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Dieses E-Book entspricht 208 Taschenbuchseiten ... Als die attraktive Regina Wohnung und Job verliert, nimmt sie dankbar eine Anstellung bei Herrn Berger an. Das gesamte Personal nimmt sie freundlich auf und Regina fühlt sich wie in einer großen Familie. Doch dann lernt sie die strenge Seite von Herrn Berger kennen - Züchtigungen und Spiele der ganz anderen Art sind an der Tagesordnung. Reginas Körper verzehrt sich plötzlich nach Bestrafung, doch ihr Chef hat etwas anderes mit ihr vor. Seine ganze Aufmerksamkeit gilt ihrem Po. Wird Regina den Mut finden und Herrn Bergers heißesten Wunsch erfüllen? Und was ist mit den leidenschaftlichen Abenteuern der anderen Angestellten? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 283
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Impressum:
Das Haus der harten Strafen | Erotischer SM-Roman
von Ricarda Amato
Ricarda Amato, eine rassige Halbitalienerin, wohnt im südhessischen Odenwald, wo sie neben Arbeit, Familie und Hunden erotische Kurzgeschichten schreibt. In diesen erzählt sie mit immer neuen Protagonisten ihre sexuellen Fantasien und Erlebnisse – verpackt in alltägliche Situationen, sodass sie immer und überall passieren könnten.Lesen Sie ihre lebendig geschriebenen Geschichten und entscheiden Sie selbst, was Wirklichkeit sein könnte und was Fantasie ist …
Lektorat: Claudia Rees
Originalausgabe
© 2022 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © yuriyzhuravov @ 123RF.com © vicnt @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750735408
www.blue-panther-books.de
Kapitel 1
Leise vor sich hin summend schloss Regina den Briefkasten auf und entnahm ihm ihre tägliche Post. Stirnrunzelnd blickte sie auf die beiden Einschreiben. Sie bekam selten solche Briefe und sofort schlich sich ein mulmiges Gefühl in ihre Magengrube. Das konnte nichts Gutes bedeuten! Schnell überschlug sie im Kopf, wie viel Geld ihre Haushaltskasse beinhaltete, aber es fiel ihr keine unbezahlte Rechnung ein. Da war sie eigentlich sehr ordentlich und zahlte immer pünktlich. Was konnte es denn dann sein?
Nachdenklich stieg sie die vielen Treppen hoch, bis sie im vierten Stock endlich ihre kleine Wohnung erreichte. Kaum schnappte die Tür hinter ihr ins Schloss, riss sie auch schon das erste Kuvert auf und erstarrte: Der Eigentümer der Wohnung meldete Eigenbedarf an und kündigte ihr die Wohnung.
Dieser Brief schockte die junge Frau. Sie liebte ihre kleine Wohnung und vor allem war sie bezahlbar, was in der Großstadt ja immer seltener wurde. Mit zittrigen Knien ging sie in die Küche und setzte sich an den kleinen Tisch. Minutenlang starrte sie blicklos aus dem Fenster auf das graue Haus gegenüber, ohne es eigentlich zu sehen. Das musste sie erst einmal verdauen.
Schokolade sollte gut für die Nerven sein, hatte sie gehört und griff in die kleine Schüssel mit Süßigkeiten, die vor ihr auf dem Tisch stand. Der süße, schmelzende Geschmack der Schokolade auf ihrer Zunge hob tatsächlich ihre Stimmung etwas und sie nahm sich das zweite Einschreiben vor. Entschlossen schlitzte sie das Kuvert auf und zog das dünne Blatt Papier heraus. Ihre Hiobsbotschaft hatte sie ja schon, schlimmer konnte es eigentlich nicht mehr kommen.
Fassungslos starrte Regina auf das Schreiben in ihren Händen und versuchte, das Gelesene zu begreifen.
»Mit Bedauern müssen wir Ihnen mitteilen, dass es uns aus wirtschaftlichen Gründen leider nicht möglich ist, Sie weiter zu beschäftigen. Deshalb endet Ihr Arbeitsverhältnis zum 31. Mai.«
Sie las den Brief einige Male, bis ihr Verstand akzeptierte, dass sie nun auch noch ohne Job war. Wohnung und Job an einem Tag zu verlieren, bedeutete schon sehr viel Pech und Regina musste diese Tatsache erst einmal sacken lassen. Sie war so froh gewesen, dass sie diesen Job vor wenigen Monaten gefunden hatte. Eine Arbeit, bei der sie genug verdiente, um sich diese Wohnung, Essen und etwas Lebensqualität leisten zu können. Und nun das! Sie hatte keinen Job mehr und auch keine Wohnung!
Reginas Gedanken schlugen wilde Kapriolen hinter ihrer Stirn. Was sollte sie tun? Wie würde ihre Zukunft aussehen? Klar, sie musste sich so schnell wie möglich um eine neue Arbeitsstelle bemühen und eine neue Bleibe suchen.
Zum Glück hatte der Eigentümer der Wohnung ihr eine längere Galgenfrist gewährt, sodass sie sich zuerst um die Arbeit kümmern konnte.
Mit einer Tasse Kaffee bewaffnet, setzte sie sich an ihr Laptop und begann, alle bekannten Webseiten nach einer passenden Anstellung zu durchsuchen. Sie war nur eine kleine Verkäuferin, sie hatte keinen der neumodischen Jobs mit diesen hochtrabenden Namen wie Sales Manager oder so ähnlich. Freie Stellen in ihrem Beruf fand man auf diesen Seiten nicht allzu häufig. Doch sie war voller Optimismus und klickte sich eisern durch alle erdenklichen Sparten.
