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Deep Secrets - durch die Augen von Chris Merit!
Chris Merit lebte lange Zeit nur für seine Kunst. Einzig vor einer Leinwand gelang es ihm, die Schatten seiner Vergangenheit zu vergessen. Doch als er die junge Sara McMillan kennenlernt, ist ihm augenblicklich klar, dass sie die Frau ist, für die er sein Leben ändern und noch einmal von vorn beginnen will. Niemals soll Sara von seiner dunklen, gefährlichen Seite erfahren. Denn Chris ist sich sicher, dass die Wahrheit über ihn ihre Liebe auf eine zu harte Probe stellen würde ...
Begleitnovella zur DEEP-SECRETS-Reihe von NEW-YORK-TIMES-Bestseller-Autorin Lisa Renee Jones
Die DEEP-SECRETS-Reihe:
1. Berührung (Sara und Chris)
2. Enthüllung (Sara und Chris)
3. Hingabe (Sara und Chris)
4. Sein Geheimnis (E-Book-Novella, Chris‘ Sicht)
5. Rebeccas Tagebücher (E-Book-Bonus-Storys)
6. Geheime Sehnsucht (E-Book-Novella, Marks Sicht)
7. Verbotene Träume (E-Book-Novella, Marks Sicht)
8. Geheimes Begehren (Sara und Chris)
9. Tiefe Leidenschaft (E-Book-Novella, Marks und Crystals Sicht)
10. Dunkle Liebe (Roman, Marks und Crystals Sicht)
11. Alles von mir für dich (E-Book-Novella)
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 76
Titel
Zu diesem Buch
Teil 1: Wonne und Schmerz
Teil 2: Das Versprechen
Teil 3: Der Bienenstock
Teil 4: Spiele
Teil 5: Sturm
Teil 6: Nichts zwischen uns
Epilog: Zurück in San Francisco
Die Autorin
Lisa Renee Jones bei LYX
Impressum
LISA RENEE JONES
Ins Deutsche übertragen von
Michaela Link
Zu diesem Buch
Deep Secrets – durch die Augen von Chris Merit!
Chris Merit lebte lange Zeit nur für seine Kunst. Einzig vor einer Leinwand gelang es ihm, die Schatten seiner Vergangenheit zu vergessen. Doch als er die junge Sara McMillan kennenlernt, ist ihm augenblicklich klar, dass sie die Frau ist, für die er sein Leben ändern und noch einmal von vorn beginnen will. Niemals soll Sara von seiner dunklen, gefährlichen Seite erfahren. Denn Chris ist sich sicher, dass die Wahrheit über ihn ihre Liebe auf eine zu harte Probe stellen würde …
Mit einem kleinen Pinselstrich lege ich letzte Hand an den Drachen auf Saras Schulter, der zu gleichen Teilen in Rot, Blau, Gelb und Grün gehalten ist. Das Bild ist endlich fertig.
»Erledigt«, murmele ich und schaue zu ihr auf, wie sie nackt auf einer mit Lederkissen bespannten Holzbank sitzt. Sie ist die Frau, die ich liebe, die ich erst Stunden zuvor gebeten habe, mich zu heiraten. Früher hätte ich geschworen, dass ich niemals so lieben würde, dass ich niemals einen solchen Verlust riskieren würde, aber ich kann mir ein Leben ohne Sara nicht mehr vorstellen. Ich will es nicht einmal versuchen.
»Schon?«, fragt sie und wirft ihr langes, dunkles Haar über die Schultern. Ihre Brüste und ihre cremeweiße Haut sind eine beinahe unwiderstehliche Versuchung. »Wirklich?«
»Ich kann schnell sein, wenn ich inspiriert bin«, sage ich lächelnd. Und Sara inspiriert mich.
Sie errötet. Ihre Reaktion steht im Widerspruch dazu, dass sie mir erlaubt hat, ihr den Hintern zu versohlen und alle möglichen unartigen Dinge mit ihr anzustellen. Sie ist zauberhaft, sexy und heiß. Verdammt heiß.
Sara steht auf und schlüpft in den hellrosa Seidenbademantel, den sie aus ihrem Gepäck geholt hat, als wir die Burg erkundet haben. Sie war einst der Pariser Landsitz meiner Eltern. Jetzt wird die Burg uns gehören. Alles, was ich habe, gehört auch ihr.
