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Viele Menschen träumen davon, ein Buch zu schreiben. Du auch? Dennoch behindern sich viele Menschen bei diesem Vorhaben. Etliche fangen gar nicht erst an. Andere schreiben und veröffentlichen ihr Buch zwar, sind aber vom mangelnden Erfolg enttäuscht und lassen das Schreiben für die Zukunft vielleicht ganz sein. Fünfzehn Jahre lang habe ich Menschen in Kursen, später auch mit Coaching und Lektorat bei diesem Traum begleitet. In diesen Jahren habe ich gesehen, dass ihre Probleme sich oft ähnelten. Es waren oft dieselben Dinge, die den Traum vom Buch erschwerten oder gar zum Scheitern zu bringen drohten. Deshalb habe ich diesen "Erste-Hilfe-Koffer für Buchautoren" geschrieben. Er soll dir zeigen, welche Probleme dich erwarten können, und er will dir "Erste-Hilfe-Maßnahmen" dagegen an die Hand geben. Zusätzliche Methoden und Übungen laden dich ein, das Gelernte anzuwenden und weitere, eigene Lösungen zu finden. Darüber hinaus gehe ich hin und wieder auf die spezielle Situation von kreativen, hochsensiblen und hochbegabten Menschen ein, weil diese in besonderem Maße zu meinen Kunden gehören.
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Seitenzahl: 88
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Heike Thormann
Der Erste-Hilfe-Koffer für Buchautoren
Welche Probleme du haben kannst, wenn du ein Buch schreiben möchtest, und wie du sie löst.
Dieses Buch erscheint mithilfe eines Stipendiums von NEUSTART KULTUR 2021.
VG WORT
© Heike Thormann, Warendorf
1. Auflage 2022
ISBN Softcover: 978-3-347-58044-2
ISBN Hardcover: 978-3-347-58045-9
ISBN E-Book: 978-3-347-58046-6
Druck und Distribution im Auftrag der Autorin: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr.
Ohne meine schriftliche Genehmigung ist jede Verwertung unzulässig.
Alle Inhalte wurden von mir sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann ich keine Garantie geben. Ich übernehme keine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden.
Portraitfoto: Studio Wiegel, Münster
Icon Cover: tredition GmbH, Hamburg
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Teil 1: Probleme, die in dir selbst liegen können
Kapitel 1:Probleme mit Schreibabsicht und Motivation
Kapitel 2:Probleme mit Selbstmotivation und Selbstdisziplin
Kapitel 3:Probleme mit Geduld und Durchhaltevermögen
Kapitel 4:Probleme mit negativen Gedanken und Ängsten
Kapitel 5:Probleme mit Selbstvertrauen und Selbstzweifeln
Kapitel 6:Probleme mit Perfektionismus und Selbstkritik
Kapitel 7:Probleme mit Aufschieberitis
Teil 2: Probleme, die im Schreiben liegen können
Kapitel 8:Probleme mit Themenwahl und Themeneingrenzung
Kapitel 9:Probleme mit Aufbau, Struktur und Konzept
Kapitel 10:Probleme mit fehlender Leserorientierung
Kapitel 11:Probleme beim Schreiben und Überarbeiten
Kapitel 12:Sonstige Probleme beim Schreiben
Kapitel 13:Probleme bei der Veröffentlichung
Über die Autorin
Einleitung
Viele Menschen träumen davon, ein Buch zu schreiben. Du auch? Ein Buch … das klingt nach etwas ganz Besonderem. Vielleicht kennst du das geflügelte Wort, dass man es im Leben zu „einem Haus, einem Baum und einem Buch“ gebracht haben sollte? :-) Und spätestens, wenn das Leben zu Ende geht, möchten viele Menschen Teile dieses Lebens in einem Buch hinterlassen – für ihre Nachkommen oder den Rest der Welt.
Dennoch behindern sich viele Menschen bei diesem Vorhaben. Etliche fangen – trotz des Traums – gar nicht erst an. Andere schreiben und veröffentlichen ihr Buch zwar, sind aber vom mangelnden Erfolg ihres Buches enttäuscht und lassen das Schreiben für die Zukunft vielleicht ganz sein.
Rund fünfzehn Jahre lang habe ich Menschen in Kursen, später auch in Coachings und mit Lektoraten bei diesem Traum begleitet. Zudem verdiene ich mir selbst seit dieser Zeit mein Brot mit Schreiben, habe viele, viele Artikel, Bücher, E-Books und Kurse geschrieben.
In diesen Jahren habe ich gesehen, dass die Probleme, vor denen Menschen stehen können, die ein Buch schreiben wollen, sich oft ähneln. Es sind oft immer dieselben Dinge, die den Traum vom Buch erschweren oder gar zum Scheitern bringen können.