Nach schier endlosen Wochen der Suche hatte Regina immer noch keine neue Anstellung gefunden, obwohl sie schon mehrere Bewerbungen verschickt hatte. Recht hoffnungslos begab sie sich auf eine Seite mit Kleinanzeigen und versuchte dort ihr Glück.
Bereits nach wenigen Klicks wurde sie wieder etwas zuversichtlicher, denn hier klangen die Anzeigen herrlich normal und sie würde bestimmt etwas finden.
Regina hatte sich bereits auf einige Annoncen als Verkäuferin und als Bedienung gemeldet, als sie eine Annonce ganz besonders interessant fand.
»Suche eine zuverlässige Kraft für die Privaträume in meinem Herrenhaus. Ehrlichkeit und Loyalität sind oberste Voraussetzung. Biete geregelte Arbeitszeiten, überdurchschnittliches Gehalt sowie freie Kost und Logis. Kontaktaufnahme per E-Mail mit Bild möglich. Näheres unter …«
Reginas Interesse war geweckt und sie klickte sich durch die angefügten Bilder des Hauses. Es war wirklich ein prachtvolles, riesiges Haus mit einem parkähnlichen Anwesen und einer großen Freitreppe.
Sie war zwar keine ausgebildete Haushälterin oder Köchin, aber putzen und sauber machen konnte sie! All ihre Probleme wären mit dieser Anstellung gelöst und sie würde es einfach mal versuchen.
Schnell suchte sie auf ihrem Handy ein passendes Foto von sich heraus und bemühte sich, ihre Person in der E-Mail bestmöglich zu beschreiben. So, geschafft – und weg damit! Resolut klickte sie auf Absenden und konnte nun nur hoffen, das sich etwas daraus ergab. Viel Hoffnung hatte sie nicht, denn auf diese tolle Stelle würden sich bestimmt sehr viele Bewerberinnen melden.
Kapitel 2
Schon wenige Tage später saß Regina in einem Taxi und fuhr zu ihrem Bewerbungsgespräch. Bereits kurz nach ihrer Bewerbung wurde ihr ein Termin zur Vorstellung unterbreitet, den sie nur zu gerne annahm. Denn diese Chance wollte sich Regina nicht entgehen lassen. Voller Hoffnung hatte sie ihr letztes Bargeld geopfert und sich ein Taxi genommen. Für Bus oder Bahn lag das Anwesen zu weit abseits, deshalb blieb Regina gar keine andere Wahl.
Ihre Augen weiteten sich, als der Wagen die breite Auffahrt zum Herrenhaus hinauffuhr und schließlich vor der mächtigen Treppe zum Stehen kam. In echt wirkte das Haus noch imposanter als auf den Bildern. Schnell zahlte sie den Fahrpreis und stieg eilig die Treppe hoch. Noch einmal kurz die Kleidung geprüft, dann klopfte sie etwas zaghaft an die Tür. Sofort wurde diese geöffnet, gerade so, als ob man schon auf sie gewartet hätte.
Eine kleine, kräftige Frau in einem sehr kurzen schwarzen Kleid öffnete ihr und bat sie herein. »Guten Tag. Sie sind bestimmt Frau Neumann. Kommen Sie, ich bringe Sie zu Herrn Berger.« Ohne Regina zu Wort kommen zu lassen, ging die Frau den mit dicken Teppichen ausgelegten Flur entlang und Regina folgte ihr mit staunenden Augen.
Vor einer dunkel gebeizten Zimmertür stoppte die Frau und klopfte vorsichtig. Ein leises »Herein« erklang, und schon öffnete die Haushälterin die Tür und ließ Regina eintreten.
Mit einem freundlichen Kopfnicken verabschiedete der Mann seine Haushälterin und die schwere Tür schloss sich leise hinter Regina. Hinter dem großen antiken Schreibtisch erhob sich ein recht kleiner, etwas untersetzter Herr mit Halbglatze und bat sie, Platz zu nehmen.
Sekundenlang sortierte er noch seine Papiere auf dem Schreibtisch und Regina nutzte die Chance, um sich etwas verstohlen umzusehen. Die ganze Einrichtung wirkte sehr nobel und hochwertig, mit vielen Bildern an den Wänden und einem dicken Teppich auf dem edlen Parkett.
Besonders der große Druck mit den schwarzen Klecksen an der Wand hinter dem Schreibtisch fesselte sie und sie grübelte darüber nach, ob hier wirklich gespreizte Schenkel zu sehen waren. Zwischen den vielen alten Ölgemälden wirkte dieser moderne Druck etwas deplatziert – und doch zog er Regina in seinen Bann.
Erst als Herr Berger zu reden begann, konnte sie sich davon losreißen. Mit angenehmer Stimme erklärte er ihr, aus welchen Arbeiten ihre Tätigkeit bestehen würde, und endete mit dem Hinweis, dass er von seinen Angestellten absolute Ehrlichkeit in allen Situationen erwartete. Der Blick seiner braunen Augen wirkte dabei warm und vertrauenserweckend, aber auch etwas respekteinflößend. Regina hörte ihm aufmerksam zu und war sich bald sicher, dass sie dieser Arbeit bestimmt gewachsen war.
»Wie steht es nun mit Ihnen, Frau Neumann? Sind Sie an der Stelle interessiert?« Seine Augen taxierten Reginas schlanke Figur mit dem runden Apfelhintern, der in der dunklen Stoffhose besonders gut zur Geltung kam. Sie war eine Augenweide, jung, schlank, mit braunen Haaren und langen Beinen.
