Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
'Im Traum erschienen mir hell strahlende, goldweiße Engel. Sie erfüllten den ganzen Raum mit ihrem Licht – alles wurde in ihr glänzendes Gold getaucht.' Dieses Erlebnis inspirierte die Engelexpertin Jeanne Ruland dazu, ihr umfangreiches Wissen über jene wunderbaren Lichtwesen mit uns zu teilen. Entstanden ist ein einzigartiges Engelkompendium. Hier lernen wir alles über das Wirken, das Wesen und die Bedeutung der himmlischen Begleiter für uns und unsere Entwicklung. Wir erfahren, wie viele verschiedene Engel es gibt, wo sie leben – und warum sie eigentlich Flügel haben. Ein Lexikon mit über 1800 Engelnamen und ein umfangreicher Praxisteil mit Gebeten, Meditationen und Ritualen ermöglichen es uns, unseren ganz persönlichen Zugang zu den lichtvollen Helfern zu finden. Rufen wir die Engel in unser Leben. Sie wirken auf tausendfache Weise, sind überall und verstehen ausnahmslos jeden Menschen – und zwar über die Sprache des Herzens.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 488
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat, sondern dienen der Begleitung und der Anregung der Selbstheilungskräfte. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne Gewährleistung oder Garantie seitens der Autorin oder des Verlages. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.
Dieses Buch enthält Verweise zu Webseiten, auf deren Inhalte der Verlag keinen Einfluss hat. Für diese Inhalte wird seitens des Verlags keine Gewähr übernommen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich.
ISBN 978-3-8434-6038-5
Jeanne Ruland:
Das große Buch der Engel
Namen, Geschichte(n) und Rituale
© 2015 Schirner Verlag, Darmstadt
Umschlag: Murat Karaçay, Schirner, unter Verwendung von #3301356 (Sweet Angel), www.fotolia.de, und #19452388 (Liliya Kulianionak), www.shutterstock.com
Redaktion: Kerstin Noack & Janina Vogel, Schirner
Buchsatz: Simone Fleck, Schirner
E-Book-Erstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany
www.schirner.com
1. E-Book-Auflage 2016
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Jeanne Ruland ist Buchautorin mit langjähriger schamanischer und metaphysischer Ausbildung, Huna-Lehrerin und anerkannte Heilerin im Dachverband »Geistiges Heilen«. Mittlerweile kann sie auf einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit den geistigen Kräften zurückgreifen, die im Kern alle zur Einheit, zu Gott, zur Quelle, zum Selbst führen.
Durch ihre vielen Reisen ist sie mit zahlreichen spirituellen Meistern und Kräften in Verbindung getreten und hat verschiedene Ausbildungen absolviert. Als der Ruf sie erreichte, Bücher zu schreiben, war sie erfüllt mit praktisch erlebtem Wissen, in dem Himmel und Erde miteinander verbunden sind. Im Jahr 2000 begann sie mit ihrer Autoren- und Seminartätigkeit. »Die lichte Kraft der Engel« und »Das große Buch der Engel« waren ihre ersten Werke, die, wie alle ihre Bücher, Kartensets und Kalender, im Schirner Verlag erschienen sind. In ihren Werken sowie in Vorträgen, Seminaren und Workshops teilt Jeanne Ruland ihr Wissen von Herzen gern mit anderen Menschen, um sie zu sich selbst, zu der Kraftquelle im Inneren, zu führen.
www.shantila.de
Über die Autorin
Vorwort
Durchgabe eines Engels
Rund um die Engel
Ihr Engel! Wer seid ihr?
Was unterscheidet Engel und Menschen?
Wann wurden die Engel geboren?
Was bedeutet der Name »Engel«?
Welche Bezeichnungen für Engel gibt es noch?
Wo leben Engel?
Woraus sind Engel geschaffen?
Sind Engel ewig?
Gibt es unterschiedliche Engel?
Warum haben Engel Flügel?
Woran erkennt man das Wirken der Engel?
Wann wirken Engel am stärksten?
Wovon ernähren sich Engel?
Wie viele Engel gibt es?
Welches Geschlecht haben Engel, und können sie sich fortpflanzen?
Was ist der Unterschied zwischen einem Engel und anderen Wesen der geistigen Dimensionen?
Woran erkennt man, ob man es mit einem Engel oder einem Geist zu tun hat?
Engel und europäische Entwicklungsgeschichte
Die Kabbalah
Der Kabbalah Weg
Der Baum des Lebens und der Auferstehung
Die Engel der Kabbalah
Die mächtigen Engelwesen der einzelnen Reiche
Die 72 Engel der Kabbalah
Die 22 kosmischen Himmelsströmungen
Die 22 Engel der großen Arkana
Die zwölf Engel der Sternzeichen
Beispiel einer Tierkreiszeichenanrufung
Die dunklen Mächte
Die Wiedersacherkräfte der Kabbalah
Engel, Erzengel, Elohim
Aufbau des Engelreiches
Wer war Dionysios Areopagita?
Der Aufbau der himmlischen Hierarchien
Vergleich der Hierarchien
Die Erzengel
Was sind Erzengel?
Was sind die Aufgaben der Erzengel?
Warum heißen die Erzengel auch die »Herrlichen Sieben«?
Die »Herrlichen Sieben«
Michael
Gabriel
Raphael
Uriel (Auriel)
Chamuel/Anael/Haniel
Jophiel/Orfiel
Tsadkiel/Zadkiel
Die Erzengelepochen
Übersicht der »Herrlichen Sieben«
Zuordnung der sieben Kräfte
Die Lehre der Weißen Bruderschaft
Die geistige Hierarchie
Was ist die Weiße Bruderschaft?
Was ist die Theosophische Gesellschaft und was ist ihre Verbindung zur Weißen Bruderschaft?
Die sieben göttlichen Lichtstrahlungen
Die Kraft der Sieben
Die geistige Hierarchie
Zuordnung der planetarischen Hierarchie zu den sieben Strahlen
Serapis Bey
Die Elohim
Flower A. Newhouse
1. Woge: Naturwoge
2. Woge: Schicksalswoge
3. Woge des Heiligen Geistes
4. Woge der Liebe
Die persönlichen ENGEL
Die persönlichen Engelgruppe
1. Engel der Basis
2. Der Schutzengel
3. Der Engel des Lehrens
4. Der Engel der liebenden Fürsorge
5. Der Engel der Heilung
6. Der Engel der Kommunikation
7. Der Engel der Meisterschaft
Der Schutzengel
Was ist ein Schutzengel?
Wie sieht ein Schutzengel aus?
Was sind die Aufgaben eines Schutzengels?
Geschichte der Schutzengel
Neuere Entwicklung
Die Mächte der Finsternis
Lucifer
Was sind die Mächte der Finsternis
Die Entwicklung der Hölle
Dämonen und Höllenfürsten
Satan
Ahriman
Luzifer
Das Tier 666
Lilith
Erkennen und bannen
Wie können wir uns gegen die dunklen Kräfte schützen?
Vom Leben danach und dem Jenseits
Neuere Vorstellungen
Engelmagie
Aufbau eines Lichttempels
Was ist Magie?
Was ist der Unterschied zwischen Engelzauber, Magie und Mystik?
Mit wem arbeiten wir bei der Engelmagie?
Wozu werden die Lichtwesen benötigt?
Grundlagen der magischen Arbeit
Was ist Engelszauber?
Was sind die Gefahren des Engelszaubers?
Der moderne Engelzauber, moderne Engelmagie
Die Sphärenmagie
Woran erkennt man, dass man es mit einem Engelwesen, einem Lichtwesen, zu tun hat?
Die verschiedenen Sphären, ihre Wesen und ihre Erkennungsmerkmale
Die Lichtwesen der Erdsphäre
Die Lichtwesen der Mondsphäre
Die Lichtwesen der Merkursphäre
Die Lichtwesen der Venussphäre
Die Lichtwesen der Sonnensphäre
Die Lichtwesen der Marssphäre
Die Lichtwesen der Jupitersphäre
Die Lichtwesen der Saturnsphäre
Die Lichtwesen der Neptunsphäre
Die geistigen Wesen der Uranussphäre
Die geistigen Wesen der Plutosphäre
Die Engelssigille
Ein Engelamulett
Was sind Engeltalismane?
Was ist eine Engelssigille?
Wozu wird eine Engelssigille verwendet?
Was gehört zum Herstellen einer Engelssigille dazu?
Praktischer Teil
Vorbereitung auf den Kontakt mit den Engeln
Praktische Übungen
Die Stille
Die Affirmation
Das Mantra
Das Gebet
Schutzgebete
Gebet
Gebete für andere
Allgemein
Bei Krankheit
Gebete in Gruppen
Gruppengebet zu den sieben Strahlen
Die Anrufung
Meditation mit den Engeln
Die Visualisation
Visualisation vor dem Einschlafen
Reisen in die inneren Welten
Kontakt mit der persönlichen Engelgruppe
Der Altar
Engelbeutel oder Engeltasche
Das Engeltagebuch
Engelkarten
Rituale
Ritual zum Geleit eines dunklen Geistes ins Licht
Ritual zur Energieaufladung
Herstellung einer Engelssigille
Weihung eines Gegenstandes mit kosmischer Energie
Auspendeln der Engelnamen
Lexikon der Engelnamen
Anhang
Menschen und Engel
Botschaften aus dem geistigen Reich
Schriften
Menschen
Engel in den Museen und Medien
Engelbeschreibungen aus verschiedenen Epochen, Kulturen und Religionen
Volksglaube
Zeichen und Symbole der Engel
Engelerfahrungen
Engelzitate
Übersichten und Tabellen: ENGEL der verschiedenen Sphären unseres Sonnensystems
Erde, Naturreiche, Erdgürtelzone
Engel der Mondsphäre
Die 72 Engel der Merkursphäre
Engel der Venussphäre
Engel der Sonnensphäre
Engel der Marssphäre
Engel der Jupitersphäre
Die fünfzehn Thronengel, beschrieben im 6. und 7. Buch Moses
Weiterführende Literatur
Quellennachweis
Bildnachweis
Fußnoten
Schwingen aus Licht umhüllen dich leise
auf sanfte, liebevolle Weise.
