Das wilde Uff, Band 3: Das wilde Uff jagt einen Schatz - Michael Petrowitz - E-Book

Das wilde Uff, Band 3: Das wilde Uff jagt einen Schatz E-Book

Michael Petrowitz

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Beschreibung

Band 3 der tierisch witzigen Reihe um das frechste Urzeitwesen aller Zeiten! Familie Peppel ist in Aufruhr: Die ungeliebte Tante Ulrike kommt zu Besuch! Das passt Uff gar nicht in den Kram, weil er die Wohnung räumen und vorübergehend auf den staubigen Dachboden ziehen muss. Tante Ulrike ist aber nicht nur schrecklich, sondern auch listig: In Wahrheit ist sie nämlich hinter einer Schatzkarte her, die sie bei den Peppels vermutet. Als Lio und Uff davon Wind kriegen, setzen sie alles daran, die Karte - und den Schatz! - vor ihr zu finden ... Vor 66 Millionen Jahren hat sich das wilde Uff zu einem kurzen Nickerchen hingelegt – und ist erst jetzt wieder aufgewacht. Nun wirbelt es das Leben von Familie Peppel mit seinen verrückten Ideen ordentlich durcheinander! Alle Abenteuer mit dem wilden Uff: Band 1: Das wilde Uff sucht ein Zuhause Band 2: Das wilde Uff fährt in den Urlaub Band 3: Das wilde Uff jagt einen Schatz Band 4: Das wilde Uff braucht einen Freund Erlebe auch die Abenteuer der "Dragon Ninjas" von Michael Petrowitz! Band 1: Der Drache der Berge Band 2: Der Drache des Feuers Band 3: Der Drache des Himmels Band 4: Der Drache der Erde Band 5: Der Drache der Schatten Band 6: Der Drache des Wassers

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2017Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH© 2017 Ravensburger Verlag GmbHText © Michael PetrowitzVermittelt durch die Literaturagentur Arteaga, MünchenUmschlaggestaltung und Illustrationen: Benedikt BeckRedaktion: Valentino DunkenbergerAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.ISBN 978-3-473-47856-9www.ravensburger.de

Am Ende?

„Raus!“, brüllte der Lastwagenfahrer.

Professor Snaida saß eingeschüchtert auf dem Beifahrersitz und schaute den Fahrer verdutzt an. „Pardon?! Ich dachte, Sie nehmen mich bis nach Deutschland mit?“, nuschelte er mit vollem Mund und spuckte dabei ungewollt Brotkrümel durch die Fahrerkabine.

Der vierzig Tonnen schwere Sattelzug, der in Italien Dosentomaten geladen hatte, stand mit laufendem Motor auf dem Seitenstreifen der Autobahn. Es war ein stürmischer Tag und der Regen prasselte auf den Asphalt.

Der Lastwagenfahrer beugte sich über den Professor und öffnete die Beifahrertür. „Raus, habe ich gesagt. Sofort!“, wiederholte er energisch.

Der Professor machte keine Anstalten auszusteigen. „Aber, so hören Sie doch, guter Mann …“

Der Lastwagenfahrer war kräftig und hatte Arme wie Wagenheber. Kurz entschlossen packte er den Professor am Kragen und schubste ihn aus der Fahrerkabine.

Professor Snaida stolperte und fiel in eine Pfütze, die sich auf dem Seitenstreifen gebildet hatte.

Der Lastwagenfahrer beugte sich aus der Kabine. „Ich nehme doch niemanden mit, der alle meine Brote auffuttert, ohne zu fragen!“ Er wedelte mit seiner leeren Brotdose.

