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Von den Lichtwesen gejagt, führen Schattenwesen wie Isaac ein Dasein auf der Flucht. Nachdem sie ihm seine Familie genommen haben, sucht er in England neue Verbündete und trifft dabei auf ein ganz besonderes Schattenmädchen ... Tauch ein in die packende Welt aus Licht und Dunkelheit und die berührende Liebesgeschichte von Kyron und Salina! Eine verbotene Liebe zwischen den Kindern zweier verfeindeter Anführer mitten im urbanen London. Ein neues Romantasy-Highlight aus der Feder von Nicole Alfa, der Autorin des Bestsellererfolgs »Prinzessin der Elfen«. Im starken Autorinnenduo mit Wattpad-Entdeckung Saskia Reymann. //Dieses E-Book enthält die Vorgeschichte und eine XXL-Leseprobe von Band 1 der Romantasy-Reihe »Die Geschichte von Kyron und Salina«.// //Alle Bände der Fantasy-Buchserie: -- Band 1: Daughter of Shades -- Band 2: Son of Flames -- Die komplette Geschichte von Kyron und Salina in einer E-Box!// Diese Reihe ist abgeschlossen.
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Impress
Die Macht der Gefühle
Impress ist ein Imprint des Carlsen Verlags und publiziert romantische und fantastische Romane für junge Erwachsene.
Wer nach Geschichten zum Mitverlieben in den beliebten Genres Romantasy, Coming-of-Age oder New Adult Romance sucht, ist bei uns genau richtig. Mit viel Gefühl, bittersüßer Stimmung und starken Heldinnen entführen wir unsere Leser*innen in die grenzenlosen Weiten fesselnder Buchwelten.
Tauch ab und lass die Realität weit hinter dir.
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Saskia Reymann, Nicole Alfa
Das Schattenmädchen (Die Vorgeschichte inklusive XXL-Leseprobe zur Reihe) (Die Geschichte von Kyron und Salina)
Von den Lichtwesen gejagt, führen Schattenwesen wie Isaac ein Dasein auf der Flucht. Nachdem sie ihm seine Familie genommen haben, sucht er in England neue Verbündete und trifft dabei auf ein ganz besonderes Schattenmädchen …
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Vita
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Nicole Alfa schrieb bereits mit elf Jahren die Erstfassung für ihre Debütreihe. Nachdem sie ihre Manuskripte auf einer Plattform für Autoren hochlud und dort Zuspruch von ihren Lesern bekam, verfestigte sich ihr Wunsch, Schriftstellerin zu werden. Oft lässt sie sich für ihre Charaktere und deren Schicksale durch ihre Umgebung, Erfahrungen, Musik oder Fotos inspirieren. Ihr Motto ist es, nicht aufzugeben, auch wenn andere sagen, dass es unmöglich ist.
© Regina Claus
Saskia Reymann wurde in einer Dezembernacht 1995 geboren und wuchs in einem kleinen Dorf in Hessen auf. Sie veröffentlichte ihre ersten Werke auf einer Schreibplattform. Am liebsten fantasiert sie von zukünftigen Welten und magischen Wesen, die auf der Erde im Verborgenen leben. Neben dem Schreiben fährt sie gerne Inliner, macht Yoga und schaut Serien.
Isaac
175 Tage. 175 Tage, genau 25 Wochen, waren vergangen, seit meine Familie tot war.
Meine Eltern, meine kleine Schwester Hope und meine Freundin Madison würden nie wieder zurückkehren. Ich würde sie nie wieder lachen oder auch nur ihre Stimmen hören. Meine Eltern würden nie wieder mit mir schimpfen, wenn ich mich nachts mal wieder unerlaubt aus dem Haus geschlichen hatte, um mich mit meinen Freunden oder Madison zu treffen. Nie wieder würde ich mit meiner Schwester spielen können, sie nie aufwachsen sehen oder ihre Umarmungen spüren. Würde nie wieder Madisons Lippen auf meinen fühlen. Das Funkeln in ihren Augen sehen, wenn sie flüsterte, wie sehr sie mich liebte.
Ich hatte alles verloren. Mein Leben, mein Zuhause, meine Familie, meine Freunde. Alle, die ich je geliebt hatte. Und ich vermisste sie jeden verdammten Tag. Doch jetzt war ich allein. Mutterseelenallein.
