Das Dorf Band 25: Super-Primo - Karl Olsberg - E-Book

Das Dorf Band 25: Super-Primo E-Book

Karl Olsberg

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Beschreibung

Als der mysteriöse Fledermaus-Mann in der Nähe des Dorfs am Rand der Schlucht auftaucht und Golina aus höchster Gefahr rettet, sieht Primo seine Rolle als Dorfbeschützer gefährdet. Bei einem sportlichen Wettkampf gegen das Wüstendorf versucht er, sich mit Hilfe eines Zaubertranks als unbesiegbarer Held darzustellen. Doch das geht gründlich schief ... "Super-Primo" ist der fünfundzwanzigste Band der erfolgreichen Buchserie in der Welt des Computerspiels Minecraft von Bestseller-Autor Karl Olsberg.

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Karl Olsberg

Das Dorf

Band 25:

Super-Primo

Copyright 2023 Karl Olsberg

Published by Karl Olsberg

c/o Briends GmbH, 22041 Hamburg

www.karlolsberg.de

Minecraft ®/TM & © 2009-2023 Mojang / Notch. Dies ist kein offizielles Lizenzprodukt. Der Autor ist mit Mojang nicht verbunden.

„Wenn man mehr als einen Menschen aus sich macht, wenn man sich einem Ideal verschreibt

und wenn keiner einen aufhalten kann,

dann wird man zu etwas gänzlich anderem.“

„Und das wäre?“

„Zu einer Legende, Mr. Wayne.“

(Aus dem Film „Batman Begins“)

1. Spurensuche

Vom Gipfel des gewaltigen Berges, den die Dorfbewohner den Himmelsturm nennen, kann man weit über die Landschaft blicken. Im Westen erstreckt sich ein Meer mit ein paar verstreuten Inseln, nördlich liegt eine Wüste mit einem kleinen Dorf an der Küste, im Osten befindet sich dichtes Waldgebiet und im Süden gibt es ebenfalls eine Wüste und ein Gebirge, hinter dem das Dorf am Rand der Schlucht verborgen ist.

Doch die beiden Besucher, die sich auf den Weg hier hinauf gemacht haben, interessieren sich nicht für den Ausblick. Stattdessen hüpfen sie zwischen den verkohlten Metallteilen herum, die überall verstreut liegen.

„Was ist hier passiert?“, gackert der Khan.

„Ein Braustand ist explodiert“, antwortet Artrax.

„Das sehe ich, du dummes Huhn! Ich meinte, warum ist er explodiert?“

„Nenn mich noch einmal dummes Huhn und ich schmeiß dich vom Berg!“

„Na und? Ich bin ja selbst ein Huhn. Wenn ich in die Tiefe stürze, muss ich nur mit den Flügeln schlagen, um meinen Sturz zu verlangsamen. Dann passiert mir nichts.“

„Mag sein. Aber du musst dann all die Treppenstufen wieder raufhüpfen und ich hab hier wenigstens eine Zeitlang meine Ruhe. Denn du kannst ja weder fliegen noch teleportieren, du armseliger Sterblicher!“

„Ach ja? Wenn ich armselig bin, was bist du dann? Du kannst zwar teleportieren und hältst dich für superschlau, kriegst es aber trotzdem nicht hin, unsere gemeinsamen Feinde zu besiegen!“

„Wenn du mit deiner Räuberarmee die Dorfbewohner getötet hättest, wie wir es vereinbart hatten, dann müssten wir jetzt nicht hier oben herumhüpfen!“

„Geht das schon wieder los? Muss ich dir etwa noch einmal erklären, dass wir das nur deshalb nicht geschafft haben, weil du die Hexe nicht aus dem Weg geräumt hast, wie wir es vereinbart hatten? Wenn du jetzt wieder bloß rumstreiten willst, finden wir garantiert nicht raus, warum der Braustand explodiert ist.“

„Ich weiß wirklich nicht, warum ich mich darauf eingelassen habe, mit dir zusammenzuarbeiten, so unfähig, wie du bist“, gackert Artrax und seine Hühneraugen glühen hell violett vor Zorn.