Mit einem zaghaften Blick fragt sie: »Darf ich es sehen?«
»Natürlich«, antworte ich und rolle meinen Stuhl über den Betonboden meines Ateliers, das sich dort befindet, wo ehemals die Kerker waren.
Beinahe schüchtern kommt sie auf mich zu. Ich verfolge den erotischen Schwung ihrer Hüften, bis sie vor mir steht und sich auf die Unterlippe beißt. Ihre Augen leuchten erwartungsvoll. Sie tritt vor mich hin, und der seidene Bademantel schmiegt sich an ihren wunderbaren Hintern.
Ich stütze die Hände auf die Knie. Anderenfalls müsste ich sie packen und auf der Stelle vögeln, noch bevor wir über das Bild geredet haben. Dabei rede ich gern mit Sara.
Sie richtet ihre Aufmerksamkeit auf das Bild, das sie nackt und mit einer Tätowierung zeigt, die genau zu meiner passt. Mit einem dramatischen Keuchen, das ganz und gar typisch für sie ist, wirft sie mir über die Schulter einen erstaunten Blick zu. »Es ist dein Drache.« Sie wendet den Blick wieder dem Bild zu und konzentriert sich eine Weile darauf, bevor sie sich umdreht und mir einen fragenden Blick zuwirft.
Ich lege die Arme um ihre schmale Taille, ziehe sie an mich und vergrabe die Nase in dem süßen Duft ihres Haares. »Was ist los, Baby?«
Sie legt die Hände auf meine Schultern und bewegt sich ein wenig, sodass all ihre weichen Kurven sich an mir reiben und Körperteile wecken, die Gesprächen nicht dienlich sind. »Amber hat vorgeschlagen, dass sie mir eine Tätowierung machen könnte, die so ähnlich ist wie deine.«
»Du weißt aber, dass du mir auch ohne Tätowierung gefällst, oder?«
»Das sagst du jetzt, trotzdem hast du mich gerade tätowiert.«
»Bei dem Bild geht es nicht darum, dass du ein Tattoo trägst.« Ich senke die Stimme. »Es geht darum, dass du etwas von mir trägst.«
Sie verzieht die Lippen zu einem breiten Lächeln. »Ich trage gern etwas von dir.« Sie zeichnet den Drachen auf meinem nackten Arm nach. »Und ich mag deine Tätowierung.« Ihr Lächeln erstirbt abrupt. »Amber hat Talent. Es ist traurig, dass sie unter solchen seelischen Problemen leidet.«
Als sie meine Ex erwähnt, spüre ich ein unvermeidliches, vertrautes Brennen in der Brust. Mir ist bewusst, dass Amber sich in dieser Woche an den Verlust ihrer Familie erinnert und diese Trauer auf völlig falsche Weise ausdrückt. »Ja«, antworte ich, »das ist es, und, ja, sie ist sehr begabt. Du hättest mal den Drachen sehen sollen, bevor sie den hier darüber tätowiert hat.«
Sara zieht die Brauen zusammen. »? Was sagst du? Darüber tätowiert?«
»Als ich dreizehn war, hatte ich ein kleines Drachen-Tattoo. Als ich Amber auf dem College kennenlernte, war sie entsetzt, wie simpel es war, und hat darauf bestanden, es unter einer neuen Tätowierung verschwinden zu lassen. Es schien zu passen, da ich mich veränderte, musste sich auch der Drache verändern.«
Sie sieht mich einen Moment an und richtet den Blick dann wieder auf den Drachen, der meinen Arm und meine Schulter bedeckt, als enthalte er einen Schlüssel zu den Geheimnissen, die ich ihr nicht offenbart habe. Ich lege ihr einen Finger unters Kinn. »Woran denkst du?«
»Als du dreizehn warst, hat dein Dad dich nach Paris gebracht, um näher an dem Ort zu sein, an dem …«
»… meine Mutter gestorben ist und alles an sie erinnerte. Ja, das stimmt. Und es war ein hartes Jahr. Der Drache wurde zu meinem Zeichen der Stärke.«
»Und des Geldes und der Macht«, ruft sie mir ins Gedächtnis, weil ich es ihr einmal erzählt habe.