Deshalb habe ich diesen „Erste-Hilfe-Koffer für Buchautoren“ geschrieben. Er soll dir zeigen, welche Probleme dich auf diesem Weg erwarten können, und er will dir natürlich auch „Erste-Hilfe-Maßnahmen“ dagegen an die Hand geben. Manchen Notfall wirst du damit vielleicht schon verarzten können, bei anderen empfiehlt sich vielleicht noch ein Spezialist. Scheu dich dann nicht, auch solche Hilfe aufzusuchen. Sonst wäre es doch schade um deinen Traum vom Buch.
Natürlich kannst du dieses Buch auch vorbeugend lesen. Ein Notfall, zu dem es nicht kommt, weil du vorbereitet und gewappnet bist, ist der beste Notfall. :-)
Dieser Ratgeber richtet sich an alle, die ein Buch erst noch schreiben wollen. Ich denke aber, dass auch Schreiberfahrenere den einen oder anderen Nutzen daraus für sich ziehen können. Auch richtet er sich an Autor*innen aller Genres, ob Sachbuch, Belletristik oder Autobiografie. Zudem werde ich hin und wieder auf die speziellen Probleme von kreativen, hochsensiblen und hochbegabten Menschen eingehen, weil diese in besonderem Maße zu meinen Kund*innen gehören.
Bitte komm dir nicht, wie in der Schule, als gemaßregelt oder kritisiert vor, wenn du dich bei dem einen oder anderen Problem wiedererkennst. Ich möchte nicht mit dem großen, bösen Zeigefinger auf dich zeigen, gemein zu dir sein und dir deine Fehler unter die Nase halten. Ich möchte dir Anregungen aus der Praxis und für die Praxis geben. Schau immer selbst, ob und was davon vielleicht auf dich zutrifft und ob und was du davon übernehmen beziehungsweise verfolgen möchtest. Fehler machen wir alle, sehr viele davon aus reiner Unkenntnis. Und Probleme wollen gelöst werden – zum Beispiel mithilfe dieses Buches.
Achte auch immer darauf, was bei dir selbst funktioniert und was nicht, beziehungsweise darauf, ob dir weitere, zusätzliche Ideen einfallen. Schließlich sind wir Menschen verschieden und ich kann nicht wissen, was für dich richtig wäre. Deshalb wirst du in diesem Buch immer wieder Übungen finden, die dich einladen, den Lernstoff auf dich selbst zu übertragen und deine eigenen Antworten zu finden.
Ich sage ein herzliches Danke an meine Teilnehmer*innen, Kund*innen und Coachees. Ohne euch wäre dieses Buch nicht entstanden. Ohne euch hätte ich auch selbst längst nicht so viel gelernt, wie ich gelernt habe.
Und dir, liebe Leserin und lieber Leser, wünsche ich alles Gute für dich und deine Bücher.
Heike Thormann
Warendorf, im März 2022
Teil 1: Probleme, die in dir selbst liegen können
Ich beginne dieses Buch gleich mit dem persönlichen Teil. Denn wenn ich eines als Autorin, als Trainerin beziehungsweise Coach und im Leben allgemein gelernt habe, dann dies: Der größte Feind sind wir uns oft selbst. Und: Unterschätze nie das, was in dir steckt und dich, auch zu deinem Schaden, antreibt oder aufhält.
Viele unserer Probleme sind eben nicht sachlicher Natur, sondern haben mit dem zu tun, was wir an Prägungen, Denkmustern, Verhaltensweisen und ähnlichen Dingen mehr in uns tragen. Das Beste, was du deshalb für dich und dein Buch tun kannst, ist, die Muster, die diesen Traum oder dieses Vorhaben schädigen, aufzuspüren, an ihnen zu arbeiten und zu versuchen, sie zu lösen beziehungsweise positiv zu wenden.
Das ist alles andere als leicht, ich weiß, schließlich sind viele unserer Muster unbewusst und damit außerhalb unseres bewussten Zugriffs. Und selbst wenn du sie eines Tages erkennst oder zumindest erste Spuren von ihnen erhaschst, kann es noch viele Jahre dauern, bis du wirklich in der Lage bist, sie zu ändern.
Dennoch – irgendwo muss man ja anfangen. Wenn du interessiert bist, lies dir deshalb achtsam den folgenden ersten Buchteil durch. Sei auch ehrlich zu dir selbst. Kannst du dich in dem einen oder anderen wiedererkennen? Rührt vielleicht etwas zart an dich und lädt dich ein, dich damit näher zu befassen?
Die Tipps und Übungen sollen ein erster Einstieg sein, eben ein „Erste-Hilfe-Koffer“. Vielleicht reichen sie dir sogar schon. Wenn nicht oder nicht genug, schau, ob du dich von ihnen zu eigenen weiteren Lösungen inspirieren lassen kannst. Wir Menschen sind verschieden. Was bei dem einen funktioniert, kann bei dem anderen völlig falsch sein. In schweren Fällen kann es auch eine gute Idee sein, dir fachliche, therapeutisch-psychologische Hilfe zu suchen. Das ist keine Schande und viel besser, als etwas, was dir Schaden zufügt, unnötig lange mit dir herumzutragen.
