Zypernder Zypriot, -en [Deklination II]  

Namen von Staaten mit dem bestimmten Artikel

Die Namen der meisten Staaten/Länder und aller Kontinente haben das grammatische Geschlecht Neutrum; sie werden ohne den bestimmten Artikel gebraucht, und zwar im Zusammenhang mit allen Präpositionen, z. B. ‚zwischen Argentinien und Zypern’, ‚nach Finnland’, ‚gegen Italien’, ‚für Mexiko’, ‚aus Zaire’.

Von dieser Regelmäßigkeit gibt es folgende Ausnahmen:

SingularPluralmaskulinfeminin(der) Irakdie Antarktisdie Föderierten Staaten von Mikronesien(der) Irandie Arktisdie Niederlandeder Jemendie Mongoleidie Philippinender Kongodie Schweizdie Vereinigten Arabischen Emirateder Kosovodie Slowakeidie Vereinigten Staaten von Amerika[auch das Kosovo] (USA)der Libanondie Tschechei der Nigerdie Türkei (der) Senegaldie Ukraine der Sudan  der Tschad  der Vatikan  

Bei Landschaften auf ‚-a, -e, -ie’ wird ebenfalls der bestimmte Artikel verwendet.

Berge, Flüsse, Meere und Seen sowie Wälder und Wüsten werden grundsätzlich mit dem bestimmten Artikel genannt. Alle drei grammatischen Geschlechter kommen vor.

Bei folgenden Gebirgen wird immer der bestimmte Artikel verwendet:

Singular maskulinPluralder Apennindie Alpender Atlasdie Andender Himalayadie Appalachender Hindukuschdie Karpatender Karakorumdie Kordillerender Kaukasusdie Pyrenäender Uraldie Rocky Mountains

Folgende Inselnamen werden nur mit dem bestimmten Artikel verwendet, und zwar immer im Plural – auch ohne vorangestelltes Adjektiv:

die Aleuten

die Andamanen

die Antillen

die Azoren

die Bahamas

die Balearen

die Hebriden

die Komoren

die Kurilen

die Lakkadiven

die Malediven

die Molukken

die Nikobaren

die Salomonen

die Seychellen

Homonyme

Es gibt Substantive, die zwei verschiedene Pluralformen haben, aber nur eine einzige Singularform. Mit dieser formalen Abweichung, die nur im Plural erkennbar ist, verbindet sich ein anderer Inhalt.

Außerdem kommt es vor, dass Substantive nicht nur ein einziges grammatisches Geschlecht haben, sondern zwei. Sie haben dann manchmal auch unterschiedliche Pluralformen sowie unterschiedliche Bedeutungen. Bei einigen dieser im Singular gleichlautenden Substantive gibt es eine Pluralform nur für eines der beiden, für das andere aber keine, z. B. Erbe, Hang, Junge, Reis.

In der folgenden Aufstellung geht es also nicht um die sehr häufige Mehrdeutigkeit von Substantiven, sondern nur um solche Substantive, die durch äußere Unterschiede wie grammatisches Geschlecht und Pluralendung ein andere Bedeutung ausdrücken.

Bei den hier aufgeführten Substantiven werden in der rechten Spalte alle Bedeutungen genannt; voneinander abweichende Bedeutungen sind nummeriert. Wortbildungen mit diesen Substantiven sind als Beispiele jeweils angeschlossen.

Die Aufstellung enthält auch einige Substantive, die nur in der Aussprache völlig gleich sind, in der Schreibung aber geringfügig voneinander abweichen, z. B. der Laib – der Leib; die Leere – die Lehre; der Mohr – das Moor, die Waise – die Weise.

SingularPluralBedeutungder Alb, -(e)s auch der Alpdie Albe~ unterirdischer Naturgeist in der germanischen Mythologieder Alb, -(e)s ~ der Albtraum, der Angsttraum; der Alpdruck, das Alpdrücken; die seelische Bedrückung/Beklemmung; das Nachtgespenstdie Alp, - auch die Alpedie Alpen~ die Alm; die Berg-/Hochweide, für den Sommer
der Kristall, -sdie Kristalle~ Mineral mit glatten glänzenden Flächendas Kristall, -s ~ wertvolles Gefäß aus meist geschliffenem Glas; die Gesamtheit solcher Gefäßeder Kunde, -ndie Kunden~ 1. der Auftraggeber; der Besteller; der Käufer;

2. ugs. der Bursche/Kerl, abwertend oder ironisch

die Kunde, -die Kunden~ 1. die Kenntnis; das Wissen(-sgebiet);

