Der Diktator Mao Zedong und der Künstler Weiwei Ai. Ideologien im Vergleich - Jana Bauer - E-Book

Der Diktator Mao Zedong und der Künstler Weiwei Ai. Ideologien im Vergleich E-Book

Jana Bauer

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Universität Koblenz-Landau (Sozialwissenschaft), Veranstaltung: Politische Ideologien, Sprache: Deutsch, Abstract: Seinen Vormarsch erhielt Mao Zedong 1917 durch die russische Revolution, woraufhin er auch in weiter östlich gelegenen Gebieten bekannt wurde und dort für einschlägige politische Veränderungen sorgte. So wurde 1921 in dem damals dynastisch regierten China die kommunistische Partei Chinas, kurz die KPCh, gegründet, der auch der delegierte, an marxistischen Ideen interessierte Bauernsohn und spätere Herrscher Chinas Mao Zedong angehören sollte. Er versuchte, nachdem er 1949 China zur Volksrepublik ausgerufen hatte, seine Ansichten zu verbreiten und das Land mithilfe von militärischem Einsatz neu aufzubauen. Weiwei Ai hat sich ebenfalls das Ziel gesetzt China zu verändern. Er möchte, dass die Herrschaft künftig vom Volke ausgeht: „Jedenfalls werde ich nicht sterben, solange China keine Demokratie ist!“, allerdings versucht er dies auf einem anderen Weg als Zedong durchzusetzen. Er arbeitet nicht mit, sondern gegen den Staat und für die Vermittlung seines Gedankenguts nutzt er statt des Militärs die Kunst. Welchen Ursprung die Motivationen von Zedong und Ai sich für ein politisch anderes China einzusetzen haben, worin die Hauptunterschiede in ihren Weltanschauungen liegen und was die konkreten Ziele der beiden sind bzw. waren, wird in der folgenden Hausarbeit näher erörtert. Dafür werde ich außer auf ihr Leben, ihre Erfahrungen und ihre Charaktere auch Bezug auf die jeweilige gesellschaftliche und politische Ausgangssituation in China nehmen, die ihr Handeln im Sinne des zeithistorischen Aspekts beeinflusst hat.

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Inhaltsverzeichnis

 

Einleitung

Die Volksrepublik China zu Mao Zedongs Zeiten und zu Zeiten Weiwei Ais

China seit Ende des 19. Jahrhunderts

China ab dem Jahr 1976

Die Ideologien von Mao Zedong und Weiwei Ai im Vergleich

Fazit

Literaturverzeichnis

 

Einleitung

Alle leben in ein und derselben realen Welt, in der seit jeher das Naturrecht herrscht. Dieses umfasst von der Natur vorgegebene, unveränderliche Gesetze, denen alle Lebewesen unterlegen sind.

Im Gegensatz zum positiven Recht gelten sie auch ohne Zustimmung der Menschen und nehmen keinerlei Rücksicht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anlagen der Individuen.

Dies mag mit Grund dafür gewesen sein, weswegen sich der Philosoph Plato in der griechischen Antike ca. 400 v. Chr. Gedanken über eine Ordnung gemacht hat, die keinen Menschen ausschließt, in Gesetzen verankert ist und für ein friedliches Neben- bzw. Miteinander sorgt.

Als Folge dieser Überlegungen entstanden die Poleis: Staaten, welche sich ihre eigenen Verfassungen gaben und ihre Bürgerinnen in verschiedene Klassen gliederten (vgl. Hartmann 2002, 17 ff.).

Damit wurden die bereits existierende Hierarchie und der unterschiedliche Stellenwert der Menschen sowohl offiziell als auch legal und ermöglichte eine einheitliche Perspektive auf eine Gesellschaft, deren Mitglieder die Welt jeweils gemäß ihrer persönlichen Lebenssituation betrachtet haben.

Über die Jahrhunderte hinweg entwickelten sich aus den individuellen Ansichten, deren Konsequenz verschiedene Ideen als Lösungsansätze für gesellschaftliche Probleme waren, politische Ideologien.

Zu diesen zählt auch die sogenannte Rechtfertigungsideologie, der Sozialismus.

Er gehört als Instrument des Klassenkampfes zu den drei verbreitetsten Ideologien und entstand Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa während der industriellen Revolution, als die unwürdigen Arbeitsverhältnisse zunehmend Unmut bei den Arbeiterinnen verursachten und diese sich infolgedessen, mit dem Ziel für soziale Gleichheit zu sorgen, gruppierten und für den gesellschaftlichen Besitz der Produktionsmittel sowie für die Kontrolle der Warenproduktion und -verteilung eintraten (vgl. Strassner 1987, 97).

Eine weitere politische Ideologie, der Kommunismus, ist gleichzeitig Teildisziplin und Ideal des Sozialismus.

Er agiert als Gegenbewegung des Kapitalismus und beruht auf der Idee Omnia sunt communia (vgl. Kinner 2010, 20), Privateigentum soll demnach durch Kollektiveigentum ersetzt werden.

Zudem wird nach kommunistischen Vorstellungen die Wirtschafts- und Sozialordnung in einer klassenlosen Gesellschaft zentral gesteuert.