Hoffnungsschimmer, Lichterschein –
Geschenke des Lichtes in deinem Sein.
Horche auf, mache dich bereit,
auf dich wartet eine neue Zeit.
Ihr Engel, wo seid ihr – wie kann ich euch sehen?
Werdet ihr allzeit an meiner Seite gehen?
Glühend verehre ich euch, auch wenn ich euch nicht begreife,
so schenkt ihr mir Weisheit, Liebe und Reife.
Dieses Buch begann 1999 mit einem Traum. Im Traum erschienen mir hell strahlende, goldweiße Engel. Sie erfüllten den ganzen Raum mit ihrem Licht – alles wurde in dieses glänzende Gold getaucht. Sie nannten mir ihre Namen und legten mir Schriften in mein Herz. Sie gaben mir ihren Segen. Dieser Traum war so lebendig, dass ich augenblicklich aufwachte und hellwach war. Ihre Gegenwart erfüllte mich anschließend noch mehrere Tage mit einer Liebe, die nicht von dieser Welt war, sodass ich herausfinden musste, was ihre Namen bedeuteten. Ich fragte Markus Schirner nach einem Buch über Engelnamen, doch ein solches gab es im deutschsprachigen Raum zu jener Zeit noch nicht, und er bat mich, dieses Buch zu schreiben.
Ich war bereit und machte ich mich voller Freude ans Werk, da mich die Engel schon immer begleitet und mir zur richtigen Zeit die richtigen Impulse geschenkt hatten, um meine Schritte lichteinwärts in das Feld der unbegrenzten Möglichkeiten und in die Lichtwelten zu lenken. Es ist ein Segen, gemeinsam mit den Engeln zu wirken.
Ich habe die Geschichte der Engel und all die Lehren und Fragen zum Wirken dieser himmlischen Helfer, die ich im Laufe der Zeit auf meinen Reisen rund um die Welt kennengelernt und selbst erfahren habe, zusammengefasst und alle Engelnamen, ihren Ursprung und ihre Bedeutung, soweit es mir möglich, war gesammelt. Am Ende hatte ich allerdings so viel aufgeschrieben, dass das Manuskript zu umfangreich für ein Buch war. Was sollten wir tun? Doch der Zauber des Anfangs machte es möglich, dass aus einem Buch zwei Bücher entstehen konnten. Ich war voller Freude, und am Ende entstanden dieses Buch und das Kartenset »Die lichte Kraft der Engel«. Dieses Buch liegt mir sehr am Herzen, da es einer Welt entspringt, die mir sehr vertraut ist. Ich freue mich über die Überarbeitung und die Neuauflage.
Die Geistige Welt führt jeden von uns. Alles zeigt sich zuerst im Geiste, bevor es sich manifestiert. Die Engel sind immer für uns da. Viel Segen für uns alle zum Wohle des Gesamten.
Jeanne Ruland
Es ist jetzt an der Zeit,
die himmlischen Wesen
aus den unteren Welten zu erlösen,
sie wieder in ihr wahres Licht zu erheben,
dorthin, wo sie hingehören,
wo sie immer waren und immer noch sind:
als Kräfte der göttlichen Quelle,
die ALLES geschaffen hat.
Wir entwickeln unser Licht
und unsere wahre geistige Natur durch sie.
Sie entwickeln sich durch uns weiter
in höhere Bereiche des Seins.
Dieses Licht senden sie wiederum
in die offenen Menschenherzen.
So können die Kräfte des Göttlichen
die Hände einander wieder reichen,
sich aussöhnen, sich gegenseitig dienen,
sich an den Platz rücken, der für sie gedacht ist,
statt sich zu missbrauchen.
Reiht euch ein in den Tanz der Spirale,
in den Reigen aus Engeln und Menschen.
Wir können wieder zu den erhabenen Wesen werden,
durch die das göttliche Licht fließt
und die göttlichen Himmelskräfte wirken.
So können wir Hand in Hand mit den Engelkräften
an der Evolution und Weiterentwicklung
der göttlichen Energie arbeiten
und die selbst geschaffenen Missklänge und Misstöne wandeln
in göttliche Sphärenmusik,
in Freude, Glückseligkeit und wahren Frieden.
Öffnet eure Herzen, und lasst ein das Licht der Herrlichkeit,
denn die Engel sind bei uns!
Engel und Mensch wirken zusammen seit Anbeginn der Schöpfung. In allen Kulturen und Epochen gibt es Zeugnisse vom Wirken des geistigen Reiches. Unsere Ahnen waren noch verbunden mit den Kräften, die sich durch alles, was ist, offenbaren. Völker, die die »Himmelskräfte« besonders hervorhoben, waren die Indianerstämme der Hopis, Navahos, Inkas, Azteken sowie die europäischen und orientalischen Hochkulturen der Ägypter, Römer, Perser, Griechen, weiterhin die Glaubensgemeinschaften der jüdischen Kabbalisten, Hindus, japanische Schintoisten, Moslems, Christen u.v.a. m.
Die Existenz von Engeln wurde von den größten Eingeweihten, Denkern und Schriftstellern aller Zeiten ganz selbstverständlich hingenommen. Zu diesen Eingeweihten gehören u.a. Abraham, Moses, Jesus, Hermes Trismegistos, Zarathustra, Thales, Pythagoras, Tertullian, Homer, Sokrates, Platon, Hieronymus, Paracelsus, Thomas Moore (vgl. auch »Die Gegenwart der Meister«, siehe Anhang). Laut alter Überzeugung standen Engel zu Zeiten Henochs, Abrahams, Salomons, Moses etc. mit den Menschen direkt in Verbindung. Viele Menschen glauben, dass sich Engel heutzutage nicht mehr mit den Problemen der Menschen beschäftigen. Doch Gott zieht kein Jahrhundert vor. Sein ewiges Licht und die Hilfe der himmlischen Heerscharen strömen »zu jeder Zeit« herab. Sie wirken heute genauso wie in jeder anderen Epoche. Die göttliche Offenbarung hat keinen Anfang und kein Ende.
Engel tragen in unserem persönlichen Leben entscheidend zu unserer geistigen Entwicklung bei. Sie führen uns näher zum göttlichen Licht. Was den Auftrag und den Plan der Engel, die mit der Menschheit zusammenarbeiten, angeht, so sind sie dafür zuständig, unsere Entwicklung und unser Wohlergehen zu fördern und uns die Hand zu reichen auf dem Weg zurück zur Einheit mit dem Göttlichen. Engel freuen sich über jeden Menschen, der sie ruft, der an sie denkt oder mit ihnen in irgendeiner Weise in Verbindung steht. Sie eilen herbei, um dem Wachstum zu dienen.
Das Wesen und Wirken der geistigen Welten hat außerordentlich viel und Erhabenes zu bieten. Da sind gewaltige Kräfte am Wirken, deren Umfang, Ausmaß und Intelligenz wir nicht annähernd ermessen können. Würde denn sonst die Erscheinung eines Engels mit den Worten »Fürchtet euch nicht« beginnen? In der Gegenwart von Engelerscheinungen sinken die Menschen auf die Knie. Geblendet vom göttlichen Licht, der Größe und der Erhabenheit, verbergen sie meist ihr Gesicht. Solche Begegnungen hinterlassen tiefe Eindrücke in der Seele des Menschen. Die Gegenwart eines Engels ist erfüllt mit göttlicher Autorität, die keinen Zweifel an der Wahrheit lässt. Sie bringt den Menschen dazu, dem, was sie verkünden, bedingungslos Folge zu leisten.
Engel verströmen das göttliche Licht in höchster Harmonie, Weisheit und ohne Begrenzungen. Sie hüllen alles Leben darin ein. Sie öffnen das Bewusstsein des Menschen für eine höhere Dimension des Seins. Engel des Lichtes respektieren den freien Willen des Menschen und kommen nur, wenn sie gerufen, gebeten und eingeladen werden oder wenn es von der göttlichen Vorsehung bestimmt ist.
Viele Menschen und religiöse Gruppen aller Zeiten und aller Kulturen haben diese Frage gestellt und die verschiedensten Antworten und Einblicke erhalten. Die Botschaften, die gefunden und niedergeschrieben wurden, entstanden im Umfeld des Wissens und der Empfänglichkeit des Menschen, in der Gruppe und dem inneren Wesen der jeweiligen Zeit und Kultur. Unzählige Menschen haben zu allen Zeiten durch die Reinheit ihres Herzens die Botschaften der Engel empfangen und die höheren Reiche geschaut. In der frühen Kindheit stehen die meisten Menschen noch unmittelbar mit den Engeln in Verbindung. Dieser Kanal verschließt sich jedoch, wenn der Schleier des Vergessens sie umhüllt, den der Alltag über sie wirft.