Ich sah in den Himmel, der an diesem späten Abendbesonders dunkelblau war. Über mir zeichnete sich bereits der Mond ab, doch die Sonne war noch nicht vollständig untergegangen. Einige wenige Strahlen spiegelten sich am Horizont auf der glitzernden Meeresoberfläche. Es hatte mich nach England verschlagen. Genauer gesagt an die Küste im Süden. Die eisige Kälte um mich herum hatte sich nun auch in mir breit gemacht. Doch ich hieß sie willkommen. Sie war mein Element.
Ich hob die Hand, auf dessen Rücken sich knisternd eine dünne Eisschicht ausbreitete. Wind pfiff mir um die Ohren, raubte mir den Atem und riss an meinen Haaren, die mir mittlerweile bis in den Nacken reichten. Bei meiner überstürzten Flucht hatte ich keine Gelegenheit gehabt, genügend Geld mitzunehmen. Etwas von meinem Bankkonto abzuheben konnte ich vergessen, da sie alles von mir überwachten. Sie hätten mich gefasst, kaum dass ich die Bank hätte verlassen können.
Genauso unmöglich war es für mich einkaufen oder zu einem Friseur zu gehen. Jetzt, wo sie hinter mir her waren, bestand ständig die Gefahr, entdeckt zu werden. Deshalb trieb ich mich nur nachts herum und stahl in Gärten Obst oder trank aus Bächen, weshalb ich aufgrund der Verunreinigung im Wasser immer wieder Magenbeschwerden bekam. Meistens wusch ich mich in dem kleinen Fluss eines Parks, doch wirklich sauber fühlte ich mich danach nicht.
Ich kam mir so dreckig, so schmutzig vor, und war verdammt hungrig. Für andere musste ich aussehen wie ein verwahrloster Obdachloser. Und das war ich auch. Aber es konnte nicht ewig so weitergehen. Ich musste etwas dagegen tun, deshalb stand ich jetzt hier.
Vor mir befand sich das weite, tobende Meer, dessen Wellen an die Kreideklippen donnerten, auf denen ich mich befand. Leider konnte ich von hier oben nicht viel von den berühmten schneeweißen Felsen, der »Seven Sisters«, sehen. Zu meinen Füßen ging es hunderte von Metern in die Tiefe, wo teilweise die mächtigen Kalksteinfelsen aus dem Wasser ragten. Ein alter Leuchtturm, der außer Betrieb war, stand im tosenden Meer. Ich konnte mir vorstellen, wie sich dieser Leuchtturm fühlen musste, wenn er dazu in der Lage wäre. Einsam und verlassen inmitten der reißenden Wellen, die ihn umzustürzen versuchten. Ohne einen rettenden Anker, an dem er sich festhalten konnte. Außer sich selbst.
Dabei hatte der Leuchtturm einmal eine große Bedeutung gehabt. Er hatte vielen Seeleuten das Leben gerettet, hatte ihnen in der Dunkelheit den Weg geleitet, weil sie ansonsten gegen die Kreidefelsen gekracht und ertrunken wären.
Soweit ich wusste, war dies ein beliebter Ort gewesen, an den es früher unzählige Touristen und Einheimische hingezogen hatte. Aufgrund der Erosionsgefahr, den starken Winden, die einen nach unten in die Fluten reißen konnten, und der hohen Selbstmordrate war das Gebiet weiträumig abgeriegelt. Was mich jedoch nicht aufgehalten hatte.
Allein konnte ich mich aber nicht mehr lange durchschlagen. Ich war dem Attentat in Amerika durch meine Feinde nur sehr knapp entkommen. Nun waren sie hinter mir her, jagten mich.
Sie hatten mir alles genommen, was mir etwas bedeutete. Meine Familie, meine Freundin. Es kostete mich immense Überwindung überhaupt noch weiter zu suchen. Mein Leben ohne sie weiterzuführen.