»Oh ja, sogar sehr. Ich stelle es mir toll vor, hier bei Ihnen zu arbeiten.« Regina wollte diese Anstellung auf jeden Fall. Hier wohnen und arbeiten zu können, erschien ihr als äußerst reizvoll und sie lächelte Herrn Berger aufgeregt an. Dieser spürte das Interesse der jungen Frau und begann, noch einige Fragen zu stellen, die für sein Vorhaben wichtig waren.
»Nun gut – und wie steht es mit Ihrer Ehrlichkeit? Ich gebe Ihnen zu bedenken, dass ich Psychotherapeut bin und sofort erkenne, wenn jemand schwindelt. Außerdem fordere ich uneingeschränkten Gehorsam.«
»Ich bin immer ehrlich«, antwortete Regina schnell und überhörte den Hinweis mit dem Gehorsam einfach.
»Dann beantworten Sie mir doch bitte diese eine Frage: Was sehen Sie auf dem Bild hinter mir?«
Eine leichte Röte überzog Reginas Gesicht und sie überlegte krampfhaft, wie sie dieses Bild umschreiben konnte, ohne zu lügen. Da ihr nichts einfiel, sprach sie ihre Vermutung aus, obwohl ihr diese sehr gewagt vorkam. Bereits beim ersten Wort spürte sie, wie sie rot wurde, und sprach hastig weiter.
»Ich sehe gespreizte Schenkel.«
Die Röte auf ihrem Gesicht vertiefte sich und sie senkte etwas verschämt den Blick. Sie war nicht sicher, ob das die Antwort war, die Herr Berger hören wollte. Nun befürchtete Regina, dass sich die Chance auf diese tolle Anstellung soeben deutlich verringert hatte.
Doch die Miene von Herrn Berger zeigte keinerlei Regung, als er ihr antwortete. »Sehr schön! Genau das ist auf dem Bild zu sehen! Also kein Grund, sich zu schämen.« Er lächelte väterlich und redete dann weiter.
»Es werden Ihnen noch sehr viele Dinge hier im Haus begegnen und passieren, die Sie jetzt vielleicht noch erröten lassen. Doch mit diesen Dingen sollten Sie offen umgehen und sich nicht schämen. Mein Fachgebiet ist Problembewältigung in der Sexualität. In diesem Bereich praktiziere ich. Auch hier in diesem Haus.«
Regina nickte schweigend. Was war das für ein seltsames Anwesen?
»Mit der Ehrlichkeit scheinen Sie tatsächlich keine Schwierigkeiten zu haben. Wie steht es mit dem Gehorsam? Wahrscheinlich werden Sie bei manchen meiner Anweisungen den Sinn nicht gleich verstehen. Doch bedenken Sie, dass ich von Berufs wegen die verborgenen Neigungen meiner Mitmenschen erkenne und oft Unbekanntes zutage fördere.«
Herr Berger machte eine kleine Pause und beobachtete Reginas Reaktion.
»Würden Sie es akzeptieren, wenn ich ein – meiner Auffassung nach – nicht zufriedenstellendes Arbeiten, mit verschiedenen Sanktionen bestrafe? Auch wenn diese Auflagen sehr privater, oder besser gesagt, pikanter Natur wären? Wenn Sie diesem Punkt zustimmen können, würde ich Sie sehr gerne einstellen.«
Obwohl Regina sich unter den Ausführungen von Herrn Berger nichts Konkretes vorstellen konnte, sagte sie freudig zu. Sie kam gar nicht auf die Idee, dass es sich hier um etwas anderes als eine Arbeitsanstellung handeln könnte.
Schon sprach Herr Berger weiter und erläuterte ihr die Höhe ihres Gehaltes und dass sie kostenfrei hier wohnen und essen würde. Regina konnte ihr Glück kaum fassen.
»Ich denke schon, dass ich allen Anforderungen Ihre Stelle gewachsen bin. Es würde mich freuen, wenn ich bei Ihnen arbeiten dürfte.«
Ihre Augen hingen wie gebannt an dem rundlichen Gesicht von Herrn Berger und nach einer kleinen Geduldsprobe klappte dieser ihre Bewerbungsmappe zu und erhob sich.
»Frau Neumann, Sie haben die Stelle! Bitte kümmern Sie sich schnell um die Auflösung Ihrer Wohnung, damit wir Sie bald in unserem Kreis begrüßen können. Außer Ihnen wohnen und arbeiten noch fünf Hausmädchen und ein Gärtner in diesem Haus. Sie werden sehr gut in mein Team passen, dessen bin ich mir sicher. Ach ja, meine Angestellten rede ich immer mit ihrem Vornamen und mit Du an. Also, Regina – willkommen in meinem Haus!«
Erfreut hob sich Regina von dem dick gepolsterten Stuhl und ein erleichtertes Lächeln umspielte ihre vollen Lippen. Sie ergriff dankbar die Hand, die Herr Berger ihr zum Abschied reichte und verabschiedete sich mit der Zusage, ihre Wohnung so schnell es ginge aufzulösen.
Ein kurzer Druck von Herrn Berger auf eines der bunten Knöpfchen auf seinem Schreibtisch und die kleine, kräftige Frau von vorhin erschien in der Tür.
»Sie wünschen, Herr Berger?«
»Martha, bitte zeige Regina ihr zukünftiges Zuhause und rufe ihr dann ein Taxi. Die Kosten für die Fahrt übernehme ich.«
Freundlich lächelnd ließ Martha Regina an sich vorbeigehen und übernahm dann wieder die Führung.
