Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Sieben Schritte, wie man die Freude bewahren, wiederfinden und aus der Freude seelische Kraft schöpfen kann. Elisabeth Lukas bringt aus ihrer reichen Lebens- und Therapieerfahrung viele konkrete Beispiele. Anschauliche Bilder verleihen der Lektüre eine wohltuende Leichtigkeit. Hilfreich für jeden, der den "Götterfunken" Freude lebendig halten möchte!
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 124
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Elisabeth Lukas
Der Freude auf der Spur
Elisabeth Lukas
Sieben Schritte, um die Seele fit zu halten
Aus der Reihe: LebensWert
2010, 2. Auflage
© Alle Rechte bei Verlag Neue Stadt, München
Umschlaggestaltung unter Verwendung eines Fotos von
xxee / photocase.com
Gestaltung und Satz: Neue-Stadt-Grafik
Epub ISBN 978-3-87996-415-4
Die wenigsten Leute wissen,wie schön der Himmel ist –schon auf Erden. Peter Rosegger
Die Freude und die „fetten Jahre“
Ein seelischer Kraftspender
Tipp 1: Über psychosomatischeZusammenhänge Bescheid wissen!
Eine „Schutzfolie“ des Organismus
Tipp 2: Die Aufmerksamkeitbewusst und sorgfältig lenken!
Wenn man Negatives erzählt …
Wie findet man Positives?
Die Schatztruhe des Lebens
Der Hund im Spiegelkabinett
Vom „entweder“ und vom „oder“
Tipp 3: Möglichstauf Spekulationen verzichten!
Der Pfarrer und das Bohnerwachs
Tipp 4: Man halte gelegentlich inneund starte sein Leben neu!
Das Häuschen der „Großtante“
Die Erstbesichtigung – Der Beginn der Erneuerung – Ein zersägter Schrank – Seht her: Ich lebe!
Tipp 5: Löse täglichdas Rätsel des kleinen Glücks!
Das Rätsel des kleinen Glücks
Über das Fehlen von Freude
Tipp 6: Genieße das Dasein,solange du da bist!
Tipp 6a: Genieße dein eigenes Dasein!
Die Freude als Therapeutikum
Die Freude am Tun, Gestalten, Sich-Bewegen
Die Freude am Schauen, Lauschen, Denken
Tipp 6b: Genieße das mitmenschliche Dasein!
Die Freude an gemeinsamen Unternehmungen
Die Freude an der „silent communication“ oder: Wie wohltuend eine gute Ausstrahlung ist
Die Freude an Konfliktlösung und Mediation
Die Freude an der Freude eines anderen
Tipp 7: … auch ohne zu sehen!Oder: Selbst wenn nicht der geringste Grundzur Freude in Sichtweite ist – es gibt ihn!
Was ist stärker: Freud oder Leid?
Die Metapher der Engel
Erste Erkenntnis – Zweite Erkenntnis – Dritte Erkenntnis
„Synchronisation in Birkenwald“
Der Engel tritt auf – Der Engel schützt nicht – Der Engel wird nicht bewusst
Eigene Notizen
Über die Autorin
Weitere Bücher der Autorin
In der Bibel ist von „sieben fetten und sieben mageren Jahren“ die Rede, um das Auf und Ab der wechselnden Lebensbedingungen des Menschen zu symbolisieren. In der Tat scheint es so zu sein, dass uns kein über die Zeiten andauernder Friede, Wohlstand und Luxus gewährt ist, weder im Leben des Einzelnen noch in der Geschichte der Völker. Wie Flut und Ebbe wechseln, so wechseln Phasen voller Kummer und Sorgen mit Phasen der Zufriedenheit – zumindest der potenziellen Zufriedenheit, das heißt mit Phasen, in denen wir mit unserem Dasein rundum zufrieden sein könnten (wenn wir es wären). Ich weiß, dies ist eine seltsame Umschreibung der sorglosen Lebensphasen, die ich da vorgenommen habe. „Potenzielle Zufriedenheit“ klingt nicht nach unbeschwertem Glücklichsein, klingt nicht nach dem perfekten Gegenstück zum Unglücklichsein in der Not. Ein psychologischer Mechanismus stört nämlich die Balance von Leid und Freud. Ich will ihn anhand des oben genannten biblischen Motivs kurz erläutern.