„Vielleicht liegt es daran, dass niemand sonst mit dir zusammenarbeiten will“, krächzt der Khan. „Du kannst wirklich froh sein, dass ich diesen Primo und die anderen Dorfbewohner noch mehr hasse als dich. Und das will etwas heißen!“

„Es ist mir vollkommen egal, ob du mich hasst!“, entgegnet Artrax. „Hauptsache, du tust, was ich sage!“

„Würde ich ja vielleicht, wenn du mir sagen würdest, was ich tun soll. Aber du weißt es ja selbst nicht!“

„Also gut, dann sage ich dir jetzt, was du tun sollst: Halt deinen Schnabel! Ich muss nachdenken.“

Der Khan plustert sich auf und setzt zu einer Erwiderung an, überlegt es sich dann jedoch anders.

Eine Weile hüpfen die beiden Hühner hin und her, picken mal hier, mal dort.

„So langsam habe ich keine Lust mehr, hier oben herumzuhüpfen“, gackert der Khan irgendwann. „Das bringt doch nichts.“

„Aufgeben? Kommt überhaupt nicht in Frage!“, keift Artrax. „Wir müssen unbedingt das Geheimnis des Hassqualms rauskriegen, der hier oben entstanden ist! Wenn wir davon eine Wolke über dem Dorf am Rand der Schlucht erzeugen, bringen sich die Dorfbewohner gegenseitig um und wir müssen nur zusehen!“

„Vielleicht sollten wir das wirklich tun“, meint der Khan.

„Was?“

„Einfach nur zusehen.“

„Wie meinst du das?“

„Wir beide haben schon x-mal versucht, dieses vermaledeite Dorf zu zerstören, und sind jedes Mal gescheitert. Aber wenn der Braustand nicht explodiert wäre, hätten sie das hasserfüllt, wie sie waren, selbst erledigt. Und diesen Hass haben sie ganz ohne unsere Hilfe erzeugt. Vielleicht sollten wir einfach abwarten, bis diese Dummköpfe den nächsten Blödsinn machen und ihr Dorf von allein zerstören.“

„Unsinn!“, widerspricht Artrax. „Was wäre das denn für eine Rache? Das würde doch gar keinen Spaß machen. Ich will nicht nur zusehen, wie das Dorf zerstört wird, ich will auch daran schuld sein! Und ich will, dass dieser Primo das weiß und dass er alles bereut, was er uns beiden angetan hat.“

„Na schön, du hast recht. Aber wie sollen wir rauskriegen, wie man diesen Hassqualm macht?“

„Wir könnten zum Beispiel rausfinden, welche Zutaten hier oben lagen, nachdem die Hexen abgezogen sind. Also achte auf jede Spur von etwas, das man normalerweise nicht auf den Gipfeln von hohen Bergen findet.“

„Woher soll ich das denn wissen? Ich bin nicht so oft auf hohen Berggipfeln.“

„Dann halt einfach die Klappe und lass mich in Ruhe suchen.“

Wieder hüpfen die beiden Hühner eine Zeitlang herum.

„Hier ist was!“, gackert der Khan plötzlich.

Artrax hüpft zu ihm.

„Sieh mal an“, meint er, „die verkohlten Überreste eines Buchs. Siehst du, wenn wir aufgegeben hätten, wie du es wolltest, hätten wir das nicht gefunden.“

„Klar, mecker mich ruhig aus, statt dich dafür zu bedanken, dass ich das entdeckt habe!“, grummelt der Khan.

„Du bist echt armselig“, erwidert Artrax.

Er pickt mit dem Schnabel in den Überresten herum und blättert die verkohlten Seiten um.

„Aha ... verstehe ... so, so ...“, gackert er vor sich hin.

„Und? Was ist das für ein Buch?“, will der Khan wissen.

Doch Artrax antwortet nicht, sondern pickt weiter in den Überresten herum.

Nach einer Weile hört er damit auf. Seine Augen glühen violett.

„Ich glaube, ich habe eine Idee“, sagt er und stößt ein hasserfülltes gackerndes Lachen aus.

2. Die Einladung

Primo streckt sich, gähnt, steht auf und zieht sich seine Dorfbeschützer-Rüstung an.

„Guten Morgen, Schatz!“, sagt er fröhlich.

