Delay of Game - Mathea Davis - E-Book
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Mathea Davis

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Beschreibung

Was ist, wenn du ein ganzes Footballteam zu deinem 21. Geburtstag geschenkt bekommst? Keyon Dillon ist der Footballstar der Blue Driver Wolfs in Los Angeles. Schon von klein auf trainiert er hart für seinen Lieblingssport und ist von jeher ein Gewinner in allen Lebenslagen. Avis McLane studiert eigentlich in New York, doch die Tradition ihrer Familie besagt, dass man zum 21. Geburtstag nicht nur volljährig wird, sondern sich auch beweisen muss. Als neue Ownerin der Blue Driver Wolfs ist Avis bodenständig und liebt die einfachen Dinge im Leben, weshalb sie so gar nicht in Keyons Beuteschema passt, denn er liebt den Glamour und jede Menge Blitzlichtgewitter, alles, was Avis hasst. Allerdings noch mehr verabscheut sie den aufgeblasenen Starspieler, zu dem sie sich ungewollt hingezogen fühlt. Delay of Game ist eine absichtliche Spielverzögerung im Football, die mit Raumverlust bestraft wird, genau wie in der Liebe. Der erste sinnlich prickelnde Roman von Mathea Davis, der explizit beschriebene Liebesszenen enthält und in sich abgeschlossen ist.

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DELAY OF GAME

AVIS & KEYON

MATHEA DAVIS

Copyright © 2021 by Mathea Davis

All rights reserved.

Cover: www.thaleaklein.de/premade-neu-vercovert

INHALT

Buchbeschreibung

1. Avis

2. Keyon

3. Avis

4. Avis

5. Keyon

6. Avis

7. Avis

8. Avis

9. Keyon

10. Avis

11. Avis

12. Keyon

13. Avis

14. Avis

15. Avis

16. Avis

17. Keyon

18. Keyon

19. Avis

20. Avis

21. Avis

22. Keyon

23. Avis

24. Keyon

Epilog

Nachwort

BUCHBESCHREIBUNG

Was ist, wenn du ein ganzes Footballteam zu deinem 21. Geburtstag geschenkt bekommst?

Keyon Dillon ist der Footballstar der Blue Driver Wolfs in Los Angeles. Schon von klein auf trainiert er hart für seinen Lieblingssport und ist von jeher ein Gewinner in allen Lebenslagen.

Avis McLane studiert eigentlich in New York, doch die Tradition ihrer Familie besagt, dass man zum 21. Geburtstag nicht nur volljährig wird, sondern sich auch beweisen muss.

Als neue Ownerin der Blue Driver Wolfs ist Avis bodenständig und liebt die einfachen Dinge im Leben, weshalb sie so gar nicht in Keyons Beuteschema passt, denn er liebt den Glamour und jede Menge Blitzlichtgewitter, alles, was Avis hasst. Allerdings noch mehr verabscheut sie den aufgeblasenen Starspieler, zu dem sie sich ungewollt hingezogen fühlt. Delay of Game ist eine absichtliche Spielverzögerung im Football, die mit Raumverlust bestraft wird, genau wie in der Liebe.

Der erste sinnlich prickelnde Roman von Mathea Davis, der explizit beschriebene Liebesszenen enthält und in sich abgeschlossen ist.

Es war Sonntagabend und ich lag seit Stunden auf der Couch. Erst hatte ich gelesen, doch mit dem Buch war ich fertig, und jetzt zappte ich mich durch das Abendprogramm, als mein Dad das Wohnzimmer betrat. Solange ich ihn kannte, arbeitete er sieben Tage in der Woche. Meine Mom hatte uns, als ich noch ein Kind war, verlassen. Sie war mit dem Poolboy durchgebrannt und hatte sich nie wieder gemeldet. An Stiefmüttern hatte es mir seitdem nicht mehr gemangelt. Eine war jünger als die andere, aufgetakelter und künstlicher. Dad stand seit der Trennung von meiner Mom nur noch auf oberflächliche Beziehungen. Mom war und ist seine einzige Liebe im Leben gewesen. Alles andere waren nur Vergnügungen. Wurde es mal zu ernst, beendete er die Bekanntschaften und ich sah die Damen oder besser gesagt Mädchen nie wieder.

