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Diese Ninjas sind drachenstark! Lian ist entsetzt: Sein Kater Mister Nox wurde entführt! Als Lösegeld fordern die Tiger Ninjas, dass Lian ihnen die dritte magische Ninja-Waffe beschafft: die Wurfsterne des Sturms. Ohne zu zögern, machen sich Lian, Sui und Pepp auf die Suche nach dem Drachen des Himmels, der über die Wurfsterne wacht. Ihr Weg führt sie ins Himmelsgebirge – doch dort toben mächtige Schneestürme und machen ein Weiterkommen unmöglich … *
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Seitenzahl: 120
Als Ravensburger E-Book erschienen 2020Die Print-Ausgabe erscheint im Ravensburger Verlag© 2020 Ravensburger VerlagText © Michael PetrowitzVermittelt durch die Literaturagentur Arteaga, BerlinUmschlaggestaltung und Illustrationen: Marek BláhaAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.ISBN 978-3-473-51083-2www.ravensburger.de
MOROGS AUFTRAG
Im Höhlensaal von Ei-Nori-Mur herrschte eine gespenstische Stille. Der getigerte Drache O-Gonsho hatte seine menschliche Form angenommen. In seinen schwarzen Umhang gehüllt, saß er an einer langen Tafel. Er hielt eine schwarze Rose in der Hand, zupfte ein Blatt nach dem anderen von der Blüte und ließ es zu Boden fallen.
Dabei zählte er ab: „Er bringt mir die Waffe. Er bringt sie mir nicht. Er bringt sie. Er bringt sie nicht. Er bringt …“
Die Tür zum Saal öffnete sich und Morog, O-Gonshos einäugiger Diener, stürzte herein. „Mein Herr, Ihr habt mich rufen lassen. Was kann ich für Euch tun?“
O-Gonsho unterbrach augenblicklich sein Spiel und schaute auf. Sein Gesicht war im Schatten der Kapuze verborgen.
„Wo ist Hiro?“, fauchte O-Gonsho. „Wo ist das magische Blasrohr Fukiya? Ist es endlich hier in Ei-Nori-Mur?“
„Nein, noch nicht“, flüsterte Morog ängstlich.
„Wieso nicht?“, brüllte O-Gonsho. „Hiro müsste doch längst zurück sein aus Bara-Kuda.“
Morog schluckte. „Dieser Lian Flemming und seine Dragon Ninjas sind Hiro in die Quere gekommen.“
„In die Quere gekommen? Hat sich Hiro etwa aufhalten lassen?“
Morog zitterte. „Ja, also, aufhalten lassen? Nicht direkt. Er …“
O-Gonsho sprang auf. „Wo ist Hiro mit Fukiya?“, schnaubte er wütend. „Ich will endlich eine der Bu-shu-kai in den Händen halten!“
Morog schaute betreten zu Boden.
O-Gonsho packte seinen Diener am Kragen und brüllte: „Wo ist Fukiya?“
„Vermutlich auf Chipanea.“
„Auf Chipanea?“
Morog zögerte.
Die Augen seines Meisters glühten im Schatten der Kapuze rot auf. „Los! Sprich! WOISTHIRO?“
Morog gab sich einen Ruck: „Er, er ist nicht, nicht zurück nach Ei-Nori-Mur gekommen“, stotterte er ängstlich.
„Nicht zurückgekehrt?“, fauchte O-Gonsho ungläubig.
„Wir wissen nicht, wohin er gegangen ist“, sagte Morog und schüttelte den Kopf. Er kniff sein Auge zusammen und flüsterte: „Wir haben seine Spur leider verloren.“
O-Gonsho stieß Morog zu Boden und stellte einen Fuß auf dessen Brust. „Du bringst jetzt eine der magischen Waffen nach Ei-Nori-Mur! Sofort! Auf diesen Nichtsnutz Hiro kann ich nicht mehr zählen.“
„Aber Herr, ich bin kein Drachenblut! Ich kann die magischen Waffen nicht entwenden!“
„Dann lass dir etwas einfallen! Schließlich irren da draußen schon zwei Drachenblute umher.“
Morog überlegte kurz. „Ja, Meister! Ich habe schon eine Idee. Ich werde gleich ein paar Männer zusammentrommeln und dann machen wir uns auf den Weg.“
„Nein. Du wirst keine Männer mitnehmen. Du gehst allein!“, zischte O-Gonsho.