Fragen wir uns zunächst, was für den Menschen günstiger wäre: wenn er zuerst die sieben fette Jahre und danach die sieben mageren Jahre erleben würde – oder umgekehrt: wenn er zuerst die sieben mageren Jahre durchlitte, um danach in die sieben fetten Jahre hinüberzuwechseln?
Unsere Vernunft plädiert sofort für die erste Variante. Wenn es stimmt, dass man um gewisse Armutsjahre nicht herum kommt, dann sollten diese möglichst einer reichen Periode folgen, in der man Vorräte anhäufen kann, die einem später helfen, die Armutsjahre zu überstehen. Ja, so spricht die Vernunft, doch sie steht, wie leider oft, allein auf weiter Flur. Kaum jemand verfügt über die Genügsamkeit und die Voraussicht, mitten im Überfluss Vorräte zur Seite zu legen. Im „Überfluss“ fließt es eben, und die Schätze fließen immer wieder nach, wodurch fälschlich der Eindruck entsteht, dies sei die Norm.
Dabei ist das nicht einmal das Hauptproblem einer „überfließenden“ Zeit. Das Hauptproblem besteht darin, dass sich Menschen an ihre jeweils vorfindlichen Umstände gewöhnen und sie nicht mehr als außergewöhnlich einstufen. So wird in Wohlstandszeiten der Wohlstand schnell zu etwas ganz und gar Gewöhnlichem, eben Vorhandenem, das niemand mehr hinterfragt oder auch nur besonders beachtet. Herumliegende, ohne große Anstrengung erworbene Schätze schätzt man nicht. Wieso auch? Geld ist da, Arbeitsplätze sind da, Häuser schießen aus dem Boden, der Freizeitmarkt boomt voller Angebote, Weltreisen werden erschwinglich … Wer soll sich da darüber freuen, dass er an jedem Tag genug zu essen hat? Wer soll jubeln über die Fülle an Bildungsangeboten, die ihm offenstehen? Wer kann seinen Kindern noch erklären, wie herrlich es ist, bei Sturm und Schnee eine wetterfeste Kleidung zu besitzen, selbst wenn sie nicht aus der Nobelboutique stammt? Die Freude ist es, die im Wohlstand glatt auf der Strecke bleibt, und die lässt sich nirgends kaufen.
Bereits kurz nach der Jahrtausendwende fiel den Kinderpsychologen ein eklatanter Anstieg suizidaler Jugendlicher in unserer „westlich orientierten“ Gesellschaft auf, der bis heute anhält. Es handelt sich dabei nicht um eine Unmenge junger Menschen, die konkret Selbstmord planen würden, sondern um eine breite Schicht junger Menschen, deren Stimmung zwischen dumpfer Abschottungstendenz und lebensskeptischer Idealelosigkeit schwankt, angeheizt von einem unterschwellig aggressiven Frust ohne benennbaren Grund, dem viele (zumeist falsche) Gründe zugeordnet werden, was die Sache nicht verbessert. Wer Schuldige für seine schlechte Stimmung sucht, wird sie stets finden und häufig anklagen, und in den überwiegenden Fällen wird er dadurch lediglich seine mitmenschlichen Beziehungen beschädigen.
Kurzum, in „fetten Jahren“ ist es erfahrungsgemäß um die Freude der Bevorzugten schlecht bestellt. Nähern sich dann aber plötzlich die „mageren Jahre“, ist „Heulen und Zähneknirschen“ angesagt. Erst über einen langen, qualvollen Umlernprozess voller Empörung, Unverständnis und psychischer wie moralischer Dekompensation wird allmählich rückschauend begriffen, was man alles gehabt (und verloren) hat und welche Gnade der Wohlstand eigentlich gewesen ist. Die Wertschätzung kommt zu spät, und Freude kommt logischerweise überhaupt nicht auf. Man ist intensiv damit beschäftigt, unter den ungewohnten Einschränkungen den simplen Alltag ohne größere Blessuren zu meistern.
