Das Neue Testament - Leander van Eß - E-Book

Das Neue Testament E-Book

Leander van Eß

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Beschreibung

Leander van Ess war ein deutscher, in Warburg, Westfalen geborener katholischer Theologe.Er besuchte das Gymnasium des Dominikanerordens in seiner Heimatstadt und trat 1790 als Novize in die Benediktinerabtei Marienmünster im Bistum Paderborn ein. Von 1799 bis 1821 war er Pfarrer in Schwalenberg, danach wurde er außerordentlicher Professor der Theologie und Mitdirektor des Lehrerseminars in Marburg. Im Jahr 1818 promovierte er zum Doktor der Theologie und des kanonischen Rechts.1807 hatte er zusammen mit seinem Vetter Karl van Ess eine deutsche Übersetzung des Neuen Testaments herausgegeben, im Jahr 1822 veröffentlichte er den ersten Teil einer deutschen Übersetzung des Alten Testaments, die 1836 abgeschlossen wurde.

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Seitenzahl: 823

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Das Neue Testament

 

LEANDER VAN Eß

 

 

 

 

 

 

 

Das Neue Testament, Leander van Eß

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

 

ISBN: 9783849663322

 

Der Originaltext dieses Werkes entstammt dem Online-Repositorium www.glaubensstimme.de, die diesen und weitere gemeinfreie Texte der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Wir danken den Machern für diese Arbeit und die Erlaubnis, diese Texte frei zu nutzen. Diese Ausgabe folgt den Originaltexten und der jeweils bei Erscheinen gültigen Rechtschreibung und wurde nicht überarbeitet.

 

Cover Design: 27310 Oudenaarde Sint-Walburgakerk 80 von Paul M.R. Maeyaert - 2011 - PMR Maeyaert, Belgium - CC BY-SA.

https://www.europeana.eu/item/2058612/PMRMaeyaert_b376690040e71c09ce375d2b74aee57750d2c04f

 

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

 

 

INHALT:

Matthäus. 1

Markus. 39

Lukas. 63

Johannes. 104

Apostelgeschichte. 135

Römerbrief176

1. Korintherbrief193

2. Korintherbrief210

Galaterbrief221

Epheserbrief227

Philipperbrief233

Kolosserbrief237

1. Thessalonicherbrief241

2. Thessalonicherbrief245

1. Timotheusbrief247

2. Timotheusbrief252

Titusbrief256

Philemonbrief258

1. Petrusbrief259

2. Petrusbrief264

1. Johannesbrief267

2. Johannesbrief272

3. Johannesbrief273

Hebräerbrief274

Jakobusbrief287

Judasbrief292

Offenbarung. 294

Matthäus

 

Kapitel 1. Geschlechtsregister, Empfängnis und Geburt Jesu

 

1 Geschlechtsbuch Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams 2 Abraham zeugte Isaak, Isaak aber zeugte Juda und seine Brüder 3 Judas aber zeugte Phares und Zara mit der Thamar; Phares aber zeugte Esron; Esron aber zeugte Aram 4 Aram aber zeugte Aminadab; Aminadab aber zeugte Naasson; Naasson aber zeugte Salmon 5 Salmon aber zeugte Booz mit der Rahab; Booz aber zeugte Obed mit der Ruth; Obed aber zeugte Jesse; Jesse aber zeugte David, den König 6 Der König David aber zeugte den Salomon mit dem Weibe des Urias 7 Salomon aber zeugte Roboam; Roboam aber zeugte Abias; Abias aber zeugte Asa 8 Asa aber zeugte Josaphat; Josaphat aber zeugte Joram; Joram aber zeugte Ozias 9 Ozias aber zeugte Joatham; Joatham aber zeugte Achaz; Achaz aber zeugte Ezechias 10 Ezechias aber zeugte Manasse; Manasse aber zeugte Amon; Amon aber zeugte Josias 11 Josias aber zeugte Jechonias und dessen Brüder um die Zeit der Wegführung nach Babylon 12 Und nach der Wegführung nach Babylon zeugte Jechonias Salathiel; Salathiel aber zeugte Zorobabel 13 Zorobabel aber zeugte Abiud; Abiud aber zeugte Eliakim; Eliakim aber zeugte Azor 14 Azor aber zeugte Sadok; Sadok aber zeugte Achim; Achim aber zeugte Eliud 15 Eliud aber zeugte Eleazar; Eleazar aber zeugte Mathan; Mathan aber zeugte Jakob 16 Jakob aber zeugte Joseph, den Mann Mariens, von welcher Jesus, genannt Christus, geboren ward 17 Also sind von Abraham bis auf David in allem vierzehn Geschlechtsfolgen; vierzehn Geschlechtsfolgen von David bis zur Wegführung nach Babylon; und vierzehn Geschlechtsfolgen von der Wegführung nach Babylon bis auf Christus 18 Mit der Geburt Christi verhielt es sich aber so: Da nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, befand sie sich, ehe sie zusammenkamen, schwanger von dem heiligen Geiste 19 Joseph aber, ihr Mann, der gerecht war, und sie nicht öffentlich beschimpfen wollte, beschloß, sie in der Stille zu entlassen 20 Als er darüber nachsann, siehe! da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traume, und sagte: Joseph, Sohn Davids! scheue dich nicht, Maria, als dein Weib, zu dir zu nehmen, denn was in ihr erzeugt ist, das ist vom heiligen Geiste 21 Sie wird aber einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen 22 Dieses Alles ist aber geschehen, daß erfüllt würde, was von dem Herrn durch den Propheten gesagt ist, da er spricht 23 Siehe! eine Jungfrau wird schwanger seyn, und einen Sohn gebären; und sie werden ihn Emmanuel nennen, welches in unserer Sprache heißt: Gott mit uns 24 Da nun Joseph vom Schlafe aufstand, that er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sie als sein Weib zu sich 25 Doch hatte er ihr nicht beigewohnt, bis sie ihren erstgebornen Sohn geboren; und diesem gab er den Namen Jesus.

 

Kapitel 2. Die Weisen. Die Flucht nach Aegypten. Der Kindermord.

 

1 Da nun Jesus zu Bethlehem in Judäa, zur Zeit des Königs Herodes, geboren war, siehe! da kamen Weise aus Morgenland nach Jerusalem 2 und sprachen: Wo ist der neugeborne König der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen, und sind gekommen, ihn anzubeten 3 Als Herodes , der König, dieses hörte, ward er bestürzt, und mit ihm ganz Jerusalem 4 Er ließ alle Oberpriester und Schriftlehrer des Volkes zusammenkommen, und befragte sie, wo Christus würde geboren werden 5 Sie aber sagten ihm: zu Bethlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten 6 Und du, Bethlehem im Lande Juda! bist keinesweges die geringste unter den Fürsten Juda; denn aus dir wird ein Fürst auftreten, der mein Volk Israel regieren wird 7 Hierauf ließ Herodes die Weisen insgeheim rufen, und erkundigte sich genau bei ihnen, um welche Zeit der Stern ihnen erschienen sey 8 Und er schickte sie nach Bethlehem und sprach: Gehet, forschet mit Sorgfalt nach dem Knaben; und findet ihr ihn, so gebet mir Nachricht, damit ich auch hingehe und ihn anbete 9 Als sie den König gehört hatten, reisten sie ab. Und siehe! der Stern, den sie im Morgenlande gesehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Orte, wo das Kind war, ankam und stehen blieb 10 Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich außerordentlich 11 Sie gingen in das Haus, fanden das Kind mit Maria, seiner Mutter, fielen nieder und beteten es an, öffneten ihre Schätze, und opferten ihm Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhen 12 Im Traume erhielten sie indessen eine Warnung, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, und nahmen einen anderen Rückweg in ihr Vaterland 13 Als sie nun abgereiset waren, siehe! da erschien dem Joseph im Traume ein Engel des Herrn, und sprach: Steh' auf, nimm das Kind und seine Mutter, und fliehe nach Aegypten; daselbst bleibe, bis ich es dir sage; denn es steht bevor, daß Herodes das Kind suche, um es zu tödten 14 Er stand auf, nahm in der Nacht das Kind und seine Mutter, und entwich nach Aegypten 15 und dort hielt er sich bis zu Herodes Tode auf, daß erfüllt wurde, was von dem Herrn durch den Propheten gesagt ist, da er spricht: Aus Aegypten habe ich meinen Sohn gerufen 16 Da nun Herodes sah, daß er von den Weisen getäuscht war, wurde er sehr aufgebracht; sandte hin, und ließ zu Bethlehem und in der ganzen Umgegend alle Knaben von zwei Jahren und darunter tödten, gemäß der Zeit, die er von den Weisen erfragt hatte 17 Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremias gesagt worden, da er spricht 18 Ein Geschrei wurde zu Rama gehört, viel Jammerns und Klagens; Rachel bejammert ihre Kinder, und will sich nicht trösten lassen; denn sie sind nicht mehr 19 Da aber Herodes gestorben war, erschien ein Engel des Herrn in Aegypten dem Joseph im Traume 20 und sprach: Stehe auf, und nimm das Kind und seine Mutter, und ziehe in das Land Israel; denn die dem Kinde nach dem Leben stellten, sind todt 21 Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter, und kam in das Land Israel 22 Als er aber vernahm, daß Archelaus anstatt seines Vaters Herodes über Judäa regiere, scheuete er sich, dahin zu gehen, und zog, durch einen Traum belehrt, in die Gegend Galiläens 23 Und da er angekommen, wohnte er in der Stadt, Namens Nazareth, das erfüllet wurde, was durch die Propheten gesagt ist: Man wird ihn Nazaräer heißen.