„Allein?“, wunderte sich Morog.
„Ja“, bestätigte O-Gonsho. „Ich brauche jetzt alle Männer hier in Ei-Nori-Mur.“
„Was habt Ihr vor, Meister?“
„Das geht dich nichts an! Je weniger du weißt, desto weniger kannst du verraten.“
Morog nickte eingeschüchtert.
O-Gonsho packte ihn am Kragen. „Und wenn du versagst, stoße ich dich durch das Tor dorthin zurück, wo du hergekommen bist.“
Morog begann am ganzen Leib zu zittern. „Nein, bitte nicht! Bitte nicht, Meister! Wenn Ihr das Tor öffnet, werden wir alle sterben!“
„Das ist mir egal! Wenn ich die magischen Ninja-Waffen nicht bekomme, dann ist mir alles egal!“ fauchte O-Gonsho. „Nutze deine Chance. Sorge dafür, dass keine weitere Bu-shu-kai mehr nach Chipanea gelangt! Verstanden?“
Morog bejahte mit heftigem Kopfnicken.
„Um den Rest kümmere ich mich“, flüsterte O-Gonsho zu sich selbst und widmete sich wieder der schwarzen Rose. Es waren nur noch drei Blätter an der Blüte. Er zählte weiter ab: „Er bringt sie nicht. Er bringt sie. Er …“ O-Gonsho zerquetschte das letzte Blütenblatt und ballte seine Faust.
Er begann zu glühen und verwandelte sich explosionsartig in den gigantischen getigerten Drachen. Um seine Macht zu demonstrieren, packte er Morog mit seinen Klauen, flog mit ihm aus dem Höhlensaal hinaus und drehte ein paar Runden um den Berg Ei-Nori-Mur. Dabei stieß er Feuersalven aus und kreischte und brüllte vor Wut. Morog klammerte sich ängstlich an O-Gonshos Krallen fest und rief: „Ich werde Lian Flemming vernichten! Ich vernichte dieses Drachenblut!“
WURFSTERNE AM MORGEN
Lian lag in seinem Bett in der Drachenbude und starrte an die Decke. Er hatte diese Nacht nur sehr unruhig geschlafen und war bereits vor Sonnenaufgang aufgewacht. Kein Wunder, schließlich hatten die Tiger Ninjas seinen Kater Mister Nox entführt! Immer wieder hatte er die Botschaft der Erpresser gelesen:
Wir haben deinen Kater! Du kannst ihn eintauschen. Gegen was, werden wir dir später mitteilen. Verrate niemandem davon! Sonst siehst du deinen Kater nie wieder!
Was würden die Erpresser von ihm verlangen?
Plötzlich surrte ein Wurfstern knapp über Lians Nase hinweg und bohrte sich mit einer der messerscharfen Spitzen in die hölzerne Kopfstütze seines Betts. Lian war augenblicklich hellwach. Sein Herz wummerte vor Aufregung. War das ein Angriff? Lian sah, dass die Tür zur Drachenbude weit geöffnet war. Der Angreifer hatte offenbar vom Flur aus gezielt. Geistesgegenwärtig warf Lian sich zur Seite, ließ sich auf den Boden fallen und rollte mit einer Drehung unter sein Bett.
Pepp!, schoss es ihm in den Sinn. Wo war sein Freund?
Lian lugte unter dem Bett hervor hinüber zum Bett seines Zimmergenossen. Pepp war ein Langschläfer. Offenbar bekam er von dem Überraschungsangriff nichts mit.
Wieder surrte ein Shuriken ins Zimmer und blieb im Holz der geöffneten Schranktür stecken.
