Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
"Ich nehme Sie in diesem Buch mit auf eine Reise. Auf meine Reise durch die Zeit, durch mein Leben. Ich zeige Ihnen, wo ich herkomme und wie ich zu dem Marketing-Experten wurde, der ich heute bin und ich beweise Ihnen mit diesen sehr persönlichen Einblicken in meine Welt, dass es funktioniert: Wir schaffen mit unseren Gedanken Realitäten. Ich beweise Ihnen, dass es sich lohnt nach dem Hinfallen wieder aufzustehen." Markus Mensch
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 123
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Bevor wir starten
Prolog mit Kernseifengeruch
Sechzigtausend
Erste Begegnung mit dem Gevatter
Mindset 1 oder das Kaufhaus mit Gefühlen
Ein großer Sprung und eine Erkenntnis
Mindset 2 oder die drei Es
Des Markus falsche Kleider
Mindset 3 oder es muss ja nicht gleich der Mond sein
Mit Pauken und Trompeten
Mindset 4 oder alles Manipulation
Endlich Arbeit, die sich nicht wie Arbeit anfühlt
Mindset 5 oder mein Marketingfitnessstudio
Auf dem Weg zu mir selbst
Mindset 6 oder was ist eigentlich Glück?
Zehn Versuche, neun Treffer
Mindset 7 oder »If I had a hammer …«
Vier Jahreszeiten!
Mindset 8 oder ein t macht den Unterschied
Erstes Restaurant – erstes Scheitern
Neustart aus dem Chaos
Mindset 9 oder die grandioseste Geschichte vom Scheitern, die ich kenne
Meteoriteneinschlag und ein nie geführtes Gespräch
Mindset 10 oder Gedanken lenken
Heureka-Momente
Besuch aus dem Jenseits I
Mindset 11 oder »Es ist schwer, jemanden zu schlagen, der nicht aufgibt.«
Die größte Modenschau Deutschlands
Besuch aus dem Jenseits II
Mindset 12 oder noch ein paar Basics
Das nie geführte Gespräch
Besuch aus dem Jenseits III
Mindset 13 oder warum Nietzsche noch nicht Resilienz zu dem sagte, was er meinte
Und noch so ein Gedanke, der eine Realität erschuf: Monaco de Luxe
Besuch aus dem Jenseits IV
Mindset 14 oder Anfangen und Durchhalten – oder doch wieder Aufhören?
Und noch eine schmerzhafte Begegnung mit Gevatter Tod
Besuch aus dem Jenseits V
Epilog oder das Parfum von Karl Lagerfeld
Literatur
Schon wieder ein Buch über »Mindset«, werden Sie jetzt denken – und in gewisser Weise haben Sie recht. Jedes Jahr erscheinen gefühlt drei Dutzend Bücher zu diesem Thema. Alle sind sie wertvoll, weil sie vermutlich alle die gleichen Kernaussagen beinhalten: dass wir mit der Kraft unserer Gedanken direkten Einfluss auf unser Leben haben, dass wir niemals aufgeben sollen, weil wir nicht wissen, welche Abenteuer am nächsten Tag auf uns warten – solche Dinge. Das nächste Buch über Mindset also.
Richtig. Aber dieses Buch ist anders!
Ich nehme Sie in diesem Buch mit auf eine Reise. Auf meine Reise durch die Zeit, durch mein Leben. Ich zeige Ihnen, wo ich herkomme und wie ich zu dem Marketing-Experten wurde, der ich heute bin, und ich beweise Ihnen mit diesen sehr persönlichen Einblicken in meine Welt, dass es funktioniert. Wir schaffen mit unseren Gedanken Realitäten. Ich beweise Ihnen, dass es sich lohnt, nach dem Hinfallen wieder aufzustehen. Ich diene Ihnen also mit diesem Buch als lebendes Beispiel, denn auch ich bin nicht als Marketing-Experte zur Welt gekommen. Auch in meinem Leben gab es Zeiten, in denen ich mich an den tiefsten Grund eines sehr tiefen Meeres gewünscht habe.
Ich lade Sie ein, mich so kennenzulernen, wie mich noch niemand kennengelernt hat. Ich gewähre Ihnen tiefe Einblicke in meine sehr persönliche Geschichte, damit ich Ihnen zeigen kann, wie wichtig es ist, toxische Glaubenssätze loszuwerden und Ihr Mindset neu zu programmieren. Kommen Sie, geben Sie mir Ihre Hand! Wir starten! Hier, heute und jetzt.
