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Das Memorandum "Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch" von katholischen Theologieprofessorinnen und -professoren hat kontroverse Reaktionen hervorgerufen. Der Band versammelt Unterzeichner und Nichtunterzeichner, die ihre Zustimmung bzw. Ablehnung in persönlichen Beiträgen theologisch fundiert darlegen. Deutlich werden der je eigene Blick auf die Situation der Kirche und der Theologie (Stichwort Gotteskrise – Kirchenkrise) und die unterschiedlichen Bewertungen der einzelnen im Memorandum genannten Punkte wie etwa Zölibat, viri probati, Umgang mit Homosexuellen oder Frauenordination.
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Seitenzahl: 227
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Das Memorandum
Die Positionen im Für und Wider
Herausgegeben von Judith Könemann und Thomas Schüller
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2011
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Umschlaggestaltung: Finken&Bumiller, Stuttgart
Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH,
KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart
ISBN (E-Book) 978-3-451-33896-0
ISBN (Buch) 978-3-451-30517-7
Einleitung
Judith Könemann und Thomas Schüller
Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch. Memorandum von Theologieprofessoren und -professorinnen zur Krise der katholischen Kirche
Das Memorandum – Anlass, Grundgedanke und Inhalte
Judith Könemann/Thomas Schüller
Radikal spannend – zwischen Herkunft und Zukunft
Karlheinz Ruhstorfer
Das Theologen-Memorandum: Meine Unterschrift und meine bleibende Besorgnis
Roman A.Siebenrock
Schreiben – aus Mangel…
Gregor Maria Hoff
Das Memorandum der Theologen – eine Intervention, keine Monographie
Erich Garhammer
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Oder: Weil ich auch weiterhin Christ in der katholischen Kirche sein möchte
Manfred Belok
Gehässigkeit, Schweigen und wie weiter? Zum Zustand der deutschen katholischen Kirche. Beobachtungen im Umfeld des Memorandums
Rainer Bucher
Vorbild Konzil und Synode – Das Memorandum und der Dialogprozess
Joachim Schmiedl
Zum letzten Mal
Hans Reinhard Seeliger
Zum Memorandum „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch“
Heike Grieser
Das Memorandum Freiheit und seine kommunikativen Horizonte
Ilse Müllner
Glaube, Liebe, Hoffnung − Zum Memorandum „Kirche 2011“
Thomas Hieke
Theologen-Memorandum – Kommen wir zur Sache!
Walter Kardinal Kasper
Askese aus Liebe?
Hans Joas
Dimensionen der Kirchenkrise
Franz-Xaver Kaufmann
Von Theolunken und Rebellen. Das Memorandum und die Medien
Michaela Pilters
Auswahlliteratur zum Memorandum
Autorenverzeichnis
Am 04.Februar 2011 erschien in der Süddeutschen Zeitung das Memorandum der Theologieprofessoren und -professorinnen „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch“. Zum Zeitpunkt des Erscheinens hatten es 144Professorinnen und Professoren der Theologie unterzeichnet, in den folgenden Tagen und Wochen schlossen sich zahlreiche weitere an. Unmittelbar entstanden auch weitere Unterstützerlisten, in denen Menschen ihre Zustimmung zu den im Memorandum geäußerten Inhalten und Forderungen zum Ausdruck brachten. Ähnlich schnell wurde allerdings auch Kritik an dem Memorandum formuliert, der Text fand eine sehr breite Rezeption in der kirchlichen wie gesellschaftlichen Öffentlichkeit. Ausführlich und kontrovers wurde über das Memorandum berichtet und diskutiert und es fand ein erstaunliches Echo in den Medien. Positive wie kritische Stellungnahmen wurden veröffentlicht. Das Memorandum, wie es nach seinem Erscheinen fast nur noch genannt wurde, weshalb dieser zum ,terminus technicus‘ gewordene Begriff auch Pate für den Titel dieses Buches stand, wurde nicht nur in den Medien diskutiert. In vielen Gemeinden und Akademien quer durch die Republik hat es seit Erscheinen eine ganze Reihe unterschiedlicher Veranstaltungen hierzu gegeben.
