Das Alte Testament - Leander van Eß - E-Book

Das Alte Testament E-Book

Leander van Eß

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Beschreibung

Leander van Ess war ein deutscher, in Warburg, Westfalen geborener katholischer Theologe.Er besuchte das Gymnasium des Dominikanerordens in seiner Heimatstadt und trat 1790 als Novize in die Benediktinerabtei Marienmünster im Bistum Paderborn ein. Von 1799 bis 1821 war er Pfarrer in Schwalenberg, danach wurde er außerordentlicher Professor der Theologie und Mitdirektor des Lehrerseminars in Marburg. Im Jahr 1818 promovierte er zum Doktor der Theologie und des kanonischen Rechts.1807 hatte er zusammen mit seinem Vetter Karl van Ess eine deutsche Übersetzung des Neuen Testaments herausgegeben, im Jahr 1822 veröffentlichte er den ersten Teil einer deutschen Übersetzung des Alten Testaments, die 1836 abgeschlossen wurde.

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Seitenzahl: 2697

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Das alte Testament

 

LEANDER VAN Eß

 

 

 

 

 

 

 

Das alte Testament, Leander van Eß

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

 

ISBN: 9783849663315

 

Der Originaltext dieses Werkes entstammt dem Online-Repositorium www.glaubensstimme.de, die diesen und weitere gemeinfreie Texte der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Wir danken den Machern für diese Arbeit und die Erlaubnis, diese Texte frei zu nutzen. Diese Ausgabe folgt den Originaltexten und der jeweils bei Erscheinen gültigen Rechtschreibung und wurde nicht überarbeitet.

 

Cover Design: 27310 Oudenaarde Sint-Walburgakerk 80 von Paul M.R. Maeyaert - 2011 - PMR Maeyaert, Belgium - CC BY-SA.

https://www.europeana.eu/item/2058612/PMRMaeyaert_b376690040e71c09ce375d2b74aee57750d2c04f

 

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

 

 

INHALT:

1. Buch Mose. 1

2. Buch Mose. 47

3. Buch Mose. 84

4. Buch Mose. 111

5. Buch Mose. 148

Josua. 181

Richter204

Ruth. 227

1. Samuel231

2. Samuel262

1. Könige. 287

2. Könige. 317

1. Chronik. 345

2. Chronik. 371

Esra. 404

Nehemia. 414

Esther428

Hiob. 436

Sprüche. 517

Prediger537

Hohelied Salomos. 545

Jesaja. 549

Jeremia. 594

Klagelieder Jeremias. 646

Hesekiel (Ezechiel)651

Daniel697

Hosea. 712

Joel719

Amos. 722

Obadja. 728

Jona. 729

Micha. 731

Nahum.. 735

Habakuk. 737

Zephania. 739

Haggai741

Sacharia. 743

Maleachi752

1. Buch Mose

 

Kapitel 1. Gott schafft den Himmel und die Erde und Alles, was auf ihr ist, in sechs Tagen

 

1 Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Und die Erde war öde und leer; und Finsterniß war über dem Abgrunde; und es webte Gottes Geist über den Wassern. 3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Da wurde Licht. 4 Und Gott sah das Licht, daß es gut war; und Gott schied zwischen dem Lichte und zwischen der Finsterniß. 5 Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsterniß nannte er Nacht. Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der erste Tag. 6 Und Gott sprach: Es werde eine Wölbung in der Mitte der Wasser; und sie scheide zwischen den Wassern und Wassern. 7 Und es machte Gott die Wölbung, und schied zwischen den Wassern unterhalb der Wölbung, und zwischen den Wassern oberhalb der Wölbung. Und es ward so. 8 Und Gott nannte die Wölbung Himmel. Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der zweite Tag. 9 Und Gott sprach: Es sammeln sich die Wasser unterhalb des Himmels an einem einzigen Ort, damit das Trockene zum Vorschein komme. Und es ward so. 10 Und es nannte Gott das Trockene Erde; die Wasser-Sammlung aber nannte er Meer. Und Gott sah daß es gut war. 11 Und Gott sprach: Die Erde sprosse Gras und Kräuter, welche Samen tragen; auch Fruchtbäume, die Frucht nach ihren Arten tragen, welche ihren Samen in sich schließt auf Erden. Und es ward so. 12 Die Erde ließ aufgehen Gras und Kräuter, welche Samen tragen nach ihren Arten; auch Bäume, die Frucht tragen, welche ihren Samen in sich schließt nach ihren Arten. Und Gott sah, daß es gut war. 13 Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der dritte Tag. 14 Und Gott sprach: Es seyen Lichter an des Himmels Wölbung, um zwischen dem Tage und zwischen der Nacht zu scheiden; und sie sollen zu Zeichen dienen, und die Zeiten und die Tage und Jahre zu bestimmen. 15 Und sie sollen zu Lichtern an des Himmels Wölbung dienen, um auf der Erde zu leuchten. Und es ward so. 16 Es machte Gott die beiden großen Lichter; das größere Licht, um den Tag zu beherrschen; das kleinere Licht, um die Nacht zu beherrschen; ebenso auch die Sterne. 17 Und Gott setzte sie an die Wölbung des Himmels, um auf der Erde zu leuchten; 18 und um zu herrschen über den Tag und über die Nacht; und um zu scheiden zwischen dem Lichte, und zwischen der Finsterniß. Und Gott sah, daß es gut war. 19 Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der vierte Tag. 20 Und Gott sprach: Es wimmeln die Wasser vom Gewimmel belebter Wesen; und das Gevögel fliege über der Erde oben am Gewölbe des Himmels. 21 Und Gott schuf die großen Seeungeheuer, und all' jene belebten, regsamen Wesen, von welchen die Wasser wimmeln, nach ihren Arten, und jedes gefiederte Gevögel nach seinen Arten. Und Gott sah, daß es gut war. 22 Und Gott segnete sie und sprach: Seyd fruchtbar, mehret euch, und füllet die Wasser in den Meeren; und das Gevögel mehre sich auf der Erde. 23 Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der fünfte Tag. 24 Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor belebte Wesen nach ihren Arten, Vieh und Gewürm, und die Thiere der Erde nach ihren Arten. Und es ward so. 25 Es machte Gott die Thiere der Erde nach ihren Arten, das Vieh nach seinen Arten, und jedes Gewürm am Boden nach seinen Arten. Und Gott sah, daß es gut war. 26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen nach unserem Ebenbilde, und nach unserer Aehnlichkeit! Die sollen herrschen über die Fische des Meeres, und über die Vögel unter dem Himmel, und über das Vieh, und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt. 27 Und Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde; nach Gottes Ebenbilde schuf er ihn; als Mann und Weib erschuf er sie. 28 Und Gott segnete sie. Gott sprach zu ihnen: Seyd fruchtbar, mehret euch, füllet die Erde, nehmet sie in Besitz; herrschet über die Fische des Meeres, und über die Vögel unter dem Himmel, und über alles Belebte, das sich auf der Erde regt. 29 Gott sprach: Siehe! ich gebe euch jedes Kraut, das Samen trägt auf der ganzen Erde, auch jeden Baum, an welchem Baumfrucht ist, welche Samen trägt; euch soll es zur Nahrung dienen; 30 und allen Thieren der Erde, und allen Vögeln unter dem Himmel, und Allem, was sich auf der Erde regt, worin ein lebendiger Athem ist, alles grüne Kraut zur Nahrung. Und es ward so. 31 Und Gott sah Alles an, was er gemacht hatte. Und siehe! es war sehr gut. Und so ward es Abend; so ward es Morgen - der sechste Tag.

 

Kapitel 2. Gott heiligt den siebenten Tag als Ruhetag. Schöpfung des Menschen. Garten in Eden. Verbot des Baumes der Erkenntniß. Bildung des Weibes.