Professor Snaida schluckte hastig den letzten Bissen hinunter. „Aber ich hatte solchen Hunger!“, verteidigte er sich. „Ich hatte seit Tagen nichts mehr zwischen den Zähnen!“

Professor Snaida hatte nur wenige Wochen zuvor versucht, das Uff mithilfe der kriminellen Picobello-Brüder in seinen Besitz zu bekommen. Doch Luigi und Lorenzo Picobello hatten den Professor schamlos betrogen. Am Ende hatten aber auch die Picobellos kein Glück gehabt und wurden bei dem Versuch, das Uff in ihre Gewalt zu bringen, verhaftet. Da Professor Snaida beweisen konnte, dass er nicht mit den beiden unter einer Decke steckte, wurde er schnell wieder auf freien Fuß gesetzt. Trotzdem war er am Boden zerstört, denn er glaubte, dass das Uff sein Ende als Fleischeinlage in einer Suppe gefunden hatte. Seine letzte Hoffnung, jemals in den Besitz des Uffs zu gelangen, war somit zunichtegemacht. Jetzt wollte der Professor nur noch nach Hause. In seinen Steinbruch. Vielleicht könnte er dort einfach noch einmal von vorne anfangen?

Aber er hatte kein Geld, um sich ein Ticket fürs Flugzeug oder die Bahn zu kaufen. Und so hatte Professor Snaida kurzerhand einen Lastwagenfahrer gefragt, ob er ihn mitnehmen könne. Eine dumme Idee, wie er nun, im Straßengraben liegend, befand.

Der Fahrer zog die Tür zu und schaute zum geöffneten Beifahrerfenster hinaus. „Ich habe dich mitgenommen, weil ich die Gesellschaft eines niveauvollen Gesprächspartners gesucht habe. Aber du …“ Der Lastwagenfahrer schnaubte vor Wut. „… du bist einfach nur ein hinterhältiger Butterbrotdieb! Pah!“ Der Fahrer machte eine verächtliche Geste und sagte dann, mehr zu sich selbst: „Und redet auch noch mit einer toten Mücke! Der hat doch einen an der Waffel!“

Professor Snaida rappelte sich aus der Pfütze auf und versuchte, sich den Matsch von den Kleidern zu putzen. Doch der Dreck verteilte sich nur noch mehr, sodass der Professor schließlich vollkommen verschmiert war.

Er sah sich um. Etwas schien zu fehlen. „Was ist mit meinem Koffer?“, rief der Professor dem Lastwagenfahrer zu.

Der Fahrer hielt das kleine Köfferchen mit den Habseligkeiten des Professors hoch. „Meinst du den hier?“

Der Professor nickte eifrig. „Ja, ja, werfen Sie mir den Koffer bitte einfach raus!“

Er schaute erwartungsvoll zu dem Lastwagenfahrer. Der grinste nur und trat aufs Gaspedal. Der Sattelzug setzte sich in Bewegung und spritzte Professor Snaida endgültig von oben bis unten nass.

„Mein Koffer!“, rief der Professor. Aber der Lastwagenfahrer beachtete ihn nicht weiter und fuhr samt Koffer davon.

Niedergeschlagen ließ sich Professor Snaida wieder zu Boden sinken. Er zog seine Halskette mit der in Bernstein eingeschlossenen Mücke hervor und seufzte.

„Ach, Churchill, my dear, mein einziger treuer Freund! Wo sind wir bloß gelandet?!“

Churchill schaute den Professor mit leblosen Augen an. Trotzdem war dem Professor so, als würde er ihn antworten hören.

„Ach ja? Du meinst, es könnte schlimmer sein? Das verstehe ich nicht. Tiefer kann ein Genie wie ich nicht fallen. Wir waren doch so nah dran! Beinahe hätten wir das Uff in die Hände bekommen. Dann sähe jetzt alles anders aus. Ach, Churchill. Nun haben wir gar nichts mehr. Was sollen wir jetzt nur tun?“

Er hielt sich den Bernstein dicht ans Ohr, als wollte er lauschen, was die Mücke ihm riet.

„Nach England? Zu Mummy?NIEIMLEBEN! Ich kann doch nicht zurück zu meiner Mutter gehen. Was würde sie von mir denken?!“

Für Mrs Snaida zählten nur Erfolge: Noten, Preise, lobende Erwähnungen – dies waren die einzigen Dinge, die sie je interessiert hatten, auch als der Professor noch ein Kind gewesen war. Und wenn er mal eine schlechte Note mit nach Hause gebracht hatte, dann gab sie ihm Hausarrest und setzte ihn auf Diät, damit er besser wurde.