2. die Information; die Meldung; die Nachricht

der Laib, -(e)sdie Laibe~ rund/oval geformte Masse; z. B. Brot, Käse; immer unbelebtder Leib, -(e)sdie Leiber~ der Körper, von Mensch und Tier; immer lebendder Laster, -sdie Lasterdas Laster, -sdie Laster~ 1. die Abhängigkeit; die Untugend;

2. ugs. sehr großer Mensch

die Leere, - ~ das Nichts; das Vakuum; ohne Inhaltdie Lehre, -die Lehren~ 1. die Ausbildung für einen handwerklichen Beruf; z. B. die Lehrjahre, der Lehrling;

2. der Glaube; die Weltanschauung;

3. abgegrenzter Wissensbereich;

4. der Ratschlag; die Richtschnur;

5. die Schlussfolgerung, aus Erfahrung

der Leiter, -sdie Leiter~ 1. der Gruppen-Führer; der Vorgesetzte;

2. Energie-leitender Stoff, z. B. Metall

die Leiter, -die Leitern~ Steiggerät aus parallelen Balken/Holmen, die durch Sprossen/Stufen verbunden sindder Mangel, -s ~ die Armut; das Defizit; die Entbehrung; die Knappheit; das Manko; die Not; z. B. die Mangelerscheinung, die Mangelkrankheit, die Mangelwareder Mangel, -sdie Mängel~ der Defekt; der Fehler; der Schaden; die Unrichtigkeit; die Unzulänglichkeit; z. B. die Mängelhaftung, die Mängelrügedie Mangel, -die Mangeln~ die Bügelmaschine; die Glättpresse/-rolle
die Mark, - ~ 1. die deutsche Währung bis 31. 12. 2001; scherzhafter Pl.: Märker;

2. im Frühmittelalter die Gebiete an der Grenze des Reichs [Pl.: Marken]

das Mark, -(e)s ~ 1. weiche Masse in Röhrenknochen bei Mensch und Tier;

2. das Innerste; der Kern; das Wesentliche

der Marsch, -(e)sdie Märsche~ Musikstück für Gleichschritt in geradem Taktdie Marsch, -die Marschen~ fruchtbares Ackerland hinter den Deichen an der deutschen Nordseeküsteder Mast, -esdie Maste(n)~ 1. auf Schiffen Rohr/Stange zur Befestigung von Takelage u. a.;

2. zu Lande Rohr/Stange als Träger von Antennen, Fahnen, Stromleitungen u. a.

die Mast, -die Masten~ intensive Fütterung von Schlachtviehder Messer, -sdie Messerdas Messer, -sdie Messer~ Schneidwerkzeug aus Griff und fester oder klappbarer Klingeder Militär, -sdie Militärs~ hoher Offizierdas Militär, -s ~ die Streitkräfteder Mohr, -en abwertend, veraltetdie Mohren~ der Schwarzafrikanerdas Moor, -(e)sdie Moore~ sumpfähnliches Gelände mit weichem Boden aus unvollständig zersetzten Pflanzen;

z. B. das Moorbad, die Moorlandschaft

der Moment, -(e)sdie Momente~ der Augenblick; der Zeitpunktdas Moment, -(e)sdie Momente~ 1. ausschlaggebender Gesichtspunkt;

2. die Kraftwirkung, Produkt aus zwei physikalischen Größen, deren eine meist eine Kraft ist; z. B. das Drehmoment

der Morgen, -sdie Morgen~ 1. der Vormittag;

2. eine Fläche von ca. 2.800 m2, ein Feldmaß

das Morgen, -s ~ die Zukunft
die Mutter, -die Mütter~ Frau, die geboren hatdie Mutter, -die Muttern~ Gegenlager mit Innengewindeder Ort, -(e)sdie Orte~ 1. der Platz; der Punkt; die Stelle;

2. die Ansiedlung; die Gemeinde

das Ort, -(e)sdie Örter~ im Bergbau die Stelle, wo gerade abgebaut wirdder Otter, -sdie Otter~ schwimmtüchtige Marderartdie Otter, -die Ottern~ Giftschlange einer Vipernartder Positiv, -sdie Positive~ die ungesteigerte Form des Adjektivsdas Positiv, -sdie Positive~ 1. kleine Standorgel ohne Pedal und mit nur einem Manual;