 

1 Vollendet wurde also der Himmel und die Erde, sammt ihrem ganzen Heere. 2 Vollendet nämlich hatte Gott am siebenten Tage sein Werk, das er gemacht hatte; und er ruhete am siebenten Tage von all seinem Werke, das er gemacht hatte. 3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn; weil er an ihm geruhet hatte von all seinem Werke, das Gott erschaffen und vollbracht hatte. 4 Dieses ist die Entstehung des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden. Zu der Zeit, als Jehova Gott schuf Erde und Himmel, 5 da war noch kein Feldgesträuch auf der Erde, kein Kraut des Feldes keimete; denn Jehova Gott hatte noch nicht regnen lassen auf der Erde; und noch kein Mensch war da, um den Boden anzubauen. 6 Da stieg ein Dunst auf von der Erde, und tränkte den ganzen Boden. 7 Und Gott Jehova bildete den Menschen aus Staub vom Boden; er blies den Lebenshauch in seine Nase; und also ward der Mensch zu einem lebendigen Wesen. 8 Es hatte aber Jehova Gott gepflanzet einen Garten gegen Osten in Eden. In diesen setzte er den Menschen, den er gebildet hatte. 9 Und es hatte Jehova Gott keimen lassen aus dem Boden allerlei Bäume, reizend anzusehen und gut zu essen; auch mitten in dem Garten den Baum des Lebens, und den Baum der Erkenntniß des Guten und Bösen. 10 Auch ein Strom ging aus von Eden, den Garten zu tränken; von da an theilte er sich und ward zu vier Hauptströmen. 11 Des einen Name ist Pischon; dieser umströmt das ganze Land Hawila, wo es Gold gibt. 12 Und das Gold dieses Landes ist vorzüglich. Da findet man auch das Bdellium und den Onychstein. 13 Des zweiten Stroms Name ist Gihon, der umströmt das ganze Land Cusch. 14 Des dritten Stroms Name ist Hiddekel; der fließt vorbei an Assur. Der vierte Strom ist der Phrat. 15 Und es nahm Jehova Gott den Menschen, und setzte ihn in Edens Garten, ihn anzubauen, und ihn zu hüten. 16 Und Jehova Gott gebot dem Menschen und sprach: Wohl magst du von allen Bäumen des Gartens essen; 17 doch von dem Baume der Erkenntniß des Guten und des Bösen - von diesem sollst du nicht essen; denn an welchem Tage du von ihm issest, wirst du des Todes sterben. 18 Und Jehova Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sey; eine Hülfe will ich ihm machen ihm zur Seite. 19 Da nun Jehova Gott von der Erde gebildet hatte alle Thiere des Feldes, und alle Vögel unter dem Himmel; so führte er sie dem Menschen vor, zu sehen, wie er jedes nennen würde; und alle belebten Wesen sollten den Namen behalten, den ihnen der Mensch beilegte. 20 Und der Mensch hatte genannt die Namen von allem Viehe und allem Gevögel unter dem Himmel und den Thieren des Feldes; doch keines für den Menschen gefunden zur Hülfe zu seiner Seite. 21 So ließ Jehova Gott nun auf den Menschen fallen einen tiefen Schlaf. Und als er schlief, nahm er eine von seinen Rippen, und schloß dafür Fleisch ein. 22 Und diese Rippe, die er genommen hatte von dem Menschen, bauete Jehova Gott zu einem Weibe, welches er dem Menschen zuführte. 23 Da sprach der Mensch: Das ist nun einmal Bein von meinen Beinen, und Fleisch von meinem Fleische! Sie heiße Männin; den vom Manne ist sie genommen. 24 Darum verläßt ein Mann seinen Vater und seine Mutter, und hängt an seinem Weibe; denn sie sind Ein Fleisch. 25 Sie waren Beide nackt; Adam (der Mensch) sowohl als auch sein Weib; und sie schämten sich nicht.

 

 Kapitel 3. Sündenfall der ersten Menschen durch Verführung der Schlange. Ankündigung der Strafe. Ausstoßung aus dem Garten.

 

1 Und die Schlange war klüger, als alle Thiere des Feldes, die Jehova Gott gemacht hatte. Sie sprach zum Weibe: So hätte Gott also wirklich gesagt: Ihr sollet von keinem Baume des Gartens essen?! 2 Das Weib sprach zu der Schlange: Von den Früchten der Bäume des Gartens dürfen wir wohl essen; 3 nur von den Früchten des Baumes, der mitten im Garten steht, hat Gott gesagt, ihr sollet nicht davon essen, ihn auch nicht anrühren, sonst werdet ihr sterben. 4 Und die Schlange sprach zum Weibe: Keineswegs werdet ihr sterben! 5 Denn Gott weiß, daß, an welchem Tage ihr davon esset, sich eure Augen aufthun, und ihr wie Gott werdet, das Gute und Böse erkennend. 6 Und das Weib sah, daß der Baum zu essen gut seyn möchte; daß er ja reizend für die Augen, und, weil er Einsicht gebe, lustweckend sey. So nahm sie dann von seiner Frucht und aß; sie gab auch ihrem Manne bei ihr; und er aß. 7 Jetzt wurden Beider Augen aufgethan; und sie erkannten, daß sie nackend seyen. Und sie hefteten Feigenblätter zusammen, und machten sich Schürzen. 8 Da hörten sie die Stimme Jehova's Gottes, welcher im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Und es versteckte sich Adam sammt seinem Weibe vor Jehova Gott zwischen den Bäumen des Gartens. 9 Und Jehova Gott rief dem Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Und er sprach: Ich hörte deine Stimme in dem Garten, und fürchtete mich; denn ich bin nackt, und ich versteckte mich. 11 Und er sprach: Wer hat dir's gesagt, daß du nackt bist? Du hast wohl von dem Baume gegessen, von welchem ich dir doch gebot, nicht davon zu essen? 12 Und Adam sprach: Das Weib, das du mir beigegeben hast, die gab mir von dem Baume, und so aß ich. 13 Und Jehova Gott sprach zu dem Weibe: Warum hast du das gethan? Das Weib aber sprach: Die Schlange hat mich berückt, und so aß ich. 14 Und Jehova Gott sprach zu der Schlange: Weil du das gethan hast, so sollst du verflucht seyn vor allem Viehe und jedem Thiere des Feldes. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. 15 Und Feindschaft setze ich zwischen dir und zwischen dem Weibe, und zwischen deinem Samen und zwischen ihrem Samen. Der wird dir nach dem Kopfe treten; du aber wirst nach seiner Ferse beißen. 16 Zum Weibe sprach er: Sehr groß will ich dir die Beschwerden machen in deiner Schwangerschaft; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; doch soll nach deinem Manne dein Sehnen seyn; er aber herrsche über dich. 17 Und zu Adam sprach er: Weil du gehört hast auf die Stimme deines Weibes, und gegessen von dem Baume, von welchem ich dir doch gebot und sprach: Du sollst von ihm nicht essen: so soll verflucht seyn um deinetwillen der Boden; nur mit Beschwerde sollst du von ihm dich nähren alle Tage deines Lebens; 18 er soll dir Dorn und Distel tragen; und du sollst das Kraut des Feldes essen. 19 Im Schweiße deines Angesichtes sollst du das Brod essen, bis du zur Erde wiederkehrst, von welcher du genommen bist! Staub bist du, und zu Staub sollst du wieder werden. 20 Und Adam nannte den Namen seines Weibes Heva, (die Belebende); weil sie die Mutter ward von allen Lebenden. 21 Und Jehova Gott machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fell, und kleidete sie. 22 Da sprach Jehova Gott: Siehe! der Mensch ist unsers Gleichen worden, so daß er Gutes und Böses erkennt. Aber nun - soll er nicht die Hand ausstrecken, und noch dazu vom Baume des Lebens nehmen und davon essen, und ewig leben. 23 Da trieb Jehova Gott ihn fort aus Edens Garten, die Erde anzubauen, von welcher er genommen war. 24 So jagte er Adam fort, und lagerte östlich von Edens Garten die Cherubim mit der Flamme des blinkenden Schwertes, zu hüten den Weg zum Baume des Lebens.

 

Kapitel 4. Kains und Abels Geburt, verschiedene Lebensweise, Opfer. Kains Brudermord; Strafe dafür; seine Nachkommen Seth, Enos.

