Crazy desire - Kerry Greine - E-Book

Crazy desire E-Book

Kerry Greine

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Beschreibung

Seitdem Tinka den Barkeeper Malte auf einer Abschiedsfeier kennenlernte, geht er ihr nicht mehr aus dem Kopf! Fast jeden Abend geht sie auf die Strandpromenade und sucht sich in der Bar einen ruhigen Platz, um ihn zumindest sehen zu können. Ihre erotischen Fantasien fordern mehr, ihr Herz sehnt sich nach seiner Nähe. Doch ihr Verstand sagt ihr, dass ein Barkeeper wie Malte nichts für sie ist, hat er doch sicher an jedem Finger gleich mehrere Frauen hängen. Ein solcher Mann passt nicht in ihr Leben – viel zu groß ist ihre Angst, verletzt zu werden. Als er jedoch völlig überraschend als Patient in ihrer Praxis auftaucht, kann Tinka sich nicht länger von ihm fernhalten. Obwohl ihr Kopf protestiert, folgt sie ihrem Herzen und lässt sich auf das Abenteuer mit ihm ein. Schon bald wird ihr klar – Malte ist genau so, wie sie es vermutet hatte ... Oder etwa doch nicht? Hatten ihr lediglich ihre Ängste einen Streich gespielt?

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Inhaltsverzeichnis

Fantasie

Freier Tag

Pause

Serviettentechnik

Massage

Umdrehen geht nicht!

Monster

Anheben und tragen!

Abgang

Puh

Antony

Männerhände

Vergessen

Danke, Sven

Einstand

Dunkelheit

Liebesrausch

Das Fahrrad

Crazy desire

Liebesrausch auf Sylt

Von:

Kerry Greine

&

Ben Bertram

Alle Rechte vorbehalten!

Nachdruck, Vervielfältigung und Veröffentlichung - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung der Autoren!

Im Buch vorkommende Personen und die Handlung dieser Geschichten sind frei erfunden und jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt.

Text Copyright © Kerry Greine & Ben Bertram, 2015

Impressum:

Text:

Kerry Greine

Am Mellhorn 18

21423 Winsen

E-Mail: [email protected]

und

Ben Bertram

Stellauer Straße 30 B

25563 Wrist

E-Mail: [email protected]

Covergestaltung:

Grittany Design

www.grittany-design.de

Motivbilder:

© anyaberkut – Adobe Stock

Lektorat:

Ira Ludewigs

Korrektorat:

SW Korrekturen e.U.

[email protected]

Fantasie

Während ich Laken und Handtücher aus der Waschmaschine holte und in den Trockner stopfte, dachte ich darüber nach, ob ich noch etwas in der Praxis zu tun hatte, bevor ich endlich in den Feierabend starten konnte. Doch mir fiel nichts weiter ein, außer dass ich bei der Bank und der Post vorbeigehen musste, um etwas abzugeben.

Als ich das Licht in den Praxisräumen löschte und mich auf den Weg nach draußen machte, lächelte ich. Wieder einmal stellte ich fest, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, hier auf Sylt diese kleine Physiotherapiepraxis zu kaufen. Ein halbes Jahr war es mittlerweile her, dass ich von Passau hierher gezogen war. Meine Bekannten dort hatten mich für verrückt erklärt, doch es stellte sich heraus, dass es die beste Entscheidung war, die ich hatte treffen können. Bis zu diesem Tag hatte ich das Meer nur von Bildern gekannt, hatte es noch nie live gesehen, aber es war trotzdem schon immer mein großer Traum gewesen, irgendwann am Meer zu leben. Als ich im Internet die Anzeige gelesen habe, dass diese kleine Praxis zu verkaufen war, hatte ich nicht lange gezögert und zugeschlagen.