Meister und Meisterinnen, die mit dem Auftrag zu uns gekommen sind, den Menschen zurückzuführen auf den Pfad des Göttlichen, stehen eng mit den Engeln in Verbindung und arbeiten mit ihnen zusammen. Sie werden dadurch auch auf der Erdenebene durch die lichten Reiche geführt, die sie eigentlich nie verlassen haben. Engel sind reine, lichte göttliche Kräfte. Sie sind die Freunde der Menschen und reichen jedem, der sie ruft, jederzeit die Hand. Sie sind die Lenker und Hüter der göttlichen Reiche und Quelle des göttlichen Lichtes in seinen verschiedenen Facetten.
Einst gab es ein Reich, in dem der Mensch in Einheit mit Gott lebte und wo er Hand in Hand mit den Engeln arbeitete. Die Engel lehrten die Menschen die spirituellen Wahrheiten, die göttliche Harmonie, die Kunst des Handwerks und den schöpferischen künstlerischen Ausdruck in allen Bereichen. Sie lehrten ihn, wie er die himmlischen Kräfte durch sich wirken lassen und wie jeder aus dem vom Menschen geschaffenen Licht schöpfen konnte – zum Segen, zur Freude, zum Frieden, zur stetigen Erhöhung und Entwicklung. Es war das in vielen Weisheitsbüchern beschriebene Paradies. Es waren die Zeiten von Lemuria und dem frühen Atlantis, jenen geheimnisvollen vorgeschichtlichen Kontinenten, die vom Dunst der Legende verhüllt werden. Durch den Sündenfall, der verschiedentlich als »Aufstand Luzifers«, »Experiment mit dem Seelenlicht« oder die »Versuchung der göttlichen Macht im späten Atlantis« beschrieben wird, verdichtete sich die Schwingung der Erde. Der Mensch entfernte sich aus der Einheit mit den Engeln und den himmlischen Reichen des Göttlichen, um die Erfahrung des »Getrenntseins« und des »freien Willens« zu machen.
Engel sind aus dem Herzen des Göttlichen geboren. Sie kennen den Schmerz und die Leidenschaft des Menschen nicht. Sie bleiben von der Dunkelheit unberührt. Ihr Licht durchzieht und belebt die gesamte Schöpfung in verschiedenen Abstufungen. Sie halten die göttlichen Formen und Muster des gesamten Universums in reiner göttlicher Harmonie und Ordnung. Ihr Wirken ist älter als die Menschheit. Die Bewohner der himmlischen Reiche sind weit höher entwickelt als wir. Keine Lebensform im gesamten Universum bliebe am Leben, wenn die Engelkräfte diese Ebene verließen. Wenn sie jedoch verstärkt wirken, werden die göttlichen Lebensformen und Muster lichtvoll, und es dämmert eine neue Zeit herauf.
Menschen sind aus dem Geist des Göttlichen geschaffen. Sie haben mit inneren Konflikten, selbstsüchtigen Motiven und einander widersprechenden Eigenschaften, Ansprüchen und Antrieben zu kämpfen, die den Engeln fremd sind. Menschen sind die zehnte Hierarchie des Göttlichen. Der göttliche Auftrag der Menschen ist ein anderer als der göttliche Auftrag der Engel. Der Auftrag der Engel ist, göttliches Licht in alles, was ist, zu senden, es zu beleben und zu erhalten, spirituelle Wahrheiten zu lehren, die göttlichen Kräfte zu bewahren, zu mehren, zu lenken, im göttlichen Sinne zu verändern und zu senden. Der Auftrag der Menschen lautet, zu lernen, sich selbst zu meistern, »das Königreich auf Erden zu errichten«, »sich die Erde untertan zu machen«, wie es in der Bibel beschrieben wird. Das bedeutet, den Reichtum im Inneren zu entfalten, den »Gott-Menschen« aus sich zu gebären und den Stoff der Lichtmaterie zu erschaffen. Die Engel aller Hierarchien helfen dem Menschen bei seinem Auftrag. In uns lebt der Plan der Schöpfung, der sich durch die Menschen entfalten möchte.
Die Seele des Menschen und die Engel sind beide aus dem gleichen göttlichen Urgrund hervorgegangen. Beide tragen das göttliche Licht in sich, das heißt, die göttlichen Kräfte und Eigenschaften wirken in beiden. Der Mensch jedoch hat den freien Willen, zu entscheiden, ob er diesen oder jenen Weg geht und ob er die lichte Kraft der Engel in sein Leben ruft oder nicht. Engel wirken immer im Lichte des Einen. Engel sind Sinnbilder der göttlichen Liebe und des Lebens. Sie wohnen nicht in einem weit entfernten Himmel, sondern in unseren Herzen, in der lebendigen Natur und in höheren geistigen Dimensionen. Sie arbeiten über die Kraft der Intuition mit uns zusammen. Je mehr wir ihnen erlauben, in unserem Leben zu wirken, desto deutlicher werden sie sich in unserem alltäglichen Tun zu erkennen geben.
Viel Wissen über die himmlischen Reiche ist über die Zeit und den Abstieg in die Materie verloren gegangen. Nur vereinzelt auf der Welt wurden die damit verbundenen Mysterien von Menschen gehütet, die dazu bereit gewesen waren und die Einweihungen zum Empfangen der Lehren der höheren Reiche bestanden hatten. Noch heute finden sich überall auf der Welt bruchstückhafte Spuren, die von großen Kulturen und dem Wirken geistiger Reiche zeugen. Jetzt, da eine neue Zeit heraufdämmert, die himmlischen Lichtkräfte verstärkt wirken und die Schleier zwischen den Welten und jenseits der Zeit wieder dünner werden, werden das alte Wissen, die alten Mysterien und die ewige Zusammenarbeit von Mensch und Engel wieder sichtbar und fügen sich zusammen. In diesem Sinne lautet die Botschaft der Engel:
Wir sind der Regenbogen
zwischen unten und oben,
die Brücke ins Licht,
die sich in allen Farben bricht.
Wir reichen euch die Hand
ins ewige Land.
Einige Traditionen behaupten, dass Engel schon vor dem Schöpfungsbeginn bei Gott, der Göttin, den Göttern und Göttinnen waren. Andere besagen, dass die Engel geschaffen wurden, als Gott sprach: »Es werde Licht.« Andere behaupten, die Engel seien am sechsten Schöpfungstag entstanden. Engel aber gehen aus der Allmacht Gottes hervor. Der allmächtige Metatron, die Stimme Gottes, der Einzige, der direkt in das Antlitz Gottes schaut, seine Herrlichkeit erträgt, erschafft Heerscharen von Engeln durch die Funken, die aus seinem Gewand sprühen. So sind die Engel zu Anbeginn der Schöpfung und vor der Entstehung des Menschen geschaffen worden.
Ihr Boten des Lichtes,
ihr lichten Wesen der göttlichen Lebenskraft,
ihr Hüter der göttlichen Quelle,
ihr Beschützer,
ihr ewig Liebenden,
ihr Sender der göttlichen Wahrheit,
ihr ewig reinen Kräfte,
ihr Klänge der göttlichen Harmonie,
ihr ewigen Heiler und Sender
des göttlichen Segens,
ihr Diener des Einen,
ihr ewig Freien.
Wirkt ihr durch uns,
um uns zu führen auf den Weg nach Hause.
»Engel« ist die allgemeine Bezeichnung für übernatürliche Geistwesen (gute Geister), die in »Gottesnähe« verweilen als Gottes Diener und Botschafter, als Mittler zwischen den Menschen und den Göttern und Göttinnen. Auch werden Engeln verschiedene Teilbereiche des Göttlichen zugesprochen, beispielsweise um uns zu beschützen, zu hüten, zu versorgen …
Das Wort »Engel« hat verschiedene Bedeutungen. Die Silbe EL bedeutet »die im Gotteslicht lebenden«. Wenn es vom griechischen Wort angelos abgeleitet wird, so heißt es »Boten des Göttlichen.« Der ägyptische Wortstamm ang verweist auf das »Ankh«, den Schlüssel zum ewigen Leben. Engel führen uns in das lebendige Licht der Schöpfung zurück.
In Engelnamen werden bestimmte Silben häufig verwendet: Eine Endsilbe ist irion, eine andere ist el, das im Hebräischen »Gott« bedeutet. Die Silbe iah ist die weibliche Form von el. In dem Buch »Die schützende Kraft der Engel« (siehe Anhang) erfahren wir, dass die Endsilbe el sehr alt und in verschiedenen Kulturen von Bedeutung ist, wo sie in leicht veränderter Form auftaucht: Sumerisch el heißt »Helligkeit« oder »Leuchten«, akkadisch ilu heißt »der Strahlende«, babylonisch ellu heißt »der Leuchtende«, altwalisisch ellu heißt »leuchtendes Wesen« ebenso wie das englische elf, altirisch aillil heißt »leuchtend«, angelsächsisch aelf heißt »strahlendes Wesen«. Die Silben sind zwar Hinweise auf ein im göttlichen Licht lebendes Wesen, einen Engel, doch nicht unbedingt notwendiger Bestandteil des Namens.
Engel tragen das göttliche Licht dorthin, wo es gerufen und benötigt wird. Ihr Dienst ist unpersönlich. Sie senden ihre Gaben und das göttliche Licht zum Segen der Schöpfung. Engel machen immer nur das, was Gott wünscht, und treten in Aktion, wenn der Mensch sie bittet, ruft oder einlädt.