 

1 Und Adam erkannte sein Weib Heva. Diese ward schwanger und gebar Kain (Erwerb) und sprach: Ich habe einen Mann erworben mit Jehova. 2 Noch weiter gebar sie seinen Bruder Abel. Und Abel ward ein Viehhirt, Kain ein Landbauer. 3 Und es geschah, nach Verlauf von einiger Zeit, daß Kain von der Frucht des Landes Jehova ein Opfer brachte. 4 Und Abel brachte auch von den Erstlingen seiner Herde und ihrem Fette. Und es sah Jehova auf Abel und auf dessen Opfer. 5 Auf Kain aber und auf dessen Opfer sah er nicht. Darum entbrannte Kain sehr; es senkte sich sein Blick. 6 Jehova sprach zu Kain: Warum bist du entbrannt? Und warum senket sich dein Blick? 7 Nicht wahr? er hebt sich, wenn du Gutes thust; doch wenn du nicht Gutes thust; so liegt die Sünde vor der Thüre. Sie verlangt nach Dir; du aber herrsche über sie. 8 Einst besprach sich Kain mit seinem Bruder Abel. Und da geschah es, als sie auf dem Felde waren, daß Kain gegen seinen Bruder Abel sich erhob und ihn erwürgte. 9 Und Jehova sprach zu Kain: Wo ist Abel, dein Bruder? Er sprach: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders? 10 Und er sprach: Was hast du gethan? Die Stimme von dem Blute deines Bruders schreiet von dem Boden auf zu mir. 11 Und nun - verflucht seyest du vor dem Boden, der seinen Mund geöffnet hat, um zu empfangen das Blut deines Bruders aus deiner Hand. 12 Wenn du den Boden bauest; so soll er dir nicht mehr geben seine Kraft. Unstät und flüchtig sollst du seyn auf Erden. 13 Und Kain sagte zu Jehova: Zu groß ist meine Schuld, als daß ich sie tragen könnte. 14 Siehe! du jagst mich heute von diesem Boden weg, vor deinem Angesichte muß ich mich verbergen; unstät und flüchtig werd' ich seyn auf Erden; da wird nun Jeder, der mich findet, mich erwürgen. 15 Jehova sprach zu ihm: Fürwahr! Wer Kain erwürgt, soll siebenfach gestrafet werden. Und Jehova gab dem Kain ein Zeichen, daß ihn nicht Jeder, der ihn fände, erwürgen dürfe. 16 So ging denn Kain fort vom Angesichte Jehova's, und wohnte im Lande Nod (d.h. Verbannung) östlich von Eden. 17 Und Kain erkannte sein Weib, und sie ward schwanger und gebar den Henoch. Und er bauete eine Stadt; und er nannte den Namen der Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch. 18 Dem Henoch wurde Irad geboren; und Irad zeugete den Mehujael; Mehujael zeugete den Methusael, und Methusael zeugete Lamech. 19 Und Lamech nahm sich zwei Weiber; die eine hieß Ada, die andere Zilla. 20 Und Ada gebar Jabal. Der war der Vater der Zeltbewohner und der Viehzucht. 21 Sein Bruder hieß Jubal. Der war der Vater Aller, die auf Saiten oder Pfeifen spielen. 22 Auch Zilla gebar Thubalkain, der allerlei Werkzeuge von Erz und Eisen schmiedete. Die Schwester Tubalkains war Naema. 23 Und Lamech sprach zu seinen Weibern: Ada und Zilla, höret meine Stimme! Ihr Weiber Lamechs, horchet auf meine Rede! Ja, einen Mann erwürge ich für meine Wunde; und einen Jüngling für meine Striemen. 24 Wird Kain siebenfach gerächet; so wird es Lamech siebenzig und siebenfach. 25 Und Adam erkannte noch einmal sein Weib, und sie gebar einen Sohn; und sie nannten seinen Namen Seth (d. i. gesetzt); denn gesetzt hat Gott mir einen andern Samen an Abels Stelle, den Kain erwürget hat. 26 Und es wurde auch dem Seth ein Sohn geboren, den hieß er Enos. Damals fing man an, den Namen Jehova's anzurufen.

 

Kapitel 5. Stammmnachrichten von den frühesten Nachkommen Adams bis auf Noah, und deren hohem Alter.

 

1 Dieses ist das Buch des Geschlechtes Adams. Als Gott den Menschen schuf, da machte er ihn nach der Aehnlichkeit Gottes. 2 Als Mann und Weib schuf er sie, und segnete sie, und nannte ihren Namen Adam am Tage, da er sie erschaffen hatte. 3 Und Adam war hundert und dreißig Jahre alt, als er nach seiner Aehnlichkeit, nach seinem Ebenbilde einen Sohn zeugete; und er nannte dessen Namen Seth. 4 Die Tage Adams, nachdem er Seth gezeuget hatte, waren achthundert Jahre. Und er zeugete Söhne und Töchter. 5 Alle Tage Adams aber, die er lebte, waren neunhundert und dreißig Jahre; und er starb. 6 Seth war hundert und fünf Jahre alt, als er Enos zeugete. 7 Und Seth lebte, nachdem er Enos gezeuget hatte, achthundert und sieben Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 8 Alle Tage Seths aber waren neunhundert und zwölf Jahre; und er starb. 9 Enos war neunzig Jahre alt, als er Kenan zeugete. 10 Und Enos lebte, nachdem er Kenan gezeuget hatte, achthundert und fünfzehn Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 11 Alle Tage Enos aber waren neunhundert und fünf Jahre; und er starb. 12 Kenan war siebenzig Jahre alt, als er Mahalalel zeugete. 13 Und Kenan lebte, nachdem er Mahalalel gezeuget hatte, achthundert und vierzig Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 14 Alle Tage Kenans aber waren neunhundert und zehn Jahre; und er starb. 15 Mahalalel war fünf und sechzig Jahre alt, als er Jared zeugete. 16 Und Mahalalel lebte, nachdem er Jared gezeuget hatte, achthundert und dreißig Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 17 Alle Tage Mahalalels aber waren achthundert fünf und neunzig Jahre; und er starb. 18 Jared war hundert zwei und sechzig Jahre alt, als er Henoch zeugete. 19 Und Jared lebte, nachdem er Henoch gezeuget hatte, achthundert Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 20 Alle Tage Jareds aber waren neunhundert zwei und sechzig Jahre; und er starb. 21 Henoch war fünf und sechzig Jahre alt, als er Methusalah zeugete. 22 Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Methusalah gezeuget hatte, dreihundert Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 23 Alle Tage Henochs aber waren dreihundert fünf und sechzig Jahre. 24 Nachdem Henoch mit Gott gewandelt, war er nicht mehr zu sehen; denn Gott hatte ihn weggenommen. 25 Methusalah war hundert sieben und achtzig Jahre alt, als er Lamech zeugete. 26 Und Methusalah lebte, nachdem er Lamech gezeuget hatte, siebenhundert zwei und achtzig Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 27 Alle Tage Methusalahs aber waren neun hundert neun und sechzig Jahre; und er starb. 28 Lamech war hundert zwei und achtzig Jahre alt, als er einen Sohn zeugete. 29 Und er nannte seinen Namen Noah (Trost); indem er sagte: Dieser kann uns trösten bei unserem Thun und bei den Beschwerden unserer Hände, wegen des Landes, das Jehova verflucht hat. 30 Und Lamech lebte, nachdem er Noah gezeuget hatte, fünf hundert fünf und neunzig Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 31 Alle Tage Lamechs aber waren sieben hundert und sieben und siebenzig Jahre; und er starb. 32 Und Noah war fünf hundert Jahre alt, als er Sem, Cham und Japhet zeugete.

 

Kapitel 6. Verschlimmerung der Menschen; Gott beschließt ihren Untergang und gebietet Noah, einen Kasten zu bauen.

 

1 Und es geschah, als die Menschen anfingen, sich auf der Erde zu vermehren, und ihnen Töchter geboren wurden; 2 und die Söhne Gottes die Töchter der Menschen sahen, wie schön sie waren; da nahmen sie sich überall her Weiber von allen, die ihnen gefielen. 3 Und Jehova sprach: Mein Geist soll nicht stets im Menschen streiten, da er Fleisch ist; seine Tage sollen hundert und zwanzig Jahre seyn. 4 Riesen waren auf der Erde zu jener Zeit. Und auch nachher, als die Söhne Gottes den Töchtern der Menschen beigewohnet, und von ihnen Kinder gezeuget hatten, waren das jene Gewaltigen, die von Alters her Männer von Ruf waren. 5 Und Jehova sah, daß des Bösen der Menschen viel ward auf der Erde, und das alles Sinnen und Trachten ihres Herzens immerdar nichts war als Böses. 6 Da reuete es Jehova, daß er die Menschen auf der Erde gemacht hatte; und es schmerzte ihn in seinem Herzen. 7 Und Jehova sprach: Vertilgen will ich die Menschen, die ich geschaffen habe, von der Erde, Menschen und Vieh, auch das Gewürm und die Vögel unter dem Himmel; denn es reuet mich, daß ich sie gemacht habe. 8 Noah aber fand Gnade in den Augen Jehova's. 9 Dieses ist das Geschlecht von Noah. Noah war ein gerechter Mann und tadellos in seinen Geschlechtern. Mit Gott wandelte Noah. 10 Drei Söhne hatte Noah gezeuget: Sem, Cham und Japhet. 11 Die Erde war verdorben vor Gottes Angesicht; voll Frevels war die Erde. 12 Da sah Gott die Erde an; und siehe! sie war verdorben! Denn verderblich war der Weg alles Fleisches auf Erden. 13 Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen; denn des Frevels voll ist durch sie die Erde. Verderben will ich also sie sammt der Erde. 14 Mache dir einen Kasten aus Gopherholz; Gemächer mache in dem Kasten, und überziehe ihn mit Pech von Außen und von Innen. 15 Und also sollst du ihn machen: Dreihundert Ellen sey die Länge des Kastens, fünfzig Ellen seine Breite, und dreißig Ellen seine Höhe. 16 Ein Fenster sollst du machen am Kasten, bis zu einer Elle groß sollst du es fertigen von oben; und die Thüre des Kastens sollst du an die Seite desselben setzen. Mit einem untersten, zweiten und dritten Stockwerk sollst du ihn machen. 17 Denn siehe! ich führe die Wasserfluth her über die Erde, zu verderben alles Fleisch, in dem ein Lebensathem ist, unter dem Himmel; Alles, was auf Erden ist, soll sterben! 18 Doch mit dir erricht' ich meinen Bund: Du sollst in den Kasten gehen, du, deine Söhne, dein Weib, und deiner Söhne Weiber mit dir. 19 Und dann von allem Lebenden, von allem Fleisch sollst du ein Paar bringen in den Kasten, damit es am Leben erhalten werde mit dir; ein Männchen und ein Weibchen soll es seyn. 20 Sowohl Vögel nach ihren Arten, als Vieh nach seinen Arten und Gewürm des Bodens nach seinen Arten, ein Paar von Allem soll zu dir kommen, um am Leben erhalten zu werden. 21 Dabei nimm dir auch von allem Eßbaren, das man zu essen pflegt, und sammle es bei dir, damit es dir und ihnen zur Nahrung diene. 22 Und Noah that es, allem dem gemäß, was ihm Gott geboten hatte, so machte er es.