Dies allerdings ist nicht ohne Chancen. Die neuen Erkenntnisse sowie das (erzwungene) Zurückstecken-Müssen, Arbeiten-Müssen, Sich-bewegen-Müssen, Kreativ-sein-Müssen, Bescheiden-sein-Müssen etc. tun den Menschen eher gut. Allmählich passen sie sich an die kargen Ressourcen an und nützen sie nach Kräften. Langsam merken sie auch, dass widrige Umstände Solidarität erfordern, und rücken zusammen. Die Blüten „Neid“ und „Konkurrenz“ welken im allgemeinen Notstand, wohingegen die gegenseitige unentgeltliche Unterstützung ihre Renaissance feiert. Es ist ein seltsames und dennoch nicht verwunderliches Faktum, dass laut breit angelegten Umfragen die Zufriedenheit mit dem Leben in den kargen und ausgebeuteten Entwicklungsländern durchschnittlich doppelt so hoch ist wie in den Industrieländern, in denen wiederum dank der modernen medizinischen Versorgung die Lebenserwartung doppelt so hoch ist wie in den Entwicklungsländern. Wahrlich eine verrückte Welt! Kurzum, in „mageren Jahren“ arrangiert man sich, und mit der Zeit spürt man immer weniger, dass einem etwas fehlt. Nachkriegskinder wie ich haben zum Beispiel weder Puppe noch Teddybär vermisst – eine Dose mit ein paar Knöpfen und Bändern oder ein Stück Papier und ein Bleistift genügten seinerzeit vollauf als Spielzeug …
Kündigen sich dann jedoch plötzlich „fette Jahre“ (Stichwort „Wirtschaftswunder“) an (was den Entwicklungsländern nur zu wünschen wäre!), ist der Jubel gewaltig. Es ist kaum zu fassen, was sich da plötzlich an Möglichkeiten eröffnet, und zwar nicht bloß finanzieller Natur. Mit Freude wird der heraufdämmernde Luxus begrüßt. Man kann sich endlich das ersehnte Fahrrad kaufen, und sogar ein Auto rückt in ansparbare Nähe. Man kann sich gelegentliche Theaterbesuche leisten und auch noch hübsch dafür kleiden. Man kann eine Landkarte ausbreiten und von exotischen Urlaubszielen träumen. Man darf seine Bildung erweitern und auf einen besseren Arbeitsplatz hoffen. Viele Sehnsüchte bekommen einen Realitätsbezug, und – natürlich – neue Sehnsüchte erwachen. Letzteres dämmt freilich die Freude wieder ein, denn in dem Augenblick, da sich Menschen an permanente Wunschbefriedigungen gewöhnen, wollen sie immer mehr davon. Es sinkt die Zufriedenheit mit dem Vorhandenen, es steigt die Geringschätzung der sprudelnden Möglichkeiten, und es breitet sich neuerlich jener „Sättigungsfrust“ aus, der die Wohlstandskinder (und genauso die „Wohlstandserwachsenen“) in ein chronisches Unbehagen versetzt.
Durchforstet man die geschilderten Rhythmen auf ihr „Freudepotenzial“, zeigt sich, dass die Übergangsphase von der Armut zum Reichtum (analog: von der Krankheit zur Gesundheit, von der Einsamkeit zur Partnerschaft usw.) am vielversprechendsten ist. Es gehört zum Wesen der Freude, dass sie ursprünglich aus einer Entbehrung stammt. Sie ist eine Tochter des (freiwilligen oder unfreiwilligen) Verzichts, der sich mit einer (klar bewussten) Wertschätzung gepaart hat. Wer 70 Paar Schuhe in seinem Schrank liegen hat, kann sich über das 71. Paar Schuhe, das er ersteht, einfach nicht unbändig freuen, beim besten Willen nicht. Wer hingegen nur ein Paar Sommerschuhe und ein Paar Winterschuhe besitzt und sich dann noch ein drittes Paar dazu aussuchen darf, dessen Herz mag laut klopfen. Ähnlich wird jemand, der alle Tage in Gourmetrestaurants diniert, einem knusprigen Wiener Schnitzel kaum Aufmerksamkeit schenken. Ein Armer hingegen, der von Brot und Kartoffeln lebt, würde es im Unterschied dazu wahrlich genießen. Die Freude stillt eine Sehnsucht – und ohne Sehnsucht, ohne zumindest eine Zeitlang unerfüllte Sehnsucht gibt es keine Freude!
