Dragon Ninjas, Band 6: Der Drache des Wassers - Michael Petrowitz - E-Book

Dragon Ninjas, Band 6: Der Drache des Wassers E-Book

Michael Petrowitz

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Beschreibung

Diese Ninjas sind drachenstark! Die Dragon Ninjas sind schockiert: Der finstere Drache der Schatten hat rund um das geheime Ninja-Internat mehrere Eier gelegt! Lian, Sui und Pepp müssen die Verstecke unbedingt finden, bevor aus den Eiern weitere Schattendrachen schlüpfen. Doch die Nester sind mit einem gefährlichen Gift geschützt. Kann der mächtige Drache des Wassers dabei helfen, das Gift fortzuspülen? Ein geheimes Ninja-Internat. Vier magische Waffen. Und ein böser Drache, der sie in seinen Besitz bringen will ... Nur die Ninja-Schüler Lian, Sui und Pepp können seine Pläne durchkreuzen. Denn sie sind Dragon Ninjas! Entdecke alle Abenteuer der "Dragon Ninjas"-Reihe: Band 1: Der Drache der Berge Band 2: Der Drache des Feuers Band 3: Der Drache des Himmels Band 4: Der Drache der Erde Band 5: Der Drache der Schatten Band 6: Der Drache des Wassers

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Seitenzahl: 121

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2022Die Print-Ausgabe erscheint im Ravensburger Verlag© 2022 Ravensburger VerlagText © Michael PetrowitzVermittelt durch die Literaturagentur Arteaga, BerlinUmschlaggestaltung und Illustrationen: Marek BláhaAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.ISBN 978-3-473-51123-5ravensburger.com

EINE EINDEUTIGE BOTSCHAFT

Der getigerte Drache O-Gonsho hockte wie versteinert auf dem Gipfel des dunklen Bergs Ei-Nori-Mur und starrte gebannt in die Ferne. Nur die Spitzen seiner Ohren zitterten nervös im Wind.

„Wo bleibt sie nur?“, murmelte er immer wieder in Gedanken zu sich selbst. „Wo bleibt sie nur?“

Plötzlich – endlich! – war am Horizont ein kleiner schwarzer Punkt zu erkennen.

O-Gonsho kniff die Augen zusammen. Der schwarze Punkt kam direkt auf Ei-Nori-Mur zugeflogen. Der getigerte Drache grinste, denn er erkannte schnell, dass es sich um einen seiner Spione handelte: eine Späher-Krähe.

Seine Späher-Krähen hatten ihn bisher immer zuverlässig mit den neusten Informationen versorgt. Und auch jetzt erwartete O-Gonsho ungeduldig eine lang ersehnte Nachricht. Die Nachricht vom Untergang Chipaneas!

Schon am Flügelschlag des Vogels konnte O-Gonsho erkennen, dass die Nachricht von höchster Wichtigkeit war. Die Krähe flatterte so wild mit den Flügeln, wie sie nur konnte.

O-Gonshos Augen flammten vor Vorfreude auf. „Jetzt haben wir es geschafft! Ich habe es geschafft. Ich bin der Herrscher dieser Welt! Ich bin der Beste! Der Tollste! Der Größte!“, sprach er zu sich selbst.

Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein weiterer Vogel neben der Krähe auf und flog direkt auf diese zu. O-Gonsho wurde aus seiner Vorfreude gerissen. Was hatte das zu bedeuten?

Der andere Vogel war ein Käuzchen. Eines der Käuzchen, die die Dragon Ninjas als Botenvögel nutzten! Doch dieses Käuzchen hatte nicht wie gewöhnlich eine Rindennachricht im Schnabel. Es hatte eine andere Botschaft zu überbringen. Und diese galt offenbar der Späher-Krähe, die versuchte, auf kürzestem Weg nach Ei-Nori-Mur zu gelangen. Die Botschaft an die Krähe lautete: Du wirst es nicht schaffen!