Der seltsame Blick, mit dem die kleine Haushälterin Regina betrachtete, entging dieser und sie folgte aufmerksam den Erklärungen von Martha. Wie durch Watte drangen die Worte in ihr Ohr und sie konnte an nichts anderes mehr denken als daran, was für ein Glück sie doch hatte.
Kapitel 3
Die Auflösung von Reginas kleiner Wohnung war reibungslos über die Bühne gegangen. Da sie keine wertvollen Möbel besaß, hatte sie sich dafür entschieden, das meiste davon zu verkaufen.
Das ihr zugedachte Zimmer in Herrn Bergers Villa war groß genug für ihre Privatsachen und einige Andenken, die sie behalten hatte. Ein großes Fenster machte das Zimmer hell und die hochwertige Einrichtung war bequem und gemütlich.
Auch eine eigene Dusche mit Toilette gehörte zu ihrem persönlichen Bereich. Zu den gemeinschaftlich genutzten Räumen gehörten eine Bibliothek sowie ein Fitnessraum im vorderen Keller.
Die ersten beiden Tage hatte ihr Herr Berger frei gegeben, damit sie ihre persönlichen Sachen ordnen konnte und sich an den genau eingeteilten Tagesablauf gewöhnte.
Dafür war ihm Regina sehr dankbar, denn es war doch recht viel, was sich nun für sie änderte. Während dieser Tage lernte sie auch ihre Arbeitskolleginnen und Jakob, den Gärtner, kennen. Die fünf Frauen waren alle sehr nett zu ihr und mit Melina, die wie Regina knapp fünfundzwanzig war, verstand sie sich von Anfang an bestens.
Martha war die Älteste und für die Küche zuständig. Außerdem war sie, laut Melina, Herrn Bergers Aufpasser. Sozusagen sein Spion, hatte die schwarzhaarige Kollegin ihr vertrauensselig ins Ohr geflüstert, und dabei gekichert. Jakob sah man nur sehr selten im Haus. Er wohnte im letzten Zimmer, ganz am Ende des Flurs. Dieses Zimmer hatte als Einziges eine Tür, die direkt in den Garten führte.
Verständlich, dachte Regina. Er war ja schließlich der Gärtner und hatte bestimmt oft schmutzige Schuhe, mit denen er nicht durch das ganze Haus laufen sollte.
Heute, am Morgen des dritten Tages, der ihr erster richtiger Arbeitstag war, saßen sie alle in der großen Küche beim Frühstück und warteten darauf, dass Martha die Aufgaben verteilte. Alle Mahlzeiten wurden hier zusammen eingenommen und sämtliche Arbeiten oder Wünsche von Herrn Berger wurden hier besprochen.
Regina war schrecklich nervös. Etwas unsicher zupfte sie ihr schwarzes Zimmermädchenkleid zurecht, dass die von Herrn Berger vorgeschriebene Arbeitskleidung war. Er bestand darauf, dass die Frauen bei der Arbeit alle ein kurzes schwarzes Kleid mit einer blütenweißen Schürze trugen. Das wäre ja eigentlich nicht so schlimm gewesen, doch der Rock war für Reginas Geschmack schon sehr kurz.
Martha hatte bereits nach dem Einstellungsgespräch nach Reginas Kleidergröße gefragt und so lag das Oberteil wie maßgeschneidert um Reginas Busen. Überhaupt saß diese Arbeitskleidung bei allen Frauen sehr eng und zeigte jede Kurve ihrer Figur.
Es waren allesamt schlanke bis vollschlanke Frauen mit hübschen Gesichtern und schönen Beinen. Besonders die runden Hintern wurden von den kurzen, schwingenden Röcken sehr betont und Regina fragte sich, wie wohl ihr eigener Po in diesem Röckchen aussah.
Herr Berger wollte es so und anscheinend waren alle anderen Frauen daran gewöhnt. Mit der Zeit werde ich mich daran gewöhnen, dachte Regina und hörte auf, an ihrem Rock zu ziehen. Sie konnte ziehen, so viel sie wollte – er wurde einfach nicht länger.
Herr Berger hatte noch mehr Regelungen für seine Angestellten festgelegt. Diese waren in der Hausordnung aufgeführt, welche ihr gleich zu Anfang überreicht wurde und die sie eigentlich schon längst hätte lesen sollen. Doch da sie ständig mit etwas anderem beschäftigt gewesen war, hatte sie die Hausordnung ganz vergessen.
Während des Frühstückes lachten und scherzten sie miteinander und Regina hatte immer mehr das Gefühl, in einer großen Familie zu leben anstatt bei einem Arbeitgeber.
Martha verteilte nach dem Frühstück die täglichen Aufgaben an die Frauen. Regina schickte sie mit Peggy in das Treppenhaus.
»Peggy, du wirst mit Regina die Treppen säubern, inklusive den Geländern. Zeige ihr, worauf es bei uns ankommt, und arbeitet gründlich, wenn du Herrn Berger nicht wieder herausfordern möchtest. Du weißt, dass Herr Berger nachkontrolliert, und seine Unzufriedenheit bedeutet Sanktionen für dich!«
Martha, die rundliche Hausdame sagte es freundlich, aber bestimmt. Die große Blonde mit den kurzen Haaren nickte verstehend mit dem Kopf, während in ihren blauen Augen plötzlich ein freudiges Glitzern zu sehen war. Regina allerdings fragte sich plötzlich, welche Sanktionen wohl wegen einer schlecht geputzten Treppe zu erwarten waren.