 

Kapitel 3. Johannes und die Taufe Jesu.

 

1 Um diese Zeit trat Johannes, der Täufer, auf, und predigte in der Wüste Judäens 2 und sprach: "Thut Buße! denn das Himmelreich nahet sich." 3 Dieser nämlich ist es, von dem der Prophet Jesaias gesagt hat, da er spricht: Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bahnet den Weg des Herrn, ebnet seine Pfade 4 Johannes aber trug ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Nahrung bestand in Heuschrecken und wildem Honig 5 Da zog zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordans 6 und ließen sich von ihm im Jordan taufen, und bekannten ihre Sünden 7 Als er nun viele Pharisäer und Sadducäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Schlangenbrut! wer hat euch gelehrt, dem bevorstehenden Zorn zu entfliehen? 8 Bringt nun echte Frucht der Buße 9 und lasset euch nicht einfallen, zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: aus diesen Steinen kann Gott dem Abraham Kinder erwecken 10 Ja die Axt liegt den Bäumen schon an der Wurzel. Jeder Baum, der nicht gute Frucht trägt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen 11 Ich taufe euch nur mit Wasser, auf Buße hin, der aber nach mir auftritt, vermag mehr als ich; nicht einmal seine Schuhe ihm zu tragen, bin ich würdig; dieser wird euch mit dem heiligen Geiste und mit Feuer taufen 12 Mit der Wurfschaufel in der Hand wird er seine Tenne säubern, und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber in unauslöschlichem Feuer verbrennen 13 Hierauf kam Jesus aus Galiläa zu Johannes an den Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen 14 Johannes aber hielt ihn ab und sprach: Ich bedarf von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? 15 Aber Jesus antwortete und sprach zu ihm: Laß es nur geschehen, denn so ziemt es sich für uns, Alles zu erfüllen, was recht ist. Da ließ er es ihm zu 16 Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe! es öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren, und über ihn kommen 17 Und sieh! es erscholl eine Stimme vom Himmel: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

 

Kapitel 4. Jesus fastet, wird versucht, predigt, wählt Apostel und heilt Kranke.

 

1 Jetzt wurde Jesus vom Geiste in die Wüste geführt, daß er vom Teufel versucht würde 2 Und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte es ihm demnächst 3 Da trat der Versucher hinzu und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden 4 Er antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern von jedem Worte, das aus dem Munde Gottes geht 5 Hierauf nahm ihn der Teufel in die heilige Stadt, und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so stürze dich hinunter; denn es steht geschrieben: Er hat seinen Engeln deinethalben Befehl gegeben; und auf den Händen werden sie dich tragen, daß du deinen Fuß nicht stoßest an einen Stein 7 Jesus sprach zu ihm: Es steht wieder geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen 8 Hernach führte ihn der Teufel auf einen sehr hohen Berg, und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Pracht 9 und sprach zu ihm: Dies alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg von mir, Satan! denn es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten, und ihm allein dienen 11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe! es kamen Engel herbei, die ihn bedienten 12 Als aber Jesus hörte, daß Johannes verhaftet worden, begab er sich nach Galiläa 13 Und er verließ Nazareth, und nahm seinen Aufenthalt zu Kapernaum, einer Stadt am Meere, an den Grenzen Zabulon und Nephthalim 14 daß erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaias gesagt: 15 Das Land Zabulon, und das land Nephthalim, längs dem Meere, jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden 16 das Volk, das im Finstern saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen im Lande des Todes-Schatten, ist ein Licht aufgegangen 17 Von dieser Zeit an begann Jesus zu predigen und sprach: Thut Buße! denn das Himmelreich ist nahe 18 Als Jesus längs dem galiläischen See wandelte, sah er zwei Brüder, Simon, mit dem Zunamen Petrus, und seinen Bruder Andreas, das Netz in den See werfen; denn sie waren Fischer 19 und er sprach zu ihnen: Kommt mit mir, ich will euch zu Menschenfischern machen 20 Sogleich verließen sie ihre Netze, und folgten ihm nach 21 Als er von dort weitergegangen, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn Zebedäus, und Johannes, den Bruder desselben, mit ihrem Vater Zebedäus, in einem Schiffe ihre Netze ausbessern, und rief sie 22 Sie aber verließen sogleich ihre Netze und ihren Vater, und folgten ihm nach 23 Jetzt reisete Jesus in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen, und predigte das Evangelium vom Reiche, und heilte allerlei Krankheit und Gebrechen unter dem Volke 24 Und der Ruf von ihm verbreitete sich in ganz Syrien; man brachte ihm Alle, die sich nicht wohl befanden und mit verschiedenen Krankheiten und Qualen behaftet, vom Teufel besessen, mondsüchtig und gichtisch waren; und er heilte sie 25 Auch folgte ihm eine Menge Menschen aus Galiläa, den zehn Städten, aus Jerusalem, aus Judäa, und von dem jenseitigen Ufer des Jordans.

 

Kapitel 5. Die Bergpredigt Jesu.

 