 

Kapitel 7. Noah geht in den Kasten, und nimmt mit hinein, was ihm mitzunehmen Gott geboten hatte.

 

1 Und Jehova sprach zu Noah: Gehe du und dein ganzes Haus in den Kasten; denn dich habe ich gerecht vor mir gesehen in diesem Geschlechte. 2 Von allem reinen Vieh sollst du dir je sieben und sieben, Männchen und Weibchen, nehmen; von dem unreinen Vieh aber je zwei, ein Männchen und ein Weibchen; 3 auch von den Vögeln unter dem Himmel je sieben und sieben, Männchen und Weibchen, um Samen auf der ganzen Erde zu erhalten. 4 Denn noch sind es sieben Tage, so lasse ich Regen kommen über die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte; und vertilge alles Bestehende, das ich gemacht habe, von der Erde weg. 5 Und Noah that es, allem dem gemäß, was Jehova ihm geboten hatte. 6 Und Noah war sechs hundert Jahre alt, da die Wasserfluth über die Erde kam. 7 Da ging Noah und seine Söhne, und sein Weib, und seiner Söhne Weiber mit ihm in den Kasten vor den Gewässern der Fluth. 8 Von dem reinen Viehe und von dem unreinen Viehe, von den Vögeln, und von Allem, was kriecht auf dem Boden, 9 gingen je zwei und zwei zu Noah in den Kasten, Männchen und Weibchen, so wie Gott dem Noah es geboten hatte. 10 Und es geschah in sieben Tagen, da kamen die Wasser der Fluth über die Erde. 11 Im sechshundertsten Jahre des Lebensalters Noahs, im zweiten Monate, am siebzehnten Tage des Monats - an diesem Tage spalteten sich alle Quellen der großen Tiefe und die Schleusen des Himmels thaten sich auf. 12 Und Regen war auf der Erde vierzig Tage und vierzig Nächte. 13 Eben an diesem Tage also ging Noah, und Sem, und Cham, und Japhet, die Söhne Noahs und das Weib Noahs, und die drei Weiber seiner Söhne mit ihnen in den Kasten. 14 Sie und alle Thiere nach ihren Arten, und alles Vieh nach seinen Arten, und alles Kriechende, das auf der Erde kriecht, nach seinen Arten, alle Vögel nach ihren Arten, alles Geflügel und Befiederte, 15 die gingen zu Noah in den Kasten, je zwei und zwei, von allem Fleische, in welchem Lebensathem war. 16 Als sie nun hineingegangen waren, - nämlich Männchen und Weibchen aus allem Fleisch waren hineingegangen, wie ihm Gott geboten hatte - da schloß Jehova zu hinter ihm. 17 Und es kam die Fluth vierzig Tage und vierzig Nächte auf die Erde; und die Wasser wuchsen an, und hoben den Kasten, und er war hoch über der Erde. 18 Und das Wasser stieg, und es wuchs sehr auf der Erde; und der Kasten fuhr auf dem Gewässer. 19 Das Gewässer stieg nun mehr und mehr auf der Erde, daß alle hohen Berge überdeckt wurden, die unter dem ganzen Himmel waren. 20 Fünfzehn Ellen darüber stieg das Wasser; und die Berge wurden bedeckt. 21 So starb denn alles Fleisch, das sich regte auf der Erde; Vögel und Vieh, und Thiere, und alles Gewürm, das auf Erden kriecht, auch alle Menschen. 22 Alles starb, in dessen Nase Lebensathem war, von Allem, was auf dem Trocknen lebte. 23 So ward vertilgt alles Bestehende, das auf der Erde war - Menschen sowohl als Vieh und Gewürm, und das Gevögel unter dem Himmel - sie wurden vertilgt von der Erde. Nur Noah blieb übrig, und was mit ihm im Kasten war. 24 Und das Gewässer behielt seine Höhe auf der Erde, hundert und fünfzig Tage.

 

Kapitel 8. Ende der Fluth. Noahs Opfer. Gottes Verheißung.

 

1 Da gedachte Gott Noahs, und aller Thiere und alles Viehes, das mit ihm im Kasten war. Und Gott ließ Wind hinfahren über die Erde, und die Gewässer fielen. 2 Und es schloßen sich die Quellen der Tiefe, und die Schleusen des Himmels, und gewehrt wurde dem Regen vom Himmel. 3 Und die Gewässer zogen sich immer mehr und mehr von der Erde; und die Gewässer nahmen ab nach hundert und fünfzig Tagen. 4 Und der Kasten ließ sich nieder im siebenten Monate, am siebenzehnten Tage des Monats auf den Gebirgen Ararats. 5 Und die Gewässer nahmen immer mehr und mehr ab bis zum zehnten Monat. Im zehnten aber, am ersten des Monats, erschienen die Gipfel der Berge. 6 Und es geschah nach vierzig Tagen, da öffnete Noah das Fenster des Kastens, welches er gemacht hatte; 7 und er entließ den Raben; derselbe flog ab und zu, bis das Wasser von der Erde vertrocknet war. 8 Auch die Taube entließ er von sich, um zu sehen, ob das Wasser abgenommen habe von der Erde. 9 Aber die Taube fand keinen Ruheplatz für ihren Fuß, und kehrte zu ihm zurück in den Kasten; weil auf der ganzen Erde noch Gewässer waren. Und er streckte seine Hand aus, faßte sie und nahm sie zu sich in den Kasten. 10 Da wartete er noch weitere sieben Tage, und entließ die Taube wieder aus dem Kasten. 11 Und die Taube kam zu ihm um die Abendzeit; und siehe! in ihrem Munde war ein frisches Oelblatt. Da merkte Noah, daß die Gewässer abgenommen hatten von der Erde. 12 Jetzt wartete er noch andere sieben Tage, dann entließ er die Taube. Da kam sie nicht wieder zu ihm zurück. 13 Und es geschah im sechshundert und ersten Jahre, im ersten Monate, am ersten Tage des Monats, da das Gewässer von der Erde weggetrocknet war, nahm Noah die Decke von dem Kasten ab, und er sahe um sich; und siehe! der Erdboden war getrocknet. 14 Und im zweiten Monate, am sieben und zwanzigsten Tage des Monats, war die Erde trocken. 15 Da redete Gott zu Noah und sprach:16 Gehe heraus aus dem Kasten, du und dein Weib, und deine Söhne, und deiner Söhne Weiber mit dir; 17 alle Thiere, die bei dir sind, von allem Fleische, Vögel, und Vieh, und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht, führe heraus mit dir, daß sie wimmeln auf der Erde, und fruchtbar seyen, und ihrer Viel werde auf der Erde. 18 Da ging Noah heraus, und seine Söhne, und sein Weib, und seiner Söhne Weiber mit ihm. 19 Alle Thiere, alles Gewürm und alle Vögel, Alles, was sich reget auf Erden, nach ihren Gattungen, gingen aus dem Kasten. 20 Und Noah bauete Jehova einen Altar, und nahm von allem reinen Viehe, und von allen reinen Vögeln, und brachte Brandopfer auf dem Altare. 21 Und es roch Jehova den lieblichen Geruch, und Jehova sprach zu sich: Nie will ich wieder die Erde verfluchen um des Menschen willen; denn das Sinnen des Herzens des Menschen ist böse von Jugend an; deßhalb will ich nicht wieder alles Lebende schlagen, wie ich gethan habe. 22 Künftig, so lange die Erde steht, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Kälte und Wärme, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

 

Kapitel 9. Bund Gottes mit Noah, dessen Zeichen der Regenbogen; Noahs Trunkenheit, Fluch und Segen über seine Söhne.

