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Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Als Justus Jonas, der erste Detektiv der drei Fragezeichen, zu seinem Onkel auf den Schrottplatz zieht, hat der ihm ein Zimmer eingerichtet. Darin steht ein Bett mit einem angeschraubten Nachtkästchen, das sei für die Unterbringung seiner Sammlung gedacht, erklärt der Onkel. „Welche Sammlung“ fragt Justus. „Na, jeder sammelt doch irgendetwas, Schmetterlinge oder Käfer oder Modellautos“, antwortet sein Onkel. Der erste Detektiv muss lange überlegen bis ihm seine Sammlung einfällt: er sammelt mit seinen Detektivkollegen Fälle, also selbst gelöste Geheimnisse. Die werden dann zu den einzelnen Bänden und Kassetten der Serie Die drei Fragezeichen. Als ich die Stelle mit dem Nachtschränkchen im ersten Buch der Detektivserie las, konnte ich nicht verstehen, warum Justus noch überlegen musste, was er sammelte. Mich beschäftigte daraufhin eher die Frage, welche meiner vielen Sammlungen Einzug in das Nachtschränkchen gehalten hätte. So ein „geheimer Ort“ in Bettnähe wäre mir sehr gelegen gekommen, um meine Kostbarkeiten aufzubewahren. Wahrscheinlich hätten mehrere Sammlungen darin Platz gefunden, denn zwar waren sie alle in meinen Augen kostbar, meist aber nur von geringer Größe. Mit einer Ausnahme, meiner Sammlung von Drei Fragezeichen Büchern und Kassetten. Zum Stand der Forschung ist zu bemerken, dass allgemein bereits sehr viele Publikationen zum Sammeln veröffentlicht wurden. In der Kulturwissenschaft erschienen viele Beiträge über das Phänomen Sammeln, meist mit Konzentration auf einen historischen Typus der Sammlung: die Kunst- und Wunderkammer der frühen Neuzeit. Psychoanalytische Forschung zum Sammeln veröffentlichte Werner Muensterberger in seinem BuchSammeln. Eine unbändige Leidenschaft.Im Zuge meiner Recherchen bin ich auch auf eine große Anzahl philosophischer Abhandlungen zum Thema gestoßen. Nur mit dem Sammeln in der Kindheit und der schultheoretischen Bedeutung des Sammelns befasst sich lediglich eine nicht allzu große Menge an Zeitschriftenbeiträgen. Viele Publikationen zur pädagogischen Bedeutung des Sammelns beruhen, laut ihrer Autoren, auf Hypothesen oder Befragungen von SchülerInnen. Das Sammeln hat der Menschheit vor der Sesshaftigkeit als Existenzsicherung gedient. Heute ist dies nur noch selten der Fall: es überwiegt der Bedeutungsaspekt der gesammelten Gegenstände vor dem Gebrauchsaspekt.
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