Doch Peggy ließ ihr keine Zeit zum Nachdenken und als Regina fragen wollte, winkte sie nur ab.
»Komm, Regina. Machen wir uns an die Arbeit!«
Etwas verwundert folgte Regina ihrer blonden Kollegin zu den Wirtschaftsräumen und ließ sich dort mit verschiedenen Putzutensilien bewaffnen. Gemeinsam machten sie sich dann daran, die große geschwungene Treppe zu säubern, obwohl dort fast kein Staub zu sehen war.
Gewissenhaft begann Regina erst das schmiedeeiserne Geländer abzustauben und dann die breiten, hellen Marmorstufen abzukehren, damit Peggy sie feucht wischen konnte.
Sie war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie Herrn Berger am Fuße der Treppe erst gar nicht bemerkte. Sein Blick hing offenbar wie gebannt an ihrem Hintern, den sie wenig damenhaft nach hinten reckte. Siedend heiß fiel ihr das kurze Röckchen wieder ein und sie wusste sofort, wo Herr Berger hinblickte.
Hastig ging sie in die Knie und beugte ihren roten Kopf tief über die Stufe, die sie gerade fegte. »Was für ein schlechter Start«, murmelte sie vor sich hin und arbeitete verbissen weiter, während sie gespannt nach unten lauschte.
Doch es drang kein Geräusch vom Fuße der Treppe zu ihr hoch, und als Regina verstohlen nach unten sah, war Herr Berger verschwunden.
Genauso lautlos, wie er gekommen war, hatte er sich wieder entfernt. Wollte er sie kontrollieren?
Regina versuchte, den Rest der Treppe so schnell wie möglich zu säubern, damit sie nicht noch einmal in diese Situation kam. Peggy hingegen ließ sich Zeit und wischte für Reginas Geschmack viel zu nachlässig über die hübschen Marmorstufen.
Anscheinend glaubte sie Martha wohl nicht, dass Her Berger nachkontrollieren würde. Nun, ihr konnte das egal sein! Ihren Teil der Arbeit würde sie sorgfältig erledigen, denn der eine Patzer von eben genügte ihr für heute.
An der letzten Stufe angekommen, warf sie einen Blick hoch zu Peggy und riss verwundert die Augen auf. Sie blickte direkt unter Peggys Rock und sah genau auf ihre rosige, glattrasierte Spalte!
Die halterlosen schwarzen Strümpfe, die Peggy trug, ließen das Stück Bein oberhalb des mit Spitzen verzierten Abschlusses noch heller erscheinen. Das gab der ganzen Szene noch zusätzlich einen sehr anstößigen Touch.
Für einen kleinen Moment war Regina von dem Anblick unangenehm berührt, doch dann kribbelte es plötzlich in ihrem Bauch und ihre eigene Möse machte sich mit einem kleinen, kurzen Zucken bemerkbar. Eine seltsame Erregung ergriff sie und trieb ihr wieder einmal das Blut in die Wangen. Regina erschrak vor ihrer eigenen Reaktion und wandte schnell ihren Blick ab. Das, was sie gesehen hatte, hatte auch Herr Berger gesehen und das würde er bestimmt nicht dulden!
Warum hatte sie das getan? Legte es Peggy darauf an, Herrn Berger unzufrieden zu machen? Erst wollte sie ihre Kollegin danach fragen, doch dann schwieg sie lieber. Sie war noch zu neu hier, um solch pikante Fragen zu stellen. Wenn es Peggys Art war, ohne Höschen zu gehen, dann sollte sie das tun. Regina allerdings würde bestimmt nicht so freizügig umherlaufen. Bei ihr saß die Unterwäsche immer korrekt!
»Was müssen wir nun tun?«, fragte sie stattdessen und zupfte wieder einmal an ihrem Rock.
»Es gibt noch einige Treppen hier und die Außentreppe gehört auch dazu. Machen wir mit der Außentreppe weiter und zum Schluss die Kellertreppen. Die Treppe, die zum Dachboden führt, lassen wir heute einfach weg.«
Schon schnappte sich Peggy ihren Putzeimer und ging voraus.
»Aber wird Martha es nicht bemerken, wenn wir eine Treppe auslassen?« Vorsichtig äußerte Regina ihre Bedenken, doch Peggy lächelte nur seltsam erfreut.
»Klar wird sie das – und sie wird es brühwarm Herrn Berger verraten.«
Das verstand Regina nicht. Es klang gerade so, als ob Peggy es darauf anlegte, Herrn Berger zu verärgern.
Hatte das etwas mit diesen Sanktionen zu tun? Ihr fiel wieder ein, was Herr Berger bei ihrem Einstellungsgespräch erwähnt hatte: »… nicht zufriedenstellendes Arbeiten wird mit verschiedenen Sanktionen geahndet. Auch wenn diese Handlungen sehr privater oder besser gesagt, pikanter Natur wären…«
Gerade als Regina weitere Fragen stellen wollte, hatten sie die Außentreppe erreicht und begannen mit ihrer Arbeit. Auch hier arbeitete Regina peinlich genau, während Peggy eher schlampig über die Steinstufen wischte. Sie nutzte sogar die Zeit an der frischen Luft, um sich eine Zigarette anzustecken, da im Haus striktes Rauchverbot galt. Frech lehnte sie sich an das schmiedeeiserne Geländer und sah Regina zu, wie diese jeden Schnörkel abstaubte.
Anscheinend hatte die große Blonde heute wirklich keine Lust aufs Arbeiten. Das konnte bei den nächsten Treppen ja noch lustig werden. Sie allerdings würde ihren Teil der Arbeit ordentlich ausführen. Das war sicher!