Das Angebot kam einfach zur richtigen Zeit. Zu einer Zeit, in der ich beschlossen hatte, mein Leben von Grund auf zu ändern. Ich hatte genug Geld, die Praxis zu kaufen, da ich durch den Tod meiner Eltern einiges geerbt hatte. Sie waren ums Leben gekommen, als ich noch ein Kind gewesen war, und hatten mir damals einiges hinterlassen. Ich fand, ich war mit meinen 26 Jahren im richtigen Alter, mich selbstständig zu machen, und nutzte deshalb mein Erbe dafür, mir diese Praxis zu kaufen. So packte ich ein paar Wochen später meine Sachen und zog auf diese wunderschöne Insel in der Nordsee.

Nachdem ich bei der Post und der Bank gewesen war und somit alles für den heutigen Tag erledigt hatte, beschloss ich, auf der Promenade bei Gosch noch ein Bier trinken zu gehen. Zu Hause erwartete mich keiner, da ich Single war und allein lebte, deshalb wollte ich den Rest des Tages mit Aussicht auf das Meer genießen und ein wenig die Leute beobachten.

Na gut, „die Leute“ war vielleicht etwas übertrieben. Vor allem hoffte ich, eine ganz bestimmte Person dort zu sehen. Den gut aussehenden Kellner, den alle nur den „Wiener“ nannten. Ich hatte keine Ahnung, wie er mit richtigem Namen hieß, und ich wusste auch nicht, wie alt er war. Es war schwer zu schätzen, aber ich vermutete, er musste ungefähr Ende zwanzig sein und somit zwei, drei Jahre älter als ich. Vor ein paar Wochen hatte ich ihn kennengelernt, als meine beste Freundin Smilla die Insel für einige Monate verlassen wollte. Wir hatten uns hier zum Abschied getroffen und gemeinsam mit ihrem Freund Jonas und dem Wiener eine Flasche Prosecco geleert.

Bereits an diesem Abend hatte mich irgendetwas an ihm angesprochen, was ich nicht einordnen konnte. Ob es dieses Selbstbewusstsein war, das er ausstrahlte? Er hatte ein Auftreten, als würde er komplett in sich ruhen. Als könnte ihn nichts und niemand so leicht aus der Fassung bringen. Oder war es doch eher die wirklich heiße Optik? Er war mehr als einfach nur nett anzusehen. Das Tragen der schweren Tabletts in seinem Job hatte seinen Oberkörper geformt. Sein kurzärmeliges Shirt spannte um seinen ausgeprägten Bizeps und die breite Brust. Was auch immer es war, das mich so an ihm faszinierte, seit diesem Tag war ich häufiger Gast des Goschs an der Promenade. Mittlerweile war es zu meinem Stammlokal geworden, wenn ich abends nach Feierabend noch ein Bier trinken ging.

Nein, ich wollte nichts mit ihm anfangen, ich wollte mir nur etwas fürs Auge gönnen. Ich machte mir keinerlei Illusionen. Ein Typ wie der Wiener, der den ganzen Tag von willigen weiblichen Urlaubsgästen umgarnt wurde, war bestimmt nicht die Art Mann, mit dem ich was anfangen würde. Davon hatte ich genug. Ich hatte in meinem Leben viel zu viele gefühllose Affären gehabt, mit so etwas hatte ich abgeschlossen. Ich war einfach satt. Wenn ich mich wieder auf einen Mann einließ, sollte es was Festes sein. Trotzdem holte ich mir gern Appetit, regte meine Fantasie an. Doch im Bett war mein kleiner elektrischer Freund alles, was ich brauchte und wollte.

Da es heute Abend schon recht kühl war, suchte ich mir einen Platz im Innenbereich. Am Fenster war noch ein Barhocker am Tresen frei, von dem aus ich aufs Meer schauen konnte. Nachdem ich bei einer Bedienung ein großes Bier bestellt hatte, ließ ich meinen Blick unauffällig schweifen. Der Wiener hatte heute Abend anscheinend keinen Dienst, zumindest konnte ich ihn nirgends entdecken. Schade, ich hatte mich schon darauf gefreut, ihn zu sehen. Aber gut, ich wusste auch so, wie er aussah. Die Bilder seiner wasserblauen Augen, die im Kontrast zu seinen fast schwarzen Haaren schier leuchteten, konnte ich mir jederzeit wieder ins Gedächtnis rufen.