Fragen wir uns, ob es überhaupt wichtig ist, sich zu freuen? Offenbar kann man auch ohne Freude „funktionieren“, und dies ziemlich lange. Laut Statistik vollbringt ein erheblicher Prozentsatz aller Arbeitnehmer Tag für Tag ohne Freude durchaus akzeptable Leistungen. Auch in den Familien werden zahllose anfallende Aufgaben erledigt, ohne der Freude daran zu bedürfen. Der Druck von außen (Fremdkontrolle) und von innen (Pflichtbewusstsein) reicht aus, um Menschen zu den notwendigen Handlungen zu motivieren; und das Leben selbst mit seinen knallharten Konsequenzen schlägt noch dazu in dieselbe Kerbe. Je disziplinierter Personen sind, desto eher können sie mittels Disziplin „tun, was sie sollen“. So kann man zum Beispiel mittels reiner Disziplin eine Fremdsprache oder das Spielen eines Musikinstruments erlernen, indem man die Anweisungen des Lehrers befolgt und fleißig übt. Es kann sein, dass sich später in einem fortgeschritteneren Stadium die Freude am Lesen ausländischer Literatur oder am Musizieren einstellt, aber zunächst ist sie keine absolute Vorbedingung für den Lernzuwachs. Weniger disziplinierte Personen sehen dies allerdings anders. Für sie müssen Arbeit, Lernen, Leisten usw. „Spaß machen“, erst dann sind sie bereit, sich dazu aufzuraffen. Bedauerlicherweise hält ein solcher „Anfangsspaß“ jedoch selten an, was jenen Personen langfristig eher die Freude verdirbt, bevor sie auskeimen und Früchte tragen kann.
Wie dem auch sei, die Freude ist nicht zwangsläufig der Motor, der unser Leben vorantreibt. Sie ist ein Zusatzgeschenk, das uns bei günstigen Konstellationen (Verzicht, Wertschätzung …) in den Schoß fällt und unser sich selbst vorantreibendes Leben erhellt. Und noch etwas ist sie, und zwar in höchstem Maße: ein gigantischer seelischer Kraftspender!
Wir sagten, dass sie im Allgemeinen mit Sehnsuchtsstillung verknüpft ist, wie sie etwa ein Wandel von „mageren“ zu „fetten Jahren“ gewährt, doch wenn ein Mensch in der Lage ist, sich relativ unabhängig von den vorherrschenden Gegebenheiten zu freuen, dann spendet ihm die Freude alles, was er braucht, um weder an der Mühsal noch an der Bequemlichkeit zu scheitern, ja, dann werden die „mageren“ wie die „fetten Jahre“ für ihn allesamt zu „sinnerfüllten Jahren“, von denen er am Ende seines Lebens kein einziges versäumt haben möchte.
Ich habe in meiner mehr als 30-jährigen psychotherapeutischen Praxis (mit etwa 300 Patienten pro Jahr) fast alle „Vorder- und Kehrseiten“ des Menschen gesehen und eine solch kunterbunte Mischung von selbstproduziertem oder schicksalhaft ausgelöstem Seelenschmerz kennengelernt, dass es mir ungemein schwerfiele, eine allgemeingültige Konfiguration gelingenden Lebens zu skizzieren; doch wäre mir dies abverlangt, würde ich als Erstes das Vorhandensein der Freude thematisieren. Wo sie wohnt, wohnt Segen. Wo sie wohnt, wohnt Trost. Wo sie wohnt, wohnt Humanität.
