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Wer im Buch der Könige eine herzerwärmende royale Romantik erwartet, der wird enttäuscht werden. Gerade das zweite Buch der Könige erzählt die Geschichte eines Scheiterns. Wie kam es zu der großen Katastrophe im Jahr 587 v. Chr.? Was haben die Könige falsch gemacht? Welche Rolle haben die Propheten gespielt? An Dramatik fehlt es nicht. Und spannend wird es, das steht fest. Die Frage ist: Was können wir aus Israels Fehlern für uns heute lernen? Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Reise durch dieses faszinierende Buch der Bibel.
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Seitenzahl: 93
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Martin Simon
Das 2. Buch Könige
anschaulich, verständlich, lebensnah
www.bibellesebund.net
Impressum
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© 2023 Bibellesebund Verlag, Marienheide
© 2023 der E-Book-Ausgabe
Bibellesebund Verlag, Marienheide
https://www.bibellesebund.de/
Autor: Martin Simon
Lektorat: Burkhard Meißner
Titelfoto: © Kevin Carden – Lightstock.com
Titelgestaltung: Gisela Auth
Layout des E-Books: Inge Neuhaus
Printausgabe: ISBN 978-3-95568-506-5
E-Book: ISBN 978-3-95568-544-7
Hinweise des Verlags:
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes und der Bilder kommen.
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Inhalt
Titel
Impressum
Liebe Leserin, lieber Leser
Einführung in das 2. Buch Könige
Als gäbe es keinen Gott (2. Könige 1,1-18)
Der Nachfolger (2. Könige 2,1-18)
Segen und Fluch (2. Könige 2,19-25)
Mehr als erwartet (2. Könige 3,1-27)
Hilfe zur Selbsthilfe (2. Könige 4,1-7)
Das größte aller Wunder (2. Könige 4,8-37)
Gottes gute Versorgung (2. Könige 4,38-44)
Heilsame Demut (2. Könige 5,1-14)
Der historische Hintergrund
In die eigene Tasche gelogen (2. Könige 5,15-27)
Geöffnete und verschlossene Augen (2. Könige 6,1-23)
Rettung aus höchster Not (2. Könige 6,24–7,20)
Vorbereitete Verhältnisse (2. Könige 8,1-6)
Gottes Werk und des Menschen Beitrag (2. Könige 8,7-15)
Ein grausames Gericht (2. Könige 9,1-37)
Widerstand (2. Könige 11,1-20)
Die Könige und Propheten von Israel und Juda
Kirchensteuer (2. Könige 12,1-22)
Propheten und Prophetenschulen
Der Anteil an der Verheißung (2. Könige 13,10-25)
Hochmut kommt vor dem Fall (2. Könige 14,1-22)
Es fängt klein an (2. Könige 16,1-20)
Folgen des Abfalls (2. Könige 17,1-23)
Fremdeinflüsse (2. Könige 17,24-41)
Glaube auf dem Prüfstand (2. Könige 18,1-37)
Gottes Eingreifen (2. Könige 19,1-37)
Lebenszeit (2. Könige 20,1-11)
Nach mir die Sintflut? (2. Könige 20,12-21)
Bruch mit Gott (2. Könige 21,1-18)
Folgen der Schuld (2. Könige 22,1-20)
Gründlicher Hausputz (2. Könige 23,1-30)
Aus Fehlern nichts gelernt (2. Könige 23,31–24,17)
Das Ende (2. Könige 24,18–25,21)
Hoffnungsschimmer (2. Könige 25,22-30)
Liebe Leserin, lieber Leser,
das 2. Buch Könige erzählt die Geschichte eines Scheiterns. Israel wollte einen König haben, obwohl doch Gott selbst der König von Volk und Land sein sollte (1. Samuel 8). Israel wählte Gott ab, sprach ihm gleichsam ein Misstrauensvotum aus. Und das Erstaunliche, was wir auch im 2. Buch Könige sehen: Gott lässt sie gewähren. Er zieht sich nicht beleidigt zurück, sondern geht den Weg mit, verheißt sogar Segen. Aber letztlich ist die Geschichte der Könige nicht Gottes ursprünglicher Plan gewesen. Und schließlich scheitert das Projekt. Israel geht der Katastrophe entgegen. Davon handelt dieses Buch, das wir uns nun anschauen wollen. Eine spannende, aber auch dramatische Geschichte.
