Der globale Staatsstreich - Jacob Nordangård - E-Book

Der globale Staatsstreich E-Book

Jacob Nordangård

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Beschreibung

Wir befinden uns mitten in einem verheerenden weltweiten Umsturz, bei dem unsere bisherige Gesellschaft durch ein neues System ersetzt werden soll.

Der globale Staatsstreich zeigt, wie und warum dies geschieht, wer die Hintermänner sind - und was wir tun können, um sie zu stoppen.

Das Jahr 2020 wird als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem der globale Staatsstreich eingeleitet wurde. Im historischen Kontext erscheinen die dramatischen Krisen der vergangenen Jahre als Teile eines wohlinszenierten Schachspiels - mit der vollständigen Kontrolle über den gesamten Planeten als ultimatives Ziel.

Während dieser Krisen traten die Kräfte hinter dem Staatsstreich erstmals offen in Erscheinung und boten der Welt eine technototalitäre und weitreichende Lösung an. Diese Lösung, die sie den Great Reset nennen, sieht vor, dass die Menschheit vollständig in ein weltweites technologisches System integriert und mit diesem verschmolzen wird - unter Anwendung der Technologien der Vierten Industriellen Revolution - alles im Namen unserer Sicherheit, zu unserem Schutz und unserem Wohlbefinden.

Dieses Buch wird Ihre Sicht auf die Welt verändern!

Die meisten Menschen verbinden den Begriff »Staatsstreich« mit einem plötzlichen, gewaltsamen Umsturz - mit Panzern vor Regierungsgebäuden, der Übernahme von Fernsehsendern, der Ausschaltung von Dissidenten, Massenverhaftungen und Ähnlichem. Doch das muss nicht immer der Fall sein. Machtübernahmen können auch ohne Gewalt erfolgen, völlig legal und demokratisch, mit der Zustimmung oder sogar Begeisterung der Bevölkerung - wie sich 2020 eindrucksvoll gezeigt hat.

Es gibt viele »existenzielle Bedrohungen« (Klimakrise, Kriege, Flüchtlingskrisen, Terrorismus, Pandemien usw.), die als Vorwand genutzt werden können, um zunächst eine stärker zentralisierte und dann eine totalitäre Regierungsführung durchzusetzen. Dieser Prozess kann schleichend verlaufen, kaum wahrnehmbar - bis es vollendete Tatsachen sind.

In Der globale Staatsstreich zeichnet der Autor und Forscher Dr. Jacob Nordangård die Geschichte dieser Entwicklung nach, beschreibt den Prozess, enthüllt die Methoden und benennt die Akteure hinter dieser weltweiten Machtübernahme - damit wir handeln können, bevor es zu spät ist.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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1. Auflage April 2025

Copyright © 2024 by Jacob Nordangård German translation rights arranged with Skyhorse Publishing, Inc. All rights reserved

Titel der amerikanischen Originalausgabe:The Global Coup d’Ètat: The Fourth Industrial Revolution and the Great Reset

Copyright © 2025 für die deutschsprachige Ausgabe bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Übersetzung aus dem Amerikanischen: Christ Language Services Satz, Layout und Umschlaggestaltung: Schmieder Media GmbH

ISBN E-Book 978-3-98992-107-8 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Vorwort von Jacob Nordangård

Vorwort

Jacob Nordangård

Im Frühjahr 2019, kurz nach Vollendung meines vorherigen Werkes Rockefeller: Das Spiel kontrollieren, hätte ich mir nicht ausmalen können, welche Ereignisse das folgende Jahr mit sich bringen würde. Die Vorzeichen waren jedoch bereits sichtbar. Das Greta-Thunberg-Fieber erreichte seinen Höhepunkt, und es deutete sich an, dass 2020 ein Jahr dramatischer Veränderungen werden würde.

Es war das Jahr, in dem die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 und der siebzehn globalen Ziele der Agenda 2030 beginnen sollte. Das Jahr 2020 markierte den Auftakt dessen, was die Vereinten Nationen als »Dekade des Handelns« bezeichneten.

Zu Beginn des Jahres 2020 traf die Coronapandemie die Welt mit voller Wucht. Als sich der Ernst der Lage zuspitzte und demokratische Rechte und Freiheiten quasi über Nacht durch autoritäre Verordnungen, Ausgangssperren und Unruhen ersetzt wurden, verspürte ich den dringenden Impuls, dieses Buch zu verfassen.

Alles, wovor ich jahrelang in meinen Büchern, Artikeln, Vorträgen und Liedern gewarnt hatte, wurde plötzlich Realität. Die unmenschliche Kontrollgesellschaft der Vierten Industriellen Revolution entfaltete sich in rasantem Tempo. Es wurde deutlich, dass die Coronakrise Teil eines globalen Umsturzes war, bei dem das alte System durch ein neues ersetzt werden sollte – eines, in dem die Menschheit vollständig in ein technologisches System integriert wird.

Dieses Buch, erstmals am 14. Dezember 2020 auf Schwedisch veröffentlicht, enthält einige überarbeitete und erweiterte Artikel, die ich als Reaktion auf die Ereignisse im Zuge der Coronakrise in den Jahren 2020 und 2021 verfasst habe. Es bietet zudem Aktualisierungen darüber, wie sich die Situation entwickelte und was als Nächstes zu erwarten ist. Dies ist eine noch nicht abgeschlossene Geschichte.

Ziel dieses Buches ist es, einen kurzen Überblick über die Ereignisse in der Welt zu geben und die in Rockefeller begonnene Erzählung fortzusetzen. Obwohl sich der öffentliche Fokus während der Coronakrise von der Klimathematik abwandte, durchdrang die Klimaagenda weiterhin alles und wird hier kurz zusammengefasst.

Die Pandemie wurde zum perfekten »Auslöseereignis«, um einige der drakonischen Klimastrategien umzusetzen, die von Befürwortern wie James Lovelock, Torbjörn Tännsjö und dem Club of Rome gefordert wurden, um »den Planeten zu retten« und die Große Transformation in Gang zu setzen.

Mein Ziel ist es, zu verdeutlichen, wie Entscheidungen auf globaler Ebene getroffen werden, was die Vierte Industrielle Revolution ist, welche Konsequenzen diese Agenda voraussichtlich für die Menschheit haben wird, und die beteiligten Individuen und Organisationen zu identifizieren – einschließlich des Weltwirtschaftsforums (und seines Young-Global-Leaders-Programms), der Vereinten Nationen, der G20 und der Europäischen Union.

Mich treibt die Sorge um, dass die Konsolidierung globaler Macht schwerwiegende Folgen für die Menschheit haben könnte, selbst wenn gute Absichten dahinterstecken mögen. Die globale öffentlich-private Partnerschaft zwischen den Vereinten Nationen und dem Weltwirtschaftsforum zur Erfüllung der globalen Ziele der Agenda 2030 scheint die schlimmsten Seiten des Kapitalismus mit den schlimmsten Seiten des Sozialismus zu verbinden, mit einer techno-totalitären Technokratie als Endergebnis.

Beim Schreiben gehe ich so vor, dass ich Fakten, Zitate und Quellen präsentiere, die meine Leser selbst überprüfen können. Ich versuche zudem, eine Helikopterperspektive einzunehmen und alle Seiten des »großen Schachbretts« zu analysieren. Das bedeutet, dass Sie als Leser einige Kapitel möglicherweise als herausfordernd empfinden werden, insbesondere wenn Sie sich für eine bestimmte Seite entschieden oder Ihr Vertrauen in eine bestimmte Erlöserfigur gesetzt haben.

Ich bin der Überzeugung, dass wir als Spezies unsere eigenen Retter sein müssen, indem wir lernen, Fakten von Propaganda und Fehlinformationen von allen Seiten zu unterscheiden. Meine Hoffnung ist, dass dieses Buch bei diesem Prozess eine Hilfe sein kann.

Ich möchte meine Dankbarkeit gegenüber anderen Freiheitskämpfern auf der ganzen Welt zum Ausdruck bringen, die geholfen haben, meine Arbeit zu verbreiten, wie dem Forscher und Autor Patrick Wood (Chefredakteur von Technocracy.news), Catherine Austin Fitts (Solari Report), Karen Siegemund (American Freedom Alliance), Ivor Cummins (Irland), Rypke Zeilmaker (Niederlande), Urszula Klimko (die meine Bücher in Polen veröffentlicht hat), Skyhorse Publishing und vielen anderen.

Musikalische Grüße gehen an meine Band Wardenclyffe, Kristian Karlsson, Koen van Baal und Stella Tormanoff. Ein besonderer Dank geht an Hans Holmén für das Korrekturlesen und die Buchbeschreibung, Johan Laurell für gute Ratschläge und statistische Daten, Johan Eddebo für die Hilfe bei der Übersetzung und Staffan Wennberg für die unschätzbare Hilfe bei der Veröffentlichung sowie die ursprüngliche Idee für dieses Buch. Nicht zuletzt danke ich meiner geliebten Frau Inger für ihre Bearbeitung und teilweise Übersetzung dieses Buches sowie die Zusammenstellung der Anhänge A und B.

Dieses Buch ist meinen Töchtern Celia und Alva gewidmet, von denen ich hoffe, dass sie nicht die dystopische Zukunft erleben müssen, die die mächtigen »planetarischen Verwalter« für die Menschheit geplant haben. In jedem Fall werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um die Verwirklichung dieses Plans zu verhindern, indem ich wesentliche Informationen studiere, zusammenstelle und verfügbar mache. Dieses Buch ist ein Beitrag zu diesem Kampf.

Der Plan kann nur dann erfolgreich sein, wenn jeder an die Propaganda glaubt und mitspielt. Doch die Wahrheit findet immer einen Weg. Da immer mehr Menschen erwachen und die Illusionen durchschauen, glaube ich, dass dieser laufende technokratische Umsturz zum Scheitern verurteilt ist.