2. aus einem Negativ gewonnenes positives Foto

der Prügel, -sdie Prügel~ der Knüppel/Knüttel; der Stock die Prügel~ Hiebe; (Stock-)Schläge; eigentlich ‚Schläge mit einem Prügel’der Reif, -(e)s ~ morgendlicher Niederschlag feinster Eisteilchen in der freien Natur; gefrorener Tau; z. B. der Raureifder Reif, -(e)sdie Reife~ ringförmiges Schmuckstück; z. B. der Armreifder Reis, -es ~ tropisches Süßgras, dessen Frucht ein Grundnahrungsmittel in Ost-Asien istdas Reis, -esdie Reiser~ der Schössling; der Spross; kleiner, dünner Zweigder Riese, -ndie Riesen~ sehr große, meist menschliche Gestaltdie Riese, -die Riesen~ Holzrutsche in den Alpen, um gefällte Bäume ins Tal zu befördern
der Schein, -(e)sdie Scheine~ das Attest; die Banknote; das Dokument; die Quittung; die Urkunde; das Zeugnis; bestätigendes Schriftstück; z. B. der Bezugsschein, der Einkaufsschein, der Fahrschein, der Führerschein, der Geldschein, der Gutschein, der Passierschein, der Schuldschein, der Seminarscheinder Schein, -(e)s ~ 1. der Glanz; die Helligkeit; das Licht; der Schimmer; z. B. der Kerzenschein, der Laternenschein, der Lichtschein, der Mondschein, der Scheinwerfer, das Scheinwerferlicht, der Sonnenschein;

2. die (Sinnes-)Täuschung; das Trugbild; äußeres Ansehen, Aussehen, Bild; falscher Eindruck; z. B. die Scheinexistenz, der Scheinfriede, das Scheingeschäft, die Scheinheiligkeit, die Scheinlösung, der Scheintod

der Schild, -esdie Schilde~ 1. die Schutzwaffe, im Mittelalter aus Flechtwerk, Holz oder Leder für Ritter, heute aus Kunststoff oder Metall für Polizisten;

2. Schutzplatte an Geschützen und den Astronautenkapseln von Raumfahrzeugen;

3. Ummantelung eines Reaktorkerns;

4. länglicher Schirm vorne an Mützen

das Schild, -esdie Schilder~ Tafel mit Aufschrift und/oder Bild von wichtigen Informationen; z. B. das Firmenschild, das Hinweisschild, das Verkehrsschildder See, -sdie Seen~ das Binnengewässer, meist stehend, immer Süßwasserdie See, - ~ 1. das Meer;

2. die (hohe) Welle; der Wellengang

die Steuer, -die Steuern~ (Geld-)Abgabe an den Staatdas Steuer, -sdie Steuer~ Vorrichtung zum Lenken, oft als Rad
der Stift, -(e)sdie Stifte~ 1. stabförmiges Schreibgerät; z. B. der Bleistift, Buntstift, Zeichenstift;

2. kurzes, stabförmiges Gerät zum Verbinden von Maschinen-Teilen;

3. leicht abfällig, ugs. der Lehrling

das Stift, -(e)sdie Stifte~ 1. theologische Ausbildungsstätte;

2. geistliche Körperschaft, mit Grundbesitz;

3. das Kloster;

4. Privatschule für Mädchen;

5. das Altenheim, meist kirchlich; z. B. das Damenstift, das Seniorenstift

der Strauß, -esdie Sträuße~ 1. das Blumen-Gebinde;

2. das Gefecht; der Kampf; der Streit

der Strauß, -esdie Strauße~ großer afrikanischer und asiatischer Laufvogelder Tau, -(e)s ~ morgendlicher Wasserüberzug im Freiendas Tau, -(e)sdie Taue~ schweres Seilder Teil, -(e)sdie Teile~ untrennbarer Bereich von etwas Größerem; z. B. der flache/größte/ südliche/vordere/… Teil eines Hauses/Landesdas Teil, -(e)sdie Teile~ frei-bewegliche Sache; z. B. das Einzelteil, das Ersatzteil, das Oberteilder Ton, -(e)sdie Tone~ lockeres, feinkörniges Sediment, das vor allem zum Bildhauern, Töpfern oder Modellieren verwendet wird; Farbe gelblich-rötlich bis grauder Ton, -(e)sdie Töne~ der Klang; der Laut; der Schall; z. B. der Oberton, der Orgeltonder Ton ~ 1. der Akzent; die Redeweise/Sprechweise; z. B. die Betonung, der Tonfall;

2. ugs., meist verneint die Äußerung; die Information; die Nachricht;

3. die Art des Benehmens, Verhaltens; z. B. der Umgangston;