„Pepp! Pepp!“, zischte Lian. Aber im Bett seines Zimmergenossen blieb alles ruhig. Wie konnte Pepp nur so tief schlafen?
Vorsichtig robbte Lian am Fußende unter seinem Bett hervor. Flach auf den Boden gedrückt und ganz nah an der Wand entlang kroch er zum Türrahmen, während weitere Wurfsterne durchs Zimmer pfiffen. Wenn der unsichtbare Angreifer ins Zimmer stürmte, würde Lian versuchen, ihn zu überwältigen, und dann mit Pepp die Flucht wagen.
Kaum hatte Lian seinen Plan gefasst, trat der Angreifer auch schon ins Zimmer. Lian packte zu und beförderte ihn mit einem gekonnten Wurf zu Boden. Sofort erkannte er, wer die Shuriken geworfen hatte: Es war Pepp!
„Was soll das, Lian?“, stöhnte Pepp am Boden liegend.
Lian war erleichtert, dass er sich getäuscht hatte. Trotzdem wummerte sein Herz noch immer vor Aufregung. „Wieso bewirfst du mich mit Shuriken?“
„Ich habe nicht auf dich geworfen! Ich habe nur trainiert“, erklärte Pepp und deutete auf eine Zielscheibe, die mit Kreide neben dem Fenster an die Wand gezeichnet war. Kein einziger Wurfstern steckte auch nur in der Nähe der Zielscheibe. Sämtliche Shuriken waren kreuz und quer im ganzen Zimmer verteilt.
„Das hätte ganz schön ins Auge gehen können, Pepp!“, schimpfte Lian. „Wirf nie wieder mit einem Shuriken in meine Richtung!“
Pepp schaute betreten zu Boden. „Tut mir leid! Soll nicht wieder vorkommen.“
Als er wieder aufschaute, fiel sein Blick auf Lians Bett. „Was ist das für ein Zettel?“, fragte Pepp und zeigte auf den Brief der Entführer, der zusammengeknüllt auf Lians Matratze lag.
Lian griff hastig den Zettel und steckte ihn in seine Hosentasche. „Das ist nichts.“
Pepp zuckte mit den Schultern und murmelte: „Und mir immer vorhalten, dass ich unordentlich bin!“
Lian hätte gern mit jemandem über die Erpressung gesprochen. Aber es wäre zu riskant. Die Entführer hatten ihm strikte Anweisung gegeben, mit niemandem über Mister Nox’ Verschwinden zu reden. Sonst würde er seinen Kater niemals wiedersehen.
Mister Nox war Lians treuester Freund und hatte ihn die meiste Zeit seines Lebens begleitet. Niemals hätte Lian ihn zurückgelassen, als er auf das Ninja-Internat Chipanea gegangen war. Zu recht: Der Kater hatte ihm und seinen neuen Freunden schon einige Male aus der Patsche geholfen. Und alle auf Chipanea hatten ihn inzwischen lieb gewonnen. Na ja, alle bis auf Pepp.
„Was ist das überhaupt für ein Schmutz hier?“, wunderte sich Lian. Überall auf dem Boden der Drachenbude waren weiße Fußspuren zu erkennen. „Hast du Mehl an den Füßen?“
Pepp kontrollierte seine Sohlen und stellte erstaunt fest, dass sie weiß waren. „Keine Ahnung, wo das herkommt!“, beteuerte er.
Die weißen Fußspuren führten hinaus in den Flur vor der Drachenbude. Lian kniete sich auf den Boden und sah sich die Spuren genauer an.
„Hier war etwas mit Kreide geschrieben“, bemerkte er.
Vorsichtig pustete Lian den losen Kreidestaub beiseite. Es waren nur noch wenige Buchstaben zu erkennen: BI… …ZEN … VER… Der Rest war von Pepps Schritten verwischt worden.
Lian begann zu zittern. War das etwa die Forderung der Entführer, auf die er die ganze Zeit gewartet hatte? Wenn ja, dann war sie nun nicht mehr zu lesen.