Aber nicht nur in der kirchlichen wie gesellschaftlichen Öffentlichkeit hat der Text teilweise heftige und kontroverse Reaktionen ausgelöst. Auch innerhalb der Professorenschaft der Theologie, aus der die Initiative kam, forderte das Memorandum in den Theologischen Fakultäten und Institute zur Positionierung auf und führte zu Diskussionsprozessen |10|− über den Text, die eigene Positionierung, über Kontroversen und Gemeinsamkeiten. Dass es dabei nur die Möglichkeit gab, zu unterzeichnen und damit seine Zustimmung zum Ausdruck zu bringen oder dieses eben nicht zu tun, stellte sicher eine besondere Herausforderung bei einer in der Regel zu besonderer Differenzierung aufgeforderten Berufsgruppe dar. Umso mehr bedarf es der Möglichkeiten zu einer breiteren Entfaltung, zur Begründung und Kommentierung der je eigenen Positionierung, denn: die Gründe, die dafür- oder dagegensprechen, das Memorandum zu unterschreiben, sind doch vielfältiger und umfänglicher als es ein schlichtes ‚Ja‘ oder ‚Nein‘, ausgedrückt durch eine geleistete oder unterlassene Unterschrift, zu erfassen vermag. Dieses gilt selbstverständlich nicht nur für die akademische Theologie, sondern auch für die Vielen, die aus ihrer je eigenen Haltung heraus über den Text, seine dahinter stehende Theologie sowie über die Forderungen diskutiert haben.
Das Memorandum fordert zum Dialog auf. Genuine Kennzeichen eines Dialogs sind, dass nicht schon zu Beginn fest steht, was am Ende das Ergebnis sein soll, dass diejenigen, die wollen, am Dialog teilnehmen können, dass jeder Beteiligte seine Themen einbringen kann und vor allem, dass kontroverse Meinungen, Haltungen und Positionierungen zu Wort kommen dürfen, sofern diese argumentativ begründet sind. Ziel eines Dialogs ist es, sein Gegenüber mit Argumenten zu überzeugen und ihm immer unabhängig vom Ergebnis eines Dialogs mit Respekt und Achtung zu begegnen.1
Der vorliegende Band möchte nun ein Beitrag zu diesem, von den Deutschen Bischöfen und vom Memorandum selbst gewünschten Dialog, sein. Dass dies nur exemplarisch geschehen kann, liegt in der Natur der Sache. Wir haben Kolleginnen und Kollegen, die unterzeichnet und die |11|nicht unterzeichnet haben, um eine Stellungnahme gebeten, in der sie aus ihrer persönlichen wie theologisch-fachlichen Perspektive, ihre Entscheidung, das Memorandum zu unterschreiben oder eben nicht, kommentieren. Unsere Leitfragen waren: Was hat mich motiviert, das Memorandum zu unterschreiben? Warum habe ich es nicht getan? Welche Aspekte sind mir besonders wichtig? An welchen Passagen habe ich Anstoß genommen? Welche theologischen Aspekte sind für mich entscheidend? Dabei ging es uns – wie die Fragen schon deutlich machen – nicht um gelehrige theologische Abhandlungen, sondern die Texte sollten subjektiv und durchaus biographisch gefärbt sein. Wir möchten die Breite der Theologie abdecken, deshalb haben wir die Quadratur des Kreises versucht und die unterschiedlichen Kriterien wie Fächer der Theologie, Alter, Geschlecht, Länder (Deutschland, Österreich, Schweiz), Befürworter, Nicht-Befürworter abgedeckt.
Uns als Herausgeber war eines der wichtigsten Ziele, dass Befürworter und Nicht-Befürworter in gleicher Anzahl vertreten sind. Dieses Ziel hat sich leider nicht realisieren lassen, waren doch letztlich nur wenige, die das Memorandum nicht unterschrieben haben, bereit, sich mit einem Beitrag zu beteiligen. So stehen deshalb sieben befürwortenden drei nicht-befürwortende Stimmen gegenüber. Dass die Entscheidung, sich an dieser Veröffentlichung zu beteiligen oder es doch nicht zu tun, bei den Einzelnen nicht ohne kirchenpolitische Überlegungen und den Aspekt, was dies vielleicht auch für die eigene Person oder etwaige Schüler und Schülerinnen bedeuten könnte, gefällt wurde, war eine Erfahrung, die wir als Herausgeber in der Arbeit an diesem Buch machten. Um so mehr sei allen Autorinnen und Autoren, deren Beiträge wir in diesem Buch veröffentlichen dürfen, ein Dank dafür gesagt, dass sie bereit sind, „ihre individuelle Sicht der Dinge“ einer größeren Öffentlichkeit zur |12|Verfügung zu stellen und damit auch einen Beitrag zu dem angezielten Dialog zuleisten. Namentlich geht dieser Dank an Karl-Heinz Ruhstorfer, Roman Siebenrock, Gregor Maria Hoff für die Perspektiven aus der systematischen Theologie, an Erich Garhammer, Manfred Belok und Rainer Bucher für ihre Perspektiven aus der praktischen Theologie, an Joachim Schmiedl, Hans-Reinhard Seeliger und Heike Grieser für die kirchengeschichtlichen Disziplinen sowie an Ilse Müllner und Thomas Hieke für die Exegese.
