2,99 €
Aus dem Buch:
Mama duckte sich eingeschüchtert. Sie war ja noch kein Jahr alt und das andere Weibchen war eine erfahrene Mutter, die schon drei Würfe mit insgesamt 19 Jungen großgezogen hatte; alle kerngesund und wahre Prachtkaninchen.
“Aber seine Augen sind schon offen”, wisperte sie zögerlich.
“Paperlappapp”, fegte das erfahrene Kaninchen jeden Einwand beiseite, “Du darfst es nicht so von Anfang an verwöhnen, das ist alles! Wenn du es in die dunkle Höhle legst und einfach ein paar Stunden alleine lässt, macht es die Augen schon wieder zu. Hat noch keinem von meinen Kindern geschadet.”
...
Auf keinen Fall sollte ihr Schatz darunter leiden, dass sie es sich einfach machen wollte!
Entschlossen atmete das dicke Karnickel tief ein, hoppelte zu dem Kleinen, nahm das Tuch wieder zwischen die Zähne und...
...sah Schatz ganz tief in die Augen.
Schatz lächelte Mama an. Voller Vertrauen. Glücklich.
Auf keinen Fall sollte ihr Schatz darunter leiden, dass sie es sich einfach machen wollte!
Entschlossen atmete das dicke Karnickel tief ein, drehte sich um und sagte: “Tut mir leid, aber mein Baby muss nicht alles haben, was anderen nicht geschadet hat! Es soll höchstens haben, was andere glücklich gemacht hat!”
________________
Zum Inhalt:
Ein junges Karnickel bekommt von einem kurzsichtigen Storch versehentlich ein Hasenbaby überreicht.
Es ist Liebe auf das erste Schnuppern, aber leider sehen sich Kaninchen und Hasen nur ähnlich, in ihrem Verhalten und auch von ihren körperlichen Bedürfnissen unterscheiden sie sich sehr.
Aber echte Eltern-Kind-Liebe wird mit allem fertig.
Sich lieb haben, auch wenn es mal nicht passt, davon handelt dieses erste Buch.
Mit 15 bunten Illustrationen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2016
Es war einmal eine wunderschöne und einsame Gegend, völlig menschenleer. Ein paar alte Obstbäume standen auf kleinen Hügeln, ihre mächtigen dicken Äste wiegten sich nur sacht im Wind. In den Tälern wuchsen Beerensträucher und kleine Büsche.
Es gab keine Raubtiere, denn ihnen fehlte die Deckung des Waldes. Gelegentlich flogen ein Bussard oder ein Sperber über das Tal und die kleinen Hügel, aber die Büsche machten es zu schwierig und mühsam, Mäuse oder andere Kleintiere zu fangen.
Zwischen den Sträuchern floss ein ganz schmales kleines Bächlein, gerade groß genug für ein oder zwei Forellen auf Wanderschaft, mit klarem, kaltem Wasser.
Unter den tief verankerten Wurzeln eines mächtigen Apfelbaumes gab es einen alten, weitverzweigten Kaninchenbau.
Dort lebte ein flauschiges dickes Karnickel.
Es war überaus neugierig und ging überall hin wo es etwas sah oder hörte. Aber es war natürlich auch etwas ängstlich und deshalb sehr vorsichtig. Es wagte sich nur langsam näher. Ehe es sich soweit vorwagte, dass man seine großen rosa Löffel (so nennt man die Kaninchen- und Hasenohren) sah, musste es schon sehr sicher sein, dass alles in Ordnung war.
Also seid ganz leise, damit es nicht erschrickt.
Achtung.
Da ist es, das dicke Karnickel. Es hat ganz weiches dickes Fell und wenn es stillhockt ist es fast kugelförmig. Das ist damit es bei der kleinsten Unsicherheit sofort die Beine gaaaanz lang strecken und mit einem riesigen Satz in Sicherheit springen kann. Und deshalb sieht es immer so rund aus.