1 Als Jesus die Menge Leute sah, stieg er auf den Berg, setzte sich und seine Jünger traten zu ihm 2 Da öffnete er seinen Mund, belehrte sie und sprach 3 Selig die Armen im Geiste: denn für sie ist das Himmelreich 4 Selig die Sanftmüthigen; sie werden das Land besitzen 5 Selig die Traurigen; sie werden getröstet werden 6 Selig, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten; sie sollen gesättiget werden 7 Selig die Barmherzigen; sie werden Barmherzigkeit erlangen 8 Selig, die reines Herzens sind; sie werden Gott schauen 9 Selig die Friedsamen; sie werden Kinder Gottes genannt werden 10 Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden; für sie ist das Himmelreich 11 Selig seid ihr, wenn man euch um meinetwillen beschimpft, verfolgt und allerlei Böses fälschlich euch nachredet 12 Freuet euch, und frohlocket! denn groß wird euer Lohn im Himmel sein. Denn so hat man die Propheten, die vor euch gewesen, verfolgt 13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, womit will man salzen? Es taugt zu weiter nichts, als daß es weggeworfen und von den Leuten zertreten werde 14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht unbemerkt bleiben 15 Auch zündet man kein Licht an, um es unter den Scheffel, sondern um es auf den Leuchter zu setzen, damit es allen im Hause leuchtet 16 So leuchte euer Licht vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen, und euren Vater im Himmel preisen 17 Denket ja nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz oder die Propheten aufzuheben; ich bin nicht gekommen, sie aufzuheben, sondern sie in Erfüllung zu bringen 18 Denn, wahrlich! ich sage euch: Eher würde Himmel und Erde vergehen, als daß der kleinste Buchstabe, oder der mindeste Punkt vom Gesetze verginge, bis daß Alles geschieht 19 Wer nun Eines dieser kleinsten Gebote entkräftete, und die Leute so lehrte, der würde der kleinste im Himmelreiche sein; wer aber darnach handelt, und lehrt, der wird groß im Himmelreiche sein 20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht die der Schriftlehrer und Pharisäer weit übertrifft, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen 21 Ihr habt gehört, daß es bei den Alten hieß: Du sollst nicht tödten, und wer tödtet, soll des Gerichts schuldig sein 22 Ich aber sage euch: Jeder, der auf seinen Bruder zürnet, wird des Gerichts schuldig seyn; und wer zu seinem Bruder spricht: Raka! wird des hohen Raths schuldig seyn; wer aber sagt: du Narr! wird des höllischen Feuers schuldig seyn 23 Wenn du also deine Gabe auf den Altar bringest, und dich erinnerst, daß dein Bruder Etwas wider dich habe 24 so laß deine Gabe dort vor dem Altare; und gehe hin, versöhne dich zuvor mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe 25 Vertrage dich mit deinem Gegner bald, während du noch auf dem Wege mit ihm bist; sonst möcht dich dein Gegner dem Richter, und der Richter dem Gerichtsdiener übergeben, um dich ins Gefängnis zu werfen 26 Wahrlich! ich sage dir: Du wirst von da nicht loskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast 27 Ihr habt gehört, daß es bei den alten hieß: Du sollst nicht ehebrechen 28 Ich aber sage euch: Wer auch nur eine Frau ansieht mit sinnlicher Begierde zu ihr, der hat schon in seinem Herzen die Ehe mit ihr gebrochen 29 Aergert dich dein rechtes Auge; so reiß es aus, und wirf es von dir! denn es ist dir besser, daß eines deiner Glieder verloren gehe, als daß dein ganzer Körper in die Hölle geworfen werde 30 Aergert dich deine rechte Hand; so haue sie ab, und wirf sie von dir! denn es ist dir besser, daß eines deiner Glieder verloren gehe, als daß dein ganzer Körper in die Hölle fahre 31 So heißt es auch: Wer sich von seinem Weibe scheiden will, der gebe ihr einen Scheidebrief 32 Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet, es sei denn um der Hurerei willen, der machet, daß sie die Ehe bricht; und wer die Geschiedne heiratet, der bricht die Ehe 33 Ferner habt ihr gehört, daß es bei den Alten hieß: Du sollst nicht falsch schwören, sondern dem Herrn deine Eidschwüre halten 34 Ich aber sage euch: Ihr sollet durchaus nicht schwören; weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron 35 noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs 36 Eben so wenig sollst du bei deinem Haupte schwören; denn du vermagst ja nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen 37 Eure Rede aber sei: Ja, ja! nein, nein! Was aber darüber ist, das ist vom Bösen 38 Ihr habt gehört, daß es hieß: Aug um Aug, Zahn um Zahn 39 Ich aber sage euch: Ihr sollet euch dem Ruchlosen nicht widersetzen; sondern: schlägt dich jemand auf die rechte Wange, so wende ihm auch die andere zu 40 Will Jemand vor Gericht mit dir streiten, und dir den Rock nehmen; so lasse ihm auch den Oberrock 41 Und zwingt dich Jemand, eine Meile mitzugehen; so gehe zwei mit ihm 42 Gib dem, der dich bittet; und wende dich von dem nicht ab, der von dir borgen will 43 Ihr habt gehört, daß es hieß: Liebe deinen Nächsten, und hasse deinen Feind 44 Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; thut Gutes denen, die euch hassen, und betet für eure Verfolger und Verleumder 45 daß ihr Kinder eures Vaters im Himmel seyd, der seine Sonne aufgehen läßt über Gute und Böse, und regnen läßt über Fromme und Lasterhafte 46 Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn werdet ihr haben? Thun dieses nicht auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was thut ihr Großes? Thun dies nicht auch die Heiden? 48 Seyd also vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

 

Kapitel 6. Fortsetzung der Bergpredigt

 

1 Achtet wohl darauf, daß ihr nicht vor den Leuten Gutes thut, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keine Belohnung von eurem Vater im Himmel 2 Wenn du also Almosen gibst, so posaune es nicht vor dir her, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Straßen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich! ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin 3 Deine Linke wisse nicht, was deine Rechte thut, wenn du Almosen gibst 4 daß dein Almosen verborgen bleibt; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dir es vergelten 5 Und wenn ihr betet, so machet es nicht, wie die Heuchler, die gerne in den Synagogen und an den Ecken der Straßen sich hinstellen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich! ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin 6 Wenn du betest, so geh in deine Kammer, schließe die Türe zu, und bete zu deinem Vater im Verborgenen, und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dir vergelten 7 Wenn ihr betet, so machet nicht viel Geschwätz, wie die Heiden, die sich einbilden, sie würden erhört, wenn sie viele Worte machen 8 ihr sollet es ihnen nicht nachtun; denn euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet 9 So sollet ihr also beten: Vater Unser, der du im Himmel bist! Geheiliget werde dein Name 10 Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden 11 Gib uns heut unser tägliches Brod 12 Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern 13 Und führe uns nicht in Versuchung; sondern erlöse uns vom Uebel. Amen 14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Fehler verzeihet, so wird euer Vater im Himmel auch eure Fehler verzeihen 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht verzeihet; so wird euer Vater eure Fehler auch nicht verzeihen 16 Wenn ihr aber fastet, sollet ihr euch nicht traurig gebärden, wie die Heuchler, die ihre Gesichter verstellen, damit es ihnen die Leute ansehen, daß sie fasten. Wahrlich! ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin 17 Du aber salbe beim Fasten dein Haupt, und wasche dein Angesicht 18 damit die Leute dir nicht ansehen, daß du fastest; sondern dein Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dir vergelten 19 Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Rost und Motte fressen, und wo Diebe nachgraben und stehlen 20 vielmehr sammelt eure Schätze für den Himmel, wo weder Rost noch Motte zehren, und wo Diebe nicht ausgraben und stehlen 21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz 22 Dein Auge ist deines Körpers Leuchte; ist nun dein Auge lauter, so wird dein ganzer Körper licht seyn 23 ist aber dein Auge schlecht, so wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht, daß in dir ist, Finsternis ist; wie groß wird die Finsternis selbst seyn 24 Niemand kann zweien Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben; oder er wird sich an den einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen 25 Deswegen sage ich euch: Seid nicht ängstlich bekümmert um euer Leben, was ihr essen werdet; oder um Kleidung für euern Leib, was ihr anziehen werdet! Hat nicht das Leben mehr Wert, als die Nahrung, und der Leib mehr Wert als die Kleidung? 26 Sehet auf die Vögel in der Luft! Sie säen nicht, ernten nicht, sammeln nicht in die Vorratshäuser; und euer himmlischer Vater ernährt sie! Seid ihr nicht vielmehr, als sie? 27 Wer aber unter euch vermag mit seinen Sorgen seiner Leibesgröße Eine Elle zuzusetzen 28 Und warum bekümmert ihr euch ängstlich um Kleidung? Sehet, wie die Feldlilien wachsen! Sie arbeiten nicht, sie spinnen nicht 29 und doch sage ich euch: Nicht einmal Salomon in seiner ganzen Pracht war wie eine von diesen gekleidet 30 Wenn nun Gott Feldblumen, die heute blühen, und morgen in den Ofen geworfen werden, so kleidet, sollete er nicht vielmehr euch kleiden? ihr Kleingläubigen 31 Darum sollet ihr nicht ängstlich sorgen und sagen: Was werden wir essen? was werden wir trinken? womit wollen wir uns bekleiden? 32 Alle diese Sorgen machen sich die Heiden; denn euer Vater weiß, daß ihr das alles bedürfet 33 Trachtet also zuerst nach dem Reiche Gottes und nach dessen Gerechtigkeit; so wird jenes Alles euch als Zugabe werden 34 Darum sorget nicht ängstlich für den folgenden Tag; der folgende Tag wird schon für sich seine Sorge haben. Genug, daß jeder Tag seine eigene Plage hat.