Der Text, ohne den es dieses Buch überhaupt nicht gäbe, und auf den sich die unterschiedlichen Beiträge beziehen, darf nicht fehlen. Deshalb wird er hier noch einmal abgedruckt. Neben den befürwortenden und nicht-befürwortenden Stimmen beteiligen sich die beiden Herausgeber, indem sie die Entstehung, die Motive und die Grundidee für den Text nachzeichnen.
Sehr schnell hat das Memorandum eine Reaktion von lehramtlicher Seite hervorgerufen, die in der Folge eine breite Diskussion befördert hat. Viele Diskussionsbeiträge feuilletonistischer wie wissenschaftlicher Art haben sich mit der auf die Frage nach einer Gottes- und oder Kirchenkrise bezogenen Kritik von Walter Kardinal Kasper auseinandergesetzt. Aufgrund dieser zahlreichen Reaktionen auf den Artikel von Walter Kasper drucken wir auch diesen hier noch einmal ab.
Mit großer Aufmerksamkeit wurde die innerkirchliche Diskussion um das Memorandum auch in den Gesellschaftswissenschaften verfolgt und analysiert. Für diesen Blick von außen, von dem die Betroffenen immer nur profitieren können, stehen in diesem Band Hans Joas und Franz Xaver Kaufmann, mit ihrer jeweiligen Sicht auf die Situation der Kirche und das Memorandum. In den Medien ist das Memorandum intensiv wahrgenommen und kommentiert worden. Für diese Perspektive der Medienschaffenden hat Michaela Pilters (ZDF) einen Beitrag verfasst. Ergänzt |13|wird der Band durch eine Auswahlbibliographie und ein Autorenverzeichnis.
Wir möchten abschließend besonders Herrn Stephan Weber danken, der als Lektor des Verlages Herder dieses Buchprojekt nach Kräften und mit vielen Ideen unterstützt hat.
Münster, im Juni 2011
Judith Könemann und Thomas Schüller
Anmerkungen
Vgl. Schockenhoff, Eberhard, Sprechen heißt Zuhören, in: Christ in der Gegenwart 63 (2011) Nr.22 v. 29.5.2011.
Gut ein Jahr ist vergangen, seit am Berliner Canisius-Kolleg Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen durch Priester und Ordensleute öffentlich gemacht wurden. Es folgte ein Jahr, das die katholische Kirche in Deutschland in eine beispiellose Krise gestürzt hat. Das Bild, das sich heute zeigt, ist zwiespältig: Vieles ist begonnen worden, um den Opfern gerecht zu werden, Unrecht aufzuarbeiten und den Ursachen von Missbrauch, Verschweigen und Doppelmoral in den eigenen Reihen auf die Spur zu kommen. Bei vielen verantwortlichen Christinnen und Christen mit und ohne Amt ist nach anfänglichem Entsetzen die Einsicht gewachsen, dass tief greifende Reformen notwendig sind. Der Aufruf zu einem offenen Dialog über Macht- und Kommunikationsstrukturen, über die Gestalt des kirchlichen Amtes und die Beteiligung der Gläubigen an der Verantwortung, über Moral und Sexualität hat Erwartungen, aber auch Befürchtungen geweckt: Wird die vielleicht letzte Chance zu einem Aufbruch aus Lähmung und Resignation durch Aussitzen oder Kleinreden der Krise verspielt? Die Unruhe eines offenen Dialogs ohne Tabus ist nicht allen geheuer, schon gar nicht wenn ein Papstbesuch bevorsteht. Aber die Alternative: Grabesruhe, weil die letzten Hoffnungen zunichte gemacht wurden, kann es erst recht nicht sein.
Die tiefe Krise unserer Kirche fordert, auch jene Probleme anzusprechen, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar |15|etwas mit dem Missbrauchsskandal und seiner jahrzehntelangen Vertuschung zu tun haben. Als Theologieprofessorinnen und -professoren dürfen wir nicht länger schweigen. Wir sehen uns in der Verantwortung, zu einem echten Neuanfang beizutragen: 2011 muss ein Jahr des Aufbruchs für die Kirche werden. Im vergangenen Jahr sind so viele Christen wie nie zuvor aus der katholischen Kirche ausgezogen; sie haben der Kirchenleitung ihre Gefolgschaft gekündigt oder haben ihr Glaubensleben privatisiert, um es vor der Institution zu schützen. Die Kirche muss diese Zeichen verstehen und selbst aus verknöcherten Strukturen ausziehen, um neue Lebenskraft und Glaubwürdigkeit zurück zu gewinnen.