Während ich an meinem Bier, das mir die Bedienung bereits gebracht hatte, nippte, ließ ich meinen Blick über die Promenade schweifen. Es waren nicht mehr viele Menschen unterwegs. Der Sommer war fast vorbei und jetzt, Ende August, leerte sich die Insel, bevor in ein paar Wochen zum Surf-World-Cup die Horden wieder einfallen würden. Ich hatte es selbst noch nicht erlebt, was hier beim legendären Surf-Cup los war, aber einige meiner Patienten hatten mir erzählt, dass diese Zeit jetzt wie ein Aufatmen war. Die Ruhe vor dem Sturm.

Die Tür der Kneipe öffnete sich und ein lautes Lachen ließ mich aufhorchen. Schnell schaute ich mich um – dieses Lachen kannte ich doch. Ich hatte richtig gehört, der Wiener hatte, zusammen mit zwei Frauen und einem weiteren Mann, das Lokal betreten und steuerte einen Tisch in einer ruhigen Ecke an. Im Vorbeigehen lächelte er mir strahlend zu und sofort spürte ich ein Kribbeln in meinem Unterleib. Das war es, was ich wollte. Diese Art von Appetit, die ich nachher in meinem Bett ausleben würde.

Während ich mein Bier austrank, beobachtete ich die kleine Gruppe aus dem Augenwinkel. Auf diese Entfernung sah es für mich aus, als würden die beiden Männer mit den Frauen flirten. Die Damen schienen diese Aufmerksamkeit zu genießen. Immer wieder warf die eine ihr Haar zurück und spielte mit den langen Strähnen, während die andere sich tief über den Tisch beugte und ihr mächtiges Dekolleté präsentierte. Künstliches Gelächter drang an mein Ohr, und ich sah, wie die eine dem Kumpel vom Wiener die Hand auf den Arm legte und sanft mit den Fingerspitzen darüber strich.

Innerlich schüttelte ich den Kopf. Waren wirklich alle Männer so einfach gestrickt? Ein halbes Kilo Farbe ins Gesicht, freizügige Kleidung, dicke Möpse und schon fingen sie an zu sabbern und verwandelten sich in formbare Knetmännchen. Lange genug hatte ich diese Spielchen selbst gespielt, hatte die Männer, die ich wollte, einfach um den Finger gewickelt. Doch diese Zeiten waren für mich vorbei. Ich wollte keine Unverbindlichkeiten mehr, wollte nicht mehr eine unter vielen sein.

Ja, genau das war es, weshalb der Wiener für mich tabu war. Er war bestimmt der Typ Mann, bei dem man sich nie sicher sein konnte, mit wie vielen Frauen er es trieb. Ich konnte ihn ja irgendwie verstehen. Fast das ganze Jahr über waren auf dieser Insel Touristinnen unterwegs, die ein kleines Urlaubsabenteuer suchten, und wer wäre dafür besser geeignet als ein gut aussehender Kellner mit einem Traumkörper? Die Angebote, die er wöchentlich bekam, mussten im zweistelligen Bereich liegen. Welcher Mann konnte da schon widerstehen?

Dennoch ließ mich der Gedanke, wie er wohl nackt aussah, nicht los. Dieses Lachen, die strahlenden Augen, der wohltrainierte Körper, die starken Arme. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn er mich auf seine Arme hob. Wenn er über mir war und sich in mir versenkte.

Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her, als sich das Kribbeln in meinem Bauch und zwischen meinen Beinen bei meinen Gedanken verstärkte. Schnell trank ich mein Bier aus und machte mich auf den Weg in meine kleine Wohnung.

Kaum angekommen, ging ich als Erstes unter die Dusche. Noch immer hatte ich das Bild vor Augen, wie der Wiener mich beim Reinkommen so strahlend angelächelt hatte, sah das Blitzen in seinen Augen, und bei dem Gedanken daran spürte ich wieder dieses Kribbeln. Wie von selbst fuhr meine Hand zwischen meine Beine, während ich mit geschlossenen Augen unter dem Wasserstrahl stand. Ich fühlte eine Feuchtigkeit, die nicht vom Wasser der Dusche kam, und biss mir von innen auf die Wange.