Mein Dad war ein attraktiver Mann in seinen besten Jahren. Die Frauen lagen ihm in Scharen zu Füßen. Sie küssten vermutlich den Boden, auf dem er lief. Er war sehr erfolgreich und stammte aus vermögendem Hause. An seine Eltern konnte ich mich kaum erinnern, da sie vor Jahren an einem Verkehrsunfall gestorben waren. Seitdem gab es nur noch uns beide und die zeitlich begrenzten Stiefmütter.

»Was machst du?«, fragte er, als er sich mit einem Scotchglas neben mich setzte.

»Nichts Besonderes. Es läuft nur Schrott im Fernsehen und mein Buch habe ich auch fertiggelesen.« Langsam zog ich mich hoch, um ihm besser in die Augen sehen zu können, denn irgendetwas beschäftigte ihn. »Stimmt was nicht? Du siehst so faltig heute aus.« Er mochte es nicht, wenn man ihn für alt hielt. Was ja auch nicht wirklich stimmte. Mein Dad hatte die gleiche Haarfarbe wie ich, dunkelblond. Er trug sie modisch kurz, und von Falten war in seinem Gesicht noch nichts zu sehen, auch wenn er schon Mitte 40 war. Jeden Tag verbrachte er mindestens zwei Stunden in unserem eigenen Fitnessraum, der für jede Art von Sport etwas zu bieten hatte.

Ich selbst benutzte ihn auch täglich, hatte aber meist nach einer Stunde genug. Das Laufband hatte es mir angetan. Es stand vor einer großen Fensterfront, hinter der sich die Schönheit von New York zeigte. Das Gebäude, in dem wir wohnten, gehörte meinem Dad, so wie viele Immobilien in der Stadt. In das Penthouse waren wir erst vor wenigen Monaten gezogen und ich hatte es geliebt. Die hohen Häuser ringsherum und der Hudson River Park hatten mich in ihren Bann gezogen.

»Ich habe heute eine neue Investition getätigt.« Ich schaute ihn misstrauisch an. Irgendetwas stimmte nicht, da er öfter investierte, aber sich bisher noch nie so zurückhaltend verhalten hatte. Daher sagte ich erst einmal nichts und wartete ab. Bevor er weitersprach, nahm er einen großen Schluck aus seinem Glas. »Ich habe in ein Football-Team investiert, die Blue Driver Wolfs.« Das sagte mir immer noch nichts. Warum schaute er dabei so entschuldigend? Nachdem ich auch darauf nichts erwiderte, redete er weiter. »Die Blue Driver Wolfs kommen aus Los Angeles. Morgen fliege ich dahin. Ich werde mir einige Immobilien anschauen und das ganze Team kennenlernen. Ich würde mich freuen, wenn du mich begleiten würdest.« Ich schaute noch immer ungläubig. Seine Bitte war keineswegs ungewöhnlich. Des Öfteren begleitete ich ihn zu geschäftlichen Terminen, da er seine Zeitdamen niemals mitnahm und sich eine Frau neben ihm als PR immer gut machte.

»Gerne«, antwortete ich nun doch. Trotzdem war da irgendetwas im Argen und es nagte an mir.

»Das freut mich.« Er stand auf und goss sich Scotch nach. »Möchtest du auch etwas trinken?«

»Nein.« Ich schüttelte bekräftigend den Kopf.

»Dann gehe ich jetzt alles vorbereiten. Paul kommt auch mit.« Paul war der Finanzberater meines Dads. Beide kannten sich schon seit Jahren, obwohl Paul jünger war als Dad. Es gab eine Zeit, da wollte er mich mit ihm verkuppeln, bis ich ihm sagte, dass Paul absolut nicht mein Typ war. Selbstverständlich sah er gut aus, war sportlich und auf irgendeine Art wahrscheinlich auch sexy. Nur eben nicht für mich. Paul hatte schwarze Haare, die er stets zurückgelte. Sie glänzten ständig. Brrr, es schüttelte mich bei dem Gedanken. Doch er war nett, zuvorkommend und höflich, jedoch nicht mein Typ.

»Wann geht es morgen los?«, wollte ich noch wissen.

»Das Flugzeug startet um zehn Uhr.«

»Dann sollte ich noch ein paar Sachen packen und langsam ins Bett gehen. Schließlich will ich nicht aussehen wie eine Vogelscheuche.« Ich grinste Dad an.

»Das siehst du nie.«

»Das sagst du immer.« Mit einem Kuss auf die Wange, nachdem ich den Fernseher ausgeschaltet hatte, verabschiedete ich mich von ihm.