Die Erneuerung kirchlicher Strukturen wird nicht in ängstlicher Abschottung von der Gesellschaft gelingen, sondern nur mit dem Mut zur Selbstkritik und zur Annahme kritischer Impulse – auch von außen. Das gehört zu den Lektionen des letzten Jahres: Die Missbrauchskrise wäre nicht so entschieden bearbeitet worden ohne die kritische Begleitung durch die Öffentlichkeit. Nur durch offene Kommunikation kann die Kirche Vertrauen zurückgewinnen. Nur wenn Selbst- und Fremdbild der Kirche nicht auseinanderklaffen, wird sie glaubwürdig sein. Wir wenden uns an alle, die es noch nicht aufgegeben haben, auf einen Neuanfang in der Kirche zu hoffen und sich dafür einzusetzen. Signale zu Aufbruch und Dialog, die einige Bischöfe während der letzten Monate in Reden, Predigten und Interviews gesetzt haben, greifen wir auf.
Die Kirche ist kein Selbstzweck. Sie hat den Auftrag, den befreienden und liebenden Gott Jesu Christi allen Menschen zu verkünden. Das kann sie nur, wenn sie selbst ein Ort und eine glaubwürdige Zeugin der Freiheitsbotschaft des Evangeliums ist. Ihr Reden und Handeln, ihre Regeln und Strukturen – ihr ganzer Umgang mit den Menschen innerhalb |16|und außerhalb der Kirche – stehen unter dem Anspruch, die Freiheit der Menschen als Geschöpfe Gottes anzuerkennen und zu fördern. Unbedingter Respekt vor jeder menschlichen Person, Achtung vor der Freiheit des Gewissens, Einsatz für Recht und Gerechtigkeit, Solidarität mit den Armen und Bedrängten: Das sind theologisch grundlegende Maßstäbe, die sich aus der Verpflichtung der Kirche auf das Evangelium ergeben. Darin wird die Liebe zu Gott und zum Nächsten konkret.
Die Orientierung an der biblischen Freiheitsbotschaft schließt ein differenziertes Verhältnis zur modernen Gesellschaft ein: In mancher Hinsicht ist sie der Kirche voraus, wenn es um die Anerkennung von Freiheit, Mündigkeit und Verantwortung der Einzelnen geht; davon kann die Kirche lernen, wie schon das Zweite Vatikanische Konzil betont hat. In anderer Hinsicht ist Kritik aus dem Geist des Evangeliums an dieser Gesellschaft unabdingbar, etwa wo Menschen nur nach ihrer Leistung beurteilt werden, wo wechselseitige Solidarität unter die Räder kommt oder die Würde des Menschen missachtet wird.
In jedem Fall aber gilt: Die Freiheitsbotschaft des Evangeliums bildet den Maßstab für eine glaubwürdige Kirche, für ihr Handeln und ihre Sozialgestalt. Die konkreten Herausforderungen, denen sich die Kirche stellen muss, sind keineswegs neu. Zukunftsweisende Reformen lassen sich trotzdem kaum erkennen. Der offene Dialog darüber muss in folgenden Handlungsfeldern geführt werden.
1.Strukturen der Beteiligung: In allen Feldern des kirchlichen Lebens ist die Beteiligung der Gläubigen ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit der Freiheitsbotschaft des Evangeliums. Gemäß dem alten Rechtsprinzip „Was alle angeht, soll von allen entschieden werden“ braucht es mehr synodale Strukturen auf allen Ebenen der Kirche. Die Gläubigen sind an der Bestellung wichtiger Amtsträger (Bischof, |17|Pfarrer) zu beteiligen. Was vor Ort entschieden werden kann, soll dort entschieden werden. Entscheidungen müssen transparent sein.
2.Gemeinde: Christliche Gemeinden sollen Orte sein, an denen Menschen geistliche und materielle Güter miteinander teilen. Aber gegenwärtig erodiert das gemeindliche Leben. Unter dem Druck des Priestermangels werden immer größere Verwaltungseinheiten – „XXL-Pfarren“ – konstruiert, in denen Nähe und Zugehörigkeit kaum mehr erfahren werden können. Historische Identitäten und gewachsene soziale Netze werden aufgegeben. Priester werden „verheizt“ und brennen aus. Gläubige bleiben fern, wenn ihnen nicht zugetraut wird, Mitverantwortung zu übernehmen und sich in demokratischeren Strukturen an der Leitung ihrer Gemeinde zu beteiligen. Das kirchliche Amt muss dem Leben der Gemeinden dienen – nicht umgekehrt. Die Kirche braucht auch verheiratete Priester und Frauen im kirchlichen Amt.