Ich wollte nicht warten, bis ich mit meinem elektrischen Freund im Bett lag, dafür war ich bereits jetzt viel zu heiß. Ich griff nach dem Duschkopf und ließ den harten Wasserstrahl langsam über meinen Körper gleiten. Meine Brustwarzen richteten sich steil auf, als das Wasser darüber lief, und das Kribbeln verstärkte sich. Ich wusste jetzt schon, lange würde ich nicht brauchen. Als der Strahl auf meine empfindlichste Stelle traf, schoss die Erregung wie ein Pfeil in meinen Bauch. Ja, das war es! Ich stellte mir vor, dass seine Finger es wären, die mich verwöhnten, seine Zunge, die an meiner Klitoris spielte. Ich öffnete die Beine ein wenig und lehnte mich gegen die kalten Fliesen hinter mir, während der Wasserstrahl meine Perle massierte. Nicht lange, da spürte ich, wie der Orgasmus mich überrollte, und ich kam laut stöhnend, das Bild von wasserblauen, blitzenden Augen in meinem Kopf.

Nach der Dusche ließ ich mich erschöpft, aber glücklich auf meine Couch fallen. Noch immer fühlte ich die Nachwehen meines Höhepunkts, und als ich an den Wiener dachte, kehrte das Kribbeln in meinen Unterleib zurück. Ja, ich mochte meine Fantasie! Auch wenn ich wusste, dass sie nie Realität werden würde. Dass ich Sex mit dem Wiener nie erleben würde.

Freier Tag

Klar mochte ich meine Cousine. Ansonsten hätte ich Sina und ihrer Freundin Karo ganz sicher nicht das Angebot gemacht, vom heutigen Donnerstag bis Sonntag bei mir zu übernachten. Allerdings hatte ich vor einigen Wochen, als ich die Zusage gegeben hatte, zwei Dinge nicht gewusst. Mein Dienstplan stand damals noch nicht, und somit hatte ich auch keine Ahnung, dass ich ausgerechnet heute an ihrem Ankunftstag einen meiner seltenen freien Tage hatte. Ich hätte diesen Tag sehr viel lieber für Ausschlafen, Sport und ein Sonnenbad am Strand genutzt, anstatt Sina bereits am frühen Morgen am Autozug in Empfang zu nehmen. Doch nicht nur der frühe Morgen passte mir nicht in den Kram. Noch schlimmer war, dass ich am heutigen Tag den Inselführer für die beiden jungen Hühner spielen musste. Ja, die zwei Schicksen waren schon eine Herausforderung für mich. Eine Herausforderung, da ich ihre Freundin bisher nicht kannte und sie am liebsten auch gar nicht kennengelernt hätte. Sie sah aus wie eine wandelnde Litfaßsäule mit ihrem viel zu dick aufgetragenen Make-up. An ihren Klamotten prankten in großen Lettern die derzeit angesagtesten Markenlabels. Noch dazu war sie einfach nur anstrengend und nervig. So nervig, dass ich am frühen Nachmittag Boje anrief und ihn zu uns bestellte. Ich hatte die Hoffnung, dass ich die beiden Mädels mit einer männlichen Verstärkung an meiner Seite etwas besser ertragen würde.

Als Boje in der Sansibar eintraf, hatte ich erst ein Bier, die Frauen allerdings schon zwei Erdbeerbowlen, getrunken. Während Sina noch fast nüchtern war, merkte man Karo die Drinks deutlich an.

„Essen hätte geholfen.“ Klar war ich genervt, hatte meinen schroffen Ton allerdings erst bemerkt, nachdem meine Cousine mir unter dem Tisch einen Tritt gegen das Schienbein verabreicht hatte. Ich quittierte ihn mit einem Achselzucken und freute mich darüber, dass Boje sich ab jetzt um Karo kümmerte.