»Schlaf gut, Kleines.« Liebevoll zog er mich an sich und sein herbes Aftershave drang in meine Nase. Ich liebte diesen Geruch, der früher als kleines Mädchen an mir haften geblieben war, wenn wir länger gekuschelt hatten. Oft wollte ich mich deshalb nicht waschen, um ihn länger riechen zu können.

»Nacht, Dad.«

»Ach, noch eine Frage.« Mit einer Drehung zu ihm schaute ich ihn an.

»Was gibt es noch?« Dad hob sein Glas an die Lippen und trank einen Schluck.

»Für wie viele Tage muss ich packen?«

»Ich denke zwei bis drei Tage. Ich habe im Waldorf Astoria Zimmer buchen lassen.«

»Dad!«, rügte ich ihn. Er wusste, dass ich es hasste, in diesen pompösen Hotels abzusteigen. Ein gutes, preiswertes Hotel hätte es auch getan. Schließlich blieben wir nur zwei Nächte.

»Wir können uns das leisten.« Dad grinste und zwinkerte mir zu, bevor er aus dem Wohnbereich in Richtung seines Büros verschwand.

»Das weiß ich und trotzdem ist es zu protzig«, rief ich ihm hinterher, woraufhin er nur lachte.

In meinem Zimmer suchte ich den Koffer aus dem Schrank und stand unschlüssig im Ankleidezimmer. Was sollte ich mitnehmen? Bei dem Treffen der Blue Driver Wolfs würde eine Bluse mit Jeans reichen oder ein leichtes Sommerkleid, denn in Los Angeles ist es immer Sommer. Vielleicht nahm ich auch noch ein Businessoutfit mit und ein Abendkleid. Doch meine bequemen Klamotten durften definitiv nicht fehlen. Am liebsten trug ich Jeans und Shirt. Ich liebte die Shirts von meinen Lieblingsbands. Zum Ärger meines Dads, denn er sah mich am liebsten ständig in Röckchen, Kleidern und High Heels. Grauenvoll! Wenn es die Etikette verlangte, schlüpfte ich auch gern mal da rein, aber sonst: No way! Im College würden sie über mich lachen, wenn ich so aufgetakelt wie einige Mädchen auftauchen würde. Ich hatte es nicht so mit Freundinnen. Mein bester Freund war Brad. Wir waren uns noch vor der ersten Vorlesung begegnet und hatten uns sofort verstanden. Mit ihm und seinen Jungs hing ich größtenteils die Zeit ab nach den Vorlesungen. Sie waren einfach und nicht so falsch wie die meisten Diven.

Es hatte nicht lange gedauert und mein kleines Köfferchen war voll. Nach einem ausgiebigen Bad fiel ich hundemüde ins Bett und hatte einen traumlosen Schlaf, bis mein Handywecker mich anschrie.

»Shit«, fluchte ich. Das war nicht meine Zeit. Seit zwei Wochen hatten wir Semesterferien, ich genoss die freien Tage und schlief aus, las und gammelte rum. Brad und die Jungs waren alle nach Hause geflogen. Nur ich wohnte in New York und verbrachte die Ferien hier. In drei Wochen würde ich allerdings mit Dad und Zeitdame Nummer 578.624 oder so ähnlich vierzehn Tage auf Calala Island in der Karibik Urlaub machen. Auch wieder so etwas von meinem Dad, aber dieses Mal war es mir egal, Hauptsache etwas anderes sehen als New York.

Zerknirscht schlenderte ich ins Bad, trat in die Dusche und wurde endlich wach. Kaltes Wasser lief mir über die Haut und hinterließ eine brennende Gänsehaut, bis ich das kühle Nass stückchenweise wärmer drehte. Anschließend wusch ich meine Haut mit einem Peelingduschgel und stellte danach noch mal auf kalt. In das superweiche Handtuch kuschelte ich mich und ging zurück in mein Zimmer, wo bereits die dampfende morgendliche Tasse Tee stand. Martha war unsere Hausangestellte und kümmerte sich um das leibliche Wohl. Sie wohnte ebenfalls hier und hatte einen separaten Bereich für sich, sowie der Chauffeur meines Dads, Drugs. Jetzt fragt mich nur nicht, warum er so heißt, denn ich weiß es nicht. Auch er war ein stattlicher Mann, der sich jeden Tag im Fitnessraum auspowerte. Jeden Morgen sorgte Martha für meinen Tee und bereitete mir später das Frühstück. Dad war meistens schon aus dem Haus, wenn ich aufstand. Er war ein Workaholic. Zum Glück war sein Büro nur einige Stockwerke unter dem Penthouse, so konnte er öfter mal hochschauen und wir konnten Zeit miteinander verbringen.