Engel, die zwar als Einzelwesen bezeichnet werden, eigentlich aber eher Legionen gleichartiger Energien beschreiben, werden auch als Genien, aktive Lichtintelligenzen, gute Geistwesen, Schutzgeister, Devas, Götterboten, Vorsteher (die eine größere Aufgabe haben), spirituelle Kräfte, Himmelswesen, Sphärenwesen, Wächter, Hüter, Throne, Fürstentümer, Seraphim, Cherubim, Herrschaften, Gewalten, Kyriotes, Elohim, Archaii, Schutzgötter usw. bezeichnet. Die Bezeichnungen oder Titel, mit denen sie beschrieben werden, richten sich nach der Aufgabe, die sie zu erfüllen haben, und dem Platz, an dem sie wirken. Sie sind die »Schaltstellen des göttlichen Stroms, Lichtes«. Diese göttliche Schwingung wird von der Quelle aus allmählich auf ein Niveau verlangsamt, auf dem sie uns zugänglich wird.
Wenn Engel gerufen werden, so wird immer genau der Engel kommen, den ein Mensch braucht und der dessen Entwicklung entspricht. Sie verstehen die Sprache des Herzens – ob sie mit oder ohne Namen gerufen werden. In Mythen, Märchen und Legenden können wir die Engel als »Feen«, »hilfreiche Geister« und »hilfreiche Kräfte am Rande des Weges« wiederfinden, die nur helfend in Aktion treten, wenn sie beachtet werden. Ihre Hilfe ist von unschätzbarem Wert für den Held oder die Heldin. Ist sie doch letztlich unabdingbar, um die Aufgaben, die auf dem Weg liegen, zu meistern, die Mission zu erfüllen und das Ziel zu erreichen.
Ihre Heimstätte ist im Himmel, in den sieben Himmelssphären, in den Lichtstätten, in den oberen Reichen, in den Städten der Herrlichkeit, in dem Land, in dem Milch und Honig fließen, auch genannt: Arkadien, Elysium, Nirvana, Paradies, Walhalla, Shambhala, Olymp, die ewigen Jagdgründe, Traumzeit …
Die Lichtwelten und Sphären der Engelreiche sind gewaltige vollkommene Kraftplätze im Äther außerhalb der Astralebene unserer Erde, die von unendlicher Schönheit, vollkommener Harmonie und Glückseligkeit, ewiger Liebe und tiefem Frieden erfüllt sind. Manche sind der Ansicht, dass die Engel mitten unter uns in Parallelwelten und höheren Dimensionen leben, was nicht unbedingt ein Widerspruch ist, genauso wenig, wie wenn gesagt wird, dass sie in den Herzen der Menschen und in der lebendigen Schöpfung wohnen.
Engel sind aus göttlicher Lichtsubstanz,
aus Flammenglanz und Lichtnatur
entfaltete Wesen,
nicht aus Fleisch und Blut.
Wirkend im ewigen Gotteslicht.
Unzertrennlich in der Einheit wohnend.
Unzerstörbar durch des Menschen Hände.
Unbegreiflich für den, der die innere Welt
der Stille noch nicht entdeckt hat.
Sie sind die lebendigen Seelenkräfte,
die im Menschen wohnen und durch den
Menschen wirken,
ihm behilflich sind,
seine göttlichen Kräfte zu entfalten,
wenn dieser sich ihnen öffnet und
sie in ihr Leben ruft.
Engel bestehen nur aus Licht und Äther. Sie sind reine Lichtsubstanz. Sie haben keinen Körper, können allerdings vorübergehend einen annehmen. Sie können sich in allen lebendigen Formen zu erkennen geben. Dies tun sie nur, wenn es im Sinne der göttlichen Vorsehung und für einen Menschen notwendig ist. Ansonsten wirken sie über die universelle Sprache des Göttlichen, über Töne, Formen, Farben und Muster, über Träume, Eingebungen, Hinweise … Sie erscheinen in der Form, die der Mensch verstehen kann. Sie durchdringen mit ihrem Licht die gesamte lebendige Schöpfung und wirken in ihr.
Doch auch hier gibt es die unterschiedlichsten Vorstellungen. Engel seien durchaus materielle Wesen, glaubten z. B. die alten Hebräer. Thomas von Aquin1 beschrieb die Engel als »stofflose, rein verstandliche Geschöpfe«, die sich jedoch mit einer Hülle umgeben können und so in Erscheinung treten. In der islamischen Darstellung bestehen Engel aus Licht und Dämonen aus Feuer, beide bedingen einander, denn aus Feuer wird Licht. Die Amtsträger der Kirche schwankten in der Mitte zwischen Geistigkeit und Körperlichkeit. Anderen Ansichten entsprechend werden Engel als die Seelenlichter Verstorbener beschrieben, die, wenn sie ihre »fleischliche Hülle« abgelegt haben, aus den jeweiligen Entsprechungsbereichen des Wesens ihrer Seele als Engel wirken. Wenn sie sich weiterentwickeln möchten, werden sie auf der Erdenebene wiedergeboren. Somit ist die Geburt ein Tod und der Tod eine Geburt zwischen den Schleiern der Geistigen Welt und der materiellen.
Andere Richtungen beschreiben Engel als Seelenlichter, als Geist- und Lichtwesen, Lichtintelligenzen, die von anderen Ebenen aus über die Herzens- und Geisteskräfte der Menschen wirken und somit zur Entwicklung des Menschen und damit zur Evolution entscheidend beitragen. Wieder andere sehen Engel als die aus dem Herzen des Göttlichen geborenen und Menschen als die aus dem Geist des Göttlichen geborenen, also beide als zwei verschiedene Evolutionslinen des Göttlichen, die sich voneinander unterscheiden, jedoch einander höher tragen. Die Ufo-Bewegung, die sich in den 1950er-Jahren entwickelt hat, beschreibt Engel als Wesen einer höheren Dimension, die auf Lichtschiffen im Namen des universellen Friedens arbeiten usw.
Eines haben jedoch alle Meinungen gemeinsam: Engel sind Lichter und Kräfte der göttlichen Quelle, die von einer anderen Seinsebene aus wirken, als Mittler zwischen dem Göttlichen und dem Menschen. Engel sind die lebendigen Kräfte der Schöpfung und für die menschliche Evolution entscheidend. Ihr Licht, das aus der göttlichen Quelle kommt, durchdringt alles Sein.
Engel sind nicht unsterblich, leben aber ungleich länger als wir: Sie werden wie Sterne geboren und sterben wie Sterne. Engel entwickeln sich wie Menschen. Je nachdem, in welchen himmlischen Gefilden sie sich entwickelt haben, sterben sie oder erlangen Unsterblichkeit und gehen ein in den Ozean der Liebe. Sie können auch aus hohen Stufen der Entwicklung fallen. Das Göttliche jedoch ist ewiglich; es erschafft sich immer wieder neu.
Im Engelreich gibt es Engel der unterschiedlichsten Qualitäten und Arten. Sie reichen von dem kleinsten Lichtfunken über Elfen bis hin zu den mächtigsten Himmelswesen, die mit ihrem gleißend strahlenden, irisierenden Licht den Nachthimmel tageslichtähnlich erhellen. Sie können sich zart und wie ein warmer Windhauch auf der Wange anfühlen, aber auch wie ein gewaltig fortreißender mächtiger Lichtstrom, der den Menschen vor Ehrfurcht erzittern lässt. Sie sind ewig lodernde Lichtzentren am Firmament, gleichsam wie aufblitzende Lichter am Rande des Weges – je nach Art ihrer Aufgabe und der göttlichen Qualität, die sie senden und in der sie wirken.
Gefiederte Lichtwesen –
mit der Geschwindigkeit des Lichtes,
auf dem Strahl des Klanges,
in Harmonie mit dem Ton der Seele
bewegen sie sich im gleißenden Lichtstrahl
des rufenden Herzens.
Engel werden meist mit Flügeln dargestellt. Diese Vorstellung ist sehr alt. Abbildungen geflügelter Wesen finden sich in vielen sehr alten Kulturen überall auf der Welt. Die Flügel stehen sinnbildlich für die Geschwindigkeit, mit der Engel sich fortbewegen können. Da sie reine Lichtsubstanz sind, können sie sich so schnell bewegen wie der Mensch seine Gedanken wechseln kann. Sie können ihre Größe, ihr Aussehen, ihre Erscheinung, ihre Form und ihre Schwingung verändern und an die jeweils gegebene Situation anpassen, sodass der Mensch einen heilenden Zugang zu diesen Kräften finden und sie annehmen kann. Sie können sich in Engelsgestalt, in Tier- und Pflanzengestalt, in Tönen, Farben und Klängen zeigen. Sie können alle heilenden Eigenschaften des Göttlichen verkörpern. Um diese Schnelligkeit, Wandlungsfähigkeit, Erdungebundenheit, Aufschwungskraft und die Erweiterung des Blickwinkels symbolisch auszudrücken, werden Engel oft mit Flügeln dargestellt. Flügel, Lichterschein und Strahlenkranz sind Zeichen der Engel und ein eindeutiges Erkennungsmerkmal.
Leise, sanft und liebevoll
senden sie ihr Licht.
Umhüllen uns mit ihrer lichten Substanz,
führen uns in unwegsamen Zeiten.
Je mehr wir uns ihnen öffnen,
desto mehr entfaltet sich das Licht in uns.