Lian drehte sich zornig zu Pepp um. „Du hast alles zertrampelt! Du hast die Botschaft zertrampelt!“
„Ich habe gar nicht bemerkt, dass da etwas auf den Boden gekritzelt war“, entgegnete Pepp. „Ich habe nur das Kreidestück gesehen. Damit habe ich die Zielscheibe angezeichnet.“
„Und wenn das jetzt etwas Wichtiges war?“, fragte Lian wütend.
Pepp winkte ab. „Ach, das wird schon nicht so wichtig gewesen sein! Wenn es wichtig war, wird derjenige, der da was geschrieben hat, sich bestimmt noch mal melden.“
„Und wenn nicht?“ Lian schäumte vor Wut. „Du dämliches Trampeltier!“
„Tut mir leid! War wirklich keine Absicht!“, entschuldigte sich Pepp. „Gleich nach dem Frühstück wische ich die ganze Drachenbude. Versprochen!“
Lian war alles egal. Er fühlte nur den Zettel in seiner Tasche und seine Angst, Mister Nox könne irgendetwas zustoßen. Würden die Entführer ihm tatsächlich noch eine Botschaft zukommen lassen? Oder hatte er nun keine Chance mehr, seinen Kater jemals wiederzusehen?
MAGISCHE HANDZEICHEN
Sensei Sun saß bereits auf einem Kissen, als Lian, Sui, Pepp und die anderen Ninja-Schüler aus ihrem Jahrgang zum Morgentraining auf der Insel der vollkommenen Stille eintrafen.
„Nehmt Platz!“, befahl der Meister und deutete auf einige bunte Kissen, die vor ihm auf dem Boden lagen.
Die Schüler folgten seiner Anweisung und setzten sich im Halbkreis um ihren Meister. Alle waren vor Neugier ganz still.
Rechts und links neben Sensei Sun glimmten Räucherstäbchen. Normalerweise mochte Lian den würzigen Duft. Aber heute ging ihm alles irgendwie auf die Nerven. Lustlos setzte er sich zwischen Sui und Pepp und wedelte den lästigen Rauch beiseite.
„Tummo!“, begrüßte Sensei Sun seine Schüler.
Alle schauten einander fragend an. Tummo? Was sollte das bedeuten?
Sensei Sun kicherte. „Ich weiß, dass ihr alle schon ganz neugierig seid und endlich erfahren wollt, welche neue Fähigkeit ich euch heute beibringen werde.“
Die Schüler strahlten ihren Meister an und nickten.
„Dann will ich euch nicht länger auf die Folter spannen.“ Sensei Sun nahm einen tiefen Atemzug und verkündete: „Ihr werdet heute von mir in das erste der neun magischen Handzeichen eingeweiht werden!“
Die Schüler begannen vor Aufregung zu tuscheln.
„Aber freut euch nicht zu früh!“, warnte der Sensei. „Die magischen Handzeichen mögen dem einen oder anderen von euch sehr simpel vorkommen. Sie erfordern jedoch größte Anstrengung und vor allem: Konzentration! Tummo ist das erste magische Handzeichen.“
„Mensch, Lian!“, flüsterte Pepp aufgeregt und stieß seinen Freund an. „Tummo! Das klingt super, oder?“
Lian nickte nur und schaute geradeaus nach vorne.
„Die erste Sache, auf die ihr achten müsst, ist die korrekte Haltung“, fuhr der Sensei fort. „Es ist egal ob ihr sitzt, oder steht oder liegt.“
„Oder fliegt?“, fragte Pepp vorlaut.
Alle lachten.
Auch Sensei Sun musste grinsen. „Ja, auch im Fliegen könnte man Tummo anwenden. Solange man seine Arme und Hände frei hat, dürfte es kein Problem sein.“
Alle nahmen eine aufrechte Sitzposition ein. Als sie richtig saßen und es mucksmäuschenstill war, zeigte der Sensei den Schülern, wie sie die Finger halten mussten.