3.Rechtskultur: Die Anerkennung von Würde und Freiheit jedes Menschen zeigt sich gerade dann, wenn Konflikte fair und mit gegenseitigem Respekt ausgetragen werden. Kirchliches Recht verdient diesen Namen nur, wenn die Gläubigen ihre Rechte tatsächlich geltend machen können. Rechtsschutz und Rechtskultur in der Kirche müssen dringend verbessert werden; ein erster Schritt dazu ist der Aufbau einer kirchlichen Verwaltungsgerichtsbarkeit.
4.Gewissensfreiheit: Der Respekt vor dem individuellen Gewissen bedeutet, Vertrauen in die Entscheidungs- und Verantwortungsfähigkeit der Menschen zu setzen. Diese Fähigkeit zu unterstützen, ist auch Aufgabe der Kirche; sie darf aber nicht in Bevormundung umschlagen. Damit ernst zu machen, betrifft besonders den Bereich persönlicher Lebensentscheidungen und individueller Lebensformen. Die kirchliche Hochschätzung der Ehe und der ehelosen Lebensform |18|steht außer Frage. Aber sie gebietet nicht, Menschen auszuschließen, die Liebe, Treue und gegenseitige Sorge in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft oder als wiederverheiratete Geschiedene verantwortlich leben.
5.Versöhnung: Solidarität mit den „Sündern“ setzt voraus, die Sünde in den eigenen Reihen ernst zu nehmen. Selbstgerechter moralischer Rigorismus steht der Kirche nicht gut an. Die Kirche kann nicht Versöhnung mit Gott predigen, ohne selbst in ihrem eigenen Handeln die Voraussetzung zur Versöhnung mit denen zu schaffen, an denen sie schuldig geworden ist: durch Gewalt, durch die Vorenthaltung von Recht, durch die Verkehrung der biblischen Freiheitsbotschaft in eine rigorose Moral ohne Barmherzigkeit.
6.Gottesdienst: Die Liturgie lebt von der aktiven Teilnahme aller Gläubigen. Erfahrungen und Ausdrucksformen der Gegenwart müssen in ihr einen Platz haben. Der Gottesdienst darf nicht in Traditionalismus erstarren. Kulturelle Vielfalt bereichert das gottesdienstliche Leben und verträgt sich nicht mit Tendenzen zur zentralistischen Vereinheitlichung. Nur wenn die Feier des Glaubens konkrete Lebenssituationen aufnimmt, wird die kirchliche Botschaft die Menschen erreichen.
Der begonnene kirchliche Dialogprozess kann zu Befreiung und Aufbruch führen, wenn alle Beteiligten bereit sind, die drängenden Fragen anzugehen. Es gilt, im freien und fairen Austausch von Argumenten nach Lösungen zu suchen, die die Kirche aus ihrer lähmenden Selbstbeschäftigung herausführen. Dem Sturm des letzten Jahres darf keine Ruhe folgen! In der gegenwärtigen Lage könnte das nur Grabesruhe sein. Angst war noch nie ein guter Ratgeber in Zeiten der Krise. Christinnen und Christen sind vom Evangelium dazu aufgefordert, mit Mut in die Zukunft zu blicken und – auf Jesu Wort hin – wie Petrus übers Wasser zu gehen: „Warum habt ihr solche Angst? Ist euer Glaube so klein?“
Judith Könemann/Thomas Schüller
Einführung
Ein Memorandum ist eine Schrift, die das enthält, was nach Ansicht der Unterzeichner bedacht werden sollte. Die Professoren und Professorinnen der katholischen Theologie im deutschsprachigen Raum geben zu bedenken, ob nicht der Weg aus der Krise, der Weg in die Zukunft der Kirche ein Weg sein muss, der von Reform- und Dialogbereitschaft geprägt sein sollte. Zu diesem Dialog haben Erzbischof Zollitsch und der ZdK-Vorsitzende Glück die Gläubigen nach dem Krisenjahr 2010 aufgefordert.
Mit dem Begriff Krise sind eine Fülle von binnenkirchlichen Problemen angesprochen, die zu einem erheblichen Reformstau in der katholischen Kirche geführt haben. Aus diesem Bündel von Entwicklungen und Krisenphänomenen sind als Beweggründe beispielhaft folgende Punkte zu nennen, die zum Memorandum in seiner vorliegenden Form geführt haben.
Seit Jahren vollzieht sich ein schleichender Auszug aus der katholischen Kirche, ziehen sich ehemals treue und/ oder engagierte Christinnen und Christen von ihrem Engagement, von ihrem regelmäßigen Mittun in der Gemeinde zurück. Die jüngsten Kirchenaustrittszahlen aus dem Jahr 2010 sprechen von der Rekordzahl von 180.000, die die Kirche verlassen haben. Diese hohe Zahl ist sicher dem Missbrauchsskandal geschuldet, aber auch in den letzten Jahren lagen die Zahlen häufig über 100.000.1|20|Dies ist nur die äußere, wenngleich nicht weniger erschreckende Seite dieses Rückzuges. Selbst die Katholiken, die noch katholisch gemeldet sind, haben sich weitgehend von ihrer Kirche verabschiedet. Neueste Untersuchungen zu Religiosität in der Schweiz belegen 64% Distanzierte.2 Dabei erfolgte diese Erhebung noch vor der Missbrauchskrise im letzten Jahr.
