Der große Bluff oder die Geschäfte des Herrn H. - Rebekka Weber - E-Book

Der große Bluff oder die Geschäfte des Herrn H. E-Book

Rebekka Weber

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Beschreibung

Zwei Männer, ein Japaner und ein Deutscher, sind die Protagonisten der ersten Geschichte.

 Der eine glaubt an die Ehrlichkeit im Menschen, der andere geht über „Leichen“.

 

***

 

Sibylle arbeitete erst seit drei Monaten in dieser Firma, hatte sich jedoch schnell eingearbeitet.

Mit Herrn Schröder, dessen rechte Hand sie war, verstand sie sich bestens.

Aber … wurde er das Opfer einer Intrige?

 

 

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Veröffentlichungsjahr: 2023

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Rebekka Weber

Der große Bluff oder die Geschäfte des Herrn H.

... nach einer wahren Begebenheit

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

1. Geschichte - Ein Geschäftsmann in den besten Jahren

Geschafft! Mit einem kleinen Seufzer der Erleichterung ließ Rudolf G. Höllmann, ein Geschäftsmann in den Vierzigern, die Klappe des Briefkastens zufallen. Es tat ihm zwar ein wenig leid, dass auch seine jüngste Sekretärin ein Kündigungsschreiben von ihm erhalten musste, aber es hatte sich nicht vermeiden lassen. Dieser Kollateralschaden gehörte bei dieser Sache einfach zum Geschäft. Rudolf, kurz genannt Rolf, drehte sich zur Straße um, beschleunigte ein wenig seine Schritte und erreichte nach einer Minute seinen Wagen, den er vorsichtshalber zwei Straßenecken weitergeparkt hatte. Sicher war sicher! Nicht auszudenken, wenn jemand gesehen hätte, dass er das Schreiben persönlich eingeworfen hatte, schließlich befand er sich offiziell seit zwei Wochen auf einer Geschäftsreise. Mit einem Klick der Fernbedienung öffneten sich die Türen seines silbermetallic-farbenen Mercedes-Coupés und erleichtert ließ er sich in den Sitz sinken.

 

In seiner gemütlichen Eigentumswohnung mit Blick auf die prächtigen Bäume des Hofgartens erwartete ihn schon Hilla Königsfeld, seine rechte Hand und seit einigen Jahren auch seine Lebensgefährtin. Sie war Anfang dreißig, blond getönt, hatte ein helles Köpfchen und eine gute Figur. Sie wusste genau, wie sie Männer um ihre Finger wickeln konnte.„Können wir anstoßen?“, fragte sie und reichte ihm ein mit Champagner gefülltes Glas.Wohlgefällig ließ Rolf seinen Blick über ihre Seidenbluse und den geschlitzten, engen Rock gleiten. Er liebte es, wenn seine Freundin und seine weiblichen Angestellten sich modisch und zugleich weiblich kleideten.„Ja, alles bestens.“

Nur zu gerne nahm er das Glas aus Hillas Hand, stieß mit ihr an und prostete ihr zu.

„Nun kann nichts mehr schiefgehen. Morgen früh sitze ich schon im Flieger. Glaubst du, dass du den Stress hier durchstehen wirst, wenn die Sache auffliegt?“„Aber sicher, mein Schatz“, antwortete Hilla und schenkte ihm einen verführerischen Augenaufschlag. „Du weißt doch, dass du dich auf mich verlassen kannst.“Rolf machte es sich in einem der einladenden Ledersessel bequem und strich über sein Wohlstandsbäuchlein, das sein Hemd ein wenig spannen ließ.„Ich hatte anfangs selbst einige Zweifel, aber dieser neue Verkaufsleiter von der Firma Satoh ist einfach zu dämlich und vertrauensselig. Das wird ein böses Erwachen für ihn geben.“Hilla zuckte mit ihren schönen Schultern.„Deine Sorge soll das nicht mehr sein. Liebster, ich freu‘ mich so sehr! Bald schon können wir in unserem Paradies weiter feiern und das Leben nur noch genießen.“

 

* * *

 

 

 

 

Ein halbes Jahr zuvor

Ziemlich müde drückte Herr Tanaka auf den Knopf des Fahrstuhls, der zu den Büroräumen der Firma Satoh & Co. Europe GmbH im dritten Stock führte. Langsam öffnete sich die Tür, der Japaner stieg ein und lehnte seinen Kopf an die Kabinenwand. Gut, dass er der einzige Fahrgast war und sich ein wenig gehenlassen konnte! Er hatte schlecht geschlafen und musste sich überwinden, um seine Schritte in die Firma zu lenken. Sein neuer Auslandsposten, fern vom Mutterhaus in Tokio, bereitete ihm nämlich großen Stress und drückte schwer auf seine Schultern.

 

Wenn er das jedoch zugeben und sich jemandem anvertrauen würde, käme das einem Gesichtsverlust gleich. Mit seinen 52 Jahren befand er sich eigentlich im besten Mannesalter und konnte auch einige Erfahrung im internationalen Handelsgeschäft vorweisen. So redete er sich an diesem Morgen wieder selbst gut zu. Mit Sicherheit würde er auch diese neue Aufgabe meistern und schließlich und endlich war es auch seine Pflicht! Mit einem kleinen Ruck hielt der Fahrstuhl an. Der Mann aus dem Lande der aufgehenden Sonne atmete noch einmal tief durch, straffte die Schultern und öffnete die Glastür zur Rezeption. Höflich grüßte er die Empfangsdame und ging an ihr vorbei zu seinem Büro, das er nach wenigen Schritten erreichte.