»Genau. Aber bei Geld und Macht ging es für mich im Grunde immer um Sicherheit.«
»Sicherheit bedeutet mir alles, aber Geld und Macht verbinde ich damit nicht.«
»Weil dein Vater Geld und Macht als Waffe gegen dich benutzt hat – was ich niemals tun werde.« Ich beuge mich vor und küsse sie. »Du weißt, was mir gehört, gehört auch dir. Ich will, dass du meine ganze Welt mit mir teilst, Sara.«
Sie mustert mich und zeichnet mit den Fingern mein Kinn nach. »Du weißt gar nicht, wie viel es mir bedeutet, dass du dein Leben mit mir teilen willst. Ich bedaure nur, dass das niemals auch für deine Mutter gelten wird.«
Ich bedecke ihre Hand mit meiner und streichele sie mit dem Daumen. »Du denkst, wenn wir hierherkommen, geht es um den Tod meiner Mutter, nicht wahr?«
»Tut es das nicht?«
»Nein, es geht um Abgeschiedenheit. Keine Peitsche. Keine äußeren Einflüsse.«
»Um mit dem Verlust deiner Mutter fertigzuwerden.«
»Ich habe mich der Peitsche erst nach dem Mord an Ambers Familie zugewandt. Es war eine ironische Wendung des Schicksals, dass in derselben Woche auch meine Mutter starb. Beides hat starke Schuldgefühle bei mir hervorgerufen.«
»Aber der Tod ihrer Familie war ebenso wenig deine Schuld wie der Tod deiner Mutter bei dem Autounfall, Chris. Ihr wurdet überfallen, und du hast versucht, sie zu retten. Und der Junge, den du erschossen hast …«
»… war ein Killer. Ich weiß, und ich würde wieder abdrücken, wenn ich noch einmal in eine solche Lage käme. Aber das ändert nichts daran, dass die Bilder der Toten mich verfolgen und ich mich schuldig fühle, weil ich Amber zur Peitsche verleitet habe.« Ich zögere. »Und der Gedanke, dass sie zu ihrer Erleichterung die Peitsche braucht, lässt mich auch danach verlangen. Und ja, ich weiß, das ist ziemlich verquer. Aber du weißt ja, wie verquer ich bin.«
»Sag das nicht. Du bist nicht verquer.«
»Aber du weißt es besser. In gewisser Weise verstehe ich Mark. Unsere ganze Existenz hat uns gelehrt, dass Kontrolle unser Überleben sichert. Ich komme nicht damit klar, wenn ich die Kontrolle verliere. Wir unterscheiden uns jedoch dadurch, dass ich meine Probleme akzeptiere. Sie sind ihm zwar ebenfalls bewusst, aber er akzeptiert sie nicht. Ich habe keine Ahnung, wie er mit dem Verlust Rebeccas umgeht.«
Sie drückt meine nackten Arme. »Ich habe keine Ahnung, wie irgendwer von uns ihren Verlust verschmerzen soll.«
»Wir werden gemeinsam damit fertig.«
Sie nickt. »Ich weiß. Lass uns nicht über das reden, was uns daheim in den Staaten erwartet. In diesem Moment wünschte ich, wir könnten einfach hierbleiben und müssten nie wieder fortgehen.«
»Wir werden in wenigen Wochen zurück sein«, erwidere ich, und ohne einen klaren Grund setzt das Brennen in meiner Brust wieder ein. Doch ich bin fest entschlossen, dieses Jahr nicht wie gewohnt zusammenzubrechen und Sara mit ins Verderben zu ziehen. Daher führe ich sie zu der großen Tür meines besonderen Zimmers. »Ich will dir etwas zeigen.«
Ich öffne die Tür zu einem dunklen, ziemlich großen, leeren Raum und mache Licht. Etwa ein Dutzend kleiner Lampen in Form von Tränen, die von einer hohen Decke hängen, leuchten auf. Sara tritt ein, ihre Augen unter den langen, dunklen Wimpern verraten ihre Neugier. Ich lasse die Tür offen und folge ihr. Sara empfängt mich mit einem zauberhaften, liebreizenden Lächeln, während sie die Hände ausstreckt, um auf die mit rotem Samt bezogenen, gepolsterten Wände zu deuten.