Natürlich sind die Themen, die ich herausgegriffen habe, nur eine Auswahl. Sie zählen zu den häufigeren Problemen. Das heißt aber nicht, dass du nicht noch eigene Spezialitäten aufweisen magst. :-) Sei achtsam.
Auch meine Systematik ist sicher noch anders denkbar und relativ einfach gehalten. Sie soll dich sensibilisieren und in die Lage versetzen, überhaupt eine Ahnung von möglichen Problemen und Zusammenhängen zu bekommen. Sei deshalb auch hier achtsam und schau, welche Merkmale vielleicht typisch für dich sind.
Gut und nun – schnapp dir das, womit du dich vielleicht an deinem Traum vom Buch hinderst. Suche nach ersten Pflastern und Pillen, rühre an deinem eigenen Medikamenten-Cocktail. Ich wünsche dir dabei viel Erfolg.
Kapitel 1: Probleme mit Schreibabsicht und Motivation
Ist deine Motivation zugkräftig genug?
Liebe Leserin, lieber Leser, fangen wir gleich mit einer brisanten Frage an: Warum möchtest du ein Buch schreiben? Ja, wirklich, die Frage ist wichtig. Denn für ein so arbeits- und zeitaufwändiges Projekt, wie es ein Buch darstellt, braucht es die richtige und vor allem auch eine ausreichend zugkräftige Motivation. Wenn die Motivation, ein Buch zu schreiben, nicht stimmt, kann es sein, dass du den Stift nie aufnimmst oder das Schreiben früher oder später wieder sein lässt.
Ich nenne dir einmal einige Beweggründe, die zu Problemen führen können, und auf die ich in meiner Praxis mehrfach gestoßen bin. Manchmal möchten Menschen zum Beispiel dem gutgemeinten Rat anderer folgen: „Schreib doch mal ein Buch.“ („Du schreibst so gut.“ „Du weißt so viel.“ Beliebig zu ergänzen.) Manchmal möchten sie Schriftsteller*in werden, weil sie gern mit Büchern zu tun haben und gern lesen – und vielleicht ihre Arbeit nicht mögen. Und manchmal möchten sie ein Buch schreiben, weil sie glauben, dass dieses ihnen nutzen könnte – beispielsweise, weil sie selbstständig sind und damit ihre Fachkompetenz nachweisen und für sich Werbung machen möchten. Und das ist ja auch alles legitim.
Allerdings können sich in solchen Fällen auch Hindernisse wie die folgenden auftun: Mit einer Motivation, die sich stark an den Ratschlägen anderer orientiert, bekommst du vielleicht Schwierigkeiten, die Geduld und den langen Atem aufzubringen, den ein Buch nun einmal oft braucht. Das Gleiche gilt für eine Motivation, die eher pragmatischer Natur ist und ein Buch überwiegend als nützlich erachtet. Und zwischen dem Wunsch, sich als Schriftsteller*in sein Brot zu verdienen, und der harten Realität einer solchen Lebensweise liegen Welten – ganz zu schweigen von dem Aufwand, die angestrebten Bücher wirklich zu schreiben.
Wie gesagt: Diese Beweggründe sind nicht falsch, aber allein, ohne weitere Motive reichen sie oft nicht aus.
Deshalb möchte ich gleich mit der wichtigen Frage nach deinen Motiven beginnen. Möchtest du ihnen einmal nachspüren? Gern.
Eine Übung für dich
Versuche doch gleich zu Beginn Fragen wie die folgenden zu beantworten:
▪ Warum möchte ich ein Buch schreiben?
▪ Beziehungsweise: Warum möchte ich ein ganz spezielles Buch schreiben?
▪ Welche Absicht verfolge ich damit? Welche Motive, also welche Motivation habe ich?
▪ Und vor allem: Ist diese Motivation stark genug, um mich wirklich zu motivieren?
Du kannst diese Fragen auch gern um eigene Fragen ergänzen. Die Antworten kannst du zum Beispiel im Kopf bewegen oder schriftlich festhalten. Wie du am besten arbeiten kannst.
Zwei Anregungen für dich
▪ Möchtest du ein Buch wirklich schreiben? Oder möchtest du ein Buch geschrieben haben? Das ist ein Unterschied. Wenn du ein Buch geschrieben haben möchtest, können nämlich auch Dienstleister einspringen, die das für dich erledigen, zum Beispiel ein Biograf bei einer Autobiografie oder ein Ghostwriter bei Selbstständigen.
▪ Und muss es unbedingt ein Buch sein? Schreibst du zum Beispiel gern selbst, aber Umfang und Form eines Buches sind nicht so das Deine? Geht es dann vielleicht auch anders? Zum Beispiel mit Fachartikeln, einer Webseite beziehungsweise einem Blog, einem Podcast, einem Video, Posts in den sozialen Medien? Spiele ruhig mit alternativen Formen. Ein Buch ist zwar sehr schön, aber längst nicht alles.
Ist dir deine Motivation klar genug?