Golina antwortet nicht. Sie steht mit dem Rücken zu ihm am Herd und rührt in einem Topf. Offenbar kocht sie gerade Pilzsuppe. Aus dem Topf steigt schwarzer Qualm auf.

„Ich sagte: Guten Morgen, Schatz!“, wiederholt Primo.

Wieder reagiert Golina nicht, sondern rührt weiter in dem Topf, aus dem immer mehr schwarzer Qualm aufsteigt.

„Ist was nicht in Ordnung?“, fragt Primo, geht zu ihr und streckt den Arm nach ihr aus.

Als er sie berührt, dreht sie sich zu ihm um. Ihre Augen glühen rot.

„Fass mich nicht an!“, zischt sie.

Erschrocken macht Primo einen Schritt zurück. „Was ist denn los mit dir, Linchen?“, fragt er. „Hab ich etwas falsch gemacht?“

Sie lacht hässlich. „Ob du etwas falsch gemacht hast? Frag lieber, wann du mal was richtig gemacht hast! Da fällt mir allerdings nicht allzu viel ein.“

Primo hat einen Kloß im Hals. „Was … was meinst du damit?“, fragt er. „Was hab ich denn falsch gemacht?“

„Willst du das wirklich wissen?“, fragt sie.

Er nimmt all seinen Mut zusammen. „Ja“, sagt er.

„Also schön“, erwidert Golina. „Dann lass mal sehen: Durch deine Schuld wurde Kolle von einem Nachtwandler gebissen und wäre fast selbst zu einem Monster geworden. Du hast ein Ei ins Dorf gebracht, aus dem fast ein Enderdrache geschlüpft wäre, der die ganze Welt zerstört hätte. Dadurch hast du den Enderman Artrax zu unserem Erzfeind gemacht. Du hast unseren Sohn in Lebensgefahr gebracht. Durch dich sind Willert und Ruuna ein Paar geworden und die Hexe hat mit ihren dummen Experimenten dafür gesorgt, dass ein Riesenschleim das Dorf angegriffen hat und Asimov eine Golem-Armee gebaut hat, die uns eingesperrt hat. Und dann hast du auch noch mit dem Khan angelegt, so dass wir jetzt nicht nur einen mächtigen Feind haben, sondern gleich zwei. Soll ich weitermachen?“

„Aber ... aber ...“

Primo weiß nicht, was er sagen soll. Er sieht den Zorn in Golinas Augen und fühlt sich schuldig.

„Aber ... es ist doch immer gut ausgegangen“, sagt er schließlich lahm.

„Ach ja?“, zischt Golina. „Du findest es also gut, dass wir in ständiger Lebensgefahr sind und ich mir dauernd Sorgen machen muss? Wenn du nicht so dumm und überheblich wärst, dann könnten wir ein ganz normales Leben in Frieden führen, so wie die Bewohner des Wüstendorfs und der anderen Dörfer. Aber nein, du musst dich ja unbedingt als Dorfbeschützer aufspielen! Gib’s ruhig zu, das machst du doch mit Absicht: Du bringst uns immer wieder in Gefahr, nur damit du dann den Retter spielen kannst. Du bist kein Dorfbeschützer, du bist eine Gefahr für unser Dorf!“

„Aber ... aber Linchen ...“

„Mir reicht es!“, schreit Golina. „Verschwinde am besten und lass dich nie wieder hier blicken! Dann haben wir jedenfalls endlich Ruhe.“

Ihre Augen glühen vor Hass. Sie nimmt den qualmenden Topf vom Herd und schleudert ihn Primo an den Kopf. Schwarzer Rauch umhüllt ihn.

Schweißgebadet schreckt Primo hoch. Verwirrt sieht er sich um. Golina steht am Herd, den Rücken ihm zugewandt, und rührt in einem Topf. Doch daraus steigt kein schwarzer Qualm auf. Stattdessen duftet es nach Pilzsuppe.

Notch sei Dank, es war nur ein Alptraum!