Schließlich kam es so, wie es Peggy vorausgesagt hatte. Mit strenger Stimme verkündete Martha noch vor dem gemeinsamen Abendessen, das Herr Berger mit Peggys Arbeit nicht zufrieden sei.
»Peggy! Ich hatte dich gewarnt! Du sollst nach dem Abendessen in sein Büro kommen!«
Die Stimme der Haushälterin klang sehr streng und Regina zog vorsorglich ein wenig den Kopf ein.
Doch Peggy reagierte ganz anders! Ein seltsames Leuchten war auf einmal in ihren blauen Augen zu sehen und so etwas wie Vorfreude überzog ihr Gesicht. Die restlichen Angestellten hingegen blickten die große Blonde fast neidisch an und aßen dann schweigend weiter.
Keiner wollte wissen, warum Peggy zu Herrn Berger gerufen wurde oder versuchte, sie aufzubauen. Im Gegenteil! Sie sahen alle aus, als ob sie Peggy um dieses Gespräch beneiden würden.
Diese Reaktion verstand Regina nun gleich gar nicht mehr. Sie hatte sich vor Gesprächen mit ihren bisherigen Arbeitgebern immer sehr unwohl gefühlt – im Gegensatz zu Peggy! Wortlos warf sie Peggy einen aufmunternden Blick zu, doch Peggy blinzelte ihr nur lächelnd zu und aß weiter. Mit gutem Appetit leerte sie ihren Teller und machte sich dann auf in Richtung Büro.
Regina sah ihr mit Bedenken nach, bis die Schwingtür der Küche ausgependelt hatte. Sie befürchtete, dass sie ihre erst vor Kurzem kennengelernte Kollegin verlieren würde.
Vielleicht wusste Martha ja, was Peggy bei Herrn Berger erwarten würde. Regina wollte diese darüber ausfragen, als sie den seltsamen Gesichtsausdruck der Haushälterin bemerkte. Sie sah unzufrieden aus – fast sogar neidisch. Der verkniffene Zug um ihren Mund veranlasste Regina dazu, zu schweigen.
Auch die anderen Frauen waren nicht in Plauderstimmung und verließen ebenso schnell die Küche wie Jakob. Bergers Angestellte schienen wirklich alle etwas sonderbar zu sein. Wie dieser schon anmerkte, gab es einiges in diesem Haus, was sie noch nicht verstand.
Ohne Regina noch eines Blickes zu würdigen, verließ auch Martha die Küche und ließ sie allein zurück. Da gab es Regina vorerst auf, etwas Näheres erfahren zu wollen. Sie konnte nur für Peggy hoffen, dass diese nicht entlassen wurde. Ihre Neugierde allerdings blieb bestehen.
Kapitel 4
Erst am nächsten Morgen sah sie Peggy in der Küche beim Frühstück wieder und war erstaunt, wie gelöst und zufrieden sie aussah. Mit großem Appetit biss diese in das knusprige Brötchen und zwinkerte Regina zu.
»Na Küken, was siehst du mich so ungläubig an?«
»Ich befürchtete, dass die Unterredung mit Herrn Berger nicht gut für dich ausgegangen ist. Immerhin schien er mit deiner Arbeit nicht zufrieden zu sein.«
Ein Lächeln, das so nachsichtig wirkte wie das einer Mutter über ihr unwissendes Kind, überzog das hübsche Gesicht der großen Blonden.
»Du warst um mich besorgt? Das ist ja süß! Aber deine Bedenken waren unbegründet. Herr Berger beweist auch in solchen Situationen immer eine sehr gute Menschenkenntnis. Ich könnte mir keinen besseren Chef wünschen.«
Gerade als Regina nachhaken wollte, um mehr über das Gespräch zu erfahren, betrat Martha die Küche mit einem eisigen Blick und sie verstummte.
Anscheinend war Martha wegen Peggy immer noch schlecht gelaunt und Regina wollte auf keinen Fall ihren Zorn auf sich ziehen. Nach und nach kamen auch die anderen Frauen und Jakob zum Frühstück und die Spannung löste sich langsam auf.
Regina nahm an, dass sie wieder mit Peggy zusammenarbeiten sollte, doch Martha hatte heute andere Pläne mit ihr. Als hätte sie geahnt, dass Regina vor Neugierde fast platzte und Peggy nach dem Gespräch mit Herrn Berger ausfragen wollte, teilte ihr Martha mit, dass sie heute mit Birthe zusammen die Fenster im oberen Stock putzen sollte, und schickte die beiden gleich nach dem Frühstück los.
Birthe war nach Martha die Älteste der Frauen und wirkte immer sehr ruhig und gefasst. Ihre rotbraunen Locken schmiegten sich weich um ihr schmales Gesicht und ihre rehbraunen Augen blickten immer irgendwie verträumt in die Welt. Sie sprach nie lauter, als sie musste, und hielt sich lieber im Hintergrund auf. Es schien, als wollte Birthe auf jeden Fall vermeiden, dass jemand auf sie aufmerksam wurde.
Schweigend arbeiteten die beiden Frauen an den großen Sprossenfenstern im Obergeschoss, deren viele kleinen Scheiben und weiße Holzrahmen spiegelblank sein mussten.
Trotz der fehlenden Unterhaltung verging die Zeit wie im Flug und bis zum Mittag waren die Fenster des Westflügels bis auf das runde Oberlicht an der Frontseite sauber.