Heute saß er mit der Zeitung in der Hand am Esstisch und trank eine große Tasse Kaffee, während im Fernsehen die Börsennachrichten liefen.

»Guten Morgen, Kleines. Hast du gut geschlafen?« Ich begrüßte ihn mit einem Küsschen auf den Scheitel.

»Wie eine Prinzessin.« Vor ihm stand ein Korb mit Brötchen, aus dem ich mir eines stahl.

»Hmmmm«, gab ich genüsslich von mir. Martha backte alles frisch und es schmeckte vorzüglich.

»Setz dich doch.«

»Wann fahren wir los?«, fragte ich und setzte mich auf die Ecke des Tisches, woraufhin mich Dad streng ansah. Er mochte es nicht, doch mir gefiel es.

»In zwanzig Minuten ist Paul da.« Schnell schaute er wieder in seine Zeitung, um nicht doch noch mit mir über meine Sitzordnung zu streiten. Das war ebenfalls merkwürdig, da er stets recht haben wollte und auch bekam. Irgendetwas hatte er vor und das nervte mich, aber fragen wollte ich auch nicht, denn sicher war es was, was mir nicht gefallen würde. So viel stand fest.

»Mein Koffer steht im Zimmer bereit.« Ich biss ein weiteres Mal in das Brötchen.

»Drugs hat ihn bereits geholt.«

»Habe ich gar nicht mitbekommen.«

»Hättest du, wenn du dich wie ein normaler Mensch auf einen Stuhl gesetzt hättest.« Seine Anmerkung untermalte er mit einem Lächeln, was ich erwiderte.

»Was steht heute auf dem Plan in Los Angeles?«, wollte ich wissen, während ich nun doch auf einem Stuhl Platz nahm.

»Heute Abend treffen wir uns mit dem Manager von den Blue Driver Wolfs, Eric Mendosiak.«

»Gibt es da einen Dresscode?« Den letzten Bissen des Brötchens schob ich mir in den Mund, ehe ich nach der Kaffeetasse meines Dads griff.

»Wir gehen zum Essen und treffen uns dafür in einem der angesagtesten Clubs, also solltest du dich dementsprechend kleiden. Hast du etwas eingepackt dafür?«

»Ich bin für alle Eventualitäten gewappnet.«

»Super und jetzt gib mir meine Tasse zurück.« Er hielt mir seine Hand entgegen, in die ich die Tasse reichte, während ich fett grinste, da ich sie ausgetrunken hatte.

»Du bist unmöglich und …« Weiter kam er nicht. Paul betrat in dem Moment den Wohnbereich.

»Guten Morgen, Sean und Avis.« Meinen Dad umarmte er männlich und mich mit einem Kuss auf die Wange.

»Morgen, Paul.« Ich stand auf und zog mir die Schuhe an.

»Seid ihr fertig, Drugs wartet unten auf uns. Die Stadt ist heute ziemlich voll. Wir sollten nicht allzu lange trödeln.«

»Ich hole nur noch schnell meine Aktentasche und dann können wir los. Avis, bist du auch so weit?«

»Ich stehe schon am Aufzug und warte auf euch alte Männer.« Das Lachen konnte ich mir nicht verkneifen, denn die zwei Gockel hörten es gar nicht gerne, wenn ich sie so nannte. Doch heute strahlten sie beide um die Wette, weil sie sich so rausgeputzt hatten.

»Du, junges Küken, solltest nicht so vorlaut sein.« Paul kam um die Ecke und grinste. Er war zehn Jahre älter als ich und somit genau zwischen Dad und mir. Ich war fast 21, denn in genau vier Wochen hatte ich Geburtstag.

Paul war 31 und mein Dad würde in zwei Monaten 46 werden, wozu es natürlich auch wieder ein abgefahrenes Fest gab, wie jedes Jahr. Viele mir unbekannte Leute kamen zu seinem Geburtstag, mächtige Männer und Frauen, aber auch Schauspieler, Sportler und jede Menge High Society. Mir war es egal, mit wem er verkehrte. Ich mochte die meisten Menschen nicht, sie waren arrogant, eingebildet und hatten oft ein schlechtes Benehmen. Mich beeindruckte Normalität und Bodenständigkeit, so wie bei meinen Freunden.