 

1 Und Gott segnete Noah und seine Söhne, und sprach zu ihnen: Seyd fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde! 2 Furcht und Schrecken vor euch sey unter allen Thieren der Erde, und unter allen Vögeln unter dem Himmel, und unter Allem, was auf dem Boden kriecht, und unter allen Fischen des Meeres; in eure Hand sind sie gegeben. 3 Alles, was sich regt, was lebt, euch diene es zur Speise! So wie das grüne Kraut habe ich euch Alles gegeben. 4 Nur Fleisch mit dessen Leben - dessen Blute - sollet ihr nicht essen. 5 Denn auch euer Blut - euer Leben - will ich fordern; von jedem Thiere will ich es fordern, und von dem Menschen, von dem Einen und dem Andern, will ich das Leben des Menschen fordern. 6 Wer Menschen-Blut vergießt, durch Menschen soll sein Blut vergossen werden. Denn zum Ebenbilde Gottes hat er den Menschen gemacht. 7 Ihr aber seyd fruchtbar und mehret euch! Wimmelt auf der Erde, und Euer werde Viel auf ihr! 8 Und Gott redete zu Noah und zu seinen Söhnen bei ihm, und sprach:9 Ich, siehe! ich errichte meinen Bund mit euch und mit eurem Samen nach euch; 10 und mit allen lebenden Geschöpfen um euch her; mit Vögeln und mit Vieh, mit allen Thieren der Erde um euch her; mit Allen, die aus dem Kasten ausgingen, und allen Thieren auf der Erde. 11 Ja, ich errichte einen Bund mit euch: Nie soll wieder alles Fleisch vertilget werden durch die Gewässer der Fluth; und es soll keine Fluth mehr seyn, welche die Erde verheere. 12 Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich schließe zwischen mir und zwischen euch, und zwischen allen belebten Wesen, welche um euch sind, für die fernsten Geschlechter. 13 Meinen Bogen habe ich gestellt in die Wolken; der soll seyn zum Zeichen des Bundes zwischen mir und zwischen der Erde. 14 Und es soll geschehen, wann ich Wolken ziehen lasse über die Erde, und der Bogen gesehen wird in den Wolken:15 so will ich gedenken meines Bundes, der zwischen mir und zwischen euch besteht, und zwischen allen lebenden Wesen in allem Fleische; und nie soll wieder das Wasser zu solcher Fluth werden, die alles Fleisch vertilge. 16 So stehe denn der Bogen in den Wolken; und ich will ihn ansehen, um zu gedenken des ewigen Bundes zwischen Gott und zwischen allen lebenden Wesen in allem Fleische, das auf der Erde ist. 17 Und Gott sprach zu Noah: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich errichtet habe zwischen mir und zwischen allem Fleische auf Erden. 18 Die Söhne Noahs, die aus dem Kasten gingen, waren: Sem, Cham und Japhet. Und Cham war der Vater Kanaans. 19 Diese drei sind die Söhne Noahs; von ihnen her wurde die ganze Erde bevölkert. 20 Und Noah begann ein Landmann zu werden, und pflanzte Weinberge. 21 Und er trank vom Weine und ward berauscht, und entblößte sich in seinem Zelte. 22 Und als Cham, der Vater Kanaans, die Scham seines Vaters sah, sagte er es seinen beiden Brüdern draußen. 23 Da nahmen Sem und Japhet das Gewand, und legten es sich beide auf die Schulter. So gingen sie rücklings hin, und deckten die Scham ihres Vaters zu; und ihr Gesicht war abgewandt, so daß sie nicht sahen die Scham ihres Vaters. 24 Als aber Noah von seiner Trunkenheit erwacht war, erfuhr er, was sein kleiner Sohn ihm gethan hatte; 25 da sprach er: Verflucht sey Kanaan! der Knecht der Knechte soll er seinen Brüdern seyn. 26 Weiter sprach er: Gepriesen sey Jehova, der Gott Sems! Sein Knecht sey Kanaan! 27 Gott gebe Raum dem Japhet; er wohne in den Zelten Sems; sein Knecht sey Kanaan! 28 Und Noah lebte nach der Fluth dreihundert und fünfzig Jahre. 29 Alle Lebenstage Noahs aber waren neunhundert und fünfzig Jahre; und er starb.

 

Kapitel 10. Nachkommen Noahs.

 

1. Dieß sind die Geschlechter der Söhne Noahs: Sem, Cham und Japhet. Es wurden ihnen nämlich Söhne geboren nach der Fluth. 2 Die Söhne Japhets sind: Gomer, und Magog, und Madai, und Javan, und Thubal, und Mesech, und Thiras. 3 Und die Söhne Gomers sind: Askenas, und Riphath, und Thogarma. 4 Und die Söhne Javans sind: Elisa, und Tharschisch, Chittim, und Dodanim. 5 Von diesen sind bevölkert die Inseln der Völker in ihren Landstrichen, je nach ihren Sprachen, und ihren Stämmen und ihren Völkerschaften. 6 Die Söhne Chams sind: Kusch, und Mizraim, und Phut, und Kanaan. 7 Die Söhne Kuschs sind: Seba, und Hevila, und Sabtha, und Raema, und Sabthecha; aber Raemas Söhne sind: Scheba und Dedan. 8 Und Kusch zeugete Nimrod; dieser fing an, gewaltig zu seyn im Lande. 9 Er war ein gewaltiger Jäger vor Jehova; daher spricht man: "Wie Nimrod, der gewaltige Jäger vor Jehova." 10 Der Anfang seines Königreichs war Babel, und Erech, und Akkad, und Kalneh im Lande Sinear. 11 Von diesem Lande ging Assur aus, und bauete Ninive, und Rehoboth-Ir, und Kalah, 12 und Resen zwischen Ninive und zwischen Kalah. Dieses ist die große Stadt.13 Und Mizraim zeugete Ludim, und Anamim, und Lehabim, und Naphthuhim, 14 und Pathrusim, und Kasluhim, von woher ausgingen die Philistim und Kaphthorim. 15 Und Kanaan zeugete Zidon seinen Erstgebornen, und Chet, 16 und Jebusi, und Amori, und Gergesi, 17 und Hiwi, und Arki, und Sini, 18 Und Arwadi, und Zemari, und Hamathi; und nachher verbreiteten sich die Geschlechter der Kananiter. 19 Und die Grenzen der Kananiter gehen von Zidon gegen Gerar bis Gaza, und weiter gegen Sodoma, und Gomorrha, und Adama, und Zeboim bis Lasa. 20 Dieß sind die Söhne Chams, nach ihren Geschlechtern, und nach ihren Sprachen, in ihren Ländern und Völkerschaften. 21 Auch dem Sem wurden Söhne geboren, dem Vater aller Söhne Ebers, dem älteren Bruder Japhets. 22 Die Söhne Sems sind: Elam, und Assur, und Arphachsad, und Lud, und Aram. 23 Die Söhne Arams sind: Uz, und Hul, und Gether, und Mas. 24 Und Arphachsad zeugete Selah; Selah aber zeugete den Eber. 25 Und dem Eber wurden zwei Söhne geboren. Der Name des Einen war Pheleg (d. i. Theilung), weil zu seiner Zeit die Erde getheilt ward; und der Name seines Bruders Joktan. 26 Joktan zeugete Almodad, und Saleph, und Hazarmaweth, und Jarah, 27 und Hadoram, und Uzal, und Dikla, 28 und Obal, und Abimael, und Scheba, 29 und Ophir, und Hewilah, und Jobab. Alle diese sind Söhne Joktans. 30 Und ihre Wohnung war von Mesa bis nach Sephar, ein Gebirg gegen Osten. 31 Dieß sind die Söhne Sems nach ihren Geschlechtern, und nach ihren Sprachen, in ihren Ländern und Völkerschaften. 32 Dieß sind die Geschlechter der Söhne Noahs nach ihren Abstammungen, in ihren Völkerschaften. Von ihnen aus verbreiteten sich die Völker auf der Erde nach der Flut.