Immer weniger Menschen finden in ihren Gemeinden eine Heimat. Die Kluft zwischen offizieller Amtskirche und Kirchenvolk wird immer größer, da die konkrete Lebenswirklichkeit von Menschen immer weiter aus dem Horizont der Kirche gerät. Viele Gläubige gestalten ihr Leben nach eigenen Maßstäben, bei denen die kirchliche Lehre kaum eine oder keine Rolle mehr spielt. Exemplarisch hierfür steht die Sexualmoral.
Die Fusionsprozesse von Pfarrgemeinden in allen Bistümern führen zu großen Gebilden (im Memorandum „XXL-Pfarrei“ genannt), bei deren Größe man mit Recht zweifeln kann, ob Verortung und Beheimatung noch möglich sind. Neuere Untersuchungen3 zeigen, dass viele Christen und Christinnen diesen Großraumpfarreien eher ablehnend gegenüber stehen, und ihnen auch die Begründungen (in der Regel der Priestermangel) nicht einsichtig sind. Eine wesentliche Befürchtung ist, dass die Kirche in absehbarer Zeit nicht mehr erreichbar sein könne, wenn man sie braucht. Die durch den in einer Pfarrgemeinde wohnenden und dauerhaft wirkenden Pfarrer symbolisierte und gegebene Präsenz der Kirche stellt durchweg einen hohen Wert dar. Die Gläubigen drängen von daher auf eine Änderung der Zulassungsbedingungen. Damit fordern sie ihr Recht auf Eucharistie ein.
Die nach dem II.Vatikanischen Konzil eingeführten Organe der Beteiligung von Gläubigen an Entscheidungen auf den Ebenen der Pfarrei und des Bistums werden Stück für Stück |21|rechtlich, aber auch faktisch zurückgenommen. Aber auch die vom Konzil ausdrücklich gewünschte Aufwertung der Teilkirche wird wieder eingeschränkt, wenn in zunehmendem Maße Diözesanbischöfe in Rom die Erlaubnis und Bestätigung für zahlreiche Handlungen einholen müssen. Besonders virulent ist dies im Bereich der Liturgie.
In der Kirche zeigen sich immer offener Flügelkämpfe. Besonders im Medium Internet werden sich wechselseitig Kirchlichkeit und Rechtgläubigkeit abgesprochen.
Nicht zuletzt war es der Missbrauchsskandal, der für viele im wahrsten Sinn des Wortes das Fass zum Überlaufen brachte und in bedrückender Weise deutlich machte, wie sehr Verfehlungen in dieser Kirche gerade auch im Klerus möglich sind, der aber auch deutlich machte, wie in der Kirche zugunsten ihrer selbst über Jahre hinweg mit solchen Verfehlungen umgegangen wurde.
Diese hier beispielhaft genannten Anlässe bilden den Hintergrund des Memorandums. Neben diesen Anlässen bewog uns aber auch die Überzeugung, dass wir als Lehrer und Lehrerinnen der Theologie, die wir künftige Priester, Religionslehrerinnen und -lehrer sowie Pastoralreferentinnen und -referenten ausbilden, uns verhalten müssen und dass wir nicht einfach so tun können, als wäre nichts, als würden uns diese Prozesse höchstens privat betreffen. Letztlich können sie uns nicht nur privat betreffen, weil wir nicht nur als Christen und Christinnen mit dieser Kirche verbunden sind, sondern eben und gerade auch mit unserem Beruf als theologische Hochschullehrerinnen und -lehrer.
Wir haben nicht damit gerechnet, dass das Memorandum eine solche Resonanz erfahren würde. Aber dies scheint doch zu zeigen, wie wichtig die angesprochenen Themen sind. Eine offene und öffentliche Diskussion ist in Gang gekommen. Damit ist ein wichtiges Anliegen der Unterzeichner und Unterzeichnerinnen erfüllt.
|22|Grundgedanke und Inhalte des Memorandums
Der Grundtenor, die Grundmelodie des Memorandums ist der Gedanke der Freiheit. Ausgangspunkt war für uns der Satz von Walter Kasper, dass die „Kirche Zeichen und Werkzeug der Freiheit“4 ist. Dieser Freiheitsgedanke steht im Mittelpunkt des Textes. Es geht um die Anerkennung der Freiheit, der Freiheit Gottes und des Menschen. Diese verwirklicht sich, wo Menschen miteinander versuchen, das Evangelium zu leben, wenn sie ihren Glauben und ihr Leben miteinander teilen. Wenn Christinnen und Christen dies tun, dann macht das auch deutlich: Die Kirche ist kein Selbstzweck, sie verdankt sich allein der Initiative Gottes und seiner göttlichen Gnade. Ihre Aufgabe ist es, am Aufbau des Reiches Gottes mitzuarbeiten und ihr Auftrag ist es, den liebenden Gott Jesu Christi allen Menschen zu verkünden!