»Da bin ich. Jetzt können wir los.« Dad kam hinter Paul aus dem Wohnbereich, und gemeinsam fuhren wir mit dem Aufzug hinunter, wo Drugs bereits die Autotür offen hielt. Zum Privatjet meines Dads waren es normal nur 30 Minuten, doch heute hatten wir fast eine Stunde gebraucht. Somit mussten wir fast über das Rollfeld rennen, damit das Flugzeug pünktlich starten konnte.

Ich machte es mir auf den hinteren Sitzen bequem, zog die Schuhe aus und ließ den Sitz nach hinten gleiten. Eine Stewardess brachte mir eine Decke und ein Kissen, mit denen ich mich gemütlich vor den Fernseher fläzte. Es dauerte nicht lange, bis ich eingeschlafen war und den fehlenden Schlaf von heute Morgen nachholte. Erst in Los Angeles weckte mich mein Dad und wir stiegen bei heißen 30 Grad aus.

Heute war wieder so ein beschissener Tag. Ich hatte die vergangene Nacht zum Tag gemacht und so kam ich wieder einmal fünf Minuten zu spät zum Training. Das bedeutete, ich musste einige Strafrunden rennen zum Aufwärmen. Schlimmer konnte der Tag nicht beginnen. Alkohol trank ich selten, da ich sonst nicht in so guter Verfassung wäre und es meinem Ziel hinderlich war. Allgemein hielt ich mich von jeglichen Drogen, außer natürlich der Droge Frau, fern. Von ihnen konnte ich nicht genug bekommen.

»Dillon, beweg deinen Hintern, sonst rennst du noch einige Strafrunden.« Ich hatte den Head Coach mal wieder mächtig verärgert, obwohl das nie lange anhielt, denn wenn ich auch des Öfteren zu spät kam, waren meine Kondition und die damit verbundenen Spielergebnisse mehr als hervorragend. Ich war das beste Pferd im Stall der Blue Driver Wolfs. Seit vier Jahren spielte ich jetzt für das Team und jede Saison holten wir uns den verdammten Pokal.

»Bin schon unterwegs, Coach.« Ich zog das Tempo an und absolvierte meine Strafrunden ein weiteres Mal mit Bestzeit. Anschließend trainierten wir drei Stunden auf dem Rasen. Zurück in der Kabine warteten die Pressefuzzis schon auf uns und sie durften für 20 Minuten jeden von uns befragen. Danach gab es dann ein Teammeeting, bei dem uns der Head Coach eine Analyse der nächsten Gegner präsentierte. Dann hatte der Defensive-Coordinator noch das Wort, und nach seiner Rede ging es in den Defensive-Line-Meeting-Raum, in dem wir zwei Stunden mit unseren Coaches eine ausführliche Videoanalyse gemacht hatten. Im Anschluss stand noch das Meeting wegen der Analyse des heutigen Trainings auf dem Plan, wobei wir uns zusammen jeden Spielzug aus mehreren verschiedenen Perspektiven anschauten. Das Feedback war heute für mich zum Glück positiv, was aber nicht immer so war. Keiner der Spieler kam immer ungeschoren da raus. Gegen 16 Uhr endete das Training offiziell, und wir gingen noch ins Eisbad, um die überanstrengten Muskeln zu entspannen.

Gerade wollte ich zur Cafeteria, in der mein Team noch einen Kaffee trinken wollte, als Head Coach Corner vor mir stehen blieb. »Hey, Dillon, wir treffen uns in einer Stunde mit dem neuen Owner. Da du unser bester Mann bist, wirst auch du mitkommen.«

»Aber Coach …«, wollte ich protestieren. Nach der langen Nacht gestern hatte ich vor, einen entspannten Abend auf der Couch zu verbringen.

»Dillon!« Er sprach meinen Namen so hart aus, dass eine weitere Gegenwehr von mir zwecklos gewesen wäre. »19 Uhr im Carlton. Ein Wagen wird bereitstehen.« Ohne auf eine Antwort von mir zu warten, drehte er sich um und war genauso schnell verschwunden, wie er vor mir aufgetaucht war.

