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Dieses E-Book ist Teil einer zwölfbändigen Reihe, die die Geschichte des deutschen Films anhand der Sammlungsbestände der Deutschen Kinemathek von den Anfängen im Jahr 1895 bis zur Gegenwart dokumentiert. Jeder Band im ePUB-Format konzentriert sich auf eine Dekade und bietet einen prägnanten Überblick über die filmischen Meisterwerke und Meilensteine dieser Epoche, beleuchtet berühmte und wiederzuentdeckende Filme und würdigt das Kino, sein Publikum und die kreativen Köpfe hinter der Vielfalt des deutschen Films. Das Gesamtwerk, das über 2.700 Objekte aus allen Sammlungsbereichen umfasst und sich über 130 Jahre erstreckt, ist zudem als gedrucktes Buch und als PDF in deutscher und englischer Sprache erhältlich. DIE DEUTSCHE KINEMATHEK zählt zu den führenden Institutionen für die Sammlung, Bewahrung und Präsentation des audiovisuellen Erbes. In ihren Archiven werden dauerhaft Hunderttausende von Objekten erhalten und für die film- und fernsehgeschichtliche Forschung zur Verfügung gestellt. Die Bestände umfassen neben Drehbüchern, Fotos, Plakaten, Kostümen und Entwürfen unter anderem auch filmtechnische Geräte. Die Kinemathek kuratiert Filmreihen und Ausstellungen, sie restauriert und digitalisiert Filme. Ihre vielfältigen Angebote, darunter Installationen, Publikationen, Vermittlungsformate und Konferenzen, laden zur Entdeckung der Welt bewegter Bilder ein.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 98
Einleitung
Insert: Unter Vorbehalt – das NS-Filmerbe
Vor und nach der Wende: Dokumentarfilme von Volker Koepp
Filme von Christoph Schlingensief
Letzte Jugendfilme der DEFA
Plakate zu Komödien der 1990er-Jahre
Insert: Komödien der 1990er-Jahre
DDR und Stasi: Fragen an die Täter
Entstehung der Multiplexe
Entwicklung der Filmkritik in Deutschland ab den 1990er-Jahren
Entlang der Geschichte: Filme von Andreas Dresen
Komödien von Helmut Dietl
Die Kinder von Golzow – Lebensbeobachtungen im Oderbruch
Filme von Pia Frankenberg
„Ekstatische Wahrheiten“ bei Werner Herzog
Die Bedeutung der Filmeditorinnen (II/II)
Die Comicverfilmung Der bewegte Mann
Schindler’s List in Deutschland
Science-Fiction-Filme von Roland Emmerich
Insert:Independence Day: Resurgence
Zwei Filme über das Schreiben: Heinrich und Mein Herz – Niemandem! von Helma Sanders-Brahms
Lola rennt und die Gründung der Produktionsfirma X Filme
Nachwende-Berlin: Wege in die Nacht von Andreas Kleinert
Als in einigen Demonstrationen der Sprechchor „Wir sind das Volk“ durch das Statement „Wir sind ein Volk“ abgelöst wurde, deutete sich noch vor dem Mauerfall das Ende der DDR an. Die von der friedlichen Revolution beschleunigte Dynamik der internen Veränderungen, das Agieren der Regierung Helmut Kohls und die Konstellation zwischen den vier ehemaligen alliierten Siegermächten ebneten den Weg dahin jedoch überraschend schnell. Unvorhergesehenes spielte eine Rolle, etwa die verfrühte Verkündung der neuen Reiseregelungen durch das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski, die nach dessen Worten „unverzüglich“ in Kraft treten sollte. Die historische Umwälzung, von den Zeitgenossen gewiss nicht als unmittelbar bevorstehend erwartet, machte diese zu Zeitzeugen. Sie konnten sagen: „Wir sind dabei gewesen“ – aktiv, beobachtend oder auch als politisch Gescheiterte.
1 Die Mauer
DDR 1990, Regie: Jürgen Böttcher
Szenenfoto
Liveberichte der Fernsehsender begleiteten den Protest ebenso wie schließlich den Zusammenbruch des SED-Regimes. Diese Bilder wurden zum Gerüst fast jeder späteren Rekonstruktion. TV-Anstalten sendeten spezielle Fernsehformate wie Doku-Dramen oder Chroniken, mit denen der Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 1990 zu einem Fernsehereignis gemacht wurde. Aus den Produktionen ragt Marcel Ophüls Novembertage – Stimmen und Wege (BRD/CH/UK 1990), produziert von Regina Ziegler und Arthur Cohn, heraus, in Auftrag gegeben von der BBC. Die Ausstrahlung beim Privatsender RTL und im noch existierenden zweiten Programm des ehemaligen DDR-Fernsehens wirkte wie ein Symbol dieser Übergangszeit. Ophüls nahm die Ereignisse als Glücksfall und brachte mit ironischen, provokativen und höchst unterhaltsamen Elementen einen seltenen Ton in das Dokumentarische.