Die beiden verstanden sich sofort, und ich war am Überlegen, ob es für oder doch eher gegen meinen Freund sprach. Vielleicht hatten mich aber auch nur die vorherigen Stunden geprägt, und ich sah das Verhalten von Karo daher kritischer, als es eigentlich war.

Auf der anderen Seite wusste ich von mir selbst, dass die Gefühle manchmal seltsame Wege gingen. Immerhin hing ich mit meinen Gedanken seit Wochen bei einer Frau, die ich gar nicht wirklich kannte, die mir aber dennoch unter die Haut gegangen war.

„Träumst du?“ Ich erschrak, als Sina mich aus meinen Gedanken riss.

„Nein. Ich genieße die Sonne.“ Den wahren Grund meiner geistigen Abwesenheit wollte ich meiner Cousine nicht auf die Nase binden.

„Die Sonne? Spinner! Du musst es mir ja nicht sagen.“ Zickig wäre die verniedlichte Variante vom Ton gewesen, in dem Sina mir antwortete.

„Geht’s noch? Was pampst du mich so an?“ Ich fand, dass ich diese Art keineswegs verdient hatte. Schließlich war ich noch immer dabei, meinen freien Tag für sie zu opfern.

„Schau selbst.“ Mit dem Zeigefinger der linken Hand deutete Sina gen Himmel und drehte sich anschließend, ohne ein weiteres Wort zu sagen, zu ihrer Freundin und Boje um.

Erst jetzt erkannte ich die Wolken, die sich über die Sonne gelegt hatten. Wolkenwand passte besser, und es war sehr deutlich zu erkennen, dass die Sonne schon eine ganze Weile hinter dieser Wand versteckt sein musste. Da mein Cousinchen mir nun sowieso ihren kalten Rücken präsentierte, konnte ich mich auch wieder meinen Gedanken widmen. Schnell war ich erneut dort angelangt, wo Sina mich eben mit ihrer Frage herausgerissen hatte.

Diese Frau ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Zum ersten Mal gesehen hatte ich sie, als Jonas und Smilla ihren vorläufigen Abschied von Sylt gefeiert hatten. Dieser Abend, der mir so viel bedeutet hatte, da ich die beiden sehr schätze und sie nicht nur Gäste von mir, sondern mit der Zeit Freunde geworden waren. Mit Prosecco hatten wir an diesem Abend ihre Abfahrt und auch ihre Liebe gefeiert. Eine Liebe, wie ich sie noch niemals vorher erlebt hatte. Die Liebe hatte sie erneut zusammengeführt. Zum zweiten Mal hatten sie sich auf meiner Insel ineinander verliebt. Die Liebe hatte bewiesen, wie stark sie ist und dass sie sich nicht von einem Vergessen von ihrem Weg abbringen ließ. Smilla hatte Jonas vergessen. Nicht, weil sie ihn nicht mehr geliebt hatte, sondern weil sie ihn nicht mehr kannte. Von einem Moment auf den anderen war alles aus ihrem Gedächtnis verschwunden gewesen. Alle Schubladen waren verschlossen, und schuld daran war ein betrunkener Autofahrer, der sie umgefahren hatte.

Doch die Liebe war stärker, und seit diesem gemeinsamen Proseccoabend wusste ich, dass die Liebe das stärkste Gefühl der Welt war. Aber nicht nur das hatte ich durch Smilla und Jonas begriffen. Nein, seit diesem Abend wusste ich ebenfalls, dass ich in meinem bisherigen Leben noch nie wahrhaftig geliebt hatte. Seit der Geschichte der beiden hatte ich einen Wunsch. Einen Wunsch? Nein, einen Traum! Auch ich wollte auf diese Art lieben dürfen und geliebt werden.

Frauengeschichten hatte ich viele. Bedingt durch meinen Job ergaben sich häufig Möglichkeiten für mich, die ich fast immer dankend angenommen hatte.

---ENDE DER LESEPROBE---