Die Gegenwart der Engel bringt Frieden,
Trost, Hoffnung, Harmonie, Heilung,
Schutz und Weisheit.
Die unsichtbare Lichtspur der Engel
hinterlässt immer eine beruhigende
Wirkung in unserem Gemüt.
In ihrer Gegenwart fühlen und wissen wir,
dass alles gut ist, so, wie es ist, und dass
alles gut wird.
Wir spüren den Segen des Göttlichen.
Engel erheben unser Sein.
In der Schöpfung wirken sie beständig und allzeit. Sie wirken augenblicklich, wenn sie gerufen oder eingeladen werden, wenn der Mensch im Lichte und Einklang mit dem Göttlichen wirkt und wenn er eine höhere Mission oder Bestimmung zu erfüllen hat.
Engel wirken am stärksten in außergewöhnlichen Situationen und bei spirituellen Übungen jeglicher Art. Sie wirken an heiligen Festtagen wie Weihnachten, Neujahr, Ostern, dem Fest des Erzengels Michael und zu allen wichtigen Entwicklungsstationen des Menschen und zwischen den Lebensabschnitten, z. B. wenn ein Mädchen zur Frau wird, bei Geburten, Geburtstagen, dem Schuleintritt, Hochzeiten, Prüfungen, Examen, Gerichtsterminen, Vorstellungsgesprächen, Weiterentwicklungen jeglicher Art, Reisen und Tod.
Es ist der Zauber, der jedem Anfang innewohnt, von dem Hermann Hesse in seinem Gedicht »Stufen« spricht. Es sind die Schwellen des Neubeginns und der Übergänge, an denen die Engel wachen und den Menschen begleiten, indem sie ihm Mut, Inspiration, Freude, Zuversicht geben. Dieses Gefühl, das durch die Engel gesendet wird, kann am ehesten mit Gottvertrauen beschrieben werden.
Laut Hildegard von Bingen1 ernähren sich Engel von einer Substanz, die dem Morgentau ähnlich ist und sich auflöst. Andere Quellen verraten, dass Engel aus der göttlichen Quelle, mit dem göttlichen Licht gespeist werden. Wieder andere beschreiben, dass es der Atem des Göttlichen ist, der die Engel nährt.
Engel spielen eine zentrale Rolle in der Schöpfung. Sie dienen ihrem Schöpfer, indem sie alles, was geschaffen wurde, mit göttlichem Licht beleben und in göttlicher Ordnung aufrechterhalten. Wenden wir unseren Blick in den nächtlichen Himmel, weg von der Erde, so erkennen wir Billionen Sterne, Sonnensysteme, Galaxien und die Unendlichkeit des Raumes – und darin die vielfältigen Schöpfungen und Dimensionen. So, wie wir auf der Erde nur über ein begrenztes Blickfeld verfügen, genau so werden wir uns als Erdenbewohner auch nur eines Bruchteils der Scharen von Engeln bewusst, die im gesamten Universum und der Schöpfung wirken.
Hier ein paar Vorstellungen über die Anzahl der himmlischen Heerscharen: Henoch1 gab die Zahl mit »tausend mal tausend und zehntausend mal zehntausend« an. Er drückte damit aus, dass die Anzahl des göttlichen Gefolges nicht zu berechnen sei. In der Offenbarung wird ihre Anzahl mit »viertausend mal viertausend« angegeben. Im 14. Jahrhundert errechneten Kabbalisten, dass es genau 300 655 722 Engel gäbe. Jedoch gehörten davon 133 306 668, also knapp die Hälfte, zu den Engeln der Hölle. Andere Quellen beschreiben die himmlischen Heerscharen ebenfalls als unzählbar. Insgesamt bleiben die göttlichen Lichtkräfte mit ihren unzähligen Teilaspekten unzählbar, auch wenn sie alle aus der Quelle des Einen gespeist werden.
Engel können laut verschiedener Berichte drei Arten von Geschlecht haben. Sie können männlich, weiblich oder beide Geschlechter zusammen sein, wobei letzteres auch als »geschlechtslos« bezeichnet wird. Laut alten Berichten können sich Engel fortpflanzen. Henoch bejaht diese Frage auch. Nach Meinung der Kirche jedoch sind Engel geschlechtslos und können sich also nicht selbst vermehren, nur die dunklen Engel, die Dämonen und Wesen der Finsternis, pflanzen sich fort. Die Zahl der lichten Engel vermehrt sich durch die Seelen der Verstorbenen, die im guten Sinne gelebt haben, sie werden zu Engeln.
Wesen des Lichtes heben den Menschen empor, Wesen der Finsternis ziehen den Menschen herab. Engel tragen ausnahmslos zur Energieerhöhung bei. Sie erheben die Menschenseelen ins Licht. Dunkle Wesen und Kräfte hingegen ziehen die Energie des Menschen nach unten. Sie beengen ihn, schränken ihn ein, lösen Ängste aus und bringen den Menschen in die Nähe des Abgrunds.
Zu den niederen Kräften gehören verirrte Seelen, die sich an die materielle Welt gekettet haben und versuchen, durch Menschen ihre Süchte und verschiedenen Formen der Gier zu befriedigen, aber auch Dämonen, die die niederen Kräfte im Menschen aktivieren, sowie Elementale, aus dem Geist des Menschen durch Gedankenkräfte geschaffene Wesen, die negativ aufgeladen sind und für eine Zeit bestehen bleiben. Diese Kräfte wirken ungefragt und nutzen jede sich bietende Möglichkeit, den Menschen zu Handlungen zu verleiten, die ihm seine Energie abziehen und ihn erstarren und erkalten lassen.
Wenn Wesen der unteren Welten in einem Menschen walten, erkennt man es daran, dass dieser keine Energie und eine düstere und trübe Stimmung hat, kraftlos, müde, niedergeschlagen und bedrückt ist. Er kann dem entgegenwirken, indem er seinen Blick in Richtung Sonne richtet und die lichten Kräfte ruft. Die lichten Kräfte walten nur, wenn sie gerufen und eingeladen werden, denn sie respektieren den freien Willen des Menschen. Engel erhöhen immer die Energie. Sie heben die Laune und regen die positiven Kräfte im Menschen an.
Es gibt klare Unterscheidungsmerkmale, an denen man erkennt, ob man es mit einem Engel oder einem dunklen Geist zu tun hat. Geister sind Seelen der Toten. Engel – also gute Geister und Schutzgeister – sind die Boten Gottes.
Geister können wie Engel in Form eines Gedankens, eines Traumes, eines Gefühls u. Ä. kommen. Es gibt typische Anzeichen für die Anwesenheit eines Geistes: Wenn ein Geist zugegen ist, so ist dies als kühler Hauch spürbar, so, als ob jemand die Tür offen gelassen hätte. Wenn sie einen berühren oder durch einen hindurchgehen, so empfindet man dies wie eine plötzliche arktische Kälte. Materialisiert sich ein Geist, so nimmt er seine ehemalige menschliche Form an. Das Licht eines Geistes ist wie das stumpfe milchige Licht eines Nebels, und die Umrisse weisen nicht über die menschliche Form hinaus. Sie sind unfrei und in der Form gebunden. Meistens haben sie keine Füße.
Viele Geister sind durch sorgenvolle Erinnerungen, Gier und Sehnsüchte, unerlöste Beziehungen etc. an die materiellen Ebenen gefesselt. Sie sind machtlose Schatten, die nicht in der Lage sind, die andere Seite zu erreichen. Ihr Charakter ist wie zu Erdzeiten, weswegen sie sowohl freundlich als auch boshaft oder gehässig sein können. Manche Geister stören die Lebenden, sie halten sich in ihren ehemaligen Wohnstätten auf, ziehen verzweifelt und weinend durch die Räume, spielen Streiche, um sich bemerkbar zu machen, und können boshaft und dämonisch sein. Sie können von einem Menschen Besitz ergreifen, um durch ihn ihre irdischen Süchte zu befriedigen. Sie können großen Schaden anrichten. Doch es gibt auch Geister, die freiwillig zu uns zurückkehren, weil wir sie und sie uns geliebt haben. Sie können zu unseren Schutzengeln werden. Der Unterschied zu den »Verstorbenen«, deren Seelen hier noch festhängen, ist, dass uns in der Gegenwart von Schutzengeln dieser Art ein warmes, lichtvolles, zärtliches, geborgenes Gefühl überkommt.
Niemand, der je einen Engel sah oder mit den Engeln in Verbindung steht, hat ihn jemals mit einem Geist verwechselt. Engelerfahrungen sind unverwechselbar. Wenn wir es mit einem Engel zu tun haben, so sind Wärme und Licht charakteristisch: »Und plötzlich berührte mich eine Wärme …«, »Eine Wärme floss durch mich …«, »Ein Energiestrom gab mir wieder neuen Mut …«, »Ich fühlte mich höher getragen …«, »Eine Helligkeit überkam und erfüllte mich …«, »Ein Strom der unendlichen Liebe und Dankbarkeit floss durch mich …«. Dies sind einige Aussagen, die auf die Anwesenheit eines Engels hindeuten. Alle Menschen, die Engelerfahrungen gemacht haben, sprechen ausnahmslos von der Wärme, Güte, Liebe und von dem strahlenden irisierenden Lichtes in den leuchtendsten Farben oder dem lebendig leuchtenden, strahlenden, überirdischen, weißen, reinen Glanz (vgl. Anhang, »Engelerfahrungen«).