Gott lässt uns Menschen die Entscheidung und die Freiheit, ihn zu wählen oder eigene Wege zu gehen. So ist es schon von Anfang an bei Adam und Eva gewesen. Er geht damit das ungeheure Risiko ein, dass die Menschen ihn verwerfen, sich von ihm abwenden und ihr Leben verfehlen. Aber er muss sie gehen lassen, wenn sie frei sein sollen. Nicht weil er von irgendwem dazu gezwungen würde, sondern weil er es sich selbst auferlegt hat und darin treu und zuverlässig ist. Die Liebe Gottes befreit uns dazu, ihm zu folgen und nach seinen Geboten zu handeln. Wir sind aber auch frei, uns von unseren eigenen Wünschen und Gedanken leiten und verleiten zu lassen. Dass Menschen, die ihm glauben, immer beides tun, das zeigt das Buch der Könige. Auch die guten unter ihnen sind nicht immer mit ganzem Herzen Gott gefolgt. Und vermutlich tut das keiner von uns. Das ist menschlich. Darum brauchen wir die Vergebung, die Gott uns immer wieder schenkt. Er geht mit. Er geht sogar mit hinein in die Katastrophe. Israel hat es erlebt … und überlebt! Bis heute steht dieser Gott treu an der Seite seines Volkes und an der Seite eines jeden von uns.
Ich hoffe, dass Sie dieses Heft mit Gewinn lesen und wünsche Ihnen und Ihrem Hauskreis viele gute und gesegnete Stunden und tiefe und geistliche Gespräche.
Diesem Heft liegt die Übersetzung Martin Luthers (LUT 2017) zugrunde. Es wurde aber auch die Gute Nachricht Bibel verwendet (GNB) und die Neue evangelistische Übersetzung (NeÜ).
Einführung in das 2. Buch Könige
Gliederung und Inhalt
Kapitel 1–8: Der Prophet Elisa
Kapitel 8–16: Die Geschichte der beiden Reiche Israel und Juda
Kapitel 17: Das Ende des Reiches Israel
Kapitel 18–21: Die Geschichte des Reiches Juda
Kapitel 22–23: Die Reformen Josias
Kapitel 23–25: Das Ende des Reiches Juda
Das Buch knüpft nahtlos an das erste Königebuch an. Die ersten Kapitel legen den Schwerpunkt auf die Geschichte des Propheten Elisa, dem Nachfolger von Elia. Die geschichtlichen Werke Josua, Richter, die Samuelbücher und die Königebücher werden im Judentum als „Vordere Propheten“ bezeichnet. Das zeigt schon, dass es hier nicht um bloße Geschichtsschreibung geht, sondern auch um Geschichtsdeutung. Die Propheten spielen eine wichtige Rolle. Die Bücher wollen verkündigen, nicht bloß erzählen. Sie deuten die Zerstörung der beiden Reiche Israel und Juda theologisch und geistlich. Auch die Könige werden so beurteilt. Im Vordergrund steht nicht ihr politisches Schaffen, sondern ob sie sich an Gottes Gebote gehalten haben – getan haben, „was dem Herrn gefiel“, wie es an vielen Stellen heißt. Das erklärt auch, warum bestimmte Dinge nicht erzählt werden und zum Beispiel die Regierungszeit Jerobeams II., die immerhin 40 Jahre dauerte und eine späte Blütezeit für Israel war, nicht so gewürdigt wird, wie es zu erwarten wäre. Wir sehen eine Reihe von Königen kommen und gehen. Im Norden löst eine Dynastie die andere ab, und manche Könige regieren nur sehr kurz. Im Süden bleibt Davids Dynastie an der Macht. Die Könige Judas erscheinen – anders als die in Israel – auch nicht in einem ganz schlechten Licht.