 

Kapitel 7. Fortsetzung und Schluß der Bergpredigt

 

1 Richtet nicht, daß ihr nicht gerichtet werdet 2 Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden; und mit dem Maße, mit welchem ihr meßt, wird man euch wieder messen 3 Warum siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und bemerkst den Balken in deinem eigenen Auge nicht? 4 Oder wie magst du deinem Bruder sagen: Halte still! ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen; und siehe! in deinem eigenen Auge ist der Balken? 5 Heuchler! ziehe vorerst den Balken aus deinem eigenen Auge; dann magst du sehen, aus deines Bruders Auge den Splitter zu ziehen 6 Gebet das Heilige nicht den Hunden hin, und werfet eure Perlen nicht den Schweinen vor; damit sie nicht mit ihren Füßen sie zertreten, sich umwenden und euch zerreißen 7 Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgethan 8 Denn ein Jeder, der bittet, empfängt; wer sucht, findet; wer anklopft, dem wird aufgethan 9 Wo ist unter euch ein Mensch, der seinem Sohne, wenn er ihn um Brot bittet, einen Stein gäbe? 10 Oder eine Schlange gäbe, wenn er ihn um einen Fisch bittet? 11 Da nun ihr, so böse ihr seid, doch euren Kindern Gutes zu geben wißt; um wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten? 12 Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute thun sollen, das thut ihnen auch ihr. Denn dieses ist das Gesetz und die Propheten 13 Geht ein durch die enge Pforte! denn weit ist die Pforte und breit die Straße, die zum Verderben führt; und viele gehen darauf 14 Wie enge ist dagegen die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt; und Wenige finden ihn 15 Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber raubgierige Wölfe sind 16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln? 17 Eben so trägt jeder gute Baum gute Früchte; ein schlechter Baum aber trägt schlechte Früchte 18 Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte tragen, und ein schlechter Baum nicht gute Früchte tragen 19 Jeder Baum, der keine gute Frucht trägt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen 20 Folglich werdet ihr sie an ihren Früchten erkennen 21 Nicht Jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird ins Himmelreich kommen; sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel befolgt, der wird ins Himmelreich kommen 22 An jenem Tage werden Viele zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, in deinem Namen Teufel ausgetrieben, in deinem Namen viele Wunder getan? 23 Alsdann werde ich ihnen frei heraus sagen: Ich habe euch nie anerkannt; weg von mir, ihr Übeltäter 24 Ein Jeder nun, der diese meine Lehren hört, und sie auch befolgt, wird einem weisen Manne gleich sein, der sein Haus auf einen Felsen bauete 25 Der Platzregen fiel, die Flüsse strömten, die Winde stürmten, sie stießen hin auf das Haus, und es fiel nicht; denn auf einen Felsen stand es gegründet 26 Wer hingegen diese meine Lehren hört, ohne sie zu befolgen, gleicht einem törichten Menschen, der sein Haus auf Sand bauete 27 Der Platzregen fiel, die Flüsse strömten, die Winde stürmten, sie stießen hin auf das Haus, und es fiel; und schrecklich war sein Fall 28 Und es begab sich, als Jesus diese Reden vollendet hatte, geriet das Volk in Erstaunen über seine Lehre 29 denn er lehrte sie, wie Einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftlehrer und Pharisäer.

 

Kapitel 8. Jesus heilt Kranke, stillt einen Seesturm, treibt Teufel aus.

 

1 Als er vom Berge herabstieg, folgte ihm viel Volk nach 2 Und siehe! ein Aussätziger kam, betete ihn an, und sprach: Herr! wenn du willst, kannst du mich reinigen 3 Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will es; sei gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatze rein 4 Jesus sprach dann zu ihm: Hüte dich, es jemand zu sagen; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, welche Moses befohlen hat, ihnen zum Zeugnis 5 Als er nach Kapernaum kam, trat ein Hauptmann zu ihm, der ihn bat und sprach 6 Herr, mein Knecht liegt zu Hause krank an der Gicht, und leidet große Qual 7 Und Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen, und ihn gesund machen 8 Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr! ich bin nicht würdig, daß du unter mein Dach kommst; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund 9 Denn ich selbst, ein Mensch, der unter höherem Befehle steht, habe Soldaten unter mir; und sage ich zu diesem: Gehe hin! so geht er; zu einem anderen: Komm! so kommt er; und zu meinem Knechte: Thue das! so thut er es 10 Da Jesus dieses hörte, wunderte er sich, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich! ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden 11 Aber ich sage euch: Viele werden vom Aufgange und Niedergange kommen, und im himmlischen Reiche bei Abraham, Isaak und Jakob Platz nehmen 12 aber die Kinder des Reiches werden in die äußerste Finsternis hinausgestoßen werden; da wird Geheul und Zähneknirschen sein 13 Zum Hauptmanne sprach Jesus: Gehe hin! wie du geglaubt hast, so geschehe dir. Und der Knecht wurde zu derselben Stunde gesund 14 Als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er die Schwiegermutter desselben an einem Fieber danieder liegen 15 Er berührte ihre Hand, und das Fieber verließ sie. Sie stand auf und bediente sie 16 Da es aber Abend geworden, brachte man viele Besessene zu ihm. Er trieb die Geister durch's Wort aus, und heilte alle Kranken 17 daß erfüllt wurde, was durch den Propheten Jesaias gesagt, der spricht: Er nahm unsre Schwachheiten hin, und trug unsre Gebrechen 18 Da sich Jesus mit einer Menge Menschen umgeben sah, befahl er, an das jenseitige Ufer des Meeres zu fahren 19 Es kam aber ein Schriftlehrer, der zu ihm sagte: Lehrer! ich will dir folgen, wohin du auch gehen magst 20 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel in der Luft Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege 21 Ein anderer seiner Jünger sprach zu ihm: Herr! erlaube mir, zuvor noch hinzugehen, und meinen Vater zu begraben 22 Jesus aber sprach zu ihm: Folge du mir! und laß die Toten ihre Toten begraben 23 Er stieg nun in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm 24 Und siehe! auf dem See erhub sich ein mächtiger Sturm, so daß die Wellen über dem Schiffe zusammenschlugen; er aber schlief 25 Die Jünger traten zu ihm, weckten ihn auf und riefen: Herr! hilf uns; wir gehen unter 26 Jesus sprach zu ihnen: Warum seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen! Dann stand er auf, gebot den Winden und dem Meere; und es wurde eine große Stille 27 Die Leute staunten und sprachen: Wer ist der, daß die Winde und das Meer ihm gehorchen 28 Da er jenseits des Meeres in die Landschaft der Gerasener kam, liefen zwei Besessene, die aus den Grabhöhlen kamen, ihm entgegen, welche so wütend waren, daß kein Mensch sich getraute diesen Weg zu gehen 29 Und siehe! mit lauter Stimme riefen sie: Was haben wir und du miteinander? Jesu, Sohn Gottes! bist du gekommen, uns vor der Zeit zu quälen 30 Nicht fern von ihnen weidete eine große Herde Schweine 31 Da baten ihn die Teufel und sprachen: Wenn du uns vertreiben willst, so schicke uns in die Schweineherde 32 Er sprach zu ihnen: Geht hin! Sie gingen aus, und in die Schweine hin. Da stürzte sich die ganze Herde von der Anhöhe in den See, und kamen im Wasser um 33 Die Hirten aber flohen, kamen in die Stadt und erzählten Alles, auch was sich mit den Besessenen ereignet hatte 34 Und siehe! die ganze Stadt zog hinaus, Jesu entgegen; und da sie ihn sahen, baten sie, er möchte sich von ihren Grenzen entfernen.

 

Kapitel 9. Jesus vergibt Sünden, beruft Matthäus, heilt Kranke.

 