Die Gegenwart eines Engels erfüllt Menschen mit Freude, Ehrfurcht und großem Glück. Engel erscheinen, um Menschen zu erheben. Sie bringen Hilfe, Botschaften, Hoffnungsstrahlen, Erkenntnisse und dergleichen mehr. Wenn sie sich materialisieren, so scheint ihr Licht weit und strahlend, sie sind nicht an eine Erscheinung gebunden und können sich in jeder Form zeigen. Sie sind frei. Die Ausstrahlung ist voll Liebe und Güte. Wenn Engel zugegen sind, so spürt man oft eine ruhige Heiterkeit, Gelassenheit, Zuversicht und Geborgenheit. Menschen, die mit ihnen in Berührung kommen, wissen, dass sie es mit einem Engel zu tun haben. Engel hinterlassen duftende, lichte Spuren, harmonische Klänge voller Liebe und die Süße der himmlischen Reiche.
Erzengel Gabriel, schütze uns
vor Blitz und Donner.
Hilf uns, im Frieden zu verweilen,
weder zu hasten noch zu eilen.
Erzengel Michael,
dich lade ich morgens ein,
das Sonnenlicht trägt mich, ich bin
beschützt und fröhlich im Sein.
Erzengel Uriel, Feuer Gottes,
leuchte in meinem Herzen,
und transformiere alle Schmerzen.
Erzengel Raphael, du fröhlicher Geselle,
zeigst mir heilsame Wege auf die Schnelle.
Erzengel Raguel, mit dir kann man reisen,
du wirst mich in den richtigen Umgang einweisen.
Barachael, Engel des irdischen Gerichts,
hilf, dass jeder die Wahrheit spricht.
Pantasarons, Engel der Freude,
lasse uns singen, tanzen und feiern heute.
Das Leben ist zur Freude gegeben
und dafür, dass wir uns
wieder ins Licht erheben.
Engel und Menschen haben eine lange gemeinsame Geschichte. Die »Engelsanrufungen«, Anrufungen der guten Hilfsgeister, gehören zu den ältesten Ritualen der Gottesverehrung. Es heißt, die Ursprünge der »Engelsanrufungen« lägen in Babylon, seien also lange vor der Christianisierung entstanden. In Europa wurden zu dieser Zeit Götter, Göttinnen, Schutzgeister und Naturkräfte verehrt. Engel oder Schutzgeister, gute Geistwesen etc. arbeiten seit Anbeginn der Zeit mit den Menschen zusammen, doch die Vorstellung von ihnen als Wesen mit Flügeln und die Bezeichnung »Engel« gelangten über Ägypten nach Israel/Jordanien und schließlich nach Europa. Dort nahmen Engelrituale mit dem Einzug des Christentums großen Aufschwung: Im Alten Testament und in der Apokalypse wird eindrucksvoll die ungeheure Macht der Engel geschildert. Zudem gab es zahlreiche Berichte und Erzählungen über die mächtigen Himmelswesen.
In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten entwickelte sich ein regelrechtes Engelfieber, bei dem zahlreiche Formen der Engelsanrufungen und -verehrungen entstanden. Die Engelnamen und Engelkräfte waren bekannt. Engel waren anbetungswürdige Persönlichkeiten, und in vielen heidnischen Ritualen, die vor der Christianisierung verbreitet waren, wurden die Namen der Götter und Göttinnen durch die von Engeln ersetzt und ihre Rituale in Engelrituale umgewandelt. Auch wurden die bekannten Schutzgeister und guten Geister als Engel erkannt und entsprechend umbenannt. So konnten sie weiter bestehen, denn das Christentum verbot, andere Götter neben dem Einen zu verehren.
Doch die christliche Kirche musste damit rechnen, dass der Engelskult die Gottes- und Christusverehrung in den Schatten stellen, die Macht der Kirche untergraben und die Regeln des Christentums verletzen würde. Die Amtsträger der Kirche versuchten, diesem Kult entgegenzuwirken, und verboten 363 n. Chr. auf dem Konzil von Laodicea, Engel außerhalb der öffentlichen Gottesdienste zu verehren. Anschließend durften offiziell nur noch Michael, Gabriel und Raphael beim Namen genannt werden: die einzigen Engel, die in der Bibel namentlich genannt werden. Der Schutzengel wurde als einziger persönlicher Begleiter für den gewöhnlichen Menschen zugelassen. Geistlichen und Heiligen wurden mehrere Engel zugesprochen, mussten sie doch verstärkt vor den dämonischen Versuchungen geschützt werden. Ihr Platz im Himmel war dadurch gesichert.
Die Engel verloren ihren Zauber nicht. Die Beschlüsse dieses Konzils blieben ohne Wirkung. Viele Engel und ihre Bedeutung wurden in »geheimen Büchern« der Magie aufgezeichnet und gehütet. Als Dionysios Areopagita1 sein Buch »Über die himmlische Hierarchie« veröffentlichte und Vorträge darüber hielt, entfachten die Engel erneut die Seelenlichter der Menschen. Der Engelkult erreichte einen neuen Höhepunkt. Engel begannen, sich überall zu zeigen. Sie wurden in den Wandmalereien der großen Künstler verewigt, in Stein gehauen, in Gesängen gepriesen, in Notzeiten angerufen und in Ritualen beschworen, von Heiligen wahrgenommen und beschrieben. Dies schürte die Sehnsucht nach den Himmelswesen und ihren einzigartigen Kräften noch stärker.
So wurden seitens der Kirche härtere Maßnahmen ergriffen. Papst Zacharias ergriff 745 n. Chr. auf der Ad-Lateran-Synode Maßnahmen zur Engelsverfolgung. Unter den Teilnehmern herrschte Einigkeit darüber, dass alle Verehrung allein Gott zusteht. Die Engel zu verehren bedeutete aber, sich auf die Fingerspitzen zu konzentrieren statt auf das Licht, auf das sie deuten. So wurde die Engelsverfolgung von der Kirche mit großem Eifer durchgeführt. Es wurde verboten, die Engel namentlich zu nennen. Viele Engel wurden sogar in die »Hölle« verbannt und z. B. die Engel Uriel (Erzengel), Raguel und Samiel auf die schwarze Liste gesetzt oder Lilith und Naamah zu Bräuten Satans erklärt. Weitere Engel, die dem Menschen persönliche Macht, Kraft, Selbständigkeit und Unabhängigkeit verliehen wie Bael, der den Menschen unsichtbar macht, Amon, der nach Streitigkeiten wieder versöhnt, Beleth, die die Liebe von Männern und Frauen entflammt, Bathin, der den Menschen auf »Seelenreisen« begleitet, u. a. galten fortan als Dämonen der Finsternis. Auch die alten Götter und Göttinnen konnte man in der Hölle schmoren sehen wie z. B. Pan, Ishta, Osiris und viele andere mehr. Der Erzengel Uriel wurde später wieder von der Kirche begnadigt, da er zu den »Herrlichen Sieben2« gehörte.
Alle Maßnahmen der Kirche halfen nicht. Der Engelkult blieb bestehen. Er erlebte im 12. und 13. Jahrhundert einen weiteren Aufschwung und eine neue Blütezeit. Heilige berichteten von Engelerscheinungen. Die großen Künstler dieser Zeit widmeten ihre Fähigkeiten den Engeln. Nichts bewegte sich ohne die Engel. Sie lenkten und beherrschten das gesamte Universum. Für alles Lebendige gab es Engel, die namentlich genannt wurden. Sie wurden in Notzeiten angerufen. Sie wurden weithin geehrt und gepriesen. Die Sorge der Kirche, dass die Verehrung der Engel jene für Gott übertreffen könnte, war berechtigt.
Doch dann traten Ereignisse ein, die die Macht der Himmelswesen in Frage stellten: Genuesische Seeleute brachten 1347 die Pest nach Europa – kein Mittel half –, und viele Menschen starben am Schwarzen Tod. Krieg, Verfolgung, Inquisition und Kämpfe schwächten die Menschen dieser Zeit weiter, nahmen ihnen Hoffnung und Mut. Die Menschen, die den Engeln zugetan waren, merkten, dass die Engel ihnen im Kampf gegen diese Seuche und das Elend dieser Zeit nicht halfen. Die Kirche spaltete sich ungefähr zur gleichen Zeit, und es entstanden zwei katholische Glaubensrichtungen: die intellektuelle Lehre des Thomas von Aquin3 mit dem traditionellen Klerus und die »Franziskanische« des Franz von Assisi4, der die unmittelbare Gotteserfahrung ohne Zwischenschaltung der Engel in direkter Verbindung zu Christus vorlebte. Der Ausspruch von Teresa von Avila: »Gott allein genügt«, wurde das Motto der folgenden Zeit. Die pest- und kriegsgeplagten Menschen dieser Zeit konnten sich mit dem leidenden Christus stärker identifizieren als mit den vollkommenen himmlischen Wesen. Die Lehre der Franziskaner wurde vom Volk bereitwillig aufgenommen, denn der Himmel war in weite Entfernung gerückt.