Nein, bei ihr konnte er sich unter diesen Umständen nicht blicken lassen. Seufzend erhob sich Professor Snaida und beschloss, sich lieber auf den Weg zurück in seinen Steinbruch zu machen. Vielleicht würde er tatsächlich noch einmal von vorne anfangen können!

„Churchill, my dear, ich spüre es in meinem großen Zeh, dass noch etwas Großes auf uns wartet.“

Der Schatz der sabbernden Unke

„Du Halunke! Jetzt hab ich dich! Ich werde dich um einen Kopf kürzer machen und den mickrigen Rest, der dann von dir übrig bleibt, wie ein Segel am Hauptmast hissen!“, brüllte Käpt’n Faulzahn.

Uff starrte gebannt auf den Piraten, der ihn mit finsteren Augen ansah. Der Seeräuber hatte sonnengegerbte Haut. Sein Gesicht war mit zahlreichen Narben übersät. Käpt’n Faulzahn zog seinen blitzblanken Säbel aus dem Gürtel, holte weit aus und –

Bevor der Pirat zuschlagen konnte, nahm Uff Anlauf und sprang ihm mutig entgegen. Dabei rief er: „Attacke! Alle Uffs voraus!“ Doch anstatt auf dem Piraten zu landen und diesen in einem wilden Kampf zu besiegen – so wie Uff es sich fest vorgenommen hatte –, klatschte Uff mit dem Kopf gegen den Bildschirm des Fernsehers und fiel zurück auf den Wohnzimmerteppich.

Lio sprang auf und eilte seinem kleinen Freund zu Hilfe. „Hast du dich verletzt, Uff?“

„Bei Uff ist alles in Ordnung“, sagte das blaue Urzeitwesen und zeigte stolz auf den Bildschirm. „Aber diesem fiesen Faulzahn-Kapitän auf dem Piratenschiff hat Uff es ganz schön gegeben!“

Vater Peppel war ebenfalls von seinem gemütlichen Platz auf dem Sofa aufgesprungen und begutachtete, ob der Fernseher Uffs Attacke überstanden hatte. Nun schlug er die Hände über dem Kopf zusammen. „Und wie du es ihm gegeben hast! Oh nein, Uff! Sieh doch nur, was du angerichtet hast!“ Der Bildschirm hatte einen großen Sprung.

„Entschuldigüngchen!“, sagte Uff kleinlaut. „Uff hat wieder total vergessen, dass es nur ein Film ist. Uff wollte euch doch nur vor diesem fiesen Faulzahn-Piraten beschützen.“

Vater Peppel schüttelte verzweifelt den Kopf. „Ich werde wohl ein Netz anbringen müssen, wenn wir weiter mit Uff Filme schauen wollen.“

„Ist jetzt endlich Schluss mit der Vorstellung?“, maulte Amelie. „Setzt euch wieder hin! Ich will wissen, wie’s weitergeht!“

Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, konnte der DVD-Abend fortgesetzt werden, wenn auch mit beschädigtem Bildschirm. Mutter Peppel reichte Popcorn und Chips herum und der Film Käpt’n Faulzahn und der Schatz der sabbernden Unke steuerte auf seinen Höhepunkt zu.

Alle starrten gebannt auf den Fernseher – nur Uff konntesichnichtmehraufdenFilmkonzentrieren. Grübelnd wandte er sich an Lio: „Warum ist dieser Faulzahn-Pirat überhaupt so gemein?“

„Er hat Angst, dass ihm der Schiffsjunge seinen Schatz wegschnappt“, erklärte Lio seinem Urzeitfreund.

„Einen Schatz?“, fragte Uff. „Was ist ein Schatz?“

„Ein Schatz ist etwas sehr, sehr Wertvolles. Wer einen Schatz findet, der ist so reich, dass er sich alles kaufen kann, was er will, und …“

„Pst! Seid doch mal leise!“, zischte Amelie. „Wenn ihr lieber quatschen wollt, geht raus!“

Ganz ohne Uffs Hilfe hatte der Schiffsjunge Käpt’n Faulzahn inzwischen überwältigt und war in eine tiefe, dunkle Höhle vorgedrungen. Dort stand eine große Holztruhe, auf der eine fette, sabbernde Unke saß.