1 Und er stieg wieder in das Schiff, fuhr hinüber und kam nach seiner Wohnstadt 2 Und siehe! man brachte zu ihm einen Gichtkranken auf einem Bette liegend. Da Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gichtkranken: Sei getrost, mein Sohn; deine Sünden sind dir vergeben 3 Und siehe! einige Schriftlehrer sprachen in sich: Der lästert Gott 4 Jesus, der ihre Gedanken sah, sprach: Warum denkt ihr Böses in eurem Herzen 5 Was ist leichter? Sagen: Dir sind deine Sünden vergeben? Oder sagen steh' auf und gehe 6 Damit ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat, Sünden auf Erden zu vergeben; so sprach er zu dem Gichtkranken: Steh' auf, nimm dein Bett und gehe nach Hause 7 Er stand auf und ging nach Hause 8 Die Leute, die es sahen, gerieten in Furcht, und priesen Gott, der solche Gewalt den Menschen gab 9 Als Jesus von da weiterging, sah er einen Menschen, Namens Matthäus, an der Zollstätte sitzen; zu diesem sprach er: Folge mir nach! er stand auf und folgte ihm 10 Und es begab sich, als Er im Hause zu Tische saß, siehe! da kamen viele Zöllner und Sünder, und setzten sich mit Jesu und seinen Jüngern zum Essen nieder 11 Da dies die Pharisäer sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Lehrer mit Zöllnern und Sündern 12 Jesus hörte dies und sprach: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken 13 Geht aber hin und lernt, was das heißt: Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer. Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte, sondern Sünder zu berufen 14 Jetzt kamen die Jünger Johannes zu ihm und sprachen: Warum fasten wir und die Pharisäer so oft, und deine Jünger fasten nicht 15 Jesus sprach zu ihnen: Können wohl die Hochzeitsgäste trauern, so lange der Bräutigam bei ihnen ist? Es wird schon eine Zeit kommen, wo ihnen der Bräutigam wird entzogen werden; alsdann werden sie fasten 16 Flickt doch niemand auf ein altes Kleid ein Stück vom neuen Tuche; denn das neue Stück reißt sich von dem Kleide ab, und der Riß würde nur ärger 17 Man gießt auch jungen Wein nicht in alte Schläuche, die Schläuche würden sonst bersten, der Wein auslaufen, und die Schläuche verloren sein; sondern jungen Wein gießt man in neue Schläuche; so werden beide erhalten 18 Indem er solches zu ihnen redete, siehe! da kam ein Vorsteher, betete ihn an, und sagte: Herr, meine Tochter ist soeben gestorben; aber komm, lege ihr deine Hand auf, so wird sie leben 19 Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern 20 Und siehe! eine Frau, die schon seit zwölf Jahren am Blutflusse litt, nahte sich ihm von hinten, und rührte den Saum seines Oberkleides an 21 denn, sagte sie bei sich, wenn ich nur sein Kleid berühre, so wird mir geholfen sein 22 Jesus wandte sich um, sah sie an und sprach: Getrost!, meine Tochter! dein Glaube hat dir geholfen. Und von derselben Stunde an war die Frau gesund 23 Als Jesus nun in das Haus des Vorstehers kam, und die Leichenspieler und das Klagegetümmel der Leute sah, sprach er: 24 Entfernt euch! das Mädchen ist nicht tot, sondern es schläft. Sie lachten ihn aber aus 25 Nachdem die Leute nun hinausgeschafft waren, trat er hinzu, faßte das Mädchen bei der Hand, und es stand auf 26 Das Gerücht davon verbreitete sich in der ganzen dortigen Gegend 27 Als Jesus von da weiterging, kamen ihm zwei Blinde nach, die mit lauter Stimme riefen: Erbarme dich unser, du Sohn Davids 28 Da er zu Hause kam, traten die Blinden vor ihn, und Jesus sprach zu ihnen: Glaubt ihr, daß ich euch dieses thun könne? Sie sprachen zu ihm: Ja, Herr 29 Da berührte er ihre Augen, und sprach: Nach eurem Glauben geschehe euch 30 Und ihre Augen öffneten sich, Jesus befahl ihnen ernstlich und sprach: Habt acht, daß es Niemand erfahre 31 Sie aber gingen hinaus und breiteten den Ruf von ihm in der ganzen dortigen Gegend aus 32 Als diese nun fort waren, siehe! da brachte man zu ihm einen Besessenen, der stumm war 33 Und als der Teufel ausgetrieben, redete der Stumme. Die Leute erstaunten darüber und sprachen: So etwas ist in Israel nie gesehen worden 34 Die Pharisäer aber sagten: Er treibt die Teufel durch den Obersten der Teufel aus 35 Jesus bereiste nun alle Städte und Flecken; lehrte in ihren Synagogen, und verkündete das Evangelium vom Reiche, und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen 36 Als er das Volk sah, hatte er herzliches Mitleiden mit ihm; denn die Leute waren geplagt und zerstreut, wie Schafe ohne Hirten 37 Dann sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist zwar groß; aber der Arbeiter sind wenige 38 Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter zu seiner Ernte sende.

 

Kapitel 10. Jesus sendet die Apostel aus.

 

1 Hierauf rief er seine zwölf Jünger zu sich, und gab ihnen Gewalt über die unreinen Geister, sie auszutreiben und alle Krankheiten und alle Gebrechen zu heilen 2 Die Namen der zwölf Apostel sind diese: Der erste, Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder 3 Jakobus, des Zebedäus Sohn, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus der Zöllner, Jakobus, des Alphäus Sohn und Thaddäus 4 Simon der Eiferer und Judas Iskariot, der sein Verräther wurde 5 Diese Zwölf sandte Jesus aus, befahl ihnen und sprach: Gehet nicht auf der Straße zu den Heiden hin, und ziehet in keine samaritanische Städte; 6 sondern geht vielmehr zu den verlornen Schafen des Hauses Israel 7 Gehet hin, prediget, und sprechet: Das Himmelreich nahet heran 8 Machet Kranke gesund, Todte lebendig, Aussätzige rein; treibet Teufel aus. Unentgeltlich habt ihr es empfangen, unentgeltlich gebet es 9 Ihr sollet weder Gold, noch Silber, noch Geld in euren Gürteln tragen 10 weder eine Reisetasche, noch doppelte Kleidung, noch Schuhe, noch Stab haben; denn der Arbeiter ist seines Unterhalts wert 11 Wo ihr in eine Stadt oder einen Flecken kommt, so erkundiget euch, wer daselbst würdig sey; bei dem haltet euch auf, bis ihr wieder abreiset 12 Bei eurem Eintritt in's Haus begrüßet es und saget: Friede sey diesem Hause 13 Ist das Haus dessen werth, so wird euer Friede kommen über dasselbe; ist es aber dessen nicht werth, so kehrt euer Friede zu euch zurück 14 Wo man euch nicht aufnehmen, noch eurer Lehre Gehör geben will, da verlasset ein solches Haus, oder solche Stadt, und schüttelt den Staub von euren Füßen 15 Wahrlich! ich sage euch: Am Tage des Gerichts wird es Sodom und Gomorrha erträglicher ergehen, als einer solchen Stadt 16 Siehe! ich sende euch hin, wie Schafe, mitten unter die Wölfe; so seyd nun klug wie die Schlangen, und arglos wie die Tauben 17 Seyd auf eurer Hut gegen die Menschen! denn sie werden euch an die Gerichte ausliefern, und in ihren Synagogen euch geißeln 18 Ja selbst vor Statthalter und Könige wird man euch um meinetwillen führen, um vor ihnen und den Heiden Zeugniß zu geben 19 Wenn sie euch nun überliefern, so seyd nicht bekümmert, wie oder was ihr reden sollet; es wird euch zu eben der Stunde gegeben werden, was ihr zu sagen habt 20 Denn nicht ihr seyd es, die da reden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet 21 Der Bruder wird den Bruder, der Vater das Kind dem Tode überliefern; und Kinder werden gegen Eltern aufstehen und sie um's Leben bringen 22 Und ihr werdet von Allen um meines Namens willen gehaßt seyn. Wer aber ausharret bis an's Ende, der wird selig seyn 23 Verfolgen sie euch in dieser Stadt, so fliehet in eine andere. Denn wahrlich! ich sage euch: Der Sohn des Menschen wird kommen, ehe ihr mit den Städten Israels fertig werdet 24 Der Schüler ist nicht besser, als sein Lehrer; und der Knecht nicht besser als sein Herr 25 Dem Schüler sey es genug, wenn er wie sein Lehrer, und dem Knechte, wenn er wie sein Herr es hat. Haben sie den Hausvater Beelzebub gescholten, wie vielmehr wird dieß seinen Hausgenossen widerfahren 26 Fürchtet euch also nicht vor ihnen; denn es ist nichts Verborgenes, das nicht offenbar gemachet werden; auch nichts so Heimliches, das man nicht wissen wird 27 Was ich euch bei Nachtzeit sage, das lehret am hellen Tage; und was euch in's Ohr gesagt wird, das prediget von den Dächern 28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib tödten, aber die Seele nicht tödten können; fürchtet vielmehr den, welcher sowohl den Leib, als die Seele in der Hölle verderben kann 29 Kauft man nicht ein Paar Sperlinge um einen Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde, ohne eures Vaters Willen 30 An euch aber sind sogar die Haare eures Hauptes alle gezählt 31 Fürchtet euch also nicht! ihr seyd besser als viele Sperlinge 32 Wer mich daher vor den Menschen bekennen wird, den werde ich auch vor meinem Vater im Himmel bekennen 33 Wer mich aber vor den Menschen verläugnet, denn werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verläugnen 34 Bildet euch nicht ein, daß ich gekommen sey, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert 35 Denn ich bin gekommen, zu trennen den Menschen von seinem Vater, die Tochter von ihrer Mutter, die Schwiegertochter von ihrer Schwiegermutter 36 Seine eigenen Hausgenossen werden des Menschen Feinde seyn 37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt, als mich, ist meiner nicht werth 38 Und wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt, und mir nachfolgt, ist meiner nicht werth 39 Wer sein Leben zu erhalten sucht, der wird es verlieren; und wer um meinetwillen sein Leben verliert, der wird es erhalten 40 Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat 41 Wer einen Propheten, als Propheten, aufnimmt, der wird den Lohn eines Propheten empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt, weil er gerecht ist, wird wie der Gerechte belohnt werden 42 Und wer einem von diesen Geringsten auch nur einen Trunk frischen Wassers gibt, darum, weil er ein Jünger ist, wahrlich! ich sage euch, dem wird es nicht unbelohnt bleiben.