Jacob Nordangård

Norrköping, Schweden

7. Juni 2024

Vorwort von Catherine Austin Fitts

Vorwort

Catherine Austin Fitts

»Seine Arbeit ist fantastisch. Sie müssen ihn kennenlernen. Sie müssen seine Bücher lesen. Sie müssen ihn unbedingt für den Solari Report interviewen.« Mit diesen Worten schwärmte ein guter schwedischer Freund. Als gestandener Geschäftsmann ist er normalerweise nicht so enthusiastisch. Er sprach von seiner Entdeckung des schwedischen Forschers und Autors Dr. Jacob Nordangård.

So kam es, dass ich Anfang dieses Jahres bei einer Reise nach Stockholm mit Jacob und seiner Frau Inger zu Abend aß und mehr über ihre Arbeit erfuhr. Fasziniert las ich Jacobs Buch über die Familie Rockefeller und ihre jahrzehntelangen Investitionen zur Institutionalisierung zahlreicher technokratischer Kontrollmechanismen: Rockefeller: Das Spiel kontrollieren. Dieses 2019 erschienene Werk liefert stichhaltige Nachweise für die gezielte Konstruktion zentraler Kontrolle, einschließlich der Instrumentalisierung von Umweltbelangen. Während die bestehenden Fiatwährungssysteme entwertet werden, fördern die Vertreter der Rockefeller-Interessen und -Syndikate die Kontrolle über Energie und Kohlenstoff, um ihr zentrales Bankenkartell zu untermauern.

Nach einem erneuten Treffen und gemeinsamen Auftritt mit Dr. Nordangård auf der Northern Lights Convention in Malmö, Schweden, in diesem Frühjahr, lud ich ihn ein, an meinem Solari Report teilzunehmen. In Vorbereitung auf unser Gespräch ließ er mir ein Vorabexemplar seines neuen Buches Der weltweite Staatsstreich zukommen.

Der weltweite Staatsstreich führt die Analyse aus Rockefeller fort und profitiert dabei von der globalen Entlarvung der Tyrannei, die seit 2019 stattgefunden hat – angetrieben durch die Coronapandemie und ihre Beschleunigung dessen, was ich »die große Vergiftung« nenne, sowie durch den »Going Direct Reset« der Zentralbanken, der eine globale finanzielle Konsolidierung in einem bisher unvorstellbaren Ausmaß herbeigeführt hat.

Die Konstruktion zentraler Kontrolle erfordert viel Arbeit – und hinterlässt eine Spur von Dokumenten. Dr. Nordangård hat sich große Mühe gegeben, die Menschen, Gruppen, Ereignisse und regulatorischen Rahmenbedingungen zu kartieren, die zur Konsolidierung und Rechtfertigung globaler Macht eingesetzt wurden und werden. Seine Liebe zum Detail, gepaart mit einer bemerkenswerten Fähigkeit zur Synthese, schafft ein Werk, das außergewöhnlich gut gelungen und leicht verständlich ist.

Er ist außerdem sehr geschickt darin, die offiziellen Narrative, die zur Vermarktung der laufenden Veränderungen verwendet werden, in die tatsächlichen technokratischen Details zu übersetzen – sozusagen in die Grundpfeiler der Tyrannei.

Der weltweite Staatsstreich macht es wesentlich einfacher, das Kontrollnetz zu erkennen, das sich langsam um uns herum schließt. Es macht es einem auch viel einfacher, sich aus diesem Kontrollnetzwerk zurückzuziehen – in Ihrer Arbeit, in Ihrer Wahl der Medien und Banken, in Ihren Investitionen sowie in Ihrer Wahl von Gefährten und Gemeinschaften. Wir müssen nicht in die Tyrannei abgleiten, besonders wenn wir sie kommen sehen.

Also atmen Sie tief durch und tauchen Sie ein – Sie werden eine geballte Ladung verwertbarer Informationen erhalten, die Ihnen helfen kann, eine enorme Anzahl von Fallen des »Deep State« zu vermeiden.

Catherine Austin Fitts

Fitts Stavoren, Niederlande

2. September 2022

Prolog

Prolog

Die WHO hat diesen Ausbruch rund um die Uhr verfolgt, und wir sind zutiefst besorgt sowohl über das alarmierende Ausmaß und die Schwere des Ausbruchs als auch über das alarmierende Ausmaß der Untätigkeit. Wir sind daher zu dem Schluss gekommen, dass COVID-19 als Pandemie eingestuft werden kann.1

Das Jahr 2020 wird in die Geschichte eingehen als das Jahr der Krise und als das Jahr, in dem der weltweite Staatsstreich eingeleitet wurde. Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass sich der Ausbruch des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 zu einer Pandemie entwickelt hatte. Dies löste eine dramatische Kette von Ereignissen aus, die tiefgreifende Auswirkungen auf die Welt haben sollten.

Nation um Nation begann, große Teile der Gesellschaft herunterzufahren, Reisen einzuschränken, Grenzen zu schließen, Ausgangssperren zu verhängen, soziale Distanzierung und das Tragen von Masken vorzuschreiben. Ganze Bevölkerungsgruppen gesunder Menschen wurden als vorbeugende Maßnahme monatelang zur Isolation in ihren Häusern gezwungen.

In vielen Ländern waren die Strafen für diejenigen, die sich nicht an die neuen Regeln hielten, hart. In autoritären Ländern wie den Philippinen bestand sogar die Gefahr, auf der Stelle erschossen zu werden. Die Pandemie wurde zur perfekten Ausrede, um Überwachungstechnologien in größerem Umfang einzusetzen, ohne auf nennenswerten öffentlichen Widerstand zu stoßen.

Quasi über Nacht war die Welt hart, grausam und autoritär geworden. Die wirtschaftliche Aktivität verlangsamte sich deutlich, was zu zahlreichen Konkursen führte, insbesondere bei kleineren Unternehmen in den Bereichen Dienstleistung, Unterhaltung, Reisen und Tourismus. Massenarbeitslosigkeit und großes Leid für viele Menschen waren die Folge.

Inmitten dieses wachsenden Chaos begann Black Lives Matter nach der Ermordung von George Floyd durch einen Polizeibeamten mit Massenprotesten rund um den Globus. Diesen folgten Massenproteste gegen die Lockdowns. Die Welt stand in Flammen, und die Menschen waren verängstigt.

Betrachtet man diese Ereignisse jedoch aus einer übergeordneten Perspektive und im historischen Kontext, erscheinen sie vielmehr als Teil eines wohlkalkulierten Schachspiels, einer Art weltweiten Staatsstreichs, dessen Endziel die vollständige Kontrolle des gesamten Planeten ist.

Auf dem Höhepunkt dieses Dramas traten die Kräfte hinter dem Staatsstreich recht offen hervor und boten der Welt eine techno-totalitäre und sehr weitreichende Lösung an. Diese Lösung, die sie The Great Reset (Der Große Neustart) nennen, bedeutet, dass die Menschheit vollständig in ein weltweites technologisches System integriert und mit ihm verschmolzen werden muss. Dies soll durch den Einsatz der Technologien der Vierten Industriellen Revolution geschehen – alles angeblich zu unserer eigenen Sicherheit, unserem Schutz und Wohlergehen.

Kapitel Eins: Die Vision

KAPITEL EINS

DIE VISION

© Shutterstock x

Wir befinden uns nun im Jahr 1908, dem Jahr, in dem die Carnegie-Stiftung ihre Tätigkeit aufnahm. In jenem Jahr warfen die Treuhänder bei ihrem ersten Treffen eine spezifische Frage auf, die sie den Rest des Jahres auf sehr gelehrte Weise diskutierten. Die Frage lautete: Gibt es ein bekanntes Mittel, das wirksamer ist als Krieg, wenn man das Leben eines ganzen Volkes verändern möchte? Sie kamen zu dem Schluss, dass der Menschheit kein wirksameres Mittel zu diesem Zweck bekannt ist als der Krieg. Im Jahr 1909 warfen sie dann die zweite Frage auf und diskutierten sie, nämlich: Wie können wir die Vereinigten Staaten in einen Krieg verwickeln?1

Für manche ist das Streben nach Macht eine der Haupttriebkräfte im Leben. Der Traum von der vollständigen Beherrschung der Untertanen zieht sich durch die Geschichte und hat sich auf erschreckendste Weise manifestiert, wobei die einfachen Menschen oft stark unter den Diktaten mächtiger Herrscher zu leiden hatten.

Die Herrschaft der Macht

Historisch gesehen wurde diese Art der Dominanz meist in begrenzten geografischen Gebieten ausgeübt: in Clans, Stadtstaaten, Feudalfürstentümern und Nationalstaaten, aber auch in großen Reichen, die sich auf einen großen Teil eines Kontinents ausdehnten, wobei das Römische Reich vielleicht das bedeutendste und am besten organisierte historische Beispiel darstellt.

Für einen machthungrigen Herrscher ist es von wesentlicher Bedeutung, als wohlwollender Führer mit edlen Zielen zu erscheinen, um die Untertanen abhängig und unterwürfig zu machen. In Rom waren Brot, Zirkusspiele und Schutz vor Feinden die wichtigsten Köder, um die Bürger loyal und weniger auflehnungsbereit zu halten. Ein zusätzlicher Mechanismus war die harte Bestrafung derjenigen, die den Machtdiktaten nicht gehorchten. Heute verfügen die Mächtigen über völlig andere Kontrollmittel und haben, im Gegensatz zu den früheren geografisch begrenzten Reichen, die Möglichkeit, die Kontrolle über den gesamten Planeten mit all seinen natürlichen und menschlichen Ressourcen zu erlangen.