„Oh, ist die süß!“, juchzte Amelie.

„Die hat ein bisschen Ähnlichkeit mit unserem Uff, findet ihr nicht?“, bemerkte Mutter Peppel und schmunzelte.

„Nicht lustig, Claudi!“ Uff warf ihr einen beleidigten Blick zu.

Nach einem kurzen Kampf hatte der Schiffsjunge die sabbernde Unke besiegt und öffnete behutsam die Truhe. Zum Vorschein kamen glänzende Goldmünzen, funkelnde Edelsteine und kostbarster Schmuck – ein echter Schatz!

„Siehst du“, sagte Lio. „Das ist ein Schatz.“

„Krawummsassa!“, staunte Uff. Beim Anblick des Schatzes lief ihm das Wasser im Mund zusammen. „Das ist das Leckerste, was Uff jemals gesehen hat! Uff will auch so einen Schatz haben – zum Frühstück, zum Mittag und zum Abendbrot!“ Uff hüpfte von seinem Platz.

Hastig sprang auch Vater Peppel auf und hechtete vor den Fernseher, denn er glaubte, dass Uff wieder gegen den Bildschirm springen wollte. Dabei fiel er unglücklich hin und verletzte sich an der Schulter. „Aua! Mist!“, fluchte er.

„Alles in Ordnung mit dir, Matthias?“, fragte Uff, der erstaunt auf Vater Peppel herabschaute und keine Anstalten machte, sich dem Fernseher zu nähern.

„Ja, ja, nix passiert!“, murmelte Vater Peppel gequält.

Uff grinste. „Hast wohl auch vergessen, dass es nur ein Film ist, und wolltest dir den Schatz holen, oder?“

Vater Peppel knurrte etwas Unverständliches. Doch Uff spazierte bereits seelenruhig aus dem Wohnzimmer.

„Wo willst du hin?“, rief Lio ihm nach.

Uff lugte noch einmal durch den Türrahmen. „Uff hat Kohldampf. Und deshalb macht sich Uff jetzt auf die Suche nach so einem Schatz – aber einem echten!“

Ein Anruf kommt selten allein

Uff hatte sich in der gesamten Wohnung umgesehen. Aber einen Schatz hatte er nicht gefunden.

Als die Peppels nach dem Film in die Küche kamen, um leckere, selbst gemachte Burger zu Abend zu essen, saß Uff auf dem Küchenschrank und hielt sich eine Küchenrolle vors Auge – wie ein Pirat, der durch ein Fernrohr späht.

„Was machst du da?“, fragte Lio neugierig.

„Ausschau halten natürlich. Nach einer Insel – einer Schatzinsel!“ Uff schwenkte das Küchenrollenfernrohr wild in alle Richtungen.

„Aber hier gibt es keine Inseln“, erklärte Lio und duckte sich, um nicht vom Fernrohr getroffen zu werden.

Uff zuckte mit den Schultern. „Ach ja? Und woher weißt du, dass nicht plötzlich eine am Horizont auftaucht? War bei diesem Faulzahn-Kapitän ja auch so.“ Uff ließ sich nicht entmutigen und hielt weiter Ausschau.

„Gleich morgen fangen wir an, nach einem Schatz zu suchen, abgemacht?“, raunte Lio ihm zu, während die Peppels den Tisch fürs Abendessen deckten.

„Abgemacht!“, flüsterte Uff zurück und kletterte von seinem Aussichtsturm.

Vater Peppel hatte an diesem Abend ein neues Rezept ausprobiert und konnte es kaum erwarten, seiner Familie die köstlichen Burger zu servieren.

Gerade als sich alle an den Tisch gesetzt hatten, klingeltedasTelefon.VaterPeppelhobab.„Peppel.“

Der Rest der Familie wurde auf einmal ganz still. Alle wollten wissen, wer so spät noch anrief.