 

Kapitel 11. Thurmbau zu Babel; Verwirrung der Sprachen und Zerstreuung der Menschen-Geschlechte Sems bis Abraham.

 

1 Und es waren auf der ganzen Erde einerlei Sprache und einerlei Worte. 2 Nun geschah es, da sie gegen Morgen zogen, da fanden sie ein Thal im Lande Sinear; und ließen sich da nieder. 3 Und sie sprachen zueinander: Auf! lasset uns Ziegel machen, und sie brennen. Ziegel waren ihnen statt der Steine, und Erdpech statt des Mörtels. 4 Sie sprachen: Wohlan! lasset uns eine Stadt bauen und einen Thurm, dessen Spitze reiche bis zum Himmel. So machen wir uns einen Namen, damit wir uns nicht zerstreuen über die ganze Erde. 5 Da kam Jehova herab, zu sehen die Stadt und den Thurm, den die Menschenkinder baueten. 6 Und Jehova sprach: Siehe! es ist ein einziges Volk und einerlei Sprache bei Allen; und solches beginnen sie zu thun! Ja, dann wird nichts für sie zu schwer seyn, was sie denken auszuführen! 7 Wohlan! so lasset uns herniedersteigen, und ihre Sprache dort verwirren, so daß sie nicht verstehen, der Eine des Andern Sprache. 8 So zerstreuete sie Jehova von da über die ganze Erde, und sie hörten auf, die Stadt zu bauen. 9 Darum nannte man ihren Namen Babel (d. i. Verwirrung); denn dort hatte Jehova verwirrt die Sprachen der ganzen Erde, und von dort zerstreuete sie Jehova über die ganze Erde. 10 Dieß ist das Geschlecht Sems; Sem war hundert Jahre alt, als er Arphachsad zeugete, zwei Jahre nach der Fluth. 11 Und Sem lebte, nachdem er Arphachsad gezeuget hatte, fünfhundert Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 12 Und Arphachsad war fünf und sechzig Jahre alt, als er Selah zeugete. 13 Und Arphachsad lebte, nachdem er Selah gezeuget hatte, vier hundert und drei Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 14 Und Selah war dreißig Jahre alt, als er Eber zeugete. 15 Und Selah lebte, nachdem er Eber gezeuget hatte, vier hundert und drei Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 16 Und Eber war vier und dreißig Jahre alt, als er Pheleg zeugete. 17 Und Eber lebte, nachdem er Pheleg gezeuget hatte, vierhundert und dreißig Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 18 Und Pheleg war dreißig Jahre alt, als er Regu zeugete. 19 Und Pheleg lebte, nachdem er Regu gezeuget hatte, zweihundert und neun Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 20 Und Regu war zwei und dreißig Jahre alt, als er Serug zeugete. 21 Und Regu lebte, nachdem er Serug gezeuget hatte, zwei hundert und sieben Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 22 Und Serug war dreißig Jahre alt, als er Nahor zeugete. 23 Und Serug lebte, nachdem er Nahor gezeuget hatte, zweihundert Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 24 Und Nahor war neun und zwanzig Jahre alt, als er Tharah zeugete. 25 Und Nahor lebte, nachdem er Tharah gezeuget hatte, hundert und neunzehn Jahre, und zeugete Söhne und Töchter. 26 Und Tharah war siebenzig Jahre alt, als er Abram, Nahor und Haran zeugete. 27 Dieß ist die Abstammung Tharahs: Tharah zeugete Abram, Nahor und Haran; Haran aber zeugete Lot. 28 Und Haran starb vor seinem Vater Tharah in seinem Stammlande, zu Ur in Chaldäa. 29 Und Abram und Nahor nahmen sich Weiber: der Name des Weibes Abrams war Sarai; und der Name des Weibes Nahors Milka, die Tochter Harans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska. 30 Sarai aber war unfruchtbar, sie hatte kein Kind. 31 Und Tharah nahm Abram, seinen Sohn, und Lot, den Sohn Harans, seinen Enkel, und Sarai, seine Schwiegertochter, das Weib Abrams, seines Sohnes; und sie zogen zusammen aus Ur in Chaldäa weg, des Weges zum Lande Kanaan; und sie kamen bis Haran, und wohnten daselbst. 32 Und die Tage Tharahs waren zwei hundert und fünf Jahre; und Tharah starb zu Haran.

 

Kapitel 12. Abrams Beruf und göttliche Verheißung. Zug nach Kanaan und nach Aegypten.

 

1 Und Jehova sprach zu Abram: Ziehe weg aus deinem Lande, und von deiner Verwandtschaft, und aus deines Vaters Hause in das Land, das ich dir weisen werde. 2 Und ich will dich zum großen Volke machen und dich segnen, und deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen werden. 3 Ja, segnen will ich, die dich segnen; verfluchen die, die dich schmähen! Gesegnet sollen durch dich werden alle Geschlechter der Erde. 4 Und Abram zog weg, wie ihm Jehova gesagt hatte; und mit ihm zog Lot. Abram aber war fünf und siebenzig Jahre alt, als er von Haran wegzog. 5 Und Abram nahm Sarai, sein Weib, und Lot, seines Bruders Sohn, und alle ihre Habe, die sie erworben hatten, und alles Gesinde, das sie in Haran sich verschafft hatten; und sie zogen aus des Wegs nach dem Lande Kanaan; und sie kamen in das Land Kanaan. 6 Und Abram zog durch das Land bis an den Ort Sichem, bis zu der Terebinthe More. Damals waren die Kananiter im Lande. 7 Und es erschien Jehova dem Abram und sprach: Deinem Samen will ich dieses Land geben. Da bauete er dort einen Altar dem Jehova, der ihm erschienen war. 8 Von da brach er auf gegen das Gebirge, das Bethel östlich liegt, und schlug sein Zelt auf, so daß Bethel ihm gegen Abend, und Hai gegen Morgen lag. Und daselbst bauete er Jehova einen Altar, und rief den Namen Jehova's an. 9 Und Abram zog sich allmählich immer mehr gegen Süden. 10 Und es entstand eine Hungersnoth im Lande. Da zog Abram abwärts Aegypten zu, um sich da aufzuhalten; weil die Hungersnoth im Lande drückend war. 11 Und es geschah, als er Aegypten näher kam, da sprach er zu Sarai, seinem Weibe: Siehe doch! ich weiß, daß du ein Weib von schönem Aussehen bist. 12 Es wird geschehen, wenn dich die Aegyter sehen; so werden sie sagen, das ist sein Weib; und sie werden mich erwürgen, und dich leben lassen. 13 Sage doch, du seyest meine Schwester, damit es mir um deinetwillen wohl gehe, und ich dir zu lieb am Leben bleibe. 14 Und es geschah, als Abram nach Aegypten kam, da sahen die Aegypter das Weib, daß sie sehr schön sey. 15 Auch die Fürsten Pharao's sahen sie, und priesen sie vor Pharao. Und so wurde das Weib in Pharao's Haus genommen. 16 Dem Abram aber that er Gutes um ihretwillen; und er bekam großes und kleines Vieh, und Esel und Knechte, und Mägde, und Eselinnen, und Kameele. 17 Aber Jehova ließ schwere Plagen kommen über Pharao, und über sein Haus, um Sarai, des Weibes Abrams willen. 18 Da rief Pharao Abram vor sich und sprach: Warum hast du mir das gethan? Warum hast du mir nicht gesagt, daß es dein Weib sey? 19 Warum hast du gesagt: Das ist meine Schwester, da ich sie mir zum Weibe nehmen wollte? Nun aber hier ist dein Weib! Nimm sie und ziehe fort! 20 Und Pharao gebot seinetwegen Leuten, ihn und sein Weib zu geleiten, und Alles, was er hatte.

 

Kapitel 13. Abram kommt gesegnet aus Aegypten zurück, trennt sich von Lot, erhält eine Verheißung Gottes.