Regina wollte gerade auf die kleine Leiter steigen, um es zu reinigen, als Birthe sie bremste.
»Lass es gut sein, das machen wir nach der Mittagspause. Martha wartet nicht gerne mit dem Essen.«
Verwundert gehorchte Regina und legte ihre Putzutensilien weg. Sie hätte das Fenster noch fertiggemacht, dann wäre dieser Teil des Hauses abgeschlossen gewesen. Aber Birthe hatte das Sagen und somit erwiderte Regina nichts auf ihren Einwand.
Gemeinsam machten sie sich auf den Weg hinunter in die Küche, wo die anderen Frauen bereits beim Eindecken es Tisches halfen. Die Stimmung war wie immer heiter und jeder hatte einen kleinen Scherz auf den Lippen.
Erst als alle am Essen waren, wurde es in der großen Küche ruhiger und die Unterhaltung gedämpfter. Doch genau in diesem Moment drang das dunkle Brummen eines Motors durch das geöffnete Fenster in die Küche und Martha sah neugierig hinaus. Ein großer nobler Wagen fuhr langsam die Auffahrt herauf und hielt vor der Treppe.
»Herr Berger hat heute eine Sitzung«, informierte Martha ihre Schützlinge und blickte ernst in die Runde. Sofort erschien ein verbissener Zug um Birthes vollen Lippen und mit unterschwelligem Zorn stach sie heftig mit ihrer Gabel in den Hackbraten.
»So ein Mist!« Laut machte Birthe ihrem Ärger Luft. Verständnislos beobachtete Regina ihre Kollegin und fragte dann vorsichtig, was sie denn daran störe. Ein böser Blick traf Regina, doch sie ließ nicht locker.
»Und was bedeutet das?«
Birthes Stimme klang plötzlich, als wäre sie aller Hoffnung beraubt worden.
»Dass er nun bestimmt keine Zeit und keine Lust mehr hat, unsere Arbeit zu kontrollieren. Da hätten wir das kleine Fenster auch noch putzen können.«
Diese Aussage machte in Reginas Ohren überhaupt keinen Sinn.
Also versuchte sie Birthe, die nur noch lustlos in ihrem Essen herumstocherte, aufzumuntern, und lächelte sie zuversichtlich an.
»Das können wir doch immer noch. Gleich nach dem Essen mach ich es sauber und du kannst im Ostflügel beginnen. Es ist besser, wenn wir es putzen, solange er mit seiner Sitzung beschäftigt ist. Sonst geht es dir wie Peggy und er hält dir auch eine Standpauke.«
Kaum hatte das letzte Wort ihren Mund verlassen, als alle Köpfe am Tisch in die Höhe fuhren und Regina anstarrten.
Peggy war die Erste, die prustend anfing zu lachen und sich kaum noch bremsen konnte. Nacheinander fielen die anderen Frauen und Jakob mit ein und einen Moment lang hörte man nur Gelächter und Gekicher.
Selbst Birthe lachte mit und vergaß für einen Moment ihre schlechte Laune.
»Regina, du bist so süß«, stieß Melina zwischen zwei Lachattacken hervor. Verständnislos blickte Regina in die Runde, die sich auf ihre Kosten anscheinend blendend amüsierte.
»Das stimmt, Melina. Solch einen süßen Neuzugang hatten wir noch nie. Herrlich, dass sie noch nicht weiß, was hier abläuft!«
Peggy wischte sich die Lachtränen von den dichten Wimpern und versuchte, sich nun zu beherrschen.
Was wusste sie noch nicht?
Reginas Neugier war geweckt und schon öffnete sie den Mund, um danach zu fragen. Doch Martha kam ihr zuvor und ihre Worte dämpften die heitere Stimmung etwas. Sie war eben wirklich so etwas wie ein Aufpasser – immer korrekt und immer pflichtbewusst.
»Herr Berger wird ihr noch früh genug zeigen, auf was er Wert legt. Das ist allein seine Aufgabe und wir haben uns an die Hausordnung zu halten.« Martha hatte sich bei ihren Worten erhoben und begann demonstrativ geschäftig, den Tisch abzuräumen. Für sie war die Unterhaltung hiermit beendet und alle hatten sich wieder an die Arbeit zu machen.
Kapitel 5
In den nächsten Tagen arbeitete Regina abwechselnd mit all ihren Kolleginnen zusammen und ehe sie sich versah, waren die ersten vierzehn Tage schon vorüber.
Seit Beginn der dritten Woche hatte Martha begonnen, sie mit Aufgaben zu betreuen, für die sie ganz allein verantwortlich war. Ernst hatte sie Regina noch einmal darauf hingewiesen, wie wichtig es für sie sei, die Hausordnung zu lesen.
Mit einem schlechten Gefühl hatte Regina ihr zugestimmt, doch selbst wenn sie es wollte, hätte sie die Hausordnung nicht mehr lesen können. Denn sie war verschwunden!
Diese Hausordnung war ein einzelnes Blatt gewesen und im Laufe ihres Einzuges war sie verschwunden. Wahrscheinlich hatte sie zwischen dem Packpapier und den vielen Kartons gelegen und Regina hatte sie entsorgt. Sie nahm sich vor, im Laufe des Tages mal die anderen Frauen danach zu fragen.
Bestimmt könnten ihr Peggy oder Melina ihre Hausordnung mal zum Lesen ausleihen, damit sie endlich wusste, auf was sie achten sollte. Doch so sehr sich Regina auch bemühte, nie konnte sie eine der beiden allein erwischen und vor Martha wollte sie nicht danach fragen. Diese würde die Nachlässigkeit bestimmt nicht gutheißen und es wahrscheinlich sofort an Herrn Berger weiterleiten.