 

Kapitel 11. Johannes schickt zu Jesu; Jesus spricht von Johannes, drohet den Ungläubigen.

 

1 Und es geschah, nachdem Jesus diese Vorschrift seinen zwölf Jüngern gegeben hatte, reiste er von da weiter, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen 2 Als nun Johannes in dem Gefängnisse von den Thaten Christi Nachricht bekam, schickte er zwei seiner Jünger ab 3 und ließ ihm sagen: Bist du derjenige, der da kommen soll; oder müssen wir noch auf einen andern warten 4 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet und erzählet Johannes, was ihr gehört und gesehen habt 5 Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Todte stehen auf, den Armen wird das Evangelium geprediget 6 und selig ist, der an mir keinen Anstoß nimmt 7 Als diese sich entfernten, fing Jesus an, zu dem Volke von Johannes zu reden: Was zoget ihr in die Wüste zu sehen? Etwa ein Rohr, das vom Winde hin und her bewegt wird 8 Oder was zoget ihr aus zu sehen? Einen Menschen mit kostbaren Kleidern angethan? Sehet! Leute in kostbaren Kleidern sind an den Höfen der Könige 9 Oder was zoget ihr aus zu sehen? Etwa einen Propheten? Ja, ich sage euch: Einen, welcher mehr, als ein Prophet ist 10 Denn dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe! ich sende meinen Boten vor deinem Angesichte her, der dir den Weg bahnen soll 11 Wahrlich! ich sage euch: Es ist kein Größerer unter den von Weibern Geborenen aufgetreten, als Johannes, der Täufer; und doch ist der Kleinste im Himmelreiche größer, als er 12 Nämlich seit der Zeit des Täufers Johannes bis jetzt leidet das himmlische Reich Gewalt; und die Gewalt anwenden, reißen es an sich 13 Denn alle Propheten und das Gesetz bis auf Johannes hin, haben es angekündigt 14 Und wenn ihr es recht fassen wollet, so ist Er der Elias, der kommen soll 15 Wer Ohren hat, zu hören, der höre 16 Aber womit soll ich diese Zeitgenossen vergleichen? Kindern sind sie gleich, die auf dem Markte sitzen und ihren Gespielen zurufen und sprechen 17 Wir pfiffen euch vor und ihr tanztet nicht; wir sangen euch Klagelieder, und ihr trauertet nicht 18 Denn als Johannes auftrat und weder aß, noch trank, da hieß es: Er hat den Teufel 19 Der Sohn des Menschen tritt auf, ißt und trinkt, und es heißt: Siehe! der Mensch ist ein Fresser, ein Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund! doch die Weisheit rechtfertigt sich bei ihren Kindern 20 Jetzt fing er an, die Städte, in welchen seine meisten Thaten geschehen waren, zu bedrohen, weil sie nicht Buße gethan hatten 21 Wehe dir, Chorazin! wehe dir Bethsaida! denn wären die Wunderthaten, die bei euch geschehen sind, in Tyrus und Sidon geschehen, längst hätten sie im Trauergewande und in der Asche Buße gethan 22 Allein ich sage euch, Tyrus und Sidon wird am Gerichtstage mehr Nachsicht widerfahren, als euch 23 Und du, Kapernaum! wirst du wohl bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst noch bis zur Hölle hinab geworfen werden. Denn wären die Wunderthaten, die bei dir geschehen sind, in Sodom geschehen, es stände wohl noch bis auf diesen Tag 24 Doch ich sage euch: Sodom wird am Gerichtstage mehr Nachsicht widerfahren, als dir 25 Zu derselben Zeit brach Jesus in folgende Worte aus: Ich preise dich, Vater, Herr Himmels und der Erde! daß du diese Dinge den Weisen und Klugen verborgen, aber den Kleinen geoffenbaret hast 26 Ja, Vater, so gefiel es dir 27 Alles ist mir von meinem Vater übergeben; und Niemand kennt den Sohn, als der Vater, so wie Niemand den Vater kennt, als der Sohn, und wem es der Sohn offenbaren will 28 Kommet zu mir Alle, die ihr mit Mühe und Last beladen seyd; ich will euch erquicken 29 Nehmet mein Joch auf euch, und lernet von mir; denn ich bin sanftmüthig und von Herzen demüthig; und ihr werdet für eure Seele Ruhe finden 30 denn mein Joch ist sanft und meine Bürde ist leicht.

 

Kapitel 12. Jesus vertheidigt sich und seine Jünger gegen die Pharisäer; heilet Kranke und Besessene.

 