Das Käuzchen flatterte immer schneller auf die Krähe zu. Diese hatte den zweiten Vogel nun auch bemerkt und geriet ins Schlingern, als sie auszuweichen versuchte und sich ein Stück abfallen ließ. Aber es war zwecklos. Das Käuzchen raste im Sturzflug hinterher und rammte die Krähe mit dem Schnabel voran in die Seite.

Die Wucht des Aufpralls brachte die Krähe aus dem Gleichgewicht und sie trudelte hinab in Richtung des felsigen Bodens, der Ei-Nori-Mur umgab. Kurz bevor sie auf der Erde aufschlug, gelang es ihr, sich durch eine geschickte Drehung wieder zu fangen und erneut an Höhe zu gewinnen. Die Krähe flatterte nun so verzweifelt wie ein Schiffbrüchiger, der in den Wellen des Ozeans gegen das Ertrinken kämpft.

Tatsächlich schaffte sie es, wieder in Flughöhe aufzusteigen. Sofort setzte das Käuzchen zu einem weiteren Angriff an. Es flog eine enge Kurve und raste erneut auf seinen Widersacher zu.

Dieses Mal aber war die Krähe gewappnet; der nächste Angriff kam nicht so unverhofft wie der erste. Die Krähe hielt Kurs auf den Berg und wehrte die nun folgenden Angriffe des Käuzchens ab, so gut sie konnte. Bei jeder Attacke verloren sowohl Krähe als auch Käuzchen etliche Federn.

Schließlich setzte das Käuzchen zu seinem letzten und stärksten Angriff an, der die Krähe von oben traf. Sie hatte keine Chance auszuweichen oder sich zu wehren. Bewusstlos stürzte sie in die Tiefe, schlug hart auf dem Boden auf und blieb regungslos liegen. So schnell, wie das Käuzchen gekommen war, war es auch wieder im Dunkel des Waldes verschwunden, der hinter der Felslandschaft begann.

O-Gonsho hatte das Schauspiel von der Bergspitze aus beobachtet. Es war alles so schnell gegangen, dass er keine Zeit gehabt hatte, zu reagieren. Jetzt breitete er seine Schwingen aus und hob vom Berg ab. Mit wenigen Flügelschlägen flog er an die Stelle, an der die Krähe mit der Nachricht abgestürzt war. Neben dem Vogel lag ein kleiner Zettel, zu einer Papierrolle zusammengedreht.

O-Gonsho verwandelte sich umgehend in seine menschliche Form, bückte sich und hob das Papier auf. Er entrollte es und las die kurze Nachricht. Anschließend zerknüllte er den Zettel in seiner hölzernen Faust und warf ihn wutschnaubend zu Boden.

„Na wartet! So leicht entkommt ihr mir nicht!“, grollte er.

KLEINER HELD

Auf Chipanea standen die verbliebenen Dragon Ninjas wie erstarrt auf dem Platz der himmlischen Tugenden und schauten dem Pfeil hinterher, den Lian gerade eben abgeschossen hatte. Und auch Lian, der die Armbrust Yuki noch immer im Anschlag hielt, verstand auf einmal, was er getan hatte.

„Neeein!“, schrie er, ließ die Armbrust fallen und begrub sein Gesicht in den eigenen Händen, so als wollte er für immer verschwinden und das Geschehene ungeschehen machen. Aber es war zu spät. Der Pfeil sauste bereits genau auf Baku-Nawa zu.

Doch er traf das Ungetüm nicht. Der Drache der Schatten hatte sich reflexartig abgewandt und wich mit einer Drehung aus. Mit nur wenigen Flügelschlägen stieg er in die Höhe und floh über die Drachenmauer in den Wald vor Chipanea. Der Pfeil hingegen flog geradewegs auf eine der dicken Mauern des Hauptgebäudes zu und …

… prallte an ihr ab und fiel zu Boden.

Nichts passierte. Langsam lösten sich alle aus ihrer Erstarrung und wagten einen Blick in die Richtung, aus der sie eigentlich Unheil und Vernichtung erwarteten. Auch Lian linste vorsichtig und zitternd hinter seinen Händen hervor. Der Pfeil, der eigentlich ein alles zerstörendes Erdbeben auslösen sollte, wenn er mit Yuki abgeschossen wurde, lag friedlich im Staub vor dem Hauptgebäude.