 

1 Abram zog nun herauf aus Aegypten, er und sein Weib und Alles, was er hatte, auch Lot mit ihm, in die Südgegend. 2 Und Abram war ein sehr ansehnlicher Mann durch Viehstand, Silber und Gold. 3 Und er kam auf seinen Zügen aus der Südgegend bis nach Bethel, bis zu dem Orte, wo sein Zelt früher gewesen war, zwischen Bethel und zwischen Hai, 4 zu der Stelle des Altars, den er zu Anfang daselbst errichtet hatte. Dort rief Abram den Namen Jehova's an. 5 Auch Lot, der mit Abram zog, hatte großes und kleines Vieh und Zelte. 6 Und das Land ertrug es nicht, daß sie beieinander blieben; denn ihre Habe war groß, und sie konnten nicht beisammen bleiben. 7 Daher entstand Zank zwischen den Viehhirten Abrams und zwischen den Viehhirten Lots. Auch die Kananiter und Pheresiter wohnten damals im Lande. 8 Da sprach Abram zu Lot: Laß doch keinen Streit seyn zwischen mir und zwischen dir, zwischen meinen Hirten und zwischen deinen Hirten; wir sind ja Brüder. 9 Liegt nicht das ganze Land vor dir? So trenne dich doch von mir. Willst du zur Linken, so wende ich mich rechts; willst du zur Rechten, so wende ich mich links. 10 Da hub Lot seine Augen auf, und übersah das ganze Gau des Jordans, daß dieser es ganz bewässerte; bevor Jehova Sodom und Gomorrha verderbte, war es gleich einem Garten Gottes, gleich dem Lande Aegypten bis gegen Zoar hin. 11 Und Lot wählte sich das ganze Gau des Jordans, und Lot zog gegen Osten. So trennten sie sich, Einer von dem Andern. 12 Abram wohnte im Lande Kanaan, Lot aber wohnte in den Städten des Gaues, und schlug seine Zelte bis nach Sodom. 13 Die Leute von Sodom aber waren böse, und versündigten sich gegen Jehova sehr. 14 Und Jehova sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: hebe doch deine Augen auf, und siehe von dem Orte, wo du bist, gegen Mitternacht, gegen Mittag, gegen Morgen und gegen Abend. 15 Denn das ganze Land, welches du siehest, gebe ich dir und deinem Samen für immer. 16 Und deinen Samen mache ich wie den Staub der Erde, daß, wenn Jemand zu zählen vermag den Staub der Erde, auch dein Same mag gezählet werden. 17 Mache dich auf und durchziehe das Land, so lang und breit es ist; denn dir gebe ich es. 18 Da schlug Abram sein Zelt ab, und kam und wohnte unter den Terebinthen Mamre's, die bei Hebron sind. Und er bauete dort Jehova einen Altar.

 

Kapitel 14. Lot im Krieg gefangen, von Abram befreiet. Melchisedek. Abrams Uneigennützigkeit.

 

1. Und es geschah zur Zeit Amraphels, Königs von Sinear, Ariochs, König von Ellasar, Kedorlaomers, König von Elam, und Thidals, König der Völker, 2 daß dieße Krieg anfingen mit Bera, König von Sodom, und mit Birsa, König von Gomorrha, mit Sineab, König von Adama, und mit Semeber, König von Zeboim, und mit dem Könige von Bela, das ist Zoar. 3 Alle diese vereinigten sich im Thale Siddim, das ist das Salzmeer. 4 Zwölf Jahre waren sie dem Kedorlaomer unterwürfig gewesen, im dreizehnten Jahr aber abgefallen. 5 Im vierzehnten Jahre nun kam Kedorlaomer und die Könige, die mit ihm hielten, und schlugen die Rephaiter zu Asthrothkarnaim, und die Susiter in Ham, und die Emiter in Sawehkirjathaim, 6 und die Horiter in ihrem Gebirge Seir bis nach Elpharan, das in der Wüste liegt. 7 Dann wandten sie sich und kamen zur Quelle Mischphat, das ist Kadesch, und schlugen das ganze Gefilde der Amalekiter und auch die Amoriter, welche in Hazazonthamar wohnten. 8 Da zogen aus der König von Sodom, und der König von Gomorrha, und der König von Adama, und der König von Zeboim, und der König von Bela, das ist Zoar, und ordneten die Schlacht gegen sie im Thale Siddim, 9 gegen Kedorlaomer, König von Elam, und gegen Thidal, König der Völker, und gegen Amraphel, König von Sinear, und gegen Arioch, König von Ellasar, vier Könige gegen fünf. 10 Das Thal Siddim aber war voll Quellen von Erdharz. Und der König von Sodom und der von Gomorrha wurden in die Flucht geschlagen und fielen daselbst, und die Uebriggebliebenen flohen auf's Gebirge. 11 Und sie nahmen alle Habe von Sodom und Gomorrha, und all' ihren Mundvorrath, und zogen ab. 12 Sie nahmen auch Lot sammt seiner Habe, den Bruder-Sohn Abrams, und zogen ab; denn er wohnte zu Sodom. 13 Da kam ein Entronnener und sagte es Abram, dem Hebräer. Dieser wohnte unter den Terebinthen Mamre's, des Amoriters, des Bruders Eskols, und des Bruders Aners; und diese waren Bundesgenossen Abrams. 14 Als Abram hörte, daß sein Bruder gefangen weggeführt sey, zog er aus mit seinen Geprüften, seinen hausgebornen Knechten, dreihundert und achtzehn, und setzte nach bis Dan. 15 Und er vertheilte sich des Nachts mit seinen Knechten gegen sie, und schlug sie, und setzte ihnen nach bis Hoba, das nördlich von Damaskus liegt. 16 Dann brachte er alle Habe zurück; auch Lot, seinen Bruder, und dessen Habe brachte er zurück, auch die Weiber und das Volk. 17 Und der König von Sodom ging ihm entgegen, nachdem er zurückgekehrt war von der Niederlage Kedorlaomers und der Könige, die mit ihm hielten, in das Thal Saweh, das ist das Königsthal. 18 Melchisedek aber, König von Salem, brachte Brod und Wein heraus. Dieser war ein Priester des höchsten Gottes. 19 Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sey Abram von dem höchsten Gott, dem Herrn Himmels und der Erde! 20 Und gepriesen sey der höchste Gott, der deine Feinde in deine Hand geliefert hat! Da gab er ihm den Zehnten von Allem. 21 Und der König von Sodom sprach zu Abram: Gib mir die Leute, und die Habe nimm für dich. 22 Abram aber sprach zum Könige von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu Jehova, zu dem höchsten Gott, dem Herrn des Himmels und der Erde. 23 Wahrhaftig! auch nicht einen Faden, nicht einen Schuhriemen nehme ich von Allem, was dir gehört, daß du nicht sagen kannst: Ich habe Abram reich gemacht. 24 Nur das ausgenommen, was die Jünglinge verzehret haben, und den Antheil der Männer, die mit mir gezogen sind, Aners, Eskols und Mamre's, diese mögen ihren Antheil nehmen.

 

Kapitel 15. Neue Verheißung und neuer Bund Gottes mit Abram.

 

1 Nach diesen Vorfällen geschah das Wort Jehova's an Abram in einem Gesichte, indem er sprach: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild, dein Lohn soll sehr groß seyn. 2 Abram aber sprach: Herr Jehova! was willst du mir geben? Gehe ich ja kinderlos einher; und wer mein Haus hält, das ist dieser Elieser aus Damaskus. 3 Weiter sprach Abram: Siehe! mir hast du keinen Samen gegeben; siehe also! mein hausgeborner Knecht wird mein Erbe seyn. 4 Siehe! da geschah Jehova's Wort an ihn, indem er sprach: Nicht dieser soll dich erben; sondern der aus deinen Lenden hervorgeht, der soll dich erben. 5 Und er führte ihn hinaus und sprach: Schaue doch gen Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst; und er sprach zu ihm: So soll dein Same seyn. 6 Und er glaubte Jehova. Das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit an. 7 Und er sprach zu ihm: Ich bin Jehova, der dich ausziehen hieß aus Ur in Chaldäa, um dieses Land dir zum Besitze zu geben. 8 Und er sprach: Herr Jehova! Woran soll ich erkennen, daß ich es besitzen werde? 9 Und er sprach zu ihm: Nimm für mich eine dreijährige Kuh, und eine dreijährige Ziege, und einen dreijährigen Widder, und eine Turteltaube, und eine junge Taube. 10 Und er nahm für ihn das Alles, und schnitt Jedes mitten entzwei, und legte einen Theil dem andern gegenüber; die Vögel aber schnitt er nicht entzwei. 11 Da kamen Raubvögel herab auf die Leichname. Abram aber scheuchte sie weg. 12 Da die Sonne ihrem Untergange nahe war, befiel Abram ein tiefer Schlaf. Und siehe! Schrecken, große Finsterniß fiel auf ihn. 13 Da sprach er zu Abram: Du sollst wissen, daß dein Samen fremd seyn wird in einem Lande, das ihm nicht gehört; da wird man sie dienstbar machen und drücken vierhundert Jahre lang. 14 Aber auch das Volk, dem sie dienen werden, richte ich; und nachher sollen sie mit großer Habe ausziehen. 15 Doch du - du sollst in Frieden zu deinen Vätern kommen, und in gutem Alter begraben werden. 16 Und im vierten Geschlechte sollen sie hieher zurückkehren; denn bis jetzt ist noch nicht voll die Verschuldung der Amoriter. 17 Jetzt war die Sonne untergegangen, und es war düster. Und siehe! es war wie ein Ofen-Rauch und eine Feuerflamme, welche zwischen jenen zerlegten Stücken durchfuhr. 18 An diesem Tage schloß Jehova einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen gebe ich dieses Land vom Strome Aegyptens an bis zu dem großen Strom Phrat; 19 die Keniter, und die Kenisiter, und die Kadmoniter, 20 und die Chittäer, und die Pheresiter, und die Raphaiter, 21 und die Amoriter, und die Kananiter, und die Gergesiter, und die Jebusiter.