1 Um jene Zeit ging Jesus an einem Sabbath durch ein Saatfeld. Seine Jünger hatten Hunger, und fingen an, Aehren abzurupfen und zu essen 2 Als die Pharisäer aber dieses sahen, sagten sie zu ihm: Siehe! deine Jünger thun, was am Sabbath zu thun nicht erlaubt ist 3 Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David that, als ihn und seine Gefährten hungerte 4 Wie er in's Haus Gottes ging, und die Schaubrote aß, die doch weder er, noch seine Gefährten, sondern die Priester allein essen durften 5 Oder habt ihr nicht im Gesetze gelesen, daß die Priester am Sabbath im Tempel den Sabbath brechen, und sich doch nicht versündigen 6 Ich sage euch aber: hier ist ein Größerer als der Tempel 7 Wüßtet ihr, was das heißt: Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer; ihr würdet diese schuldlos Handelnden nicht verurtheilt haben 8 Denn der Sohn des Menschen ist auch Herr über den Sabbath 9 Er ging von da weiter, und kam in ihre Synagoge 10 Und siehe! ein Mann war da mit einer verdorreten Hand. Um ihn nun anklagen zu können, fragten sie ihn und sagten: Ist's erlaubt am Sabbath zu heilen 11 Er aber sprach zu ihnen: Wer unter euch, der nur ein einziges Schaf hat, wird nicht, wenn es am Sabbath in eine Grube fällt, zugreifen und es herausziehen 12 Wie viel mehr ist nun ein Mensch, als ein Schaf! Es ist also doch wohl erlaubt, am Sabbath Gutes zu thun 13 Hierauf sagte er zu jenem Menschen: Strecke deine Hand aus! Er streckte sie aus, und sie wurde völlig gesund, wie die andere 14 Nun begaben sich die Pharisäer weg und hielten miteinander Rath, wie sie ihn aus dem Wege schaffen könnten 15 Jesus aber, der dieß wußte, verließ die Gegend; ihm ging viel Volks nach, und er heilte sie Alle 16 Er befahl ihnen aber ernstlich, daß sie ihn nicht entdeckten 17 Damit erfüllt wurde, was durch den Propheten Jesaias gesagt ist, da er spricht 18 Siehe! mein Diener, den ich mir ausersehen habe; mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Völkern das Recht verkündigen 19 Er wird nicht zanken, noch schreien; Niemand wird auf den Straßen seine Stimme hören 20 Das geknickte Rohr wird er nicht brechen, und das glimmende Docht nicht löschen, bis daß er das Recht zum Siege ausführe 21 Dann werden die Völker auf ihn vertrauen 22 Hierauf wurde ihm ein Besessener vorgeführt, der blind und stumm war; er heilte ihn, daß er wieder redete und sah 23 Alles Volk erstaunte und sprach: Ist dieser nicht der Sohn Davids 24 Da dieses die Pharisäer hörten, sprachen sie: Nicht anders als durch Beelzebub, das Oberhaupt der Teufel, treibt er die Teufel aus 25 Jesus, der ihre Gedanken wußte, sprach zu ihnen: Jedes Reich, das in Parteien sich trennt, wird verwüstet: und jede Stadt, jede Familie, die in sich uneinig ist, wird nicht bestehen 26 Und wenn ein Satan den andern austreibt, so ist er wider sich selbst im Streit; wie wird denn sein Reich bestehen 27 Und wenn ich durch Beelzebub die Teufel austreibe, durch wen treiben sie eure Söhne aus? Diese werden also eure Richter seyn 28 Wenn ich hingegen durch Gottes Geist die Teufel austreibe, so ist doch wohl Gottes Reich zu euch gekommen 29 Wie könnte wohl jemand in die Wohnung eines Mächtigen dringen, um seinen Hausrath zu erbeuten, wenn er nicht erst den Mächtigen bindet? Dann mag er wohl dessen Haus berauben 30 Wer es nicht mit mir hält, ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreuet 31 Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung wider den Geist wird nicht vergeben werden 32 Wer wider den Sohn des Menschen spricht, dem wird vergeben werden; wer aber wider den heiligen Geist spricht, dem wird es weder in dieser, noch in der künftigen Welt vergeben 33 Entweder haltet ihr den Baum für gut, so ist auch seine Frucht gut; oder ihr haltet den Baum für schlecht, so ist auch seine Frucht schlecht; denn an der Frucht kennet man den Baum 34 Schlangenbrut! wie wäre es euch möglich, Gutes zu reden, da ihr böse seyd? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund 35 Der gute Mensch bringt aus dem guten Vorrathe Gutes, der böse Mensch aus dem bösen Vorrathe Böses hervor 36 Aber ich sage euch: Die Menschen werden am Gerichtstage von jedem unnützen Worte, das sie reden, Rechenschaft geben müssen 37 Nach deinen Worten wirst du gerechtfertiget, und nach deinen Worten wirst du verurtheilet werden 38 Darnach redeten zu ihm einige Schriftlehrer und Pharisäer und sprachen: Lehrer! wir wünschen von dir ein Zeichen zu sehen 39 Er erwiederte ihnen und sprach: Dieses böse, ehebrecherische Geschlecht verlangt ein Zeichen! aber es soll ihm keines, als das Zeichen des Propheten Jonas gegeben werden 40 Denn wie Jonas drei Tage und drei Nächte in dem Bauche des Seeungeheuers war; so wird auch der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Schoße der Erde seyn 41 Die Einwohner von Ninive werden einst im Gerichte gegen dieß Geschlecht auftreten und es verurtheilen, weil sie auf die Predigt Jonas Buße gethan haben. Und sehet, hier ist mehr als Jonas 42 Jene Königin aus Süden wird einst im Gerichte gegen dieses Geschlecht auftreten und es verurtheilen; denn sie kam aus fernem Lande, Salomons Weisheit zu hören; und sehet, hier ist mehr als Salomon 43 Wenn der unreine Geist aus dem Menschen herausgegangen ist, so wandert er durch dürre Gegenden, um Ruhe zu suchen; aber er findet sie nicht 44 Dann spricht er: Ich will in mein Haus, woher ich kam, umkehren. Er kommt, findet es leer, gesäubert und ausgeschmückt 45 geht wieder hin, und nimmt noch sieben andere Geister, noch schlimmer. als er selber ist, mit sich; die kommen und nehmen die Wohnung. Und so steht es zuletzt mit diesem Menschen ärger, als es anfangs war. So wird es auch bei dieser bösen Art von Menschen gehen 46 Indem er noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder draußen und verlangten ihn zu sprechen 47 Es sagte ihm Jemand: Siehe! deine Mutter und deine Brüder stehen draußen, und suchen dich 48 Er aber sprach zu dem, der sie meldete: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder 49 Und indem er seine Hand über seine Jünger ausstreckte, sprach er: Siehe hier meine Mutter und meine Brüder 50 denn wer den Willen meines himmlischen Vaters thut, der ist mir Bruder, und Schwester und Mutter.

 

Kapitel 13. Verschiedene Gleichnisreden Jesu.

 

1 An demselben Tage ging Jesus aus dem Hause, und setzte sich am See nieder 2 Es versammelte sich eine so große Volksmenge um ihn her, daß er in ein Schiff stieg, und sich setzte; alles Volk aber stellte sich an's Ufer 3 Nun redete er zu ihnen Vielerlei in Gleichnissen und sprach: Siehe! ein Säemann ging hinaus, um zu säen 4 Im Säen fiel einiges an den Weg; die Vögel der Luft kamen und fraßen es auf 5 Anderes fiel auf steinigen Grund, wo es wenig Erde hatte; es schoß bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte 6 Als aber die Sonne stieg, litt es von der Hitze; und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrete es 7 Anderes fiel unter die Dornen; die Dornen wuchsen auf und erstickten es 8 Ein Theil fiel aber auf einen guten Boden, und gab theils hundert-, theils sechzig-, theils dreißigfältige Frucht 9 Wer Ohren hat zu hören, der höre 10 Seine Jünger traten nun näher uns sprachen zu ihm: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen 11 Hierauf antwortete er und sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, die geheimen Lehren von dem himmlischen Reiche zu verstehen; aber jenen ist es nicht gegeben 12 Denn wer hat, dem wird gegeben und bis zum Überfluß gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen werden 13 Deswegen rede ich in Gleichnissen mit ihnen, weil sie mit offenen Augen nicht sehen, mit offenen Ohren nicht hören und nicht verstehen 14 Es erfüllt sich an ihnen die Weissagung Jesaias, der spricht: Mit Ohren werdet ihr hören, aber doch nicht verstehen; mit Augen werdet ihr sehen und doch nicht begreifen 15 denn das Herz dieses Volkes ist fühlos geworden, mit den Ohren hören sie schwer; ihre Augen haben sie geschlossen, daß sie nicht etwa mit den Augen sehen, mit den Ohren hören, mit dem Herzen fühlen, und sich bekehren, und ich sie heile 16 Selig aber eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören 17 Denn wahrlich! ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte verlangten zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr höret, und haben es nicht gehört 18 Vernehmet ihr also das Gleichnis vom Säemann 19 Wenn Jemand das Wort von dem Reiche hört und es nicht zu Herzen nimmt; so kommt der Böse und raubt die Saat aus seinem Herzen; der ist es, der auf den Weg gesäet ist 20 Der aber auf steinigen Grund gesäet ist, der ist es, der das Wort hört, und es sogleich mit Freuden aufnimmt 21 es fasset aber keine Wurzel in ihm, sondern ist ohne Bestand; wenn Bedrängnisse oder Verfolgungen des Wortes wegen entstehen, so wird er alsbald irre 22 Der aber unter Dornen gesäet ist, der ist es, der das Wort hört; allein die Sorge dieser Welt und die Täuschung des Reichthums ersticken das Wort, das es fruchtlos bleibt 23 Der aber auf guten Boden gesäet ist, der ist es, der das Wort hört, es zu Herzen nimmt, und Frucht bringt; und zwar der eine hundert-, der andere sechzig-, der dritte dreißigfältige 24 Er trug ihnen noch ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säete 25 Während die Leute aber schliefen, kam sein Feind, säete Unkraut unter den Waizen und ging davon 26 Als nun die Saat hervorsproßte und Frucht trieb, zeigte sich auch das Unkraut 27 Da traten die Knechte zu dem Hausherrn und sprachen zu ihm: Herr! hast du nicht guten Samen auf deinen Acker säen lassen, woher hat er denn Unkraut 28 Er sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat das gethan. Die Knechte sprachen zu ihm: Willst du, daß wir hingehen und es ausgáten 29 Er sprach: Nein! damit ihr nicht etwa, bei dem Zusammenlesen des Unkrautes, mit diesem zugleich den Waizen ausreißet 30 Lasset beides bis zur Ernte miteinander wachsen; zur Zeit der Ernte will ich dann den Schnittern sagen: Leset zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Büschel zum Verbrennen; den Waizen aber sammelt in meine Scheune 31 Noch ein anderers Gleichniß trug er ihnen vor und sprach: Es ist mit dem Himmelreiche wie mit einem Senfkorn, das Jemand nimmt und auf seinen Acker säet 32 Dieses ist zwar eins von den kleinsten aller Gesäme; wenn es aber aufwächst, ist es größer als die Gartengewächse; es wird zu einem Baume, so daß die Vögel der Luft kommen und auf seinen Zweigen ruhen 33 Wieder ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor: Das Himmelreich ist wie ein Sauerteig, den eine Frau nimmt und unter drei Scheffel Mehls vermengt, bis es ganz durchsäuert ist 34 Dieß Alles sprach Jesus in Gleichnissen zu dem Volke, und ohne Gleichnisse sprach er nicht zu ihm 35 so daß der Ausspruch des Propheten erfüllt wurde, welcher sagt: Ich will meinen Mund zu Gleichnissen öffnen; ich will kund machen, was seit Gründung der Welt verborgen war 36 Alsdann entließ Jesus das Volk, und begab sich nach Hause. Da kamen seine Jünger zu ihm und sprachen: Erkläre uns das Gleichnis von dem Unkraut im Acker 37 Er antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen säet, ist der Sohn des Menschen 38 der Acker ist die Welt; der gute Same sind die Kinder des Reiches; das Unkraut sind die Kinder des Bösen 39 Der Feind, welcher jenes säet, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt; die Schnitter sind die Engel 40 So wie man nun das Unkraut zusammen lieset und mit Feuer verbrennet; so wird es auch am Ende dieser Welt gehen 41 Der Sohn des Menschen wird seine Engel senden; diese werden alle Verführer und Alle, die Böses thun, aus seinem Reiche sondern 42 und sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneknirschen seyn 43 Alsdann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reiche. Wer Ohren hat zu hören, der höre 44 Ferner ist es mit dem Himmelreiche, wie mit einem Schatze, der in einem Acker vergraben lag; den Jemand fand und verbarg. Voll Freude darüber geht er hin, verkauft Alles, was er hat und kauft diesen Acker 45 So ist es mit dem Himmelreich, wie mit einem Kaufmanne, der ächte Perlen sucht 46 Er findet eine Perle von hohem Werthe, geht hin, verkauft Alles, was er hat und kauft sie 47 Auch ist es mit dem Himmelreiche, wie mit einem Netze, das ins Meer geworfen wird, und Fische von allen Gattungen zusammenfängt 48 ist es voll, so zieht man es an's Ufer, setzt sich hin, lieset die guten in ein Gefäß zusammen, und wirft die schlechten weg 49 So wird es auch am Ende der Welt gehen. Die Engel werden ausgehen, die Bösen von den Gerechten sondern 50 und sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneknirschen seyn 51 Habt ihr nun dieses Alles verstanden? Ja, sprachen sie 52 Da sprach er zu ihnen: So ist denn jeder Lehrer, der vom himmlischen Reiche unterrichtet ist, einem Hausherrn gleich, der aus seinem Vorrathe Neues und Altes hervorgibt 53 Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisreden vollendet hatte, begab er sich von da hinweg 54 Als er in seinem Vaterlande wieder ankam, lehrte er sie in ihren Synagogen, so daß man vor Verwunderung sagte: Woher hat dieser doch solche Weisheit und Wunderkräfte 55 Ist er nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria? Und seine Brüder Jakob, Joseph, Simon und Judas 56 Sind nicht auch seine Schwestern alle bei uns? Woher hat er denn alles dieses? Er war ihnen ein Anstoß 57 Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends weniger geachtet, als in seinem Vaterlande und in seiner Familie 58 Und wegen ihres Unglaubens verrichtete er daselbst nicht viele Wunder.