Kunoichi Synjawa katapultierte sich mit einem Flugsprung zu dem Pfeil und hob ihn auf. Und während Lian noch immer in seiner Erstarrung verharrte und nicht glauben konnte, was er da getan hatte, eilten auch Pepp und Sensei Sun zu dem Pfeil.

„Was für ein Glück, dass nichts passiert ist!“, rief Kunoichi Synjawa und reichte dem Sensei den Pfeil.

Sensei Sun begutachtete ihn. „Glück? Nein, Glück hat damit überhaupt nichts zu tun. Dies ist der falsche Pfeil, den Shidoshi Rodriguez zusammen mit der Yuki-Attrappe angefertigt hat.“

„Shidoshi Rodriguez?“, fragte Pepp erstaunt. „Und er führt jetzt nicht nur unsere Mitschüler in ein sicheres Versteck im Himmelsgebirge, er hat auch den echten Pfeil mitgenommen?“

Sensei Sun nickte. „Ja. Der Shidoshi hat sehr umsichtig gehandelt. Er hat der echten Yuki den falschen Pfeil und der Yuki-Attrappe den echten Pfeil zugeordnet. So ist diese magische Waffe doppelt abgesichert und niemand kann sie einfach erbeuten und verwenden.“

„Genial!“, kommentierte Sui. „Und die Absicherung hat nicht nur gegen unsere Feinde gewirkt, sondern auch uns selbst geschützt!“

Alle schauten auf die Reiskörbe, in denen die magischen Waffen für den Abtransport ins Himmelskloster verstaut worden waren.

Lian blickte betreten zu Boden. Er wusste, dass er durch seine Wut beinahe alles vernichtet hätte. Nun hatte er es Shidoshi Rodriguez zu verdanken, dass er nicht mit solch großer Schuld beladen war.

Sui bemerkte sofort, wie niedergeschlagen Lian war. „Lian, du kannst nichts dafür! Es war Baku-Nawas Dampf, der dich so rasend gemacht hat!“

Lian winkte ab. „Es war trotzdem mein Fehler. Ich hätte vorsichtiger sein müssen und den Dampf nicht einatmen dürfen.“

„Aahh!“, schrie Pepp plötzlich und sprang zurück.

„Was ist los, Pepp?“, fragte Lian besorgt.

Pepp beruhigte sich schnell wieder. „Ach, nichts! Mir ist nur Mister Nox durch die Beine gehuscht. Ich vergesse manchmal immer noch, dass ich nun auch mit einem Kater befreundet bin.“ Er lachte. „Ein Drache, der mit einem Kater befreundet ist! Dass es so was überhaupt gibt!“

Lian lächelte. „Ja, du bist aber auch der einzige Drache, der ihn mag.“

„Baku-Nawa würde sicher nicht so locker mit ihm umgehen wie du, Pepp!“, bekräftigte Sui.

„Wo ist dieser Schattendrache überhaupt?“, wunderte sich Pepp.

„Er hat sich in den Wald zurückgezogen“, antwortete Sui. „Offenbar hat er doch ein wenig Angst vor Lians Zorn bekommen.“ Sie lächelte Lian aufmunternd an.

Lian lächelte zurück. Sui schaffte es doch immer wieder, ihn auch in den dunkelsten Momenten aufzumuntern.

„Seht nur!“, rief Kunoichi Synjawa in diesem Moment. „Baku-Nawa ist zurück! Aber irgendetwas scheint sie daran zu hindern, durch das Haupttor einzudringen.“

Alle fuhren herum. Der Drache stand mitten im geöffneten Drachentor, wich nun aber wieder zurück. Niemand konnte erkennen, was der Grund für Baku-Nawas Zögern war, denn der Drache war noch immer in seine giftige Dampfwolke gehüllt.

„Haltet den Atem an und legt euch feuchte Tücher vor den Mund!“, befahl Sensei Sun und rannte allen voran zum Drachentor.