Wenn ich für die Zeit meiner Kindheit und Jugend einen Geruch definieren müsste, wäre es – neben dem Geruch von Holzspänen – vor allem der Geruch von Kernseife. Auch wenn Sie jetzt sagen, Kernseife riecht doch nach gar nichts, steht für mich dieser saubere, biedere Geruch meiner frühen Jahre symbolisch für das erste große Scheitern in meinem Leben.
So gut wie jeder in meinem Umfeld ging damals automatisch davon aus, dass ich als einziges Kind eines Tages die Firma meiner Eltern übernehmen und in die vierte Generation führen würde. Es schien – ganz wie unser traditionsreicher Name – wie in Stein gemeißelt.
An einen Tag erinnere ich mich noch, als wäre es heute gewesen. In der Schule stand die Phase kurz bevor, in der wir erste Erfahrungen im Berufsleben sammeln sollten, und alle hatten wir die Aufgabe, uns einen Betrieb zu suchen, in dem wir zwei Wochen lang ein Praktikum absolvieren sollten. Ich hatte mich damals aus dem Bauch heraus für ein Praktikum im Einzelhandel entschieden und am liebsten wäre mir die CD-Abteilung bei Galeria-Kaufhof gewesen. Voller Elan und sogar mit etwas Vorfreude hatte ich diese Entscheidung getroffen, die Bewerbung aufgesetzt und ausgedruckt. Nun musste sie nur noch von meiner Mutter durchgelesen und abgesegnet werden. Also machte ich mich auf ins Büro meiner Eltern. Als ich die Tür aufmachte, konnte ich bereits am Geruch von Kernseife erkennen, dass meine Großmutter im Raum war. Sie hatte zu der Zeit der natürlichen Firmenhierarchie entsprechend den besten Platz am Fenster. Schließlich war sie es gewesen, die den altehrwürdigen Parkettlegebetrieb nach dem Krieg von ihrem Vater übernommen und durch die Hochzeit mit meinem Großvater in die nächste Generation geführt hatte.
Für mich war der Gang zu meiner Mutter ins Büro eigentlich keine große Sache. Ich wollte ja nur die Bewerbung korrigieren lassen, aber als meine Großmutter dann wissen wollte, um was es geht, ahnte ich das Unheil heraufziehen. Schnell entbrannte eine kurze, aber heftige Diskussion zwischen meinen Eltern und meiner Großmutter und die Frage stand im Raum, wie der »Bua« überhaupt auf so einen abwegigen Gedanken kommen könne, im Einzelhandel ein Praktikum machen zu wollen. Meine Mutter hatte sich schnell in die Neutralität geflüchtet und mein Vater folgte der natürlichen Familien- und Firmenhierarchie und stimmte in den Tenor meiner Großmutter mit ein: Der Bua, also ich, würde natürlich sein Praktikum in der Schreinerei einer befreundeten Familie in Regensburg machen, weil er sich dort am besten auf die Ausbildung im elterlichen Betrieb vorbereiten könne – den er ja schließlich eines Tages übernehmen werde.
Sie können sich vielleicht vorstellen, in welcher ausweglosen Lage ich mich damals befand. Die Flausen mit dem Einzelhandel hatte man mir innerhalb von Minuten ausgetrieben, auch wenn ich noch einen kläglichen Versuch unternahm und einen anderen Vorschlag machte. Ich stand auf verlorenem Posten und die beiden Werte Tradition und Erziehung machten es mir unmöglich, mich weiter aufzulehnen. Widerspruch war zwecklos. Und so verließ ich mit dieser wertlos gewordenen Bewerbung in der Hand und dem Geruch von Kernseife in der Nase das verrauchte Büro und fühlte mich so allein, wie sich ein Jugendlicher nur fühlen kann.
Vielleicht war diese Situation, in der ich mich unendlich verloren und enttäuscht fühlte, eine der frühen Schlüsselszenen in meinem Leben. Vielleicht war diese Wut, die ich damals neben der Hilflosigkeit verspürt hatte, auch eine der Antriebsfedern für meinen späteren Weg in die große Welt des Marketings … Wer kann das schon mit Sicherheit sagen? Sicher ist jedenfalls, dass ich mir im Laufe meines Lebens immer wieder geschworen habe, es nie mehr so weit kommen zu lassen, dass andere Menschen für mich Entscheidungen treffen sollten! Wenn mir allerdings damals jemand erzählt hätte, dass ich fünfzehn Jahre später bei einer Pressekonferenz das Parfum eines sehr, sehr berühmten Mannes gegen den Geruch von Kernseife eintauschen würde, so hätte ich ihn mindestens für verrückt gehalten.