Ich ließ die Schultern sinken und machte mich auf zur Cafeteria. Meine Jungs Randee und Phill saßen schon bei den anderen. Sie hatten mir aber einen Platz freigehalten. »Wo warst du so lange?«, wollte Randee wissen, als ich mich neben ihn setzte.

»Coach Corner hat mich abgepasst und mir mitgeteilt, dass mein Arbeitstag noch nicht zu Ende ist.«

»Was für einen Job hast du denn noch zu erledigen?« Das war Gill, der über den Tisch brüllte und unser Gespräch mitbekommen hatte.

»Der neue Owner ist wohl heute in der Stadt und die Führungsriege trifft sich mit ihm.«

»Und du darfst als Aushängeschild mitgehen!« Phill lachte. Er war der Clown in unserem Team. Er sorgte stets für genügend Humor, was in anstrengenden Zeiten sehr hilfreich war.

»Ja«, brachte ich genervt heraus.

»Hast du deinem Betthasen schon für heute Nacht abgesagt?«

»Heute wollte ich endlich mal wieder in Ruhe den Abend genießen, die Beine vor dem Fernseher lang machen. Gestern war einfach zu heftig«, gab ich zu.

»Das hat man dir heute angesehen. Trotzdem war das Training gut. Nur deine Augenringe haben einem Koalabären Konkurrenz gemacht.« Alle lachten über diesen dämlichen Vergleich.

»Halt die Fresse, Phill«, sagte ich, aber grinste dabei. Ich wusste, dass er recht hatte. Die letzte Woche war heftig gewesen, da ich keine Party ausgelassen hatte. Es wäre so schön gewesen, heute mal nicht auf die Piste zu gehen, doch diesen Plan hatte ich ohne Head Coach Corner gemacht.

Wir plauderten noch eine Weile über das Training und über den nächsten Gegner, bis wir wieder auf das beliebteste Thema kamen. In unserem Team waren vorwiegend junge Kerle, die ungebunden und frei waren. Natürlich gaben wir an mit unseren Eroberungen. Zwei, drei Mann trafen sich jedoch seit einiger Zeit immer mit demselben Mädchen. Sie nannten es zwar noch nicht Beziehung, aber für mich war es das. Bei mir schaffte es keine Frau ein zweites Mal in mein Bett. Wobei schon einige gute Betthasen dabei gewesen waren, wollte ich auf keinen Fall die Hoffnung der Damen schüren, sie könnten sich an mich heften. Ich war ein einzelner Wolf, der keine Frau an seiner Seite brauchte und wollte. Viel zu gerne probierte ich Neues aus und langweilte mich so nie. Es gab genügend Frauen, die das ähnlich sahen, und den anderen machte ich es nach unserer gemeinsamen Bettakrobatik klar. Hin und wieder gab es Tränen, weil sie sich unsterblich in mich verliebt hätten, doch das nahm ich ihnen nicht ab. Was war schon Liebe und wer brauchte sie? Ich definitiv nicht. Ich kam schon lange ohne sie aus und würde das auch bis an mein Lebensende aushalten.

Meine Eltern hatten sich getrennt, als ich ein kleiner Junge war, da nicht nur mein Dad ständig fremdging, sondern auch meine Mom. Während mein Dad in der Arbeit war, besuchten Mom ständig andere Männer, und ging sie abends mit ihren Freundinnen aus, kamen Frauen zu meinem Dad, bis sich Mom in eine der Bekanntschaften verliebt hatte. Das war dann das Ende dieser offenen Ehe gewesen, die mit viel Geschrei, Werfen der Hausgegenstände und viel Wut beendet wurde.

Aus diesem Grund hatte ich erst gar nicht vor zu heiraten oder eine Beziehung einzugehen. Ich lebte allein, war niemandem Rechenschaft schuldig und mehr als glücklich mit dieser Entscheidung. Liebe gab es nicht, sondern nur reine Begierde, und die erfüllte ich mir fast jede Nacht bei einer anderen Frau, und wenn nicht, gab es ja noch den Handbetrieb.