Seit dunkle Wolken den Himmel über dem Dorf verfinsterten, hatte er immer wieder solche schlimmen Träume. Er kann nicht vergessen, wie er auf dem Gipfel des Himmelsturms stand, erfüllt von Zorn und Hass. Wie Golina ihn beschuldigte, mit Artrax unter einer Decke zu stecken. Beinahe hätte die Geschichte des Dorfs am Rand der Schlucht in diesem Moment geendet. Oder jedenfalls seine Geschichte. Doch wieder mal ging am Ende alles gut aus.

Er weiß noch, dass er sich geschworen hat, nie wieder die undankbaren Dorfbewohner vor Gefahren zu beschützen. Selbst das Schicksal von Golina und Nano waren ihm in diesem Moment egal. Ein schrecklicher Gedanke!

Er steht auf, geht zu Golina und nimmt sie in den Arm.

„Danke!“, sagt er.

Sie blickt ihn überrascht an. „Danke? Wofür?“

„Dafür, dass du immer unser Essen kochst. Dafür, dass du dich um Nano und Paul kümmerst, während ich, äh, das Dorf beschütze. Dafür, dass du es immer noch mit mir aushältst.“

Sie runzelt die Stirn. „Bist du krank oder so?“

„Krank?“, fragt Primo verwirrt. „Nein, wieso?“

„Weil du sonst nie solche Sachen zu mir sagst.“

Er senkt den Kopf. „Ich weiß, ich hätte das schon längst sagen sollen.“

„Nein, nein, so meinte ich das nicht.“ Golina gibt ihm einen Kuss. „Ich freue mich darüber. Es kommt nur etwas unerwartet.“

„Vielleicht hast du ja dort oben auf dem Himmelsturm recht gehabt“, seufzt er. „Vielleicht bin ich wirklich ein schlechter Dorfbeschützer. Ich habe euch alle schon so oft in Gefahr gebracht ...“

„Unsinn!“, widerspricht Golina. „Nicht du bist das Problem, sondern Artrax und der Khan und all die anderen Gefahren da draußen. Ich weiß nicht genau, warum Notch die Welt so gemacht hat, wie sie ist, aber sie ist auf jeden Fall kein sicherer Ort. Wir brauchen jemanden, der so tapfer, mutig und klug ist wie du!“

Primo sieht sie mit großen Augen an. „Bist du krank oder so?“, fragt er.

„Krank? Wieso?“

„Weil du sonst nie solche Sachen zu mir sagst.“

Beide lachen. Sie nehmen sich in den Arm, küssen sich und Primo hat das Gefühl, dass sie sich wieder so nah sind wie damals, als Nano noch nicht geboren war und das Leben weniger kompliziert zu sein schien als heute. Wenn es doch immer so schön sein könnte wie in diesem Augenblick ...

Wildes Glockengebimmel vom Dorfplatz zerstört die Idylle. War ja klar.

„Ich glaube, da wird ein Dorfbeschützer gebraucht“, sagt Golina und lächelt.

Primo seufzt, greift sich sicherheitshalber sein Schwert und geht zum Platz vor der Kirche. Dort schlägt Olum, der Fischer, die Glocke. Asimov steht reglos neben ihm. An seine metallene Brust scheint ein Zettel geheftet zu sein.

„Was ist denn los?“, fragt Primo.

„Das hörst du doch!“, erwidert Olum. „Dong, Dong, Dingeldongeldingeldidong.“

„Und was soll das bedeuten?“

„Das bedeutet: ‚Ein Golem‘.“

„Ein Golem? Du meinst Asimov?“

„Quatsch! Asimov geht so: Dingeldong, dingeldong, dongeldingeldong.“

„Ich unterbreche die Knollnasen ja nur ungern, aber ich glaube, wir haben Besuch“, schnarrt eine metallische Stimme hinter Primo.

Verblüfft dreht Primo sich um. Hinter ihm steht Asimov, die Katze Mina auf dem Kopf. Doch wo kommt dann der andere Golem her, der neben Olum steht und den Primo im ersten Moment für Asimov hielt, weil die Golems alle gleich aussehen?

„Nimm’s nicht so tragisch, Kumpel“, schnarrt Asimov. „Die meinen es nicht so. Sie sind halt ein bisschen verwirrt.“

„Wo kommt denn der andere Golem auf einmal her?“, fragt Primo Olum, der weiter die Glocke läutet.

