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Deutschland ist heute eine moderne Industrienation. Das Leben der Menschen wird immer komplizierter. Felix Hess versucht in seiner zeitgeschichtlich-gesellschaftlich-religiösen Standortbestimmung, die Gefahren für diese moderne Gesellschaft anhand historischer Daten und Fakten aufzuschlüsseln und legt dabei den Fokus auf das christliche Weltbild.
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Seitenzahl: 29
Über dieses Buch
Vorwort
Mai- oder Kaiserfestspiele
Nationalversammlung
»Drittes Reich«
Atombombenbau
Parlamentarischer Staat
Koalitionen
Heiliges Jahr
Kölner Erklärung
Weltjugendtag Köln
Wurzeln
Gefahren
Grundlagen
Prinzipien
Präsenz
Reflexion
Ideologie
Mainstreaming
Forderungen
Zeitzeichen
Seins-Revolution
Sexualität
Krise
Ausweg
Gottes Lob
Marienweihe
Frieden
Erinnerungen
Schlussbemerkung
Literaturanmerkungen
Buchveröffentlichungen von Felix Hess
Über den Verfasser
Überspanntes Nationalgefühl und der fast hastig zu nennende wirtschaftliche Aufstieg, die rapide voranschreitende Industrialisierung hatten Deutschland inzwischen zur modernsten Industriemacht der Welt werden lassen. Hand in Hand damit ging der politische Anspruch, jetzt auch den ihm gebührenden Platz unter den übrigen Großmächten einzunehmen. Eine aktive Weltpolitik und der Aufbau einer starken Flotte sollten dem deutschen Selbstbewusstsein Ausdruck verleihen. Doch dieses neue Kraftgefühl ist gefährlich, weil man auf partnerschaftliche Beziehungen verzichten zu können glaubte. Eine große Fehleinschätzung.
Die Erkenntnis infrage stellen, die Denkweise, die sich von festen Wahrheiten verabschiedet. Nun sind alle Philosophien und Religionen gleich gültig geworden. Was auf den ersten Blick wie eine erstaunliche Kehrtwendung erscheint, entlarvt sich beim näheren Hinschauen als ein neues Kapitel zur Zerstörung des christlichen Weltbildes. Vom »gleich gültig« zur Gleichgültigkeit ist es nur ein kleiner Schritt. Die Entwertung der Werte geht immer weiter voran.
Gleichwertige geschlechtliche Orientierung. Diese Ideologie zielt auf eine Negierung des biologischen Geschlechts von Mann und Frau. Sie gibt sich den Anstrich von Wissenschaftlichkeit. Allein in Deutschland werden für diese Forschung mehr als 170 Professuren eingerichtet. In Wirklichkeit geht es diesem Menschenbild um eine Gleichstellung von Menschen mit heterosexueller, schwuler, lesbischer, bisexueller und transsexueller Orientierung.
Wie können die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens verbessert werden? Das Buch versucht eine Antwort auf diesen Chauvinismus, Relativismus, Genderismus.
Der eigentliche Gegensatz, der die Welt heute durchzieht, ist nicht der zwischen verschiedenen religiösen Kulturen, sondern der zwischen der radikalen Emanzipation des Menschen von Gott, von den Wurzeln des Lebens einerseits und den großen religiösen Kulturen andererseits. Wenn es zu einem Zusammenstoß der Kulturen kommt, so wird es nicht der Zusammenstoß der großen Religionen sein, die immer schon im Ringen miteinander standen und dabei immer auch gefehlt haben, aber letztlich auch einander bestehen ließen, sondern es wird der Zusammenstoß zwischen dieser radikalen Emanzipation des Menschen und den bisherigen Kulturen sein, die um Werte wussten und wissen, die aus dem Ewigen kommen und nicht zur Disposition unserer Wünsche stehen.
Josef Ratzinger
em. deutscher Papst
Als spektakuläre Höhepunkte gesellschaftlich-kultureller Selbstdarstellung erregen die 1896 ins Leben gerufenen Wiesbadener Mai- oder Kaiserfestspiele internationale Aufmerksamkeit. Mit Mozarts Zauberflöte beginnen die ersten Festspiele. Kaiser Wilhelm II. und Königin Auguste Victoria kommen nur zur romantischen Wagner-Oper Der fliegende Holländer. Kaiser Wilhelm II. ist, wie ein Fürst der Barockzeit, Veranstalter, Huldigungsobjekt und ranghöchster Zuschauer der bis 1914 veranstalteten Festspiele.