Das Britische Empire war das erste, das sich durch Handel, Eroberung und geschickte Strategie tatsächlich über den gesamten Globus erstreckte. Das britische Kolonialreich, das vom 17. Jahrhundert bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg bestand, umfasste ein Drittel der Welt. Schließlich begann jedoch das Kolonialsystem zu zerfallen, und die Kolonien forderten größere Souveränität. Neue Wege zur Dominanz wurden gesucht. Die lockerer geknüpfte Zusammenarbeit des Commonwealth of Nations wurde in den 1920er-Jahren Realität.

Der Völkerbund

Nach dem Ersten Weltkrieg schufen die Sieger (hauptsächlich Vertreter britischer und amerikanischer Interessen) den Völkerbund. Die Initiative wurde 1919 auf der Pariser Friedenskonferenz vom US-Präsidenten Woodrow Wilson vorgestellt, war aber schon lange hinter den Kulissen vorbereitet worden, unter anderem vom südafrikanischen Premierminister und Philosophen-General Jan Smuts.

Smuts war ein großer Bewunderer des britischen Imperialisten Cecil Rhodes und seiner Ideen, die englischsprachigen Länder (einschließlich der Vereinigten Staaten) in einer einzigen Union zu vereinen. Rhodes wiederum war von dem Oxforder Professor John Ruskin und dessen Aufruf an die Engländer, alles fruchtbare Land zu kolonisieren und zu kontrollieren und die Ideale der britischen Oberschicht in alle Teile der Welt zu verbreiten, beeinflusst worden.

Die Welt sollte sozial reformiert und mit der »höheren Moral« der britischen Elite ausgestattet werden. Ruskin hatte Platons Republik als Leitbild. Es war die Vision einer perfekten Gesellschaft, des Königreichs Gottes auf Erden. Dieses Königreich sollte von der britischen Elite regiert werden, deren Mitglieder sich als genetisch überlegen betrachteten.

Diese Botschaft wurde von künftigen Führungspersönlichkeiten wie Cecil Rhodes, Lord Milner und Arnold Toynbee aufgegriffen. 2 Was ihnen vorschwebte, war eine globale Utopie.

Diese Vision führte schließlich zur Gründung der Round-Table-Bewegung im Jahr 1909, die auf den Ideen von Rhodes und Ruskin gründete, und in der Jan Smuts einer der aktivsten Verfechter war. Rhodes, dessen Reichtum aus dem Diamantenhandel in Südafrika stammte, stiftete auch die Rhodes-Stipendien zur Rekrutierung von Führungspersönlichkeiten, um diese Vision für die Welt voranzutreiben.

Während der Verhandlungen zum Pariser Friedensvertrag gründeten Mitglieder der Round-Table-Bewegung auch die Frontorganisationen und Denkfabriken Royal Institute of International Affairs (RIIA) 1919 in England und den Council on Foreign Relations (CFR) 1921 in den Vereinigten Staaten, um ihre weitreichende Agenda für die Welt voranzutreiben. 3 Durch diese Institute wurden die amerikanische Ostküsten-Elite, dominiert von den finanziellen Interessen des Bankiers J. P. Morgan und des Rockefeller-Öl- und Finanzimperiums, zu engen Verbündeten für die Sache.

Der Gründung von RIIA und CFR folgten weitere außenpolitische Institute auf der ganzen Welt wie das Pacific Institute of International Affairs.

Ein weiterer starker Befürworter des Völkerbundes war der in Schottland geborene Stahlmagnat Andrew Carnegie, der 1911 die außenpolitische Denkfabrik Carnegie Endowment for International Peace gegründet und den Friedenspalast in Den Haag (eingeweiht 1913 und Sitz des Internationalen Gerichtshofs der UN) finanziert hatte. 4

Carnegie starb nur ein Jahr, bevor sein Traum in Erfüllung ging, doch seine Stiftungen sollten eine enge Beziehung zum Völkerbund, den Vereinten Nationen und dem Council on Foreign Relations haben. 5

Durch das Special Committee on Tax Exempt Foundations des US-Repräsentantenhauses (1952–1954) und seinen Hauptermittler Norman Dodd wurde enthüllt, wie der vorläufige Vorstand der Carnegie Endowment bei seinen ersten Sitzungen 1908 und 1909 die wirksamsten Mittel zur Veränderung des Lebens einer ganzen Bevölkerung diskutiert hatte. Sie kamen zu dem Schluss, dass »der Menschheit kein wirksameres Mittel zu diesem Zweck bekannt ist als der Krieg«. Daraufhin konzentrierten sich die Bemühungen darauf, die Vereinigten Staaten in einen Krieg zu verwickeln, indem man die Kontrolle über das Außenministerium und seine diplomatischen Beziehungen übernahm (siehe Anhang A). 6

Das Endziel war die Schaffung einer föderalen Weltregierung und die Umsetzung des Kollektivismus, »verwaltet mit charakteristischer amerikanischer Effizienz« (Scientific Management). Eine neue Art, zunächst die Vereinigten Staaten und dann die ganze Welt zu führen. Diese Vision wurde auch von John D. Rockefeller geteilt und durchdrang seine Stiftungen, das General Education Board (gegründet 1902) und die Rockefeller-Stiftung (gegründet 1913), die eine enge Zusammenarbeit mit den Carnegie-Stiftungen pflegen sollten, um dieses Ziel zu verwirklichen.

Als Vorsitzenden der Carnegie Endowment und der Carnegie Corporation of New York wählte Andrew Carnegie seinen Freund und Berater Elihu Root, den ehemaligen US-Kriegs- und Außenminister. Im Jahr 1918 gründete Root den Vorläufer des Council on Foreign Relations und wurde 1921 dessen Ehrenvorsitzender. 7 Im April 1917, nach intensiver antideutscher Propaganda, traten die Vereinigten Staaten schließlich an der Seite der Alliierten in den Ersten Weltkrieg ein. Root war eine starke treibende Kraft hinter den Bemühungen, die Vereinigten Staaten zu überzeugen, ihre Neutralität aufzugeben und an der Seite der Briten und Franzosen zu kämpfen. 8 Ironischerweise hatte er nur ein Jahr vor Ausbruch des Krieges den Friedensnobelpreis erhalten. 9

Im November 1918, nach einer Reihe erfolgreicher alliierter Offensiven in Verbindung mit der Entsendung amerikanischer Truppen in den Krieg, kapitulierten Deutschland und Österreich-Ungarn. Um eine Friedensorganisation zu schaffen, wurde der Krieg offensichtlich als notwendig erachtet. Neun Millionen Soldaten verloren ihr Leben für Andrew Carnegies »pazifistische« Ideale.

Der Völkerbund war ein loser Zusammenschluss zwischen den Nationen der Welt und bildete den Keim einer Weltregierung. 10 Der Völkerbund scheiterte jedoch daran, alle Länder zu vereinen (die Vereinigten Staaten ratifizierten ihn nie), und er erlitt in den 1930er-Jahren mehrere Rückschläge, als Länder wie Deutschland und Italien austraten. Das Abkommen war voller Schlupflöcher, und der Organisation fehlte das Mandat, in Konflikte einzugreifen. Nur wenige Länder waren zu dieser Zeit bereit, ihre Souveränität aufzugeben. Der Krieg, den der Völkerbund verhindern sollte, wurde bald zur schrecklichen Realität. Im Hintergrund wurden jedoch von mächtigen Kräften hinter den Kulissen neue Pläne geschmiedet. 11 Diese Pläne umfassten die Gründung des Council on Foreign Relations und seiner War and Peace Studies (1939–1945), aus denen die Idee der neuen internationalen Organisationen wie der Vereinten Nationen, der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervorging. Die Studie wurde von der Rockefeller-Stiftung und der Carnegie Corporation finanziert. 12

Jan Smuts war auch einer der Mitverfasser der UN-Charta und der Erklärung der Menschenrechte. Seine metaphysischen Ideen aus dem Buch Holism and Evolution (Die holistische Welt) über die Welt als einen Organismus, der sich zur Einheit hin entwickelt, sollten bald im UN-System auf fruchtbaren Boden fallen. 13

Die Vereinten Nationen

Am 24. Oktober 1945 wurden die Vereinten Nationen von den alliierten Siegermächten des Zweiten Weltkriegs gegründet. Es gab große Ambitionen und die Organisation wuchs schnell. Ihr Ziel war es, die Zusammenarbeit zwischen den Nationen der Welt zu fördern, neue Konflikte zu verhindern und die Lebensbedingungen in den ärmeren Nationen zu verbessern.

Die Vereinigten Staaten übernahmen nun die Führung und lösten das nahezu bankrotte Britische Empire ab. Der UN-Hauptsitz wurde in New York errichtet (auf einem von John D. Rockefeller Jr. gestifteten Grundstück), während der alte Völkerbund-Hauptsitz in Genf zum Zentrum von UN-Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Welthandelsorganisation (WTO) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) wurde. 14

Laut der UN-Charta sind die primären Ziele der Organisation:

den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren und zu diesem Zweck wirksame Kollektivmaßnahmen zu treffen, um Bedrohungen des Friedens zu verhüten und zu beseitigen, Angriffshandlungen und andere Friedensbrüche zu unterdrücken und internationale Streitigkeiten oder Situationen, die zu einem Friedensbruch führen könnten, durch friedliche Mittel nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Völkerrechts zu bereinigen oder beizulegen;

freundschaftliche, auf der Achtung vor dem Grundsatz der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker beruhende Beziehungen zwischen den Nationen zu entwickeln und andere geeignete Maßnahmen zur Festigung des Weltfriedens zu treffen;

eine internationale Zusammenarbeit herbeizuführen, um internationale Probleme wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und humanitärer Art zu lösen und die Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten für alle ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion zu fördern und zu festigen;

ein Mittelpunkt zu sein, in dem die Bemühungen der Nationen zur Verwirklichung dieser gemeinsamen Ziele aufeinander abge-stimmt werden. 15

Die zahlreichen Unterabteilungen des Systems der Vereinten Nationen haben sich im Laufe der Zeit so entwickelt, dass sie praktisch jeden Bereich menschlicher Aktivität abdecken – ein Bestreben, das bereits von ihrem Vorgänger, dem Völkerbund, eingeleitet worden war.