 

Kapitel 14. Enthauptung des Johannes. Fünftausend werden gespeiset. Petrus im Seesturme.

 

1 Um diese Zeit hörte Herodes, der Vierfürst, von dem Rufe Jesu 2 Da sagte er zu seinen Dienern: Dieser ist Johannes, der Täufer; der ist von den Todten auferstanden, deßwegen wirken solche Kräfte in ihm 3 Herodes hatte nämlich wegen Herodias, der Frau seines Bruders, den Johannes greifen, binden und in's Gefängniß werfen lassen 4 Denn Johannes hatte ihm gesagt: Es ist unrecht, daß du sie zum Weibe hast 5 Gern hätte er ihn getödtet; er fürchtete aber das Volk, weil es ihn für einen Propheten hielt 6 Am Geburtsfeste des Herodes aber tanzte Herodias Tochter vor der Gesellschaft, und sie gefiel Herodes 7 daß er ihr mit einem Eidschwure verhieß, zu geben, was sie nur irgend von ihm erbitten würde 8 Auf Antrieb ihrer Mutter sagte sie: Gib mir hier auf einer Schüssel den Kopf Johannes des Täufers 9 Dieß schmerzte den König; allein um des Schwurs und der Gäste willen befahl er, ihr denselben zu geben 10 Er schickte hin und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten 11 Sein Kopf wurde auf einer Schüssel hergebracht und dem Mädchen gegeben, das ihn seiner Mutter brachte 12 Darauf kamen seine Jünger, trugen den Körper weg und begruben ihn; dann gingen sie hin und sagten es Jesu 13 Da dieses Jesus hörte, begab er sich von dort zu Schiffe an einen einsamen, abgesonderten Ort. Sobald es die Leute vernahmen, folgten sie ihm zu Fuß aus den Städten nach 14 Als Jesus nun ausstieg, sah er eine große Volksmenge, über welche er inniges Mitleid empfand und ihre Kranken heilte 15 Bei anbrechendem Abend traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist unbewohnt, der Tag ist vorüber: entlaß das Volk, damit es in die Dörfer gehe, um sich Speise zu kaufen 16 Jesus aber sprach zu ihnen: Sie haben nicht nöthig wegzugehen; gebet ihr ihnen zu essen 17 Sie sprachen zu ihm: Wir haben hier nichts als fünf Brode und zwei Fische 18 Er sprach zu ihnen: Bringet sie mir her 19 und befahl, daß sich das Volk auf das Gras niederlege. Dann nahm er die fünf Brode und zwei Fische, hob die Augen zum Himmel, segnete, brach die Brode, gab sie den Jüngern, und die Jünger dem Volke 20 Alle aßen, und wurden satt; und man hob noch von den übrig gebliebenen Stücken zwölf Körbe voll auf 21 Die Anzahl der Gespeiseten belief sich auf fünftausend Mann, ohne die Frauen und Kinder 22 Bald darauf nöthigte Jesus die Jünger, in's Schiff zu steigen und vor ihm an das jenseitige Ufer zu fahren, während er das Volk entlassen wollte 23 Nachdem er das Volk entlassen, begab er sich auf einen Berg, um in der Stille zu beten, und war des Abends daselbst allein 24 Indeß, als das Schiff mitten auf dem See war, wurde es von Wellen bestürmt, denn sie hatten widrigen Wind 25 Um die vierte Nachtwache kam er, auf dem See hergehend, zu ihnen 26 Als sie ihn nun auf dem See dahergehen sahen, geriethen sie in Schrecken, sagten: Es ist ein Gespenst! und schrieen vor Furcht 27 Jesus aber redete sie sogleich an und sprach: Habet Muth! Ich bin es, fürchtet euch nicht 28 Petrus antwortete und sprach: Wenn du es bist, Herr! so heiße mich auf dem Wasser zu dir kommen 29 Er sprach: Komm her! Petrus stieg aus dem Schiffe und ging auf dem Wasser, um zu Jesu zu kommen 30 Allein da er den heftigen Wind bemerkte, ward ihm bange; und, indem er sinken wollte, sprach er schreiend: Herr, rette mich 31 Sogleich streckte Jesus die Hand aus, faßte ihn an und sprach zu ihm: Kleingläubiger! warum zweifelst du 32 Als sie in's Schiff gestiegen waren, legte sich der Wind 33 Die nun im Schiffe waren, kamen, beteten ihn an und sprachen: Wahrhaftig! du bist Gottes Sohn 34 Da sie nun vollends hinüber fuhren, kamen sie in das Land Genesaret 35 Die Leute dieser Gegend kannten ihn, und schickten in die ganze Umgegend; da brachte man alle Kranke zu ihm 36 und bat ihn, daß sie nur den Saum seines Kleides berühren dürften; und so viele ihn berührten, wurden gesund.

 

Kapitel 15. Jesus wider die Pharisäer; er speiset viertausend Menschen und heilt die Tochter der Kananitin.