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Zu ganz alten Zeiten, als die Hallenburg, die hoch über dem heutigen Städtchen Steinbach-Hallenberg errichtet wurde, noch eine nagelneue Burg war, geschahen dort gruselige Dinge. Obwohl die Burganlage hochmodern und hübsch anzusehen war, wagte kaum einer der zahlreichen Gäste, dort zu übernachten. Denn es ging das Gerücht um, dass ein Gespenst sein Unwesen in den Sälen und Kammern triebe. Eine sogenannte weiße Frau sollte dort umherwandeln. Und man sagte ihr nach, für jeden Schabernack zu haben zu sein. Das glaubte Anna nicht. Es sollte ein gruseliges Gespenst geben? Sie schüttelte den Kopf. Hier gab es keinen anderen Geist, hier spukte nur sie. Und Anna war nicht gruselig, sie war hübsch. Spinnwebenhübsch. Ein Kindermärchen um die alte Sage von der Weißen Frau auf der Hallenburg, die eigentlich gar nicht so weiß, sondern nur mit ausreichend Spinnenweben geschmückt war. Oder so. Für alle, die Spaß daran haben, ab 4 Jahren.
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Seitenzahl: 14
Die Ruine der Hallenburg, die hoch oben über Steinbach-Hallenberg thront, war vor langer Zeit einmal eine wundervolle Burg. Ihre Mauern waren dick und hell, die Dächer leuchteten in der Sonne.
Als diese neu errichtet worden war, besuchten den dort wohnenden Ritter Reginald viele Gäste, um sich alles ganz genau anzuschauen. Die großen Säle wurden bewundert, der Turm bestaunt und die dicken, begehbaren Burgmauern, welche guten Schutz vor Feinden boten, fanden die Besucher einfach toll.
Aber nur sehr wenige wagten es, in den geräumigen Kammern zu übernachten. Denn es rankten sich ziemlich schnell einige echt gruselige Geschichten um ein Gespenst, dass allnächtlich durch die Räume spuken sollte. Das war allerdings komisch.
Eine nagelneue Burg stand da und darin sollte schon ein Gespenst hausen? Zogen die nicht eigentlich nur in uralte Gemäuer ein?
Und dieses Gespenst wohnte angeblich schon seit dem Bau der ersten Mauer in einer geheimen Höhle unter der Burg.
Dem Gespenst, denn das gab es wirklich, machten diese Gerüchte Spaß. Die weiße Anna freute sich diebisch darüber, dass die Menschen sich fürchteten, obwohl sie ihr doch nie begegnet waren!
Das war sogar für ein Gespenst eine Meisterleistung. Jawohl.
Sie hatte es sich auf der Hallenburg wirklich so gemütlich gemacht, wie ein Gespenst es sich machen konnte. Ihr Zimmer war nicht im Turm oben, wo die feinen Damen ihr Bett stehen hatten. Nein, sie hatte es sich in einer verborgenen Kammer unter der Burg eingerichtet, da waren die Gerüchte schon wahr. Woher auch immer die Besucher der Burg das auch wussten.