Die sechs Hauptorgane der UN-Organisation

Die Generalversammlung, in der jede Nation eine Vertretung und eine Stimme hat (197 Nationen), ist das Herzstück der Organisation. Von September bis Dezember jeden Jahres finden ihre Sitzungen statt. Das Ziel ist es, Themen im Zusammenhang mit den Hauptzielen der UN zu diskutieren (hier hat sich nachhaltige Entwicklung zu einem übergeordneten Thema entwickelt), Berichte der UN-Hauptorgane zu prüfen, neue Mitglieder zu wählen, den Vorschlag des Sicherheitsrats für den Generalsekretär zu genehmigen und über den UN-Haushalt zu entscheiden. Die Generalversammlung verabschiedet Resolutionen zu den diskutierten Themen. Diese sind rechtlich nicht bindend und geben lediglich Empfehlungen an die Mitgliedstaaten (die sich jedoch dafür entscheiden können, sie in ihren jeweiligen Ländern rechtlich bindend zu machen).

Der Sicherheitsrat besteht aus fünfzehn Mitgliedern, von denen fünf ständige Mitglieder sind (Frankreich, China, Russland, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten). Die anderen Mitglieder werden von der Generalversammlung für eine Amtszeit von 2 Jahren gewählt. Der Rat, der keine regelmäßigen Sitzungen abhält, sondern bei Bedarf einberufen wird, erörtert Fragen des Friedens und der Sicherheit, und die getroffenen Entscheidungen sind für alle Mitgliedstaaten bindend. Die ständigen Mitglieder (die Sieger des Zweiten Weltkriegs) haben jedoch ein Vetorecht und können damit die Annahme eines Vorschlags verhindern.

Der Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) befasst sich mit wirtschaftlichen Fragen im Zusammenhang mit Bevölkerung, Kindern, Wohnen, Frauenrechten, Diskriminierung, Drogenmissbrauch, Kriminalität, sozialer Wohlfahrt, Jugend, Umwelt und Ernährung. Sein erklärtes Ziel umfasst die Förderung eines höheren Lebensstandards, der Vollbeschäftigung und des wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts; ferner Lösungen für internationale wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Probleme sowie internationale kulturelle und bildungspolitische Zusammenarbeit. Der Wirtschafts- und Sozialrat hat 54 Mitglieder, die von der Generalversammlung für eine Amtszeit von 3 Jahren gewählt werden. Aufgrund seines großen und breiten Aufgabenbereichs besteht der Rat aus einer Reihe von Kommissionen, einschließlich des UN-Nachhaltigkeitsforums (Hochrangiges Politisches Forum für Nachhaltige Entwicklung). Ihre Beschlüsse enthalten Empfehlungen an die Mitgliedstaaten, basierend auf Dokumentationen der zahlreichen Unter- und Fachorgane der UN.

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag, Niederlande, ist das Hauptorgan der UN für rechtliche Fragen. Er schlichtet Streitigkeiten zwischen Staaten und berät in internationalen Rechtsfragen. Der Gerichtshof hat fünfzehn Richter, die von der Generalversammlung und dem Sicherheitsrat gewählt werden.

Der Treuhandrat wurde geschaffen, um Gebiete zu beaufsichtigen und zu verwalten, denen es an einer funktionierenden Staatsordnung mangelte und die daher vorübergehend unter UN-Verwaltung gestellt wurden. Dies galt für ehemalige Kolonien und Gebiete, die nach dem Ersten Weltkrieg unter UN-Verwaltung kamen. Nach der Selbstständigkeit Palaus im Jahr 1994 hat der Rat keine Aufgaben mehr und tritt nur bedarfsweise zusammen. Ein Vorsitzender und ein stellvertretender Vorsitzender werden auch heute noch ernannt.

Das Sekretariat verwaltet die Aktivitäten der UN-Organisationen, organisiert Sitzungen, bereitet Beschlussdokumente vor und setzt UN-Beschlüsse um. Seit 2017 ist António Guterres (ehemaliger Präsident der Sozialistischen Internationale) Generalsekretär. Er leitet über 44 000 Mitarbeiter, von denen 6500 in New York arbeiten. 16

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg arbeiteten eine Reihe von Organisationen (alle Mitglieder der Weltföderalistischen Bewegung) aktiv daran, die UN als Weltregierung zu etablieren.

Das System der Vereinten Nationen (UN)

Die Europäische Union

Währenddessen wurde in Europa der Boden für das europäische Integrationsprojekt bereitet. Jacques Delors beschrieb die Europäische Union (EU) später in einer Rede vor dem Royal Institute of International Affairs als ein »Laboratorium«, in dem das Konzept einer Weltregierung im kleineren Maßstab erprobt werden könnte. 17

»35 Jahre nach der Gründung der Europäischen Gemeinschaft wage ich zu behaupten, dass sie noch immer etwas Revolutionäres an sich hat, dass sie eine Art ›Laboratorium‹ ist für das Management von Interdependenz.« (Jacques Delors, Präsident der EU-Kommission 1985–1995)

Da viele Nationen noch zögerlich waren, musste das ultimative Ziel einer vollwertigen Weltregierung vorerst zurückgestellt werden. Im Hintergrund wurden jedoch Strategien entwickelt und Maßnahmen ergriffen, um die Macht der UNO durch den Einsatz von Manipulation und Überzeugungsarbeit schrittweise zu stärken. Die UNO sollte als Schlüsselorganisation zur Aufrechterhaltung von Frieden und Ordnung in einer politisch zersplitterten Welt vermarktet werden.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen die Carnegie Endowment und die Rockefeller-Stiftung in Zusammenarbeit mit anderen Stiftungen wie der Ford-Stiftung und der Guggenheim-Stiftung, Einfluss auf das Bildungssystem zu gewinnen (Einzelheiten dazu in Anhang A) 18 und gleichzeitig führende Zeitungen und Zeitschriften aufzukaufen.

Durch effektive Indoktrination in Schulen und Medien sollte die Weltanschauung der Aristokratie schließlich von der Mehrheit akzeptiert werden: Nur die UNO sei in der Lage, die Welt nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Gespenst eines Atomkriegs zu bewahren. Dieser Bedrohung sollten bald weitere globale Probleme folgen, die allesamt eine engere internationale Zusammenarbeit und Kontrolle erforderten.

Der Rockefeller-Kreis und der Council on Foreign Relations (CFR) arbeiteten intensiv daran, dem Internationalismus Legitimität zu verleihen. Dies war auch der Zweck der 1973 vom Bankier David Rockefeller gegründeten Trilateralen Kommission, eines Thinktanks, der darauf abzielte, »gemeinsam auf die Chancen und Herausforderungen zu reagieren, mit denen wir konfrontiert sind, und die Verantwortung zu übernehmen, der wir uns stellen müssen.« 19

Richard N. Gardner (Mitglied des CFR und der Trilateralen Kommission) verdeutlichte sowohl das Ziel als auch die empfohlenen Mittel in einem Artikel, der in der CFR-Zeitschrift Foreign Affairs veröffentlicht wurde:

Kurz gesagt, muss das »Haus der Weltordnung« von unten nach oben und nicht von oben nach unten aufgebaut werden. Es wird wie ein großes »brausendes, summendes Durcheinander« aussehen, um William James’ berühmte Beschreibung der Realität zu zitieren, aber ein Ausweichmanöver um die nationale Souveränität herum, das diese Stück für Stück aushöhlt, wird mehr erreichen als der althergebrachte Frontalangriff. 20

Das Projekt verfolgte ehrgeizige Ziele, die nur wenige verstanden. Es ging um die technologische Verschmelzung aller Nationen und Völker zu einem Weltorganismus. Sowohl Nationen als auch Individuen sollten schließlich ihre Souveränität verlieren und stattdessen durch zentrale Diktate regiert werden. Alles basierte auf wissenschaftlichem Rationalismus und Managementtechniken, inspiriert von Frederick Taylor und Henry Ford. Effizienz war das Gebot der Stunde.

Das Weltgehirn

In seiner Essaysammlung The World Brain entwickelte der britische Schriftsteller und Mitglied der Fabian Society, H. G. Wells, die Idee eines weltumspannenden Gehirns, in dem das gesamte menschliche Wissen gespeichert sein würde. In The Open Conspiracy beschreibt er eine Welt, die von einer wissenschaftlichen Elite regiert wird 21 , während Wells schließlich 1940 seine Ansichten zu dieser globalen Utopie in The New World Order zusammenfasste und dieses neue System skizzierte – von dem er nicht erwartet hatte, dass es von allen Seiten positiv aufgenommen werden würde.

Unzählige Menschen, vom Maharadscha bis zum Millionär, vom britischen Gentleman bis zur hübschen Dame, werden die neue Weltordnung hassen, werden unglücklich sein, weil ihre Leidenschaften und Ambitionen enttäuscht werden, und werden aus Protest dagegen sterben. 22

In seinem Science-Fiction-Roman The Shape of Things to Come (1933), der 1936 von Alexander Korda unter dem Titel Things to Come verfilmt wurde, entwirft Wells eine hypothetische Zukunft im Jahr 2106, in der eine Finanzkrise zum Krieg in Europa führt, gefolgt von einer Epidemie, die den Wahnsinn auslöst. Aus den Trümmern erhebt sich eine Koalition wohlwollender Techniker mit einer überlegenen Luftwaffe. Sie schaffen eine perfekte, dauerhafte Utopie von Frieden und Ordnung, indem sie die Nationen abschaffen, eine Weltsprache (Englisch) einführen, die Religion verbieten und die Wissenschaft fördern. Diese Utopie wird von einer neuen Rasse aufgeklärter Übermenschen bevölkert. Sie leben in einem harmonischen Kollektiv und beginnen, den Weltraum zu erforschen. Solche utopischen Visionen eines technokratischen Fortschrittsglaubens waren typisch für ihre Zeit.