Das einzigartige Drama des Zusammenbruchs forderte dessen filmische Reflexion geradezu heraus. Schon die Internationale Leipziger Filmwoche für Dokumentar- und Animationsfilm im Herbst 1990 zeigte 20 Beiträge, das Internationale Forum des Jungen Films bei der Berlinale im Februar 1991 zwölf Titel zum Thema. Regisseurinnen und Regisseure aus der DDR wie Petra Tschörtner (Berlin – Prenzlauer Berg, D 1991), Heinz Brinkmann und Jochen Wisotzki (Komm in den Garten, D 1991), Andreas Voigt (Letztes Jahr Titanic, D 1991), Volker Koepp (in der „Märkischen Trilogie“, deren Teile zwischen 1988 und 1991 entstanden) oder Jürgen Böttcher (Die Mauer, DDR 1990) hielten die Umwälzungen und deren Kosten fest. Sibylle Schönemann, die wegen ihres Ausreiseantrags inhaftiert und 1985 von der Bundesrepublik freigekauft worden war, konfrontierte ihre ehemaligen Widersacher in einem sehr persönlichen Film (Verriegelte Zeit, D 1990). Tamara Trampe befragte in Der schwarze Kasten (BRD 1992, Regie: Tamara Trampe und Johann Feindt) einen Psychologen, der als Oberstleutnant der Staatssicherheit gearbeitet hatte. Viele dieser Filme produzierte noch die DEFA, zur Aufführung kamen die meisten aber erst nach der Vereinigung.
2 Sonnenallee
D 1999, Regie: Leander Haußmann
Hintere Reihe: Kosscke (Martin Moeller) und Wuschel (Robert Stadlober); vordere Reihe, v. l. n. r.: Brötchen (David Müller), Micha (Alexander Scheer), Mario (Alexander Beyer), Appel (Patrick Güldenberg)Aushangfoto
In der Bundesrepublik sozialisierte Regisseurinnen und Regisseure erkundeten das „andere Land“ im Stadium seiner Auflösung auf ihre Art, beispielsweise in Gemeinschaftsarbeiten wie Berlin, Bahnhof Friedrichstrasse 1990 (D 1991, Regie: Konstanze Binder, Lilly Grote, Ulrike Herdin, Julia Kunert) oder Im Glanze dieses Glückes (BRD 1990, Regie: Johann Feindt, Jeanine Meerapfel, Helga Reidemeister, Dieter Schumann). Auch Ulrike Ottinger (Countdown, BRD 1991), Peter Braatz (DDR – ohne Titel, BRD 1990), Peter Fleischmann (Deutschland, Deutschland, D/F/BEL 1991) oder Klaus Wildenhahn (Der König geht. Schloss Dresden Sommer ‘90, BRD 1990, TV) fanden in der verschwindenden DDR ein Thema. Der 1968 aus der ČSSR in die Bundesrepublik emigrierte Pavel Schnabel hatte schon 1988 die Möglichkeit gehabt, DDR-Bürger:innen zu befragen. Er ergänzte dieses Material um neue Aufnahmen und fügte es zu einer konzentrierten Beobachtung zusammen (Brüder und Schwestern, D 1991). Diese „Konjunktur“ des Dokumentarischen war ein Phänomen der frühen Nachwendezeit.
3 Pippi Langstrumpf
SE/D/CAN 1998, Regie: Clive Smith, Michael Schaack
Lebensgroßes Modell des Pferds „Kleiner Onkel“ von Pippi Langstrumpf (Rekonstruktion)
Der Spielfilm zeigte eine andere Entwicklung. Zunächst zur Komödie: Peter Timms Go, Trabi, Go (D 1991) schickt eine Familie aus der DDR mit ihrem Trabant auf die langersehnte Reise nach Italien. Leander Haußmann zeichnet in Sonnenallee (D 1999) das Lebensgefühl einer jungen Generation in Ostberlin nach. Dagegen erzählt Margarethe von Trotta in dem Drama Das Versprechen (CH/F/D 1994) eine durch den Mauerbau unterbrochene Ost-West-Liebesgeschichte und Helma Sanders-Brahms von Umschwüngen – auch solchen in der Liebe – in einer LPG in der Vor- und Nachwendezeit (Apfelbäume, D 1992). Konjunkturrittertum ist das Thema von Vadim Glownas Der Brocken (D 1993). Pia Frankenbergs Nie wieder schlafen – Nie mehr zurück (BRD 1992) entzieht sich den Konventionen von Fiktion und Dokumentation und liefert eine witzige Bestandsaufnahme der unmittelbaren Wendezeit aus der Sicht dreier „Westlerinnen“ auf Erkundung im nicht mehr geteilten, aber doch getrennten Berlin. Insgesamt aber scheint es, als sei die Zeit kurz nach der Vereinigung für fiktionale Bearbeitungen des historischen Umbruchs ungünstig gewesen.