Ist es also Auftrag der Kirche, diesen freien, liebenden, den Menschen befreienden und ihm Heil schenkenden Gott zu verkünden und Menschen in seine Nachfolge einzuladen, dann kann sie dies nur, wenn sie selbst ein Ort der Freiheit und glaubwürdige Zeugin der Freiheitsbotschaft ist. Ihr ganzes Reden, Handeln, ihre Regeln und Strukturen innerhalb und außerhalb der Kirche, ihr ganzer Umgang mit den Menschen steht unter dem Anspruch, die Freiheit der Menschen als Geschöpfe Gottes anzuerkennen und zu fördern. Das Evangelium selbst ist zutiefst Freiheitsbotschaft, eine Botschaft, die Gott als einen freien wie befreienden Gott versteht, der den Menschen letztlich befreit und darin zu seinem Heil führt. Damit muss aber auch die Kirche – so Walter Kasper – „als göttliche Institution zugleich eine Institution menschlicher und christlicher Freiheit sein und als solche Modellcharakter besitzen.“5
Das bedeutet, dass das Memorandum am Evangelium |23|als Freiheitsbotschaft orientiert ist und an einem Kirchenverständnis, das die Kirche als Zeichen und Werkzeug der Freiheit Gottes und der Menschen bestimmt. Dabei ist Freiheit niemals von Gerechtigkeit losgelöst, sondern beide bedingen sich wechselseitig. Die von Jesus gelebte Freiheit ist eine, die die Anerkennung der Anderen und die Verantwortung für sie konstitutiv einschließt.
Aus dieser theologischen Überzeugung leiten sich dann die konkreten Herausforderungen ab, die im Memorandum benannt werden. Es handelt sich dabei nicht um eine beliebige Zusammenstellung von Themen oder Forderungen, von denen man immer schon mal dachte, es müsse mal wieder etwas dazu gesagt werden. Das Memorandum hat auch nicht den Anspruch, vollständig alle Themen, die auf die Agenda der Dialoge gehören, zu benennen, geschweige denn, schon fertige Antworten auf alle Fragen zu geben. So hätte sicher auch das Thema Ökumene seinen berechtigten Platz im Memorandum finden können. Vielmehr nimmt es Maß am Grundauftrag der Kirche: allen Menschen guten Willens die befreiende Botschaft des Evangeliums zu verkünden. „Das kann sie nur, wenn sie selbst ein Ort und eine glaubwürdige Zeugin der Freiheitsbotschaft des Evangeliums ist.“ (Memorandum) Es handelt sich auch nicht – wie häufiger unterstellt wurde – um einen Maßnahmenkatalog zur Rekrutierung und Wiedergewinnung von Mitgliedern oder zur Rettung der Kirche in der Krise, sondern die Einzelthemen werden durch den Gedanken der Freiheit und die Frage nach der Anerkenntnis der Freiheit zusammengehalten.
Ihre besondere Brisanz erhält die Frage nach der Freiheit, weil sie ein Prüfstein für das Verhältnis der Kirche zur modernen Welt ist. Auch wenn das II.Vatikanische Konzil der Kirche das Tor in die Welt öffnete, den Anspruch formulierte, die Kirche zu ‚verheutigen‘ und ihr einen Platz in der Welt und nicht dieser gegenüber zu geben, blieb das Verhältnis |24|der Kirche zu dieser modernen Welt widersprüchlich. Moderne Errungenschaften wie Subjektivität, Selbstbestimmung, Autonomie, Gleichheit und Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und vor allem Freiheit bleiben höchst ambivalent, haftet ihnen doch aus binnenkirchlicher Perspektive immer etwas von Willkür, Egoismus und Verantwortungslosigkeit an.