Wells wurde in seinem Denken von seinem ehemaligen Lehrer, dem englischen Biologen Thomas Huxley (wegen seiner Verteidigung der Darwinschen Evolutionstheorie auch »Darwins Bulldogge« genannt), inspiriert. Dies deutet darauf hin, dass Wells stark von der Eugenik (der genetischen Vervollkommnung der Menschheit) und dem Sozialdarwinismus beeinflusst war.

Zur gleichen Zeit entwickelte der Jesuitenpriester und Paläontologe Pierre Teilhard de Chardin seine Theorien über die Entwicklung einer kollektiven psychischen Sphäre durch den Einsatz von Kommunikationstechnologien (die Noosphäre) und wie sich dieses Verhältnis inhärent zu Einheit, Vollkommenheit und dem Erscheinen des kosmischen Christus (dem Omega-Punkt) entwickeln würde. Seine Lehren waren eine eigentümliche Mischung aus Evolutionstheorie und christlichem Glauben. Julian Huxley übernahm seine Ideen (mit Ausnahme der christlichen Aspekte) und schrieb das Vorwort zur englischen Ausgabe von Teilhards Le phénomène humain:

Die beginnende Entwicklung der Menschheit zu einer einzigen psychosozialen Einheit, mit einem einzigen Noosystem oder gemeinsamen Gedankenpool, liefert dem Evolutionsprozess die Rudimente eines Kopfes. Es bleibt unseren Nachkommen überlassen, dieses Noosystem angemessener zu organisieren. 23 (The Phenomenon of Man, 1959)

Die Ideen von Wells und Teilhard de Chardin beeinflussten wiederum den Philosophen Oliver L. Reiser, der in seinem Werk World Sensorium:The Social Embryology of World Federation (1946) die Idee eines »planetarischen Sozialismus« auf der Grundlage des wissenschaftlichen Humanismus (auch bekannt als Szientismus oder säkularer Humanismus) einführte – einer Ansicht, die dafür plädiert, dass alle gesellschaftlichen Entwicklungen auf der wissenschaftlichen Methode basieren sollten. 24 Reiser war auch einer der Unterzeichner des Humanistischen Manifests (1933), das die Schaffung einer neuen humanistischen Religion forderte. 25 Das Weltgehirn sollte den Körper für die Weltplanung bilden, der in der Lage wäre, universelle Operationen durchzuführen. Es sollte von einer Gruppe von Weltkoordinatoren und einem Weltparlament geleitet werden.

Wenn die Gesellschaft nicht an ungelösten Konflikten und daraus resultierenden Integrationsmisserfolgen zugrunde gehen soll, müssen die Nationen der Welt ein gewisses Maß ihrer Souveränität aufgeben und beginnen, innerhalb des Gefüges des Weltganzen zu funktionieren. Dieses soziale Nervensystem, Zentrum der intellektuell-sozialen Vereinigung, wird als das Weltgehirn bezeichnet. 26

Reiser forderte ein globales Bewusstsein und eine internationale Moral. Aus diesen Gründen schlug er vor, dass die neu gegründete UNO ein Internationales Institut für Bildungs- und Kulturelle Zusammenarbeit einrichten sollte. Es sollte als globale Universität fungieren mit dem Zweck, den wissenschaftlichen Humanismus weltweit zu verbreiten. Seinem Aufruf wurde Gehör geschenkt, und im November 1945 wurde die spezialisierte UN-Agentur UNESCO zu genau diesem Zweck gegründet. 27 Der Eugeniker und Internationalist Julian Huxley (der Bruder des Autors Aldous Huxley und Enkel von H. G. Wells’ Lehrer, Thomas Huxley) wurde zu ihrem ersten Generalsekretär ernannt.

Reisers Utopie hatte zweifellos wohlwollende Absichten. Sie war dennoch widersprüchlich, und seine Ideen sollten machtgierige Fraktionen anziehen, die keine Skrupel hatten, das Paradies zu versprechen, während die Hölle im Kleingedruckten des Vertrags zu finden war.

Reisers Ideen wiesen große Ähnlichkeit mit denen auf, die Francis Bacon in seiner utopischen Abhandlung The New Atlantis vorstellte, in der er sich eine Welt ausmalte, die von einer wissenschaftlichen Elite regiert wird. Diese Visionen waren auch tief in der zeitgenössischen technokratischen Bewegung der 1930er-Jahre verwurzelt und beeinflussten die Politik sowohl in den Vereinigten Staaten als auch im nationalsozialistischen Deutschland. 28 Reiser sah drei mögliche Zukunftswege für die Nachkriegszeit:

Weltzerstörung

Weltfaschismus

Weltföderation (planetarischer Sozialismus)

Sein eigener Traum war die Entwicklung einer friedlichen Weltföderation, wobei er sich bewusst war, dass eine düstere Zukunft Realität werden könnte. Er beschrieb, wie der Weltfaschismus zu internationalen Kartellen und großen Monopolgruppen führen könnte, die die totale Kontrolle über die »Entwicklung, Verteilung und Vermarktung von Ressourcen wie Öl, Gummi, Metallen und dergleichen – Güter, die wir essen, tragen oder in irgendeiner Weise verwenden« – übernehmen würden. Dies würde eine antihumanitäre Vereinigung der Welt bedeuten. Genau diese Art von Monopolisten, die mit Hitler zusammengearbeitet hatten, würden nach dem Krieg helfen, den neuen Sitz der UNO in New York zu finanzieren und sich mit den Idealisten verbünden, sich hinter den hehren Bestrebungen einer gerechten und gleichen Welt verstecken, während sie im Geheimen ihre techno-totalitären Lösungen vorbereiteten.

Kosmischer Humanismus

In seinem Buch Cosmic Humanism and World Unity beschrieb Reiser später seinen Plan für die Welt noch detaillierter. In dem 1975 vom UN-assoziierten World Institute veröffentlichten Buch wurde betont, dass Technologie eine bedeutende Rolle beim Aufbau der Weltutopie und für die Evolution der menschlichen Rasse spielen würde. Reiser glaubte, dass durch die Anwendung technologischer Lösungen eine friedliche und harmonische Welt entstehen würde.

Als Alternative zum Marxismus – der schon lange obsolet ist – schlagen wir eine zukunftsorientiertere Ausrichtung vor: die Theorie des planetarischen Humanismus. Wir glauben, dass die kommende universelle Zivilisation viele Merkmale verschiedener politischer, wirtschaftlicher und religiöser Systeme in sich vereinen wird. 29

Reiser beschrieb auch, wie die neue Religion geschaffen werden würde und dass das Endziel darin bestünde, den Tempel Salomons neu zu errichten – nicht physisch in Jerusalem, sondern als technologischen »Tempel«, bestehend aus Satelliten und Kommunikationstechnologie, in dem das Individuum auf eine bloße Zelle im großen globalen Organismus reduziert würde. Das Individuum würde dem größeren Wohl dienen, aber auch mithilfe der Technologie transformiert werden. Dies sollte durch die Entwicklung der Methode der »Radio-Eugenik« erreicht werden, was bedeutete, dass die Evolution aus der Ferne gelenkt werden könnte, um die Funktionen, das Verhalten und die Gesundheit jedes Individuums mithilfe technologischer Werkzeuge zu verbessern. Dies würde einen neuen »Übermenschen« hervorbringen.

Die Menschheit muss nun den nächsten Schritt tun: die bewusste Kontrolle oder Lenkung der menschlichen Evolution. (Oliver Reiser)

Reiser nannte diese neue Hightech-Religion kosmischen Humanismus, während Julian Huxley ihren modernen Namen, Transhumanismus, prägte. Diese Gedanken waren eindeutig von den evolutionären Prinzipien der Theosophie und Freimaurerei inspiriert, nach denen die Menschheit alchemistisch transformiert und zur Perfektion oder einem gottähnlichen Status aufsteigen wird.

Reiser veröffentlichte häufig Artikel in der theosophischen Zeitschrift The Beacon des Lucis Trust. In Reisers Vision sollte dies nicht durch freiwillige individuelle Selbstverbesserung erreicht werden, sondern durch den Einsatz technologischer und wissenschaftlicher Instrumente zur Manipulation von Menschen – mit oder ohne deren Wissen oder Zustimmung. Die Umsetzung dieser Vision erforderte eine sorgfältige strategische Planung. Die Ideen von Reiser und Teilhard de Chardin wurden in der UNESCO verankert und vor allem durch den Systemtheoretiker Ervin László über den Club of Rome, die World Future Society und das Projekt der Vereinten Nationen für eine Neue Internationale Wirtschaftsordnung (NIWO) verbreitet.

Der Club of Rome

In den 1970er-Jahren begann der Club of Rome vor den Nachteilen des Industrialismus und der drohenden Ressourcenknappheit bei anhaltendem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum zu warnen. Mit der NIWO (New International Economic Order, Neue Internationale Wirtschaftsordnung) wollten die Vereinten Nationen in Partnerschaft mit einer Reihe anderer einflussreicher Institutionen diese grandiose Utopie Wirklichkeit werden lassen.