Ich ging in die Hocke, sammelte ein paar Kieselsteine auf, die vereinzelt zwischen den knöchelhohen Grashalmen herum lagen, und warf sie schwungvoll über die Klippe. Nachdenklich sah ich ihnen nach bis sie nicht mehr zu erkennen waren und irgendwo im Wasser landeten. Ich fragte mich, wie es wäre, würde ich den Schritt einfach tun. Einfach nach vorn treten. In Wirklichkeit zu fallen und dieses Gefühl nicht nur in meinem Innersten zu fühlen. Ich wollte das Adrenalin spüren, wenn es wie Feuer in meinen Adern brannte. Den Wind um mich herum, der mich im freien Fall begleiten würde. Die Dunkelheit, die mich Willkommen heißen, aber wieder lebendig fühlen lassen würde. Ich wollte etwas anderes empfinden, außer dieser endlosen Leere, Trauer und Wut in mir.
»Wie lange willst du denn hier noch herumstehen und ins Leere schauen?« ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir.
Ich wirbelte kampfbereit herum und wäre um ein Haar zurück gestolpert und wirklich gestürzt. Schnell trat ich vom Rand der Klippe weg. Das Herz raste, als ich die Person vor mir ansah, die mich so erschreckt hatte. Ich stutzte und entspannte mich ein wenig. Es waren nicht meine Feinde. Vor mir stand ein fremdes Mädchen, vielleicht ein paar Jahre jünger als ich. Vermutlich nicht älter als dreizehn oder vierzehn. Ich war so in Gedanken versunken und überzeugt gewesen aufgrund der weitläufigen Absperrungen allein zu sein, dass ich sie gar nicht bemerkt hatte. Innerlich rügte ich mich selbst. Meine Nachlässigkeit war ein gewaltiger und dummer Fehler von mir, der meinen Tod hätte bedeuten könnten.
Das Mädchen vor mir reichte mir bis zur Brust. Sie hatte ein spitzes Kinn und lange, gewellte kastanienbraune Haare. Zudem trug sie dunkelblaue Jeans, einen schwarzen Kapuzenpullover und darüber eine dünne Lederjacke. Dieses Mädchen strahlte ein enormes Selbstbewusstsein aus, so wie sie meinen Blick hielt und mit erhobenem Kopf erwiderte. Doch das Faszinierendste an der Unbekannten waren ihre Augen. Während das linke Auge blau war, war das rechte gesprenkelt – eine außergewöhnliche Mischung aus blau, grün und braun. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen.
Ihr schien mein offensichtliches Gestarre unangenehm zu werden, denn sie wandte den Blick ab. Dann stellte sie sich in einigem Abstand zu mir an den Rand der Klippe und sah auf das weite Meer hinaus, als würde sie den ganzen Tag über nichts anderes tun. Der Wind blies ihr die langen Haarsträhnen ins Gesicht, doch sie machte sich nicht die Mühe sie zurückzustreichen. Er zerrte an ihrer Kleidung, sodass die offene Lederjacke neben ihr her flatterte, als hätte sie zwei schwarze Flügel. Hatte sie keine Angst von den rauen Lüften mitgerissen zu werden und die Klippe hinabzustürzen? So zierlich und leicht, wie sie aussah, konnte das schnell passieren. Was machte sie überhaupt hier so ganz allein? Das Gebiet war doch weiträumig abgesperrt. Und woher kam sie? Zu wem gehörte sie? Wo war ihre Familie? Wer war dieses Mädchen?
»Was machst du hier?«, stellte ich eine Gegenfrage.
Sie zuckte mit den Achseln. Dann sah sie mich an. In ihren Augen funkelte es.
»Dasselbe wie du.«
»Woher willst du wissen, was ich hier tue?«
Sie sah mich lange an. »Würdest du dich umbringen wollen, hättest du das schon längst getan. Auch wenn du sehr erschöpft aussiehst, wirkst du nicht wie jemand, der sein Leben einfach beenden will. Du suchst etwas. Und du hast schlimmes Leid erfahren.« Sie trat einen Schritt auf mich zu. Überrascht fragte ich mich, ob wir dasselbe Ziel verfolgten. Sie war anscheinend allein. War sie auch eine Geflüchtete? Wobei es leichtsinnig war einen Fremden einfach so anzusprechen, ohne seine genauen Absichten zu kennen. Was, wenn ich ihr Böses wollte? War ihr überhaupt klar, in welcher Gefahr sie sich befände, wäre ich ein …?