„Formt mit dem Daumen und dem Zeigefinger der rechten Hand einen Kreis, sodass sich die Fingerspitzen leicht berühren. Der Daumen der linken Hand soll das Gleiche mit dem kleinen Finger der linken Hand machen. Und nun müssen sich diese beiden Kreise an allen vier Fingerspitzen berühren. Seht!“ Sensei Sun legte seine Finger zusammen und präsentierte den Schülern die korrekte Handhaltung.
„Und was machen die Linkshänder?“, fragte Pepp.
„Die machen es genau andersherum“, erklärte der Sensei.
„Ach, deshalb funktioniert es bei mir nicht“, seufzte Pepp erleichtert und versuchte das Handzeichen nun andersherum.
„Aber was genau passiert, wenn man Tummo anwendet?“, fragte Lian, dem das Handzeichen keine Schwierigkeiten bereitete.
Sensei Sun lächelte. „Das sollt ihr selbst herausfinden. Wenn ihr das Handzeichen richtig ausführt, werdet ihr es spüren.“
Lian zuckte mit den Schultern. „Also ich merke nichts.“ Er hielt seine Finger noch eine ganze Weile in der Tummo-Stellung und konzentrierte sich dabei so sehr, dass ihm sogar der Schweiß auf die Stirn trat. Schließlich löste er das Handzeichen und öffnete seine Wickeljacke.
„Was machst du?“, fragte Sensei Sun.
„Verzeihung, Sensei. Mir ist so heiß! Darf ich meine Jacke öffnen?“, antwortete Lian.
Sensei Sun lächelte. „Schließe die Jacke wieder. Das ist Tummo! Mit Tummo könnt ihr eure Körpertemperatur beeinflussen. Wenn ihr dieses Handzeichen bildet und die freien Finger nach oben zeigen, steigt eure Körpertemperatur. Wenn die freien Finger zu Boden zeigen, sinkt eure Körpertemperatur. Probiert es aus!“
Lian tat, wie der Sensei ihm befohlen hatte. Tatsächlich, es funktionierte!
„Genial“, kommentierte Sui und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Auch bei ihr hatte das magische Handzeichen Wirkung gezeigt.
Nur Pepp hatte seine Finger zu einem regelrechten Fingersalat verknotet. Aber das schien ihm nichts auszumachen.
„Prima!“, rief er. „Und wenn man die Finger so hält, ist die Temperatur gerade richtig. Nicht zu heiß und nicht zu kalt!“
Alle lachten. Auch Lian konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Aber als Pepp in seine Richtung schaute, drehte er sich schnell weg.
KATZENHAARE UND ANDERE STREITIGKEITEN
Nach dem Unterricht liefen Lian, Sui und Pepp zusammen zurück zur Drachenbude. Pepp hatte einen Wischmopp unter den Arm geklemmt und war noch immer ganz begeistert von der Einführung in das erste magische Handzeichen. Während sie den Platz der himmlischen Tugenden überquerten, übte er die korrekte Fingerhaltung. „Dieses Tummo-Handzeichen ist echt eine praktische Sache. Ich frage mich, ob es möglich ist, seinen Körper mit Tummo so aufzuheizen, dass man ein Spiegelei auf seinem Bauch brutzeln kann“, überlegte er laut.
Sui lachte. „Du kannst es ja mal versuchen. Aber pass auf, dass du nicht gleich mitgekocht wirst!“
Die beiden kicherten. Lian hingegen verzog keine Miene.
„Was ist denn nur los mit dir?“, fragte Sui und knuffte Lian in die Seite. „Du benimmst dich schon den ganzen Morgen wie eine beleidigte Melone.“
„Es ist nichts!“, schnaubte Lian Sui wütend an.
Sui wich zurück. „Okay … Ist ja schon gut!“
„Es ist meine Schuld“, erklärte Pepp. „Ich habe Lian heute früh beinahe mit einem Shuriken abgeworfen. Und dann habe ich auch noch eine wichtige Botschaft zerstört!“
„Eine Botschaft?“, wunderte sich Sui. „Was denn für eine Botschaft? Etwa die Kreidebotschaft vor eurer Tür?“