Damals stellten sich die Menschen die Erde als flache Scheibe vor. Sie fühlten sich den »Himmel« und »Hölle« genannten Kräften zunehmend ausgeliefert und nahmen sie immer stärker als etwas von sich Getrenntes wahr. Diese Entwicklung fand ihren Höhepunkt schließlich im reinen Materialismus und der Naturwissenschaft. Letztere entzog dem Engelglauben endgültig den Boden: Kopernikus5 entdeckte 1512, dass sich die Erde um die Sonne dreht und dass hinter den Bewegungen der Planeten des Sonnensystems Naturkräfte stehen. Dieses Wissen breitete sich durch den Buchdruck aus – die Geburtsstunde des technologischen Weltbildes. Die Kirche konnte die Verbreitung dieses Wissens nicht verhindern, zumal sie zu der Zeit mit anderen Dingen beschäftigt war: Die Inquisition und Verfolgung von Teufelsanbetern, Hexen und Ketzern verlangten ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie konnte sich nicht um den Engelglauben kümmern, denn Satan und seine Dämonen hatten die Himmelswesen aus dem kirchlichen Blickfeld verdrängt. Außerdem saßen auf Anordnung der Kirche die Engel der Liebe und Versöhnung in der Hölle, und die Engel der Rache, Folter und gerechten Strafe Gottes wirkten im Himmel. Der Himmel war in der Hölle und die Hölle im Himmel, und Menschen, die zu dieser Zeit noch Engel anbeteten, wurden kurzerhand von der Kirche als Ketzer und Hexen, die von Dämonen besetzt waren, gefoltert, verurteilt und hingerichtet.
Im 18. und 19. Jahrhundert war das Wirken der Engel kaum noch zu spüren. Abdrücke in Bild und Form erinnerten schwach an sie. Der Engelglaube erhielt sich aber trotz aller Widrigkeiten und heute gewinnt er wieder mehr Anhänger, denn der Mensch ist des Materialismus des 18. und 19. Jahrhunderts überdrüssig. Die Wende kam mit der »Entdeckung des Inneren«, mit Selbstanalyse, Psychologie, Forschungen über die Zusammenhänge zwischen inneren Zustände und äußeren Umständen, mit Meditationstechniken und -übungen östlicher Herkunft. Damit hielten die Menschen den Schlüssel zu einem neuen Grad der Bewusstheit in der Hand, was den Beginn eines weiteren Evolutionsschrittes in der Menschheitsgeschichte ankündigte: die Erweckung der Spiritualität im Inneren und damit die Wiederbelebung des alten Wissens und dessen Erschließung.
Das Interesse gilt heute verstärkt dem persönlichen Wachstum und der spirituellen Weiterentwicklung. 1879 wurde Erzengel Gabriel von Erzengel Michael als Herrscher des Zeitgeschehens abgelöst6. Mit aller Kraft strebt Erzengel Michael in seiner Epoche an, die Menschen wieder zurück in die geistigen Welten zu bringen. Die Himmelspforten öffnen sich erneut in vollem Glanze, das Licht himmlischen Reiches strömt vermehrt in die Menschenherzen, und die Engel sind der Erde wieder näher gerückt. Viele Menschen überall auf der Welt machen glückliche und wundervolle Erfahrungen mit ihren geistigen Lichtfreunden und erhalten Hilfe aus den geistigen Reichen. Die Menschheit steht jetzt vor einer neuen Stufe der Entwicklung. Sie beginnt, die inneren, geistigen Dimensionen ihres Seins zu entwickeln.
Die Engel sind die Kräfte, die den Menschen höher- und weitertragen auf neue Ebenen des Seins. Es sind die Kräfte, die dem Menschen auf dem Weg der eigenen Meisterschaft zur Seite stehen und ihn in seinem Sein erfüllen. Wahrheit bleibt Wahrheit, und auch wenn sie für einige Zeit zurückgehalten wird, so taucht sie im Voranschreiten der Zeit wieder auf – in einem neuen Licht mit einer neuen Perspektive – und erfährt eine endlose Wiedergeburt. Denn das Leben strebt nach Erweiterung, Wandlung und Vollkommenheit. Das Wassermannzeitalter ist eine Epoche der Wiedervereinigung. Alte allgemeingültige göttliche Gesetze werden sichtbar, die universelle Sprache entwickelt sich, der Mensch wird zum Erdenbürger und kann sich heute leichter denn je aus seinem Herkunftskulturkreis lösen. Die Welten rücken zusammen, und infolgedessen werden auch die kosmischen Kräfte, die immer und überall walteten, wieder sichtbar. Zu diesen Kräften gehören auch die Engel. Sie sind universelle Lichtwesen, an keine Nation, keine Religion, kein Dogma und keine Ideologie gebunden. Sie sind ausnahmslos für alle Menschen da. Jeder, der sich ihnen öffnet, kann ihre Kraft erfahren.
Malkuth – Vollendung – Schöpferkraft
Lasse uns die Krone des Geistes
verwirklichen, die wir in uns tragen,
um uns zu erheben
in die Ewigkeit des Seins.
Ich bin, ich war, ich werde sein.
Jesod – Basis
Die Einheit allen Seins
ist die Basis meines Glaubens und
die spirituelle Geborgenheit in mir.
Ich folge dem Weg,
der sich in meinem Inneren offenbart und
meine Schritte lenkt im ewigen Sein.
Nezach – Sieg
Möge die bedingungslose Liebe
immer siegen,
die Empathie und Mitgefühl ist und sich in
der Selbst- und Nächstenliebe ausdrückt.
Möge sie durch mich wirken und
alle Ängste, Blockaden, Schwächen und
Bindungen in mir überwinden,
sodass ich in ihr Ruhe finde und
von ihr getragen bin.
Hod – Herrlichkeit
Möge ich meine Gedanken in Liebe und
Weisheit erheben und deine Herrlichkeit
mit jedem Wort offenbaren,
um Hoffnung und Heilung zu bringen.
Tiferet – Schönheit
Möge ich deine Schönheit,
deine Vollkommenheit, dein strahlendes
Licht in meinem Herzen erkennen
und in allem spiegeln durch meine Worte,
Handlungen und Taten.
Hesed – Barmherzigkeit
Möge ich die Gnade und Barmherzigkeit,
mit der du mich segnest,
in diese Welt bringen,
um zu erlösen und zu befreien.
Geburah – Kraft
Möge deine Kraft und Stärke mich
umhüllen und führen.
Chokhmah – Weisheit
Möge deine Weisheit, die Frieden ist,
mich allzeit erfüllen und führen.
Binah – Vernunft
Möge ich im Verständnis der unteilbaren
Einheit aufgehen und Segen bringen.
Kether – Krone
Mögen meine schöpferischen Kräfte ganz
in deinem Sein und in der Erfüllung des
ewigen Lebens aufgehen.
So sei es. Amen, Aum, Om.
Die Kabbalah beschreibt den Aufbau des Himmelreiches. Das Himmelreich ist das unsichtbare Reich, das hinter allem Sichtbaren wirkt. Das Wort Kabbalah stammt aus dem Hebräischen und bedeutet »empfangen«. Die Kabbalah ist eine sehr alte universelle, ewig lebendige Lehre im Strahlenkranz der Weisheit und Wahrheit. Nur bestimmte Menschen wurden in diese Lehre eingeweiht, die das Wissen der Mystiker in allen Kulturen und Epochen durchzieht. Sie ist zusammen mit dem Tantrismus1 die Wurzel aller Religionen und Lehren, die sich letztlich als verschiedene Zweige des Lebensbaumes erweisen, und der innerste Kern des Einweihungsweges des Westens.
Der Legende nach war es einer der höchsten Engel, Ophanim Rasiel, der Adam nach seiner Vertreibung aus dem Paradies die Kabbalah als Weisheitsbuch übergab. Dieses Buch enthielt in verschlüsselter Form die Geheimnisse des Himmels und die Erlösung der Menschen. Es zeigt dem Menschen, wenn er bereit ist, den Weg zurück ins Paradies und damit zurück zu Gott, und zum Adam Kadmon, »dem vollkommenen Menschen«, dem ursprünglichen Menschen der Schöpfung, des Universums. Somit verfügt die Menschheit seit dem Fall aus der Einheit in die Welt der Gegensätze über diesen Schlüssel.
Die Kabbalah wurde in den Tempeln von Atlantis gelehrt, im alten Ägypten, in Chaldäa und in allen geheimen Mysterienschulen. Ihre lebendige Lehre wurde über Jahrtausende mündlich von Lippe zu Ohr, vom Meister an den Schüler überliefert. Sie soll auf den Smaragdtafeln2 und in den Offenbarungsschriften3 niedergelegt worden sein, doch erst mit Beginn des Buchdrucks dokumentarisch erfassbar. Man findet sie in abgewandelter Form in allen geistigen Mysterienschulen dieser Welt. Die großen Meister und Eingeweihten wie Pharao Imhotep, Hermes Trismegistos Thot, Abraham, König Salomon, Moses, Pythagoras, Jesus u.v.a. m. kannten dieses geistige göttliche Erbe. Dass die Kabbalah nur Eingeweihten zugänglich war, hatte seine Gründe: Wissen ist Macht. Macht an sich ist neutral. Doch wenn der »falsche« Mensch die wahre Macht benutzt, wirkt die wahre Macht auf »falsche« Weise.
Da die Kabbalah ein lebendiges System ist, das die unendlichen Formen der Schöpfung in sich trägt, sind Wahrheitssucher mit ihrem Studium jahrelang beschäftigt. Sie wird dargestellt in einem Lebensbaum, bestehend aus zehn Einweihungsstufen und dem Verborgenen (siehe Abbildung S. 31 und Tabelle S. 35/36). Diese werden die 10/11 Sephiroth genannt. Diese 10/11 Sephiroth sind durch 22 Linien oder Pfade miteinander verbunden (die 22 kosmischen Himmelsströmungen, die den großen Arkana im Tarot entsprechen): drei Horizontale, sieben Senkrechte und zwölf Diagonale.