Ob Sie es glauben oder nicht, aber Sie und ich, Ihr Nachbar und auch Ihr Geschäftspartner – wir alle treffen pro Tag ungefähr 60.000 Entscheidungen. Sechzigtausend, ja! Das macht knapp 22 Millionen im Jahr. Den Großteil davon treffen wir im Unbewussten. Aber es bleiben immer noch genügend Entscheidungen übrig, die wir bewusst treffen. Wissen Sie, was richtig krass ist? Eine dieser Entscheidungen könnte Ihr Leben verändern! Sie könnten zum Beispiel nach einer Niederlage liegen bleiben und sich bedauern. Sie könnten aber auch wieder aufstehen und weitermachen. So wie Heather Dorniden. Bevor Sie sich jetzt gleich im Internet auf die Suche nach Heather machen, bleiben Sie bitte noch einen Augenblick bei mir. Ich möchte Ihnen die Geschichte von Heather erzählen. Ich habe vor Jahren einmal ein Video auf YouTube gesehen, das mir seitdem immer wieder in den Sinn kommt, wenn ich ein Beispiel für den Spruch mit der Krone suche (Sie wissen schon: hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitermachen). Es ist ein grandioses Beispiel dafür, was unbändiger Wille mit einem Menschen machen kann.
In dem Video aus dem Jahr 2008 sieht man die amerikanische Leichtathletin Heather Dorniden in einem denkwürdigen Lauf über 1.500 Meter bei den Big 10 Indoor Track Championships irgendwo in den Vereinigten Staaten. Auf den ersten Runden sind die vier Läuferinnen mehr oder minder gleichauf. Ungefähr 600 Meter vor dem Ziel liegt Heather leicht vorne, als sie plötzlich ins Stolpern gerät und mit der ganzen Körperlänge brutal auf den Boden aufschlägt. Natürlich ziehen die anderen drei Läuferinnen an ihr vorbei und sind auf und davon. Was aber macht Heather? Denkt sie darüber nach, warum sie gestolpert ist, oder beschäftigt sie sich mit den Verletzungen, die sie sich zweifellos zugezogen hat? Nein! Heather rappelt sich auf (vielleicht setzt sie in Gedanken ihre Krone wieder auf) und läuft weiter. Mit jedem Schritt, den sie macht, fühlt man als Zuschauer mit ihr mit und Heather fightet. Sie läuft sich Meter für Meter an ihre scheinbar hoffnungslos enteilten Konkurrentinnen heran und – Sie wissen, was jetzt kommt – Heather schließt in der Kurve vor dem Ziel auf und holt auf der Zielgerade alles, was sie noch an Kraft mobilisieren kann, heraus. Und Heather gewinnt diesen Lauf!
Keine Angst: Dieses Buch hat so gut wie gar nichts mit Sport zu tun (ich geb’s zu, ich mag Sport nicht besonders). Dieses Buch handelt vom Scheitern. Vor allem aber handelt dieses Buch vom Aufstehen. Ob Sie dabei Ihre Krone zurechtrücken oder etwas zerzaust weitermachen, ist nicht das Ausschlaggebende. Hauptsache ist, Sie stehen wieder auf und machen weiter! So wie ich damals, im Sommer 2009. Aber erst einmal der Reihe nach …
An die Zeit meines Praktikums während meiner Schulzeit erinnere ich mich mit gemischten Gefühlen. Vierzehn Tage in einer Schreinerei zu werkeln, in ein Team geworfen zu sein, das ebenso wenig etwas mit mir anfangen konnte wie ich mit ihm – und das in einem Beruf, der mich nicht im Geringsten interessierte –, war gelinde gesagt schwierig. Aber was macht man nicht alles, wenn man noch jung und das Wort der Eltern Gesetz ist? Natürlich kann man nicht zwei Wochen lang in einem Betrieb mitarbeiten, ohne dass jemand mitbekommt, dass man auf die Tätigkeiten, die dieser Beruf nun mal so mit sich bringt, nicht den geringsten Bock hat. Dazu kam noch, dass ich mit den typischen Gesprächsthemen in der Werkstatt oder auch auf der Baustelle wenig bis gar nichts anfangen konnte. So fühlte ich mich, nun ja, mindestens fehl am Platz, wenn nicht noch schlechter. Dazu kam die Tatsache, dass ich aus