Die apokalyptischen Botschaften des Club of Rome standen in engem Zusammenhang mit den Lösungsvorschlägen von Reisers utopischer Weltzivilisation. Eine Revolution in der Informationstechnologie, die eine friedliche Welt im Gleichgewicht schaffen würde. Ein widerstandsfähiges System, das durch zentrale kybernetische Planung gesteuert wird. Die Alternative war das Armageddon.

Im Jahre 1977 verfasste Ervin László den Bericht Goals for Mankind für den Club of Rome, in dem er diese Botschaft vermittelte (siehe Kapitel 10). Nach seinen Computermodellen sollte eine nachhaltige Utopie idealerweise eine Weltbevölkerung von 500 Millionen Menschen haben, wobei die Welt in voneinander abhängige Regionen aufgeteilt sein sollte. 30

Georgia Guidestones

Die eugenetischen Träume der Kontrolle von Bevölkerung und Fortpflanzung spiegelten sich auch in einigen (1, 2 und 10) der neuen »Gebote« des Denkmals Georgia Guidestones in Elberton, Georgia, wider.

Die zehn Leitlinien wurden in acht modernen Sprachen und mit kürzeren Texten in vier alten Sprachen in Stein gemeißelt, ähnlich einem Rosetta-Stein für die Zukunft. Die Inschrift lautete:

Halte die Menschheit unter 500 000 000 in fortwährendem Gleichgewicht mit der Natur.

Lenke die Fortpflanzung weise – um Tauglichkeit und Vielfalt zu verbessern.

Vereine die Menschheit mit einer neuen, lebenden Sprache.

Beherrsche Leidenschaft – Glauben – Tradition und alles Sonstige mit gemäßigter Vernunft.

Schütze die Menschen und Nationen durch gerechte Gesetze und gerechte Gerichte.

Lass alle Nationen ihre eigenen Angelegenheiten selbst / intern regeln und internationale Streitfälle vor einem Weltgericht beilegen.

Vermeide belanglose Gesetze und unnütze Beamte.

Schaffe ein Gleichgewicht zwischen den persönlichen Rechten und den gesellschaftlichen / sozialen Pflichten.

Würdige Wahrheit – Schönheit – Liebe – im Streben nach Harmonie mit dem Unendlichen.

Sei kein Krebsgeschwür für diese Erde – lass der Natur Raum.

Das Denkmal wurde am 22. März 1980 eingeweiht, und sein Ursprung war von Anfang an geheimnisumwittert. In dem Buch Common Sense Renewed (1986), das von einem der Gründer unter dem Pseudonym »Robert Christian« geschrieben wurde, findet sich eine ausführliche Erklärung:

Das dringendste Umweltproblem der Welt ist die Notwendigkeit, die Zahl der Menschen zu kontrollieren. In den letzten Jahrhunderten haben Technologie und reichlich vorhandene Brennstoffe die Menschheit weit über das hinaus vermehrt, was vernünftig oder langfristig tragbar ist. Wir können die baldige Erschöpfung bestimmter Energiequellen und die Verknappung vieler lebenswichtiger Rohstoffe voraussehen. Die Kontrolle der Reproduktion ist entscheidend. Dies wird große Veränderungen in unseren Einstellungen und Gewohnheiten erfordern. 31

Der investigative Dokumentarfilm Dark Clouds over Elberton (2015) enthüllte, dass der Mann hinter dem Denkmal Dr. Herbert Kersten war, ein Arzt aus Fort Dodge, Iowa. 32 Laut einem lokalen Historiker, der in dem Dokumentarfilm interviewt wurde, hatte der Arzt seinen örtlichen Country Club schockiert, indem er offen rassistische Meinungen und Ansichten über die Vorherrschaft der Weißen äußerte.

@ photo by Dina Eric/Flickr (CC 0)

Georgia Guidestones

Er schrieb auch einen Meinungsartikel für eine Zeitung in Florida, in dem er David Duke, den Großmeister des Ku-Klux-Klans, unterstützte und stolz auf seine Bekanntschaft mit dem umstrittenen Nobelpreisträger William Shockley (Erfinder des Transistors) war, der ebenfalls rassistische und eugenische Ansichten geäußert hatte. Er behauptete, Schwarze seien Weißen intellektuell unterlegen, und regte dazu an, Menschen mit einem IQ unter 100 dafür zu bezahlen, sich freiwillig sterilisieren zu lassen.

Am Morgen des 6. Juli 2022 ereignete sich eine Explosion am Denkmal. Einer der Steine wurde völlig zerstört, andere beschädigt. Noch am selben Tag, nach Abschluss der kriminaltechnischen Untersuchung, wurden die Überreste des Denkmals aus Sicherheitsgründen entfernt. Am 8. August entschied der Elbert County Board of Commissioners, dass die Überreste an die Erbauer, die Elberton Granite Association, zurückgegeben werden und das Land an den vorherigen Besitzer zurückgegeben wird. 33 Bisher wurden die Verursacher der Explosion nicht gefunden.

Die Erd-Charta-Initiative Eco-92

Bei einem Treffen der United Nations Association of Iowa am 22. September 1991 in Des Moines zur Vorbereitung der UNO-Umweltkonferenz in Rio de Janeiro im folgenden Jahr wurde ein beunruhigendes Dokument veröffentlicht. Es trug den Titel »The Initiative for Eco-92 Earth Charter« des Sekretariats für Weltordnung.

Der Tenor des Dokuments ähnelte den Ideen von Robert Christian und enthielt die folgenden drakonischen Empfehlungen:

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, angeführt von den angelsächsischen Großmächten, wird beschließen, dass von nun an der Sicherheitsrat alle Nationen darüber informieren wird, dass seine Toleranz gegenüber der Bevölkerung beendet ist, dass alle Nationen Quoten für eine jährliche REDUZIERUNG haben, die vom Sicherheitsrat durch selektives oder totales Embargo von Krediten, Handelsgütern, einschließlich Nahrung und Medizin, oder, wenn nötig, durch militärische Gewalt durchgesetzt werden.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird alle Nationen davon in Kenntnis setzen, dass überholte Vorstellungen von nationaler Souveränität abgelehnt werden und dass der Sicherheitsrat volle rechtliche, militärische und wirtschaftliche Zuständigkeit in jeder Region der Welt hat ...

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird alle natürlichen Ressourcen, einschließlich der Wassereinzugsgebiete und der großen Wälder, in Besitz nehmen, um sie zum Nutzen der Großmächte des Sicherheitsrates zu nutzen und zu erhalten. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erklärt, dass nicht alle Rassen und Völker gleich sind oder sein sollten. Jene Rassen, die ihre Überlegenheit durch überlegene Leistungen bewiesen haben, sollen die unterlegenen Rassen regieren und für sie sorgen, solange sie mit dem Sicherheitsrat zusammenarbeiten. Entscheidungen, einschließlich Bankwesen, Handel, Wechselkurse und wirtschaftliche Entwicklungspläne, werden treuhänderisch von den Großmächten getroffen.

All dies macht die Neue Weltordnung aus, in der alle Nationen, Regionen und Rassen mit den Entscheidungen der Großmächte im Sicherheitsrat kooperieren werden.

Diese erschreckenden Ansichten lassen sich bis zur Weltsicht von Rhodes und Milner zurückführen. Die Autoren waren eine Gruppe, die sich der britischen Vorherrschaft und globalen Kontrolle verschrieben hatte, mit dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen als Exekutivorgan. Dies wird in dem Dokument offen erklärt:

Wir sind die lebenden Förderer des großen Testaments von Cecil Rhodes von 1877, in dem Rhodes sein Vermögen dem folgenden Zweck widmete: »Der Ausdehnung der britischen Herrschaft über die ganze Welt ... der Kolonisation des gesamten afrikanischen Kontinents, des Heiligen Landes, des Euphrattals, der Inseln Zypern und Kanada, ganz Südamerikas, der Inseln des Pazifiks, die noch nicht in britischem Besitz sind, des gesamten Malaiischen Archipels, der Küsten Chinas und Japans, der endgültigen Wiedererlangung der Vereinigten Staaten von Amerika als integralen Teil des Britischen Empire ...

Wir stehen zu Lord Milners Credo. Auch wir sind »britische Rassenpatrioten«, und unser Patriotismus ist »die Sprache, die Tradition, die Prinzipien, die Bestrebungen der britischen Rasse«. Habt ihr Angst, diesen Standpunkt einzunehmen, im allerletzten Augenblick, in dem dieses Ziel erreicht werden kann?

Seht ihr nicht, dass ein Scheitern jetzt bedeuten würde, von den Milliarden Liliputanern niederer Rassen, die sich wenig oder gar nicht um das angelsächsische System scheren, herabgewürdigt zu werden? 34

Diese rassistischen Ansichten wurden nicht unbedingt von den Vereinten Nationen im Allgemeinen oder von den vielen echten Idealisten innerhalb der Organisation geteilt, die die UNO als Hüter des Weltfriedens und der Gerechtigkeit sahen, aber sie zeigen, wie die Angst vor Überbevölkerung und die vorgeschlagenen Lösungen, die auf Neo-Malthusianismus und Eugenik basieren, einen fruchtbaren Boden für potenziell höchst gefährliche Ideen geschaffen haben.

Diese rassistischen Ansichten wurden nicht unbedingt von den Vereinten Nationen im Allgemeinen oder von den vielen echten Idealisten innerhalb der Organisation geteilt, die die UNO als Hüter des Weltfriedens und der Gerechtigkeit sahen, aber sie zeigen, wie die Angst vor Überbevölkerung und die vorgeschlagenen Lösungen, die auf Neo-Malthusianismus und Eugenik basieren, einen fruchtbaren Boden für potenziell höchst gefährliche Ideen geschaffen haben.