„Ach, hallo“, seufzte Vater Peppel. Er klang nicht sehr begeistert. „Was gibt es denn schon wieder, Herr Winz? Eine Glühbirne? Nein, ich glaube nicht, dass wir noch eine im Haus … – Ach, Sie haben selbst eine? Ja, dann könnte ich vielleicht morgen … –Heute?!Naja,esistschonspät,ich … – Ja, na gut, ich komme gleich.“ Vater Peppel legte auf. „Ich muss noch mal schnell nach unten.“

„Muss das sein, Matthias?“, fragte Mutter Peppel.

„Du warst doch vorhin erst beim Winzling“, wunderte sich Amelie.

„Seine Wohnzimmerlampe ist durchgebrannt und muss gewechselt werden“, erklärte Vater Peppel.

Uff runzelte die Stirn. „Und da fragt er ausgerechnet dich, Matthias?!“

Vater Peppel sah Uff misstrauisch an. „Warum sollte er mich nicht fragen?“

„Na, hör mal, Matthias!“, kicherte Uff. „Du bist ja nicht gerade ein Profi, was diese elektrischen Fackeln angeht. Wenn ich da an den Stromausfall vor unserem Urlaub denke …“ Uff brüllte vor Lachen so laut, dass er sich den Bauch halten musste.

Vater Peppel verzog den Mund. Dann sagte er säuerlich: „Bin gleich wieder zurück.“

Seit Herr Winz aus dem Krankenhaus entlassen worden war, unterstützten ihn die Peppels immer wieder bei Arbeiten im Haushalt. Sie erledigten Einkäufe für ihn, halfen beim Putzen oder holten die Post aus dem Briefkasten.

„Es ist ja nur so lange, bis es ihm wieder besser geht“, hatte Vater Peppel stets gesagt.

Aber es schien Herrn Winz keineswegs besser zu gehen. Er lief noch immer an Krücken und klagte jeden Tag über die Schmerzen in seinen gebrochenen Beinen.

An diesem Tag hatte Herr Winz schon mindestens zehnmal angerufen.

Als Vater Peppel die Glühbirne in Herrn Winz’ Wohnzimmer ausgewechselt hatte, waren die anderen schon fast fertig mit dem Essen. Vater Peppel war hungrig und freute sich auf seinen Burger.

Doch kaum hatte er sich gesetzt, da klingelte das Telefon erneut. Dieses Mal war Herrn Winz die Brille hinter den Schuhschrank gefallen und Vater Peppel sollte sie hervorfischen.

Als er zurückkam, ließ sich Vater Peppel auf seinen Stuhl fallen. „So, das war aber das letzte Mal für heute, dass ich dem Winzling geholfen habe. Jetzt ist Schluss!“, sagte er und nahm sich den letzten Burger, der mittlerweile kalt war.

Das Telefon klingelte wieder.

„Nein!“, knurrte Vater Peppel entschlossen. „Dieses Mal gehe ich nicht ran. Da kann er warten, bis er schwarz wird.“

Das Telefon klingelte. Und klingelte. Und klingelte. Vater Peppel starrte angestrengt auf sein Essen.

Das Telefon klingelte weiter.

„Vielleicht ist es dieses Mal wirklich wichtig“, bemerkte Lio.

„Ja, vielleicht ist er gestürzt?“, fügte Mutter Peppel besorgt hinzu.

„Na gut“, seufzte Vater Peppel ergeben. „Aber das ist das letzte Mal, dass ich heute ans Telefon gehe, das sage ich euch!“ Er hob ab. „Was ist denn nun schon wieder?“, fragte er mit vorwurfsvollem Ton – und erstarrte. Der Anrufer war nicht Herr Winz.

Lio, Amelie, Uff und Mutter Peppel konnten zwar nichts verstehen, aber sie hörten, dass eine aufgeregte Frauenstimme wie eine Ente ins andere Ende der Leitung schnatterte. Mutter Peppel ging zu ihrem Mann und legte ihr Ohr an den Hörer.

„Wer ist dran?“, fragte Uff neugierig und wackelte auf seinem Stuhl herum. Vater Peppel ignorierte ihn. Doch Uff ließ nicht locker. „He, Matthias! Wen hast du da an der Strippe? Claudi, mit wem quatscht er da?!“

Mutter Peppel zuckte nur mit den Schultern. Sie konnte offenbar nicht genug verstehen.