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In einem Land weit, weit weg, hinter den Nugatbergen, dort, wo alles aus Zuckerzeug, Schokolade, Gebäck und Marzipan besteht, gibt es eine Schule ganz aus Lebkuchen erbaut. Die Kinder lieben ihre Schule, ist sie doch etwas ganz Besonderes. Oder kennt ihr eine Schule, die eine eigene Schokoladenfabrik im Keller hat? Wo es einen Colabrunnen gibt? Seht ihr, diese Schule ist wahrhaft außergewöhnlich. Aber Halt! Plötzlich tauchen an unterschiedlichen Stellen Knabberlöcher am Gebäude auf! Jemand knabbert doch glatt die Schule an! Die Schüler der 3. Klasse beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen. Dieses Büchlein entstand in Zusammenarbeit mit einer 3. Klasse. Die Kinder entwarfen mit großer Begeisterung die Welt, erdachten ein Verbrechen und suchten nach einer Lösung. Ihrr Liebe zu Detektivgeschichten entspricht die folgende Erzählung aus dem Schlaraffenland.
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Seitenzahl: 37
In einem Land weit, weit weg, hinter den Nugatbergen, dort, wo alles aus Zuckerzeug, Schokolade, Gebäck und Marzipan besteht, gibt es eine Schule ganz aus Lebkuchen erbaut.
Die Kinder lieben ihre Schule, ist sie doch etwas ganz Besonderes. Oder kennt ihr eine Schule, die eine eigene Schokoladenfabrik im Keller hat? Wo es einen Colabrunnen gibt? Seht ihr, diese Schule ist wahrhaft außergewöhnlich.
Aber Halt!
Plötzlich tauchen an unterschiedlichen Stellen Knabberlöcher am Gebäude auf! Jemand knabbert doch glatt die Schule an!
Die Schüler der 3. Klasse beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen.
Dieses Büchlein entstand in Zusammenarbeit mit einer 3. Klasse. Die Kinder entwarfen mit großer Begeisterung die „Welt“, erdachten ein Verbrechen und suchten nach einer Lösung. Ihrer Liebe zu Detektivgeschichten entspricht die folgende Erzählung aus dem Schlaraffenland.
„Schaut mal, da ist ein echt großes Loch in der Wand!“ Die Kinder der dritten Klasse aus der Zuckerschule im Schlaraffenland, die sich weit hinter den Nugatbergen am Rand der Rote-Grütze-Ebene befand, scharten sich um eine Stelle an der hinteren Klassenzimmerwand. Der Putz aus blütenweißem Zuckerguss war großflächig abgeschleckt und die Lebkuchenmauer darunter angeknabbert worden. Man konnte sogar bis ins Nachbarzimmer schauen!
Das war unerhört. Es ging ja wohl niemanden an, was hier in der Klasse vor sich ging. Und jetzt konnte man von nebenan in den Raum spähen oder heimlich zuhören, was gesprochen wurde. Auch wenn es sich nur um eine Abstellkammer handelte, war es echt ein Skandal, fanden die Schüler. So etwas hatte es in der Zuckerschule auf dem Toffeeberg noch nie gegeben.
Auch wenn die meisten Dinge hier schon echt lecker waren, achteten Lehrer und Kinder doch zuverlässig darauf, dass die Schule heil blieb.
Na gut, Hausaufgaben oder Klassenarbeiten deren Ergebnis nicht so toll war, wurden schon hin und wieder schnell aufgefuttert. Immerhin schrieben die Schüler ja auf gutes Esspapier in den Geschmacksrichtungen Erdbeere, Blaubeere oder Vanille.
Und davon, dass jeder hier gerne mal aus dem Colabrunnen, der vom immer kühlen Colabach gespeist wurde, trank, redete niemand.
Sogar der Schokoladenfonduebrunnen, der den Schulgarten mit ausreichend cremiger Schokolade zum Naschen versorgte, war Schülern wie Lehrern ein Ort, an dem man peinlichst genau darauf achtete, dass nichts daneben ging.
Nur die reifsten Früchte durften in die flüssige Vollmilchschokolade eingetaucht werden.
Es war streng verboten, die Schokolade zu verschmutzen.
Und jetzt gab es ein Loch in einer Schulwand. Das war ein unerhörtes Verbrechen, fand Leon, der gerade testete, ob man die ganze Hand hindurchstecken konnte.
Die Lehrerin, Frau Zuckerapfel, schickte gleich die Lisa zum Hausmeisterbüro.
Der immer strenge Herr Hausmeister wüsste ganz gewiss Rat. Vor allem würde er das Loch schneller stopfen, als die ganze Klasse das Einmaleins aufsagen konnte.
Gut, mit dem Multiplizieren taten sich einige noch schwer, aber in Großen und Ganzen passte es schon. Es polterte an der Tür und der Hausmeister eilte herein.
Mit einem Blick erfasste er das Unglück und hockte sich vor das Loch.
Er fuhr mit dem Zeigefinger die unregelmäßigen Ränder entlang und schob auch seine Hand hinüber in den Abstellraum.
„Mhm. Vielleicht haben wir wieder Ameisen im Haus. Oder sogar Mäuse.“ Der große Mann nahm die Hand aus dem Loch und betrachtete einige Krümel, die auf dem Boden lagen. Dann fiel sein Blick auf den Rand des Loches.
„Aber für eine Maus sind diese Zahnabdrücke eindeutig zu groß.“ Der Hausmeister zog eine riesige Lupe aus seiner Tasche.
„Da. Vorsicht!“ Max sprang zurück, wobei er dem Hausmeister beinahe die Lupe aus der Hand gestoßen hätte.
Eine Wespe schwirrte aus der Öffnung ins Klassenzimmer. Frau Zuckerapfel griff nach einem großen Kescher, der zu diesem Zwecke immer hinter der Tafel lehnte und fischte das Insekt geschickt aus der Luft. Nachdem die Wespe durch das Fenster ins Freie entlassen worden war, scharten sich die Kinder wieder um das Loch in der Wand. Während der Hausmeister die Knabberspuren mit Lupe und einer spitzen Pinzette ganz genau untersuchte, stellten die Schüler alle möglichen Vermutungen an. Sogar vom Verdacht, dass ein Spion sich in der Schule herumtrieb, war die Rede! Das erschien zwar ziemlich weit hergeholt, aber war ebenso gut wie andere Verdachtsfälle. Lisa grübelte, ob ein Dieb in die Zuckerschule eingedrungen war und sich im Raum getäuscht hatte. Oder waren vielleicht ganz besondere Dinge im Abstellraum verborgen worden? Im Klassenraum vibrierte die Stimmung förmlich.
Salim, der immer hungrig war, aß vor lauter Anspannung sogar sein ganzes Matheheft auf!
Dann richtete sich der Hausmeister auf.