„Woher soll ich das wissen?“, erwidert der Fischer.

Primo betrachtet den anderen Golem genauer, der reglos dasteht, als warte er auf etwas.

„Da ist ein Zettel“, stellt er fest.

„Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mir das mal ansehe, oder?“, fragt er den Golem.

Als dieser nicht reagiert, nimmt er vorsichtig den Zettel ab.

„Ist jetzt bald mal Schluss mit dem Lärm?“, ruft Priester Magolus, der in diesem Moment aus der Kirche kommt.

Olum hört auf, die Glocke zu schlagen. „Ich sehe es als meine Pflicht an, die Dorfbewohner darauf hinzuweisen, wenn ich ungewöhnliche Geschehnisse im Dorf beobachte“, erklärt er.

„Was denn für ungewöhnliche Geschehnisse?“

„Einen fremden Golem zum Beispiel“, erklärt Olum und deutet auf den Metallkoloss, der immer noch reglos dasteht.

„Er hat das hier an seiner Brust gehabt“, sagt Primo und hält den Zettel hoch. Dann liest er den Text vor, der darauf steht:

EINLADUNG

Hiermit werden alle Bewohner unserer Nachbardörfer eingeladen, mit uns das 25. Dienstjubiläum unseres einzigartigen Hohepriesters und weithin bekannten Gelehrten des Heiligen Buchs, Wumpus, zu feiern. Die Feier findet in drei Tagen im Wüstendorf statt. Großzügige Geschenke für den Jubilar werden wohlwollend entgegengenommen. Für Verpflegung und Unterkunft ist selbst zu sorgen.

U.A.W.G.

Mit freundlichen Grüßen, die Dorfgemeinde Wüstendorf

Inzwischen sind einige weitere Dorfbewohner hinzugekommen. Primo liest den Zettel noch einmal vor, und dann noch einmal, als auch seine Eltern, Golina und Birta mit Nano und Maffi eintreffen.

„Juhu, eine Feier!“, freut sich Nano.

„Und wir gehen endlich wieder ins Wüstendorf und können im Meer baden!“, jubelt Maffi.

„Moment, Moment!“, schaltet sich Magolus ein. „Niemand geht hier nirgendwo hin! Wen interessiert denn dieser eingebildete Möchtegern-Gelehrte Wumpus? Und was soll das überhaupt heißen, Dienstjubliäum?“

„Ich glaube, das heißt, dass Wumpus jubelt, wenn er Dienst hat“, vermutet Olum.

„Und was bedeutet UAWG?“, fragt Kaus, der Bauer.

„Und alles wird gut“, antwortet Jarga, die Schäferin.

„Quatsch, das heißt ‚und abends wird geschlafen‘, ist doch logisch“, widerspricht ihr Hakun, der ehemalige Fleischer und heutige Pilzverkäufer.

„Vielleicht soll das ja ‚unser allerwichtigster Gelehrter‘ heißen“, spekuliert Birta.

„Was?“, ruft Magolus empört. „Jetzt hält sich dieser Angeber Wumpus auch noch für den allerwichtigsten Gelehrten? Eine Frechheit!“

„Moment, wir wissen doch gar nicht, ob das damit gemeint ist“, wendet Primo ein. „Asimov, hast du eine Ahnung, was dieses UAWG bedeuten soll?“

„Ich habe schon vor langer Zeit aufgegeben, den Sinn hinter den absurden Äußerungen von euch Knollnasen zu suchen“, erwidert der Golem.

„Ich glaube, das heißt ‚um Antwort wird gebeten‘“, meldet sich Margi zu Wort.

„Das ergibt Sinn“, stimmt Golina ihr zu.

„Was, jetzt wollen die auch noch eine Antwort von uns auf diese Frechheit von einer Einladung?“, empört sich Magolus.

Primo deutet auf den Golem, der weiterhin reglos neben der Glocke steht.

„Hier auf dem Zettel ist noch etwas Platz“, erklärt er. „Vermutlich wartet der Golem darauf, dass wir unsere Antwort darauf schreiben, bevor er wieder ins Wüstendorf zurückkehrt.“

„Gib mal her!“, sagt Magolus und reißt Primo den Zettel aus der Hand.