Der Lebensbaum ist sehr vieldeutig, da er mehrere Ebenen darstellt, neben dem Aufbau des himmlischen Reichs ist er z.B. auch eine »Landkarte« der Seele. Mithilfe der Kabbalah kann der Mensch ein besseres Verständnis von sich selbst bekommen und erkennen, wo er in der Schöpfungsordnung seinen Platz hat und was sein wahrer Daseinsgrund ist. Und wer die Kabbalah mit den himmlischen Hierarchien vergleicht, kann die Verschlüsselung in der Triadenaufteilung der Himmelsmächte des Mystikers Dionysios Areopagita erkennen, die ca. 500n.Chr. verfasst wurde.
Viele Lehren basieren auf dem kabbalistischen Wissen: Alchemie, Metaphysik, Tarot, Magie, christliche Mystik, Theosophie, himmlische Hierarchien usw. Auch können hier alle mystischen und magischen Handlungen, die in allen Kulturen und Epochen durchgeführt wurden und werden, sowie alle Lehren wiedergefunden und zugeordnet werden. Die Kabbalah ist eine der universellen Lehren, die mit Beginn des Wassermannzeitalters wieder öffentlich wurden und seitdem von vielen Menschen aufgenommen werden. Jeder kann beginnen, das lebendige System der Kabbalah zu studieren und umzusetzen. Sie fließt aus dem göttlichen Urquell und ist der lebendige Geist, der erfahren, gelebt und ganzheitlich erfasst werden will. Sie ist von den göttlichen Wesen des Himmels durchdrungen und stellt die vollkommene göttliche Ordnung dar.
Die Kabbalah ist ein ewig gültiges System, in dem der Mensch langsam Stufe für Stufe, Prüfung nach Prüfung durch das Abstreifen des Egos und der Entwicklung seiner Seelenkräfte in sein »Gottesbewusstsein« hineinwächst. Durch die Ausdehnung der Seelenkräfte erreicht er das Höchste, was ein Mensch auf Erdenerreichen kann. Es wird allgemein mit den Begriffen »Erleuchtung«, »ICH-BIN-Gegenwart«, »Meisterschaft« oder »Christusbewusstsein« beschrieben. Er wird »Herr der Erde«, wie es in Gottes Plan ursprünglich vorgesehen war: »Macht euch die Erde untertan.« Dies meint: Lernt, die Kräfte der Materie zu beherrschen, indem ihr euch selbst meistert Somit sind die »Himmelskräfte« der Weg zur wahren Bestimmung des Menschen.
Lebensbaum und Blume des Lebens
Alles ist durchdrungen mit Licht.
Viele der Engel, die heute wieder auftauchen, finden sich in der Kabbalah, ebenso viele Engelsanrufungen, Formen der Arbeit mit den Engelkräften und Beschreibungen der lebendigen Kräfte. Zahlreiche Engel, die in der Magie gerufen werden, sind den Reichen der Kabbalah zugeordnet. Auf den nächsten Seiten finden Sie eine kleine Übersicht und einen kleinen Auszug aus der Kabbalah für die Arbeit mit Engeln.
Der Lebensbaum der Kabbalah (siehe Abbildung S. 29) spiegelt die sieben Schritte, die die sieben Seinsebenen der Schöpfung verkörpern:
die Sphären der Götter und höchsten Kräfte (Logoi und Archaii),
die Sphären der Erzengel und Seraphen,
die Sphären der Engel und Genien,
die Sphären der Menschen,
das Tierreich,
das Pflanzenreich,
das Reich der Minerale und Elemente.
Aus diesen sieben Sphären bilden sich wiederum die vier Welten des Lebensbaums: Azilut, Beriah, Jezirah, Assia.
Azilut
ist die primäre Schöpfung Gottes oder die Welt der Emanation
1
. Sie ist vollkommen rein und makellos. Aus ihr bauen sich alle anderen Welten auf. Ihre Substanz ist feuriges Lodern oder geistiges Licht. Diese Welt wird als »Kausalwelt« oder »Welt der Ursachen« bezeichnet. Sie wird oft als Lichtstern oder Flamme im Herzen gesehen. Ihr gehören der göttliche Kern, die göttliche Seele und die höchsten Wesen an: Meister, Meisterinnen sowie hohe Himmelswesen und Gewalten. In ihr beginnen die sieben Reiche der Unsterblichkeit, und hier vereint sich Gott mit seinem weiblichen Gegenstück (heiliges Tantra).
Beriah
ist die Welt der Schöpfung Gottes. Diese Welt wird von den höchsten Engelwesen bevölkert, den Erzengeln, Genies, Vorstehern und Engelfürsten. Ihr ist das Element Luft zugeordnet. Diese Welt gehört der Ebene des Geistes an. Die Substanz dieser Welt ist gedanklicher Natur und wird als Mentalwelt bezeichnet. In dieser Welt öffnet sich auch die Form höherer Liebe, dorthin gehört unser Mentalkörper, unser Denken. Hier befinden sich die sieben höheren Himmel, eine Welt des Lichtes, die aus der höchsten Welt Gottes herniederströmt.
Jezirah
ist die Welt der Formung. Sie wird als Astral- oder Zwischenwelt bezeichnet. Welt wird von einer Unzahl feinstofflicher Wesenheiten bevölkert, die je nach ihrem Rang, Grad der Entwicklung, ihrer inneren Reinheit und Höhe unterschiedliche Sphären dieser Welt bewohnen. Sie ist der Wohnsitz aller regierenden Genien, die die Sphären lenken. In diese Welt gehören die Engel der Natur, die Elementarwesen und Dämonen in gleicher Weise wie das Trieb-, Wunsch- und Gefühlsleben, Instinkte, das niedere Denken und Empfinden des Menschen. Hier gibt es sieben unterschiedliche Seinsstufen, die auch als »die Gemächer der Seele« bezeichnet werden.
Assia
ist die »Welt des Gemachten«, die Welt der sichtbaren Schöpfung, die physische oder materielle Welt, in der wir leben. Zu ihr gehören die Erde, die physischen Körper, unser Handeln und das irdische Leben. Hier wird das Leben gebaut und hier zeigt sich die Verdichtung der feinstofflichen Welten. »Die Welt ist Gottes Ort, aber Gottes Ort ist nicht die Welt.« Hineingefallen in den Stoff, in die Materie, treten in dieser Welt die Wesen ihren Weg der Befreiung und die Rückkehr in das »Göttliche« an.
Diese vier Reiche und Sphären durchdringen einander und bedingen sich gegenseitig. Alle Welten sind nach dem Bild der ersten (Azilut) angelegt. Da die Energien jedoch nach unten weitergeleitet werden und durch die Kräfte geformt werden, stellt die Welt des Gemachten (Assia) nur ein unvollkommenes Abbild ihres Urbildes dar. Die Geschöpfe steigen im Laufe ihrer Entwicklung in diesen Sphären auf und nieder. Hieraus formte sich die berühmte Vorstellung der Himmelsleiter, auf der Engel auf- und niedersteigen.
Des Weiteren lässt sich die Kabbalah in die 10/11 Sephirot einteilen, die Sphären, in denen sich das Licht des Schöpfers offenbart (vgl. auch Tabelle »Kabbalah«, S. 33/34). Es sind die Kanäle der göttlichen Energie und die zehn göttlichen Merkmale, die das ganze Universum gestalten und beherrschen. Jedes Sepher enthüllt einen Engel und drei Engelfürsten, wenn sich ihre Blütenblätter entfalten. Hier finden sich auch die Grundlagen der Sphärenmagie.
0. Tetragrammaton. Er ist das Unsichtbare, das Verborgene, das Unoffenbarte (van Daath/Pluto). Er ist das Nichts, das alles enthält, der ewig stille Ozean Gottes, der alles widerspiegelt und nichts enthält (in der Magie wird er mit Primeumaton und Anephexeton gerufen, um das magische Dreieck der Manifestation zu bilden).
Metatron. Er ist »Gegenwart oder Angesicht Gottes« (Kether/Uranus). Sein Name bedeutet, »der hinter dem Thron Gottes steht« oder »der das Angesicht Gottes erblickt«. Er ist der Stellvertreter des »himmlischen Menschen«, der Schöpferkraft des Göttlichen. Er ist der Hüter des göttlichen Throns.
Rasiel. Er ist das »Geheimnis Gottes«, die »Offenbarung Gottes« (Chockmah/Neptun). Er verkörpert die Weisheit Gottes und wird als Vater der Offenbarung beschrieben. Er wies Adam in die Weisheit des Göttlichen ein und übergab ihm das Buch der Weisheit, in dem die Kabbalah enthalten ist, bevor sich die Tore des Paradieses hinter ihm schlossen.
Tafkiel/Zafkiel. Er ist die »Anbetung Gottes« (Binah/Saturn). Er hütet das »Gewissen der Welt« und ist der Erzengel des Schicksalsrades. In seinem Reich ist auch der Sitz des Rates der 24 Ältesten, des Karmischen Rates, jener Meister, die das Karma hüten.
Tsadkiel/Zadkiel. Er ist »der Tröster Gottes«, »die Gnade Gottes« (Hesed/Jupiter). Er verkörpert göttliche Güte und Barmherzigkeit. Er verwandelt das Übel in Gutes. Er ist die Zuflucht und das Zuhause in Zeiten der Bedrängnis in Gottes Namen.