Leider scheinen sich ähnliche Szenarien im Zuge der Coronakrise zu wiederholen. Anstelle des offenen Rassismus früherer Zeiten haben wir es heute jedoch mit einer umgekehrten Form zu tun. Die Spannungen zwischen ethnischen Gruppen scheinen stärker zu sein als in den letzten Jahrzehnten und werden durch aktivistische Organisationen und Kampagnen, die sich auf kritische Rassentheorie und Intersektionalität stützen, verschärft. Es wird davon ausgegangen, dass diejenigen, die als Angehörige benachteiligter Gruppen identifiziert werden, »positive Diskriminierung« in der Hochschulbildung, in Unternehmensvorständen und in der Politik benötigen, um erfolgreich zu sein. Dort können sie beeinflusst werden, loyale Agenten des Wandels zu werden und möglicherweise sogar als bequeme zukünftige Sündenböcke für eine Agenda zu dienen, die ursprünglich von privilegierten weißen männlichen Rassisten entworfen wurde. Nach Jahrzehnten der relativen Farbenblindheit, der Gleichberechtigung der Geschlechter und der breiteren Akzeptanz von Unterschieden sollen die Menschen nun wieder kollektiv als Mitglieder einer bestimmten Gruppe bewertet werden – diesmal in umgekehrter Reihenfolge. Statt als Individuen und Mitmenschen werden sie nun anhand von Merkmalen wie Geschlecht, sexueller Orientierung und Hautpigmentierung klassifiziert.

Kapitel Zwei: Die Bedrohungen

KAPITEL ZWEI

DIE BEDROHUNGEN

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Wenn die Sache der Weltregierung siegen soll, braucht sie mehr als die wohlwollende Unterstützung der Mehrheit. Die Menschen müssen das Gefühl haben, dass ihre eigene Sicherheit, Freiheit und Wohlstand, ja sogar ihr Überleben von der Schaffung einer Weltrechtsordnung in unserer Zeit abhängen. Sie müssen davon überzeugt werden, dass die Errichtung einer Weltregierung dringlicher ist als die Aufrechterhaltung eines hohen nationalen Lebensstandards und ebenso, wenn nicht sogar praktischer, als das Streben nach einer trügerischen Sicherheit durch militärische Bereitschaft.1(Eugene Rabinowitch, 1947)

Neben der Propagierung der Exzellenz der Vereinten Nationen war es notwendig, ein solides Fundament für die Entwicklung einer reinen Weltregierung und die Umsetzung der Großen Transformation zu schaffen. Hier kamen die globalen Bedrohungen ins Spiel. Überzeugende Bedrohungen und globale Krisen sind notwendig, um die Unterstützung der Bevölkerung für tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen zu gewinnen. Unsichtbare Bedrohungen wie nukleare Strahlung, Klimawandel, Ozonloch, Viren und lauernde Terroristen können besonders beängstigend wirken.

Background

In den Nachkriegsjahrzehnten wurde eine Reihe neuer globaler Fragen aufgeworfen, die eine verstärkte internationale Zusammenarbeit erforderten. Die Vereinten Nationen wurden erneut als Schlüsselorganisation zur Bewältigung dieser Bedrohungen dargestellt. Die Vereinigten Staaten und die Organisationen und Institute aus dem Dunst der Rockefellers übernahmen die Führung. Das Special Studies Project des Rockefeller Brothers Fund aus den späten 1950er-Jahren nannte drei Bereiche von besonderer Bedeutung: das Klima (Kohlendioxid), die globale Gesundheit (Pandemien) und den Atomkrieg. 2

Die nukleare Bedrohung

Die größte Angst während des Kalten Krieges (1945–1991) war die nukleare Bedrohung und später die Gefahr eines »nuklearen Winters« (die globale Abkühlung aufgrund der Abschirmung von der Sonneneinstrahlung, die wahrscheinlich auf einen größeren nuklearen Konflikt folgen würde).

Die Weltuntergangsuhr an der Rockefeller University in Chicago wurde zu einem Symbol für diese drohende nukleare Bedrohung. Diese symbolische Uhr wurde von denselben Kernphysikern geschaffen, die am Manhattan-Projekt (dem Forschungsprojekt, das zur Entwicklung der Atombombe führte) beteiligt waren, um zu veranschaulichen, wie nahe die Welt der Apokalypse war. Im Dezember 1945 gründeten sie die Zeitschrift Bulletin of the Atomic Scientists, um vor den Gefahren der von ihnen selbst entwickelten Atomwaffen zu warnen.

Wie das einleitende Zitat andeutet, war ihre Lösung für die globale Bedrohung von Anfang an die Errichtung einer Weltregierung. Laut Eugene Rabinowitch, dem Chefredakteur des Bulletin, bestand die Aufgabe der Wissenschaftler darin, die Öffentlichkeit zu der Schlussfolgerung zu bringen, dass eine Weltregierung absolut notwendig sei, um die dringenden Probleme der Welt zu lösen:

Die Gelehrten müssen sich an den Weg erinnern, der sie zu der einmütigen Erkenntnis der Notwendigkeit einer Weltregierung geführt hat. Ihre besondere Aufgabe, die niemand sonst mit gleicher Autorität und Aussicht auf Erfolg erfüllen kann, besteht darin, andere auf demselben Weg zu führen, damit immer mehr Menschen zu derselben Einsicht gelangen – dass politische Vorlieben oder Abneigungen dem dringenden gemeinsamen Anliegen untergeordnet werden müssen, in dieser Generation eine Gemeinschaft der Menschheit unter durchsetzbarem Recht zu schaffen. 3

Die Universität von Chicago war eine der wichtigsten Hochburgen dieser Vision. Zwischen 1945 und 1948 halfen ihr Präsident Robert Hutchins und Professor Giuseppe Borgese beim Entwurf der Weltverfassung. 4 Sie gründeten außerdem das Aspen Institute for Humanistic Studies, das eng mit den Vereinten Nationen verbandelt ist. 5

Im Jahr 1947 begann die Weltuntergangsuhr zu ticken. Sie warnt seither vor der Gefahr eines Atomkrieges. Bis zum Fall der Berliner Mauer 1989 konzentrierten sich die Warnungen vor allem auf einen möglichen Konflikt zwischen den USA (NATO) und der UdSSR (Warschauer Pakt). Später kamen andere existenzielle Bedrohungen hinzu. Die Atomwissenschaftler sahen die Welt vor allem bei zwei Gelegenheiten am Rande des Abgrunds: Im Jahr 1953 wurden die Zeiger der Uhr auf zwei Minuten vor Mitternacht gestellt, da sowohl die USA als auch die UdSSR kurz zuvor Wasserstoffbomben entwickelt und getestet hatten. Der zweite Anlass war die Kubakrise 1961.

Der Mann hinter der Wasserstoffbombe war Edward Teller, Kernphysiker am Institute for Atomic Studies der Universität von Chicago. Er war Mitglied der Redaktion des Bulletin of the Atomic Scientists und hatte 5 Jahre zuvor die Frage aufgeworfen, ob ein Atomkrieg überhaupt vermeidbar sei, und sich für eine Weltregierung als Lösung ausgesprochen.

Lawrence Livermore National Laboratory (CC 3.0)

Edward Teller 1958

Teller war ein enger Freund von Nelson Rockefeller (US-Vizepräsident von 1974 bis 1977) und gehörte Ende der 1950er-Jahre dem Special Studies Project des Rockefeller Brothers Fund an. Dieses ehrgeizige Projekt empfahl den USA, ihr Atomwaffenarsenal auszubauen, um der Bedrohung durch die Sowjetunion zu begegnen.

Als der Kalte Krieg 1991 zu Ende ging, wurden die Zeiger der Uhr auf siebzehn Minuten vor Mitternacht zurückgestellt. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurde die Friedensbewegung, die in den 1980er-Jahren sehr aktiv war, in die grüne Bewegung integriert.

Überbevölkerung

Im Jahr 1948 erschienen die Bücher Our Plundered Planet von Fairfield Osborn und Road to Survival von William Vogt. Beide Autoren gehörten der Conservation Foundation an, einer Naturschutzorganisation, die im selben Jahr mit Unterstützung von Laurance Rockefeller gegründet wurde. Die Conservation Foundation war geprägt von malthusianischen Vorstellungen über die Belastbarkeit des Planeten in Bezug auf Bevölkerung und verfügbare Ressourcen. Zur Lösung dieser Probleme wurden globale, zentral geplante Lösungen und am besten eine Weltregierung vorgeschlagen. Vogt bemerkte kühl: »Groß angelegte bakteriologische Kriegsführung wäre ein wirksames, wenn auch drastisches Mittel, um die Wälder und Grasländer der Erde wiederherzustellen.« 6

4 Jahre später gründeten John D. Rockefeller III. und Frederick Osborn (Fairfield Osborns Cousin) den Population Council mit dem Ziel, das Bevölkerungswachstum einzudämmen. Der Hauptsitz befand sich auf dem Campus der Rockefeller University in New York. Seine Ideale und seine Vertreter waren tief in der Eugenik verwurzelt und sollten sowohl die Gründung des Club of Rome als auch dessen Menschenbild inspirieren. Im Jahr 1956 schrieb Osborne in der Eugenics Review: »Wir brauchen möglichst viele Geburten von genetisch überlegenen Individuen.«

In den 1960er-Jahren trug Paul Ehrlichs Buch The Population Bomb dazu bei, ein breiteres Bewusstsein für das Bevölkerungsproblem zu schaffen, sowohl in der entstehenden Umweltbewegung als auch in der Politik. John D. Rockefeller III. wurde von Präsident Nixon zum Leiter der Rockefeller Commission on Population Growth and the American Future (1969–1972) ernannt. 7

Im Jahr 1974 veranstalteten die Vereinten Nationen die Weltbevölkerungskonferenz, bei der John D. Rockefeller III. der führende Vertreter der USA war. Diese Bemühungen fanden ihre Fortsetzung im Bericht The Unfinished Agenda (1977) des Rockefeller Brothers Fund sowie im Bericht Global 2000 (1980) des US-Kongresses. Beide Berichte, die unter der Federführung von Gerald O. Barney entstanden, schlugen einen konkreten Aktionsplan zur Eindämmung des globalen Bevölkerungswachstums vor (sehr ähnlich dem nationalen Plan, den die Rockefeller-Kommission 1972 Präsident Nixon vorgelegt hatte). Die Berichte prägten maßgeblich die Umweltdebatte der 1980er-Jahre und beeinflussten auch die Ausgestaltung der Ein-Kind-Politik in China. Die Bevölkerungsfrage war eng mit Umwelt- und Ressourcenfragen verknüpft. 8 Auch heute noch wird Überbevölkerung häufig als zentrales Problem hervorgehoben, trotz sinkender Geburtenraten auch in Entwicklungsländern und einer historisch niedrigen globalen Bevölkerungswachstumsrate. 9

Pollution

Im Jahr 1948 wurde die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) von Julian Huxley und der UNESCO gegründet. Die IUCN widmet sich den Themen Naturschutz, Biodiversität und nachhaltige Entwicklung.