Lian, Sui, Pepp und die anderen folgten ihm. Nur Kancho Kado, der weise Mönch aus dem Bergkloster der alten Meister, blieb zurück und bewachte die Reiskörbe, die die magischen Ninja-Waffen enthielten.

Kaum hatten sie das Haupttor passiert, erkannten sie den Grund für Baku-Nawas Rückzug. Es war Mister Nox, der den Drachen der Schatten wild fauchend zurückdrängte. Immer wieder setzte er zum Angriff gegen Baku-Nawa an, machte kurz vor dem Drachen kehrt, nur um sogleich die nächste Attacke zu starten.

„Ich habe Mister Nox noch nie so wild erlebt!“, staunte Lian.

„Aber es scheint zu wirken!“, lachte Sui. „Der Drache hat Angst vor ihm! So wie alle anderen Drachen zuvor auch!“ Sie schaute zu Pepp und zwinkerte ihm zu.

Pepp winkte ab. „Es ist doch inzwischen bekannt, dass Drachen nicht besonders auf Katzen stehen. Ich würde mich da als absolute Ausnahme betrachten. Für mich ist Mister Nox ein Freund! Mehr als ein Freund.“

Lian machte sich zunehmend Sorgen, denn Mister Nox schien vollkommen außer sich zu sein. „Mister Nox! Aufhören!“, rief er.

Normalerweise hörte der Kater immer sofort auf Lians Kommando. Aber dieses Mal schien er taub für Lians Rufe.

„Hör auf, Mister Nox! Komm sofort zurück!“, rief Lian noch einmal. Aber Mister Nox fauchte den Drachen weiter in die Flucht, als wäre nichts gewesen.

„Was hast du, Lian?“, wunderte sich Pepp. „Ist doch prima, wenn Mister Nox den Drachen vertreibt.“

„Das kommt mir seltsam vor“, antwortete Lian. „Irgendetwas stimmt nicht mit Mister Nox. Ich habe Angst um ihn.“

Auch Sensei Sun schaute ernst in die Runde und teilte die Freude der anderen genauso wenig wie Lian. „Mir scheint, unser kleiner Freund hat ebenfalls den giftigen Dampf eingeatmet. Der Drache hat zwar momentan Angst vor ihm, aber ich weiß nicht, wie sehr das Gift seinem kleinen Katzenkörper zusetzen wird.“

Nun zögerte Lian nicht länger und rannte los. Sein Kater brauchte Hilfe!

VERGIFTET!

Baku-Nawa war inzwischen durch das Haupttor aus Chipanea hinausgedrängt worden und hatte sich wieder in den Wald zurückgezogen. Der Drache hatte ein paarmal versucht, seine Flügel auszubreiten und davonzufliegen. Aber er wurde von Morog, der auf seinem Rücken hockte, daran gehindert.

Unermüdlich griff Mister Nox Baku-Nawa wieder und wieder an. Der Drache tänzelte förmlich hin und her, um ihm auszuweichen. Aber Mister Nox war schneller. Er schaffte es, bis unter den Drachen zu gelangen. Dort machte er einen Satz und krallte sich an Baku-Nawas schimmernden Bauchschuppen fest. Der Drache heulte auf und ließ sich auf den Boden fallen, um seinen Angreifer zu zerquetschen.

Doch Mister Nox war erneut schneller. Hastig kletterte er an Baku-Nawas Bauch hinauf. Baku-Nawa schüttelte und wand sich vor Entsetzen über den ungebetenen Gast auf ihrem Rücken. Dabei fauchten Katze und Drache um die Wette. Baku-Nawa stieß immer wieder beißende Schwaden ihres giftigen Atems aus. Plötzlich wurde Mister Nox von einem Hieb des Drachenschwanzes gestreift und flog in hohem Bogen von Baku-Nawa herunter.

Sofort rappelte sich der Kater wieder auf. Er wollte schon die erneute Verfolgung aufnehmen, aber irgendetwas hielt ihn zurück. Mister Nox blieb stehen, harrte einen Moment aus und drehte dann sein Köpfchen herum. Jetzt erst entdeckte er Lian, der ihm bedeutete, den Drachen laufen zu lassen und stattdessen zu ihm zurückzukehren.