 

Kapitel 16. Hagar wird Abrams Weib, flieht wegen Sarai, wird von einem Engel zurückgewiesen, gebiert den Ismael.

 

1 Und Sarai, Abrams Weib, gebar ihm keine Kinder. Und sie hatte eine Aegypterin zur Magd, mit Namen Hagar. 2 Da sprach Sarai zu Abram: Siehe! mich hat Jehova verschlossen, daß ich nicht gebäre. Wohne doch meiner Magd bei; vielleicht werde ich aus ihr gebauet! Und Abram hörte auf die Stimme Sarai's. 3 Da nahm Sarai, Abrams Weib, Hagar die Aegypterin, ihre Magd, nach dem Verlaufe von zehn Jahren, seit Abram sich im Lande Kanaan niedergelassen hatte, und gab sie Abram, ihrem Manne, zum Weibe. 4 Und er wohnte Hagar bei, und sie ward schwanger. Da sie nun sah, daß sie schwanger war, galt ihre Frau in ihren Augen wenig. 5 Deßhalb sprach Sarai zu Abram: Meine Unbill liegt auf dir! Ich habe meine Magd in deinen Schooß gelegt; nun sie sieht, daß sie schwanger ist, gelte ich in ihren Augen wenig. Jehova richte zwischen mir und zwischen dir. 6 Da sprach Abram zu Sarai: Siehe! Deine Magd ist in deiner Hand; thue mit ihr, was gut ist in deinen Augen. Nun drückte Sarai dieselbe, so daß sie von ihr entwich. 7 Aber der Engel Jehova's fand sie an der Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Wege nach Sur; 8 und sprach: Hagar, Sarai's Magd! woher kommst du, und wohin gehest du? Sie sprach: Von meiner Frau Sarai entweiche ich. 9 Da sprach der Engel Jehova's zu ihr: Kehre zurück zu deiner Frau, und schmiege dich unter ihre Hand. 10 Weiter sprach zu ihr der Engel Jehova's: Deinen Samen will ich so sehr vermehren, daß man ihn vor Menge nicht wird zählen können. 11 Auch sprach der Engel Jehova's zu ihr: Siehe! du bist schwanger, und du wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael (d. i. Gott hört) nennen; denn Jehova hört auf deine Bedrängniß. 12 Gleich einem wilden Esel wird er seyn, ein Mensch, dessen Hand wider Alle, und Aller Hände wider ihn seyn werden; und allen seinen Brüdern wird er im Angesichte wohnen. 13 Und sie nannte den Namen Jehova's, der zu ihr geredet hatte: Du bist El Roi (d. i. Gott, der mich sah); denn sie sprach: Fürwahr! ich sah den von hinten, der mich gesehen. 14 Darum nannte sie den Brunnen Brunnen Lachai Roi (Brunnen des lebendigen und mich Sehenden). Siehe! er liegt zwischen Kadesch und zwischen Bared. 15 Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram nannte den Namen seines Sohnes, den Hagar gebar, Ismael. 16 Und Abram war sechs und achtzig Jahre alt, als Hagar dem Abram Ismael gebar.

 

Kapitel 17. Abraham. Gebot der Beschneidung. Sara. Verheißung wegen Isaak.

 

1 Und Abram war neun und neunzig Jahre alt; da erschien ihm Jehova und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige; wandle vor mir und sey fromm! 2 Und ich will einen Bund machen zwischen mir und zwischen dir, und dich sehr zahlreich mehren. 3 Da fiel Abram auf sein Angesicht, und Gott redete mit ihm und sprach:4 Ich bin's! Siehe! mein Bund mit dir ist: daß du Vater einer Menge Völker werden sollst. 5 Auch soll dein Name künftig nicht mehr heißen Abram (d. i. erhabener Vater); sondern dein Name sey Abraham (Vater der Menge); denn zum Vater einer Menge Völker hab' ich dich ersehen. 6 Ich will dich sehr, sehr fruchtbar machen; und ich will dich zu Völkern machen; ja Könige sollen von dir hervorgehen. 7 Und ich errichte meinen Bund zwischen mir und zwischen dir, und zwischen deinem Samen nach dir auf ihre Geschlechter als einen ewigen Bund, daß ich Gott sey dir und deinem Samen nach dir. 8 Ja dir, und deinem Samen nach dir gebe ich das Land, in dem du als Fremdling weilst - das ganze Land Kanaan - zum ewigen Besitz. Und ich will ihr Gott seyn. 9 Und Gott sprach zu Abraham: Dagegen halte du auch meinen Bund, du und dein Same nach dir in ihren Geschlechtern. 10 Dieß ist mein Bund, den ihr halten sollet, zwischen mir und zwischen euch, und zwischen deinem Samen nach dir: daß alles Männliche bei euch beschnitten werde. 11 Ihr sollet nämlich das Fleisch eurer Vorhaut beschneiden; und das soll seyn das Zeichen des Bundes zwischen mir und zwischen euch. 12 Wenn es acht Tage alt ist, soll alles Männliche bei euch beschnitten werden in euren Geschlechtern, sowohl der Hausgeborne, als der um Geld Erkaufte von irgend einem Fremden, der nicht von deinem Samen ist. 13 Beschnitten soll der Hausgeborne werden, und der um Geld Erkaufte. So soll mein Bund an eurem Fleische seyn ein ewiger Bund. 14 Ein unbeschnittener Männlicher aber, bei dem das Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten ist - ausgerottet soll eine solche Seele werden aus ihrem Volke; denn er hat meinen Bund gebrochen. 15 Und Gott sprach zu Abraham: Sarai, dein Weib, sollst du nicht mehr mit dem Namen Sarai (d. i. die Herrliche) heißen; sondern Sara (d. i. die Fürstin) sey ihr Name. 16 Und ich will sie segnen, und dir auch geben von ihr einen Sohn; ja ich will sie segnen, daß sie zu Völkern werde, und Könige über Völker aus ihr stammen sollen. 17 Da fiel Abraham auf sein Angesicht, und lachte und sprach in seinem Herzen: Sollte wohl einem hundertjährigen Manne noch geboren werden, und sollte Sara, die neunzig Jahre alt ist, noch gebären? 18 Und Abraham sprach zu Gott: Dürfe nur Ismael vor dir leben! 19 Gott sprach: In Wahrheit! Sara, dein Weib, gebiert dir einen Sohn, und du sollst seinen Namen Isaak (d. i. er lacht) nennen. Und ich errichte meinen Bund mit ihm zu einem ewigen Bunde auf seinen Samen nach ihm. 20 Auch wegen Ismaels erhöre ich dich. Siehe! ich segne ihn und mache ihn fruchtbar, und mehre ihn sehr, sehr. Zwölf Fürsten soll er zeugen; zu einem großen Volk' erseh' ich ihn. 21 Auch errichte ich meinen Bund mit Isaak, den dir Sara gebären wird im nächsten Jahre um diese Zeit. 22 Da schloß er seine Rede mit ihm; und Gott erhob sich von Abraham weg. 23 Und Abraham nahm Ismael, seinen Sohn, und alle seine Hausgebornen und die um Geld Erkauften, alles Männliche unter den Leuten des Hauses Abrahams; und er beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut noch an eben diesem Tage, wie Gott ihm gesagt hatte. 24 Und Abraham war neun und neunzig Jahre alt, als er beschnitten wurde am Fleische seiner Vorhaut. 25 Und Ismael, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als er beschnitten wurde am Fleische seiner Vorhaut. 26 An demselben Tage wurde Abraham beschnitten, und sein Sohn Ismael. 27 Und alle Leute seines Hauses - Hausgeborne, und von Fremden um Geld Erkaufte wurden mit ihm beschnitten.

 

Kapitel 18. Abrahams Gastfreundschaft; Verheißung des Segens aller Völker; Verkündigung der Strafe Sodoms, und Abrahams Fürbitte.