4 Pippi Langstrumpf
SE/D/CAN 1998, Regie: Clive Smith, Michael Schaack
Werbekarte
Das Jahrzehnt schien vor allem der „typisch deutschen“ Komödie zu gehören, die bei den Einspielergebnissen häufig ganz oben stand. Mit Manta, Manta (D 1991, Regie: Wolfgang Büld), Der bewegte Mann (D 1994, Regie: Sönke Wortmann), Männerpension (D 1996, Regie: Detlev Buck) und Knockin’ On Heaven’s Door (D 1997, Regie: Thomas Jahn) wurde Til Schweiger zum Star. Doch neben teils sehr lauten Klamauk-Produktionen feierten mit Loriots Pappa ante portas (D 1991), Schtonk! (D 1992) und Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief (D 1997), beide von Helmut Dietl, auch Satiren große Erfolge. Die beiden Letztgenannten waren die kommerziell erfolgreichsten Filme des jeweiligen Jahres. Bei Krimis und Thrillern war der Zuspruch schwankender. Dominik Grafs aufwendige Produktion Die Sieger (D 1994) floppte. Sie sollte erst nach der Restaurierung 2019, bei der auch Szenen ergänzt wurden, mehr Wertschätzung erfahren. Der nicht nur in der Rolle des Tatort-Kommissars Schimanski populäre Götz George prägte den Thriller Solo für Klarinette (D 1998, Regie: Nico Hofmann). Bernd Eichinger initiierte TV-Remakes von Filmerfolgen der 1930er- und 1950er-Jahre. Bei Das Mädchen Rosemarie (D 1996) führte er selbst Regie und vertraute der noch unbekannten Nina Hoss die Hauptrolle an. Diese Genreproduktionen standen vor allem in Konkurrenz zu US-amerikanischen Filmen, die den Markt dominierten. In den 1990er-Jahren kamen durchgängig etwa doppelt so viele US-Spielfilme wie deutsche Produktionen in die Kinos. Auch die Abspielstätten vollzogen eine Umwandlung. Die Neugründung von Multiplex-Kinos ab 1990 erwies sich als profitabel. Um die Jahrtausendwende schien der Markt gesättigt und es kamen keine Neubauten mehr hinzu. Die vorhandenen Multiplexe standen um das Jahr 2000 für knapp 35 Prozent der Besucherzahlen und etwa 39 Prozent der Einnahmen. Ähnliche oder leicht höhere Zahlen wurden auch in den 2010er-Jahren erreicht.
5 Comedian Harmonists
D/A 1997, Regie: Joseph Vilsmaier
Plakat
Joseph Vilsmaiers effektsichere, konventionelle Historienfilme der 1990er-Jahre – das Trümmerfrauen-Drama Rama dama (BRD 1991), Stalingrad (D 1993) und Comedian Harmonists (D/A 1997) – standen neben internationalen Co-Produktionen der Constantin Film wie Bille Augusts Das Geisterhaus (D/DK/PT 1993). Autorenfilmer Hans-Christian Schmid präsentierte mit Nach fünf im Urwald (D 1995), 23 (D 1998) und Crazy (D 2000) eine lose Trilogie über Träume und Verstrickungen Jugendlicher. Große Vielfalt in Themen und Formen bewies die zweite Generation deutscher Filmemacherinnen. Caroline Links Jenseits der Stille (D/CH 1996), das sensible Porträt einer Tochter taubstummer Eltern, war der Überraschungsfilm dieses Jahres. Links Verfilmung Pünktchen und Anton (D 1999), die über 1,7 Millionen Besucher erreichte, wie auch der Animationsfilm Pippi Langstrumpf (SE/D/CAN 1998, Regie: Michael Schaack, Clive Smith) markierten einen Trend: Deutsche Firmen produzierten aufwendige Kinderfilme, die hohe Einspielergebnisse erzielten. Doris Dörrie brachte mit Keiner liebt mich (D 1994) mit Maria Schrader und Pierre Sanoussi-Bliss in den Hauptrollen eine unkonventionelle Komödie ins Kino. Auch Sherry Hormann sah ihre Themen in diesem Genre gut aufgehoben (Leise Schatten, D 1991). Katja von Garnier gelang mit Bandits (D 1997) ein Kultfilm, in dem Jutta Hoffmann, Katja Riemann, Jasmin Tabatabai und Nicolette Krebitz ein überraschend zusammengesetztes, charismatisches Ensemble bildeten und dessen Soundtrack mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Isabelle Huppert spielte in Malina (D/A 1991, Regie: Werner Schroeter), nach dem Roman von Ingeborg Bachmann, und erhielt den deutschen Filmpreis. Der Totmacher (D 1995) von Romuald Karmakar lief im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig; Götz George wurde dort für seine Darstellung des Serienmörders Fritz Haarmann als bester Darsteller ausgezeichnet.