Mister Nox trabte erschöpft zu Lian und den anderen zurück.

Lian rannte ihm erleichtert entgegen. „Mister Nox! Mister Nox! Du bist unser Held! Du hast den Drachen der Schatten in die Flucht geschlagen!“

Doch bevor Lian seinen kleinen Freund in die Arme nehmen konnte, taumelte der Kater und fiel dann zu Boden, wo er regungslos liegen blieb. Mister Nox schaffte es kaum, seine Augen offen zu halten. Sie fielen immer wieder zu. Es sah aus, als kämpfe er gegen eine ihn übermannende Müdigkeit an. Sein kleiner Körper zuckte und der Kater schnurrte ganz leise. Seine kleinen Schnurrhaare bewegten sich kaum wahrnehmbar in seinem immer schwächer werdenden Atem.

„Was ist mit ihm?“, fragte Pepp entsetzt. „Stirbt er?“

Sui warf ihm einen finsteren Blick zu und Pepp zuckte entschuldigend mit den Schultern.

Lian hob den kleinen Kater auf und streichelte vorsichtig sein Fell. „Was ist mit ihm?“, schluchzte er. „Könnt Ihr ihm helfen, Sensei?“

Sensei Sun untersuchte den Kater. „Er atmet! Zwar nur sehr schwach, aber er atmet. Doch es steht nicht gut um ihn“, fügte er ernst hinzu. „Er hat zu viel von Baku-Nawas giftigem Dampf eingeatmet.“

„Er wird es doch überleben, oder?“, fragte Lian mit zittriger Stimme. „Er wacht bestimmt bald wieder auf, oder, Sensei?“

Sensei Sun machte ein bedrücktes Gesicht. „Ich will ehrlich sein, Lian. Mister Nox ist ein Kämpfer. Er gibt so schnell nicht auf. Das hat er von dir! Aber dieses Gift scheint eine sehr starke Wirkung auf ihn zu haben. Ehrlich gesagt, ist es ein Wunder, dass sein Herz überhaupt noch schlägt.“ Er legte tröstend eine Hand auf Lians Schulter. „Ich werde tun, was ich tun kann. Aber du musst mit dem Schlimmsten rechnen. Es war einfach zu viel Gift für den kleinen Katzenkörper.“

Vorsichtig brachten sie Mister Nox zum Pavillon der zehntausend Blumen. In den Regalen, die bis vor Kurzem mit Tinkturen, Kräutermischungen und Salben gefüllt gewesen waren, herrschte eine gähnende Leere. Die gesamte Heilapotheke des Ninja-Internats war bereits verladen worden und befand sich auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft.

Sensei Sun räumte seinen Arbeitsplatz am Fenster frei, ließ Wasser und ein paar Kissen holen und bettete den Kater darauf. Er strich ihm übers Fell. „Jetzt müssen wir hoffen, dass meine Heilkünste wirken. Ich werde erst mal dein Fell von all dem Gift befreien.“ Sensei Sun begann, den Kater behutsam zu waschen.

Ari, die Spionspinne, war unterdessen aus Suis Jacke gekrabbelt und seilte sich an ihrem Faden direkt neben Mister Nox ab. Sie fing sogleich damit an, ein kunstvolles Netz um den Kater herum zu spinnen.

„Ari webt einen Schutz vor Fliegen und Mücken für ihren Freund“, erklärte Sui. „Ich denke, sie wird bei Mister Nox bleiben wollen, um ihn zu beschützen.“

Lian konnte das nur ein wenig trösten.

Sensei Sun befahl den Umstehenden: „Behaltet ihr Baku-Nawa im Auge! Kancho Kado wird sich mit den Bu-shu-kai in einen der Türme zurückziehen. Ich werde alles versuchen, was in meiner Macht steht, um unseren kleinen Freund wieder auf die Beine zu bekommen. Und dann müssen wir schleunigst von hier verschwinden.“

DAS EI