Seinen Vormarsch erhielt er 1917 durch die russische Revolution, woraufhin er sich auch in weiter östlich gelegen Gebiete verbreitete und dort für einschlägige politische Veränderungen sorgte (vgl. Heywood 2012, 116ff.).

So wurde 1921 in dem damals dynastisch regierten China die kommunistische Partei Chinas, kurz die KPCh, gegründet, der auch der Delegierte, an marxistischen Ideen interessierte Bauernsohn und spätere Herrscher Chinas Mao Zedong angehören sollte.

Er versuchte, nachdem er 1949 China zur Volksrepublik ausgerufen hatte, seine Ansichten zu verbreiten und das Land mithilfe von militärischem Einsatz neu aufzubauen (vgl. Wemheuer 2010, 15, 28, 37, 72).

Weiwei Ai hat sich ebenfalls das Ziel gesetzt China zu verändern, er möchte, dass die Herrschaft künftig vom Volke ausgeht: „Jedenfalls werde ich nicht sterben, solange China keine Demokratie ist!“ (Maier 2011, 46), allerdings versucht er dies auf einem anderen Weg als Zedong durchzusetzen, er arbeitet nicht mit, sondern gegen den Staat und für die Vermittlung seines Gedankenguts nutzt er statt des Militärs die Kunst.

Welchen Ursprung die Motivationen von Zedong und Ai sich für ein politisch anderes China einzusetzen haben, worin die Hauptunterschiede in ihren Weltanschauungen liegen und was die konkreten Ziele der beiden sind bzw. waren, wird in der folgenden Hausarbeit näher erörtert.

Die Volksrepublik China zu Mao Zedongs Zeiten und zu Zeiten Weiwei Ais

 

China seit Ende des 19. Jahrhunderts

 

Mao Zedong wurde 1893 als Erstgeborener eines Bauers in dem Dorf Shaoshan in China geboren.

 

Das vom Opiumhandel geprägte China wurde damals von der kaiserlichen Qing-Dynastie regiert und sowohl die gesellschaftliche Situation als auch die politische war fortdauernd angespannt.

 

Grund dafür war u.a. die von westlichen Kolonien ausgehende Ausbreitung des christlichen Glaubens sowie deren kapitalistische Ansichten, die den chinesischen Traditionen widersprachen.

 

Zusätzlich kam hinzu, dass Japan Chinas bislang als stärkste asiatisch geltende Flotte in dem Kampf um die koreanische Monarchie besiegte und dadurch Entmutigung in der Gesellschaft hervorriefund sie an der Regierung zweifeln ließ.

 

Als Mao Zedong sechs Jahre alt war, bereits auf dem Hof seines Vaters mitarbeitete und das Privileg genoss in die Schule gehen zu dürfen, wo er die Lehren des Konfuzius lernte, kam es zum Eklat über die Einmischung der Fremden in den chinesischen Alltag. So fand in Peking der„Boxeraufstand“statt, bei dem die Mitglieder des Geheimbundes:„Fäuste für Gerechtigkeit und Einheit“gewaltsam gegen die Industrialisierung und Missionierung durch die Kolonialmächte ankämpften, bis es 1901 zu Friedensbeschlüssen kam.

 

Eine Auswirkung dieser Auseinandersetzung die Zedong direkt betraf war das aufkeimende anti-dynastische Denken, dass seinen Weg auch in die Provinz Hunan, in die Region in der er lebte, fand und welches 1911 mit verantwortlich für die Revolution an der Zedong als Soldat teilnahm gewesen ist.

 

Dessen Folge war die Abdankung des Kaisers im Jahre 1912 (vgl. Karl 2010, 1ff.) sowie die darauf folgende Proklamation Chinas zur Republik (vgl. Wemheuer 2010, 20).

 

Anschließend widmete sich Zedong wieder seiner Bildung und ging nach dem Abschluss seines Studiums 1918 nach Peking, wo er das erste Mal mit den marxistischen Ideen konfrontiert wurde, die er dann 1921 in der neu gegründeten, KPCh auch öffentlich vertrat (vgl. Karl 2010, 14ff.).

 

Dass es zu der Gründung dieser Partei kam, ist nicht zuletzt auf die„Bewegung des vierten Mais“zurückzuführen, welche ihren Namen den Protesten des vierten Mais 1919 vor dem Tian`anmen,„dem Tor des himmlischen Friedens“zu verdanken hat, bei der sich Studierende diverser geistlicher Orientierungen, so auch marxistischer, organisierten, um gegen die politischen Maßnahmen der pekinesischen Regierung zu demonstrieren (vgl. Schmidt-Glintzer 2014, 48f.).

 

Die Ziele der KPCh bezogen sich zum einen darauf die sozialistische Linie diszipliniert zu verfolgen zum anderen sollte dem chinesischen Volk die marxistisch-leninistischen Ideen oktroyiert werden.

 

In der Praxis hieß dies, dass die Rechte der Arbeiter und Bauern ausgebaut werden sollten, sodass in Zukunft eine Diktatur des Proletariats realisierbar geworden wäre (vgl. Vogelsang 2012, 591).

 

Um diese Zielsetzungen zu erreichen, ging sie im Laufe von Chinas Geschichte wiederholt ein Bündnis mit der nationalistisch gesinnten Partei Guomindang, kurz GMD, ein.