6 Verfehlung
D 1992, Regie: Heiner Carow
Plakat: Ernst + Ernst
Zu den Ausnahmeproduktionen des Jahrzehnts, die eine große Bandbreite boten, zählt auch der Dokumentarfilm BeFreier und Befreite (D 1992) von Helke Sander, in dem die Massenvergewaltigungen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs und den Wochen danach thematisiert werden. Der Film wurde von dem auf queere, unabhängige und dokumentarische Filme spezialisierten Berliner Verleih Salzgeber & Co. Medien in die Kinos gebracht. Vermeintlich neue, tatsächlich jedoch nach der Wende nur offener zutage tretende gesellschaftliche Verwerfungen behandelt unter anderem Winfried Bonengels Dokumentation Beruf Neonazi (D 1993). Das filmische Porträt des Rechtsextremisten Bela Ewald Althans war umstritten, weil es die Einlassungen von Althans kaum kommentiert, sondern für sich sprechen lässt. Ähnlich reserviert wurde Thomas Heises Stau – Jetzt geht’s los (D 1992) aufgenommen, in dem rechtsextreme Jugendliche in Halle-Neustadt befragt werden, auch hier ohne distanzierenden Kommentar, aber umso entlarvender. Heise kehrte später für zwei weitere Filme nach Neustadt und zu seinen Protagonisten zurück.
7 Malina
D/A 1991, Regie: Werner Schroeter
Die namenlose Schriftstellerin (Isabelle Huppert) Aushangfoto
Die Produktionsfirma X-Filme Creative Pool (Stefan Arndt, Tom Tykwer, Dani Levy und Wolfgang Becker) erwies sich mit Lola rennt (D 1998, Regie: Tom Tykwer), der temporeich und virtuos zwischen Realfilm und Animationspassagen wechselt, als neue innovative Kraft im deutschen Film. Ende der 1990er-Jahre präsentierte die sogenannte Berliner Schule, der die Filmkritik Regisseure und Regisseurinnen wie Christian Petzold, Angela Schanelec, Thomas Arslan, Maren Ade, Ulrich Köhler oder Christoph Hochhäusler zurechnet, erste Werke. Die Produktionsfirma Schramm Film Koerner & Weber machte sich vor allem mit Filmen von Petzold, Schanelec und Arslan einen Namen. Zero One Film, gegründet von Thomas Kufus, konzentrierte sich zunächst auf dokumentarische Stoffe. Rommel Film brachte mit Nachtgestalten (D 1999) den ersten einer Reihe von Filmen von Andreas Dresen heraus. In den neuen Bundesländern war die Gründung unabhängiger Firmen wie Ö-Filmproduktion Löprich & Schlösser oder à jour Film- & Fernsehproduktion von Klaus-Dieter Schmutzer eine Reaktion auf die Auflösung der DEFA.
8 Stau – Jetzt geht’s los
D 1992, Regie: Thomas Heise
Plakat: Holger Glienke
Zwischen dem Mauerfall und ihrem Verkauf 1992 wurden von der DEFA noch etliche Filme produziert. Teils lagen die Stoffe 1989 schon vor, teils wurden sie erst nach der Wende entwickelt. Peter Kahanes Die Architekten (DDR 1990) ist einer der wenigen, die auch noch in der DDR zur Aufführung kamen. Die rasante politische und soziale Veränderung nahm Filmen, die früher Anstoß erregt hätten, ihr Potenzial. Experimente, die das Studio bis vor Kurzem als „Formalismus“ kassiert hätte, konnten nun umgesetzt werden, durften aber kaum noch auf Reaktionen hoffen. Wie die Filmhistorikerin Bärbel Dalichow beschrieb, liefen nicht wenige Provokationen ins Leere. Auch in den politischen Abrechnungen, die nun möglich waren, fand wenig Aufregendes statt. Die Filme zündeten wohl auch deswegen kaum, weil ihr Publikum sich mit neuen Gegebenheiten auseinanderzusetzen hatte, da besaß der Rückblick keine Priorität. Letzte Aufträge der DEFA gingen etwa an etablierte Regisseure wie Roland Gräf (Der Tangospieler, DDR/CH/BRD 1991) oder Heiner Carow (Verfehlung