einem in Regensburg nicht gerade unbekannten traditionellen Handwerksbetrieb kam und während dieser zwei Wochen wurde ich das Gefühl nicht los, dass so mancher meiner Kollegen durch gewisse Fragen hatte herausfinden wollen, warum ich nicht im elterlichen Betrieb mein Praktikum absolvieren würde. Alles in allem war es keine einfache Zeit für mich, zumal wohl bereits nach kurzer Zeit und mit verbundenen Augen erkennbar war, dass ich als Schreiner nicht einmal ansatzweise Talent mitbrachte. Und so blieb auch die ein oder andere Andeutung nicht aus, dass man im elterlichen Betrieb einmal »viel Freude« mit mir als Parkettleger und künftigem Firmeninhaber haben würde. Die Erkenntnis, die in mir schon in den ersten Stunden dieses Praktikums reifte, war auf jeden Fall eindeutig: Das Leben als Schreiner oder Parkettleger – oder gar als Inhaber eines Parkettlegebetriebes – würde mir nicht wirklich Freude bereiten und der scheinbar so unausweichlich vorgezeichnete Weg machte mir mehr Angst als alles andere. Aber ich war damals einfach zu jung und nicht mutig genug, um aufzubegehren, mich hinzustellen und klare Kante zu zeigen. Wen wundert es, ich war ja erst fünfzehn. Und so nahm ich es hin, wie man das Wetter hinnimmt oder die Form seiner Nase.
Das traf damals auch auf das Thema Schule zu. Ich dachte mir, warum sollte ich mich großartig reinhängen und auf eine höhere Schule wechseln, wo mir doch der Beruf gewissermaßen in die Wiege gelegt worden war? Grundsätzlich wäre ich schulisch ja durchaus motiviert gewesen, mehr zu tun, wie etwa in Englisch. Allein schon der Liedtexte wegen. Allerdings war mein damaliger Englischlehrer nicht gerade der geborene Motivationskünstler für mich. Ich erinnere mich nur zu gut an den Bambusstab, den er immer schwang und mit dem er, wenn ihm die Mitarbeit seiner Schüler einmal wieder missfiel, auf den Tisch schlug, bis der Bambus in der Mitte auseinanderbrach. »Du brauchst Englisch ja nicht unbedingt«, sagte er einmal zu mir. »Weil du ja eh den Betrieb der Eltern übernimmst.«
Solche und ähnlich lautende Aussagen hörte ich damals in meinem Umfeld ständig und ich muss leider sagen, dass sie für mich ebenso prägend wie desillusionierend wirkten. Ich wollte dieses Leben nicht leben, aber was sollte ich dagegen tun?
Ähnlich ging es mir mit dem Thema Homosexualität. Meine ersten, zaghaften, fast unbeabsichtigten »Gehversuche« in diese Richtung fanden in der Wohnung eines Schulkameraden statt, dessen Eltern damals tagsüber nicht zu Hause waren. In meinem eigenen Elternhaus wäre das vollkommen undenkbar gewesen. Allerdings wechselte mein Klassenkamerad dann die Schule und so war diese Phase so schnell wieder vorbei, wie sie angefangen hatte. Danach versuchte ich es so wie die meisten anderen Jungs in meinem Alter auch mit einer Freundin, aber als es dann »ernst« werden sollte, musste ich die Sache ganz schnell beenden.
Mein Leben lief also weiterhin scheinbar unausweichlich auf diesen vorgezeichneten Weg zu. Ganz wie auf einer Schiene. Bis dann ein Todesfall die Weichen in eine andere Richtung stellte.
Mein Großvater war ein Mann, der schöne Autos liebte und sich immer für die neueste Technik begeistern konnte. Er hat mich in meiner Jugendzeit inspiriert und vielleicht auch ein Stück weit geprägt. So war mein Großvater für mich in jenen Jahren ein Hoffnungsträger. An ihm wollte ich mich orientieren und von ihm wollte ich etwas lernen fürs Leben. Aber das wurde ihm dann plötzlich genommen! Eines Tages kam mein Großvater ins Krankenhaus. Niemand hatte mir davon erzählt, dass es wohl etwas Ernstes sein müsse – und plötzlich war er nicht mehr da.