Autor und Entstehungszeit
Der Verfasser der Königebücher ist uns nicht bekannt. Man vermutet aus guten Gründen, dass sie mit den Büchern Josua, Richter und Samuel zu einem großen Geschichtswerk gehören. In der jüdischen Tradition wird Jeremia als Verfasser angesehen. Das ist theoretisch möglich, aber nicht sicher. Immerhin hat er den Untergang von Jerusalem selbst noch erlebt. Erzählt wird am Schluss des Buches die Begnadigung von König Jojachin. Diese fällt etwa in das Jahr 562 v. Chr. (2. Könige 25,27-30). Der Autor muss also dieses Ereignis noch erlebt haben. Ob Jeremia zu dieser Zeit noch am Leben war, wissen wir nicht, doch wahrscheinlich ist es nicht. Einiges deutet aber darauf hin, dass das Werk aus Prophetenkreisen stammt. Wer auch immer das Buch geschrieben hat, hat auf vorhandenes Material zurückgegriffen. Er erwähnt Bücher, die für uns verschollen sind, aber zu seiner Zeit noch zugänglich waren: die Chronik von Salomo, die Chronik der Könige von Israel und die der Könige von Juda (1. Könige 11,41; 14,19; 14,29). Der Verfasser muss also gar nicht jede Einzelheit erzählen, da doch diese Quellen vorliegen. Er kann sich ganz auf seine Botschaft konzentrieren. Das Buch und damit das ganze Geschichtswerk muss vor dem Jahr 539 v. Chr. abgeschlossen gewesen sein, denn es berichtet nichts von der Rückkehr der Juden in ihre Heimat in diesem Jahr.
Theologische Leitlinien
Als gäbe es keinen Gott
2. Könige 1,1-18
Erklärungen zum Text
Auffällig ist, dass der prophezeite „endzeitliche Elia“, also Johannes der Täufer, genauso angezogen war wie dieser Prophet (Matthäus 3,4; 11,14; Maleachi 3,23). Seine Antwort hat der König bekommen. Meint er, mit Gewalt eine andere Botschaft von Gott zu bekommen? Die ersten Offiziere mit ihren Männern treten mit einer anmaßenden Forderung an Elia heran und bekommen den Zorn des Propheten und den Zorn Gottes zu spüren. Der dritte spricht mit Hochachtung und Respekt. Das macht den Unterschied. Dreimal wird das Gerichtswort Gottes ausgesprochen (4.6.16). Geändert hat sich nichts an Gottes Urteil. Ahasja hat nur zwei Jahre regiert.
Fragen zum Text
Das Gerichtswort Gottes wird zweimal wiederholt. Worauf deutet das hin?
Was wird Ahasja vorgeworfen? Warum muss er sterben? Warum fällt das Urteil so hart aus?
Wessen haben sich die ersten Boten schuldig gemacht, dass auch sie sterben müssen?
Übertragung ins Leben
Mit kommt dieses Kapitel sehr aktuell vor. Viele Menschen in unserer Umgebung – vielleicht sogar die meisten – leben so, als gäbe es keinen Gott. In der Not wird dann an allen möglichen Stellen gesucht. Man befragt Horoskope und sucht Wahrsager auf. Man wendet sich der Esoterik zu oder anderen Religionen, weil das Fremde viel interessanter erscheint als die christlichen Traditionen, die man von früher vielleicht noch vage in Erinnerung hat. Gibt es denn keinen Gott in unserem Land, zu dem man mit allen Lebensfragen kommen kann?
Gesprächsimpulse
Warum brechen viele Menschen mit den christlichen Traditionen?
Was ist an ihre Stelle getreten und welche Folgen hat das?
Welche Fragen bewegen Sie gerade? Wo suchen Sie Antworten?
Wie erklären Sie anderen Menschen, warum Sie anders leben und auf Gott vertrauen?