»Hey, wo bist du?«, holte mich Randee aus meinen Gedanken. »Bei der scharfen Rothaarigen von letzter Nacht? Ich habe euch gesehen, wie ihr den Club verlassen habt.« Er zwinkerte mir zu. Selbst hatte er eine heiße Blondine in den Armen gehalten. »Wie war sie?«

»Ein versautes, kleines Luder, das mir jeden Wunsch von den Lippen abgelesen hat.« Ich grinste. Genau deshalb hatte es auch bis in die Morgenstunden gedauert. Sie war so gut, dass ich meine Vorsätze über Bord geworfen hatte, denn eigentlich sollte so ein Abenteuer spätestens vier Stunden vor Trainingsbeginn beendet sein. Doch ich hatte von ihr nicht genug bekommen und so hatten wir uns bis kurz vor dem Training miteinander vergnügt. Sie war sogar bis zum Stadion mitgefahren und hatte mir während der Fahrt noch einen geblasen. Die Erinnerungen daran ließen mich lächeln.

»Du denkst doch gerade an sie.« Phill grinste. Dazu musste ich nichts sagen, die beiden hatten sie aus meinem Auto steigen sehen.

»Die war aber auch echt heiß«, bestätigte Randee mein Wissen.

»Ich sollte jetzt gehen, sonst komme ich noch zu spät zu dem Essen.« Ich stand auf und schnappte mir die Sporttasche. »Wir sehen uns morgen.« Randee und Phill standen ebenfalls auf und gemeinsam verließen wir das Trainingsgelände.

»Macht’s gut, bis morgen.« Die Tasche feuerte ich in den Wagen und stieg ein. Schnellen Tempos verließ ich den Parkplatz und fuhr nach Hause.

Meine müden Knochen schleppte ich in die heiße Dusche, auch wenn ich vorhin erst geduscht hatte. Den passenden Anzug hatte ich mir schon bereitgelegt und auch das Hemd und die Schuhe. Auf eine Krawatte verzichtete ich. Ich wollte ja nicht aussehen wie mein Banker, sondern elegant und sexy. Vielleicht würde sich heute noch etwas auftun und mich würde später eine Dame mit nach Hause begleiten. Sie könnte mir helfen, mich von dem langweiligen Essen zu erholen. Ich mochte diese offiziellen Anlässe nicht, sie waren staubig und langweilig. Viel lieber mochte ich rauschende Partys.

In dem maßgeschneiderten Anzug kam mein perfekter Body zur Geltung, für den ich jeden Tag etwas tat. Auch der Gang in einen Schönheitssalon stand bei mir regelmäßig im Kalender, nicht zu vergessen die vierzehntägigen Besuche beim Frisör. Kein Paparazzo würde mich jemals ungepflegt fotografieren, letztendlich waren die überall.

Mit den Fingern verteilte ich etwas Gel in den Haaren, sodass sie leicht wüst vom Kopf abstanden. Dieser »Gerade erst aus dem Bett aufgestanden«-Look stand bei den Frauen immer noch hoch im Kurs. Ein letztes Mal sah ich in den Spiegel und war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

Pünktlich fünf Minuten vor Treffzeit fuhr der Fahrer auf den Parkplatz des Clubs. Bereits jetzt versammelten sich einige Partywütige vor der Tür. Das Gebäude besaß zwei Eingänge, einer zum Restaurant Carlton, der andere, um gleich in den Club The Nights zu gelangen. Jedoch waren beide Locations miteinander verbunden, sodass man nach dem Abendessen gleich in den Club gehen konnte, ohne das Gebäude wieder verlassen zu müssen.

»Guten Abend, Mr. Dillon«, begrüßte mich der Mann vor der Restauranttür, was ich mit einem Kopfnicken erwiderte. Er öffnete mir die Tür und ich betrat den Raum. Kurz verschaffte ich mir einen Überblick, bei dem ich einigen Gästen freundlich zunickte, da wir uns auf der ein oder anderen Veranstaltung schon begegnet waren.

Einmal durch den Raum geschwenkt, entdeckte ich Coach Corner. Er und zwei weitere Vereinschefs saßen mit ihm an einem großen runden Tisch im hinteren Bereich des Restaurants. Etwas abseits von allem.

Vor mir erschien ein Kellner. »Mr. Dillon, schön, Sie wieder in unseren Räumen begrüßen zu dürfen.« Er senkte leicht den Blick, ging voran und ich folgte ihm.

»Hallo, Keyon, setz dich!«, forderte mich der Coach auf.

»Kann ich Ihnen etwas zum Trinken bringen?« Das Personal war hier perfekt geschult. Sie waren immer zur Stelle, aber nie sichtbar.

»Bitte bringen Sie mir ein großes Wasser mit Zitrone und Eis.

---ENDE DER LESEPROBE---