Im Jahr 1961 war Julian Huxley, Präsident der British Eugenic Society, zusammen mit Prinz Bernhard der Niederlande (Gründer der Bilderberg-Gruppe) und Prinz Philip von Großbritannien auch an der Gründung des World Wildlife Fund (WWF) beteiligt. Bernhard wurde dessen Präsident und Godfrey Rockefeller, ein Cousin der Rockefeller-Brüder, wurde zum ersten Geschäftsführer ernannt. Das Gründungskapital kam von der Royal Dutch Shell, deren Präsident John Loudon 1976 Prinz Bernhard als WWF-Präsident nachfolgen sollte. Im Jahr 1962 thematisierte Rachel Carson in ihrem Werk Silent Spring(Der stumme Frühling) DDT als Umweltgift mit verheerenden Auswirkungen auf die Vogelwelt. Damit war die moderne Umweltschutzbewegung geboren.

Ein Jahrzehnt später wurden die Bedrohungen für unsere gemeinsame Umwelt zum zentralen Thema der ersten UN-Umweltkonferenz in Stockholm, die von Maurice Strong, einem engen Vertrauten der Rockefeller-Familie, geleitet wurde, mit Russell Train als Leiter der US-Delegation. Der Anstoß zur Konferenz kam aus Schweden (Sverker Åström und Hans Palmstierna), und die Agenda wurde in Abstimmung mit dem Aspen Institute in den USA entwickelt.

Der 1968 gegründete Club of Rome prägte die Debatte im Vorfeld der Konferenz maßgeblich. Im Jahr 1972 erschien das Buch Limits of Growth(Die Grenzen des Wachstums) mit der eindringlichen Warnung vor einem totalen Systemzusammenbruch, sollte das Wirtschaftswachstum nicht gebremst werden. Computermodelle sagten bei anhaltendem Bevölkerungswachstum die Erschöpfung sämtlicher wichtigen Mineralien und Ressourcen voraus. Die malthusianischen Ansichten der Elite wurden dann von Umweltorganisationen wie Greenpeace und Friends of the Earth popularisiert, die den Eindruck einer authentischen Graswurzelbewegung erweckten.

Die Umweltdebatte der 1970er- und 1980er-Jahre konzentrierte sich auf die Themen Überfischung, Walfang, Umweltgifte, Wüstenbildung, das Ozonloch und mögliche Reaktorunfälle. Dies führte 1983 zur Gründung der Brundtland-Kommission auf Initiative der Vereinten Nationen, der auch Maurice Strong angehörte. Sowohl Gro Harlem Brundtland als auch Strong waren Mitglieder des elitären Thinktanks Trilaterale Kommission.

Diese Bemühungen mündeten in die Rio-Konferenz 1992, zu deren Generalsekretär wiederum Maurice Strong ernannt wurde. Das Abschlussdokument, die Agenda 21 (Agenda für das 21. Jahrhundert), war ein langfristiger Plan, der jeden Aspekt der menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklung umfasste. Alles sollte von der UNO kontrolliert werden. Der erste Schritt war die Verabschiedung der Millenniumsziele (für den Zeitraum 2000–2015).

Nach dem Rio-Gipfel begann auch die Arbeit an der Erd-Charta. Königin Beatrix der Niederlande (Tochter von Prinz Bernhard) ernannte die Club-of-Rome-Mitglieder Michail Gorbatschow und Maurice Strong zu Leitern der Verfassungskommission. Hauptkoordinator war Steven Rockefeller, Sohn von Nelson Rockefeller und Professor für Religionswissenschaften. Die Arbeit wurde von Rockefellers Anwesen in Pocantico bei New York aus geleitet und von der niederländischen Regierung finanziert. Im März 2000 wurde der endgültige Text der Erd-Charta bei einem Treffen am Sitz der UNESCO in Paris angenommen und 3 Monate später bei einer Zeremonie im Friedenspalast in Den Haag, der von Andrew Carnegie gestiftet worden war, in Anwesenheit von Königin Beatrix offiziell verabschiedet.

Im darauffolgenden Jahr wurde die Erd-Charta auf Papyrus geschrieben und in eine neue Bundeslade, die Ark of Hope (entworfen von der Künstlerin Sally Linder), gelegt. Nach der Einweihungszeremonie am 9. September 2001 wurde sie in einer Prozession von Shelburne Farms, Vermont, zum UN-Hauptquartier getragen, wo sie anlässlich der Umweltkonferenz in Johannesburg 2002 öffentlich ausgestellt wurde. Aus Sicherheitsgründen (wegen der Anschläge vom 11. September) machte die Prozession einen Zwischenstopp im Rockefeller Interfaith Center (im Volksmund »The God Box« genannt).

Der zweite Umweltgipfel von Rio (Rio+20) fand 2012 unter dem Motto »Die Zukunft, die wir wollen« statt. Dort wurde beschlossen, die Millenniumsziele durch neue Ziele für nachhaltige Entwicklung (Agenda 2030, für den Zeitraum 2015–2030) zu ersetzen. Diese neuen Ziele wurden im September 2015 von den Staats- und Regierungschefs der Welt verabschiedet. 10 Die Ziele ähneln stark der Erd-Charta (mehr zu den globalen Zielen in Kapitel 3).

Globale Erwärmung

Der Klimawandel wird ebenfalls als Umweltbedrohung wahrgenommen und ist eng mit der Bevölkerungsfrage verknüpft. Gegen Ende der 1980er-Jahre löste er den thermonuklearen Krieg als Hauptbedrohung ab und ist seitdem die treibende Kraft hinter der aktuellen Agenda des Globalen Wandels.

Die Kohlendioxid-Theorie wurde bereits 1896 von dem schwedischen Physiker Svante Arrhenius formuliert, fand aber zunächst wenig Beachtung. Als Vorstandsmitglied des schwedischen staatlichen Instituts für Rassenbiologie in Uppsala war Arrhenius tief in die Eugenik verstrickt – eine Eigenschaft, die auch die Forscher teilten, die sich einige Jahrzehnte später intensiver mit dem Thema beschäftigten.

Der deutsche Klimaforscher und Meteorologe Hermann Flohn war einer der ersten, der sich ernsthafter mit dieser Theorie auseinandersetzte. Sein Artikel »Die Tätigkeit des Menschen als Klimafaktor« erschien 1941 während seiner Dienstzeit bei der Luftwaffe. Flohn, der an der Planung des Angriffs auf die Sowjetunion beteiligt war, arbeitete nach dem Krieg in Zusammenarbeit mit vor allem amerikanischen und schwedischen Forschern weiter an der Etablierung der Kohlendioxid-Theorie.

Roger Revelle, der 1952 an der ersten Konferenz des Population Council teilgenommen hatte, entwickelte sich in den 1950er-Jahren zusammen mit Arrhenius’ Schüler Carl-Gustaf Rossby und dessen Doktoranden Bert Bolin zu einem führenden Verfechter des anthropogenen Einflusses auf das Klima. Diese Arbeit wurde von der Rockefeller-Stiftung im Rahmen eines Projekts zur Erforschung der Auswirkungen von Kernwaffen auf Atmosphäre, Land und Ozeane unterstützt.

Revelles Veröffentlichung erregte während des Internationalen Geophysikalischen Jahres (1957–1958) großes Aufsehen und verlieh dem Thema wissenschaftliche Glaubwürdigkeit. Im Rahmen dieses Programms begann man, den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre zu messen. Dies führte 1963 zur ersten internationalen Konferenz über menschliche Kohlendioxidemissionen und deren Einfluss auf das Klima, die von Laurance Rockefellers Conservation Foundation organisiert wurde. Revelle setzte sich daraufhin dafür ein, diese Themen auf die Umweltagenda von Lyndon Johnson zu setzen, was 1965 zu dem Bericht »Restoring the Quality of the Environment« führte. Die Rockefeller-Stiftung stattete Revelle mit einem Bevölkerungsinstitut an der Harvard University aus. Von diesem Moment an war das Thema auf der internationalen Bühne präsent.

Im Jahr 1971 initiierte Nelson Rockefellers enger Vertrauter, MIT-Professor und Club-of-Rome-Mitglied Carrol L. Wilson, die Konferenz »Study of Man’s Impact on the Climate«. Hier wurde Kohlendioxid als mögliche Ursache des Klimawandels identifiziert, während ein Teilnehmer auch vor einer möglichen Abkühlung durch Aerosole warnte. Der Bericht zirkulierte auf der Stockholmer Umweltkonferenz 1972, auf der beschlossen wurde, dass sich WMO und ICSU des Themas gemeinsam mit dem neu gegründeten UNEP unter der Leitung von Maurice Strong annehmen sollten.