Freilich geschehen mitunter furchtbare Ereignisse, die jeglichen Anlass zur Freude auszuklammern scheinen, aber dem Schein beliebt es eben, uns zu trügen. Hat jemand, der einen nahestehenden Menschen durch Tod verloren hat, keinen Anlass mehr zur Freude? Der Schein will uns dies weismachen. Doch schon die Tatsache, dass man jemandem nahestand, dass sich ein Band der Zuneigung – vielleicht Jahre lang – um einen geschlungen hat, ist der Freude wert. Wie leer, wie armselig wäre doch die eigene Vergangenheit ohne die Begegnung mit jenem nahestehenden Menschen gewesen! Wie wenig würde der geliebte Tote auch wollen, dass man nach seinem Tod in Schwermut versinkt und er mit seinem Dahinscheiden geradezu noch daran „schuld“ ist. Und wie leer, wie armselig wäre doch die eigene Zukunft, wenn man es nach keinem Verlust mehr wagen dürfte, glücklich zu sein! Ein anderes Beispiel: Hat jemand, der in seiner Kindheit grobe Misshandlungen erlitten hat, keinen Grund mehr zur Freude? Wiederum ruft der Schein: „Nein!“ Aber wo und wann wurde bewiesen, dass eine miserable Kindheit lebenslang Schatten werfen muss? Sigmund Freud hat vor hundert Jahren mit solchen Thesen jongliert und manch Interessantes dabei zutage gefördert, doch haben die zahlreichen wissenschaftlichen Kontrollstudien, die sich seither mit der Frage nach Langzeitfolgen (früh)kindlicher Traumata beschäftigt haben, eindeutig ergeben, dass das Menschenkind widerstandsfähig und plastisch genug ist, um sich von seelischen Verletzungen zu erholen, um nachzureifen und um sogar alte Negativerfahrungen in spätere Stärken umzumünzen. Übrigens ist allein schon die Tatsache, dass jemand schwere Misshandlungen überlebt hat und nicht daran zugrunde gegangen ist, der Freude wert. Und auch die Tatsache, dass er schließlich erwachsen geworden ist und damit die Chance gewann, den Misshandlungen zu entrinnen, ist freudeverdächtig. Ja, die Freude spendet wirklich enorm viel Kraft, jedermann und jederzeit.
Nun, ein neues Jahrtausend ist angebrochen, sein erstes Jahrhundert ist nicht mehr ganz taufrisch – wo stehen wir jetzt? Künftige Generationen werden die heutige Zeit besser beurteilen können als wir, die wir vom Strudel der Gegenwart mitgerissen werden. Ist für die westliche bzw. abendländische Welt ein Ende der „fetten Jahre“ in Sicht? Dämmern bereits die „mageren Jahre“ am Horizont herauf? Oder wird uns Wohlstandsverwöhnten noch eine Verlängerung gewährt? Ziehen vielleicht für andere Völker „fettere Jahre“ heran, und wie werden sie sie angesichts der ungeheuren elektronischen Kulturrevolution, die derzeit rund um die Welt läuft, nutzen? Werden am Ende die Computer und nicht die Menschen die „Sieger“ sein? Die Zukunft verrät ihre Geheimnisse nicht. Sicher ist meines Erachtens nur zweierlei:
1) Beim Auslaufen einer „fetten Zeitperiode“ ist es um die Freude der Menschen besonders schlecht bestellt. „Heulen und Zähneknirschen“ sind die Norm.
2) Was auch gegenwärtig am Horizont heraufdämmern mag, wir werden seelische Kräfte brauchen, um uns damit anzufreunden. Kräfte, wie sie nur die Freude spenden kann.
Was folgt daraus? Wir werden entdecken (oder wiederentdecken) müssen, wie man Freude findet und Freude erhält, unabhängig von den jeweiligen Umständen, denen man ausgeliefert ist. Wer diese Kunst beherrscht, ist fit für KOMME, WAS WOLLE.
Als Psychotherapeutin und persönliche Schülerin von Viktor E. Frankl, einem der bedeutendsten Seelenärzte und Seelenforscher des 20. Jahrhunderts, habe ich mir deshalb vorgenommen, in diesem Buch einige mir bekannte Tipps zusammenzutragen, die in diese Kunst einweihen, damit der „schöne Götterfunke“ (Friedrich Schiller, allseits bekannt durch die Vertonung Ludwig van Beethovens) nicht nur im Himmel sein Licht entzünde, sondern auch hier auf Erden uns Menschen erleuchte und uns helfe, für eventuell drohende Dunkelheiten gerüstet zu sein.
Mein erster Tipp lautet: Über psychosomatische Zusammenhänge Bescheid wissen!