Ihr Chef – ach ja, sie sollte ihn ja nicht Chef nennen – Herr Berger war schon ein wenig sonderbar!
Immer öfter stand er unvermittelt hinter ihr – meistens, wenn sie entweder auf der Leiter stand oder sich in einer tief gebückten Haltung befand. Seine Blicke lagen dann, wenn sie zufällig hochschaute, wie gebannt auf dem allzu kurzen Röckchen ihres Zimmermädchenkleides und Regina versuchte stets krampfhaft, ihr schwarzes Höschen zu verbergen.
Bereits zu Anfang hatte sie ihre weißen Slips gegen schwarze getauscht, damit es unter dem kurzen Rock nicht zu sehr auffiel. Doch mit jedem Mal, in dem Herr Berger ihr unter den Rock blickte, wurden seine Blicke finsterer und seine Miene strenger.
Regina versuchte, solche Situationen zu vermeiden und ihre Arbeit trotzdem ordentlich zu erledigen. All ihre Kolleginnen waren in dieser Zeit mindestens schon einmal wegen Nachlässigkeit zu Herrn Berger gerufen worden und dass wollte sich Regina ersparen.
Die Frauen sahen am nächsten Morgen zwar alle entspannt aus und keineswegs besorgt oder betrübt, was Regina bis heute noch nicht verstand, es war aber auch aus keiner der Frauen etwas herauszubekommen. Nach Marthas Hinweis, dass dies allein Herrn Bergers Aufgabe wäre, waren ihre Antworten auf Reginas neugierige Fragen nur Ausflüchte gewesen.
Manche Begebenheiten machten das Ganze noch undurchsichtiger. So wie einmal, als sie spät abends auf dem Weg zur Bibliothek an Herrn Bergers Büro vorbeikam. Er hatte an diesem Abend Karin zu sich ins Büro kommen lassen und dort vernahm Regina nun keuchende Atemzüge und leises Klatschen. Es klang fast so, als ob sich jemand mit der flachen Hand auf die nackten Oberschenkel schlug.
Hastig war sie weitergelaufen. Denn Martha schien, wie Herr Berger, überall lautlos auftauchen zu können, und Regina wollte auf keinen Fall beim Lauschen erwischt werden. Doch als sie am nächsten Morgen Karin danach fragen wollte, wich sie ihr wie gewohnt aus und erwähnte nur, sie wäre von Herrn Berger berichtigt worden.
Es sah so aus, als ob Regina wirklich nur durch Herrn Berger mehr erfahren würde. Vielleicht sollte sie auch einmal nachlässig arbeiten, damit er sie zu sich rufen und berichtigen würde.
Mal sehen, wann sich hierzu eine Gelegenheit ergibt, dachte sie bei sich, während sie sich in der Küche zum Essen einfand. Gleich nach dem Abräumen teilte Martha wie gewohnt die Arbeiten neu ein und Regina bekam einen völlig neuen Auftrag.
»Regina, Herr Berger wünscht, dass du heute den hinteren Keller gründlich säuberst. Du sollst bis zum Nachmittag fertig sein.«
Martha sagte es ungewöhnlich freundlich, aber bestimmt und wandte sich dann Jakob zu.
Regina war verwundert. Diesen Keller hatte sie in den ganzen Tagen, die sie schon hier arbeitet, noch nie betreten müssen. Da sie nicht wusste, in welchem Zustand der Keller war, wollte sie sich gleich an die Arbeit machen. Voller Elan ging sie die schmale Treppe hinunter bis zur alten, rauen Bohlentür.
Sie öffnete diese, knipste das Licht an und blieb völlig überrascht auf der Schwelle stehen. So etwas hatte sie bisher nur einmal in einer Reportage über SM-Studios gesehen und nun stand sie mittendrin.
Ihr ungläubiger Blick wanderte an den Wänden entlang, an denen die verschiedensten Dildos, Peitschen, Handschellen und all die anderen SM-Utensilien hingen, wie in anderen Kellern die Werkzeuge eines Heimwerkers. Im Raum befanden sich auch einige Vorrichtungen zur Fixierung und ein etwas seltsam umgebauter Behandlungsstuhl eines Gynäkologen.
Eine seltsame Erregung ergriff Regina, als sie anfing, die Dildos abzustauben, und bei so manchem Exemplar ließ sie nicht nur den Staubwedel darüber gleiten, sondern auch ihre Finger.
Sie spürte, dass ihre Möse feucht wurde – genau in dem Moment, in dem sie sich vorstellte, dass einer dieser Dildos in sie eingeführt wurde. Den Großen, mit den ausgeprägten Adern fand sie ganz besonders interessant und betrachtete ihn genauer.
Ihre Erregung stieg und es fiel Regina immer schwerer, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Vor ihrem geistigen Auge erschienen Bilder von gefesselten nackten Frauen, die von einem dieser Dildos befriedigt wurden und lenkten sie ab.
Solch ein Studio hatte sie in diesem noblen Haus nicht erwartet. Herr Berger schien eigentlich nicht der Typ zu sein, der auf Schläge stand … Oder war er vielleicht derjenige, der schlug …?
Während sie sich so ihre Gedanken über diesen ungewöhnlichen Raum machte, wischte sie sorgfältig über das Kunstleder des Behandlungsstuhles. Mit Befremden stellte sie fest, dass ihr Unterhöschen bereits feucht vor Erregung war, und rief sich energisch zur Besinnung.