4. der Farbwert; z. B. der Farbton

der Wetter, -sdie Wetterdas Wetter, -sdie Wetter~ der Zustand der Atmosphäredas Wort, -esdas Wört~ das Lexem; z. B. das Schlagwort; das Stichwort, im Wörterbuchdas Wort, -esdie Worte~ 1. kurze Ansprache/Rede; z. B. Begrüßungsworte, Dankesworte;

2. der Ausspruch/Sinnspruch; z. B. geflügeltes Wort, das Sprichwort;

3. knappe Bemerkung;

4. kurze Unterhaltung;

5. kurze schriftliche Einleitung; z. B. das Vorwort

Sammelbegriffe mit der Vorsilbe ‚Ge-’

Unter den Substantiven mit der Vorsilbe ‚Ge-’ sind viele Sammelbezeichnungen für Sachen; sie haben fast immer das grammatische Geschlecht Neutrum.

Auch in Bezeichnungen für Menschen, die in einem bestimmten sozialen Zusammenhang stehen, findet man die Vorsilbe ‚Ge-’, z. B. der Gefährte, der Genosse, der Geselle. Diese Bezeichnungen werden hier aber nur dann berücksichtigt, wenn an ihnen eine Vielheit zu erkennen ist und wenn sie grammatisch Neutrum sind.

Substantivierte Partizipien, z. B. der Gefreite, der Gesandte, sind nicht in der Auflistung enthalten, da das ‚Ge-’ hier Verbalpräfix zur Bildung der Perfektform ist und nicht eine Vielheit darstellen soll.

Die folgende Aufstellung enthält in der linken Spalte die Sammelbegriffe als Stichwort sowie inhaltsgleiche Wörter und Erklärungen, in der rechten Spalte stammverwandte Wörter des Stichworts sowie inhaltsgleiche Wörter und Erklärungen. Es sind nur Substantive aus dem selben Sachzusammenhang wie das Stichwort aufgeführt; an dem Zusatz ‚hier’ ist zu erkennen, dass das stammverwandte Wort auch noch andere Bedeutungen hat; diese anderen Bedeutungen bleiben hier aber unberücksichtigt.

Die Möglichkeit der Substantivierung von Verben durch die Vorsilbe ‚Ge-’ besteht bei jedem Verb, z. B. das Gebrüll, das Geräusch; eine Auflistung ist daher gar nicht möglich. Solche umgewandelten Verben sind nur dann aufgeführt, wenn nicht die Tätigkeit oder der Vorgang bezeichnet werden, sondern eine Vielzahl von Sachen, z. B. das Gebäck, das Gebinde.

Substantive mit der Vorsilbe ‚Un-’

Es gibt Substantive, die zwar die Vorsilbe ‚Un-’ haben, zu denen aber eine Entsprechung ohne ‚Un-’ nicht oder nicht mehr gebräuchlich ist. Die Vorsilbe ‚Un-’ ist nicht immer verneinend, sondern ist manchmal verstärkender Ausdruck für besondere Größe oder Menge. Einige dieser Substantive kommen nur im Singular oder nur im Plural vor.

Die meisten dieser Substantive gehören der gehobenen Sprache an.

die Unbilden, - [nur Pl.] ~ unangenehme Auswirkungen; Belastungen; Unannehmlichkeiten;meist bezogen auf die Witterung

die Unbill, - [nur Sing.] ~ üble Behandlung; die Schädigung; der Schimpf; das Unrecht

der Unentwegte, -n, - n [meist alsPl.] ~ der/(die) Unbeirrbare(n); der/(die) Unverdrossene(n); Personen, die sich durch nichts von ihren Gewohnheiten oder Zielen abbringen/ablenken lassen und unermüdlich weitermachen

die Unersättlichkeit, - ~ grenzenlose Begier/Gier; andauerndes Verlangen; bezogen auf alle Lebensbereiche und Sachen

der Unflat, -(e)s [nur Sing.] ~ der Dreck, ugs.; der Schmutz; die Unsauberkeit

die Unflätigkeit, - ~ unanständiges/widerliches Benehmen

das Ungeheuer, -s, - ~ 1. das Monster/Monstrum; das Scheusal; grässliches riesenhaftes Tier in Fabeln, Märchen und Sagen;

2. ugs. als Bezeichnung für einen grausamen, rohen, verbrecherischen Menschen

die Ungeheuerlichkeit, -, -en, abwertend ~ 1. die Frechheit; der Skandal; die Unverschämtheit; die Zumutung;