Von kirchlicher Seite wird in jüngerer Zeit als Ursache der gegenwärtigen Krise vor allem auf die von Johann Baptist Metz6 in den 70er Jahren in die Diskussion gebrachte, so genannte Gotteskrise verwiesen. Nicht ganz klar ist jedoch, was genau mit Gotteskrise gemeint ist und wie der Begriff aktuell verwendet wird: Handelt es sich um eine Krise Gottes, oder eine Krise des Begriffs ‚Gott‘? Ist es eine Krise des Gottesbildes, oder eine Krise der menschlichen Vorstellungen von Gott, die sich – nach allen religionssoziologischen Studien der letzten Jahre – häufig entpersonalisiert haben und unter der Chiffre Gott eher eine nicht-personal gefasste Macht verstehen?7 Die gegenwärtig kirchliche Rede von der Gotteskrise stellt diese in einen engen Zusammenhang mit einem Glaubensmangel und einem Gläubigenmangel. Die Krise jedoch auf einen Mangel an rechtem Glauben an Gott zu reduzieren, nichts anderes ist ja mit dem Begriff Glaubensmangel gemeint, greift u. E. zu kurz. Denn damit werden die Ursachen der Krise ausschließlich außerhalb der Kirche gesucht, in den gesellschaftlichen Modernisierungsprozessen wie z.B.Individualisierung und Pluralisierung, die vornehmlich negativ interpretiert werden. Zweifelsohne nimmt die Bindung an die institutionellen Religionsformen ab, gibt es so etwas wie einen reinen Diesseitskult. Aber die Fragen nach der Transzendenz und nach Gott sind deshalb nicht einfach verdampft, sie werden anders und an anderen Orten gestellt. Die Rede vom Glaubensmangel sucht die Ursachen aber vor allem auch in einem Mangel bei den |25|Menschen, weil sie nicht glauben, oder nicht genug glauben, oder nicht das Richtige glauben. Die Ursachen für die schwierige Situation der Kirche nur außerhalb ihrer selbst zu suchen, in der Gesellschaft, bei den Menschen etc. externalisiert jedoch die Probleme. Darin aber liegt ein deutliches innerkirchliches Krisenszenario, denn die innerkirchlichen Ursachen der Krise werden damit nicht zu Kenntnis genommen.
Die Kirche übersieht dabei, dass sie selbst ihren Gläubigen nicht wirklich vertraut. Solange die Kirche gegenüber modernen Errungenschaften wie Subjektivität und Autonomie ambivalent bleibt und diese eher als Gefahr denn als Ermöglichung betrachtet, begegnet sie den Menschen und insbesondere den Gläubigen in der Kirche mit einem Vertrauensmangel: einem Mangel an Vertrauen in deren ‚Rechtgläubigkeit‘, in deren vor ihrem Gewissen verantworteten Handeln, in deren ‚sentire cum ecclesia‘, ihrem Fühlen mit der Kirche, in deren Wunsch und Bereitschaft, das Evangelium Jesu Christi gemeinschaftlich miteinander leben zu wollen, sich dafür zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Ein solcher Vertrauensmangel wirkt wenig einladend. Den Gläubigen eher autoritativ denn überzeugend gegenüberzutreten, wird den Erosionsprozessen keinen Einhalt gebieten. Die Weitergabe des Glaubens wird nur gelingen, wenn alle Glaubenden als Subjekte geschätzt und geachtet und in alle wichtigen Entscheidungen ihrer Kirche partizipativ einbezogen werden. Die katholische Kirche kann hier aus einem reichen Schatz an synodalen Erfahrungen schöpfen. Gläubigen, die als überzeugte Bürgerinnen und Bürger eines demokratischen Verfassungsstaates durch und durch an Partizipation und Mitbestimmung gewöhnt sind, ist es nur schwer zu vermitteln, dass sie, was ihren Glauben angeht, nur Empfangende bzw. Hörende des Lehramtes sein sollen. Das Memorandum wird |26|an diesem Punkt weiter zu führen sein: Wie kann es zukünftig gelingen, den sensus fidelium der Gläubigen und die Lehrautorität der Bischöfe im Bischofskollegium mit seinem Haupt, dem Papst, so miteinander in Beziehung zu setzen, dass sie wechselseitig voneinander lernen bei wechselseitigem Respekt vor der jeweiligen eigenen Verantwortung für die Kirche?
Unseres Erachtens gibt es an dieser Stelle großen Handlungsbedarf. Denn gelingt es der Kirche nicht, ein differenziertes und durchaus auch kritisches, aber letztlich anerkennendes Verhältnis zur Moderne zu entwickeln, wird sich der schleichende Auszug aus der Kirche fortsetzen. Damit schwindet aber viel mehr als nur Tradition, nämlich auch ein vielfältiges Engagement, eine immer wieder auch kritische Gegenöffentlichkeit und ein entschiedenes Eintreten für die Armen und Schwachen in dieser Gesellschaft.
Was war und ist das Ziel bzw. sind die Ziele des Memorandums?