2. das nie Geahnte; das Unglaubliche; das Unvorstellbare

das Ungemach, -s [nur Sing.] ~ der Ärger; das Übel; die Unannehmlichkeit; die Widerwärtigkeit;aber das Gemach, -(e)s, Gemächer, veraltend ~ der Raum; das Zimmer

die Ungeschlachtheit, - [nur Sing.] ~ die Flegelhaftigkeit; die Grobheit; die Plumpheit; die Rücksichtslosigkeit; die Rüpelhaftigkeit; die Ruppigkeit; die Unfreundlichkeit; die Unhöflichkeit

das Ungestüm, -s [nur Sing.] ~ die Ausgelassenheit; leidenschaftliche Ungeduld; oft als Bezeichnung füe jugendliche Wildheit

das Ungetüm, -s, -e ~ der Koloss; das Riesenteil;gebräuchlich für alles, was als zu groß erscheint, auch für Tiere

der Unglimpf, -(e)s [nur Sing.], veraltet ~ die Beleidigung; der Schaden; die Schande; die Schmach; das Unrecht

der Unhold, -(e)s, -e ~ bösartiger Mensch; Furcht erregendes Wesen

die Unnahbarkeit, - ~ die Verschlossenheit; die Würde; die Zurückhaltung; oft gesagt von ranghohen Personen

das Unschlitt, -s, -e ~ der Talg; zum Verzehr nicht verwendbares Schlachtwerk

die Unverfrorenheit, - ~ die Dreistigkeit; die Frechheit; die Respektlosigkeit; die Skrupellosigkeit; die Taktlosigkeit; die Unverschämtheit

die Unwirtlichkeit, - ~ abweisende Eigenart einer Landschaft

Zusammengesetzte Redewendungen

Es gibt feststehende Verbindungen aus einer Präposition, einem Objekt im Akkusativ oder Dativ und einem meist einfachen Verb. Diese Ausdrücke beziehen sich auf alle Lebensbereiche, sie gehören allen Sprachebenen an, also den Fachsprachen, der Hochsprache und der Umgangssprache sowie einer saloppen Redeweise.

Diese zusammengesetzten Redewendungen sind manchmal Bilder, auch alte Bilder, die man heute nicht mehr ohne Weiteres versteht; inhaltsgleiche Ausdrücke und Umschreibungen sollen hier weiterhelfen.

Die drei Teile – Präposition, Objekt und Verb – sind oft nicht in ihrer Ursprungsbedeutung zu verstehen; sie haben vielmehr eine abgeleitete Bedeutung. Viele dieser Redewendungen werden in der Grammatik als ‚Funktionsverb-Gefüge’ bezeichnet; sie stammen oft aus der Sprache der Verwaltung, der Justiz und der Wissenschaften.

Einzahl oder Mehrzahl sowie bestimmter oder unbestimmter Artikel sind meistens festgelegt, können also nicht vom Sprecher verändert werden. Daher kann man diese Redewendungen nur als Ganzes lernen.

ier nicht enthalten sind Gefüge, in denen das Objekt ein substantiviertes Verb ist; diese Möglichkeit bietet jedes Verb, so dass eine Auflistung immer lückenhaft sein müsste oder als willkürlich erscheinen würde. Häufig werden bei solchen Ausdrucksweisen die Präpositionen an, in oder zu verwendet, und zwar zusammengezogen mit dem bestimmten Artikel; die Kernverben sind dann oft bringen, geraten und kommen, z. B. ans Laufen/Nachdenken kommen, ins Schwitzen geraten/kommen, jdn. zum Arbeiten/Lachen bringen.

Die Präposition ‚zu’ und das Verb ‚kommen’ erscheinen oft in Kombination mit ‚es’; die 3. Person Singular ist dann Subjekt des Satzes, z. B.: Es kam zur Aufführung, es kam zum Vertragsschluss, es kam zu einem Unfall, es kam zum Zusammentreffen von … In solchen Ausdrucksweisen bezeichnet das Objekt ein Ereignis – Aufführung, Vertragsabschluss, Unfall, Zusammentreffen; eine Auflistung ist daher ebenfalls unmöglich.

In der folgenden Aufstellung sind die Ausdrücke alphabetisch nach den grammatischen Objekten aufgeführt; diese sind in fetter Schrift ausgezeichnet. Die nächste Ordnungsstufe ist das Kernverb; die dritte Stufe ist die Präposition.

A

jdn. in seine Abhängigkeit bringen ~ jdn. der eigenen Bestimmung unterwerfen; jds. Freiheit, Selbständigkeit beschneiden/beschränken/einengen; jdn. von sich abhängig machen; jdn. an sich binden

in Abhängigkeit